Fußball ist unser Leben,
denn König Fußball regiert die Welt


Der Weltpokal und ich in der Driedorfer Sporthalle 1998.

Jetzt könnt ihr mal einiges erfahren, was einem Fußballfan so alles passiert, bzw. was man so alles erleben kann.

Diese Rubrik sollte eigentlich auch das ein oder andere interessante für unsere "Nichtfußballfans" beinhalten.
In meinen Berichten kommt es nicht auf den Spielverlauf oder das Ergebnis an, sondern viel mehr, was ich/wir bei unseren Fahrten so alles erleben. Auch ein paar Fotos könnt ihr bei manchem Spielbericht finden.

Jeder Fan sieht diese Erlebnisse anders, deshalb ist es auch völlig in Ordnung, wenn hier jeder eine andere Meinung hat, denn das ist ja das schöne am Fußball.

Meistens waren es schöne Erinnerungen aber auch ein paar traurige Stunden waren dabei.

Wenn ihr nicht die ganze Seite lesen wollt, klickt einfach hier und sucht euch die Spiele aus, die euch interessieren.

Vielleicht können nach dem Lesen der Berichte einige Antifußballer besser verstehen, was den Reiz des Fußballs ausmacht.

02.04.2024 Burnley FC - Wolverhampton Wanderers 1:1
03.04.2024 Manchester City - Aston Villa 4:1
Ben macht seinen ersten Länderpunkt und das im Mutterland des Fußballs
Wir hatten es schon länger mal geplant, jetzt ist es endlich soweit. Ben und ich reisen gemeinsam nach England zum Fußball. Ein sehr schöner Tag für mich, dass ich, nachdem ich Ben schon regelmäßig mit zu Bayern nehme, ihn nun vielleicht auch noch für den Fußball in England begeistern kann. Das macht mich schon sehr stolz, dass wir beide nun gemeinsam dieser Leidenschaft fröhnen. Immerhin, Ben macht somit mit 13 Jahren seinen ersten Länderpunkt, Respekt! Nachdem wir am Airport Fankfurt in unseren LH Flieger gestiegen sind und auch der Flug sehr angenehm verlief, sind wir bei trübem Wetter in England angekommen. Man merkte, dass Ben schon am Mittag sehr ko war, aber wir hatten ja noch einiges vor an diesem Dienstag. Erst mal gab' s im KFC vorm Hotel eine kleine Stärkung und dann haben wir die Arndale Passage und die  umliegenden Geschäfte erkundet, um schon mal zu schauen, was wir morgen alles erledigen wollen. Im Anschluss haben wir uns doch noch mal 1,5 Std. auf' s Ohr gelegt, bevor es mit dem Zug nach Burnley ging. Burnley hat die höchste Arbeitslosenquote Englands und ist eine der ärmsten Städte des Landes. Genau so sieht es dort auch aus. Es ist einer der tristesten Orte an denen ich bisher war. Am Ticket Office haben wir 2 Tickets für das Spiel bekommen. Noch mal schnell in den Fanshop und dann ging es ab ins Turf Moor. Das was die Stadt an Negativität zu bieten hatte, hat das Fußball Erlebnis auf jeden Fall wieder wett gemacht. Viereckiges Stadion, dauerhaft stehende Fans, typisch englisches Spiel ohne viel Geplänkel und starker Heimsupport haben für die Stadt definitiv entschädigt. Es war englischer Fußball in Reinkultur, das hat auch Ben gefallen, ohne viel Theatralik und immer offensiv nach vorne. Eigentlich wären wir an diesem Abend gar nicht in Burnley gewesen. Unser Plan war nämlich, in Liverpool zu sein und dort morgen Liverpool - Sheffield zu schauen, aber das Spiel wurde kurzerhand auf Donnerstag gelegt, wenn wir wieder zuhause sind und so mussten wir umdisponieren. Hotel in Liverpool storniert, Manchester gebucht und die Vorteile des großen Piccadilly Bahnhofes genutzt um am Dienstag bereits nach Burnley zu fahren. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Gegen 0:00 Uhr waren wir dann aber auch völlig erschöpft wieder im Hotel und sind gleich auch beide fest eingeschlafen.

                        
Bild 1: Welcome to "Turf Moor"
Bild 2: Geschafft, wir sind im Stadion!
Bild 3: Die Hintertortribüne
Bild 4: Die Haupttribüne
Bild 5: Die Gegengerade
Bild 6: Ein schönes altes Stadion, sogar noch mit Flutlichtmasten

Am Mittwoch haben wir erst mal ausgeschlafen. Dann sind wir ins englische Fußball Museum gegangen, was sehr schön war und wir rund 2 Stunden dort verbracht haben. Dann ging es in die Stadt. Ein bisschen shoppen und bummeln. Beim Cex, City Store für Ben, für Nadine im Rituals und noch etwas Essen. Wir sind am frühen Nachmittag raus zum Etihad Campus gefahren. Die 2. Hintertortribüne wird derzeit umgebaut, so dass das Stadion nochmals mehr Plätze fassen wird. Die Tribüne der Gästekurve wurde bereits hochgezogen auf das Level der beiden Geraden. Nun passen 55.000 anstatt bisher 48.000 Zuschauer ins Stadion. Am Ticket Office wollten uns dann allerdings zunächst die Mitarbeiter von City dazu bringen, dass Ben und ich eine einjährige Mitgliedschaft für jeweils 35 Pfund abschließen, so dann hätten wir die Chance 2 Tickets für das heutige Spiel zu kaufen, diese seien aber in verschiedenen Blöcken. Das haben wir dann trotz einiger Diskussionen natürlich abgelehnt. Ben war natürlich jetzt etwas niedergeschlagen, aber wir haben noch nicht aufgegeben. Außerhalb des Stadionbereichs hat uns eine Straßenverkäuferin eine Ecke weiter geschickt, dort stand ein Engländer, der noch 2 zusammenhängende Plätze hatte. Im Endeffekt haben wir da sogar weniger bezahlt als mit der Jahresmitgliedschaft für City. Wir hatten jetzt Mitarbeiter Tickets und haben unterhalb der Anzeigetafel gesessen. Ein toller Platz und nachdem uns der Verkäufer auch noch zum Stadioneingang gebracht hat, sind wir auch schon recht früh im Stadion gewesen und haben dort noch etwas gegessen. Ben hat schon im Vorfeld immer etwas für City und Pep gehalten. Nach diesem Spiel scheint er sich jetzt wohl auf City als seinen englischen Klub fest zulegen. Ohne Haaland und de Bruyne hat City den Tabellennachbarn aus Birmingham mit 4:1 abgewatscht und hat bis auf das Gegentor keine Chance der Villans zugelassen. Das war schon eine sehr starke spielerische Leistung muss man sagen. Nicht umsonst ist City derzeit amtierender Champions League Sieger. Umso enttäuschender war hingegen die Leistung auf den Rängen. Keinen Support, recht verhaltener Torjubel und ab der 80. Minute konnte man sehen, wie sich das Stadion in windeseile leerte. Zum Abpfiff war das Stadion halb leer. Das ist sehr enttäuschend, aber ist wohl leider heute oftmals so. Mittlerweile sind halt auch bei City einfach zu viele Stadiontouristen, vor allem aus Asien. Man konnte meinen, man würde ein Spiel der Chinese Super League schauen. Das ist schon sehr sehr traurig finde ich. Aber das ist der Preis, den City nun zahlen muss denke ich. Gegen 23 Uhr waren wir wieder im Hotel. Ben ist total ko und für eine 2 Spiele Hopping Tour hält er das schon mal aus, aber für mehr wird es noch nicht reichen. Wobei, sein nächstes Ziel ist nun Schottland. Schauen wir mal, wann wir beide wieder mal gemeinsam auf Tour gehen, oder sogar zu dritt?

                   
Bild 1: Die Premier League Trophäe im FA Museum in Manchester
Bild 2: Die Gegengerade des Etihad Stadiums
Bild 3: Die Hintertortribüne, die schon aufgestockt wurde in den letzten Jahren
Bild 4: Die Haupttribüne
Bild 5: Die Heimtribüne, die derzeit aufgestockt werden soll

09.03.2024 JFV Eschenburg C-Jugend - JSG Driedorf/Beilstein C-Jugend 12:0
Ein sehr trauriger Tag für mich
Heute stand das Ligaspiel gegen Eschenburg auf dem Programm. In Wissenbach trafen die beiden Teams aufeinander. Für mich stand das Spiel unter einem sehr traurigen Stern. Ben hat nach fast genau 10 Jahren aktiven Spielens im Verein einfach keinen Drang mehr und möchte in Zukunft nicht mehr aktiv Fußball spielen. Das gab natürlich im Vorfeld viele Diskussionen und auch immer wieder mal Tränen zuhause. Aber Ben spielte wohl die letzten Monate eigentlich nur noch meinetwegen, wie Nadine meinte und auch Ben hat mir dann einige Gründe genannt, wo ich auch sage, das sind Gründe, die ich verstehe und auch akzeptieren kann. Sicherlich gab es hier nun einige Gründe, die zu diesem Entschluss von Ben geführt haben, die auch schon seit längerem zu dieser Entscheidung geführt haben und nicht erst seit gestern. Aber dennoch fiel mir diese Entscheidung in den letzten Tagen sehr schwer. Das hat auch Ben gemerkt. Der mir schon sagte, dass ich doch schon sehr traurig sei, wenn er mich so sehen würde. Das stimmt wohl, denn Ben hat ja nun sämtliche Jugendteams Jahr für Jahr durchlaufen und auch viel investiert. Aber die Lust ist ihm einfach über die Jahre hinweg abhanden gekommen. Nun spielt er zudem auch seit einem halben Jahr regelmäßig Tischtennis und möchte dort gerne in einer Mannschaft spielen. Hier hat er gleich Anschluss gefunden und auch einige seiner Freunde spielen hier Tischtennis. Ben jedenfalls möchte nun lieber gerne Tischtennis spielen, als im Tor der C-Jugend zu stehen. Also wollten wir das mit Musti im Anschluss an die Partie auch so besprechen. Doch zunächst einmal stand das Spiel gegen Eschenburg an, die von meinem ehemaligen Berufsschulkameraden Mario Schmitt betreut werden. Im Spiel gab' s nicht viel zu lachen heute. Der TuS konnte leider nur immer wieder durch einige Einzelaktionen versuchen nach vorne zu kommen, während Eschenburg durch schnelles Passspiel und schnelle Ballstafetten in Windeseile vor unserem Tor waren. So wurde es ein sehr deutliches 12:0 und Ben musste ein ums andere Mal hinter sich greifen. Das war natürlich kein schöner Abschied für Ben muss man sagen, aber danach wird man ja nicht gefragt. Nach dem Spiel haben wir auf Ben an der Kabine gewartet und wollten mit Musti reden. Nach und nach sind die Spieler nach Hause gegangen, Ben kam raus und hat sich gleich neben das Sportheim verkrümelt. Ich habe gesagt, ob er nicht mal kommen möchte, aber es sind wohl da ein paar Tränchen geflossen meinte Nadine. Aber Ben wollte dann doch, dass wir mit Musti reden. Wir haben auch Bens Gründe mit angeführt, was Musti auch verstanden hat. Er meinte, dass er erst mal pausieren solle und er sehr gerne wenn er wolle am Torwarttraining ohne Verpflichtung teilnehmen könne. Ben mag sich das jedenfalls überlegen. Natürlich war die Stimmung auf der Heimfahrt gedrückt. Ben braucht ab sofort nicht mehr ins Training gehen und auch keine Spiele mehr absolvieren. Evtl. könnte er noch mal als Aushilfe einspringen. Aber zunächst lassen wir ihn jetzt erst mal in Ruhe mit Fußball. So ganz ohne Fußball wird es aber denke ich nicht gehen bei Ben. Er hat mir schon am nächsten Tag gesagt, dass er ja schon sehr gerne was mit Fußball machen möchte, aber halt nicht mehr spielen wolle. Da denke ich werden wir bestimmt eine Möglichkeit für ihn finden, wenn das wirklich konkret von ihm werden sollte. Ben meinte, dass er das Spiel an sich ja genau so lieben würde wie ich und das ist doch schon mal die Hauptsache. Aber der Abschied vom spielen fiel uns beiden jetzt schon sehr sehr schwer muss ich sagen. Es ist halt doch ein Lebensabschnitt der da jetzt so zu Ende geht und man hat halt auch viele schöne Erlebnisse gehabt, wobei die Niederlagen natürlich in Bens Karriere überwogen haben. Aber wer weiß, vielleicht spielt er ja noch mal, oder wird wirklich sich dazu entscheiden als Betreuer oder Trainer einzusteigen, wenn er das Spiel wirklich liebt, wird ihn der Fußball jedenfalls niemals los lassen.

    
Bild 1: Ben bei seinem letzten Spiel im Tor
Bild 2: Mein Lieblingsspieler und ich nach dem Spiel

21.10.2023 Feyenoord Rotterdam - Vitesse Arnheim 4:0
Willkommen in Rotterdams größter Disco
Urlaub in Holland stand an. Gemeinsam mit Lotze sind wir eine Woche in Holland, zumindest war so mein Plan. Schon mit Schmerzen im Fuß, an meinem operierten Zeh ging es in der Nacht von Fr. auf Sa. für uns auf in Richtung Holland. Nadine meinte, ich solle lieber Sonntag wieder heim fahren und am Montag morgen gleich zum Arzt gehen. Aber erst mal bin ich mit gefahren und hoffte noch, dass das Antibiotika anschlagen würde. Am Samstag früh sind wir angekommen. Lotze waren da schon im Haus. Nach einem kurzen Einkauf und der BuLi Konferenz haben Sebastian und ich uns dann auf in Richtung Rotterdam gemacht. Parkplatz und Karten hatte Sebastian alles vorher schon organisiert. Die Kinder haben wir zuhause gelassen, obwohl Ben unbedingt mit wollte. Aber ich wollte mir erst mal selbst ein Bild über Feyenoord machen, man hat da ja schon so einige Geschichten gehört. Unser Auto haben wir nach der gut ein stündigen Fahrt in ein Parkhaus des Krankenhauses gestellt. Am Stadion sind wir dann noch mal in den Fanshop gegangen und danach haben wir uns ins Innere des De Kuip begeben. An der Bierbude wurden wir gleich angesprochen, ob wir aus Deutschland seien. Das mussten wir natürlich bejahen. Der Feyenoord Anhänger ist ab und an in Deutschand zum Groundhoppen unterwegs und wünschte uns ein tolles Spiel. Insgesamt muss ich sagen, die feindselige Stimmung, die man Feyenoord immer andichtet, haben wir nicht erlebt, ganz im Gegenteil. Wie immer waren die Holländer sehr nett und freundlich. Wir hatten Plätze direkt hinter dem Tor. Tolle Plätze. Der Unterrang des De Kuips war komplett Standing Area. Habe ich so auch noch nicht gesehen. Hatte aber natürlich zur Folge, dass das Spielfeld wie ein Käfig von einem riesigen Fangzaun umgeben war. Auf unserer Tribüne nahmen zudem viele Familien und Kinder Platz, hier hätten wir locker mit Ben und Emilian auch hinfahren können. Aber egal, ich komme noch mal wieder dachte ich mir nur. Im Vorprogramm gab es nur Dance- und Technosongs. Coversongs, Vereinssongs oder 90er Danceklassiker. Die Holländer scheinen diese Art der Musik sehr zu mögen, denn auch im Radio lief dauerhaft Dancefloor. Man kam sich daher vor, wie in einer 50.000 Mann fassenden Disco. Die Stimmung im Stadion war jedenfalls super. Feyenoord Fans supporteten sehr stark. Auch das Spiel war sehr gut. Der amtierende Meister hatte das Heft in der Hand und Arnheim konnte nicht wirklich gefährlich vor‘ s Tor kommen. Somit war der 4:0 Heimerfolg hoch verdient für die Rotterdamer, wo auch einige Palästina Flaggen aufgehängt waren hier und da. Wahrscheinlich galt dies als Provokation im derzeitigen Konflikt zwischen Gaza und Israel. Bekanntermaßen ist der große Rivale von Feyenoord, Ajax ja für seine jüdische Prägung bekannt. Nach dem Spiel sind wir sehr gut aus dem Stadion gekommen, auch die Abfahrt aus Rotterdam erfolgte völlig problemlos. Ein tolles Stadionerlebnis kann man da nur sagen. Rotterdam ist eine Reise wert. Und es ist wie immer, wenn man sich ordentlich verhält und etwas aufpasst dann ist auch die schlimmste Story im Vorfeld vielleicht gar nicht mehr so schlimm.
Am Sonntag Morgen bin ich dann nach Hause gefahren, um am Montag meinen Fuß untersuchen zu lassen.

                   
Bild 1: Auf dem Weg ins De Kuip
Bild 2: Der legendäre Tunnel vom Bahnhof in den Gästeblock
Bild 3: Haupttribüne von außen des "Stadion Feyenoord"
Bild 4: Ein Blick auf die Hauptheimkurve von Feyenoord
Bild 5: Die Haupttribüne und der Hintertorstehbereich

                   
Bild 1: Die Gegengerade
Bild 2: Gang zw. Stehplätzen und Sitzplatzbereich
Bild 3: Ja, ich war tatsächlich da
Bild 4: Ein Blick ins komplett umzäunte Rund
Bild 5: HIntertortribüne

         
Bild 1: Nochmal ein Blick auf die Gegengerade
Bild 2: Und nochmal ein Blick ins weite Rund
Bild 3: Sebastian und ich hatten auf jeden Fall Spaß

02.10.2023 Odense BK - Lyngby BK 1:2
03.10.2023 FC Kopenhagen - FC Bayern München 1:2
Nach über 4 Jahren endlich wieder FC Bayern international!
Endlich wieder mit den Bayern ins Ausland reisen stand für mich nach gut 4 Jahren auf dem Programm und dann auch noch gleich mit dem FCB in Kopenhagen, weder Land noch Stadt hatte ich bisher mit dem Fußball bereist. Auch Istanbul war noch in unserer CL Gruppe, aber da sind wir leider im Urlaub umso mehr freute ich mich also auf Kopenhagen. Bereits am So. Abend brachten Nadine und Ben mich nach Gießen an den Bahnhof, von wo ich mit dem Zug nach Frankfurt zum Flughafen gefahren bin. Gegen 03:00 Uhr hatte ich dort auch endlich ein ruhiges Plätzchen zum schlafen für mich gefunden. Um 07:00 Uhr ging es dann ab nach Kopenhagen. Etwas übermüdet aber den ganzen Tag noch vor mir ging es nach dem Check in im Hotel auch gleich in die Stadt. Das schöne an Kopenhagen ist, dass hier minütlich U-Bahnen 24h lang fahren. Die Bahnen fahren alle ohne Fahrer und sind voll automatisiert, so dass es weder zu langen Wartezeiten, noch zu überfüllten Bahnen kommt, sehr angenehm muss ich sagen. Christians Slot besuchte ich. Das einzige Gebäude der Welt in dem Executive, Legislative und Judikative eines Landes gemeinsam untergebracht wurden. Danach vertrieb ich mir die Zeit etwas in der wunderschönen Altstadt von Kopenhagen und bummelte durch ein paar Geschäfte. Im Burger King gab es noch eine Stärkung und dann ging meine Reise auch schon weiter. Ich fuhr gut 2 Std. mit dem Zug nach Odense. Dort ging es erst mal in die Stadt. Diese ist aber irgendwie nichts besonderes finde ich. Alles recht trist und trüb. Das Geburtshaus von Hans-Christian Andersen (Die Prinzessin auf der Erbse), ist wohl so ziemlich das einzige Highlight vor Ort irgendwie. Dann habe ich mir noch ein Handy-Ticket für die Tram gebucht, da es keine Papier Tickets mehr gibt für die Tram in Odense und bin zum Nature Park Stadium gefahren. Für 23€ ergatterte ich noch einen Sitzplatz und sah ein recht spannendes Spiel von Odense gegen Lyngby. Auch die Stimmung im Heimblock war doch recht ordentlich, während der Gästeblock aus Kopenhagen doch recht stumm blieb. Nach dem Spiel ging es wieder zurück nach Kopenhagen mit der Bahn. Im Hotel fiel ich dann doch völlig ko in mein Bett und schlief erst mal aus am nächsten Morgen.

                                  
Bild 1: Abflug am Montag Morgen um 07:00 Uhr nach Kopenhagen
Bild 2: Christian Slot von außen
Bild 3: Der Innenhof von Christian Slot
Bild 4: Das Rathaus von Kopenhagen, fast so schön, wie das in Driedorf
Bild 5: Das Hans-Christian Andersen Museum in Odense
Bild 6: Das Geburtshaus von H.-C. Andersen in der Innenstadt, könnte auch in Seilhofen stehen
Bild 7: Die Kirche von Odense
Bild 8: Das Unox Suppenschloß könnte das sein, ist es aber wohl nicht

                                       
Bild 1: Auf dem Weg in den Nature Energy Park von OB
Bild 2: Die Haupttribüne von außen
Bild 3: Und die Haupttribüne von innen
Bild 4: Die Gegengerade
Bild 5: Aus dem Fanblock von OB
Bild 6: Die Gegengerade
Bild 7: Die HIntertorheimtribüne, wo durchaus ansehnliche Stimmung herrschte
Bild 8: Haupttribüne
Bild 9: Hintertortribüne mit Gästeblock an der rechten Ecke

Am Mittwoch bin ich dann auch erst gegen Mittag aus dem Hotel. Ich besuchte Schloß Amalienburg, den Sitz der dänischen Königin Margarethe II. Anschließend ging es weiter zu dem Touristenhotspot Kopenhagens. Die kleine Meerjungfrau im Hafenbecken. Nachdem ich dort das obligatorische Foto geschossen habe, bin ich auch gleich weiter gezogen ins Viertel des Parken Stadions. Hier habe ich gemütlich noch etwas gegessen, bevor es dann für mich zum Stadion ging. Das Stadion, wie die Stadt stellten für mich ein Highlight dar. Enge Tribünen, Viereckiges Stadion und tolle Stimmung der FCK Fans, was ich so nicht erwartet hätte. Die Bayern taten sich schwer im Spiel. Kopenhagen hat seit 2013 kein CL oder Quali Spiel mehr zuhause verloren und überzeugte auch diesmal wieder durch gutes Zweikampfverhalten und ging somit auch mit 1:0 in Führung. Aber die Bayern kaman mal wieder zurück. Durch Musiala und Tel drehten sie das Spiel. Der FCK gilt ja gemein hin als Retortenklub, da der Verein aus zwei Kopenhagener Fußballklubs 1992 zusammengeschlossen wurde, nur um die Vormachtstellung von Bröndby IF aus einem Kopenhagener Vorort zu brechen. Dies gelang in den bisher 31 Jahren jedenfalls vorzüglich. Der FCK ist der erfolgreichste dänische Klub geworden und schreibt zudem noch schwarze Zahlen. Nach dem Spiel hieß es zuerst es gäbe 1 Std. Blocksperre. Diese wurde allerdings nach rund 20 Minuten schon aufgelöst. Zurück ging es nun wieder durch den dunklen Park hinter dem Gästeblock, durch den man schon zum Stadion hin laufen musste. Leider musste ich meinen Weg zur Metrostation nochmals kurzfristig umlegen, da aus meiner ursprünglicheen Wegesstrecke lautes Geschrei, Sirenen und Hundegebell zu hören waren. Anscheinend waren doch einige der Ultras aneinandergeraten. Davon bin ich im Vorfeld schon fast ausgegangen, da der FCK gut mit dem HSV dran ist und die Schickeria ja seit einigen Jahren eine Freundschaft zu St. Pauli pflegt, was ich bis heute nicht verstehen kann. Somit wurde es doch noch mal etwas hitzig auf den Straßen und ich habe mich einigen FCK Fans angeschlossen, die durch den Park liefen und zu einer anderen Metro Station liefen. Kurz vor 0:00 Uhr war ich auch wieder im Hotel. Den Trubel der 3. Halbzeit brauche ich jedenfalls so jetzt nicht mehr. Am nächsten morgen ging es wieder zurück nach Deutschland. Kopenhagen ist auf jeden Fall eine erneute Reise wert muss ich sagen und hier war ich auch bestimmt nicht das letzte mal, auch wenn es natürlich sehr teuer hier ist.

                              
Bild 1: Sightseeing in Kopenhagen
Bild 2: Schloß Amalienburg
Bild 3: Die kleine Meerjungfrau
Bild 4: Auf dem Weg ins Parken Stadion
Bild 5: Die Heimtribüne von außen
Bild 6: Alle Heimtrikots der Vereinsgeschichte des FCK, gut es sind ja erst 31 Jahre
Bild 7: Die Ankunft der Bayern in 2 Bussen

                        
Bild 1: Blick auf die Heimtribüne der FCK Fans
Bild 2: Die Haupttribüne
Bild 3: Die Gegengerade
Bild 4: Ulle beim aufwärmen
Bild 5: Das Stadion lässt sich zu einer Arena verschließen
Bild 6: In der 2. Halbzeit gab es durchgängig Pyro

30.09.2023 RB Leipzig – FC Bayern München 2:2
Einmal Scheiße, immer scheiße hey hey!

Seit langem mal wieder eine Busfahrt mit dem Hessenmob und auch Ben war mit dabei. Es ist Bens erste Busfahrt mit meinen alten Fußballkumpels gewesen. Ab Herborn fuhr der Bus. Ben und ich saßen ganz vorne in Reihe eins, mit sogar ausreichend Beinfreiheit. Auf der Hinfahrt lernte Ben schon meine alten Fußballkumpels kennen und meinte, dass er ab jetzt immer mit dem Bus fahren will. Nur die Musikauswahl, die mittlerweile halt nicht mehr über die gute alte CD läuft, sondern über Stremingdienste ist für Ben teilweise doch etwas befremdlich gewesen. So ändern sich halt die Zeiten. Von Schlager, über Blasmusik, Ballermannhits, Onkelz bis hin zu Rock wird beim Hessenmob immer noch alles gespielt, was man hören möchte. In Leipzig angekommen haben wir zwei uns dann auch schon recht bald auf den Weg ins Stadion gemacht. Obwohl noch am Bus gegrillt wurde, aber das war uns doch irgendwie etwas zu spät. Ben hatte seine kleine Bayern Fahne dabei. Nachdem wir durch das Drehkreuz ins Stadion sind, welches man nur mit Online Tickets über eine App betreten konnte, was mich im Vorfelt schon tierisch genervt hat muss ich sagen, sind wir dann an die Leibesvisitation gekommen. Eigentlich alles ok soweit. Bis dann einer der Ordner meinte, was denn auf Ben‘ s Fahne stehen würde? Natürlich „FC Bayern München“. Aber die Fahne sei zu groß für den Block. Nachdem sich dann 2 Ordner das Objekt angeschaut haben, hieß es, dass er sie ausnahmsweise mitnehmen dürfe. Ohne Worte. Es waren auch nur 2 Fahnen im Block. Wir haben zuerst noch eine völlig überteuerte Wurst und eine kleine Red-Bull Cola getrunken, igitt kann man da nur sagen. RB ist halt wirklich ein richtiger Kommerzverein, der alle Unsympathikheitspunkte zu 100% erfüllt. Das Spiel hielt das was es versprach. Ein rassiges Topspiel. Leider führte Leipzig 2:0 zur Halbzeit, da Bayerns Defensive doch noch sehr wackelig ist. Zu allem Überfluss feierten die Brause Kicker ihre beiden Tore auch noch direkt vorm Gästeblock, in dem die Schickeria natürlich nach wie vor fehlte. Das heizte die Stimmung natürlich noch mal ordentlich an, was wiederum zu wüsten Pöbeleien führte. In der Halbzeit wurde dann tatsächlich schwarzer Rauch gezündet und ein Anti RB Banner aufgehängt. Die 2. Halbzeit lief für Bayern besser. Verdient kam der FCB zum 2:2. Und natürlich war die Freude bei Leroy Sanés 2:2 überschwänglich groß, dass wohl meine Platznachbarin etwas erschrak als ich mit ihr jubelte. Das Spiel endete dann leistungsgerecht 2:2. Natürlich waren wir nach dem aufregenden Spiel auch recht aufgewühlt. Auf dem Weg zum Bus haben wir Nadine angerufen. Ben hatte natürlich nichts besseres zu tun, als ihr zu erzählen, welche Worte er den Leipziger Spielern alle entgegen geworfen hat. Nadine war natürlich alles andere als begeistert. Aber so ist das nun mal. Wenn man schon zu RB fährt, wird auch ordentlich gepöbelt. Kack-Verein. Am Bus hat Ben dann noch ein Steak ergattert und mit ordentlich Schlagern im Gepäck ging es auf in Richtung Heimat. Gegen 2:30 Uhr waren wir wieder in Herborn. Mit den Flippers wurde Ben dann unsanft aus dem Schlaf gerissen, was ihm wohl nicht so doll gefiel. Ben meinte, es war ein toller Ausflug. Vor allem die Fahrt sei cool gewesen. Tja, so ist das nun mal 50% freut man sich auf‘ s Spiel und 50% waren es auch bei mir schon immer die Fahrten, die den Reiz des Fußballs ausgemacht haben. Nach Leipzig zu RB will Ben übrigens nicht mehr – guter Junge!

              
Bild 1: Heimblock der RB Kommerzfans
Bild 2: Die Haupttribüne des Zentralstadions
Bild 3: Ben ist schon gespannt auf das Spitzenspiel
Bild 4: Pinkelpause auf der Heimfahrt

18.08.2023 SV Werder Bremen - FC Bayern München 0:4
Gelungener Saisonauftakt und gleich ein Tor vom 100 Mio. Euro Stürmer
Der Spielplan meinte es gut mit uns in dieser Saison. Einen Tag vor unserem Urlaubsbeginn an der Nordsee gastierte der FCB in Bremen. Also sind wir natürlich schon einen Tag früher in den Urlaub gefahren und haben eine Nacht in Bremen verbracht. Am Mittag waren wir erst mal im Outlet und dann ging es gleich in die Stadt, in unser Hotel. Nadine hat uns zu Fuß in die Stadt begleitet, wo wir noch im Mc Donald' s Essen waren, bevor Ben und ich mit der Straßenbahn in Richtung Osterdeich aufgebrochen sind. Der 1. Spieltag ist schon immer noch etwas besonderes finde ich. Die Anspannung ist da nochmal viel größer, als in mitten der Saison. Man ist gespannt, ob die Mannschaft auf den Punkt da ist, ob die Neuzugänge passen und auch wie der Gegner so aus den Startlöchern kommt. Zudem gibt es ja auch am 1. Spieltag immer eine mehr oder weniger gelungene Eröffnungszermonie. Die in Bremen war allerdings definitiv weniger gut gelungen, typisch DFB/DFL eben. Lothar Matthäus brachte unter gellendem Pfeifkonzert der Bremer die Meisterschale ins Stadion. Da fragt man sich, wieso nimmt man da nicht z. B. Claudio Pizarro, der ja in beiden Lagern einen gewissen Legendenstatus besitzt? Zudem wurde die Nationalhymne von Boss Hoss gesungen. Die finden Ben und ich ja eigentlich sehr gut, aber das war definitiv nix. Da sollte man sich wirklich mal bei der DFL fragen, wer ist für solch eine Gülle verantwortlich? Bestimmt jemand der studiert hat. Die Bremer und auch die Bayern zündelten ordentlich Pyro und wir waren mitten drin. Unter einer Blockfahne, die über die Fans gleitete, wurde alles dafür vorbereitet. Pyrotechnik ist und bleibt kein Verbrechen! Spielerisch war das Match schnell gehalten. Bayern gewann locker mit 4:0. Auch unser 100-Mio Euro Neuzugang Harry Kane traf gleich im ersten Spiel. Bremen und Bayern trennen mittlerweile doch fußballerisch einige Welten. Das Duell auf Augenhöhe aus den 80er und 90er ist längst Geschichte, muss man leider feststellen. Aber so ist es nun mal. Heute gibt es neue Rivalen. Dortmund, RB Leipzig, die man genau wie Bremen in den 90ern auch nicht mag, aber das hat ja mittlerweile ganz andere Gründe. Ben hatte jedenfalls nach dem Spiel keine Stimme mehr, so muss es sein! Nach dem Abpfiff gab es erst mal eine Erfrischung am Bierstand vor dem Stadion und danach traten wir den Weg durch das Wohngebiet, wo noch viele Bremer in den Vorgärten und Straßenbars den Tag ausklingen ließen, zurück in unser Hotel an. Nadine war den Abend im Hotel geblieben. Ben und ich waren nach dem Spiel nun auch völlig ko. Am anderen morgen sind wir nochmal ins Waterfront gefahren und dann ging' s ab nach Horumersiel - endlich Urlaub. So könnte der Urlaub jedes Jahr beginnen, aber ich denke das wird leider die Ausnahme bleiben, so viele Zufälle auf einmal.

                   
Bild 1: Plan D klebt da irgendwie im Gästeblock
Bild 2: Dream Team mal wieder on Tour
Bild 3: Die Bremer Heimkurve erstrahlt im Pyroglanz
Bild 4: Aber das kann der Gästeblock ja auch sehr gut
Bild 5: Erst mal eine Erfrischung nach dem Auftraktsieg

27.05.2023 1. FC Köln - FC Bayern München 1:2
Deutschland kotzt und uns gefällt' s!
Letzter Spieltag in der Saison 2022/23. Nachdem wir ja eigentlich die Meisterschaft am letzten Wochenende quasi verspielt haben (Dortmund gewann am Sonntag 3:0 in Augsburg), war uns eigentlich klar, dass wir zum Saisonausklang einfach mal entspannt mit dem Zug nach Köln fahren und uns noch mal einen schönen lauen Sommerkick anschauen. Gemeinsam mit Max trafen wir schon auf so einige Bekannte am Bahnsteig, egal ob Euro, Henry oder Benny Deuster. Auf ging' s nach Köln. Dort sind wir recht zügig zum Stadion rausgefahren und haben uns noch etwas mit Bratwurst und Getränken vorm Stadion versorgt und natürlich hat Max wieder jede Menge Leute angesprochen. Jeder hatte eigentlich keine Hoffnung mehr auf einen Titelgewinn. Es ging uns allen nur noch darum die relativ schwache Saison mit viel Unruhe im Verein ganz einfach zu Ende zu bringen. Max und ich haben vor dem Block unseren Stehplatz noch in 2 Sitzplätze getauscht. Also eigentlich alles schön entspannt muss man sagen. Das Spiel, in dem eigentlich mehr der Abschied der Kölner Legenden Timo Horn und Jonas Hector im Vordergrund zu stehen schien, als die offenen Meisterfrage begann dann sehr pünktlich. Dortmund hatte 11 Heimspiele hintereinander gewonnen, Mainz deren Gegner hatte keinerlei Ambitionen mehr und die Bayern spielteen eh zuletzt mehr schlecht als recht. Nur ein Sieg und kein BVB Sieg konnte nocheinmal für Spannung sorgen. Die Bayern gingen durch Coman in der 8. Minute in Führung. Wenigstens versuchten sie also ihre Hausaufgaben zu machen. Dann auf einma wurde es sehr unruhig im Block. Das 0:1 für Mainz machte die Runde. Tatsächlich, die Kicker App zeigte das Tor an, im Stadion selbst wurden keine Zwischenstände durchgegeben. Aber so richtig freuen konnte ich mich da natürlich nicht, denn der BVB wird schon noch zurück kommen. Immerhin in der 24. fiel das 0:2 für Mainz. Das klang ja schon mal ganz gut jetzt. Leroy Sané hatte kurz vor der Halbzeit das 0:2 für die Bayern erzielt, aber der Treffer zählte nicht wegen eines Handspiels. Schade, das wäre es gewesen, Bayern zur Halbzeit 2:0 vorne und Dortmund 0:2 zurück, aber es war ja noch lange Zeit, oder wie Max sagte, dass es noch harte 50 Minuten jetzt würden und er hatte recht. Dortmund verkürzte in der 69. Minute auf 1:2 und das zittern begann. Bayern brachte irgendwie auch nicht wirklich was nach vorne zu Stande und so kam es wie es kommen musste. 81. Minute Handelfmeter für Köln, den Lubicic locker verwandelte. Klar, das Stadion stand Kopf, nicht wegen dem Ausgleich, sondern wegen der entrissenen Schale für den FCB. Die Kölner feierten den BVB als Meister und Bayern? So richtig lief mal wieder nix. Aufbäumen und Wille zum Sieg irgendwie hatte man nicht den Eindruck. Dennoch wurden ein paar Chancen herausgespielt in den verbleibenden 10 Minuten. In der 89. Minute war es dann Jamal Musiala, der mit einem flachen Schuss das 2:1 für Bayern erzielte. Alle liefen in die Kurve und wir waren natürlich happy, aber zum feiern war einem noch nicht zu Mute, denn Dortmund brauchte 2 Tore und die waren bestimmt machbar für den BVB. Das Spiel in Köln wurde abgepfiffen aber in Dortmund lief das Spiel noch. Die Bayern versammelten sich vor der Ersatzbank und warteten ab. Bis auf einmal, der ganze Pulk Richtung Fankurve stürmte. Aber das Spiel in Dortmund war noch gar nicht aus, ganz im Gegenteil, Süle erzielte das 2:2. Jetzt wurde nochmal richtig gezittert. Die Bayern standen schon vor der Kurve und wir schauten gebannt auf Max Handy, dass der Live Ticker von gelb auf weiß sprang und dann war es soweit, das Spiel in Dortmund war aus und die Anspannung entlud sich nun. Grenzenloser Jubel, tränenreich natürlich. Deutscher Meister ist nur der FCB! Wer hätte das gedacht. Unglaublich, nach 2000 und 2001 wieder ein Herzschlagfinale in der Bundesliga. Die Bayern bekamen die Schale auf dem Rasen und feierten, den knappsten der 11 aufeinanderfolgenden Titel natürlich ausgelassen, wie wir auch. Mit etwas Verspätung ging es für mich dann nach Hause, am Hauptbahnhof trafen dann die ersten BVB Fans ein. Wie meinte Max so schön: "Die kucken wie ein Postauto, genau so gelb". Jetzt ging es heim und am Bahnhof holte uns Nadine ab. Zuhause angekommen hatte Ben schon die Bayernfahne am Balkon gehisst und wir schauten uns noch die Zusammenfassung in der Sportschau an. Natürlich konnte man das noch gar nicht so recht begreifen und mein Körper war nach wie vor, voller Adrenalin. Zur Bayernsaison passt aber auch, dass mit Abpfiff, die Meldung über die Entlassung von Salihamidzic und Kahn durch die Medien ging. Passt irgendwie alles zusammen beim FCB derzeit. Die Saison war alles andere als gut muss man sagen. Spielerisch wie auch Sportpolitisch. Das muss doch in Zukunft einiges besser werden, aber ich denke das wird es auch, und ob der BVB nochmal so nah der Meisterschaft schnuppern kann in den nächsten Jahren wie in diesem Jahr, das wird man auch erst mal sehen. Auf gehts zur neuen Saison, dann schauen wir mal, ob Tuchel bei einer guten Vorbereitung die Mannschaft nicht etwas stabilisiert präsentieren kann.

         
Links: Zum letzten Spiel nach Köln sind wir ganz entspannt ohne viele Erwartungen angereist
Mitte: Da ist das Ding!
Rechts: Und zuhause war schoon geflaggt!

20.05.2023 FC Bayern München - RB Leipzig 1:3
Das sind die Fans, die der FC Bayern sich heranzüchtete
Das letzte Heimspiel stand auf dem Plan und Ben und ich hatten nochmal Südkurvenkarten bekommen. Wir waren sowieso an diesem Wochenende in Kelheim und konnten somit die Möglichkeit nutzen nochmal zum letzten Heimspiel der Saison zu gehen. Der Tag begann schon nicht ganz optimal. Der Zug aus Kelheim nach München hatte ganze 50 Minuten Verspätung. In der Stadt angekommen konnten wir uns erst mal an Klimaklebern, Demonstranten für Freiheit im Iran und gegen den Ukrainekrieg vorbei schlengeln in eine völlig überfüllte Innenstadt. Im Augustiner gab es aber dennoch 2 Plätze für Ben und mich. Nach der Stärkung ging es weiter in die FCB World und in den Fanshop in der Kaufinger Straße. Mit einem neuen Tel Trikot ausgestattet ging es sogleich weiter in Richtung Stadion. Dort haben wir Ben dann noch mit einer neuen Cap und einem neuen Schal eingekleidet – der Kinderschal ist jetzt einfach langsam zu klein geworden. Im Stadion sind wir recht schnell in die Südkurve gegangen. Heute mussten wir einfach gewinnen und Bayern bliebe definitiv auf Platz 1, da der BVB erst morgen in Augsburg spielen würde. Die erste Halbzeit war auch noch relativ ansehnlich. Serge Gnabry brachte die Bayern in Führung. Alles schien soweit nach Plan zu laufen. Das änderte sich allerdings in der 2. Halbzeit. Nach einem Konter den Laimer abschloss und einem Foulelfmeter stand es auf einmal 1:2. Die gesamte 2. Halbzeit war spielerisch und auch stimmungsmäßig im Stadion sehr schwach. Derzeit ist einfach kein Aufbäumen beim FCB zu erkennen, keiner der mal das Heft in die Hand nimmt und voran geht. Außer Thomas Müller ist da niemand, der sich derzeit als Leader hervortut. Nach dem 1:2 verließen viele sogenannte „Fans“ in Scharen das Stadion. Ein Phänomen, welches es ja bei Bayern schon seit Jahren kurz vor Spielende gibt, egal bei welchem Spielstand, wurde heute nochmals ganz extrem offensichtlich. Selbst Sky berichtete über die Fanflucht aus der Arena. Zu guter letzt fiel sogar noch das 1:3 durch einen Handelfmeter und es schien so, dass die Meisterschaft in diesem Jahr tatsächlich in Gefahr gerät, der 11. Titel in Folge wäre das, was ja eh schon ein Wahnsinn ist, wenn man sich das mal auf der Zunge zergehen lässt.
Wir sind mit Abpfiff pünktlich aus dem Stadion und mussten zum Schluss doch ganz schön rennen, dass wir den Zug um 21:23 nach Kelheim wieder erreichen, aber das hat schon mal geklappt. Gegen 00:00 Uhr waren wir wieder in unserer Unterkunft. Ein recht gebrauchter Tag war das irgendwie, aber mal sehen, der eine kleine Funken Hoffnung auf die Meisterschaft ist jedenfalls noch vorhanden, wobei ich dieses Jahr irgendwie nicht so recht mehr daran glauben möchte.

         
Links: Ben und ich mal wieder in der Südkurve in freudiger Erwartung des letzten Bayernheimsieges?
Mitte: Blick aus der Südkurve ins Stadion
Rechts: Natürlich wurde der sympathische Klub aus Leipzig entsprechend begrüßt

24.03.2023 Deutschland U21 - Japan U21 2:2
Ben bekommt ein original Spielertrikot
Mit der Jugend des TuS wurde ein Bus zum U21 Freundschaftsspiel gegen Japan in Frankfurt organisiert. Da ich an diesem Abend eine Karte für AnnenMayKantereit hatte habe ich die Hinfahrt mit der Jugend des TuS nach Frankfurt unternommen. Am Stadion angekommen habe ich mich  von Carsten, Ben und den anderen verabschiedet und bin in Richtung Festhalle aufgebrochen mit der U-Bahn. Da ich so früh war, habe ich noch etwas Zeit im Skyline Plaza verbracht und dort noch etwas gegessen und getrunken. Gegen 18:40 Uhr wollte ich mich dann mal gemütlich auf den Weg in die Festhalle zum Konzert machen. Als ich allerdings am Eingangstor darauf hingewiesen wurde, dass das Konzert auf 18.04.23 verschoben sei war ich doch im ersten Moment etwas perplex. Ich hätte eigentlich gestern eine Mail bekommen müssen, meinte die Dame. Ich habe natürlich gleich mal nachgeschaut, tatsächlich habe ich eine Mail bekommen, allerdings erst am heutigen Tag um 17:30 Uhr. Da war ich natürlich schon längst in Frankfurt. Jetzt dachte ich mir nur, dass ich spontan das Alterativprogramm wähle und mir eben die U21 am Bornheimer Hang anschaue. Carsten hatte noch ein Ticket übrig und meinte, ich solle zum Zaun kommen und er würde mir das Ticket geben. Gut eine Viertel Stunde nach Wiederanpfiff war ich am vereinbarten Treffpunkt. Schnell die Karte nehmen und ab in den Stehblock. Das Spiel endete 2:2, Tore habe ich leider keine mehr gesehen, aber immerhin den Tag noch ordentlich genutzt. Nach dem Spiel war Ben doch recht verdutzt, als ich auf einmal am Bus stand, den Manfred direkt vor dem Stadion geparkt hatte. Aber noch viel verdutzter habe ich drein geschaut, denn Ben hatte das original Trikot von Jamie Leweling von Union Berlin ergattert. Lena hatte ein Schild mit Trikotwunsch geschrieben, was sich Ben wohl geschnappt hat und hochgehalten hat (Gott sei Dank hab ich das nicht mitbekommen). Ben war natürlich hin und weg und tierisch stolz. Wenigstens haben wir ein Trikot von einem Spieler von einem coolen Verein bekommen dachte ich nur. Es hätte schlimmer kommen können, es hätten Spieler von Schalke oder gar Hoffenheim sein können. Aber so war Ben natürlich überglücklich. Gegen 22 Uhr waren wir wieder in Driedorf. Ben hat das getragene Trikot auf der Rückfahrt gleich angezogen. Gewaschen werden darf das Teil natürich nicht. Noch bis tief in die Nacht war Ben richtig aufgeregt und konnte kaum ins Bett gehen, wegen des Trikots. Ich hatte mir meinen Abend in Frankfurt auch anders vorgestellt, aber immerhin konnte ich noch die 2. Halbzeit des Spiels schauen und wurde wieder per Bus nach Driedorf gefahren. Ein schöner und spannender Tag für Ben also und für mich doch noch mit einem Happy End. Fußball geschaut, Kind überglücklich - wat willste mehr!

    
Links: Alternativprogramm zu AnnenMayKantereit, die deutsche U21 am Bornheimer Hang
Rechts: Bens ganzer Stolz, ein Trikot von Jamie Leweling von Union Berlin

10.09.2022 FC Bayern München - VfB Stuttgart 2:2
Erstmals mit Ben in der Südkurve und dann den Ausgleich in der 92. Minute kassiert - da kann man schon mal laut werden...
Gemeinsam haben wir als Familie ein Wochenende in Kelheim in Bayern verbracht. Für Ben und mich stand am Samstag allerdings noch ein Abstecher nach München auf dem Programm. Vor ein paar Tagen erst hat Ben gesagt, er würde ja auch eigentlich mal gerne in die Südkurve gehen. Ich habe dazu nichts gesagt. Wir starteten unseren Ausflug vom Kelheimer Bahnhof aus, von wo aus wir in knapp 1,5 Std. in München waren. Welch schönes Gefühl so einen kurzen Anfahrtsweg zum Heimspiel zu haben. Nach einem Abstecher in den Augustiner Keller und in die FC Bayern World sind wir auch recht früh zum Stadion gefahren. Auf dem Weg zum Stadion haben wir noch mal am Fanstand kurz Halt gemacht und uns Schals, Mützen und Fahnen genauer für Ben angeschaut. Auf dem Weg zum Stadioneingang habe ich Ben erzählt, dass er heute erstmals mit in die Südkurve gehen wird. Er konnte es kaum fassen und war hin und weg. Er würde sowieso immer Gänsehaut bekommen, wenn er in ein Fußballstadion gehen würde, aber jetzt würde das gleich noch viel schlimmer werden. Wir haben uns in den Block 111, neben dem Stimmungskern gestellt. Dort haben wir natürlich erstmal lange warten müssen. Das bin ich auch gar nicht mehr gewohnt gewesen, so lange im Stadion rumzustehen, da ich auch bei Stehplatzkarten mit zunehmendem Alter immer später in den Block gehe. Ben war jedenfalls aufgeregt und hat viele kleine Dinge wahrgenommen. Er hat genau verfolgt, wie die Schickeria ihre Plätze eingenommen hat und wie der Vorsänger versucht hat, die Stimmung vor dem Spiel schon etwas anzuheizen. Das Spiel rückte immer näher und die Kurve füllte sich immer mehr. Ich habe Ben erzählt, dass ich schon seit ich 16 bin, regelmäßig in die Südkurve gehe, erst alleine, dann war sogar Nadine 2x mit, schon in der Arena und heute stehe ich hier mit meinem 11jährigen Sohnemann und wir sind gemeinsam in der Kurve. Wahnsinn, wie sich das Leben entwickelt und welche Geschichten es so alles parat hat. Für mich wird somit der 10.09.22 immer ein ganz besonderer Tag bleiben. Ben hat das so hingenommen, aber kann man es ihm verübeln? Er wird das vielleicht mal später, wenn er mit seinen Kindern in die Kurve geht, auch mal so sehen wie ich. Jetzt schauten wir erst mal das Spiel. Bayern war zwar überlegen, aber auch irgendwie nicht so ganz zwingend und den Gegner an die Wand spielend. Folgerichtig, stand es erst 1:0 durch Mathys Tel, der somit Jamal Musiala ablöste, als jüngsten Bayern Torschützen der Bundesgligageschichte. Ich war schon 1999 im Stadion als Roque Santa-Cruz als 18jähriger diesen Rekord einmal inne hielt. Wahnsinn wie lange das schon wieder her ist. Das 1:1 von Chris Führich resultierte aus einigen schlampigen Zuspielen von Jamal Musiala und Alphonso Davies. Der VfB bekam in der Folge sogar noch 2 Tore vom VAR aberkannt. Ben gefiel es natürlich gegen den VAR, den DFB oder die Stuttgartfans zu wettern und seine Wut rauszuschreien. Aber wem gefällt so etwas auch nicht, wenn man richtiger Fußball Fan ist? Nach der 2:1 Führung durch Jamal Musiala dachte man schon, dass die Bayern das Ding einfach Heim schaukeln werden, aber falsch gedacht. In der 92. Minute gab es einen Elfmeter für den VfB. Guirassy verwandelte diesen zum 2:2 und die Enttäuschung war natürlich riesig bei uns. Ben hat den Schiri als Schuldigen ausgemacht. Hätte ich wohl vor einigen Jahren auch. Aber im Alter wird man etwas relaxter, so dass man sagen muss, die Bayern hätten halt einfach den Sack zu machen müssen. Ben hat der Besuch im Stadion auf jeden Fall wieder super gefallen. Er meinte nach dem Spiel, dass er ja fast gar keine Stimme mehr habe. Ich habe ihm gesagt, dass er dann alles richtig gemacht habe. Wir sind gemütlich zum Hauptbahnhof und wieder zurück nach Kelheim getuckert. Unsere Fanbekanntschaften vom Morgen auf dem Hinweg haben wir auch wieder getroffen und hatten so auch noch schöne Unterhaltung bis uns Nadine am Banhof in Kelheim wieder geholt hat. Wieder mal ein tolles Erlebnis, vor allem für Ben, der nun knapp 3 Jahre kein Bayernspiel mehr live im Stadion verfolgen konnte. In der Südkurve fragte mich Ben am Mittag dann: "Papa, wieso essen manche Leute im Stadion Popcorn?" Eine sehr berechtigte Frage, die auch mal wieder knallhart aufzeigt, in welcher Zeit wir mittlerweile mit unserem Hochglanzprodukt Fußball angekommen sind. Traurig, dass man 2022 einem 11järhigen kleinen Bayern Fan solche Fragen beantworten muss.

              
Bild 1: Sogar am Stachus war der Brunnen noch an
Bild 2: Bayrisches Frühstück im Augustiner Keller
Bild 3: Ben und ich bei unserem ersten gemeinsamen Besuch in der Südkurve
Bild 4: Endlich wieder ein volles Stadion und Fußballatmospähre

26.02.2022 Eintracht Frankfurt U19 - 1. FSV Mainz 05 U19 2:2
26.02.2022 FSV Frankfurt - TSV Schott Mainz 2:2
26.02.2022 Eintracht Frankfurt - FC Bayern München 0:1
3 Spiele an einem Tag und wahrscheinlich auch eine Covid Infektion noch dazu
Nachdem Nadine und Ben für 4 Tage nach Horumersiel gefahren sind, habe ich mir gedacht, dass ich mal wieder zum Fußball fahren kann. Zudem bekam ich sowieso eine Karte für das Auswärtsspiel der Bayern in Frankfurt zugeteilt. Also ging es für mich schon morgens früh im recht leeren Zug nach Frankfurt, um mir um 11 Uhr die Partie der Eintracht U19 gegen Mainz am Riederwald anzusehen. Ein packendes Spiel mit allem was dazu gehört. Schnelles Tempo, Freistoßtore, Eigentore und noch ein Platzverweis. Lies sich auf jeden Fall sehr gut ansehen. Jürgen Kramny, ehemaliger Bundesligaprofi und Trainer ist derzeit Trainer bei der Eintracht U19. Nach dem Spiel ging es zu Fuß die gut 15 Minuten Fußmarsch zum Bornheimer Hang. Um die U-Bahn zu meiden, damit man sich nicht ansteckte bin ich die paar Meter rüber zum FSV gelaufen. Hier trafen in einem absoluten Abstiegsduell der FSV auf den TSV Schott Mainz, der Letzter der Regionalliga Südwest derzeit ist. Ein Sieg für den FSV musste eigentlich herbei. Nachdem ich dort ankam und erst mal auf dem WC ordentlich Hände gewaschen habe, gab es eine typische Stadionwurst mit Kaltgetränk. Auch dieses Spiel war ein sehr gut anzusehendes. Bis zur 91. Minute führte der FSV mit 2:1. Dann jedoch ein fragwürdiger Freistoß, aufgrund einer angeblichen Abseitsstellung eines Frankfurters, was aber ganz nach Pass in der eigenen Hälfte noch vor der Mittellinie aussah. Aber egal die Schiedsrichterin lies sich nicht beirren und pfiff Freistoß für Mainz. Ein langer Ball segelte in den Strafraum und plötzlich stand es 2:2. Es herrschte natürlich Aufruhr, vor allem auf der Haupttribüne, wo der harte Kern des Stimmungsblocks sich versammelte. Aber außer ein paar Pöbeleien war nichts weiter los. Nach Abpfiff bin ich schnell in die Straßenbahn und zum Waldstadion gefahren. Das dauerte zwar seine Zeit und es zeigte sich hier mal wieder, dass die dt. Bahn der letzte Laden ist. Anstatt bei knapp 25.000 Zuschauern einfach mal eine Bahn mehr einzusetzen, stopfte man die wenigen Bahnen einfach total voll. Beim MVG in München wäre sowas undenkbar. Am Waldstadion angekommen ging ich dann auch gleich in den Gästeblock. Ich hatte fast meine gesamte Reihe für mich alleine, da nur noch eine Person in der gleichen Reihe wie ich stand. Maske sollte während des gesamten Spiels getragen werden. Das hat mal mehr, mal weniger funktioniert. Der Spieltag stand ganz im Zeichen des Gedenkens und der Solidarisierung mit der Ukraine, die am vergangenen Donnerstag von Vladimir Putins Armee aus Russland einfach angegriffen wurde. Somit herrscht Krieg, fast mitten in Europa. Es fällt eine Großmacht in ein souveränes Land ein. So etwas kann man nicht unkommentiert lassen, auch als Fußballfan natürlich nicht. Die Eintracht brachte wieder ein starkes Statement per Videowürfel zur Schweigeminute "Stop it, Putin!". Die Sportwelt steht in diesem Fall zusammen, auch bei den vorherigen Spielen an diesem Samstag wurde der Ukraine gedacht. Das Spiel an sich, wo es ja schon etwas schwieriger fällt zur Tagesordnung überzugehen, war ein ganz interessantes. Die Eintracht hatte durch Kostic die erste Großchance. Danach aber kam wenig von der Eintracht. Die Bayern hatten das Spiel im Griff. Natürlich gab es die typische Eintracht Stimmung, von Grund aus auf Krakehl gebürstet. Da macht es natürlich doppelt Spaß aus dem Gästeblock die angrenzenden Eintracht Fans zu bepöbeln. In der 70. Minute erlöste Leroy Sané die Bayern mit einem schönen Flachschuss ins lange Eck. Danach geschah nicht mehr viel. Nach dem Spiel habe ich mich mit Tobi und Celine getroffen, um gemeinsam mit der Bahn heim zu fahren. Wieder mal am Sportfeld, Bahnchaos. Eigentlich waren nicht so viele Fans auf dem Weg zum Gleis, aber bis der Zug kam, war das Gleis überfüllt, von der einfahrenden S-Bahn gar nicht erst zu reden. Überfüllt, Mann an Mann so ging es zum Bahnhof, dort ergatterten wir noch einen 4er Sitz im Zug nach Gießen und kamen gegen 22:30 Uhr in Herborn an. Wieder mal ein schöner Ausflug zum Fußball nach langer Zeit muss ich sagen. 5 Tage nach dem Ausflug wurde ich positiv auf Corona getestet. Ob ich mich in Frankfurt angesteckt habe, oder schon früher ist natürlich nicht mehr nachzuvollziehen, aber dennoch natürlich sehr ärgerlich, da man sich ja nun 2 Jahre lang total in Acht genommen hat und versucht hat sämtliche Kontakte zu minimieren. Aber was soll' s, muss ich jetzt wohl durch. Ist jetzt erst mal Homeoffice für die kommende Woche angesagt.

         
Links: Das Stadion am Riderwald
Mitte: Bornheimer Hang, Stadion des FSV Frankfurt
Rechts: Ein Blick aus dem Gästeblock im Waldstadion. Das Stadion erstrahlt in den ukrainischen Farben

22.10.2021 FC Bayern München II - 1. FC Nünrberg II 3:0
23.10.2021 FC Bayern München - TSG 1899 Hoffenheim 4:0
Nach gut 2 Jahren endlich mal wieder in München
Endlich war es mal wieder soweit. Nach 2 Jahren war ich endlich mal wieder auf dem Weg nach München. Und dann noch sogar mit Übernachtung, da Nadine und Ben noch in Kur waren. Wann ich zum letzten Mal alleine über Nacht in München war, kann ich schon gar nicht mehr richtig sagen. Auf jeden Fall habe ich mich schon mal riesig auf die Fahrt gefreut. Mit dem EC ging es dann ab Frankfurt bis nach München, natürlich mit Maske und den entsprechenden Corona Regeln. In München angekommen habe ich erst mal mein Hotel in der Schillerstraße aufgesucht. Es fiel schon auf, dass in München anscheinend derzeit an jeder Ecke gebaut wird. Ganze Häuser sind im Bahnhofsviertel abgerissen worden. Am Mittag bin ich dann aufgebrochen in Richtung Olympiapark. Ich wollte mal wieder an die alt bekannten Stellen gehen, an denen wir so viele schöne Erlebnisse hatten. Ich war über 2 Stunden im Park unterwegs und habe natürlich viele schöne Erinnerungen wieder im Kopf gehabt. Für 3,50€ konnte man sogar eine Runde im Oly drehen. Das war natürlich für mich ein ganz besonderes emotionales Highlight. Den Abschluss meines Rundganges habe ich in der Südkurve gemacht und habe mich nochmals auf meinen alten Platz im Stadion gestellt. Wahnsinn was das doch für Emotionen auslöst, obwohl ich hier zuletzt im Jahr 2005 gestanden habe. Im Nachhinein muss ich einfach festhalten, dass die Zeit zw. 1999 und 2005 eine der schönsten in meinem Leben war als Bayern Fan. Dann ging es noch zum Pizza Hut, bei dem ich früher schon ganz oft gegessen habe. Der Laden hält sich jedenfalls immer noch an der Ecke zum BMW Museum. Dann bin ich auch schon wietergezogen und bin nach Giesing gefahren. Hier spielten heute Abend die Bayern Amateure gegen Nürnberg II. Die Bayern gewannen durch Tore von Vidovic, Sieb und Motika mit 3:0 und übernahmen die Tabellenführung in der Regionalliga Bayern. Die Stimmung war jedenfalls schon mal top, wie immer bei den Amateuren eben. Man sollte zwar mit Maske auf den Platz gehen, aber der harte Stimmungskern versammelte sich an einer Stelle und es wurde von der 1. bis zur letzten Minute ordentlich supportet. Das machte auf jeden Fall schon mal wieder richtig Spaß, obwohl es doch recht kalt war an diesem Abend. Endlich aber wieder richtig Fußball mit Fans und vor allem mit Stimmung. Da durfte auch die Stimme nach den 90 Minuten dann mal weg sein. Tolles Gefühl einfach! Mit der U-Bahn ging es zurück zum Marienplatz. Dann bin ich gemütlich durch die Kaufinger Straße in Richtung Hotel gelaufen. Keine Ahnung wann ich das zuletzt im nächtlichen München mal gemacht habe. Scheint mir ewig her zu sein. 

              
Bild 1: Ein Blick in die alte Südkurve
Bild 2: Die Haupttribüne des Oly
Bild 3: Von der Ehrentribüne der Blick ins Stadion
Bild 4: Das war mein Platz, zumindest so ungefähr, in der alten Südkurve, schön wars!

         
Bild 1: Der Blick auf die markante Anzeigentafel
Bild 2: Ein Blick auf die Grünwalder Straße
Bild 3: Die Haupttribüne der Hermann-Gerland-Kampfbahn

Am nächsten Morgen bin ich zunächst mal in den Augustiner Keller zum bayrischen Frühstück mit Weißwurst und einer Maß. Danach bin ich etwas durch die Stadt gelaufen und habe die neue FCB World besucht. Ein dreistöckiger Fanshop, Restaurant und Hotel im Herzen Münchens. Da zeigt sich dann doch halt der ganze Kommerzialisierungswahn im europäischen Fußball in einem Gebäude dachte ich mir da nur. Aber gut, so ist leider das Geschäft geworden und wir werden es auch leider nicht ändern können. Die Frage aber bleibt halt auch, wie lange es dauert, bis man sich als langjähriger aktiver Fan komplett von seinem Herzensverein entfremdet hat? Zum Abschluss des Vormittags ging es noch mal auf eine einstündige Stadtrundfahrt, ehe es mit der U-Bahn raus nach Fröttmaning ging. Heute war in der Allianz Arena keine Zuschauerbeschränkung mehr und auch keine Maskenpflicht mehr. Es wurde zwar auf Abstand hingewiesen, auch wurde bereits am Stadioneingang nach Impfnachweis und Perso gefragt, aber im Stadion selbst hat Corona keinen mehr interessiert. Einerseits natürlich ein tolles Gefühl und wieder ein Stück mehr Normalität, aber andererseits doch noch recht komisch, zumal in München die Corona Zahlen wieder stark ansteigen. Ich habe jedenfalls meine Anfrage für einen Stehplatz noch kurzfristig in einen Sitzplatz umgeändert und war auch ganz froh darüber, denn heute ist auch die Schickeria wieder zurück im Stadion, da es ja im Stadion keine Einschränkungen mehr gab. Von daher wäre mir ein voller Stehblock doch irgendwie noch etwas "too much" gewesen. So saß ich bequem in der letzten Reihe des Stadions in Block 317 und konnte einen tollen 4:0 Sieg bejubeln. Irgendwie fand ich, dass das Bayern Spiel sich seit meinem letzten Besuch nochmals verändert hat. Viel schneller, noch schnörkelloser und mit einer ungeheuren Passicherheit agieren die Bayern mittlerweile. So haben wohl wirklich die wenigsten Gegener gegen uns eine Chance. Und auch das runterschalten nach 1:0 oder 2:0 ist längst passé. Es geht immer weiter nach vorne und jeder will den Ball haben bzw. noch einen Abschluss haben oder ein Tor schießen. Das lässt sich natürlich super anschauen und macht Lust auf mehr. Der 4:0 Sieg war von daher nie in Gefahr und die Tore von Gnabry, Lewandowski, Choupo-Moting und Coman waren alle samt schön rausgespielt. Trainer Julian Nagelsmann wurde von Dino Toppmöller vertreten, da er mit Corona nicht am Spiel teilnehmen konnte. Und auch um Joshua Kimmich gab es im Vorfeld etwas Aufregung, da er dazu steht, dass er sich nicht hat gegen Corona impfen lassen. Das war natürlich dann auch das alles beherrschende Thema in den Medien. Da geriet der 4:0 Sieg fast schon etwas ins Hintertreffen. Aber egal. mit dem 4:0 bin ich dann raus aus dem Stadion, da ich noch meinen Rucksack holen musste und schnell zum ICE musste. Mit der U--Bahn, die gar nicht so überfüllt wurde wie vor Corona Zeiten, ging es dann ab zum Hbf. Gegen 1:15 Uhr in der Nacht war ich dann auch wieder zuhause. Wieder mal ein schönes Erlebnis im Stadion, nach der langen Corona Abstinenz. Aber ganz ehrlich - möchte ich doch nach München lieber wieder mit Ben fahren. So ganz alleine fehlt mir da mittlerweile doch ehrlich gasagt etwas der Reiz muss ich mir eingestehen. Aber auch das wird bestimmt bald wieder möglich sein. Zum Abschluss des Fußballwochenendes fegte der TuS Driedorf am Sonntag dann noch die SG Obere Dill mit 9:0 vom Platz. Das hat sich also mal richtig gelohnt.

         
Bild 1: Bayrisches Frühstück um 11:00 Uhr im Augustiner Keller
Bild 2: Endlich wieder Fußball in der Allianz Arena
Bild 3: Und auch die Schickeria München ist wieder da

13.08.2021 Borussia Mönchengladbach - FC Bayern München 1:1
Das Warten hat endlich ein Ende!
Nach 626 Tagen Liebesentzug seit dem letzten Spielbesuch beim FCB ging es endlich wieder zu einem Pflichtspiel des FC Bayern zum Bundesligaauftakt nach Mönchengladbach. Eigentlich sind noch keine Gästefans zugelassen gewesen. Aber da die Borussia tatsächlich für dieses Spiel einen freien Verkauf startete haben sich natürlich viele Bayern Fans Karten gesichert. Gemeinsam mit meinem ehemaligen Arbeitskollegen Felix ging es am frühen Nachmittag auf nach Mönchengladbach. Wir kamen erst kurz vor Spielbeginn an, da wir uns leicht verfahren haben und auf einmal vor einer Polizeistaffel standen, die anscheinend ein Hippie Festival bewachte. Dennoch waren wir früh genug am Stadion. Es war ganz schön ungewohnt auf einmal wieder so viele Menschen auf einem Fleck zu sehen. Schon ein sehr befremdliches Gefühl. Vor dem Stadiongelände wurde man schon abgefangen, um sein Ticket, Impfzertifikat und Perso abgleichen zu lassen. Ich war einfach nur glücklich, dass man endlich wieder zum Fußball gehen konnte. Im Stadion hatte man auf seinem Sitzplatz jeweils 2 Plätze nach links und rechts frei und vor und hinter einem saßen die Fans versetzt. Am Platz durfte man die Maske abnehmen. Es war auf jedenfall ein richtig geiles Gefühl, Fans zu sehen, Fangeänge zu hören und einfach wieder mal Fußballatmosphäre zu schnuppern. Es waren wirklich Gänsehautmomente, die einem mal wieder aufzeigten, was man in den letzten 1,5 Jahren wirklich vermisst hat. In meinem Block saßen zudem fast nur Fans des FCB und nur vereinzelt Fans von Mönchengladbach. Es war schon bezeichnend fand ich, dass wir ausgerechnet in Gladbach wieder ins Stadion durften. Hier fand das erste Geisterspiel kurz vor dem ersten Lockdown in Deutschland statt (Nachholspiel gegen den 1. FC Köln) und der Kreis Heinzberg, der traurige Berühmtheit in der Coronakrise erlangte, liegt auch nicht weit weg von Gladbach. Die Zeit während des Spiels verfolg an diesem Abend nur so. Während man sonst ja immer mal wieder auf die Uhr schaut, war man hier irgendwie überrascht wie es hieß - Abpfiff. Das lag natürlich auch am Spiel. Die Bayern mit Neu-Trainer Nagelsmann und Upamecano als Neuzugang in der Abwehr spielten 1:1 durch Tore von Plea in der 10. Minute und Lewandowski in der 42. Ein sehr gutes Spiel. Upamecano spielte 2x an der Grenze zum Elfmeterpfiff, der aber für uns glücklicherweise ausblieb. Aber natürlich waren sofort wieder die lästigen Diskussionen über den VAR und den berühmten Bayerndusel am Start. Am Ende war es ein sehr gerechtes Unentschieden, denn die Bayern hatten auch noch große Chancen, die Yann Sommer aber alle zunichte machte. Es war auf jeden Fall ein tolles Erlebnis. Die Ultras hatten zwar schon angekündigt, für sie käme die Rückkehr in die Stadien erst wieder in Frage, wenn diese voll besetzt seien, aber dennoch war sehr gute Stimmung im knapp zur Hälfte gefüllten Stadion. Das lag vielleicht auch einfach daran, dass derzeit wohl nur die Leute ins Stadion gehen, die auch wirklich Bock drauf haben und die ganzen Touristen erst mal zuhause bleiben. Wenn dem wirklich so wäre, dann wäre das ja sogar ein positiver Nebeneffekt der Corona Krise. Jetzt bin ich erst mal gespannt, wie lange die Situation mit Fans im Stadion anhält und man noch weiter an solchen Veranstaltungen teilnehmen darf als geimpfter Bürger. Schön war es auf jeden Fall!

    
Links: Das wird uns jetzt wohl erst mal begleiten bei Veranstaltungen in nächster Zeit
Rechts: Der halbvolle Borussia Park, sieht zugegebenermaßen etwas mehr aus, als 22.925 Zuschauer

08.08.2020 TuS 1910 Driedorf - SSV Bottenhorn 4:6
Erstes Spiel auf dem Kunstrasen und erstes Spiel nach der Corona-Pause
Endlich wieder Fußball hieß es am Kirmes Samstag 2020 in Driedorf. Nur leider gab es 2020 keine Kirmes in Driedorf, denn die Corona Pandemie hatte die Welt seit März fest im Griff. Nun stand schon das 3. Vorbereitungsspiel des TuS auf dem Programm, leider sind die ersten beiden Spiele völlig an mir vorbei gegangen, ohne dass ich etwas davon mitbekommen habe. Aber heute war es dann endlich soweit. Endlich wieder Fußball!
Auf dem neuen Kunstrasenplatz, der im Mai 2020 bereits eingewiehen hätte werden sollen, spielt der TuS nun zukünftig seine Heimspiele. Wollen wir hoffen, dass der Platz möglichst lange in einem ordentlichen Zustand bleibt und ordentlich gepflegt und behandelt wird. Bei absolut drückenden 32 Grad und keinen Schattenplätzen schauten Ben und ich uns das Spiel an. Der TuS hat in diesem Jahr annähernd rund 20 Neuzugänge. Ich bin mal gespannt wie es läuft in der kommenden Saison. Die letzte Saison wurde leider abgebrochen wegen Corona. Hier stand der TuS sogar auf einem der vorderen Plätze mit Tuchfühlung zur Spitze. Nun hoffe ich ehrlich gesagt auf die neue Saison. Das heutige Spiel an sich war nicht sonderlich sehenswert - zumindest aus Sicht des TuS Driedorf. Zu viele grobe Abwehrfehler leistete sich der TuS insbesondere in der 1. Halbzeit. Zudem konnte man irgendwie eine gewisse Lustlosigkeit erkennen, lag vielleicht aber auch an der Hitze?! Somit stand es 1:5 zur Pause. In der zweiten Halbzeit lief es trotz der heißen Temperaturen aber besser für den TuS. Immerhin endete das Spiel 4:6 und der TuS kam noch mal richtig gut ran in der zweiten Hälfte. Aber gut, es war einfach viel zu heiß an diesem Tag, um eine große Aufholjagd zu starten würde ich mal behaupten. Außerdem war es ja auch nur ein Freundschaftsspiel. Von daher war ich einfach nur froh, dass es wieder Fußball gibt - Ergebnisse in Vorbereitungsspielen interessieren mich ehrlich gesagt gar nicht so. Wollen wir hoffen, dass der Verein gut in die Saison startet im September und wieder oben mit spielen kann und evtl. ja sogar um den Aufstieg ein Wörtchen mitspricht.
Nun ist nach gut einem Jahr Bauzeit endlich der lang ersehnte Kunstrasenplatz mit Soccer-Käfig fertig gestellt. Der TuS spielt nun also nach einem Jahr im Exil in Roth endlich wieder in Driedorf. Jetzt wollen wir mal hoffen, dass der neue Platz vielleicht doch noch mal einen gewissen Schub in den Verein bringt und der Verein vielleicht endlich wieder aufsteigen kann in die Kreisklasse A. Es wäre auf jeden Fall mal wieder sehr  schön, aus den Niederungen der Kreisklasse B aufzusteigen und etwas besseren Fußball in Driedorf sehen zu können.


Ein Blick auf den neuen Kunstrasenplatz in Driedorf - endlich wieder Fußball

26.11.2019 FK Roter Stern Belgrad U19 - FC Bayern U19 1:1
26.11.2019 FK Roter Stern Belgrad - FC Bayern München 0:6
Nach 12 Jahren wieder in Belgrad, aber diesmal für 3 Tage...
2007 war ich bereits schon einmal in Belgrad. Nun ging es wieder in die serbische Hauptstadt. Diesmal gleich für 3 Tage, da ich die Stadt etwas erkunden wollte. Leider war ich zuvor etwas kränklich, so dass wir am Wochenende vorher sogar einen Gig mit Bourbon Room abgesagt haben, aber am Montag ging es dann doch auf in Richtung Belgrad. Natürlich mit etwas gemischten Gefühlen. Auch Nadine war ob der Reise natürlich alles andere als begeistert. Aber nun war es endlich soweit und es ging nach Belgrad mit Lufthansa. Nach gut 1 3/4 Std. Flug landeten wir am Flughafen Nicola Tesla. Von dort aus ging es dann per Bus-Shuttle in Richtung Slavija Square für umgerechnet 2,55€. Von Slavija konnte ich mein Apartment in gut 15 Minuten zu Fuß erreichen. Dies wollte ich eigentlich aus Richtung des neuen Hauptbahnhofes, aber da dieser noch nicht fertig war und auch dort wenig bis keine Busse hinfuhren, reiste ich über Slavija an. Über Google Maps hatte ich mir den Weg zuvor schon angeschaut. Dank google war dann der Weg ins Apartment auch ganz schnell gefunden, wo schon mein Vermieter Kosta auf mich wartete, dem ich vorher über Whatsapp geschrieben habe, wann ich ankommen werde. Das Apartment befand sich in einem Mehrfamilienhaus und es war eine schöne große Wohnung mit allem was man braucht. Ich solle aber bitte, sowohl wenn ich zuhause sei, als auch wenn ich die Wohnung verlasse immer 3x abschließen. Am Nachmittag ging ich erst mal im angrenzenden Supermarkt einkaufen und holte mir das nötigste für die nächsten 3 Tage. Danach ging es wieder zurück zum Slavija, wo ich mich etwas umsah. Am angrenzenden Hilton stand der FCB Bus, also wartete ich erst mal ab. Im Hotel hieß es dann, dass die Mannschaft um 18 Uhr trainieren würde. Neben Dieter Nickles, Kathleen Krüger, Dieter Hoeneß und Werner Olk ließ sich aber niemand großartig in der Lobby blicken, bis auf Hermann Gerland. Die Spieler sah man nur einmal kurz im Aufzug, die Tür ging allerdings sofort wieder zu und die Spieler verschwanden durch einen Seitenausgang in den Mannschaftsbus. Sehr schade, zumal nur 5 Fans in der Lobby auf die Spieler warteten. Aber ok, so ist das eben nun mal heute. Immerhin Hermann Gerland kam und redete kurz mit den anwesenden Fans. Zeitgleich trafen auch die Edelfans, die mit FCB Tours für rund 2.000€ die Pauschalreise nach Belgrad gebucht haben, im Hotel ein. Die feinen Herrschaften wurden ja von vorne bis hinten bedient und betreut und konnten mit ihren feinen kleinen Köfferchen im Hilton einchecken. Aber auch hier gab es gleich schon Beschwerden, man habe jetzt hunger! Oh je dachte ich nur, die wohlhabenden Herrschaften wollen etwas Essen und hätten sich doch vielleicht mal selbst kümmern müssen...
Ich bin dann, nachdem das Team abgefahren ist auch weitergezogen. Eine leckere Pizza mit Getränk für 2,50€ war mein köstliches Abendessen, bevor es zurück ins Apartment ging, wo ich mich doch erst mal noch etwas auskurieren musste.

    
Links: Serbisches Haus neben meinem Apartment
Rechts: Hermann Gerland in der Lobby des Hiltons

Am Dienstag habe ich erst mal ausgeschlafen und bin dann in Richtung Slavija getigert. Dort wollte ich schauen, wie ich zu FK Vozdovac kam, denn dort spielte die FCB A-Jugend gegen Roter Stern in der Youth League. Ein junger Busfahrer sagte mir, von hier aus käme man dort nicht hin. Als ich wieder vom Bussteig weg ging um mir ein Taxi zu nehmen kam der junge Kerl noch mal zu mir und sagte mir, ich solle mal einsteigen, er würde mich jetzt an eine Haltestelle bringen, von wo aus der richtige Bus dort hin fahren würde. Somit bekam ich eine privat Fahrt im Stadtbus zu einer anderen Bushaltestelle. Nachdem ich dort ankam, wartete ich auf den Bus 31, der zum FK Vozdovac fahren sollte. Dieser Fahrer sagte mir allerdings, dass der richtige Bus Linie 33 sei. Bei Linie 33 hieß es dann, dass es Linie 48 sei und bei Linie 48 hieß es, es sei Bus Nr. 55. Also nahm ich doch ein Taxi. Die Fahrt dauerte ca. 10 Minuten und kostete knapp 4,00€. Am Stadion angekommen besuchte ich erst mal das dazugehörige Einkaufszentrum. Das neue Stadion, welches Event Place heißt ist auf gut 40m Höhe auf das Dach einer Shopping Mall gebaut worden. Sieht auf jeden Fall schon mal interessant aus und hat halt mal was. Fußball auf dem Dach eines Einkaufszentrums in gut 40m Höhe. Eine Karte für das Spiel gab es in der Tiefgarage des Einkaufszentrums. War zwar jetzt nicht der Bayern Block, aber immerhin ein günstiger Sitzplatz auf der Haupttribüne. Das Spiel endete dank eines direkt verwandelten Freistoß von Oliver Batista Meier mit 1:1 und der FCB zog somit ins Achtelfinale der Youth League ein.

                   
Bild 1: Das Stadion Event Place auf dem Dach eines Einkaufszentrums
Bild 2 - 5: Ein Blick ins Stadion des Belgrader Erstligisten FK Vozdovac

Nach dem Spiel und dem Abstieg vom doch recht zugigen Dach ging es mit dem Taxi zum Stadion von Roter Stern. Hier lies mich der Fahrer an der Heimkurve raus, so dass ich auf jeden Fall noch den seit kurzem vor dem Stadion stehenden Panzer fotografieren konnte. Hier gab es ja einigen Wirbel drum, da dieser Panzer angeblich an Angriffen auf kroatische Städte im Jugoslawienkrieg beteiligt gewesen sein solle. Aber die UEFA hat gegen die Prosteste von Dinamo Zagreb nichts weiter unternommen. Nachdem ich durch 2 Polizeiketten gegangen bin und jeder mich groß anschaute, wieso ich von Richtung Belgrader Kurve mit Karte für den Gästeblock kam, wollte ich natürlich jetzt in den Gästeblock. An der 3. Polizeikette musste ich warten. Ein vollgepanzerter Polizist wollte mich die gut 500m bis zum Gästeblock begleiten, da trotz Absperrungen es eigentlich nicht ganz sicher sei hier in diesem Gebiet des Stadions. Nachdem der nette Polizist mich also begleitet hat bin ich auch gleich in den Gästeblock gegangen, wo wir auf den Stadioneinlass warteten. Das schöne in Belgrad ist, dass man gleich nach Einlass ins Stadion im Block steht ohne irgendwelche Umläufe. Einen kleinen Getränkestand gab es auch. Was noch viel schöner war an diesem Abend, dass die Hochglanz-Champions-League die von Pepsi gesponsert wird in Belgrad komplett ignoriert wird und im Stadion Coca-Cola in selbigen Bechern ausgeschenkt wird - klasse!. Das Spiel war von Belgrad recht schwack, die Stimmung war 2007 auch besser und die Bayern dominierten nach der 1:0 Pausenführung durch Goretzka die 2. Halbzeit nach Belieben. 4x Lewandowski und Tolisso sorgten für den 6:0 Auswärtssieg. In 14 Minuten schoss Lewandowski 4 Tore, das ist neuer Champions League Rekord! Die Bayern sind somit weiter ohne Punktverlust in der Gruppenphase mit Tottenham und Olympiakos. Nach dem Spiel kam natürlich die obligatorische Blocksperre. Bis ca. 0:15 Uhr musste man im Block verharren, ehe es mit Shuttle Bussen zum Nicola Pasic Square ging. Von dort nahm ich mir ein Taxi zum Aprtment, denn nachts um 0:45 Uhr wollte ich doch nicht mehr alleine durch Belgrad laufen als dt. Fußballfan.

                             
Bild 1 & 2: Der serbische Kampfpanzer, beliebtes Poser Ziel der serbischen Fans
Bild 3: Die Haupttribüne von außen
Bild 4: Die Belgrader Heimkurve
Bild 5: Blick auf die Haupttribüne
Bild 6: Choreographie zum Einlaufen der Teams
Bild 7: Die Gegengerade des Stadions

Am nächsten Tag bin ich noch etwas Sightseeing machen gewesen. Die Knez Mihailova, Belgrads Einkaufsstraße ist von westlichen Geschäften gesäumt, die allerdings auch größtenteils leer sind, da die Preise halt auch westliches Niveau haben. Ich bin durch die schöne Einkaufsstraße geschlendert bis ich im Park ankam, wo sich die Festung von Belgrad befand. Eine sehr monumentale Erscheinung ist das ganze und schon sehr beeindruckend. In der Festung befindet sich das serbische Militärmuseum. Hier konnte man in einer Außen- und Innenausstellung die militärische Geschichte Serbiens seit dem 12. Jahrhundert verfolgen. Bis 1999 ging die Ausstellung. Hier wurde nochmals darauf hingewiesen mit wievielen Soldaten, Panzern etc. die UN-Blauhelme der serbischen Armee gegenüberstanden und wie groß die Erfolge der Serben waren. Ein schon recht beklemmendes Bild, vor allem weil es eben doch alles in Europa war und die Blauhelme auch mit dt. Soldaten bestückt waren, bzw. mit Bekannten aus Driedorf. Dennoch war es nochmals ein schöner Tag und ich habe noch einige schöne Plätzchen in Belgrad gefunden. Abends war ich aber doch recht früh im Apartment. Auf einem meiner letzten Joghurts laß ich mal das serbische Verfallsdatum - es war der 19.03.2020. Wow, ganz schön lange haltbar diese serbischen Joghurts dachte ich nur :-).

                        
Bild 1: Blick in die Knez Mihailova
Bild 2: Ein kleiner Platz in der Einkaufsstraße
Bild 3: Blick auf die Festung von Belgrad
Bild 4: Im Inneren befindet sich die Militärausstellung Serbiens
Bild 5: Ein Blick durch den riesigen Burggraben
Bild 6: Blick aus der Burg auf die Save

                   
Bild 1: Eines der bekanntesten Fotomotive Belgrads
Bild 2: Und gleich mal ein Bild mit mir vor den Toren der Burgfestung
Bild 3: Blick auf die Save, die in die Donau mündet
Bild 4: Nochmals ein Besuch in Belgrads Innenstadt
Bild 5: Der Slavija Square in der Abenddämmerung um 16 Uhr!

Am Do. ging es dann wieder nach Hause und 3 Tage Belgrad waren beendet. ich würde nochmals hinfliegen, wenn Bayern bei Partizan spielen würde, aber dann auf jeden Fall nicht mehr für 3 Tage. Im Vergleich zu Zagreb ist Belgrad doch leider nicht ganz so schön und interessant, wie die kroatische Hauptstadt.

19.05.2019 TuS 1910 Driedorf - FC Eintracht Haiger 3:0 W (1:1)
Goodbye Rasenplatz mit Spielabbruch!

Das letzte Heimspiel des TuS in dieser Saison stand auf dem Programm. Außerdem war es auch das letzte Spiel im 1977 eröffneten Höllkopfstadion. Hier wird nun eine neue Sportanlage mit einem Kunstrasenplatz errichtet. Der TuS, der eigentlich schon so gut wie tot war, hat sich in den letzten Spielen berappelt und sich tatsächlich noch auf Rang 10 vorgekämpft. Nun musste eigentlich gegen die ebenfalls vom Abstieg bedrohten Haigerer nur noch ein Sieg her und man hat die Klasse somit doch noch gehalten. Am letzten Spieltag gab es nochmals Würstchen und Getränke für 1€ bei freiem Eintritt. Bei herrlichem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen zog sich das Spiel wie Kaugummi. Der TuS schaffte es einfach nicht, seine Chancen in Tore umzumünzen. Somit stand es 0:0 zur Pause. In der 65. Minute erzielte Sebastian Lemmer dann das 1:0 für den TuS, was längst überfällig war. Es schien also auf einen knappen Sieg hinauszulaufen, da von Haiger auch nichts mehr kam in der Offensive. Aber wie so oft im Fußball glich Eintracht Haiger irgendwie aus dem Nichts heraus aus. Nun musste man also versuchen das Spiel wieder zu gewinnen. In einer hektischen Schlußphase versuchte der TuS nochmals alles, gegen stehend k.o. wirkende Spieler der Gäste. In der Schlußphase pfiff der Schiedsrichter dann einen Elfmeter für Driedorf, der natürlich den Zorn der Haigerer nach sich zog, die auch sogleich auf den Schiri los gingen. Folgerichtig gab es eine Rote Karte für Haiger, was allerdings in Schubsereien und wildem Getümmel mündete. Irgendwann lag der Schiri dann auch auf dem Boden durch einen Schubser. Das Spiel jedenfalls wurde umgehend abgebrochen. Die Pöbeleien setzten sich dann aber abseits des Platzes weiterhin fort, so dass die Situation fast noch eskaliert wäre. Allerdings traf dann schon die Polizei mit 4 Wagen vor Ort ein. Alsbald beruhigte sich die Situation auch wieder. Nun wird der TuS wohl die 3 Punkte am grünen Tisch erhalten, je nachdem wie das Sportgericht in diesem Fall entscheiden wird. Das war' s also mit dem Rasenplatz im Höllkopfstadion. Das letzte Spiel wurde abgebrochen. Seit 1977 spielte der in diesem Stadion seine Heimspiele. Und auch ich, war oftmals Gast hier und nun? Wir werden sehen, wie die neue Sportanlage wird und hoffentlich wird auch der Fußball beim TuS mal wieder besser. Der TuS wird auch im nächsten Jahr wieder in der B-Klasse antreten, dann aber hoffentlich mit konditionell und spielerisch besseren Spielern, wie das was im Moment im Kader des Vereins steht. Es ist zwar NUR B-Liga, aber ein bisschen was von Fußball darf es ja ruhig schon sein bitte!


Ein letzter Blick ins altehrwürdige Höllkopfstadion mit seinem Rasenplatz

28.04.2019 1. FC Nürnberg - FC Bayern München 1:1
Bayern nutzt Dortmunder Patzer im Derby nicht aus
Die Meisterschaft ist spannend wie selten zuvor in den letzten Jahren. Es ist richtig eng und für Bayern stehen mit den Spielen gegen Nürnberg, Hannover, Leipzig und Frankfurt noch richtig schwere Brocken an. Umso schöner war natürlich die gestrige Niederlage des BVB gegen schwache Schalker zuhause mit 2:4, mit der eigentlich niemand gerechnet hatte. Am heutigen Sonntag hieß es also gewinnen, um den Punktevorsprung von einem auf 4 Punkte auszubauen. Mit Celine und Tobi ging es gegen Mittag nach Nürnberg. Schnell noch etwas in der Innenstadt gegessen und dann ging es ab ins Frankenstadion. Natürlich war die Atmosphäre etwas angespannt, da es halt doch ein Derby ist. Ich hatte Sitzplatz neben dem Gästeblock, leider ein gemischter Block, das ist natürlich nicht ganz so toll, aber was soll' s. Vor mir saß zudem noch ein Glubberer mit einem ganz kleinen Kind, vielleicht 3 Jahre höchstens. Da stellt sich mir dann als Fan und Vater natürlich die Frage, ob sowas sein muss?!
Die Stimmung war jedenfalls eines Derby' s angemessen. Das Spiel der Bayern an diesem Tag war allerdings mehr als dürftig. Da verstehe ich nicht, wie man solch eine Steilvorlage des BVB nicht gnadenlos ausnutzt und dem Gegner schnell mit 1, 2 Gegentoren den Schneid abkauft. Es kam jedenfalls wie es kommen musste. In der 48. Minute ging Nürnberg, nicht unverdient, durch Pereira mit 1:0 in Führung. Bayern drängte zwar, aber es kam nichts zwingendes für dabei heraus. Eigentlich spielten wir Standfußball. Irgendwie erzielten die Bayern dann aber doch das 1:1 durch Gnabry in der 75. Minute. Bayern versuchte zwar noch das 2:1 zu erzielen aber es gab leider keine eindeutigen Chancen mehr. Ganz im Gegenteil. In der 88. Minute zeigte der Schiri auf den Punkt, nachdem Alphonse Davies im Strafraum mit dem Ellenbogen einen Nürnberger umhaute. So ein Mist, dachte ich nur und erinnerte mich gleich an den Meisterschaftsendspurt 1994, wo beim "Phantomtorspiel" der Club in München beim Stand von 1:2 einen Elfer versemmelte. Und tatsächlich - Der Elfer ging an den Innenpfosten und prallte wieder ins Spielfeld zurück, Gott sei Dank! Natürlich war die Hektik nun groß und sie wurde auch nicht weniger, denn in der 95. Minute startete Kingsley Coman aus der eigenen Hälfte und lief Mutterseelenalleine auf Keeper Mathenia zu. Jetzt noch ein Schlenker und wir gewinnen hier mit 2:1 dachte ich nur. Aber nein, Coman schoss Mathenia gegen den Fuß. So eine Scheiße. Sollte Bayern die Meisterschaft jetzt noch vergeigen, wird diese Szene bestimmt in jedem Jahresrückblick zu sehen sein. Somit ging es also mit einem 1:1 etwas enttäuscht nach hause. Die Meisterschaft 2019 bleibt also weiterhin spannend wie lange nicht mehr. Wobei Spannung ist halt nichts für Bayern Fans ehrlich gesagt.

19.02.2019 Liverpool FC - FC Bayern München 0:0
Das Spiel meines Lebens
Was habe ich auf diese Begegnung gewartet. Seit dem ich zum Fußball ins Ausland fahre, also seit 1998 und seit dem mich auch der LFC in seinen Bann gezogen hat, also seit 2001 um genau zu sein, warte ich auf ein Pflichtspiel mit dem FCB an der Anfield Road. Nun war es also endlich soweit. Bei der Achtelfinalauslosung im Dezember 2018 wurde endlich das Los Liverpool gezogen, wo Bayern zuletzt 1981 gespielt hat. Das größte Problem, nachdem Flug und Hotel für mich und meine Mutter gebucht waren, war natürlich das leidige Thema Karten. Selbst die langjährigen Mitglieder bekamen auch nur Karten, die persönlich abgeholt werden mussten. Für eine Auswärtskarte wurden 6 Heimspielkarten gehandelt. Auf 100 Bestellungen kamen laut Auskunft des FCB 98 Absagen. Auch für mich gab es nach einem Wartelistenanschreiben 6 Tage vor dem Spiel eine Absage. Aber natürlich wollte ich unbedingt beim Gastspiel des FCB an der Anfield Road dabei sein. Denn auch wenn wir nächste Saison wieder dort spielen sollten, so ist dies doch das erste Spiel gewesen und eben doch immer etwas Besonderes. Mit Lise ging es am Spieltag auf in Richtung Manchester, wo ich ja erst im vergangenen November war. Die Zeit bis zum Anpfiff in Liverpool war eigentlich ausreichend. Allerdings verzögerte sich der Start der Maschine, da die Kabinentür nicht zu schließen ging. Nun wurde ich doch etwas nervös, dass wir nicht rechtzeitig oder vielleicht sogar gar nicht vom Flughafen weg kamen. Aber nach ein paar Minuten und nachdem ein Mechaniker von Fraport da war, lies sich die Türe schließen. Endlich ging es los in Richtung Manchester. Dort angekommen, haben wir schnell unsere Sachen ins Hotel gebracht und sind nach Liverpool gefahren. Vorm Stadion versuchte ich dann mein Glück um noch zwei Karten zu ergattern. Lise hat sich derweil im Megastore die Zeit vertrieben. Die erste Karte hatte ich schon recht schnell gekauft für einen doch erschwinglichen Preis. Damit konnte schon mal einer von uns ins Stadion gehen. Die umstehenden Polizisten warnten mich vor einigen asiatischen Händlern, die ihr Unwesen rund ums Stadion trieben. Die zweite Karte sollte sich doch noch etwas hinziehen. Aber mit etwas Geduld und Verhandlungsgeschick haben wir auch eine 2. Karte ergattern können, obwohl Lise schon drauf und dran war, die Sache abzublasen, da ihr die Verhandlungen und das ständige hin und her doch etwas lange gedauert haben. Aber um 19:30 Uhr konnten wir dann beide ins Stadion gehen. Lise auf den Kenny Dalglish Stand und ich auf den Anfield Road Stand nahe des Bayern Blocks. Mein erstes Spiel in Anfield unter Flutlicht stand nun auf dem Programm. Und natürlich ist dies, auch wenn die Stimmung nicht die beste mehr ist, noch mal etwas ganz besonderes im Gegensatz zu einem Nachmittagsspiel. Die Atmosphäre in Anfield ist halt ganz speziell, auch anders als in anderen englischen Stadien, nicht lauter, aber eben anders. Ich hatte vorm Spiel kein gutes Gefühl, da Bayern nicht sonderlich überzeugt hatte bisher in der Rückrunde und Liverpool mit deren Supersturm um Salah, Mané und Firmino die Bayern vor Probleme stellen könnte. Somit hatte ich mich auf eine deutliche Niederlage eingestellt. Es ist schon ein etwas komisches Gefühl, wenn die beiden Teams aufeinander treffen, die man seit Jahren verfolgt, von deren Fanlagern man beide Supportsongs kennt und mit denen man mitfiebert. Somit habe ich mich ab und an doch tatsächlich erwischt, als ich auch mal in einen Liverpool Song mit einstimmte. Aber na klar, ich möchte natürlich, dass Bayern ins Viertelfinale kommt. Es war auf jeden Fall spannend von der 1. bis zur letzten Minute. 0:0 hieß es am Ende und das ist doch besser, als ich gedacht habe vor dem Spiel. Für‘ s Rückspiel ist jedenfalls noch alles offen und Bayern kann zwar nicht die Anfield Road stürmen, aber man hat den Reds doch den Zahn gezogen und auch sie kamen nicht zu den üblichen dicken Chancen. Neben mir im Block standen ebenfalls Deutsche Fans, die sich sogar in der 2. Halbzeit erdreisteten Flaschenbier, welches man am Store im Stadion kaufen konnte im Block zu trinken. Es dauerte nicht lange und eine resolute Ordnerin kam in unsere Reihe und entriss den jungen Männern die 3 Bierflaschen. Nach dem Spiel traf ich mich wieder mit Lise. Sie hatte den ultimativen Platz an der Mittellinie in Reihe 1 direkt am Spielfeldrand. Nachdem wir dann wieder den Rückweg zur Lime Street angetreten haben und in Manchester ankamen, fielen wir gegen 01:30 Uhr erschöpft ins Bett. Am anderen Morgen haben wir uns etwas in der Stadt aufgehalten und noch ein paar Mitbringsel besorgt. Für Ben hatte ich am Tag zuvor in Liverpool ja bereits das CL Trikot der Reds in Lila mit Neon Oranger Schrift gekauft, von dem er seit November ununterbrochen schwärmte. Gegen Mittag ging unser Flug wieder nach Hause in Richtung Frankfurt. In Driedorf kamen wir gegen 21 Uhr am Abend an. Ein unvergessliches Erlebnis war es auf jeden Fall mit dem FCB an der Anfield Road, denn auch wenn diejenigen jetzt sagen, da kommt man auch nächstes oder übernächstes Jahr wieder hin, kann man nur sagen – ja, das stimmt, aber dieses Spiel war das erste der jüngeren Geschichte und dort dabei gewesen zu sein ist schon etwas ganz besonderes.

         
Links: Der Kop unter Flutlicht
Mitte: Die neuerrichtete Haupttribüne
Rechts: Der Kenny Dalglish Stand mit Blockfahne

09.02.2019 FC Bayern München - FC Schalke 04 3:1
Endlich daheim!!

Zum zweiten mal in dieser Saison bin ich mit Ben nach München gefahren. Da es diesmal ein Abendspiel war, haben wir uns im Ibis Budget in München einquartiert. Vor dem Spiel ging es dann noch schnell in den Augustiner etwas leckeres Essen. Danach ging es mit der U-Bahn zum Stadion. Ben erblickte das Stadion, welches rot leuchtete schon vor Ankunft in Fröttmanning und sagte nur: „Endlich daheim!“ Wir sind dann natürlich gleich auf unsere Plätze gegangen. Dieses mal hatten wir unsere Plätze im Stadion in unmittelbarer Nähe unterhalb des Schalke Blocks. Natürlich saßen auch rings um uns herum viele Blaue. Das war natürlich nicht unbedingt die Gesellschaft, die man sich um sich herum wünscht. Die Bayern dominierten das Spiel und gingen auch verdient durch ein Eigentor von Bruma in Führung. Allerdings reichte Schalke, gegen eine anfällige Bayern Abwehr, wie so oft in dieser Saison, ein guter Angriff und es Stand durch Kutucu 1:1, völlig aus dem Nichts. Gott sei Dank erhöhte Lewandowski nur 2 Minuten später mit seinem 100. Tor in der Allianz Arena auf 2:1. In der zweiten Halbzeit plätscherte das Spiel eher so vor sich hin, ehe Serge Gnabry zum 3:1 Endstand erhöhte. Nach dem Spiel haben wir uns dann mit Carsten und seiner Familie getroffen und haben den Abend im Arena Treff ausklingen lassen. Gegen 22:30 Uhr waren Ben und ich dann im Hotel und sind natürlich müde ins Bett gefallen.
Am nächsten Morgen sind wir nach dem Frühstück zur Säbener Straße gelaufen und wollten mal schauen, ob die Profis trainieren. 1994 war ich zum letzten mal dort. Natürlich hat sich dort einiges verändert. Zunächst haben wir an der Tiefgarage geschaut, wie die Stars mit ihren dicken Dienst Audis ankamen. Den beeindruckensten Audi fuhr Javi Martinez. Einen kleinen roten Audi A1. Ben und ich sind dann der Masse gefolgt, die sich um das Trainingsgebäude herum bewegt hat. Zu meiner Zeit konnte man einfach am Kabinenausgang auf die Bayern warten, während sie auf den Platz gingen. Das ist natürlich lange vorbei. Jetzt muss man von hinten an den Trainingsplatz heran gehen und muss am Sicherheitspersonal vorbei, wo man durchgecheckt wird. Wir hatten einen tollen Platz, direkt an der Bande in Reihe 1. Gegen 11 Uhr kamen die Bayern auf den Platz und gaben zunächst einmal rund um den Platz stehenden Fans Autogramme und erfüllten Fotowünsche. Zu uns kamen Hummels, Kimmich, Gnabry, Goretzka, Süle und Ulreich. Das war natürlich ein Erlebnis für Ben, aber auch für mich natürlich. Nach ein paar Minuten ging das Training los und wir schauten noch ein paar Minuten zu. Dann haben wir uns, vorbei an unzähligen Menschenmassen, auf den Weg zum Bahnhof gemacht. Wahnsinn, was hier nur bei einem Training los ist. Da wird zu geschaut, wie man 3 Runden läuft und sich ein bisschen den Ball hin und her schießt. Aber wir waren ja auch dabei. Am Abend hat man mich wohl in der Sportschau gesehen, wie ich auf dem Trainingsplatz war mit Ben. Wir sind gegen Mittag wieder in Richtung Heimat aufgebrochen und waren abends wieder in Driedorf. Ben war natürlich ganz hin und weg, dass man so nah an die Spieler der Bayern ran kommen kann. Er möchte beim nächsten Besuch wieder zum Training. Ein rund um gelungenes Wochenende, da auch noch beide Borussen, aus Gladbach und Dortmund patzten, sind wir nun wieder 2. in der Tabelle und haben den Rückstand auf Dortmund auf 5 Punkte verkürzen können.

              
Bild 1: Dieses Bild mit Ben vor der Säbener Straße gibt es auch von mir aus dem Jahre 1994
Bild 2: Niklas Süle, unser Abwehrchef im Smalltalk
Bild 3: Schönes Erinnerungsfoto mit unserer Nummer 2, Sven Ulreich
Bild 4: Neuzugang vom FC Schalke 04 - Leon Goretzka

09.11.2018 Sheffield United FC - Sheffield Wednesday 0:0
10.11.2018 Birmingham City FC - Hull City 3:3
10.11.2018 West Bromwich Albion - Leeds United AFC 4:1
11.11.2018 Liverpool FC - Fulham FC 2:0
11.11.2018 Manchester City - Manchester United 3:1
12.11.2018 Kilmarnock FC Reserve - Hibernians Edinburgh Reserve 0:0 2:4 n. E.
Tolles Derby Wochenende in England!
Nach 4 Jahren ging es für mich endlich mal wieder nach Manchester in England. Bereits am Do. Abend habe ich mich auf den Weg zum Flughafen gemacht, wo ich die Nacht im Terminal verbracht habe, da mein Flug schon früh am Morgen los ging. Ich habe mich schon riesig auf das Wochenende gefreut, denn nach 4 Jahren hieß es endlich mal wieder Groundhopping in England und nach 13 langen Jahren mal wieder Anfield Road. Nachdem ich im Easy Hotel eingecheckt habe, welches zentral lag, das günstigste war von vielen teuren Hotels, aber doch recht spartanisch für den Preis eingerichtet war, ging es am Fr. Nachmittag erst mal in die Stadt. Für Nadine sollte ich noch einige Besorgungen im Disney Store und im Doc Martens Laden machen. Natürlich habe ich alles erledigen können. Zwischendurch der obligatorische Gang zu Burger King an Piccadilly Gardens, den ich immer am ersten Tag in Manchester einlege. Gegen Nachmittag bin ich dann nach Sheffield gefahren. Hier stand das Derby zw. United und den Owls an. Karten im Vorfeld konnte man nicht reservieren. Auch am Stadion erwies sich die Kartensuche als äußerst schwierig. Über eine Std. suchte ich vergebens rund ums Stadion. Dann sprach mich jemand an. Ich hätte ihn doch eben nach dem Weg zum Stadion gefragt und er habe noch eine Karte übrig, die habe er über Sky gewonnen und würde sie mir überlassen. So ein Glück hat man wohl selten dachte ich mir und habe die Karte natürlich dankend angenommen. Das Spiel war rassig und schnell, wie eigentlich immer in England. Aber es war halt ein Derby, was dem ganzen noch mal einen besonderen Kick gab. Die Haupttribüne hat auch die ganzen 90 Minuten gestanden und das Spiel so verfolgt. United hatte in der 1. Halbzeit die riesen Chance durch einen Elfmeter in Führung zu gehen, aber sie verschossen. Auch in der 90. Minute spielten beide Teams noch auf Sieg, was sicherlich für die von Jos Luhukay betreuten Owls, die sich im Abstiegskampf befinden, in Deutschland so nicht zu sehen gewesen wäre. Nach dem Spiel wollte ich eigentlich noch für meinen Sohnemann ein United Trikot holen, aber leider war der Shop geschlossen, direkt nach Spielende!
Also ging es zurück nach Manchester, wo ich gegen 00:30 Uhr völlig erschöpft, auch aufgrund der Vornacht am Frankfurter Flughafen ankam und natürlich müde ins Bett fiel.

              
Bild 1: Ein Stück Heimat auf dem Weihnachtsmarkt in Manchester
Bild 2. Der Gästeblock beim Derby in Sheffield
Bild 3: Ein Blick auf die Gegengerade
Bild 4: Die Heimtribüne der Blades

Am Samstag ging es für mich nach Birmingham, hier konnte ich zwei Spiele an einem Tag sehen. Im Zug kam ich mit zwei älteren Hoppern aus Hamburg ins Gespräch, die das gleiche Ziel wie ich hatten. Ich bin dann erst mal kurz in die Stadt, die ich ja noch von meinem Aufenthalt aus 2010 gut kannte. Dann ging es zum BCFC. Nachdem ich eine Karte kaufte und mich ein freundlicher Ordner schnell durch einen Zauneingang lies, anstatt mich einen großen Bogen außenherum laufen zu lassen, ging ich ins Stadion. Zum 100jährigen Ende des 1. Weltkrieges gab es In allen englischen Stadien an diesem Wochenende eine Schweigeminute und ein Trompeter spielte ein Signal. Der Trompeter in Birmingham war wohl sehr aufgeregt, er traf leider nicht alle Töne im vollbesetzten Stadion. Das Spiel stand zur Halbzeit 2:0 für die völlig überlegenen Blues. Ich musste leider früher aufbrechen, da ich noch zu West Brom wollte. Als ich dort ankam und im Internet das Endergebnis las, ärgerte ich mich doch gleich. Hull ging noch 3:2 in Führung und musste in der Schlußphase noch das 3:3 hinnehmen. Schien also noch ein richtig typisches englisches Spiel geworden zu sein. 

         
Bild 1: Die Gegengerade des St. Andrews Stadium
Bild 2: Ein Blick ins St. Andrews Stadium
Bild 3: Die Hintertortribüne

Aber was soll' s ich war nun bei West Brom und laut Auskunft des Cluboffice solle man auch hier noch problemlos an Karten kommen. Nur die Dame am Ticketoffice wollte mir das nicht glauben und wies mich darauf hin, dass ich Mitglied sein müsse. Ich habe dann schließlich so lange herumgebettelt und gefleht, bis sich mittlerweile 3 Angestellte der Sache annahmen und ich am Ende doch eine Karte für das Spiel bekam. Ich hoffte natürlich an diesem Sa. Abend auf Leeds, die als Tabellenführer mit sehr starkem Gästesupport und hämischen Gesängen Richtung WBA (Your support is fucking shit) zu überzeugen wussten. Nur auf dem Rasen ging nichts. Am Ende stand ein 1:4 aus Sicht von Leeds United zu buche. Zeitgleich spielte übrigens in Deutschland der BVB gegen die Bayern, die das Spitzenspiel in Dortmund trotz 2maliger Führung mit 2:3 verloren hatten. Nachdem ich gegen 22 Uhr wieder in Manchester eintraf bin ich nochmal gemütlich ins Kneipenviertel gegangen und habe dort 1 - 2 Bier getrunken.

              
Bild 1: Überdimensionale Videowände in The Hawthorns
Bild 2: Gleich daneben der Gästeblock mit den Leeds Supportern
Bild 3: Die Gegengerade von The Hawthorns
Bild 4: Die Hintertortribüne mit den kurzen Flutlichtmasten

Am Sonntag stand der eigentliche Hauptgrund meines England Trip auf dem Programm. Anfield Road! Seit unglaublichen 13 Jahren war ich nun nicht mehr dort. Deshalb freute ich mich gleich doppelt. Am Stadion ist doch einiges geschehen. Neben der neuen Haupttribüne und einem riesigen Mega Store wurden auch einige der alten Häuser weggerissen. Eigentlich schade, das gab dem Ganzen doch noch mal etwas mehr Fußballromantik als bisher. Aber der Geist von Anfield ist natürlich größer, als alte Häuserzeilen oder neuer Mega Stores. Es ist einfach etwas unglaublich emotionales dabei, wenn man die Anfield Road betritt. Wieso weiß ich auch nicht - aber es ist einfach so. Am Ticketschalter bekam ich auch noch ganz offiziell eine Eintrittskarte. Dann bin ich in den Mega Store und habe dort ein bisschen für mich und Ben eingekauft. Pünktlich um 11 Uhr ruhte die Arbeit und die Menschen an diesem Sonntag in ganz England. Es wurden 2 Schweigeminuten im ganzen Land für die Kriegsopfer abgehalten. Und ja - im Gegensatz zu Deutschland sind in England Schweigeminuten auch wirklich still!
Das Spiel und die Stimmung waren eher dürftig. Der LFC dominierte und gewann mit 2:0 hochverdient gegen den 20. der Premier League um André Schürrle. Ich bin etwas früher raus, da Ben gerne noch das lila Auswärtstrikot der Reds haben wollte, aber das gab es leider nicht in seiner Größe. Ich bin dann auch gleich zurück zur Lime-Street-Station und bin los in Richtung Manchester gefahren.

         
Bild 1: The Kop, fotografiert vom Kenny Dalglish Stand
Bild 2: Die neue Haupttribüne an der Anfield Road
Bild 3: Blick auf den Anfield Road Stand

Hier wollte ich versuchen für das Stadtderby noch eine Karte zu ergattern. Den ersten Kartenhändler den ich fand, wollte mir für 250 Pfund eine Karte verkaufen. Das lehnte ich natürlich prompt ab. Kurz nach Anpfiff bekam ich dann tatsächlich noch eine Karte für weniger als die Hälfte des ursprünglichen Kartenpreises. Somit konnte ich tatsächlich das Manchester Derby zwischen City und ManU, Blau und Rot, Pep und Mourinho live im Stadion sehen. Und es hat sich gelohnt. City gewann völlig verdient mit 3:1. United war eigentlich chancenlos. Auf jedenfall kann ich sagen, dass das Manchester Derby mein erstes Spiel in der Premier League war, wo endlich mal die viel umwogene englische Stimmung zu hören war. Diese war wirklich gigantisch! Die City Fans haben durchgängig über alle Tribünen 90 Minuten lang gesungen. Auch hier wurde wieder während der gesamten 90 Minuten auf der Gegengeraden gestanden. Hinter mir stand eine Frau mittleren Alters, die die gesamten 90 Minuten dauerhaft nur gepöbelt - gegen United, Mourinho, deren Fans, Spieler und was auch sonst noch mit den Red Devils zu tun hat - sehr schön, das ist der Fußball den wir lieben!
Nach dem tollen Spiel und der tollen Stimmung bin ich in die Stadt gefahren und noch mal gemütlich zu Pizza Hut gegangen und habe dort den tollen Tag ausklingen lassen.


Blick ins weite Rund des Etihad Stadium

Am Montag stand der letzte Kick für mich auf dem Programm. Es ging nach Schottland. Nach gut 5 Std. mit der Bahn bin ich in Kilmarnock angekommen. Dort stand das Reservepokalspiel zwischen Kilmarnock und den Hibs aus Edinburgh auf dem Programm. Das ist natürlich eigentlich kein Spiel für das ich 10 Std. Fahrtzeit investieren würde. Aber das Spiel fand im Rugby Park, dem Erstligastadion statt. Ich hatte mich auch extra 2x telefonisch bei Kilmarnock rückversichert und gefragt, ob das Spiel tatsächlich im Stadion statt findet. Und so war es dann auch - Das Spiel stieg im Rugby Park und es war ein sehr gutes Spiel. Typisch englisch wieder - es ging hin und her bis zum Schluß. Da hieß es 0:0. Sofort wurde ein 11m Schießen angehängt, was die Hibs mit 4:2 für sich entschieden. Dann bin ich noch kurz durch die kleine aber sehr schöne schottische Innenstadt geschlendert und bin wieder die gut 5 stündige Heimreise mit Aufenthalt in Carlisle angetreten.

                             
Impressionen aus dem Rugby Park in Kilmarnock

Wieder mal war es ein sehr sehr schönes Wochenende in England und es wird auch bestimmt nicht das letzte gewesen sein denke ich. Nun war ich schon zum 7. mal dort seit 2001. Es gibt noch viele Stadien und Vereine zu besuchen und Liverpool ist sowieso immer einen Besuch wert. Wer weiß vielleicht nehme ich ja beim nächsten mal Nadine und Ben mit, dann werden wir aber wohl kaum 6 Spiele in 4 Tagen schauen, das war schon echt anstrengend, aber auch sehr schön.

22.10.2018 Atromitos Athen - Asteras Tripolis 3:2
23.10.2018 AEK Athen U19 - FC Bayern München A-Jugend 0:4
23.10.2018 AEK Athen - FC Bayern München 0:2
24.10.2018 JSG Sinn/Fleisbach F2 - TuS 1910 Driedorf F1 12:1

Auf geht' s ins antike Athen mit dem Abschluss in Fleisbach

In dieser CL Saison stand für mich das Auswärtsspiel in Athen auf dem Programm. Nachdem wir schon am Sa. in Wolfsburg waren und am Sonntag noch mal kurz beim TuS Driedorf vorbei schauten, sollten für mich nun tatsächlich 5 Tage hintereinander Fußballspiele folgen. Am Sonntag Abend bin ich bereits mit dem Zug an den Flughafen gefahren, wo ich die Nacht verbrachte und morgens früh um 06:50 Uhr mit Ryanair in Richtung Athen abhob. In Athen wurde dann erst mal die Unterkuft bezogen. Kein warm Wasser und kein Bad im Zimmer und auch sonst recht spartanisch, dafür aber ein super Preis für 22,50€ die Nacht direkt am Omonia Platz gelegen. Schnell noch im angrenzenden Supermarkt mit ein paar Dingen versorgt und dann bin ich aufgebrochen in Richtung Ambelokipi. Hier befindet sich das Stadion von Panathinaikos. Eine richtig alte Schüssel mit ganz viel Charme. Überall prangten Grafiti von den Wänden und den Mauern und überall natürlich die allseits bekannte "Gate 13" Zeichnung. Leider blieb mir ein Blick ins Stadioninnere verwehrt, so dass ich mich gleich aufmachte zum nächsten größeren Stadion der Stadt. Mit der Metro ging es in den Süden der Stadt zum Georgios Karaiskakis von Olympiacos Piräus. Aber auch hier leider keine Chance mal einen Blick hineinzuwerfen. Somit habe ich nochmals kurz das Hafenviertel von Piräus besucht, bevor ich mich auf den Weg zu Atromitos Athen gemacht habe. Hier fand noch ein Erstligaspiel statt am Montag Abend. Was mir bei allen drei Stadien, die ich heute besucht habe aufgefallen ist, dass alle Vereine eine Boxabteilung beheimaten. Atromitos ist sogar derzeit überraschender Weise Tabellenzweiter hinter PAOK Saloniki, noch vor AEK, Piräus und Panathinaikos. Das Spiel ließ sich zwar in der 1. Halbzeit etwas mühevoll an, aber in der zweiten wurde es umso rassiger. Nach zweimaligen Ausgleichen von Tripolis, gelang Atromitos tatsächlich in der 88. Minute noch der Siegtreffer, welcher natürlich frenetisch von der kleinen aber feinen Fanszene gefeiert wurde. Nach dem Spiel ging es dann erst mal zurück ins Hotel um etwas Schlaf nachzuholen.

                                   
Bild 1: Das Apostolos Nikolaidis von außen
Bild 2: Die bekannten Grafitti des Gate 13
Bild 3: Das Georgios Karaiskaki
Bild 4: Blick in den Hafen von Piräus
Bild 5 - 9: Das Stadion Peristeriou mit seinen Tribünen
Bild 10: Blick zum Stadion und auf die angrenzenden Nachbarn

Am Di. Morgen stand dann zuerst der Besuch des Monastiraki Platz auf dem Programm, wo man Abends wohl gut weg gehen und feiern kann. Anschließend ging es zur Akropolis. Bis ganz oben hin bin ich gelaufen, aber die Schlange zum Eingang und die Wartezeit, sowie das schlechte Wetter haben mich doch dazu veranlasst wieder zu fahren und lieber das Youth League Spiel zwischen AEK und dem FCB anzuschauen. Ansonsten wimmelt es natürlich rund um die Akropolis nur so von Touristen aus aller Herren Länder. Also lieber Fußball natürlich - endlich mal ein Sieg! Mit 4:0 gewannen die kleinen Bayern durch Tore von Zirkzee, Zylla, Shabani und Timossi-Andersson mit 4:0. Das Spiel fand zudem in einem weiteren Erstligastadion von Apollon Smirnis statt. In diesem Stadion war übrigens keine Boxabteilung, sondern eine Schreinerei untergebracht. Nach dem Spiel gab es tatsächlich eine kleine Blocksperre von 10 Minuten, ehe die rund 150 Bayern Fans dann per Bus direkt zum Olympiastadion gebracht werden sollten. Dort angekommen konnten wir uns allerdings frei bewegen. Vor dem Spiel gab es noch eine leckere Pita mit Pommes und zwei Getränken aus Dosen. Da es rund um' s Stadion anscheinend keine Mülleimer gab, ließ irgendwie jeder die Alufolie der Pita und die leeren Getränkedosen auf den Boden fallen. Und auch sonst war das erst 2004 erbaute Olympiastadion in einem erbärmlichen Zustand. Rost an den Traversen und Geländern, im Außenbereich alles brach liegend und im Gästeblock kein Klo und keine Kioske. Eigentlich unvorstellbar, dass diess Stadion gerade einmal 14 Jahre alt sein soll. Das Spiel war dank 2 guter Szenen von Bayern durch Javi Martinez und Robert Lewandowski in der 61. und 63. Minute schnell entschieden. Bis dato gefielen die Griechen durch ordentlichen Support und auch einige Pyro Einlagen. Danach war natürlich Funksteille. Nach dem Spiel hieß es dann natürlich erst mal rund 1 Stunde warten. Dann ging es in bereit stehende Linienbusse, die uns nach gut 45minütiger Fahrt direkt ins Stadtzentrum brachten von wo aus ich meinen Weg ins Hotel antrat, wo ich dann gut 2 1/2 Std. nach Spielende auch ankam. Am nächsten Tag ging es wieder nachhause und sogleich für mich weiter mit Fußball. Um 17:00 Uhr trat unsere F-Jugend in Sinn-Fleisbach beim ewigen Rivalen an. Wie so oft gelang auch diesmal wieder kein Sieg, ganz im Gegenteil mit 1:12 ging der TuS in Fleisbach unter. Das war zwar kein so schöner Abschluß der letzten 5 Tage, aber dennoch waren die letzten Tage ereignisreich und schön zugleich, wobei ich jetzt auch erst mal eine kleine Pause vom Fußball brauche.

                                       
Bild 1: Blick auf die Akropolis vom Monastiraki Platz aus
Bild 2: Nochmals die Akropolis beim Gang zu dieser
Bild 3 - 5: Blick ins Georgios Kamaras (UEFA Youth League)
Bild 6 und 7: Blick von außen auf das verrottete Olympiastadion
Bild 8: Die Heimkurve von AEK Athen
Bild 9: Blick ins weite, recht unbesetzte Rund des Olympiastadions

08.06.2018 Deutschland - Saudi-Arabien 2:1
Mein erstes Länderspiel auf deutschem Boden der DFB Elf
Erstmals nach über 700 Spielen stand für mich ein Länderspiel der dt. Elf auf deutschem Boden auf dem Programm. Bisher habe ich mich ja immer gegen Heimspiel der DFB Elf gewehrt, da ich die Stadien lieber mit den Vereine besuche, aber nun gab es eine Fahrt der F1 des TuS Driedorf zu diesem Spiel, bei dem Ben und ich noch mitfahren konnten. Also ging es am Nachmittag mit dem Bus auf in Richtung Leverkusen. Nach 2 Pinkelpausen bis Leverkusen kamen wir erst gut eine halbe Stunde vor Spielbeginn am Stadion an. Dennoch waren wir noch rechtzeitig auf unseren Plätzen. Natürlich war die Stimmung, typisch für Leverkusen eben, eigentlich nicht vorhanden. Ein paar Deutschland Rufe, das wars dann auch schon. Deutschland mühte sich im Spiel zu einem glanzlosen 2:1 Sieg als letzten Test vor der anstehenden WM in Russland. In der Halbzeit, dann die nächste Lächerlichkeit. Im ganzen Stadion gab es wohl keine Pommes mehr - gut wer kann auch schon mit 30.210 Zuschauern in Leverkusen die richtige Menge kalkulieren, kommt ja eher selten vor, dass so viele Fans in dem Stadion sind. Die zweite Halbzeit plätscherte dann einfach so vor sich hin. Die Saudis schafften per Elfmeter das 2:1 und im Block bei uns tauchte irgendwann Philipp Lahm auf, der natürlich nicht mehr Fußball schauen brauchte, sondern gleich umringt von vielen kleinen und großen Fans eifrig und geduldig Autogramme schrieb und Fotos machen lies. Einen Aufreger gab es dann doch noch: Die Einwechslung von Ilkay Gündogan, der sich vor ein paar Wochen gemeinsam mit Mesut Özil mit dem türkischen Präsidenten Erdogan fotografieren lies und ihm auch ein signiertes Trikot überreichte. Unter gellenden Pfiffen wurde er eingewechselt. Natürlich ist es hart dt. Nationalspieler auszupfeifen, aber genau so hart ist es eben auch für "Fans" sich so etwas in den Medien von dt. Nationalspielern ansehen zu müssen und das in der derzeitigen politischen Lage - unverantwortlich kann man da nur sagen. Ich kann die Pfiffe durchaus nachvollziehen und finde die Aktion der beiden unter aller Sau. Vor allem Özil, der ja noch nie bei einem großen Turnier etwas von seiner "super Klasse" gezeigt hat, hätte ruhig mal zuhause bleiben können.
Nach Abpfiff ging es dann auch gleich wieder nach Hause mit dem Bus. Die Nationalmannschaft im eigenen Land ist für mich nach wie vor nicht sonderlich sehenswert. Auswärts ist das was ganz anderes.  Glücklicherweise sieht Ben das genau so wie ich. Der meinte zu mir, dass es doch was anderes sei, wenn Bayern spielt und man richtig mitfiebern könne, wie bei solch einem müden herumgekicke. Es sind einfach zu viele Touristen im Stadion bei den Spielen der Nationalelf. Aber andererseits sollen diese lieber dort hin gehen und den "wahren" Fußball in Ruhe lassen.

31.03.2018 FC Bayern München - Borussia Dortmund 6:0
Was ist nur aus dem Dt. Classico geworden!?
Seit September 2017 hatte ich endlich mal wieder die Gelegenheit mit meinem Sohn Ben zum FCB zu fahren. Mit Sebastian und Ellen ging es für uns am frühen Sa. Morgen auf nach München. Auch Ben war schon seit 1 - 2 Tagen völlig aufgeregt und hippelig. Er hat sogar nicht einmal auf der Fahrt nach München gefragt, wann wir da sind, so aufgeregt war Ben. Wir waren schon gegen 12:00 Uhr in München. Dann sind Ben und ich zunächst mal zum Fanshop am Stachus gefahren, wo Ben das aktuelle Trikot mit seinem aktuellen Lieblingsspieler James bekommen hat. Danach sind wir noch in den Augustiner Keller Mittagessen gegangen. Danach noch mal schnell in der Spielwarenabteilung vom Kaufhof vorbeigeschaut und dann mit Celine, Tobi und Sebastian zum Stadion raus gefahren. Im Stadion haben wir uns dann noch etwas die Zeit vertrieben, ehe wir dann natürlich auf den Anstoss gewartet haben. Ben möchte ja immer schon mit Stadionöffnung ins Stadion gehen. In der ersten Halbzeit kamen wir kaum aus dem jubeln heraus. Mit sage und schreibe 5:0 haben wir den BVB bis zur 45. Minute vorgeführt. Dabei wurde uns noch ein Tor durch den Videoreferee aberkannt. Nach wir vor lehne ich den VA total ab. Jeder jubelt und freut sich und auf einmal heißt es: Kommando zurück. Auch Ben ist hiermit natürlich noch total überfordert. Keiner weiß mehr richtig im Stadion richtig was los ist und was der Quatsch soll. Zudem gibt es dennoch auch durch den VA Szenen die falsch bewertet werden. Bemerkenswert allerdings die Reaktion der Bayern und Dortmundfans, die das nicht anerkannte Tor der Bayern (!) mit einem Wechselgesang "Scheiß DFB" kommentierten. Der BVB hatte nicht den Hauch einer Chance. Schon komisch, wenn man bedenkt dass diese beiden Teams vor 5 Jahren noch die beiden stärksten Teams Europas waren. Eine Demütigung des BVB schon zur Halbzeit also. Nicht zu glauben, dass hier der 3. der Bundesliga zu Gast war, was natürlich auch wieder Fragen über die Qualität der Liga im allgemeinen aufwirft. Ich finde die BL ist im europäischen Vergleich mit Ausnahme des FCB einfach zu schwach. National, wie international gibt es weit und breit keine Konkurrenz für den FCB derzeit und es sieht ja auch nicht so aus, als würde sich das in naher Zukunft ändern wollen. Die zweite Hälfte war dann weniger interessant. Lewandowski erzielte in der 87. mit seinem 3. Treffer an diesem Abend den Endstand. Ben fieberte noch einem Tor durch Arjen Robben bis zum Schluß entgegen, aber er traf am heutigen Tage leider nicht mehr. Natürlich waren Ben und ich total happy nach dem Spiel. Es gibt auch nach wie vor nichts größeres, als mit seinem Sohn zum Fußball zu fahren. Gegen 21 Uhr saßen wir 4 dann wieder im Auto und Ben ist gegen 21:30 Uhr eingeschlafen. Er redete zwar mal im Schlaf, wann wir die Bengalen zünden würden :-), aber sonst lief alles ganz gut. Gegen 01:15 Uhr waren wir wieder zuhause. Ben hat in seinem nun schon 5. Heimspiel immer mindestens 3 Tore und noch kein einziges Gegentor für den FCB erlebt. Solch eine Serie hätte ich mir für mich in meinen ersten Bayernspielen auch gewünscht. Jetzt möchte Ben gerne mal ein CL Heimspiel besuchen. Mal sehen, ob wir das mal für die kommende Saison in Angriff nehmen können. Nun wird erst mal Ostern 2018 gefeiert.

27.01.2018 Club Football America - Atlas Guadalajara 1:0
Den Sombrero auf und Doc Martens an...
Mein erster außereuropäischer Kontinentalpunkt stand auf dem Programm. Gemeinsam mit Olli, Flo und Leon ging es zu Peter nach Mexico, wo er 2 Monate an der dt. Botschaft arbeitete. Bereits am Do. vor dem Spiel kamen wir in Mexico City an. Nachdem wir die Innenstadt und die dt. Botschaft am Freitag besuchten und schon das gute scharfe mexikanische Essen kosten konnten, rückte der Tag es Spiels immer näher. Am Samstag stießen meine Begleiter zunächst alleine auf zur Expedition zu den Pyramiden. Ich blieb in der Stadt, da nicht feststand, wann die Tour zu Ende sein sollte. Ich wollte auf jeden Fall zum Spiel. Auch wenn mich Peter zu vor schon warnte, es sei nicht so ganz ungefährlich nach 22 Uhr noch in der Stadt unterwegs zu sein, noch dazu in einem unbekannten Stadtteil wegen der Kriminalität etc. Ich habe mich allerdings davon nicht abhalten lassen und wartete am Samstag Nachmittag am Auditorium auf die Rückankömmlinge, die nun doch schon gegen 18 Uhr wieder in der Stadt sein sollten. Leon wollte auch noch gerne mit zum Spiel. Also riefen wir uns ein Taxi über Uber und los ging die Fahrt zum Estadio Azteca. Dort angekommen mussten wir uns natürlich erst einmal orientieren und kamen so schließlich zum Haupteingang, wo man noch bequem für 20€ einen Sitzplatz für die Mitte der Haupttribüne bekommen konnte. Außerdem bekam man noch ein Ticket für das Frauenfußballspiel von CF America am nächsten Tag, ebenfalls im Estadio Azteca geschenkt. Dieses Spiel schauten wir selbstverständlich aber nicht. Beim Stadionzugang wurde Leon' s Messer allerdings übersehen, dafür sollten wir aber unsere Gürtel abgeben. Man schickte uns an die Seite, wo ein Müllcontainer für abzugebene Sachen stand. In einem unbeobachteten Moment haben wir uns aber dort schnell wieder von entfernt und sind natürlich mit unseren Gürteln zum Stadioninneren gelaufen. Auf unseren Plätzen angekommen haben wir natürlich erst einmal das Flair des Stadions auf uns wirken lassen. Schon Wahnsinn, dieses riesige Oval mit seinen rund um die Dachkonstruktion befindlichen Flutlichtern. Die Sitze waren allerdings etwas eng, so dass ich mich doch recht hineinzwengen musste. Das Estadio Azteca ist das Stadion, in dem die meisten WM-Endrundenspiele bis zum heutigen Tage stattfanden. Und auch vom Publikum her war es doch recht angenehm. Überraschend viele Familien bzw. Frauen und Kinder waren im Stadion vertreten. Andauernd kamen auch Händler vorbei, die Getränke, Essen oder Fanartikel am Platz verkauften. Die Becher wurden hier noch ganz unkonventionell vor den Toiletten aus Flaschen befüllt, ohne große Schankanlagen, geschweige denn Kartenbezahlsystemen. Die Stimmung hätte ich mir doch etwas enthusiastischer vorgestellt an diesem Abend. Neben einer kleinen Bläsersektion und ständigem Fahnengeschwenke kamen lediglich aus dem Fanblock von CF America dauerhaft Gesänge. Vom Gästeblock war gar nichts zu hören und auch der Stadionsprecher klang eher reserviert, anstatt südländisch überdreht. Das Spielniveau kann man vielleicht mit Regionalliga Niveau in Deutschland vergleichen. Nichts besonderes also, aber ein super Erlebnis war es auf jeden Fall.
Nach dem Spiel kam nun noch die Frage, wie wir am sichersten nach Hause kommen konnten. Nachdem mein Internet ausfiel war also das Uber-Taxi schon mal passé. Also versuchten wir unser Glück rund ums Stadion. Wir machten das, was man normal in Mexico City nicht tun sollte - wir nahmen ein Taxi von der Straße. Der Fahrer bot uns an, uns für 500 Peso (25 Euro), die gut 30 km ins Hotel zu fahren. Wir willigten ein. Es hat auch alles super geklappt. Wir waren zufrieden mit dem Preis, der Taxifahrer hat wohl mit dieser einen Fahrt sein ganzes Wochenende gerettet gesehen und wir kamen unversehrt im Hotel an, wo schon die anderen Reiseteilnehmer auf uns warteten und sich um uns sorgten. Allerdings muss ich sagen, dass der Stadionbesuch eigentlich nichts anderes in Mexico ist, als in Italien oder Spanien. Man muss halt mit offenen Augen durch die Welt gehen und versuchen Gefahren zu vermeiden.
Am Sonntag machten wir dann noch eine Stadtrundfahrt mit einer großen Fete am Ende, die eher an das Szenario von Hangover erinnerte. Am Montag bummelte ich etwas durch 3 Einkaufszentren und am Dienstag haben wir noch mal das antropologische Museum besucht und waren abends nochmal Essen mit traditioneller mexikanischer live Musik. Am Mittwoch Abend ging es dann auch schon wieder nach Hause. Eine aufregende und schöne Woche ging zu Ende. Mexico City ist eine Mega-City mit über 20 Mio. Einwohnern, aber auch durch Blecklawinen von PKW und ewigem Smog geprägt. Von daher war es ein schönes Erlebnis dort, aber ein zweites Mal müsste ich jetzt nicht unbedingt nochmal dort hin fliegen.

         
Links: Mexico-City' s Innenstadt
Mitte: Die Kathedrale auf dem Hauptplatz der Stadt
Rechts: Das Innere der Kathedrale

                                  
Bild 1: Haupteingang des Estadio Azteca
Bild 2: Blick in die Heimkurve von CF America
Bild 3: Die Gegengerade des Stadions
Bild 4: Links oben befindet sich der Gästeblock
Bild 5: Die Haupttribüne
Bild 6: Ja, ich war da!
Bild 7: Einlaufen der beiden Mannschaften
Bild 8: Nochmals die Heimkurve mit den charakteristischen Flutlichtern rund ums Stadiondach

                        
Bild 1: Sonnenaufgang von Peter' s Dachterasse aus, leider hinter den Wolken
Bild 2: Hinterhof in unserem Stadtviertel Polanco
Bild 3 - 6: Bilder aus dem antropologischen Museum über die Geschichte des Landes

22.11.2017 RSC Anderlecht - FC Bayern München 1:2
Freundschaftsspielcharakter und Pflichtsieg in Belgien

Zum vorletzten Gruppenspiel der CL Saison ging es nach Brüssel. Da ich schon Paris und vor allem Glasgow saussen lassen musste, ging es für mich nochmal mit ins benachbarte Belgien. Nach der Mittagspause ging es ins gut 360km entfernte Belgien. Leider standen wir vor und in und hinter Köln im Stau, so dass sich die Anfahrt doch als etwas knapp erweisen würde. Auch in Brüssel selbst gab es nochmal etwas Verkehrschaos. Nach dem wir uns an der EU-Kommission vorbei geschlängelt haben ging es auf in Richtung Anderlecht, welches nicht gerade das beste Viertel in Brüssel ist. Angrenzend ist auch das berüchtigte Viertel Molenbeek und genau so, oder so ähnlich kam man sich in Anderlecht eben auch schon vor. Schnell einen Parkplatz am Straßenrand gesichert und die paar Meter zum Stadion zu Fuß zurück gelegt. Pünktlich gegen 20:30 Uhr waren wir im Stadion. Ist also gerade nochmal gut gegangen. Einen guten Platz hatten wir auch noch. Selbst im ZDF konnte man Sebastian und mich sehr gut in einer Einstellung erkennen. Die Schickeria war an diesem Abend nicht anwesend, die sind dem Spiel angesichts der horrenden Eintrittspreise von 100€ ferngeblieben. Immerhin subventionierte der FCB die rund 1.500 Tickets mit 30€ Nachlass pro Ticket, auch ein feiner Zug vom FCB. Dennoch sind 100€ schon eine Frechheit für ein Gruppenspiel der CL, auch wenn in das Constant Vandenstock Stadion nur 21.500 Zuschauer passen, aber das darf einfach nicht sein. Entsprechend wurde im Bayern Block mit Transparenten und Gesängen gegen den RSC Anderlecht und die UEFA protestiert. Auch Trainer Jupp Heynckes unterstützte die Fanproteste der Bayern Fans und konnte diese sehr gut nachvollziehen. Nur die UEFA, die hat mal wieder kein Verständnis für freie Meinungsäußerung und eröffnete ein Verfahren gegen den FC Bayern, wegen Verunglimpfung der UEFA und des RSC Anderlecht. Einfach toll, dass die UEFA, die in jedem ihrer Wettbewerbe für Respect und Toleranz wirbt, dies selbst nicht einhält.
Im Spiel selbst waren die Bayern wohl schon im Freundschaftsspiel Modus. Es ging nicht wirklich was zusammen bei den Roten. Anderlecht, die noch ohne Punkt und Tor in der Gruppe da stehen, machten ein gutes Spiel und erspielten sich hochkarätige Chancen, die Ulreich oft im Eins-gegen-Eins vereitelte. Dies wiederum brachte die Bayernfans zum anstimmen des Liedes: "Ulreich für Deutschland". So schnell geht' s - vor 2 Monaten noch fast durch Tom Starke abgelöst und nun auf dem Weg in die Nationalelf? Verrückte Fußballwelt.
Die Bayern gingen in der 2. Hälfte durch Lewandowski in Führung. Alles schien seinen gewohnten Gang zu nehmen, doch dann glich Anderlecht aus. Erstmals kam ein Hauch von guter Stimmung im kleinen aber schönen Stadion auf. Tolisso wandelte den Ausgleich aber wenig später wieder in die Bayern Führung um. Alles in allem ein Arbeitssieg, mehr nicht. Nach gut 15minütiger Blocksperre ging es dann auf den Stadionvorplatz, wo wir ebenfalls nochmals warten mussten. Dann hieß es, dass die Polizei uns zur Metrostation begleiten würde. Das Problem war nur, dass unser Auto direkt am Stadion stand und wir nicht mit der Metro weg fahren mussten. Aber die Verhandlungen mit der Polizei verliefen im Sande. Wir mussten also mit zur Metro laufen. Es gibt ja auch nichts schöneres Nachts mit Polizeischutz durch Anderlecht zu latschen. An der Metro angekommen versuchten wir dann nochmals unser Glück. Die Polizisten wiesen uns darauf hin, dass es sich hier um ein ziemlich schäbiges Viertel handeln würde und sie nicht mehr für unsere Sicherheit garantieren könnten, wenn wir jetzt alleine zurück gehen würden. Es gebe viele Junge Leute, die Streit suchen würden. Wir waren uns der Gefahr natürlich bewusst und zogen zurück zum Auto, dort kamen wir dann um kurz nach 0:00 Uhr an und fuhren wieder nach Hause. Die Heimfahrt ging natürlich schneller, da keine Staus mehr unterwegs waren. Gegen 02:45 Uhr waren wir wieder wohlbehalten in Driedorf angekommen. Schöne Europapokalauswärtsfahrt mit wenig Zeitaufwand, einem schönen Stadion und sonst auch keinen großen Problemen, bleibt vom Auswärtsspiel in Anderlecht 2017 hängen.

              
Impressionen aus dem Constant Vanden Stock Stadium

18.08.2017 FC Bayern München - Bayer 04 Leverkusen 3:1
Endlich wieder Bundesliga mit historischen Neuerungen!

Endlich ging die neue Saison wieder los. Wie immer ist der 1. Spieltag für mich interessanter wie der 34. Neue Spieler, neue Dinge in der Arena, neue Regeln etc. So auch in diesem Jahr.
Am frühen Nachmittag waren wir bereits in München. Blauer Himmel, 32 Grad, was will man mehr! Mit Sebastian und Celine ging es dann auch noch mal gleich in die Stadt in den Augustiner Bierkeller. Wo wir noch gemütlich ein Bierchen genommen haben. Dann ging es ab zum Stadion. Auch hier hat sich in der Sommerpause einiges getan. Poller, die verhindern sollen, dass Autos auf die Esplanade fahren können, neues LED Flutlicht und die mittlerweile größten Anzeigetafeln Europas. Die Arena hat noch keine roten Sitze, nach dem Auszug der Blauen. Diese kommen dann hoffentlich zur neuen Saison ins Stadion. Auch neue Regeln gab es zur neuen Saison. Die bahnbrechensde ist sicherlich der Video Assistent der den Schiedsrichter nun unterstützen wird. Dieser sollte auch heute schon gleich seinen Auftritt beim Eröffnungsspiel haben. Heute begannen die Bayern gegen Leverkusen die neue Saison. Mit Süle, Rudy und Tolisso waren gleich 3 der 4 Neuzugänge in der Startelf. Der Königstransfer James Rodriguez musste leider verletzungsbedingt pausieren. Mit Willy Sagnol als neuem Co-Trainer und Hasan Salihamidzic als Sportdirektor sind auch gleich noch 2 alte FCB Legenden wieder beim Club angestellt zur neuen Saison. Die Bayern gingen schnell mit 2:0 in Führung durch zwei Kopfbälle von Süle und Tolisso. Gegen Ende der ersten Halbzeit kam dann das große Unwetter. Auf einmal hatte es nur noch 16 Grad und ein Starkregen ergoss sich mit einem Gewitter über dem Stadion. Schnell war man natürlich bis auf die Unterwäsche total durchnässt. Die Gegengerade und die Haupttribüne waren im Unterrang auf einmal komplett leer. Aber natürlich blieb man in der Kurve stehen. Nass waren wir ja jetzt eh schon. Von daher war es ja egal, ob man jetzt raus geht oder nicht. Die Halbzeit dauerte fast 30 Minuten. Ich dachte schon jeden Moment, dass das Spiel gleich abgesagt wird, aber die Mannschaften kamen wieder auf das Feld und der Regen lies etwas nach. Die Stimmung während der Regenunterbrechung wurde jedenfalls immer besser im Block. Nach einer umstrittenen Szene im Strafraum wurde dann zum ersten Mal der Video Assistent zu Rate gezogen, der auf Elfmeter entschied. Lewandowski erhöhte auf 3:0. Den Ehrentreffer für Leverkusen markierte dann noch Admir Mehmedi. Bayern machte in der 2. Hälfte nur noch das nötigste. Der Video Assistent hat auf jeden Fall aktiv in den Spielverlauf eingegriffen. Der Schiri hätte den Strafstoß nämlich normal nicht gegeben. Was wäre dann wohl ohne Video Assistent geschehen? Leverkusen hätte dann den 1:2 und nicht den 1:3 Anschlußtreffer erzielt, der Spielverlauf wäre vielleicht noch mal gekippt. Was ich von der neuen Regelung halten soll, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Es wird weniger Fehlentscheidungen geben – klar, aber geht dem Fußball dadurch nicht etwas an Reiz verloren?
Nach dem Spiel ging es gleich zur U-Bahn. Völlig durchnässt und frierend ging es dann wieder ab nach Hause, wo wir gegen 03:30 Uhr ankamen und erst mal eine relativ warme Dusche genommen werden konnte. Endlich wieder Bundesliga!


Regenschauer in der Allianz Arena

23.05.2017 Assyriska FF U21 - Atvidabergs FF U21 2:1
24.05.2017 Ajax Amsterdam - Manchester United 0:2

Von Stockholm direkt weiter in die Schweiz

Das Europa League Finale 2017 stand an und ich hatte über die UEFA eine Karte aus dem neutralen Kontingent bekommen. Ab Düsseldorf führte mich mein Flug nach Stockholm. In Düsseldorf angekommen, musste man erst mal ca. 10 Minuten auf die Skylink Bahn warten, da man wohl an diesem Flughafen nicht mit vielen Passagieren rechnet. Die erste Bahn konnte ich schon mal nicht nehmen, also blieb ich gleich noch mal 10 Minuten am Bahnsteig stehen und wartete auf die nächste Bahn. Im Terminal angekommen liefen mir dann erst mal die Spieler und Verantwortlichen der FCB U19 über den Weg, die am Vorabend im Elfmeterschießen in Dortmund mit 7:8 gegen den BVB das Endspiel um die Dt. A-Jugendmeisterschaft unglücklich verloren haben. Im Terminal habe ich mich dann erst mal schlau gemacht wo ich zum Check-in bei SAS hin musste. Die Beschilderung lies auch hier zu wünschen übrig. Das Flugzeug von SAS war schon eine recht enge Kiste. Meine Beine und Knie waren sehr eingequetscht im Flugzeugsitz. Nach gut 2 Stunden kam ich dann in Stockholm Arlanda an. Am Flughafen noch schnell Geld geholt und dann die 72 Stunden U-Bahn, Straßenbahn und Buskarte gekauft. Kaufen konnte man die allerdings nur mit Kreditkarte, nicht per Barzahlung. Der Bahnhof Stockholm Central sollte für mich bei jeder Fahrt und dortigem Umsteigen immer wieder für Verwirrung sorgen. Schon recht komisch, dass in so einer Stadt, an so einem Verkehrsknotenpunkt sich das Umsteigen doch so kompliziert gestalten sollte. Nachdem ich meinen Koffer ins Hotel gebracht hatte ging es auch gleich schon wieder weiter in Richung Södertälje, der letzten Station an der Tunnelbana Linie 36 und dann noch gleich in den Linienbus zu dessen Endstation. Jetzt war man also richtig draußen von Stockholm im ländlichen Bereich. Hier fand das U21 Spiel von Assyriska und Atvidaberg statt. Assyriska konnte im 8. Spiel seinen ersten Sieg feiern, der bereits nach rund 20 Minuten feststand. Nach dem Spiel ging es wieder zurück in die Stadt. Hier konnte man dann schon merken, wie teuer Schweden doch ist. Ein Schoko Riegel am Bahnhof für sage und schreibe 3,59€. Ein Kinder Shirt im Hard Rock Café für meinen Sohnemann für rund 33,00€. Dann ging es zurück ins Hotel. Gegen 22 Uhr konnte man noch bequem im hellen nach hause gehen. Mein Zimmer befand sich im 2. Untergeschoss, ohne Fenster, aber mit Bad und auch schön kühl war es dort, im Gegensatz zu draußen.

              
Bild 1: Die Haupttribüne der Södertälje Fotbollsarena
Bild 2: Innenansicht der Haupttribüne
Bild 3 und 4: Spielfeld der Södertälje Fotbollsarena

Am nächsten Tag stand dann erst mal etwas Kultur auf dem Programm. Ich fuhr ins Vasa Museum, wo das größte je gebaute Wikinger Schiff, die Vasa, wieder restauriert wurde. Wahnsinn kann man da nur sagen. Auf Bildern ist das Erlebnis sicherlich nicht darzustellen. Die 1628 gebaute Vasa fuhr nur rund 1,3km, bevor sie aufgrund von zu viel Gewicht durch eingebaute Kanonen im Hafen von Stockholm sank. Nach 333 Jahren wude das Wrack geborgen und wieder restauriert und nun im Vasa Museum ausgestellt. Am Schiff wurden über 700 Skulpturen angebracht, wie ein deutscher Archäologe festellte. Nach meinem ausgiebigen Besuch im Museum fuhr ich weiter nach Gamla Stan, die Altstadt Stockholms und schlenderte durch die engen belebten Gassen. Am Ende der Altstadt erhob sich der Palast der schwedischen Königsfamilie auf der vorgelagerten Insel. Danach führte mich mein Weg noch kurz ins Shopping Zentrum von Stockholm, bevor ich mich auf den Weg zur Friends Arena im Stadtteil Solna aufgemacht habe.

                             
Bild 1 - 7: Vasa Museum in Stockholm

                        
Bild 1: Altstadt auf Gamla Stan
Bild 2: Rückansicht des Königspalast
Bild 3: Die Vorderseite des Königspalast
Bild 4 - 6: Eindrücke aus Gamla Stan und Stockholm

Am Stadion angekommen legten erst einmal einige Ajax Fans die Rolltreppe lahm und liefen über die Geländer hinweg unter den lauten Rufen "Amsterdam Hooligans". Als ich die U-Bahn verlassen hatte besuchte ich noch kurz die Skandinavian Mall und kaufte für Ben ein kleines Polizei Auto in diesem riesigen Einkaufszentrum. Dieses Auto wurde dann wenig später am Stadioneingang von 4 Security Mitarbeitern genau unter die Lupe genommen und ich wurde gefragt, wo ich her komme und für wen ich sei an diesem Abend? Danach durfte ich dann mit dem kleinen Polizeiwagen die Eingangstore passieren. Im Stadion konnte man nur mit Karte zahlen, allerdings nicht mit einer Fancard, sondern lediglich mit Kreditkarte. Dafür gab es aber dann auch bei einem Getränk gleich die Möglichkeit unbeschränkt wieder aufzufüllen, was ich natürlich über die gesamte Spieldauer tatkräftig tat. Eine Besonderheit der Friends Arena sind sicherlich die Gardinen, die an jedem Eingang zu den Blöcken von oben bis auf den Boden herabhängen. Was da der Brandschutz wohl zu sagt?
Der UEFA Cup wurde von Patrick Andersson, dem Botschafter des Finale ins Stadion getragen. Dazu erschienen einige Impressionen seiner Karriere,  u. a. natürlich auch der legendäre Freistoß vom 19.05.2001 in Hamburg - Gänsehaut pur!
Dann folgte eine Schweigeminute für die rund 20 Opfer eines Terroranschlages, der am vergangenen Montag in Manchester bei einem Rockkonzert vorwiegend Jugendliche und Teenager das Leben kostete.
Danach begann dann das Europa League Finale 2017. Die Stimmung war auf jeden Fall von Ajax Seite wesentlich besser als die auf der englischen Seite. Das Spielgeschehen war schnell erzählt:
Junges wildes Ajax Team scheitert an abgezocktem Manchester United durch Tore von Pogba in der 18. und Mkhitaryan in der 48. Danach war leider auch die Stimmung natürlich nicht mehr sonderlich gut im Stadion. Lediglich als in der 90. Minute Wayne Rooney eingewechselt wurde, wurde es nochmal laut in der Arena. Für United war es ein historischer Tag. Auch sie haben jetzt alle 3 Europapokale gewonnen, die jemals ausgespielt wurden. United kann nun doch noch aus einer verkorksten Saison auf Platz 6 in der Premier League als EL Sieger in der Champions League starten. Natürlich wurden Trainer Mourinho und Zlatan Ibrahimovic von den United Fans frenetisch gefeiert, obwohl Ibra leider verletzt war an diesem Abend.

                                       
Bild 1: Außenansicht der Friends Arena
Bild 2: ManU Fans, schon vor dem Stadion visuell erkennbar
Bild 3: Blick in die Friends Arena
Bild 4: Hauptribüne
Bild 5: Gegengerade
Bild 6: Ajax Fanblock beim EL Finale
Bild 7: Dachkonstruktion der Friends Arena
Bild 8: Nochmals Haupttribüne mit Flutlicht
Bild 9: Innenbereich mit den charisterischen Vorhängen am Blockeingang

Am anderen Morgen brach ich dann auch schon wieder auf in Richtung Flughafen, aber nicht ohne vorher noch einen Abstecher zur Tele2 Arena, dem Stadion von Hammarby und Djungardens zu machen. Leider waren bis auf einen Lieferanteneingang, bei dem ich aber auch nicht weiter kam, alle Türen verschlossen. Auch im unter dem Stadion liegenden Eventrestaurant konnte mir niemand helfen, um einen Blick ins Stadion zu erhaschen. Somit ging es also ohne Stadionfoto von innen an den Flughafen nach Arlanda. Von dort aus ging es aber nicht nach Deutschland zurück, sondern nach Zürich. Weiter ging es dann mit der Bahn nach Ringgenberg, wo der Musikverein seinen Partnerverein, die Musikgesellschaft Ringgenberg besuchte an diesem Wochenende. Es waren 4 tolle Tage mit meinen Musikerkollegen. Ich flog von einem teuren Land gleich weiter ins nächste. Dennoch Stockholm und auch natürlich Ringgenberg sind auf jeden Fall immer wieder eine Reise wert in Zukunft. 

         
Bild 1: Außeneingang und Fassade der Tele2 Arena
Bild 2: Treppenaufgang zu den Blöcken der Tele2 Arena
Bild 3: Auf dem Weg zur Tele2 Arena

04.02.2017 Standard Lüttich - KV Kortrijk 0:3
05.02.2017 Bayer 04 Leverkusen U19 - VfL 1848 Bochum U19 2:1
Wieder mal interessante Leute kennen gelernt
Nadine und Ben waren bei Ute in Hannover. Also was konnte man wohl sinnvolleres tun, als nach einem Gig am Freitag Abend zum Fußball zu fahren für den Rest des Wochenendes. Meine Reise startete am Samstag morgen und ging mit der Bahn über Aachen in Richtung Belgien. Schon im Zug nach Köln hatte ich interessante Gesprächspartner. Eff Zeh Fans, die zum Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg fuhren und sich wohl ähnlich gut, wie Max' mit dem Fußball und dem Eff Zeh auskannten. Sie waren jedenfalls voller Hoffnung, dass seit 2006 wieder mal ein Sieg gegen den VfL gelingen sollte. Immerhin würde Modeste ja gut spielen und wenn nicht, würde Mario Gomez bestimmt mal ein Eigentor schießen können. Die Hoffnung wurde mit einem 1:0 am Nachmittag belohnt. Ich war zu diesem Zeitpunkt schon über Verviers Central nach Lüttich gefahren. In Verviers wollte ich eigentlich etwas Essen, da der Name auf einen etwas größeren Bahnhof mit bestimmt ein paar Restaurants schließen lies. Aber Fehlanzeige, die 30 Minuten Aufenthalt verbrachte ich ausschließlich mit der Suche nach etwas Essbarem. In Lüttich angekommen, am modern gestalteten Bahnhof Guillemins bezog ich mein Hotel, welches direkt in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes lag. Die Innenstadt war allerdings zu Fuß wohl erst in gut 30 Minuten zu erreichen. Also musste die Innenstadt leider auf mich verzichten. Ich fuhr gleich in Richtung Stade Sclessin, wie das Stadion umganssprachlich in Belgien genannt wird. Es ist Belgiens drittgrößtes Stadion und ist ein richtiges Schmuckkästchen. Einen Sitzplatz bekam ich vorm Stadion für 10€. Im Stadion selbst war die Essensversorgung wieder mal mangelhaft. Cola und Chips, das war alles was es im Stadion gab. Eigentlich ja nicht schlecht, der Kommerz ist halt noch nicht in allen europäischen Ländern eingefallen, nur halt schlecht wenn man Hunger hat.
Standard und Kortrijk, die beide in dieser Saison im Mittelfeld rumdümpeln spielten ein ganz ansehnliches Spiel. Lüttich machte das Spiel, Kortrijk machte das 0:1 kur vor der Pause. Nach der Pause gelang ihnen innerhalb der ersten 9 Minuten sogar das 0:2. Der Druck von Lüttich war somit erst mal verpufft. Das schönste Tor erzielte dann Idriss Saadi in der 74. Minute. Nach einer lang gezogenen Ecke von rechts nahm er den Ball am linken Strafraum Eck volley per Seitfallzieher ab und schoss ins lange Eck. Wahnsinnstor! Für die Standard Fans war das das Zeichen dem Gegner Respekt zu zollen und die eigene Mannschaft auszupfeifen. Die Simmung in der "Hölle von Sclessin" war ordentlich. Selbst ein Rauchtopf ging vor dem Spiel hoch, allerdings nicht im Fanblock, sondern auf den Sitzplätzen.
Nach dem Spiel wollte ich dann nur noch eins - schnell zurück ins Hotel. Es war am regnen und nass - kalt. ich war eh noch recht angeschlagen von einer leichten Grippe und der Hunger trieb mich auch noch voran. Leider bekam man nach dem Spiel keinen Bus, oder einen Shuttle in die Stadt zurück. Also musste ich wohl oder übel die 3,1km lange Strecke dann zu Fuß überwinden - google Maps sei Dank. Am Bahnhof angekommen waren natürlich alle Restaurants dicht. So gab es noch schnell einen Lamachun, mit schönen dicken belgischen Pommes und dann ging es ins Hotel. Hier lies ich den Abend mit englischem Fußball auf BBCone und ein paar Runden Quizduell auf dem Handy ausklingen.
Am nächsten morgen musste ich schon bei Dunkelheit aufbrechen. Eigentlich wollte ich Roda Kerkrade - Ajax Amsterdam in Holland kucken, aber da es nur ein Ticket für Mitglieder gab und keine Karten in den freien Verkauf gingen entschied ich mich für die Variante II. Die U19 Teams von Leverkusen und Bochum trafen um 11:00 Uhr morgens im Ulrich-Haberland-Stadion in Leverkusen an der BayArena aufeinander. Ich habe wirklich überlegt, ob ich mich nicht wieder ins Bett legen sollte, selbst in Köln am Bahnhof dachte ich noch drüber nach, weiter nach Siegen zu fahren. Der Besuch in Leverkusen sollte sich aber auf ganzer Linie lohnen. Gegen 10:45 Uhr kam ich in Leverkusen Mitte an. In Leverkusen angekommen schloss ich mich einem älteren Mann, der fragte ob ich auch zum Spiel wolle, an. Ich sagte, dass ich nur Fußballinteressiert sei und kein Fan sei. Eigentlich wollte ich gerade erzählen, dass ich heute mein 641. Spiel schauen würde. Dann erzählte der Mann von sich. Er hat gestern sein 2.221. Bundesligaspiel gesehen, besitzt 5 Dauerkarten für West Vereine, ist in 7 Vereinen Mitglied, hat zudem noch 160 Länderspiele im In- und Ausland gesehen, zuletzt bei der Europameisterschaft in Frankreich, ist Fan von Bayern und dem 1. FC Köln, schaut in einer Saison rund 700 Spiele und hat als Ziel in diesem Jahr 100 Bundesligaspiele zu sehen. Sein erstes Spiel besuchte er 1956 und er war bei allen Europapokalendspielen der Bayern dabei. Derzeit habe er insgesamt über 4.400 Spiele gesehen! Ich war platt und konnte nur mehrmals meine Anerkennung für diesen Fußballfan ausdrücken, der immer von Fr. bis So. grundsätzlich nie zu Hause sei. Außerdem habe er heute Nacht wenig geschlafen, da er den Sieg vom FC noch bis 04:00 Uhr in der Früh in der Disko gefeiert hat. Er sei zwar der älteste in der Disse gewesen, aber das würde ihm nichts machen. Er würde auf alle Party' s gehen, auch auf Ü30 Party' s, da gäbe es immer Gutscheine, da er schon mehr als das doppelte so alt sei. Der gute Mann war stolze 78 Jahre alt!
Er hatte zudem einen dicken Leitz Ordner dabei, in dem er, ähnlich wie wohl alle Groundhopper, pinibel Statistik über Tore, Ergebnisse, Zuschauer etc. führte. Wahnsinn, ich kann es immer noch nicht glauben, was dieser Mann leistet als Fußballfan. Bereits seit 1956 regelmäßig unterwegs, zu der Zeit als die Bundesliga noch nicht mal gespielt hat. Alle Bayern Europapokalendspiele zu sehen, Wahnsinn! Bayern Max hoch 50 dachte ich nur. Leider habe ich mir natürlich nicht mal den Namen geben lassen.
Das Spiel der Leverkusener im kleinen Stadion lief zunächst nicht so gut. 0:1 stand es auf einmal, aber Leverkusen drehte das Spiel. Ein gutes, schnelles, flottes Spiel. Ich musste etwas früher gehen, meine neue Bekanntschaft blieb noch, er wolle eh heute Abend noch in die Kölnarena, da sei ja noch Eishockey und die Eishockey WM würde er auch noch schauen dieses Jahr und natürlich noch die Handball Champions League, die auch wieder in Köln Halt macht. Geiler Typ - RESPEKT kann ich nur immer wieder betonen - Wow!
Ich kam gegen 15:30 Uhr wieder in Herborn an. Ich musste natürlich erst mal zuhause von meinem interessanten Gesprächspartner erzählen und war immer noch hin und weg von ihm und seiner Begeisterung für den Fußballsport. Ein schönes Wochenende ging zu Ende. Es muss halt nicht immer 5 Tage England sein, auch ein Trip ins benachbarte Ausland ist immer etwas schönes, wobei ich ehrlich gesagt Holland beim nächsten mal wieder bevorzugen würde. Wer hätte das gedacht, dass ich einmal so etwas sagen würde.

              
Bild 1: Der futuristisch anmutende Bahnhof Guillemins in Lüttich
Bild 2: Außenansicht von Sclessin mit der charakteristischen offenen Ecke
Bild 3: Die Haupttribüne des Stadions
Bild 4: Die Gegengerade des Stadions

              
Bild 1: Blick auf die Heimhintertortribüne
Bild 2: Ein Blick ins schöne Stadion Maurice Dufrasne
Bild 3: Ecke Hintertor/Haupttribüne
Bild 4: Der futuristische Bahnhof im Morgengrauen

01.11.2016 PSV Eindhoven - FC Bayern München 1:2
Hochrisikospiel in Holland
Seit 1999 stand erstmals wieder das Los Eindhoven auf dem Programm. Für den Fanclub Herborn/Sinn natürlich ein Spiel an das Erinnerungen wach werden, die wir nicht weiter erläutern wollen an dieser Stelle. Gemeinsam mit Sebastian ging es ab Driedorf gegen Mittag auf in Richtung Holland. Bayern hatte zuvor schon gewarnt, niemand solle ohne Karte anreisen und an der Grenze würde es scharfe Kontrollen geben. Der C12 hatte den Fanmarsch zum Stadion zudem auch abgesagt, da die holländische Polizei wohl recht rigoros sein solle und Vereine mit jüdischer Vergangenheit auch nicht unbedingt gern gesehen wären in Eindhoven. An der Grenze zumindest gab' s schon mal keine Kontrollen. Eigentlich wollten wir auch einen Mietwagen nehmen, sind dann aber doch mit Sebastian' s Mutter ihrem Wagen gefahren. In Eindhoven angekommen haben wir uns in ein dem Stadion nahe gelegenes Parkhaus eines Einkaufszentrum gestellt und sind dann, ganz in zivil in die Stadt gegangen. Eine sehr schöne Stadt ist Eindhoven. Schöne, typisch für Holland kleine Häuschen, schöne Geschäfte und ein ausgiebiges Amüsierviertel in der Altstadt. Zunächst führte unser Weg ins Mc Donald' s. Hier bekam man mal wieder einen guten Eindruck der holländischen Gastfreundschaft. Als man bemerkte, dass wir Deutsche waren versuchte die Bedienung uns in gebrochenem Deutsch zu bedienen. Wir konnten uns aber auch so gut verständigen. So was sollte man sich mal in Frankreich vorstellen, wäre wohl undenkbar dort.
Nach dem Essen noch mal schnell in die Stadt. Hier bemerkten wir schon ein großes Polizeiaufgebot, welches im Kneipenviertel aufschlug. Aber wir konnten nichts mehr erkennen was wohl passiert war. Dann ging es auch schon in Richtung Stadion auf, welches sehr zentral in Mitten der Stadt liegt. Wir haben erst mal ne Runde ums Stadion gedreht sind dann aber auch recht bald hineingegangen. Ein langer Tunnel führte uns, typisch für holländische Stadien, direkt in den Gästebereich, wo man auch keine Chance mehr hatte mit heimischen Fans in Berührung zu kommen. Das Stadion ist ein schön kompakt, steiles Stadion für etwas mehr als 35.000 Zuschauer. Etwas enttäuschend war die Stimmung der Holländer an diesem Abend, die hatte ich eigentlich schon etwas stärker erwartet. Eine weitere Besonderheit war das LED-Flutlicht, welches kurz vorm Anstoss zum einheizen der Fans in Lauflicht umgewandelt oder abgedunkelt wurde. Das war natürlich schon ein toller Effekt, was man so ja auch nicht unbedingt kennt. Das Spiel an sich war ganz gut. Eindhoven ging durch ein Abseitstor mit 1:0 in Führung. Ehe Lewandowski per Elfer und nach der Halbzeit noch auf 2:1 erhöhte. Man merkt schon einen Unterschied zu Pep Guardiolas Fußball. Die Bayern spielen behäbiger, nicht mehr so schnell, manchmal vielleicht sogar etwas zu langsam. Aber wir werden sehen, Ancelotti weiß ja wie man die CL gewinnt. Arjen Robben wurde jedenfalls mit Standing Ovations bei seiner Auswechslung verabschiedet. Hier hatte er vor 12 Jahren seine Karriere ins Rollen gebracht und nun kam er als Weltklassespieler zurück. Bayern hätte eigentlich höher gewinnen müssen. Allein Robert Lewandowski traf 3x Aluminium, aber wir wollen uns nicht beschweren. Der Sieg war verdient und Bayern steht am 4. Spieltag der Gruppenphase mal wieder im Achtelfinale. Dann war erst mal Blocksperre angesagt. Aber diese hätte eigentlich noch länger dauern dürfen als eine halbe Stunde. Mit deutscher Party Musik von Helene Fischer, Andreas Gabalier oder Micky Krause wurden die Bayernfans bei Laune gehalten. Tolle Aktion der holländischen Organisatoren muss man da festhalten. Dann ging es wieder den langen Tunnel raus vor das Stadion, wo wir an der Straße standen, an der die ganzen deutschen Busse schon bereit standen. Vor dem Stadion hieß es aber dann erst mal warten. Die Polizei wollte erst sämtliche Fanbusse abfahren lassen und dann die Fans, die zu Fuß unterwegs waren in die Stadt lassen. Es sei am Nachmittag zu schweren Krawallen gekommen in der Innenstadt und die Lage sei aus Sicht der Polizei noch nicht sicher. Fakt ist wohl, dass die holländische Polizei mit rigorosen Mitteln gegen deutsche und holländische Randalierer vorging. Gegen 23:50 Uhr durften wir uns dann endlich außen herum ums Stadion auf den Heimweg machen. Sebastian und ich hängten uns auf Höhe der Gegengerade an die Fersen von Guus Hiddink, so kamen wir doch recht schnell in Richtung Parkhaus davon. Wir haben uns dann still und leise zum Parkhaus begeben ohne den vereinzelt wartenden Holländern aufzufallen. Gegen 0:00 Uhr konnten wir endlich die Heimreise antreten. Alles hat geklappt, um 3:00 Uhr war ich wieder zuhause und nach ein paar Stündchen Schlaf konnten die Vorbereitungen für Ben' s 6. Geburtstag los gehen. Nur Nadine war von dem Trip nach Holland kurz vor Ben' s Geburtstag nicht sonderlich angetan, aber ich kann sie ja auch irgendwie verstehen.

                    
Bild 1: Außenansicht mit integriertem Fitness-Studio im Stadion
Bild 2: Das alte Eingangstor des Philips Stadion
Bild 3: Der Tunneleingang aus dem Gästeblock heraus
Bild 4: Es gab wenigstens schöne Becher
Bild 5: Ein Blick ins Philips Stadion

15.10.2016 SG Eintracht Frankfurt - FC Bayern München 2:2
Auf diesen Tag habe ich mein Leben lang gewartet

Heute war es also endlich soweit, nicht nur, dass ich erstmals an meinem Geburtstag ein Spiel der Bayern besuchte, nein noch viel aufregender war, dass heute erstmals mein Sohn Ben mit 5 3/4 Jahren mit ins Stadion zu den Bayern fuhr. Ben war zwar mal mit bei den Amateuren in Köln bei der Relegation zur 3. Liga, aber jetzt ist er erstmals Richtig dabei. Auf diesen Tag habe ich natürlich schon seit Ewigkeiten gewartet. Endlich mit meinem Sohnemann ins Stadion zu den Bayern zu fahren. Natürlich war Ben schon einige Tage vorher richtig aufgeregt und ich konnte den Tag auch nicht mehr erwarten. Wir hatten 2 Stehplätze bekommen, die habe ich vorher noch mit Meenzer gegen 2 Sitzplätze getauscht. Jetzt konnte es also los gehen. Natürlich wurde sich morgens erst mal eingekleidet. Trikot, Mütze, Schal. Selbst ich habe mal zur Feier des Tages mein Trikot angezogen, was ich eigentlich ja ganz selten nur anziehe. Nadine hat uns gegen 10 Uhr an den Bahnhof nach Herborn gebracht. Dort warteten schon Max, Sebastian, Celine und ihr Freund Tobi an Gleis 1 auf uns. Gemeinsam ging es dann nach Frankfurt. Ben fragte schon ständig wann wir da sind, aber natürlich dauerte es etwas. Ich wollte so schnell wie möglich zum Stadion, um dem großen S-Bahn Chaos zu entkommen. Die anderen kamen mit. Beim LSB gab es mal wieder ein leckeres Mittagessen. Dann sind wir gemütlich vor' s Stadion geschlendert, wo ich noch einen auf meinen Geburtstag ausgegeben habe. Ben fragte schon ständig wann die endlich spielen die Bayern? Aber natürlich dauerte es noch etwas bis zum Anstoss. Außerdem war natürlich das Großaufgebot der Polizei für Ben sehr faszinierend. Wir sind dann recht schnell ins Stadioninnere gegangen und haben uns etwas vor der Haupttribüne aufgehalten. Dann kamen die Mannschaftsbusse und wir sind hinter dem Bayern Bus hergelaufen, aber leider konnten wir niemanden erkennen. Ben fand es natürlich trotzdem ganz aufregend. Dann sind wir so langsam auf unsere Plätze. Viertletzte Reihe im Oberrang, aber noch im Bayern Block. Nadine und Lise hatten natürlich vorher schon mächtig viel Angst um Ben: Passt schön auf, pöbel nicht so laut vor dem Kleinen und benehmt euch, was halt alles so kommt. Ben war jetzt erst mal vom Stadion fasziniert. Ich habe ihm alles erklärt, wo die Bayern Ultras stehen, der Spielertunnel, die Medienplätze und den leider leeren Heimblock der Eintracht. Die hatten nämlich heute eine Blocksperre, da sie in Magdeburg im Pokal mit Pyro auf Magdeburger geworfen hatten. Dummerweise haben die Bayern Ultras auch bis zur 65. Minute mit dem Support inne gehalten. Mag man ja halten von was man will, ich fand es Blödsinn. Aber naja sind halt Ultras. Es war eine komische Atmosphäre. Es wurde nur vereinzelt supportet, was aber von beiden Seiten mit Pfiffen unterbunden wurde. Es wurde halt fast nur geklatscht. Man kam sich eher vor wie bei Arsenal, als bei einem Bundesligaspiel. Ben fand natürlich den Adler Atilla ganz toll. Dummerweise fand Ben auch "Im Herzen von Europa" schöner wie "Stern des Südens". Daran müssen wir aber nochmal arbeiten. Beim Aufwärmen hat Ben als erstes seinen Hero erkannt - Arjen Robben. Ben konnte den Anpfiff kaum erwarten. Er stand die ganze Zeit vor seinem Sitz. Es war schon sehr emotional für mich, den kleinen Mann zu sehen neben mir, mit Schal, Mütze und Trikot und dann natürlich auch ordentlich am mitklatschen und am mitsingen, sofern er die Lieder verstand. Ein unglaublich toller Moment war das für mich. Den werde ich mein Leben lang nicht mehr vergessen das steht fest.
Das Spiel an sich war bis zum Ende unheimlich spannend, aber von Bayern ganz schwach geführt. Robben brachte Bayern in Führung. Huszti glich höchstverdient noch vor der Halbzeit aus. In der 2. Halbzeit gingen die Bayern durch Kimmich in Führung, ehe Fabian noch per Brustabpraller ausglich. Schöne Scheiße dachte ich nur, aber Ben war hoch zufrieden. Er fand das gut und das wichtigste für ihn war eh nur eins - Arjen Robben hat getroffen für den FCB. In der 2. Halbzeit ab der 65. Minute fingen dann auch die Gesänge an und Ben machte gleich richtig mit. Er fragte ja schon die ganze Zeit, wann gehen denn die Gesänge endlich los. Nur als mehrere Pyro Rauchtöpfe hoch gingen hatte er mal kurz ein etwas mulmiges Gefühl. Ich konnte ihn aber schnell beruhigen. Bei den 2 Toren der Bayern kam sich Ben bestimmt auch etwas komisch vor. Beim 2:1 jedenfalls habe ich ihn hochgerissen und mit ihm gejubelt. Ich glaube das fand Ben dann doch etwas befremdlich, wie der Papa auf einmal jubelt, singt, schreit, schimpft, hüpft und all die anderen Dinge tut, die man beim Fußball halt so machen muss. Das war ihm jedenfalls nicht so ganz geheuer. Ich habe mich aber sehr gut in Ben hineinversetzen können. Denn am 19.08.89 ist es mir in Frankfurt ebenfalls so ergangen, als ich meine Mutter und meinen Onkel bei meinem ersten Stadion Besuch dann auch so erlebt habe, wie mich Ben heute hat erlebt.
Nach dem Spiel sind wir gemütlich zur Bahn gelaufen. Sebastian, Celine und Tobi wollten auf uns warten. Max war natürlich schon über alle Berge. Wir haben die ersten S-Bahnen abfahren lassen und sind dann gemütlich zum Bahnhof gefahren. Um 18:31 Uhr saßen wir im Zug. Ben hat dann diesen noch mit Sprite überflutet, aber was solls. Ein paar Eintracht Fans meinten, dass die jungen Hooligans immer früher anfangen würden für Randale zu sorgen. Gegen 20:15 Uhr waren wir dann wieder in Herborn, wo uns Nadine wieder geholt hat und wir zuhause noch etwas meinen 39. Geburtstag feiern konnten. Ein ganz besonderer Tag war das für mich und den 39. Geburtstag werde ich jedenfalls mein Leben lang nicht vergessen. Ben will übrigens auch schnell wieder mit zum Fußball fahren - sehr schön!

              
Bild 1: Die Vorfreude ist schon recht groß
Bild 2: Dann endlich erstmals im Stadion
Bild 3: Der Rauchtopf war Ben aber nicht so geheuer
Bild 4: Auf der Heimfahrt hat Ben im Zug randaliert

28.09.2016 Atletico de Madrid - FC Bayern München 1:0
Schon in der Gruppenphase wartet das erste Schwergewicht

Nun hatte man nach dem Halbfinale im Mai also doch noch mal die Chance, das Estadio Vicente Calderón zu besuchen, welches am Ende der Saison seine Pforten schließen wird um Atletico dann im neuen Olympiastadion am Flughafen Barajas unter zu bringen. Am Mittwoch Mittag ging es los ab Frankfurt. Mit der Lufthansa war man am frühen Nachmittag in Madrid gelandet. Ich bin dann gleich zum Stadion gefahren, Sebastian wollte zum Fantreffpunkt an der Oper. Es gab noch einige Karten, auch wir hatten noch Karten übrig, die wir einem Amerikaner verkauften, der Bayern Fan war und derzeit einen Europaaufenthalt hatte und unbedingt zum Spiel wollte. Der junge Mann aus Kalifornien kannte sich richtig gut aus, was unser Team betraf. Er schaue die Bayernspiele in den Staaten, zeitversetzt versteht sich. So gleich nahmen wir Luiz mit in Richtung Fantreffpunkt. Ich begab mich zum Stadion, da ich noch Karten von Mareike an einen Fan weitergeben musste und mich am Stadion mit dem Mann treffen wollte. Die Kartenpreise konnten allerdings nicht mehr mit den ursprünglichen Ticketpreisen von 70€ mithalten. Für lediglich 30 - 40 Euro wurden vorm Stadion die Karten verkauft. Anscheinend waren doch viele Fans, die bereits im Mai da waren jetzt nicht mehr vor Ort, im Gegensatz zu mir. Der gute Mann, der Mareikes Karten bekam lies mich erst mal gut eine Std. am Gästeeingang warten - er müsse noch trinken gehen!
Ich habe mir derweil in Ruhe das Stadion und das Drum herum von Außen angesehen. Die Besonderheit ist sicherlich die 4-spurige Straße, die direkt unter der Haupttribüne des Vicente Calderón entlang führt. Nach einem kurzen Stop in der Clubbar und im Fanshop, bin ich dann auch gegen 20 Uhr ins Stadion gegangen. Sebastian und unser neuer Freund Luiz aus Kalifornien waren schon drin. Ich habe noch einen einzelnen Platz ergattert. Ein schönes Stadion, was aussieht wie ein U, an das die Haupttribüne angegeliedert ist.
Das Spiel an sich lief nicht so dolle. Bayern agierte behäbig, taktisch irgendwie nicht frisch. So kam es dann auch das Carrasco in der 35. Minute das 1:0 markierte. Gegen Ende der Partie verschoss Antoinne Griezmann mal wieder einen Elfer. Was soll' s. Es ist erst der 2. Gruppenspieltag und eine Niederlage gegen Atletico kann man sich sicherlich leisten bei den verbleibenden Spielen gegen Eindhoven und den FK Rostov. Anschließend ging es dann gleich wieder von Piramides in Richtung Airport Barajas, wo wir gegen 00:15 Uhr ankamen. Dann noch einen Snack und sich ein ruhiges Plätzchen für die Nacht gesucht. Es war zwar unbequem, aber irgendwie ging es dann doch, obwohl einem sämtliche Knochen weh taten am anderen Morgen. Die gleiche Crew wie auf dem Hinflug flog uns dann gegen 6:15 Uhr wieder zurück nach Deutschland. Nach 26 Stunden war der Ausflug nach Madrid vorbei und das Vicente Calderón kann auf der Groundliste abgehakt werden. Ein kurzer Trip, wenn man bedenkt, dass andere Fans regelmäßig vor den Europacup Auswärtsspielen einen Tag vor und einen Tag nach dem Spiel einen Stop auf Malle einlegen und das bei jedem Europacup Auswärtsspiel. Auch diese Fans liefen uns natürlich über den Weg, we immer mit "vollem" Einsatz.

                   
Bild 1: Die Gegengerade von Außen
Bild 2: Die Schnellstraße unter der Haupttribüne - markantes Erkennungsmerkmal
Bild 3: Die Gegengerade von innen
Bild 4: Die Heimkurve, hier wird die U-Form deutlich sichtbar
Bild 5: Die Haupttribüne, unter der die Schnellstraße hindurch führt

28.08.2016 TuS Driedorf G2-Jugend - JSG Sinn/Hörbach G1-Jugend 0:3
28.08.2016 RSV Büblingshausen G1-Jugend - TuS Driedorf G2-Jugend 4:0
28.08.2016 TuS Driedorf G2-Jugend - TuS Driedorf G1-Jugend 0:4
28.08.2016 SSC Juno Burg G2-Jugend - TuS Driedorf G2-Jugend 1:0
28.08.2016 TuS Driedorf G2-Jugend - SSC Juno Burg G1-Jugend 0:0

Zum zweiten mal in Fleisbach, wieder Letzter, aber mit besserem Torverhältnis
Nachdem wir mit der G-Jugend bereits 2015 in Fleisbach waren, stand an diesem Sonntag wieder das G-Jugend Turnier auf dem Programm. In Fleisbach hat Ben bisher am häufigsten gespielt. Hier ist eine tolle Sportanlage mit einem super Kunstrasenplatz angelegt worden auf der Hahn. Außerdem hat die SG eine sehr gute Jugendarbeit, weswegen hier wohl auch oftmals ein toll organisiertes Jugendturnier stattfindet. Sinn/Fleisbach ist auf jeden Fall sehr rege, was die Jugendarbeit im Kreis anbelangt. Alles also unter den besten Voraussetzungen. Eigentlich dachten wir schon, das Turnier könnte noch abgesagt werden, da es auch heute wieder um die 30 Grad heiß werden sollte, aber da wir schon um 08:00 Uhr morgens dran waren, kamen wir doch um den größten Teil der heißen Sommer Temperaturen herum. Die G-Jugend die bisher zusammen war, wird für die kommende Saison aufgeteilt, da es mittlerweile zu viele Kinder sind. Etwas überrascht war ich zunächst schon, als es hieß, dass Ben in Zukunft bei den kleinen aus dem Jahrgang 2011 mitspielen werde. Aber Carsten und Musti erklärten, dass man aufgrund der wenigen 11er Kids den Altersschnitt auf den Geburtsmonat Oktober vorgezogen habe. Naja auch nicht schlimm denke ich mal, da kann sich Ben dann noch etwas weiter in der G2 entwickeln und kann die kleinen vielleicht etwas führen lernen, obwohl es aber bestimmt auch nichts schadet, wenn er sich gegen etwas größere lernt durchzusetzen. Aber egal, hauptsache Ben behält seinen Spaß am Fußball. Ben wechselt dann im nächsten Jahr direkt in die F2 hoch zu Musti. Als Aushilfsspieler soll er evtl. auch dieses Jahr schon für die G1 hin und wieder mal ein Training mitmachen dürfen. Beim letztjährigen Turnier ging es mit 0:6, 0:8 und sogar mit 0:10 für unsere Kleinen doch arg unter die Räder. Das sollte dieses Jahr besser werden, aber dennoch blieb für unsere G2 nur der letzte Platz im Turnier.
Im ersten Spiel ging es schon gleich gegen einen starken Gegener mit der SG Sinn/Hörbach. Mit 0:3 gingen unsere Kleinen baden. Ben kam zwar zunächst gut in die Zweikämpfe, erzielte aber mit Ben K. in Gemeinschaftsproduktion sein erstes Eigentor seiner Karriere zum 0:2. Das hat ihn doch schon recht runtergezogen und er musste kurzfristig von Carsten wieder aufgebaut werden. Beim 0:3 lief Ben leider nur neben dem Torschützen her und ging nicht zum Ball um ihn zu klären.
Das 2. Spiel ging mit 0:4 gegen den RSV Büblingshausen verloren. Auch hier kam Ben, als Abwehrspieler, überhaupt nicht in die Zweikämpfe und lässt sich ein ums andere Mal von seinen Gegnern düpieren.
Auch im 3. Spiel gab es wieder ein 0:4. Diesmal gegen Musti' s G1, die ja eigentlich aus unserer Mannschaft entstand. Ben gewinnt hier einige Zweikämpfe und kommt nun besser zurecht. Schön ist auch, dass Ben wenn er frei steht lautstark den Ball fordert, was natürlich meistens nicht klappt.
Im 4. Spiel dann ein ganz knappes 0:1 gegen die G2 von Juno Burg. Fast mit dem Abpfiff verliert der TuS das Spiel. Moritz B. im Tor unserer Bambinis hatte einige sehr starke Szenen und klärte oftmals in höchster Not im Eins-gegen-Eins. Mein Filius lies sich nun nicht mehr so einfach ausspielen und setzte sich oft durch. Manchmal sogar gegen 3 Mann und behauptete den Ball. Das letzte Turnierspiel bestritten wir dann gegen die G1 des SSC Juno Burg. Ben stand hier sogar im Tor. Das Spiel endete 0:0 und Ben konnte auch einige Chancen verhindern und Bälle halten. Seine Abwürfe kamen aber meistens postwendend zurück, so dass es viel Arbeit für ihn gab. Aber dennoch wenigstens 1 Punkt geholt.
Alles in allem ein schönes Turnier wieder in Fleisbach und das wichtigste für die Kid' s: Es gab für jeden eine Medaille und ein Eis. Übrigens: Musti' s G1 ist Turnier Sieger geworden. Bleibt zu hoffen, dass viele Kid' s aus den TuS Nachwuchsmannschaften irgendwann mal in der 1. Mannschaft spielen werden, denn die kann man sich zur Zeit überhaupt nicht anschauen. Nach 3 Spieltagen ist man Vorletzter und am heutigen Nachmittag gab es gegen Türkgücü Dillenburg ein blamables 0:0. Da frage ich mich langsam schon, wieso ich mir so eine Kirmestruppe überhaupt noch anschauen soll?

    
Links: Die beiden G-Jugendmannschaften des TuS Driedorf
Rechts: Ben mit dem Siegerpokal der G1 Jugend (Wenigstens die Pose klappt schon mal :-)

25.06.2016 Schweiz - Polen 1:1 n. V. 4:5 n. E.
Erstes Achtelfinale der EURO 2016
Nach einem Tag zuhause ging es wieder los Richtung Südfrankreich. Um 4:15 Uhr wollte ich an diesem Freitag Morgen aufstehen um gemütlich mit dem Bus und Zug nach Frankfurt an den Bahnhof zu fahren, wo gegen 08:00 Uhr der Fernbus in Richtung Lyon starten sollte. Auf den Wecker schaute ich allerdings erst um 6:15 Uhr - voll verpennt, so ein Mist! Nun aber hurtig aus dem Bett. Mit dem Bus und Zug nach Frankfurt scheint wohl jetzt unmöglich. Nadine schaute sogleich noch schnell nach einer Zugverbindung. Ich klingelte derweil meine Mutter aus dem Bett und begrüßte Sie mit den Worten: "Ich hab' verpennt, wir müssen mal nach Frankfurt an den Bahnhof fahren, komm vorbei!". Meine Mum meinte zwar, dass sie sich das nicht zutraue, aber sie war auf dem Weg zu mir. Gegen 06:40 Uhr ging es dann völlig überhastet und schon außer Atem los. Wir versuchten in Gießen den Zug zu bekommen, der sollte um 08:07 Uhr in FFM sein, um 08:15 Uhr fuhr der Fernbus los. Ich versuchte noch über die Hotline des Unternehmens mitzuteilen, dass der Bus 5 Minuten warten möge, aber der nette Herr meinte, dass 5 Minuten Wartezeit zu viel sind. Ich solle mein bestes versuchen. Falls der Bus weg sei, könne ich den Bus für morgen buchen. Oder ich müsse auf die Bahn ausweichen. Das wäre wohl meine einzige Alternative gewesen, was aber wieder mehr Kosten verursacht hätte. Den Zug in Gießen bekam ich schon mal, der fuhr allerdings mit 5 minütiger Verspätung los. In Frankfurt kamen wir um genau 8:11 Uhr an Gleis 16 an. Wie ich es in 4 Minuten von Gleis 16, über den Südausgang zum Bussteig C geschafft habe, frage ich mich zwar auch immernoch, aber um 08:16 Uhr fuhr der Bus los in Richtung Straßburg und ich saß, zwar erschöpft und nass geschwitzt, mit im Bus und habe noch alles erreicht mit viel Aufregung zwar, aber was soll' s.
In Straßburg hatten wir gut 45 Minuten Umsteigezeit. Hier wurde erst mal das überfällige Frühstück eingenommen und sich etwas frisch gemacht. Am Abend gegen 20:30 Uhr kamen wir in Lyon an. Mit der Metro ging es in mein Hotel, mitten in der Stadt gelegen, nahe des Bahnhofes Perrache. Zwar kein Klo und Dusche im Zimmer, aber dafür ein BD. Am Abend nach einem schönen französischen Essen bei Mc Donald' s bin ich recht erschöpft ins Bett gefallen, konnte aber aufgrund der großen Hitze und nicht klimatisierten Räume nur schwer einschlafen.
Am Samstag ging es dann mit der Bahn nach St. Etienne. Dort stand das erste Achtelfinale zwischen der Schweiz und Polen an. Zu Fuß ging es vom Bahnhof auf in Richtung Stadion Geoffroy Guichard, der Heimat des franz. Rekordmeisters AS St. Etienne. Der gut 30minütige Marsch wurde natürlich von vielen Fans der beiden Länder begleitet. Im Stadion hatte ich meinen Platz nahe der polnischen Fans, die zahlenmäßig und stimmungstechnisch klar die Oberhand hatten. Das Spiel war ausgeglichen. Polen hatte das Match eigentlich fest im Griff und ging verdient mit 1:0 in Führung durch den Ex-Dortmunder Kuba Blaszcykowski. In der 82. Minute fiel aber dann das wohl schönste Tor der EM durch den Ex-Bayer Xherdan Shaqiri. Aus gut 15m erzielte er per Fallrückzieher den überraschenden 1:1 Ausgleich. Ab diesem Zeitpunkt ging bei Polen gar nichts mehr zusammen und auch in der Verlängerung hatte die Schweiz auf einmal die größeren Chancen. So kam es zum Elfmeterschießen, bei dem alle trafen bis auf den Gladbacher Granit Xhaka für die Schweiz. Er scheiterte leider, was das Aus für die Schweizer bedeutete. Nach dem Spiel ging es recht rasch zurück nach Lyon. In der Stadt tummelten sich schon viele sangesfreudige Iren, die morgen im Achtelfinale gegen Frankreich ran mussten. Am Sonntag früh ging mit einer Direktverbindung von Lyon Perrache mit dem Fernbus wieder zurück nach Frankfurt, wo ich nach zwölf stündiger Fahrt wieder ankam. Die Busbegleiterin auf der Heimfahrt war etwas arg nervig in ihren Ansagen und vor allem sehr peinlich, was ihre englischen Sprachkenntnisse betraf (You have to have the Ausweis on your Body, etc.). Aber was soll' s, wir sind gut angekommen. Die Fernbusse werden sicherlich ein ernstzunehmender Konkurrent für die DB werden, wenn sie das nicht sogar schon sind. Meine 3 Spiele bei der EM habe ich also alle samt gut überstanden. Es kam weder zu Zwischenfällen, noch zu Ausschreitungen, wie meine Frau Nadine es im Vorfeld der Spiele schon zu bedenken gab. Eine EM bleibt sicherlich mal ein Erlebnis, aber das ganze Eventgehabe geht halt doch schon arg auf den Zeiger. Wir dürfen also gespannt sein, wer Europameister 2016 wird.

              
Bild 1: Außenansicht des Stade Geoffroy Guichard
Bild 2: Ein Blick ins schöne enge eckige Stadion des AS St. Etienne
Bild 3: Die Haupttribüne
Bild 4: Die Gegengerade

              
Bild 1: Die Hintertortribüne der Schweizer "Nati" Fans
Bild 2: Auf dieser Hintertortribüne waren die zahlenmäßig überlegenen Polen
Bild 3: Nochmals die Gegengerade mit Oberrang
Bild 4: Blick auf die Sicherheitskabine, gleich neben dem polnischen Block

21.06.2016 Tschechien - Türkei 0:2
22.06.2016 Island - Österreich 2:1
Ein Ausflug ins Terrorgeplagte Frankreich zur EM
Bereits seit 2015 stand fest, dass ich zur EM nach Frankreich fahre, da ich mich über die UEFA erfolgreich für 3 Spiele beworben habe. Erstmals ging es für mich mit dem Fernbus ab Frankfurt am Montag Abend in Richtung Paris auf. Eine super Sache kann man da nur sagen. Stromanschluss und W-Lan inbegriffen im Bus. Neben mir nahm ab Mainz ein älterer Herr mit Lautern Käppi platz, der das genaue Klischee der GL verkörperte wie man es sich in seinen kühnsten Träumen nur vorstellen kann. Es wurde ohne große Pausen gefahren und somit kam mann auch schnell ans Ziel. Nach 8-stündiger Fahrt kamen wir am Porte Mailort an - 45 Minuten früher als geplant. So gleich bekam ich wieder mal die ganze Arroganz der Franzosen zu spüren, die trotz geöffnetem Kartenschalter anscheinend keine Lust hatten Metro Tickets zu verkaufen, sondern lieber die vorwiegend deutschen Besucher an die Kartenautomaten abwimmelten. Ich fuhr dann ab dem Gare de Nord weiter nach Béthune, wo sich meine 2-Sterne Herberge für die kommende Nacht befand. Nach dem Check in, der wieder einmal die Sturheit der Franzosen bewies, ging es für mich auf nach Lens. Hier stand das 3. Gruppenspiel der Tschechei gegen die Türkei an. Ich bin zunächst einmal in die Stadt gegangen. Immerhin eine historische Stadt mit einem faden Beigeschmack für Deutsche Fans. 1998 schlugen hier Hooligans den Polizisten Daniel Nivel zum Behinderten. Heute schien jedoch zwischen Türken und Tschechen alles ruhig zu bleiben. Dennoch mied ich die Fanzone und große Menschenansammlungen. Es ist eben doch etwas mulmig, wenn man bedenkt, dass vor gut einem halben Jahr versucht wurde mit Sprengsätzen ins Stade de France zu gelangen. Ich blieb daher auch nicht so lange in der Stadt, sondern zog weiter ins Stade Bollaert-Delelis. Das Stadion von RC Lens, welches nochmals renoviert wurde und nun den Charme eines guten englischen Zweitligastadions besitzt mit gleich hohen Tribünen und vor allem in Viereck-Form - Ein tolles Stadion. Mein Platz befand sich direkt im türkischen Block. Überall waren türkische Fähnchen verteilt, die ich dann aber doch nicht schwenken wollte. Immerhin es brach großer Jubel aus, als der deutsche Sieg gegen Nordirland bekannt gegeben wurde. Ob das wohl auch im Deutschen Block bei einem Türkei Sieg so gewesen wäre? Wohl kaum. Die Türken jedenfalls machten super Stimmung, von den Tschechen war nicht viel zu hören. Das Spiel war so la la, eher schwach. Die Türken gewannen verdient mit 2:0 und hofften noch bis zum Ende der Vorrundenspiele, dass man als einer der 4 besten Drittplatzierten noch ins Achtelfinale kommen würde, aber es blieb bei der Hoffnung. Beim 2:0 flogen sogar 3 Leuchtraketen auf' s Feld, aber das wars dann auch schon. Lediglich als mehrere Böller hoch gingen, wurde mir noch mal kurz mulmig und ich blickte immer wieder zum nahe gelegenen Ausgang - man weiß ja nie!
Nach dem Spiel ging es dann per Taxi ins Hotel und am anderen Morgen wurde erst mal richtig ausgeschlafen.

         
Bild 1: Blick in die Innenstadt von Lens mit Fanzone am Ende der Straße
Bilder 2 + 3: Außenansichten des Stade Bollaert Delelis

                        
Bilder 1 - 6: Eindrücke aus dem Stade Bollaert Delelis
Bilder 2 & 5: Der türkische Block mit Türkei Fahnen auf jedem Platz

Am Mittwoch ging es für mich weiter Richtung Paris. Gegen Mittag kam ich wieder am Gare de Nord an. So gleich machte ich mich auf in Richtung Stade de France. Da ich im Anschluss an das Spiel sofort die Heimreise antrat, musste ich meinen Rucksack mit ins Stadion nehmen und wusste noch nicht, wie und was kontrolliert werden würde. Bereits weit vorm Stadion musste man durch die ersten Polizei Kontrollen. Aber hier wurde nur mal sporadisch in den Rucksack gekuckt. Die Beamten wollten lediglich das Ticket sehen. Ganze 3 Kontrollen dauerte es, bis ein Ordner etwas genauer in meinen Rucksack schaute und mich darauf hinwies, dass das oben liegende Deo entsorgt werde müsse, ansonsten waren die Kontrollen nicht anders als sonst auch. Ich hätte ohne weiteres Bengalen oder ähnliches ins Stadion schmuggeln können. Während des Spiels waren allerdings die Blockeingangstore von jedem Block abgesperrt und jeder der raus und wieder rein wollte, musste bei den Ordnern vorstellig werden. Beim heutigen Spiel saß ich auf der isländischen Seite, was mir auch ganz recht war, da die Ösis schon vorm Spiel mit Anti Deutschland Gesängen bei mir negativ auffielen. Das ganze drum herum um die Spiele ist auch für mich als konservativen Fußballfan einfach zu viel Event. Es gibt Jump Events, wo die Fans hüpfen sollen. Eine Kuss Kamera filmt 3x irgendwelche Fans, die sich küssen sollen und es gibt eine Decibel Messung bei der das ganze Stadion laut schreien soll. Vor den Spielen wird ein Countdown von 10 herab gezählt. Vor den Spielen und in der Pause läuft eine Art Marching Band durch die Tribünen und will so wohl noch mal für gute Stimmung sorgen. Es ist einfach zu viel Event und gleicht meiner Meinung nach eher einer Funsportart aus den USA anstatt unserem geliebten Fußball. Aber so ist das leider nun mal geworden bei der UEFA. Familienfreundlichkeit, viele Frauen und Kinder in den TV Bildern und tolle Eventstimmung verkaufen sich für die UEFA nun mal am besten. Echte Fans bleiben natürlich auch hier auf der Strecke. Das Spiel an diesem Nachmittag war jedenfalls sehr spannend. Aber spielerisch armselig. Das ist eben der Preis wenn auf einmal 24, statt 16 Mannschaften bei der EM mit spielen dürfen. Sicherlich ist es mal schön mit anzusehen, wie die Isländer sich ins Achtelfinale kämpfen und - ja ich habe auch gefeiert, dass die Ösis einen auf den Deckel bekommen haben. Aber Fußball ist das jedenfalls nicht, was Island anzubieten hat. Die kleinen Teams wie Island, Albanien oder Nordirland machen halt das was sie können. Verteidigen und kontern, das kann man auch solchen Teams nicht verdenken, aber schön ist es nicht anzusehen. Die Ösis hatten das Spiel eigentlich zu jeder Zeit im Griff und waren immer am Drücker. Eine Ecke brachte das 1:0 für die Isländer. Dann Elfmeter für Österreich, den Dragovic kläglich vergab. In der 2. Halbzeit dann der verdiente Ausgleich durch den Ex-Bayer Alessandro Schöpf. Als die Nachspielzeit bereits abgespielt war und Torwart Robert Almer sich nur noch im gegnerischen Strafraum aufhielt erzielten die Isländer dann noch den 2:1 Siegtreffer nach einem Konter. Der 1. Sieg bei einer EM für das sympathische Wikinger Volk war vollbracht. Island ist 2. hinter der Überraschungsmannschaft aus Ungarn und Österreich fährt nach Hause.

              
Bilder 1 - 4: Eindrücke aus dem Stade de France

              
Bild 1: Die Eröffnungsfeier, die vor jedem Spiel abgehalten wird
Bild 2: Österreichische Choreographie zum Einlaufen der Mannschaften
Bild 3: Blick auf' s Stade de France von Außen
Bild 4: Familienausflug nach Paris

Für mich ging es nach dem Spiel gleich wieder in Richtung Porte Mailort, wo der Fernbus gegen 22:40 Uhr wieder in Richtung Frankfurt aufbrach. Diesmal waren ein paar sehr enttäuschte Ösis mit an Bord. Gegen 09:45 Uhr bin ich wieder in Driedorf angekommen.

03.05.2016 FC Bayern München - Atletico de Madrid 2:1
16 Jahre nach Mailand führte der Weg leider nicht mehr nach Mailand zurück

Das Rückspiel im Champions League Halbfinale gegen Atletico Madrid stand an. Im Hinspiel hatten die Bayern durch das verschlafen der ersten Hälfte das Spiel mit 0:1 verloren und mussten somit heute mit 2 Toren Unterschied gewinnen. Ich war allerdings schon eher skeptisch für dieses Spiel. Die Bayern spielten einfach nicht überzeugend genug, auch in der Liga. Die Spiele wurden alle in letzter Zeit knapp gewonnen, so als würde man in der Rückrunde nur so viel tun, wie man müsse. Ob man dann halt in der Champions League solch einen Kraftakt wie den heutigen bewältigen kann, bezweifelte ich doch schon sehr. Gegen Mittag ging es dann also auf in Richtung München. Gemeinsam mit Sebastian, der auch eher skeptisch dem ganzen gegenüber stand. In München angekommen bin ich noch mal in die Stadt gefahren um mich mit meiner Bekannten Susi zu treffen. Noch schön ein kühles Augustiner nehmen und bisschen quatschen, dann ging' s ab in Richtung Stadion. Natürlich begann nun schon das kribbeln. Ein Champions League Halbfinale ist halt doch schon was ganz besonderes. Zumal es in diesem Jahr auch noch in Mailand stattfindet, dem Ort, in dem ich den ersten Bayern Champions League Sieg 2001 live mitverfolgen konnte. Gut eine Stunde vor Spielbeginn war ich im Stadion. Wer weiß, vielleicht klappt ja doch noch der Finaleinzug. Wobei ich leider für den 28.05. Konzertkarten für "Thr Corrs" in Frankfurt hätte und bei einem CL Finaleinzug natürlich mächtig ins schwitzen gekommen wäre. Aber erst mal abwarten, wie es ausgeht, dachte ich mir.
Die Bayern waren auf jeden Fall an diesem Abend so, wie man sie sich in großen Spielen wünscht. Aggressiv, schnell und druckvoll. Bayern spielte Atletico mit 17:2 Torschüssen in der ersten Halbzeit an die Wand. Wenn das so weiter geht, könnte man also doch noch von einem Finaleinzug träumen. Auch die Stimmung war an diesem Abend im Stadion so, wie ich sie noch nicht erlebt habe. Auch Haupt- und Gegengerade haben sogar mitgemacht. So müsste es viel öfters sein. Die Bayern belohnten sich in der 31. Minute durch einen direkten Freistoß von Xabi Alonso mit dem 1:0, wow! Nur 3 Minuten später gab es einen Foulelfmeter, der an Javi Martinez verursacht wurde. Leider scheiterte Müller am guten Torwart Jan Oblak. So ging es dann in die Pause. Müller und später Coman erschienen an diesem Abend etwas übermotiviert und bekamen nicht immer die Bälle mit der nötigen Präzision auf' s Tor. Jan Oblak sollte an diesem Abend zum großen Rückhalt Atleticos werden. Natürlich, typisch Südeuropäer, spielte Atletico von der ersten Minute an auf Zeit und ließ sich viel Zeit bei Abstößen etc.
Die zweite Hälfte begann genau so druckvoll wie die erste von Bayern. In der 54. Minute schoss Antionne Griezman allerdings nach einem Konter den überraschenden 1:1 Ausgleich. Mist, sofort war auch die Stimmung etwas bedrückt. Aber immerhin es war ja noch über eine halbe Stunde Zeit für 2 Tore. Nach ein paar Minuten waren die Fans und auch die Bayern wieder voll auf der Höhe. In der 74. köpfte Lewandowski nach Kopfballvorlage von Vidal das 2:1. Jetzt stand natürlich noch eine heiße Schlußviertelstunde mit 5 Minuten Nachspielzeit an. Die Bayern drückten, aber bekamen nichts mehr hin. Atletico verschoss sogar durch Fernando Torres noch einen unglaublichen Foulelfmeter, dier gut 1 Meter vor dem Strafraum verursacht wurde. Aber was soll' s. Die Bayern haben alles gegeben und sind zum 3. Mal in Folge im Halbfinale der Champions League gegen eine spanische Mannschaft ausgeschieden. Atletico hatte halt einfach den größeren Willen, so wie die Bayern eben 2013. Die Ära Pep Guardiola wird also ohne einen Champions League Titel zu neige gehen, der sich unter ihm doch so herbei gesehnt wurde. Was bleibt sind wohl 3 Meisterschaften und hoffentlch 2 Pokalsiege. Die Kritik an Pep Guardiola kann ich nicht nachvollziehen. Er hat den Triple Sieger übernommen, der alles abgeräumt hat. Hat die Mannschaft zu 3 Meister-Titeln geführt, die Spieler allgemein verbessert, weiterentwickelt und das Bayern Spiel unglaublich flexibel werden lassen. Was gibt' s da zu kritisieren? Ist halt wieder mal typisch Deutsch solch eine Kritik. Meckern auf ganz hohem Niveau würde ich das mal beschreiben. Einen Champions League Sieg kann man nicht planen. Pep Guardiola ist vielleicht am Ende seiner Zeit in München unvollendet, aber bestimmt nicht gescheietert. Wer weiß, auch Jupp Heynckes hat die Champions League erst im 2. Anlauf nach München geholt. Das kann Pep ja auch noch schaffen. Gegen 03:00 Uhr in der früh waren wir wieder zuhause, bevor es gegen 07:00 Uhr zuerst mit Ben in den Kindergarten ging und dann auf die Arbeit. Dort haben mich schon die Bayernhasser mit breitem Grinsen empfangen.

10.02.2016 VfL 1848 Bochum - FC Bayern München 0:3
Keine Arme - keine Kekse
Das Pokalviertelfinale führte uns zum außerordentlich attraktiven Auswärtsspiel nach Bochum. Erst 2 Tage vor dem Spiel konnte ich eine Karte für das Spiel ergattern, da mein Kumpel krankheitsbedingt leider nicht mitfahren konnte. Natürlich freute ich mich schon riesig auf einen Besuch im Ruhrstadtion Bochum, wo ich zuletzt im Jahr 2011 war. Mit Sebastian, Paddy und Vanessa ging es dann auch auf in Richtung Ruhrpott. Auf dem Hinweg waren wir uns bereits einig, dass wir das Spiel bzw. den Tag bei normalen Umständen und einem lockeren Bayern Sieg wohl in 3 Wochen aus unseren Gedanken gestrichen hätten. Wer konnte da schon ahnen, dass es doch alles anders kommen sollte.
In Bochum suchten wir uns zunächst erst mal einen Parktplatz an der Castroper Straße hinter einer Tankstelle am Aldi. Dann natürlich noch schnell was leckeres Essen und ab in den Gästeblock. Wie wir schon vermuteten war das Spiel, so als würden wir es recht schnell aus unseren Gedanken streichen können. 3:0 leicht und locker durch 2x Lewandowski und Thiago hieß es am Ende. Einziger Aufreger: Rote Karte für Bochum wegen Notbremse nach Foul an Robben. Müller aber verschoss den fälligen Elfmeter. Blöd wieder mal die unnötigen Diskussionen, insbesondere von Verbeek, dem Bochumer Trainer, der Robben Fallsucht vorwarf. Schlechter Verlierer kann man da nur sagen.
Nach Abpfiff ging es dann auch gleich raus aus dem Block in Richtung Auto, um wieder schnell nach Hause zu kommen. Kurz vor dem Auto mussten wir über einen dunklen Parkplatz laufen, wo viele Leute durchgingen, also auch wir. Leider blieb ich an einem knöchelhohen Parkpoller hängen und habe mich mal den langen Weg auf den Asphalt gelegt. Nach kurzem Schütteln und Nachfrage von Sebastian habe ich aber nichts weiter bemerkt. Die Brille war noch heil und ich war vielleicht etwas erschrocken, den Poller nicht gesehen zu haben. Sonst schien alles ok zu sein. Also sind wir heim gefahren, wobei ich schon einen leichten Schmerz in beiden Armen verspürte. Aber was soll' s dachte ich, wird geprellt sein. Das war ca. 22:40 Uhr. Gegen 0:00 Uhr waren wir dann wieder in Driedorf. Nun kam ich schon kaum mehr aus dem Auto, bzw. beim Tür aufschließen dachte ich noch, dass das bestimmt ne starke Prellung sei. Aber als ich dann meine Schuhe nicht mehr ausgezogen bekam und meine Frau schon in der Tür stand und fragte was sei, dachte ich dann vielleicht doch nicht mehr nur an eine Prellung. Dennoch wollte ich zunächst nicht zum Arzt, da beide Arme beweglich waren. Aber was soll' s. Nadine lies mich durch meine Mutter holen und wir fuhren nach Dillenburg in die Klinik. Dort wurde geröngt und man stellte auf beiden Seiten einen Bruch vorm Ellenbogen am Radiusköpfchen bzw. Radiusköpfchenhals fest. Also gab' s in der Nacht noch 2x Gips für beide Arme. Schöne Bescherung dachte ich. Gegen 03:00 Uhr waren wir wieder zuhause. In den nächsten Wochen musste ich regelmäßig zur Untersuchung. Operiert wurde nichts, aber ich musste 2 Auftritte absagen, mehrere Proben, einen Fußballausflug nach München und es begann eine 5wöchige Krankenphase, wo ich beide Arme nicht belasten durfte. Gips hatte ich nur 8 Tage, da man Angst hatte, die Ellenbogengelenke könnten steif bleiben. Mitte März konnte ich dann langsam wieder beginnen mit leichten Arbeiten und auch auf die Arbeit ging es dann wieder für mich. Dennoch - Glück im Unglück: Beide Brüche waren gerade und heilten gut wieder zusammen. Im Nachhinein kann ich zwar drüber lächeln, in der Nacht im Krankenhaus war mir jedenfalls nicht danach zu Mute. Keine Arme - keine Kekse!

08.12.2015 NK Lokomotiva Zagreb - HNK Rijeka 0:1
09.12.2015 GNK Dinamo Zagreb U19 - FC Bayern München A-Jugend 0:1
09.12.2015 GNK Dinamo Zagreb - FC Bayern München 0:2

Beste Gruppenphase der Champions League Geschichte gespielt

Ein neuer Länderpunkt stand auf dem Programm - Kroatien.
Ab Frankfurt/Main ging es mit der LH Cityline nach Zagreb in die kroatische Hauptstadt. Natürlich hatte ich diesmal schon ein etwas mulmigeres Gefühl als sonst, zu frisch waren noch die Erinnerungen an die Terroranschläge von Paris vom 13.11., aber was soll' s gebucht ist eben gebucht und dies vorweg - alles blieb ruhig.
In Zagreb angekommen wurde zunächst das Feels like Guest House dank Google Maps (welch geniale Erfindung) schnell gefunden. Ein tolles Apartment Haus zu einem kleinen Preis und mit super toller Ausstattung. Hier lies es sich wirklich aushalten. Das Apartment lag in ausgesprochen guter Lage, knapp 2km vom Stadion Maksimir entfernt, ca. 700m vom Bahnhof weg und nur 50m vom Stadtzentrum entfernt.
Meinen ersten Stadtbummel wollte ich dann sogleich nach den üblichen Formalitäten im Apartment unternehmen. Da fiel mir doch gleich beim verlassen des Hauses ein Flutlichtschimmer ins Auge und auch einen Pfiff konnte ich hören. Natürlich dachte ich gleich, da ist bestimmt noch ein schönes Fußballspiel am Montag Nachmittag. Nachdem ich mich etwas umsah und auch tatsäch ein "Sport Centar" Schild erblicken konnte wuchs natürlich die Vorfreude auf ein Fußballspiel - egal welcher Liga und Art, bei mir an. Als ich dann tatsächlich in dem Flutlichtbeleuchteten Stadion war, musste ich aber erkennen, dass es leider nur ein offenes Eishockeystadion war, wo gerade trainiert wurde. Schade, also nichts wie ab in die Stadt.
Zagreb ist eine ausgesprochen schöne Stadt wie ich finde. Tolle Plätze, tolle Innenstadt mit jeder Menge Geschäften und ein tolles Kneipenviertel in dem es alles gibt. Sowieso gibt es in Zagreb unzählige Speisemöglichkeiten wie ich finde und unglaublich viele Bäckereien. Egal ob große Ketten wie Pan Pek, Mlinar oder Dubrawica oder sonstige Läden. Zagreb erscheint mir jedenfalls als eine unglaublich junge pulsierende, aber nicht überlaufene Stadt. Unglaublich viele junge Menschen sind hier zuhause. Da Zagreb am Rande einer Bergkette liegt, ist es auch eine Stadt mit vielen Treppen und Hügeln. Unglaublich schön ist auch der Weihnachtsmarkt, der sich über viele verschiedene Plätze erstreckt, wo jeden Abend live Musik zu hören ist und wo es noch richtig weihnachtliche Stände mit Handarbeiten, Werkarbeiten und sonstigen tollen weihnachtlichen Dingen gibt. Viele Speise- und Trinkbuden findet man dort jedenfalls nicht auf den Weihnachtsmärkten. Auf dem Josip Jelacica Platz hörte ich am Montag Abend noch einen schönen Männerchor singen. Auch einen Abstecher zur Kathedrale unternahm ich an diesem Abend noch. Da ich dann doch recht müde noch vom Wochenende war, bin ich auch recht früh ins Apartment.
Beim stöbern auf soccerway.com fand ich doch tatsächlich noch ein Match des kroatischen Pokals, welches am Dienstag, 17:00 Uhr in Zagreb angepfiffen werden sollte. Somit war der Dienstag dann auch schon mal gerettet. Allerdings fragt man sich, was das für Anstosszeiten sind, Fans sind wohl hier nicht willkommen bei solchen Zeiten.

         
Bild 1: Der Weihnachtsbaum auf dem Josip Jelacica Platz
Bild 2: Die Kathedrale von Zagreb bei Nacht
Bild 3: Eine Eisbahn im kralja Tomislava Park

Am Dienstag wurde dann erst mal richtig ausgeschlafen. Danach ging' s in die Stadt, in einem der unzähligen Café' s frühstücken. Hierzu musste natürlich wieder der Abstieg aus dem Apartment über eine lange Treppe, die teilweise mit Holzbarken ausgestattet war, da wohl Arbeiten stattfanden,  vorgenommen werden. Etwas beschwerlich aber ok. Im Anschluss bin ich auf die Ilica gegangen, die längste Straße Kroatiens, in der sich zum Josip Jelacica Platz hin Geschäfte und Bars befinden. Am Lotrscak wird um Punkt 12 Uhr mittags jeden Tag mit einem Kanonenschlag die Zeit angezeigt. Hier bin ich gerade entlang gelaufen, als es 12 Uhr war. Ein ohrenbetäubender Schlag fuhr mir durch die Glieder. Mein Ziel war aber zunächst einmal die St. Markus Kirche. Dort bin ich eine lange Treppe hinaufgestiegen, um zunächst einmal einen tollen Blick über Zagreb zu erhalten, dann schnell ein Besuch bei der mit einer speziellen Dachbeschichtung gebauten Kirche. Danach ging es zurück in Richtung Bahnhof, wo sich ein unterirdisches Shopping Center befand und ich den Nachmittag verbrachte.

              
Bild 1: Der Josip Jelacica Platz
Bild 2: Zagreb von oben
Bild 3: Die St. Markus Kirche mit dem markanten Dach
Bild 4: Die lange Treppe zum Apartment

Am Nachmittag ging es dann zu Fuß ins nahe liegende Kranjceviceva Stadion von NK und Lok Zagreb. Lokomotiva Zagreb ist ein Ausbildungsverein für Dinamo, also wird der Verein wohl jährlich vom großen Rivalen um die besten Spieler erleichtert. Zum Pokalviertelfinale um 17:00 zwischen Lokomotiva und HNK Rijeka, wohlgemerkt der 5. und der 2. der 1. kroatischen Liga fanden sich armselige 200 Zuschauer ein. Um so bemerkenswerter, dass sich gegen Ende der ersten Halbzeit der Gästeblock tatsächlich noch füllte mit Fans, die als einzige auch für etwas Fußballflair sorgten. Rijeka, die derzeit Punktgleich mit Dinamo in der Liga auf Platz 1 und 2 stehen, gewann das Spiel hochverdient mit 1:0.
Im Stadion Kranjceviceva gründete sich 1991 die Zbor Narodne Garde (ZNG), aus der die heutige kroatische Armee hervorging. Eine Gedenktafel am Stadiontor erinnert heute an dieses Ereignis.
Im Anschluss an das Spiel ging es doch recht durchgefroren zurück in die Stadt zum Pizzaimbiss und noch eine tolle Beatles Coverband auf dem Josip Jelacica Platz anhören.

    
Links: Die Haupttribüne von außen des Kranjceviceva Stadion
Rechts: Blick auf die Gegengerade mit noch leerem Gästeblock

Am Mittwoch stand dann der eigentliche Grund meines Besuches auf dem Programm. Das letzte Gruppenspiel der Champions League des FC Bayern. Zugegeben, auf Zagreb als Gegner habe ich schon einige Jahre gehofft. 2015 wurde es also nun endlich Realität. Mit der Straßenbahn bin ich zum Maksimir Stadion gefahren, wo im direkt an die Gegengerade gebauten Hitrec Kacian Stadion das Spiel der Youth League zwischen den U19 Teams von Zagreb und dem FC Bayern statt fand. Zuvor habe ich noch dem offiziellen Fanshop von Dinamo einen Besuch abgestattet. Dieser wird allerdings nicht vom Verein geführt, sondern von den Bad Blue Boys, den Ultras von Dinamo. Folglich gibt es natürlich auch Fanartikel der Ultras zu kaufen. Seit 2009 gehen die BBB allerdings nicht mehr ins Stadion. Denn die Brüder Zoran und Zdravko Mamic, die Dinamo als Trainer und Präsident führen, sind in einige dubiose Geschäfte verwickelt und saßen oder sitzen auch schon des öfteren im Gefängnis. Dinamo wird hierzu wohl für Geldwäsche oder andere schmutzige Geschäfte missbraucht, wie es heißt.
Beim Jugendspiel wollte ich zunächst einmal, nachdem ich offiziell das Stadion betreten hatte, Fotos aus der ersten Reihe machen. Leider kam sofort ein Ordner, der mich absolut in den Innenraum verfrachten wollte, da ich doch wohl ein Pressemensch sei. Nach etwas Diskussion lies ich mir die Chance nicht nehmen und stieg hinab auf das Stadiongrün. Natürlich wurde ich prompt aus dem Innenraum verbannt. Der Ordner der mich dort hin verfrachtete entschuldigte sich bei mir mehrmals für sein Verhalten - was soll' s. Die Bayern A-Jugend gewann das Spiel 1:0 zum Abschluss der Gruppenphase. Immerhin, es war der 1. Sieg und man beendete die Gruppe auf dem letzen Tabellenplatz. Rund 2.500 Zuschauer wurden vermeldet, also mehr als 10x so viele wie beim Pokal Viertelfinale am Vortag. Nach dem Spiel ging es wieder zurück in die Stadt um noch etwas zu Essen.

             
Bild 1: Das Stadion Maksimir von außen
Bild 2: Rechts das Maksimir, links die Tribüne des Hitrec Kacian
Bild 3: Die Haupttribüne aus dem Innenraum des Hitrec Kacian mit dem Tribünendach des Makisimir
Bild 4: Ein Blick auf den Rasen

Nach einem ausgewogenen Abendessen bei Mc Donald' s ging es wieder zurück zum Maksimir Stadion. Die Bayern spielten ihr letztes Gruppenspiel in dieser CL Saison. Der FCB war auch von Anfang an überlegen und konnte in der 1. Halbzeit lediglich die Chancen nicht ganz verwerten. Aufgrund der vorzeitigen Qualifikation für die k.o. Runde rotierten die Bayern ordentlich durch. Ulreich, Rode, Kimmich, Green und der im Aufbautrainíng befindliche Ribéry spielten für die Roten. Bayern gewann am Ende verdient mit 2:0 durch 2 Lewandowski Tore. Müller vergab in der 88. sogar noch einen Elfmeter, aber das interessierte am Ende eben niemanden mehr. Die beste Gruppenphase, die der FCB bis dato absolvierte war mit dem 2:0 perfekt.  Nach der recht kurzen Blocksperre ging es wieder in die Stadt. Noch einmal schlenderte ich gemütlich durch die Innenstadt und genoss die Schönheit der Stadt. Wer weiß vielleicht kommt man ja doch noch mal hier hin.

    
Bild 1: Die Haupttribüne des Maksimir Stadion
Bild 2: Die Heimtribüne und der Spielertunnel, der aus dem Boden kommt

Am nächsten Morgen ging es wieder in Richtung Heimat. Am Flughafen dann noch eine unerwartete Begegnung. Ich kam zeitglich mit den Bayern am Flughafen an. Pep Guardiola wollte zwar kein Foto mit sich machen lassen, aber immerhin konnte ich ihm noch hinterher rufen, dass er doch bitte in München bleiben solle. Was wolle er denn in Manchester, das ist nichts gegenüber der Schönheit Münchens. Wer weiß ob die Entscheidung nicht schon längst gefallen ist?
Aber immerhin, Holger Badstuber erklärte sich für ein Foto mit mir bereit. Hierfür nochmals herzlichen Dank an einen der ganz großen Kämpfer im Bayernkader.

    
Links: Bayern Trainer Pep Guardiola - wer weiß wie lange noch?
Rechts: Holger Badstuber am Flughafen in Zagreb - Danke für' s Foto Holger!

06.12.2015 FSV Hessen Wetzlar - FC Bayern München Damen II 0:1
Bei der Linienrichterin würde ich doch glatt eine Rote Karte wegen Handspiel im Strafraum riskieren....
Nach 595 Fußballspielen war es an Nikolaus 2015 nun also soweit. Mein erstes Frauenfußballspiel stand auf dem Plan. Natürlich habe ich mich immer dagegen gewehrt und wenn ich überhaupt mal ein Frauenspiel kucken sollte, dann nur wenn der FC Bayern mit spielt war mein Standpunkt. Das habe ich nun also eingelöst und ich muss sagen, das Niveau der 2. Liga Süd ist sicherleich schon mal höher wie dass der A-Klasse im LDK. Gemeinsam mit Thomas bin ich nach Wetzlar gefahren. Im Klosterwaldstadion in Dahlheim spielt der FSV Hessen Wetzlar, im gleichen Stadion, wo wir auch schon unseren TuS Driedorf lautstark unterstützt haben. Als wir ankamen haben wir schon den Bayern Bus vor dem Sportplatz stehen sehen. Die Bayern Mädels waren sich schon am warm machen. Top Figuren, süße Mädels und sportlich ohne Ende, also schon mal was ganz anderes wie dass was man aus der heimischen Presse unter der Rubrik Frauenfußball so findet. Die Mädels, die alle freundlich und nett an uns vorbei liefen und auch freundlich grüßten stehen derzeit auf Platz 3 der Tabelle. Der Aufsteiger aus Wetzlar kämpft um den Klassenerhalt. Spielerisch muss ich anerkennen, dass das Niveau zwar nicht auf Zweitliganiveau war, aber auf jeden Fall besser, wie das was man sonst teilweise auf dem Klosterwaldstadionrasen zu sehen bekommt, insbesondere als noch die Kreisoberliga oder A-Klasse hier ihre Spiele ausgetragen hat. Wetzlar setzte die Bayern ein ums andere mal unter Druck, kam aber zu keinem Torerfolg. In der 3. Minute der Nachspielzeit der ersten Halbzeit war es dann soweit. Abwehrspielerin Anna Schlarb köpfte einen durchaus umstrittenen Freistoß nach Flanke von links zum 1:0 für Bayern ein. Mein erstes Frauenfußballtor also, ein Jubiläum für mich. Sofort rief der Freistoß natürlich ein paar ewig gestrige Wetzlarer Opa-Nörgler auf den Plan, die vom Bayerndusel rum faselten. Aber das ist das schöne, egal ob Bayern Profis oder Damen II man kann überall gleichermaßen gegen solche Deppen zurück pöbeln, was wir auch gekonnt taten. Vielleicht fahren wir als nächstes mal zu einem Schach Spiel der Bayern. Die 2. Halbzeit lief dann nicht mehr ganz so spannend ab, außer gegen Ende, als Wetzlar nochmal drückte. Herausragend an diesem Sonntag Morgen bei den Bayern war auf jeden Fall Ricky Walkling, die über 90 Minuten lang im Mittelfeld ordentlich wirbelte. Ansonsten haben die Bayern das Spiel jedenfalls gut nach Hause geschaukelt. Auch das Schiedsrichtergespann war, wie man an obigem Zitat unschwer erkennen kann, nicht das hässlichste. Alles in allem ein rund um gelungener Sonntagmorgenausflug. Mein erstes FCB Frauenfußballspiel wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben, aber eben doch nur, wenn der FC Bayern mitspielt.

         
Links: Der Bayern Bus vorm Klosterwaldstadion (ob sie wohl Augustiner dabei hatten, oder doch Prosecco?)
Mitte: Vor dem Einlaufen, natürlich war man fast mitten drin, statt nur dabei
Rechts: Spielszene aus der 2. Halbzeit

04.11.2015 FC Bayern München - Arsenal FC 5:1
Bayern begeistert und wir haben kein Auto mehr
Recht kurz entschlossen ging es für mich zum 4. Spieltag der Gruppenphase  der Champions League nach München. Gegen Mittag starteten wir mit 4 Leuten aus dem LDK. Um 18:45 Uhr kamen wir dann am Stadion an. Ich habe mich dann noch mit Susi getroffen, die seit September in München studiert und die an diesem Abend mit ins Stadion ging. Nach dem Spiel wollte ich mich dann wieder am Auto mit den anderen Mitfahrern treffen. Zuvor wollten wir aber noch einen Absacker im Arena Treff nehmen. Das Spiel war endlich mal wieder ein richtig überzeugendes des FCB, nachdem ich zuletzt das 0:2 in London und das 0:0 in Frankfurt gesehen habe, folgte an diesem Abend wieder mal eine Demonstration des Guardiolaschem Fußballspiels. Die Bayern ließen Arsenal von Beginn an nicht den Hauch einer Chance. 1:0 Lewandowski (10.), 2:0 Müller (29.) und 3:0 Alaba (44.) sorgten für einen eindeutigen Halbzeitstand. Nach der Pause kam Robben und nach nur 37 Sekunden netzte dieser in der 55. Minute zum 4:0 ein. Giroud in der 69. konnte noch etwas Ergebniskorrktur mit einem Seitfallzieher betreiben, ehe Müller in der 89. den überaus deutlichen 5:1 Endstand herstellte. Gut gelaunt habe ich dann noch Susi zur U-Bahn gebracht, ehe ich mich mit den anderen im Arena Treff getroffen habe. Nach einem Absacker Bierchen sollte es dann auch endlich nach Hause gehen. Als wir die Straße hinunter gingen und fast schon am Ende der Straße ankamen, fiel uns irgendwie auf, dass der weiße Audi nicht mehr da war. Nachdem wir die Strecke nochmals abgingen mussten wir leider feststellen, dass der Wagen nicht mehr da war. Nun sahen wir auch, dass wir vorm Seniorenheim im absoluten Halteverbot die Feuerwehrzufahrt zugeparkt hatten. Nun war natürlich guter Rat teuer, zumal der Wagen noch ein Leihwagen vom Autohaus war. Nachdem wir die KFZ Verwahrstelle angerufen hatten und dort allerdings nur der AB dran war, sah ich mich schon die Nacht im Kunstpark Ost in München verbringen. Ein Anruf bei der Polizei schuf dann aber Klarheit. Der Wagen wurde abgeschleppt und 3 Straßen weiter auf einem Parkplatz abgestellt. Somit hatten wir dann also noch Glück, dass wir den Wagen bequem zu Fuß erreichen konnten, versehen mit einem 35€ teuren Parkticket. Die große Rechnung wird wohl noch folgen für das Abschleppen. Doch recht erleichtert, dass der Wagen nicht am anderen Ende der Stadt stand ging es dann nach Hause, wo wir gegen 04:30 Uhr auch wieder ankamen. Mal wieder ein Ausflug mit einer neuen Erfahrung, das Auto wurde uns bisher auch noch nicht abgeschleppt.

    
Bild 1: Blick zum Einlaufen der Teams ins Stadion aus der Südkurve
Bild 2: Susi und ich beim Bayern Spiel

19.10.2015 West Ham United U21 - Wolverhampton Wanderers U21 4:0
20.10.2015 Arsenal FC U19 - FC Bayern München A-Jugend 2:0
20.10.2015 Arsenal FC - FC Bayern München 2:0

Von der A-Jugend bis zum Green Day Musical
Eigentlich wollten wir alle 3 zusammen nach London fliegen, da Nadine aber krank war und Ben somit auch zuhause blieb, der Flug auch nicht auf meine Mutter umzubuchen war musste ich alleine fliegen. Also musste natürlich für 4 Tage London ein Alternativprogramm zum geplanten Familienausflug her. Dieses hieß natürlich - Fußball!
Am Frankfurter Airport habe ich zudem dann erst mal durch den Quickcheck-in und am selbstständigen Kofferaufgabeschalter mein Gepäck aufgegeben. Der neu eingeführte Körperscanner ist für eine Körpergröße bis 2m wie man mir sagte, also darf ich nicht mehr wachsen ab jetzt. In Heathrow angekommen ging es erst mal ins Hotel, was nach gut 1,5 stündiger U-Bahn Fahrt in East Ham erreicht wurde. Hier schien ich der einzige Weiße zu sein in diesem Viertel. Alle Nationalitäten scheinen hier vertreten zu sein. Das Hotel war relativ einfach gehalten. Bett, Tisch, Kleiderhaken, TV, Bad auf dem Gang und keine Rezeption. Für einen Europapokaltrip also genau ausreichend. Nachdem mein Koffer im Zimmer stand ging es für mich gleich weiter nach Chadwell Heath, wo sich der Trainingsground von West Ham United befand. Dort stand ein U21 Match von West Ham gegen Wolverhampton auf dem Programm. Am Trainingszentrum angekommen musste ich allerdings feststellen, dass das Spiel kurzerhand in die Rush Green Bowl verlegt wurde. Also zog ich los und lief rund 6km um den Ground zu erreichen. Natürlich verpasste ich die erste Halbzeit. Als ich schon aufgeben wollte das Stadion zu suchen, konnte man die Flutlichtmasten erkennen. Immerhin konnte ich so noch den Rest vom Spiel sehen und musste natürlich auch wieder die 6km zur Station zurück laufen, da es in Rush Green zu diesem Zeitpunkt keinerlei Verbindungen mehr zur U-Bahn gab. West Ham gewann übrigens 4:0 und befreite sich somit etwas aus dem Tabellenkeller. Zurück im Hotel fiel ich natürlich todmüde ins Bett an diesem Abend.


Ein Blick auf die Tribüne der Rush Green Bowl

Am Dienstag Vormittag ging es für mich über Blackfriars nach Borehamwood in den Norden über London. Der Bahnhof Blackfriars liegt genau über der Themse und bietet einen tollen Blick über London. In Borehamwood stand das Youth League Match zwischen der U19 des FC Arsenal und der U19 des FC Bayern auf dem Plan. Geschätzte 80% der Zuschauer waren an diesem Dienstag Mittag Spielerbeobachter, die stets in regem Treiben waren während des Spiels. Die Bayern A-Jugend verlor auch ihr 3. Spiel in der Youth League, agierte aber lange Zeit ebenbürtig, verlor aber doch aufgrund fehlender Cleverness und Coolness vor des Gegners Kasten deutlich durch zwei späte Tore mit 0:2. Danach ging es für mich gleich wieder zurück in die Stadt.

              
Bild 1: Eingang zum Maedow Park Borehamwood
Bild 2: Die Mannschaften vor dem Spiel
Bild 3: Der Spielberichtsbogen
Bild 4: Blick von London-Blackfriars

Nun stand der eigentliche Grund meines London Besuches an. Das Champions League Spiel zwischen Arsenal und dem FC Bayern. Mit der Tube ging es wieder durch die Stadt zur Arsenal Station. Da ich schon recht spät am Stadion war ging es gleich rein und ich traf dort auch Sebastian und seine Mutter, die vorm Block standen. Aufgrund der Eintrittspreise von annähernd an die 100€ riefen die Bayernfans zum Protest auf und wollten die ersten 5 Minuten nicht im Block verweilen. Leider aber haben sich wieder einmal rund die Hälfte der Fans dann doch vorm Anpfiff schon im Block versammelt. Schade eigentlich - entweder machen wir das alle oder halt keiner. Dennoch schien die Aktion recht gelungen "64 Pound for a ticket - Football without Fans is not worth a penny" konnte man auf einem großen Banner lesen. Die Arsenal Fans, die leider den Kampf gegen überteuerte Spielbesuche bereits aufgegeben haben, beklatschen die Aktion der Bayern Fans jedenfalls.
Die Stimmung im Block war auch an diesem Abend nicht sonderlich gut wie ich fand. Wenn man Rom aus der letzten Saison hierzu im Vergleich sieht ist das schon etwas dürftig gewesen. Arsenal gewann am Ende durch Tore von Giroud nach einem Neuer Fehler und von Mesut Özil in der 94. Minute mit 2:0 und feierte am 3. Spieltag der Vorrunde somit den ersten Sieg nach 2 Auftaktniederlagen gegen Piräus und Zagreb. Alles in allem ging die Niederlage in Ordnung und richtig aufgeregt hat sich eigentlich niemand über die Niederlage.

         
Ein Blick ins Rund des Emirates Stadiums

Am Mittwoch wollte ich zunächst in der Stadt ein paar Besorgungen für Nadine und Ben unternehmen. Nachdem ich diese alle erledigt hatte wollte ich gerne das London Film Museum besuchen in dem die Ausstellung "James Bond in Motion" zu finden war. Eine tolle Ausstellung über viele der originalen Bond Fahrzeuge aus den Filmen. Requisiten, Kleidungsstücke und Modelle, die für die Filme als Kulissen dienten waren zu finden. Kurz entschlossen habe ich mir dann für den Abend eine Karte für das Green Day Musical "American Idiot" gekauft, welches ich auch schon immer einmal sehen wollte. Leider läuft das Musical aber nicht in Deutschland. Somit habe ich die ursprüngliche Planung, das Zweitligaspiel Fulham - Leeds über den Haufen geworfen und bin nochmals ins Hotel gefahren vor dem Musical. Auf dem Weg ins Hotel machte ich noch am Upton Park halt, um zu versuchen einen Blick ins alt ehrwürdige West Ham Stadion Boleyn Ground zu werfen, welches im Sommer nach 111 jähriger Spielzeit verlassen wird und durch das Olympia Stadion von West Ham ersetzt wird. Leider wurde mir ein kurzer Blick ins Stadion verwehrt und ich musste leider meine Runden ums Stadion drehen ohne hinein zu schauen.
Am Abend dann also noch das Musical. Für Green Day Fans ein Muss. Leider sah ich mich allerdings zunächst der Chance beraubt das Musical zu sehen, denn als schon alle Gäste im Saal saßen gab es plötzlich einen Stromausfall und alle mussten wieder raus. Somit hoffte ich natürlich, dass sich das Malör wieder legte, was dann auch nach gut 30 Minuten geschah und ich kam doch noch in den Genuss des Musicals.

                             
Bild 1: Plakat des Musicals "American Idiot"
Bild 2 - 7: Impressionen aus dem James Bond Museum

                        
Bild 1 - 6: Weitere Impressionen aus dem Museum

         
Bild 1: Blick aus Richtung der Tube kommend auf den Boleyn Ground
Bild 2: Der Haupteingang des Stadions
Bild 3: Der Eingang zum Musical "American Idiot"

Am Donnerstag ging es dann schon wieder nach Hause. Trotz dass ich alleine unterwegs war habe ich die Zeit doch wieder mal gut rum gebracht und habe wieder mal viel erlebt von langen Fußmärschen, über die Bayern und einem geilen Musical. London ist immer wieder eine Reise wert. 

15.07.2015 SSC Juno Burg G-Jugend - TuS Driedorf G-Jugend 4:4
Zweites Spiel für Ben und wieder Tore ohne Ende
Ben'  s zweites Fußballspiel stand auf dem Plan. Diesmal in Burg bei der G-Jugend des SSC. Da Nadine noch krank war, bin ich mit Ben und Oma Lise nach Burg gefahren. Nachdem ich Ben umgezogen habe, diesmal nicht in einer Kabine, sondern gleich auf einer Wiese hinter dem Tor, konnten die Knirpse auch schon auf dem Rasen sich ein bisschen einspielen. Nach einem erneut gemeinsamen Mannschaftsfoto ging es dann auch endlich los. Ben bekam heute von Mustafa eine Spezialaufgabe. Er sollte immer hinten bleiben und absichern, wenn der TuS mit dem Ball vorne war um bei Ballverlusten dem Gegener den Ball abzuluchsen. Diese Aufgabe hat er auch sehr gut über das Spiel hinweg gelöst. Dennoch konnte auch Ben es nicht verhindern, dass Burg mit 2:0 in Führung ging. Etwas geknickt schaute Ben da schon drein. Aber noch vor der Halbzeit schoss Ben, als er einmal mit nach vorne ging, den 2:1 Anschlusstreffer. Kurz vor der Halbzeit jubelte Ben zum zweiten mal, aber der Ball ging nur an den Außenpfosten. Zur Halbzeit hatten die Driedorfer die Sache eigentlich recht gut gemacht, aber dennoch lagen sie noch zurück. Das sollte sich aber in der 2. Halbzeit ändern. Denn plätzlich ging der TuS mit 4:2 in Führung und Burg kam nicht mehr so recht vor' s gegenerische Tor. Ben sicherte weiterhin gut nach hinten ab. Nach ein paar Angriffsversuchen aber schaffte Burg dann doch das 3:4 und gegen Ende sogar noch das 4:4. Zweites Spiel - zweites Unentschieden. Aber immerhin alle haben sich nach dem guten Spiel Lutscher und Eis verdient. Man sieht so langsam, dass hier etwas entsteht in der kleinen Bambini Mannschaft. 

25.06.2015 SG Sinn/Fleisbach G-Jugend - TuS Driedorf G-Jugend 5:5
Was für ein Start in Ben' s Fußballkarriere!!!
Endlich ist es soweit, Ben' s erstes Fußballspiel stand auf dem Plan. Nach 570 Spielen die ich bis dato sah, ist es natürlich für mich ein ganz besonderes Spiel als Fan. Das erste Spiel sollte ein Freundschaftsspiel in Fleisbach sein und gleich auf Kunstrasen stattfinden. Ich war natürlich mächtig stolz, dass mein Filius nun endlich ein richtiges Fußballspiel hatte. Ben war nach dem Training am Dienstag schon ganz gespannt: "Dann spielen wir ja gegen eine Mannschaft von denen ich gar keine Kinder kenne, Papa?". Ja, so ist das wohl, wenn man dann mal richtige Spiele hat. Ab dem Sportheim Driedorf sind wir dann gemeinsam in Richtung Fleisbach aufgebrochen. Auch Oma Lise und Heike kamen mit. Ben und die anderen Kids bekamen dann erst mal ein grünes TuS Outfit in der Kabine verpasst. Ben trug die Nr. 12. War aber keineswegs nur der 12. Mann. Vor dem Spiel gab es noch ein Mannschaftsfoto für die Homepage und die Zeitung. Dann ging es los wie bei den Großen. Gemeinsames einlaufen und im Mittelkreis abklatschen der Gegner. Das Spiel, welches ca. 2x 15 Minuten dauerte wurde genau wie ein richtigen Spiel mit Ecken, Abstößen, Einwürfen und Freistößen ausgeführt. Obwohl dass eigentlich nie im Training geübt wurde klappte das schon ganz gut. Anpfiff hatte Driedorf und mit dem ersten Ball vor' s Tor fiel auch gleich das 0:1 durch Ben Dapper! Wow, dachte ich, das Spiel noch keine Minute alt und Ben machte sein erstes Tor. Aber es kam noch besser. Anstoss Fleisbach, Ballgewinn Driedorf und schon stand es noch in der 1. Minute 0:2. Torschütze Ben Dapper! Ups, was geht denn hier ab dachte ich. 2 Tore in knapp 2 Minuten durch meinen Filius, das war schon der Hammer. Dann waren aber auch mal die anderen dran. Es konnte sogar auf 0:4 erhöht werden. Aber dann kamen die Fleisbacher erst mal. Sie hatten einen guten Torwart, der schon richtig gute Abstöße machte. Unsere Knirpse kamen da nicht hinterher und so stand es zur Halbzeit bei sommerlichen 20 Grad schon 3:4. In der Halbzeit merkte man dann schon, dass die Kräfte ordentlich schwanden bei den kleinen Minis. Die 2. Halbzeit war dann auch nicht mehr so interessant. Fleisbach ging sogar 5:4 in Führung und das nach einem 0:4. Aber quasi mit dem Schlusspfiff stocherte doch noch ein Driedorfer den Ball zum verdienten 5:5 ins Tor. So hat keiner verloren, das war eine schöne Premiere und ich war natürlich stolz wie Bolle auf meinen Filius. Ben war ganz schön fertig und auch froh über die 2 Tore, die er machte. Er meinte, dann dass sie gegen die Dortmunder gespielt hätten, da Fleisbach in gelb gespielt hat. Die Eltern mussten übrigens während des Spiels den Spielfeldrand verlassen und durften nur auf dem befestigten Weg stehen. Das ist auch eigentlich genau richtig. Denn die ganzen Zwischenrufe von draußen lenken die Kinder eigentlich nur ab und der Spaß am Spiel geht verloren für sie. Zwischenrufe von Muttis etc. sind doch irgendwie total nervig. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf das nächste Spiel von Ben, hoffentlich kommen noch sehr viele hinzu, wo ich dabei sein kann. Aus Spaß meinte ich nach dem Spiel, dass wir Ben ja dann jetzt in München mal beim FCB vorspielen lassen könnten :-).

                   
Bild 1: Das erste Mannschaftsfoto mit unserem Sohnemann Ben
Bild 2: Vor dem Anstoss wurde der Gegner begrüßt
Bild 3: Und schon lief die erste Halbzeit, wo Ben schnell knipste
Bild 4: Halbzeit und viel Durst
Bild 5: Die zweite Halbzeit war nicht mehr ganz so rasant

17.05.2015 TuS 1910 Driedorf - SG Roth/Simmersbach 3:4
Todgesagte leben länger
Zum vorletzten Heimspiel der Saison fanden sich gerade einmal eine Hand voll Zuschauer im Höllkopfstadion ein. Nicht verwunderlich, hat sich der TuS doch schon vor einigen Wochen sämtliche Aufstiegschancen selbst verbaut und kommt mit Roth/Simmersbach ein Team, welches schon längst als Absteiger mit nur 3 Saisonsiegen feststeht.
Bei sommerlichen 13 Grad spielte der TuS zunächst routiniert gegen eine völlig überfordert wirkende Gästemannschaft auf. Nach 35 Minuten war der Hattrick von Tim Nogossek perfekt und man konnte beruhigt in die Halbzeit gehen. Was sollte hier schon noch passieren? Aber so kann man sich eben täuschen. In einer unterirdischen 2. Halbzeit in der der TuS überhaupt nichts mehr auf die Reihe brachte, gab man tatsächlich noch ein 3:0 aus der Hand und wurde in der 84. Minute mit dem 3:4 bestraft gegen einen Gegner, der schon mausetod war, aber eben durch die Unzulänglichkeiten des TuS in der 2. Halbzeit wieder aufgebaut wurde. Ein neuerlicher Tiefpunkt also für den TuS, der die Saison anscheinend nur noch abschließen möchte. Bleibt abzuwarten, ob man in der neuen Saison unter Fredi Michel länger wie bis zur Winterpause am Aufstiegsplatz schnuppern kann bzw. wie die Mannschaft im nächsten Jahr aussehen wird? Man darf also gespannt sein, wie es beim TuS weitergeht. Sehenswert sind die letzten Heimspiele sicherlich nicht gewesen, da braucht man sich auch nicht über mangelndes Zuschauerinteresse wundern.

19.04.2015 TuS 1910 Driedorf - SG Beilstein/Arborn/Münchhausen 0:2
Remember: 25.05.2002
Am heutigen Tag stand das große Nachbarschaftsduell gegen die Mannschaft aus Beilstein an. In den letzten Wochen konnte man leider nicht sonderlich viel Zuschauerzuspruch für den TuS bei den Heimspielen feststellen. Dies änderte sich allerdings heute, obwohl die meisten Zuschauer wohl aus Beilstein kamen. Irgendwie, so scheint es, steuert der TuS auf eine ungewisse Zukunft zu. Der Trainer Marcel Nyga verlässt den Verein, viele Spieler wollen gehen, das Geld ist knapp, es gibt keine Sponsoren, Andy Wolf wird sein Amt nieder legen und so weiter und so weiter. Wird denn bald der Fußball in Driedorf einschlafen? Hoffentlich nicht, jetzt wo mein Sohn bei den Bambinis anfängt, fände ich es schon sehr schade, wenn er nicht mal in seiner Karriere im TuS Trikot auflaufen könnte. Aber soweit sind wir ja noch nicht.
Heute stand also erst mal das Derby gegen den Tabellenführer an. Bei strahlendem Wetter und fast schon sommerlichen Temperaturen waren wir natürlich klarer Außenseiter, zumal es auch aufgrund der Tabellensituation für Driedorf schon seit Wochen eigentlich nur noch um die goldene Ananas geht. Das Spiel bot wenige bis gar keine Höhepunkte. Driedorf lieferte sich eine Abwehrschlacht gegen die Beilsteiner und hielt, ohne eigene Torchance, aber auch ohne eine Chance zuzulassen dies auch gut 34 Minuten durch. Dann fiel das 0:1. Es war Beilsteins 100. Saisontor. Nun waren natürlich die Chancen fast schon gleich Null, denn nach vorne brachte der TuS ebenfalls auch in der 2. Halbzeit nichts zustande. Beilstein konnte allerdings ebenfalls nicht überzeugen. Man fragt sich schon, wie diese Mannschaft in der Kreisoberliga bestehen will, wenn man fast keine Chancen kreirt. In der 89. verhalf dann ein Konter den Beilsteinern zum 0:2. Beilstein schaffte somit mit 101 Toren in Driedorf den direkten Aufstieg in die Kreisoberliga. Natürlich denken wir hierbei gleich an den 25.05.2002, als der TuS Driedorf beim 8:0 gegen Beilstein mit 100 Toren ebenfalls den direkten Aufstieg in die damalige Bezirksliga klar machte. Ob der TuS dort noch mal hin kommen wird? Beilstein hat es jedenfalls geschafft, wobei man schon sagen muss, dass deren Spieler und Publikum sehr wehleidig und theatralisch bei vielen Zweikämpfen reagieren. Mit solchen Schauspieleinlagen wird' s wohl in der Kreisoberliga eher schwierig seriösen Fußball zu bieten, wenn man sich aufführt wie manch ein Beilsteiner an diesem sonnigen Aprilnachmittag.

17.02.2015 FC Schachtar Donezk - FC Bayern München 0:0
Vom Rosenmontagszug ab in die krisengeschüttelte Ukraine

Bei der Auslosung habe ich zunächst noch die Kartenbestellung für Donezk aufgrund der Ukraine Krise im Osten des Landes verworfen. Nach ein paar Tagen kam allerdings die Nachricht, dass der Fanclub einen Bus nach Lemberg macht und man sich bei Interesse melden könne. Also meldete ich mich doch an. Die Donbass Arena in Donezk ist aufgrund des Krieges dort sogar teilweise beschädigt worden und der Ausweichspielort im gut 1.200km entfernten Lemberg war für zwei Vorrundenspiele der EM 2012 Gastort der deutschen Elf. Nun kommen wir also in die Arena Lviv, die seit der EM nicht mehr regelmäßig bespielt wird. Im Vorfeld gab es schon viel zu hören, von wegen deutsch Feindlichkeiten etc. Immerhin war im 2. Weltkrieg ein riesiges Ghetto in Lemberg, welches die Nazis dort einrichteten. Auch von Fans aus Dortmund, die in der Europa League einmal dort gastierten hörte man zudem bis dato nicht wirklich positives über die Ukrainer. Wir durften also gespannt sein. Am Rosenmontag ab 16 Uhr sollte die Busfahrt los gehen. Zuvor musste ich allerdings noch mit dem Driedorfer Elferrat am Rosenmontagszug in Rennerod teilnehmen und fröhlich Kamelle verteilen. Nachdem wir gut gelaunt von dort wieder zurück kamen, wurde es so langsam ernst und in Herborn wartete der Bus auf uns und die rund 1.300km. Am anderen morgen um 08:00 Uhr waren wir an der polnisch/ukrainischen Grenze. Das nenne ich mal Grenze. Zuerst die polnischen und dann die ukrainischen Grenzbeanten, die die Pässe einsammelten und den Bus überprüften. Europa schön und gut, aber die offenen Grenzen ohne Kontrollen gerade in den Osten halte ich für fehlerhaft. Denn freies Reisen ist toll, aber der Abschaum, der ungehindert hier hin und her fahren kann, der sollte doch meiner Meinung nach nicht so frei umherziehen können. An der ukrainischen Grenze musste dann leider ein Mitfahrer aussteigen. Der Reisepass war seit 5 Jahren abgelaufen - Pach. Jetzt konnte sich der junge Mann einen schönen Tag an der Grenze machen und in der Nacht wieder mit uns zurück fahren. Nach gut 2 Stunden an der Grenze konnten die letzten 80km nach Lemberg, wo wir gegen 11 Uhr am Stadion ankamen angetreten werden. Von außen wie eine Halle ausschauend liegt die Arena Lviv in der absoluten Pampa. Ein Teil von uns fuhr in die Altstadt, die zum Unesco Weltkulturerbe gehört, ich blieb am Stadion. In gut 30 Minuten zu Fuß erreichte man ein großes Einkaufszentrum, wo ich den Tag über verbrachte. Wesentlich westlicher war es hier jedenfalls, wie im bereits in der EU befindlichen Rumänien. Shops von Nike, adidas, Marks & Spencer und Vodaphone gehörten ebenso zum Zentrum wie ukrainische Shops. Für umgerechnet 2,18€ bekam ich ein riesiges Burgermenu und auch sonst waren die Preise hier absolut auf Niedrigstand. Die Heimspielkarten für Ligaspiele kosten so z. B. für die Donezk Fans umgerechnet 0,90€ und werden noch vom Verein subventioniert. Unser Ticket mit 10,00€ war ja schon ein echter Schnapper für ein Champions League Achtelfinale. Ich tauschte 20€ von denen ich ca. 13€ ausgab und habe davon 3x gut gegessen. Schon im Zentrum bekam ich einen Eindruck von der ukrainischen Gastfreundschaft. Es konnte zwar keiner deutsch oder englisch aber dennoch bemühte man sich mich zu verstehen und mir weiterzuhelfen. Am späten Nachmittag bin ich dann Richtung Stadion aufgebrochen. Hier besuchte ich noch den Schachtar Fanshop. Anscheinend sind in der Ukraine die XXL Nike Shirts etwas anders geschnitten. Ich bekam es jedenfalls nicht mal über den Kopf. Das Stadion selbst ist leider ein 08/15 Einheitsbau, der genauso gut auch in Hoffenheim oder Augsburg hätte stehen können. Wie die neuen Stadien halt heute leider alle so sind. Das Spiel war auch nicht sehr erwärmend, was bei den starken Minustemperaturen und dem eisigen Ostwind eigentlich von Vorteil gewesen wäre, zumal man am vergangenen Samstag mal wieder den HSV mit 8:0 aus der Arena geballert hat. Es war ein leistungsgerechtes Unentschieden. Immer wieder allerdings ertönte von den Rängen "Uraina Ukraina" und die ukrainische Nationalhymne. Besonders auch, dass es rund ums Stadion und im Stadion keine gesonderte Trennung für die Gäste gab. Aber schon mal vorweg, es blieb alles ruhig und gab keinen Ärger. Nach dem Spiel wollte ich noch meine verbleibenden umgerechnet 7€ irgendjemandem schenken. Erst beim dritten Versuch bekam ich mein Geld los, ich konnte es ja eh nicht mehr wechseln in Deutschland und wer weiß, vielleicht habe ich dem jungen Mädchen ja damit eine Freude gemacht, für 7€ wird sie schon ein bisschen was bekommen in der Ukraine.
Gegen 23:15 Uhr saßen wir schon wieder fast alle im Bus und es ging auf in Richtung Grenze, wo wir wieder 2 Std. standen und unseren zurückgebliebenen einluden, der übrigens noch von seinem Kumpel Gesellschaft geleistet bekam, der wollte ihn nicht alleine zurück lassen. Am anderen Tag um 19 Uhr waren wieder zurück in Driedorf. Alle wohl auf und um einen Länderpunkt reicher. Aufgrund der vorherigen, teilweise Panikmache muss man allerdings festhalten, dass Lemberg auf jeden Fall eine Reise wert ist und die Menschen dort unheimlich nett sind. Lediglich einen gültigen Reisepass sollte man dabei haben, sowie eine Auslandskrankenversicherung und einen Liquiditätsnachweis über 500€ (den hatte ich aber auch nicht dabei), nachdem aber keiner fragte. Ich werde hoffentlich nicht zum letzten Mal da gewesen sein.

              
Bild 1: Die Arena Lviv von außen
Bild 2: Autoreparatur auf ukrainisch
Bild 3: Ob hier wohl wirklich noch jemand wohnt?
Bild 4: Die Haupttribüne mit Logen und Buisnessseats

              
Bild 1: Die Hintertortribüne
Bild 2: Gegengerade
Bild 3: Blick in den Unterrang unter uns
Bild 4: Und noch mal die Haupttribüne mit orangen und schwarzen Fähnchen, die im ganzen Stadion verteilt wurden

16.01.2015 Fortuna Sittard - Helmond Sport 1:0
17.01.2015 ADO Den Haag - SC Cambuur-Leeuwarden 2:2
18.01.2015 Willem II Tilburg - Go Ahead Eagles Deventer 1:0
Gästeteams von denen man selten mal etwas hört
Nachdem Ben und Nadine in Kur gefahren sind, habe ich mir für das erste freie Wochenende ein Fußballwochenende in Holland ausgesucht. Nach der Arbeit ging es mit der Bahn von Herborn aus nach Sittard im holländischen Grenzgebiet. Dort hatte ich ein kleines Hotel gebucht. Der Name ist wohl Programm dort - denn klein entsprach wirklich jeglicher Beschreibung. Die Raumhöhe war ganze 1,80m. Aber egal, für eine Nacht gings schon. Nachdem ich meine Tasche im Hotel abgelegt hatte bin ich sogleich zu Fuß zum Offermans Joosten Stadion gelaufen und habe mir dort ein Ticket besorgt. Im 12.500 Mann fassenden Stadion fanden sich gerade einmal 1.425 Zuschauer ein. Anscheinend ist in Holland nur Zuspruch für die 3 großen Klubs des Landes zu finden. Somit wurde es doch ein recht langatmiger und kalter Freitag Abend bei van Bommels Ex-Verein. Helmond Sport ließ in der ersten Halbzeit beste Chancen ungenutzt und wurde im Endeffekt nur durch eine Rote Karte in der 2. Halbzeit gebremst. Nach dieser geschah nicht mehr viel, außer ein Handelfmeter für Sittard, der eiskalt verwandelt wurde. Es war Sittards erster Heimsieg in dieser Saison. Beide Teams kämpfen gegen den Abstieg in der Jupiler League. Was mir allerdings auch noch nach dem Spiel unerschlossen blieb, ist die Tatsache warum die Sittard Fans dauernd "Wir wollen keine Deutsche Schweine" sangen? Nach dem Spiel habe ich dann noch krampfhaft versucht in der 38.000 Einwohnerstadt etwas zu Essen zu finden, aber zu mehr als einer Cola hat es leider nicht gerreicht.

         
Ein Blick ins Offermans Joosten Stadion von Fortuna Sittard

Am nächsten Morgen habe ich mir dann zunächst einmal die kleine aber feine Innenstadt von Sittard angeschaut, sehr nett und schön muss man sagen. Dann ging es aber schon gleich weiter per Bahn nach Den Haag. Dort hatte ich das easyhotel in der Innenstadt gebucht. In Den Haag angekommen erkundete ich zunächst einmal die sehr schöne Innenstadt und besuchte den Binnenhof, in dessen Gebäuden das niederländische Parlament tagt und das Mauritiushaus in dem sich heute ein Museum für bedeutende niederländische Malerei befindet. Am Nachmittag ging es dann raus ins außerhalb gelegene Kyocera Stadion. Hier machte ich die Bekanntschft mit einigen Fans der Supporters Den Haag, die im Stadion ihre eigenen Fanartikel und auch offizielle Fanartikel vom Verein verkaufen durften. Das Vorprogramm durch den Verein an diesem Abend war etwas nervig. Musiktitel wurden nur kurz angespielt und schon kam der nächste dran. Dafür war aber das Intro der Fans zum Spiel umso schöner. Eine offizielle Pyroshow zu dem original Klängen von You' ll never walk alone, mit viel Rauch, Bengalen und Böllern zierte das Einlaufen der Mannschaften. Von diesem Intro beflügelt legte ADO gleich richtig los. Nach wenigen Sekunden gingen sie 1:0 in Führung. Im Spielverlauf mussten sie allerdings 2x den Ausgleich hinnehmen und so reichte es am Ende nicht zu einem Heimsieg.
Nach dem Spiel ging es dann etwas durchfrostet wieder zurück ins easyhotel. ADO im Namen von Den Haag steht übrigens für "Alles door Oefening" was soviel wie "alles durch Übung" heißt.

         
Bild 1: Binnenhof von Den Haag
Bild 2: Das Mauritius Haus
Bild 3: Blick zum Binnenhof mit Parlamentsgebäuden

         
Blick ins Kyocera Stadion mit offizieller Pyroshow

Am anderen Morgen ging es schon früh auf in Richtung Tilburg, wo um 12:30 Uhr das Spiel von Willem II gegen die Go Ahead Eagles aus Deventer auf dem Programm stand. Im Stadion selbst gab es keinerlei Zugangskontrollen, so konnte ich ungehindert mit meinem Rucksack ins Stadion marschieren. Auch innerhalb des Stadions konnte man ungehindert rund laufen auch am Gästeblock vorbei. In Deutschland wohl nicht vorstellbar in der 1. Bundesliga. Auch in Holland wird übrigens "Atemlos" gespielt, hier allerdings von einem Mann gesungen, ob es wohl auch so ein Erfolg wie der von Helene Fischer dort ist? Für Getränke und Essen benötigte man sogenannte Coins, d. h. Euro mussten an aufgehängten Automaten gegen Coins eingetauscht werden. 1€ = 1Coin. Ist zwar auch wieder so ein Umstand, wie mit den aufladbaren Karten, aber ich finde dieses System wesentlich sinnvoller. Man kann sich einfach die gewünschte Anzahl von Coins am Automaten holen und hat nachher keine Karte mit irgendeinem sinnlosen Pfandbetrag in der Tasche. Leider konnte ich hier nur eine Halbzeit schauen und so musste ich leider schon früh wieder in Richtung Bahnhof aufbrechen.
Eigentlich schon komisch, dass man solche Touren nach Holland nicht öfters mal macht, denn es ist nicht weit, die Menschen sind freundlich, die Städte sind schön, Zugverbindungen klappen gut und man sieht mal wieder ein paar neue Stadien.

         

               
Impressionen aus dem König Willem II Stadion Tilburg

25.11.2014 Manchester City FC - FC Bayern München 3:2
Europapokalspiele sind keine Familienausflüge...
Eigentlich hatte ich nicht vor zum 2. mal in 2014 nach Manchester zu fliegen. Aber Nadine wollte so gerne mal wieder auf die Insel, dass wir eben doch zu dritt von Montag bis Donnerstag nach Manchester geflogen sind. Für Ben, für den es der erste Flug war, schien sich das irgendwie gar nicht so als besonders herauszustellen. Ihn interessierte das alles gar nicht so recht. Mit Ben und Nadine ging es am Montag erst mal in die City. Ich war noch etwas geschwächt, da ich gerade erst einen Magen-Darm Infekt so gut wie überstanden hatte, aber es wurde schon wieder. Am Dienstag sind Ben und ich natürlich in unseren Bayern Trikots durch die Straßen von Manchester gezogen, damit auch jeder weiß, warum wir eigentlich hier sind. Ben und Nadine wollte ich eigentlich zunächst mit ins Stadion nehmen. Aber wir entschieden uns dann doch, dass ich alleine zum Fußball gehe, da es wohl doch arg anstrengend für Ben geworden wäre. Zum Leidwesen von Ben, der dachte nämlich zum FC Bayern zu gehen, ist halt wie sonntags mit dem Papa auf den Sportplatz in Driedorf zu gehen, aber das ging dann leider doch nicht. So bin ich alleine zum City of Manchester Stadium gefahren. Ein komisches Spiel und komische Stimmung und noch komischere Leute fand man an diesem Abend vor. Der Unterrang war von den Stimmungsmachern der Fanszene besezt, im Oberrang, wo ich saß, war irgendwie ein sehr seltsames Publikum. Viele Leute, die anscheinend zum ersten mal ihre 4 Wände zu hause für ein Europapokalauswärtsspiel verlassen haben. Die Fans von City waren fast 90 Minuten lang still wie in einer Bibliotek. Lediglich rechts neben dem Gästeblock war ein kleiner Stimmungskern der City Fans, aber der konnte nicht das Stadion zum singen bringen, ganz schön erbärmlich. Aber im Endeffekt sind die Engländer mit ihren horrenden Eintrittsgeldern und der nun fehlenden Generation von Fußballfans ja selbst an ihren mittlerweile sehr leisen Stadien schuld. Auch der Bayern Support, war gegenüber Rom an diesem Abend sehr bescheiden. Das Spiel ist schnell geschildert. Benatia sah zu Recht die rote Karte nach einem Foul im 16er. Den fälligen 11m verwandelte Maradonas Ex-Schwiegersohn Sergio Aguero zum 1:0, die Bayern also ab da nur noch zu Zehnt. Ein direkter Freistoß von Xabi Alonso und ein Kopfball von Robert Lewandowski brachten allerdings noch vor der Pause die Führung für die Bayern. Mit 10 Mann hatten die Bayern die Blues voll im Griff und City musste ja eigentlich unbedingt gewinnen. Danach sah es allerdings nicht aus. Bis Xabi Alonso im Mittelfeld einen Fehlpass schlug und Aguero zum 2. Mal einnetzte in der 85. In der 91. leistete sich Jerome Boateng dann noch einen groben Aussetzer und Aguero netzte tatsächlich noch zum 3:2 ein. Na ja, bitter aber lieber in solch einem Spiel verlieren, wie in einem Spiel wo es um die Wurscht geht. Ich denke, hätten die Bayern hier was holen müssen, hätten sie früher mit dem 1:3 den Sack zugemacht. So haben Man City, AS Rom und CSKA Moskau vor dem letzten Spieltag 5 Punkte und es wird ein spannendes Finale in dieser Gruppe.
Nach dem Spiel war ich wieder recht schnell zurück im Hotel, wo Nadine noch die TV-Aufzeichnung vom Abend schaute. Am Mittwoch ging es noch mal für uns nach Liverpool in die Stadt. Ben bekam ein LFC Trikot mit seinem Namen und der Nr. 4 für sein Alter. Jetzt ist er Bayern und Liverpool Fan, wie sein Papa, wie er freudig anmerkte. Eine schöne Reise ging dann am Donnerstag für uns zu Ende und wer weiß, vielleicht sind wir ja bald wieder auf einer Europapokalauswärtsfahrt mit allen 3 unterwegs. Wir warten ja auch schon soooo lange auf das Traumlos Liverpool.
Kurios: Genau wie im März, als ich aus England kam, war ich völlig überrascht, als ich laß, dass Huub Stevens beim VfB Stuttgart überraschend das Traineramt übernommen hat - Geschichte wiederholt sich... 

21.10.2014 AS Rom - FC Bayern München 1:7
Ein mysteriöser Anrufer in der ewigen Stadt
Bereits 2010 wollte ich eigentlich nach Rom. Allerdings habe ich das dann doch gelassen, da Ben zu diesem Zeitpunkt gerade mal 3 Wochen alt war. Nun hieß es aber wieder AS Rom und diesmal bin ich auch hingefahren. Gemeinsam mit Sebastian ging es zunächst zum Flughafen Köln/Bonn. Bei unserem letzten gemeinsamen Flug hatten wir ja wenig Glück und wären fast nicht zum CL Finale nach London gekommen. Auch dieses mal war es kurz vor knapp. Nachdem wir schon früh genug am Gate saßen, gab es eine Durchsage, wonach der germanwings Flug aufgrund des Lufthansa Streiks überbucht war und man nun noch 3 Freiwillige für eine Umbuchung suchte. Diese fanden sich auch Gott sei Dank recht schnell und bekamen auch noch 250€ Taschengeld von germanwings. Am kommenden Freitag soll zudem ein Generalstreik in Italien durchgeführt werden, aber da bin ich dann Gott sei Dank schon wieder zuhause. Am Termini Bahnhof trennten sich dann zunächst die Wege von Sebastian und mir. Beide hatten wir unterschiedliche Hotels und somit fuhr ich alleine gegen 17:45 Uhr mit der Bus Linie 910 in Richtung Olimpico. Mein Hotel war ein typisch südländisches in einem Hinterhof. Über einen Aufzug gelang man in eine Art größere Wohnung, in der einige Zimmer zur Vermietung bereit standen. Lediglich beim einchecken habe ich jemanden an der Rezeption vorgefunden. Ansonsten hatte ich 3 große Schlüssel für Hoftor, Wohnungstür und Zimmertür. Dann ging es wieder zurück zum Busbahnhof. Über eine Std. fuhr ich mit dem Stadtbus. Dann ging ich gleich mit den ganzen Italienern in Richtung Stadioneingang. Ich merkte aber schon bald, dass ich vor der Curva Sud, dem Hoheitsgebiet der römischen Ultras stand. Einen Polizisten fragte ich kurzerhand nach dem Gästeeingang. Dieser riet mir dann auch gleich, dass ich micht schleunigst zu verdünnisieren habe von der Curva Sud. Ich müsse ganz um' s Stadion herum laufen. Nun war ich nochmals gut eine Stunde unterwegs. Da ich ganz in zivil gekleidet war, konnte ich bequem an jeder Polizeikette vorbei marschieren und wurde nicht, wie die anderen Bayern Fans in Gruppen ins Stadion geschleust. So war ich gegen 20:10 Uhr im Stadion. Ein geschichtsträchtiges Stadion ist das Olimpico auf jeden Fall. Immerhin wurde Deutschland hier 1990 Weltmeister. Seit dem sind wohl nur mal die Sitzschalen erneuert worden, der Rest trägt noch den Charme der alten italienischen Stadien mit sich. Der Bayern Block war, wie immer, prall gefüllt und auch die Stimmung war super gut. Das Spiel war in den ersten Minuten zunächst ausgeglichen, aber dann eröffnete Robben in der 9. den Torreigen. Götze, Lewandowski, Robben und Müller erhöhten noch vor der Pause auf 5:0. Nach der Pause bettelten die Bayern zunächst mal um das 1:5 durch Gervinho. Doch gegen Ende trafen der eingewechselte Ribéry und Shaqiri zum höchsten Bayern Auswärtssieg im Europapokal, der bisher ein 5:0 bei Jeunesse Esch und Sporting Lissabon aus den Jahren 1976 und 2009 waren. Die Italiener waren jedenfalls bedient, pfiffen aber ihr Team nicht aus, sondern applaudierten den Gewinnern und Verlierern. Pyro technisch kam von der Roma jetzt nicht unbedingt sonderlich viel. Ein paar laute Böller waren das aufregendste. Nach dem Spiel hieß es erst mal warten. Bis sage und schreibe 23:45 Uhr dauerte die Blocksperre, ehe wir in Linienbussen gesammelt wurden und endlich wieder in Richtung Termini gebracht wurden, wo wir gegen 1:00 Uhr in der früh ankamen. Hier traf ich dann auch wieder auf Sebastian, der bereits morgen wieder heim fliegt, während ich mir am morgigen Tag noch einmal die Sehenswürdigkeiten von Rom ansehen wollte.

              
Bild 1: Die Hintertortribüne des Olimpico
Bild 2: Die Heimkurve der Roma Ultras
Bild 3: Blick ins leere Stadion bei der Blocksperre
Bild 4: Republica - auf dem Weg in mein Hotel

Am Mittwoch stand dann erst mal Sightseeing für mich auf dem Programm. Los ging es am Petersplatz und am Vatikan, wo auch die Bayern an diesem Morgen eine Audienz beim Papst hatten. Der Petersplatz ist, wenn man mitten auf ihm steht rund denkt man, ist aber nicht so. Er ist wie ein Osterei oval. Am Abend war nochmals eine Papst Messe, genau wie am Morgen, wie ich ankam. Bereits hunderte von Wohnmobilen standen in einer langen Schlange an, deren Insassen alle zur Messe wollten. Ich buchte eine Führung durch die vatikanischen Museen und mit Zugang zur Sixtinischen Kapelle und dem Petersdom, der das größte Kirchengebäude der Welt ist. Der Vatikan hat 833 Einwohner, die immer gleich bleiben, da es keine Kinder oder Familien gibt. Lediglich bei Tod oder Verrentung, wird ein neuer Einwohner in den Vatikan aufgenommen. 15 Frauen, vorwiegend Nonnen, sind unter den 833 Einwohnern. Der Vatikan ist ein eigener Staat, mit Latein als Amtssprache und dem Euro als Währung. Selbst eine Fußballmannschaft stellt der Vatikan, in der nur Christen spielen. Der Papst als Oberhaupt des Vatikan wohnt in einer recht beschaulichen 50m³ großen Wohnung. Auch einen eigenen Radiosender beheimatet der Vatikan. In den vatikanischen Museen gab es auch einiges zu bestaunen. Unter anderem einen Wandteppich mit einem Jesus Bildnis. Das besondere hierbei ist, dass man beim vorbeigehen an diesem Teppich von den Augen des Jesus verfolgt wird, welches ein bis heute nicht erklärliches Phänomen darstellt. Ebenfalls beeindruckend ein fast 2000 Jahre altes Tiermosaik als Fußboden. Im letzten und längsten Galerieraum der Museen fand man große Landkarten an den Wänden, die Papst Gregorius, der auch den gregorianischen Kalender erfand, anfertigen ließ. Neben der Gestaltung der Karten von Süd nach Nord und nicht wie heute üblich umgekehrt, ist die größte Besonderheit die 85%ige Genauigkeit der Karten, die ohne Luftaufnahmen erstellt wurden. Nach den vatikanischen Museen ging es in die Sixtinische Kapelle, in der weder geredet noch fotografiert werden durfte. Michelangelo malte hier über 4 Jahre die Wandgemälde der Kapelle und das obwohl er eigentlich Architekt und Bildhauer war, was ihm natürlich den Zorn der vatikanischen Künstler einbrachte. Zudem gab Michelangelo auch architektonische Tipps zum Bau des Petersdom.

              
Bild 1: Der Petersplatz mit San Pietro
Bild 2: Der Petersdom
Bild 3: Raum mit gemalten Landkarten an den Wänden des vatikanischen Museum
Bild 4: Blick vom Petersdom auf den Petersplatz

         
Bild 1: Der Petersdom von innen
Bild 2: Die höchste Kuppel der Welt im Petersdom
Bild 3: Blick auf den Petersdom aus der Ferne.

Danach ging es weiter zur Engelsburg, die ich allerdings nur von außen besuchte. Auf dem Fußweg zur Engelsburg rief ich erst mal bei Nadine an, die war außer sich vor Sorge, da ich mich zuletzt am gestrigen Tage bei ihr gemeldet hatte. Sie hatte mich versucht heute morgen zu erreichen, aber an mein Handy wäre eine italienische Frau gegangen. Das konnte aber eigentlich nicht sein, denn ich hatte mein Handy ständig in meinem Hosensäckel und dort saß auch keine kleine Italienerin drin. Keine Ahnung wer da mit Nadine reden wollte, ich war' s jedenfalls nicht. Vielleicht hat der Audioguide von der Vatikanführung auch verrückt gespielt. Im Anschluss bin ich an die vollbesetzte spanischen Treppe und zum Trevi Brunnen, der aber leider leer war. Dennoch habe ich eine Münze über die rechte Schulter hineingeworfen. Der Legende nach, kommt man dann wieder zurück nach Rom. Bei 2 hineingeworfenen Münzen würde man sich in eine Italienerin verlieben und bei 3 Münzen würde man eine Italienerin heiraten. 

         
Bild 1: Die Engelsburg
Bild 2: Die vollbesetzte spanische Treppe
Bild 3: Der leere Trevi Brunnen

Danach fuhr ich weiter zum Forum Romanum, dem Palatino Berg, der einer der 7 Hügel Roms ist und der als Gründerhügel der Stadt gilt. Besonders beeindruckend ist natürlich das Kolosseum. Leider hatte ich hier keine Führung, aber alleine schon die Dimension des wohl berühmtesten Bauwerkes, was für den heutigen Stadionbau als Vorbild gilt ist schon überwältigend. Zum Abschluss, bevor ich mir eine Pizza Prosciutto gönnte besuchte ich noch den Circus Maximus in dem die Römer die berühmten Wagenrennen veranstalteten. Heute ist der Circus ein beliebter Park zum spazieren gehen. Am Abend schaute ich mir im italienischen TV noch das CL Spiel Olympiakos - Juventus 1:0 (ohne TV Kommentator!) an.

         
Bild 1 + 2: Das Forum Romanum
Bild 3: Blick auf den Palatino Hügel

     
Bild 1: Blick auf der Kolosseum aus der Metro kommend
Bild 2: Nochmals der Blick auf das Kolosseum

                        
Bild 1: Blick in die großen Korridore des Kolosseum
Bild 2: Weites Rund mit Aktionsfläche halb offen
Bild 3: Nochmals die großen Gräben
Bild 4: Blick auf die kaiserliche Loge
Bild 5: Blick in den Unterbau der Aktionsfläche des Kolosseum
Bild 6: Nochmaliger Blick ins innere des Kolosseum

    
Bild 1: Blick auf das Kolosseum aus Richtung Circus Maximus
Bild 2: Der Circus Maximus, wo die Römer Wagenrennen durchführten

An anderen Tag ging es wieder in Richtung Deutschland. Um 16 Uhr sollte mein Flieger abheben. Der Check-in Schalter wurde allerdings erst um kurz vor 15 Uhr geöffnet - typisch Italiener!
Dementsprechend kamen wir auch erst leider gegen 17 Uhr in Rom weg. In Köln angekommen bekam ich auch glücklicherweise noch die nicht streikende S-Bahn und war frohen Mutes noch pünktlich in Herborn um 21:20 Uhr anzukommen. Doch leider verhinderte dies ein Notarzteinsatz im Zug. Somit hing ich in Siegen fest, wo ich fast 2 Std. Aufenthalt gehabt hätte. Nadine war so freundlich und holte mich dort ab, so dass ich doch gegen 22:30 Uhr wieder in Driedorf ankam, ohne den italienischen Taschendieben in die Finger gefallen zu sein, mit einem Rekordsieg im Gepäck und ganz vielen Eindrücken aus der ewigen Stadt, die ich bestimmt nochmal besuchen werde. 

05.10.2014 SG Beilstein/Arborn/Münchhausen - TuS 1910 Driedorf 2:0
Wenn man schon kein Tor schießt, sollte man wenigstens keins kriegen
Zum großen Derby nach Beilstein bin ich kurzentschlossen mit Armin, Alina und Ben aufgebrochen. Der TuS gastierte beim Tabellenführer und aufgrund der letzten dürftigen Ergebnisse brauchten wir uns eigentlich nicht sonderlich große Hoffnungen auf einen Sieg machen fand ich. Aber zunächst lief es in der Basaltarena vor über 100 Zuschauern doch recht gut auf dem neu eingeweihten Kunstrasenplatz. Der TuS war spielbestimmend und hatte eine Vielzahl an erstklassigen Chancen, aber keine ging rein. Von Beilstein war in der ersten Halbzeit bis auf einen Lattenknaller fast nichts zu sehen. Der TuS agierte spritziger und spielfreudiger und auch wesentlich aggresiver. Aber wie es so oft ist, wenn man beste Chancen in solchen Spielen liegen lässt, wird man bestraft. Kurz vor der Pause kam ein langer Ball zwischen die beiden Driedorfer Innenverteidiger, der ohne Not raus stürzende Torwart der Driedorfer unterlief den Ball, so dass der Beilsteiner Stürmer den Ball seelenruhig einschieben konnte. Jetzt war der Spielverlauf völlig auf den Kopf gestellt und in der 2. Halbzeit musste der TuS einem Rückstand hinterher laufen.
Die 2. Hälfte wurde jedenfalls wesentlich ruppiger und es gab viele Nickeligkeiten und kleine Fouls - Derby eben!
Die Driedorfer spielten genau so engagiert wie in der ersten Halbzeit, aber wieder führte keine der guten Chancen zu einem Tor. Ganz im Gegenteil. Zunächst verursachte der Driedorfer Torhüter einen Elfmeter, den er aber Gott sei Dank hielt. Das 2:0 für Beilstein fiel dann wenig später, als eine Bogenlampe von rechts sich in den langen Winkel senkte und zum Tor führte. Gegen Ende gab es dann zwar noch eine Rote Karte für Beilstein, aber der TuS brachte bis zuletzt nichts auf die Reihe und so blieb der TuS am heutigen Nachmittag leider ohne Tor. Eine völlig unnötige Niederlage war das auf jeden Fall, blöderweise durch einen fatalen Torwartfehler von Nicklas Heupel eingeleitet.

28.05.2014 SC Fortuna Köln - FC Bayern München II 1:0
Ben macht seinen ersten richtigen Ground mit gerade einmal 3 1/2 Jahren
Schon länger stand fest, dass ich zum Aufstiegsrelegationsspiel zur 3. Liga nach Köln fahren würde. Nadine kam dann einen Tag vorher auf die Idee, dass sie und Ben doch mitfahren könnten und wir ein bisschen bummeln gehen könnten in Köln. Gesagt getan und schnell noch einen ICE ab Limburg-Süd gebucht. Auf meine eigentlich flappsige Frage zu Ben, ob er denn dann auch mit zu den Bayern Amateuren gehen wolle, antwortete Nadine gleich für Ben mit, dass sie dann aber auch mitgehe. Ok, dachte ich mir, dann macht Ben also morgen seinen ersten richtigen Ground und sieht auch gleich die kleinen Bayern dabei.
Gegen 14 Uhr in Köln angekommen ging es erst mal in die City etwas bummeln. Ben wollte zwar unbedingt mal wieder ein kleines Auto haben, aber diesmal gab' s halt mal nichts, was ihn doch etwas zornig machte. Gegen 18 Uhr sind wir dann zum Südstadion an der Pohligstraße gefahren. Die S-Bahnen waren voll und im Vorfeld hieß es schn, dass es wohl über 2.000 Bayern Fans werden würden. Aber leider gab es dann noch mehr Probleme, als wir am Stadion ausstiegen. Schon gleich entdeckte Nadine mehrere Menschen, die mit "Suche Karten" Schilder umher liefen. Nachdem ich mir den erstbesten Ordner geschnappt hatte und der mir mitteilte, dass es auf keinen Fall mehr Karten geben würde, wurde ich doch etwas nervös. Zeitgleich trafen wir Markus Pfeil und Luca Bohni, die meinten, dass es am Gästeblock noch Karten geben würde. Also nix wie hin. Aber auch vorm Gästeblock heiß dann, dass das Spiel restlos ausverkauft sei. Ben meinte da nur: "Ich möcht so gern in de Stadion rein bei de Bayern". Ich versuchte nun vor dem Eingang zu schauen, ob noch irgendjemand Karten anbot. Aber nichts war zu sehen. Auf einmal stand Hermann Gerland vor mir, der den VIP Eingang suchte. Sogleich schnappte ich mir Hermann und bat um ein Foto mit Ben und mir, was er auch gleich machte. Ich sagte Ben, der etwas unglaubwürdig schaute, dass das ein großer Fußballer sei und wollte eigentlich sagen, dass er ein großer Trainer sei. Hermann Gerland antwortete darauf dann zu Ben: "Ne ne, ich hab dat Ding nicht oft getroffen, die Jungs können dat heute besser".
So nun hatten wir immerhin ein Bild mit dem Tiger, auch wenn wir draußen bleiben mussten, so wie es aussah. Nadine meinte, dann dass wir doch wieder gehen könnten, aber ich wollte noch nicht weg. Irgendwie müssen wir doch noch in dieses verflixte Stadion kommen können?
Ich holte meinen Schwerbehindertenausweis raus, der ja mit dem Merkzeichen B für Begleiter ausgestattet ist und fragte einen der Ordner, die genau das typische Ordnerklischee erfüllten, ob ich hiermit nicht reindürfe und meine Begleitung ebenfalls. Als man mich zu 3 verschiedenen Ordnern lotste wurde mir auch nicht weitergeholfen. Man sagte, ich sollte zur Geschäftsstelle laufen und dort mal fragen. Dort angekommen fragte ich auch gleich, ob ich nicht mit dem Ausweis Zugang erhalten würde? Der junge Mitarbeiter aber wusste auch nicht so recht auf meine Frage zu antworten und meinte dann, dass wenn überhaupt dann nur ich hinein dürfe und Nadine nicht mitdürfe. Aber ich soll es doch einfach mal am Eingang probieren. Tja, da kam ich ja gerade her und wurde zu ihm geschickt erklärte ich. Ich ließ mir seinen Namen geben und wir rannten wieder zum Gästeblock. Wieder bei den gleichen Ordnern, sagte ich, dass dier Herr von der Geschäftsstelle meinte, dass wohl nur ich mit den Ausweis reinkönne auch ohne ein Ticket. Die Ordner kuckten kurz auf meinen Ausweis, ich wieß nochmals auf das Begleiterkennzeichen hin und schon wurden wir 3 ohne Leibesvisitation durchgwunken!
Ben machte nun große Augen, so viele Menschen und dann auch noch ein Fußballspiel, schon etwas anders als in Driedorf. 10.160 Zuschauer + wir 3 waren anwesend. Nadine sah leider gar nichts vom Spiel. Ben und ich sahen auf jeden Fall was, denn er saß auf meinen Schultern. Die vielen Fahnen, die Trommeln, die Gesänge, das Klatschen all das war wohl sehr aufregend für Ben und er wollte gar nichts mehr sagen. Ich hatte ihm noch vorher gesagt, dass er beim Fußball richtig laut sein dürfe, ohne dass sich jemand beschweren würde. Aber Ben war es doch nicht so ganz geheuer. Gegen Ende der 1. Halbzeit wollte er dann auch lieber zu Nadine gehen. Nadine fand dann sogar noch auf dem Fußboden ein original Ticket, was jemand weggeworfen hatte und ich nun natürlich gleich als Souvenir einsackte. Wir mussten leider früher gehen, denn unser ICE fuhr bereits um 20:46 Uhr. Somit bekamen wir leider das Ende des Spiels nicht mehr mit. Fortuna schoss in der 87. das 1:0 und Bayern braucht jetzt ein 2:0 im Rückspiel. Ben jedenfalls war ganz schön aufgeregt, Nadine hat mal wieder festgestellt, das Fußball und deren Fans einfach nichts für sie ist. Was ja auch völlig in Ordnung ist. Ben hat nun mit 3 1/2 Jahren seinen ersten richtigen Ground gemacht und erstmals die Bayern live gesehen. Bleibt zu hoffen, dass er die Bayern noch oft sehen wird in seinem Leben. Gegen 22:15 Uhr waren wir wieder in Driedorf und ich hoffe schon auf die neue Saison, vielleicht ja dann doch mit den Bayern in der 3. Liga. 


Hermann Gerland mit Ben und mir vorm Kölner Südstadion

17.05.2014 Borussia Dortmund - FC Bayern München 0:2 n. V.
Am 17. Mai holen wir zum 17. mal den Pokal!
Nachdem ich glücklicherweise über Euro noch eine Karte für das Spiel ergattert habe, ging es mit dem Hessenmob-Bus am frühen Samstag Morgen in Richtung Berlin auf. Über Hagen ging es nach Berlin. Leider mit vielen Pinkelpausen, so dass mein Vorprogramm zum Pokalfinale - ein Besuch des BFC Dynamo Berlin leider aus Zeitgründen eingespart werden musste. In Berlin bin ich dann zunächst mal zum Zoologischen Garten gefahren. Wie immer ist der Breitscheid Platz fest in des Gegners Hand, so auch an diesem sonnigen Samstag Nachmittag. Weiter ging es für mich zum neuen Hauptbahnhof, zum Reichstag, zum Brandenburger Tor und zum Potsdamer Platz, von wo aus ich gegen 18 Uhr in Richtung Olympiastadion aufgebrochen bin. Am Stadion und auch in der Stadt war natürlich alles fest in schwarz-gelber Hand. Wir hatten in diesem Jahr das ungeliebte Marathon Tor, wo ich bereits 2005 beim Sieg gegen den S04 schon stand. Aufgrund der durchwachsenen letzten Bayernwochen, war die Favoritenrolle in diesem Jahr leicht dem BVB zugewandert. Wenn die Bayern so spielen würden, wie in den letzten Wochen, dachte ich nur, dann gibt' s heute ne dicke Packung. Aber falsch gedacht. Der FCB spielte engagiert mit stark ersatzgeschwächtem Personal. Ribéry, Schweinsteiger, Alaba, Thiago und Mandzukic konnten aufgrund von Verletzungen oder Ausmusterungen durch Guardiola (Mandzukic) leider nicht spielen. Zudem musste in der 30. Minute dann auch noch Kapitän Philipp Lahm verletzungsbedingt raus. Alles in allem also nicht ganz so gute Vorzeichen. Der 18jährige Pierre Emile Hojbjerg debütierte auf der rechten Seite und spielte eine gute Partie, genau wie der wieder erstarkte Javier Martinez. Das Spiel war spannend, aber mit wenig Torchancen. In der 63. Minute erzielte Mats Hummels die vermeindliche BVB Führung, die von Dante von der Linie gekratzt wurde und nicht zählte. Natürlich regte sich ganz Dortmund noch bis weit nach Spielende über die Szene auf. Hummels Kopfball aus abseitsverdächtiger Position schien tatsächlich voll im Tor gewesen zu sein. Aber egal, der Treffer zählte nicht und Klopp zeigte wieder einmal eines seiner hässlicheren Gesichter :-). Aber die Bayern waren auch einfach klar die bessere Mannschaft. In der zweiten Hälfte der Verlängerung erlöste uns wieder einmal Arjen Robben in der 107. Minute, nachdem Jerome Boateng dem wenig geliebten Kevin Großkreutz den Ball abgejagt hatte zum 1:0. Wahnsinn, endlich in Führung und Dortmund hatte nicht mehr viel dagegen zu setzen. Ben hatte mir am Vorabend noch gesagt, als ich ihn ins Bett brachte, dass Arjen Robben morgen bestimmt ein Tor schießt - wie recht der kleine Mann doch hatte! In der 123. Minute konterte dann Müller, der total platt schien, schön den BVB aus und umkurve Roman Weidenfeller zum alles entscheidenden 2:0 für die Bayern. Gott sei dank. Nun können auch endlich die Medien von einer sehr guten Saison schreiben. Die war es auch schon vor dem Endspiel, den mit dem Europ. Supercup, der Klub WM und der frühesten Meisterschaft aller Zeiten schreibt der FCB weiter Geschichte. Nach der Triple Saison konnte die Mannschaft nahtlos an die starke Vorsaison anknüpfen und ich glaube es stehen für uns rosige Zeiten an, vor allem auf internationaler Ebene. Um 1 Uhr nachts ging es wieder auf in Richtung Heimat. Meinen Platz im Doppeldeckerbus hatte ich im oberen Stock in Rehe 1 über dem Fahrer und schlummerte alsbald auf der Heimfahrt ein, bis wir gegen 9 Uhr am anderen morgen wieder in Herborn ankaman. Nun wartet die neue Saison auf uns und natürlich gibt es auch dort wieder Titel für den FCB zu gewinnen. Abschließend zur Saison 2014/15 kann man nur sagen: "Titellos durch das Jahr, BVB Borussia!" frei nach Helene Fischers Atemlos durch die Nacht.

09.04.2014 FC Bayern München - Manchester United 3:1
Arjen Robben überzeugt mal wieder auf ganzer Linie
Alleine mit dem Zug ging es für mich am Mittwoch morgen gegen 08:30 Uhr, nachdem ich Ben in der KiTa abgegeben habe, los in Richtung München. Da ich mit dem Nahverkehrsticket nach München bin, musste ich auch 4x umsteigen und war erst gegen 16:20 Uhr in München. Dort angekommen ging es schnell noch in die Stadt und dann mal wieder ans Olympiazentrum, wo ich 1998 mein erstes CL Heimspiel gegen ManU besucht hatte. Ein bisschen was verändert sich ja stets im Olympiapark, aber irgendwie erkennt man alle alten Stellen, die viele Geschichten zu erzählen haben immer stets wieder. Ein bisschen Wehmut ist bei mir jedenfalls immer dabei, wenn an diesem Platz bin. Zuviele schöne Stunden haben wir dort verbracht. Durch das Konzert der Sportfreunde Stiller, welches an diesem Abend stattfand, war auch wieder mal richtig was los im Park. Nach einem kurzen Besuch im Pizza Hut, den wir auch schon zu alten Zeiten regelmäßig besuchten, ging es dann ab nach Fröttmanning in die fußballerische Gegenwart des FC Bayern. Um 20 Uhr war ich auf meinem Platz in der Südkurve. Nach dem 1:1 aus dem Hinspiel, indem Vidic ManU nach einer Ecke in Führung gebracht hatte und Schweinsteiger mit einem wuchtigen Schuss aus kurzer Distanz noch ausgleichen konnte mussten wir also heute aufpassen, dass wir nicht doch noch unsere böse Überraschung erleben würden. Gegen ManU weiß man ja zudem nie was passiert. Die erste Halbzeit ist schnell erzählt. Der FCB fand nicht ins Spiel, ManU verteidigte clever und je länger das Spiel dauerte, desto nervöser wurde ich, dass ManU nicht das 1:0 erzielen würde. In der 57. Minute war es dann soweit. Patrice Evra schoss aus dem linken Halbfeld in den Winkel zum 0:1 für ManU ein. So ein Scheiß dacht eich nur. Nach dem 3:3 gegen Hoffenheim, dem 1:1 in Manchester und nach dem 0:1 in Augsburg (1. Niederlage nach 53 Spielen) schien der FCB wohl doch in seine erste Krise unter Pep Guardiola zu steuern.
Aber weit gefehlt. Auf einmal lief' s bei Bayern und siehe da nur eine Minute nach dem 0:1 köpfte Mario Mandzukic nach Flanke von Ribéry zum 1:1 ein. Jetzt waren natürlich auch die Zuschauer wieder da. Ich dachte nur, hoffentlich gibt' s keine Verlängerung, denn sonst würde ich meinen Zug um 23:50 Uhr wohl kaum mehr bekommen. In der 68. Minute erzielte dann Thomas Müller, nach einer Hereingabe mit rechts! von Arjen Robben das erlösende 2:1 für die Bayern. Aber dennoch war ich recht skeptisch, denn immerhin würde ein Tor von ManU uns ausscheiden lassen. Ich hoffte auf das erlösende 3:1. In der 76. Min. erzielte es der an diesem Abend glänzend aufgelegte Arjen Robben nach seiner typischen Art von außen nach innen ziehend und erlöste die gesamte Fanszene der Roten. Nemanja Vidid fälschte den Ball noch etwas ab. Robben war der Mann des Spiels, alle gefährlichen Aktionen liefen an diesem Abend über ihn. Wohingegen der zuvor viel gepriesene Mario Götze wieder mal in einem wichtigen Spiel recht blaß blieb. Bisher hat er jedenfalls noch nicht in den entscheidenen Spielen Akzente setzen können, aber das kann ja noch kommen in Zukunft.
Nach dem Spiel ging es sogleich in Richtung Bahnhof auf, wo um 23:50 Uhr der Nacht-ICE nach Frankfurt losfuhr. Gegen 05:30 Uhr war ich dann auch in Frankfurt, wo ich doch recht ausgeruht, durch ein ausgedehntes Nickerchen, ankam. Um 08:15 Uhr war der Ausflug schon wieder vorbei und ich saß zuhause am Frühstückstisch. Natürlich habe ich meinem Sohnemann Ben auch was mitgebracht, einen Bayern-Kids-Schal, den hat er sich gewünscht, braver Junge!

07.03.2014 Bury FC - Rochdale FC 0:0
08.03.2014 Norwich City FC - Stoke City FC 1:1
09.03.2014 Sheffield United FC - Charlton Athletic 2:0
09.03.2014 Manchester City - Wigan Athletic 1:2

Ein Besuch beim ältesten Fußballwettbewerb der Welt
Seit 2010 stand mal wieder eine Reise auf die Insel an, diesmal wieder nach Manchester. Es war das erste mal, seit dem Ben auf der Welt ist, dass ich solch eine Tour unternehme. Nadine bin ich jedenfalls sehr dankbar, dass ich nach wie vor solche Touren, auch ohne sie oder ohne Diskussionen hin und wieder machen kann.
Zunächst hatte jedoch mein Flug erst mal knapp 45 Minuten Verspätung, da die Maschine wohl noch nicht rechtzeitig vor Ort war. In Manchester angekommen bekam ich gleich wieder das typische Bild der Nordengländer vermittelt. Bei ca. 10 Grad und eisigem Wind liefen die Engländer in kurzen Hosen, Flip Flops oder die Mädels in Hotpens und Trägershirts umher.
Am Mittag ging es dann mal sogleich in die Stadt. Ein paar Besorgungen für Nadine und Ben im Disneystore und schauen was es so neues gibt seit 2008, als ich zulezt in Manchester war. Auffällig ist jedenfalls, dass aus dem ehemals 3stöckigen CD HMV, nur noch eine einstöckige CD Abteilung mit wenig ausgefallenem geworden ist. Hier ist mir so richtig bewusst geworden, dass sich die Musikindustrie wohl wirklich in den letzten Jahren stark verändert hat. War ich vor ungefähr 10 Jahren einen ganzen Nachmittag im HMV, so war ich diesmal in rund 30 Minuten fertig und habe mir noch viel Zeit dabei gelassen. Schnäppchen kann man aber bei Play Station Spielen machen, vor allem bei Titeln die in Deutschland nicht verbreitet sind und auch bei Sportkleidung gibt es den ein oder anderen Schnapper zu machen. 
Am frühen Abend ging es dann mit der Straßenbahn nach Bury. In der Bahn sah ich schon, dass Rochdale gar nicht weit von Bury entfernt ist und es wohl ein kleines Derby sein könnte. Dem war dann auch so. Ich wurde am Bahnhof schon gleich von Polizisten empfangen, die mich für einen Finnen hielten. Ich gab mich natürlich zu erkennen und den Grund meines Besuches, was die Polizisten wiederum recht neugierig machte und sie sogleich wissen wollten wo ich schon überall gewesen sei in England. Ich erhielt eine Wegbeschreibung zur Gigg Lane und wurde mit den Worten "Be careful, tonight it' s a derby and many fans are aggressive" auf den Weg geschickt.
Das Stadion "Gigg Lane" beheimatet neben Bury auch den vor ein paar Jahren ins Leben gerufenen FC United of Manchester. Bury FC ist wie so viele Clubs ein Fantrustholded Club, der von Fans geführt wird. Dementsprechend habe ich mir auch die Eintrittskarte über den Fantrust besorgt.
Das Spiel ging leider 0:0 aus, entsprach aber keinesfalls dem Spielverlauf. Bury war klar überlegen, Rochdale erhielt noch eine gelb-rote Karte und die Gästefans zündelten kurz vor Schluß blauen Rauch, was ja sehr selten für England ist. Die Heimfans quittierten diese Aktion auch entsprechend mit Spott und Häme für Rochdale. Wärhend des Spiels wurde ich dann noch per SMS darüber informiert, dass Frank Klaas neuer TuS Vorsitzender geworden ist und Arnd Rübsamen als Trainer nach der 0:4 Klatsche gegen Breitscheid zurückgetreten ist. Nach dem Match lief ich dann recht durchgefroren zur Bury Station und bin noch mal auf ein Abschlußbier ins Hard Rock Café gegangen, wo eine tolle 4-köpfige Classic Rock Band spielte.

              
Bild 1: Der Haupteingang der Gigg Lane
Bild 2: Blick auf die Haupttribüne
Bild 3: Blick auf die Gästefans im Cemetery End
Bild 4: Das Manchester Road End

Am Samstag ging es dann nach Norwich in den Südosten Englands. Eigentlich wollte ich bereits um 06:21 Uhr mit dem Zug fahren, aber da man ja älter wird und auch nix mehr gewohnt ist, habe ich den Wecker noch mal aus gedrückt. Nach gut 4-stündiger Zugfahrt blieb dennoch genügend Zeit die Innenstadt, das Norwich Castle und die Castle Mall zu besuchen. Bei den 3 großen Matches, die ich besuchen wollte, habe ich jeweils Tickets per Telefon und bei SUFC per Internet vorreserviert. In Norwich hat die Abholung jedenfalls schon mal einwandfrei geklappt. Das Stadion Carrow Road ist ein typisch englischer Vierecksbau, der seinen besonderen Charme hat. Das Spiel der Canaries gegen die Potters war alles andere als hochklassig. Vor allem wenn man bedenkt, dass man vom FC Bayern mittlerweile etwas ganz anderes gewohnt ist. Aber spannend war es auf jeden Fall bis zu Schluss. Bei Stoke ist mittlerweile der ehemalige Bayern Profi Mark Hughes Trainer und im Team steht steht mit Marko Arnautovic auch noch ein alter Bundesligabekannter. Norwich ging in der 2. Halbzeit nach einen Freistoss in Führung, konnte aber, trotz in Überzahl spielend aufgrund einer roten Karte, die Führung nicht über die Zeit retten, die durch einen Elfmeter ausgeglichen wurde. Während der 2. Halbzeit klingelte mein Handy plötzlich. Nadine war am anderen Ende und teilte mir mit, dass sie soeben im Briefkasten eine Eintrittskarte von Sheffield United für das morgige Spiel gegen Charlton für den FA Cup gefunden habe. Was ich denn jetzt machen wolle? Ich blieb aber ganz ruhig. Es ist ja eigentlich bekannt, dass die Engländer sehr hilfsbereit sind und so dachte ich mir schon, dass ich auch diese Situation morgen ganz normal gelöst bekommen werde. Nadine sollte sich lediglich mal die Karte zur Hand legen, dass ich bei evtl. Rückfragen sie anrufen könne.
Die Heimfahrt aus Norwich gestaltete sich dann doch als etwas schwieriger. Der erste Zug fiel leider aus, so dass ich erst um 17:50 Uhr in Norwich los kam. In Grantham, Westfield und Huddersfield müsste ich umsteigen. In Westfield habe ich allerdings nur 7 Minuten Zeit. Im Zug saßen viele Norwich Fans. Eine von ihnen war eine alte Dame, die vielleicht 80+ war und mit Krückstock und grün-gelbem Schal an einer Haltestelle unter tosendem Applaus der Fahrgäste den Zug verlies. In Grantham angekommen suchte ich zunächst einmal etwas zu Essen, aber leider war das Nest schon komplett im Ruhemodus. Hier hatte ich nun 40 Minuten Zeit. In einem Büro fand ich noch 2 Bahnmitarbeiter, die ich nach den Umsteigegleisen in Westfield fragte. Leider konnten die beiden mir aber nicht weiterhelfen. Sie meinten, ich hätte ja normal genügend Zeit und Westfield hätte nur 2 Gleise. Ich schlenderte dann wieder zurück auf mein Gleis. Kurz vor Ankunft des Zuges vernahm ich allerdings, dass dieser nun 6 Minuten Verspätung haben würde. D. h. mir blieb nur noch eine Minute Zeit für den Umstieg in Westfield. Auf einmal stand die nette Bahnmitarbeiterin aus dem Büro vor mir und drückte mir einen Zettel in die Hand, auf der eine neue Verbindung über Leeds zu lesen war. Ich könnte den Westfield Zug jetzt vielleicht nicht mehr erreichen und sie wollte mir doch einfach noch diesen Tipp mit auf die Reise geben. Ich bedankte mich ganz herzlich und stieg in den Schnellzug nach Leeds ein. Ich fragte dann die Schaffnerin im Zug, ob sie mir vielleicht das Gleis für den Manchester Zug aus Leeds nennen könnte. Dies teilte sie mir dann kurz vor Leeds mit. Außerdem fragte sie noch, ob sie jemanden organisieren solle, der mich zum Gleis bringen würde, was ich aber verneinte - ich dachte nur: Servicewüste Deutsche Bahn!
Im Zug nach Manchester waren dann viele junge Leute drin, die wohl nach Manchester wollten oder in die Partyhauptstadt des Nordens Blackpool. Auf jeden Fall waren die meisten von ihnen (vorwiegend Frauen), schon dermaßen voll, dass sie eigentlich zuhause hätten bleiben können. Nach fünf Stunden war ich wieder zurück in Manchester und bin gleich ins Hotel gegangen um die Highlights des Fußballwochenendes auf BBC One zu kucken.

              
  Bild 1: Der Marktplatz von Norwich
Bild 2: Das Norwich Castle in Mitten der Stadt
Bild 3: Blick auf die Süd-West Ecke des Stadions
Bild 4: Außenansicht des Geoffrey Waiting Stand

         
Bild 1: Blick auf den South Stand
Bild 2: Blick ins Stadion mit Barclays End Stand
Bild 3: Nochmals der Main Stand - Geoffrey Waiting Stand

Am Sonntag ging es weiter. Diesmal standen zwei Spiele des 1871/72 erstmals ausgetragenen FA Cups auf dem Programm. Es ist der älteste Fußballwettbewerb der Welt. Auf dem Weg nach Sheffield traf ich zwei Engländer, die auch 2 Spiele an diesem Tag sehen wollten. Ich glaube aber die waren zum ersten mal im Stadion. Denn sie fragten mich ernsthaft, was ich denn tun würde, wenn es Verlängerung geben würde? Worauf ich ihnen mitteilte, dass es im FA Cup keine Verlängerung gebe, da es zu einem Wiederholungsspiel kommen würde. Dies wollten die beiden partout nicht wahr haben, bis sich ein anderer Fahrgast umdrehte und die Diskussionen mit den Worten "The german knows it" beendete.
In Sheffield angekommen hatte ich nun erst mal das Problem mit meiner Karte. Aber ich habe noch nicht mal den Sachverhalt fertig erklären brauchen, dass das Ticket in Deutschland sei, da lag schon ein Ersatzticket für mich auf dem Tisch. Mein Platz war echt top! Direkt hinter der Trainerbank, neben den VIP Plätzen. Das Stadion und das Spiel waren natürlich ebenfalls top. Super Stimmung und super Stadion eben. Vor dem Spiel wurde noch ein junger englischer Nachwuchsgolfer geehrt, der nun seit 14 Jahren eine Dauerkarte für den SUFC besitzt. Der junge Mann ist heute 19 und geht seit dem er 5 Jahre alt ist regelmäßig and die Bramall Lane. Als ich in der Halbzeit mit meinem Sitznachbarn ins Gespräch kam und ihm von meiner Begeisterung für das Spiel, den Klub und das Stadion erzählte bedankte er sich mehrmals bei mir für das Lob. Ein besonderes Highlight war der Greasy chip butty Song, den die Fans vor jeder Halbzeit inbrünstig anstimmten. Das Spiel gewann der Underdock aus Sheffield mit 2:0 gegen Charlton, die allerdings am Ende der 2. Liga stehen. Die Stimmung kochte natürlich nach dem 2:0. Beide Treffer fielen innerhalb von nur 2 Minuten in der 65. und 67. Spielminute. Ich musste leider 5 Minuten vorher raus, da ich noch zum Spiel von Manchester City weiter wollte. Mein netter Sitznachbar verabschiedete mich nochmals per Handschlag und bedankte sich nochmals bei mir für mein Kommen.
Ein tolles Erlebnis war Sheffield auf alle Fälle und die Bramall Lane hat auch geschichtlich einiges zu bieten - Beispiele gefällig: 1855 Bramall Land wird als Cricket Stadion eröffnet, 1862 Erstes Fußballspiel an der Bramall Lane zwischen Sheffield FC und Hallam FC, 1867 Endspiel um den weltweit ersten Fußballpokal, gewonnen durch Hallam FC, 1878 welteweit erstes Fußballspiel unter Flutlicht, 1889 Der Sheffield Utd. FC wird gegründet, 1901 Architekt Archibald Leitch erbaut den John-Street-Stand, ein Meisterwerk der Stadionbauweise, 1954 erstes englisches Stadion mit eigener Flutlichtanlage,  1975 Der Südstand wird erbaut und schließt das Stadion.

              
Bild 1: Außenansicht auf den Southstand mit Megastore
Bild 2: Eines der Geschichtsschilder, die am Stadion hängen
Bild 3: Kennedy Kop Stand
Bild 4: Archibald Leitch' s John Street Stand

         
Bild 1: Blick auf den Jessica Ennis Stand
Bild 2: Der South Stand
Bild 3: Und noch ein Blick von meinem Platz aus

Um 14:11 Uhr ging mein Zug in Richtung Manchester. Um 15:30 Uhr war ich am Etihad Stadion. Hier musste ich nun ebenfalls mein Ticket abholen. Ich wurde allerdings hier in eine ewig anmutende Schlange gestellt, wo ich mein Ticket abholen könnte. Ich sah schon die erste Halbzeit ohne mich verstreichen. Aber eben auch das ist typisch England. Es gab keine Tumulte und kein Gedrängel. Um 15:50 Uhr hatte ich meine Karte. Um 15:57 Uhr war ich auf meinem Platz, der sich noch in der 3. Etage befand und ich musste noch halb ums Stadion rumlaufen und wieder in einer langen Schlange anstehen. Das Spiel begann um 16:05 Uhr. Die Vorzeichen waren für dieses Spiel sonnenklar. City als Champions League Achtelfinalist gegen den Zweitligist Wigan Athletic. Eigentlich eine klare Sache, aber Vorsicht - Im FA Cup Endspiel 2013 unterlag City völlig überrachend gegen Außenseiter Wigan. Auch heute schien es nicht zu laufen. 0:1 zur Halbzeit durch einen Elfmeter für Wigan. In der 47. Minute erhöhten die Latics sogar noch auf 2:0 und in der 50. Minute wechselte Coach Pellegrini gleich 3x aus bei City. Neben dem Ex-Bayer Demichelis, der schon in der Startelf stand, kam nun auch der ehemalige Wolfsburger Edin Dzeko zu seinem Einsatz. City erhöhte den Druck und kam durch Samir Nasri in der 68. Minute zum Anschluss. City ist nun drückend überlegen und es gibt nur noch Powerplay auf das Latics Tor. Dzeko vergibt aus 3 Metern freistehend vor dem leeren Tor und köpft nochmals gegen den Pfosten. Es half alles nichts. Wigan gewann am Ende etwas glücklich und schlägt City bereits zum 2. mal im FA Cup hintereinander. Nun stehen mit Wigan, Hull, Sheffield Utd. und Arsenal diese vier Teams im Halbfinale. Ich war jedenfalls bei einer echten Pokalsensation mit dabei.
Interessant auch, dass keines der vier besuchten Spiele ausverkauft war. Am Abend ging es nochmal in die Stadt und dann auch recht früh ins Hotel. 

              
Bild 1: Blick auf den North Stand
Bild 2: Der East Stand
Bild 3: South Stand mit den feiernden Wigan Fans nach dem Spiel
Bild 4: Die Türme zu den einzelnen Tribünenetagen

Am Montag sollte meine Reise dann erst mal nach Liverpool führen. Dort habe ich zunächst mal den LFC Store besucht und ein bisschen in der Stadt gebummelt mit einem nachmittaglichen Besuch im legendären Cavern Club Liverpool.  Am frühen Nachmittag habe ich mich dann aus Liverpool ins gut eine Stunde entfernte Southport - Meols Kop begeben. Hier an der Haig Avenue sollte um 19 Uhr das A-Jugendspiel zwischen Everton und Stoke statt finden. Mit Google Streetview habe ich mir bereits im Vorhinein alle Wege zu den Stadien angeschaut und es hat alles prima geklappt, von daher kann ich persönlich keine Kritik an Streetview äußern, sondern finde es eine sinnvolle Hilfe. Am Stadion angekommen fand ich zunächst nichts und niemanden vor. Die Barfrau in der Stadionkneipe aber meinte, dass Everton definitiv nicht mit der A-Jugend heute hier spielen würde. Ich solle es doch mal im Goodison Park Liverpool versuchen, ob sie dort spielen. Völlig genervt und gefrustet bin ich dann wieder in Richtung der Bahnstation gelaufen. Mittlerweile war es 18 Uhr, um 19 Uhr war Anpfiff. Was sollte ich tun? Zurück nach Manchester oder nochmal versuchen in Liverpool wenigstens die 2. Halbzeit des A-Jugendspiels in einem Stadion zu sehen, in dem ich schon zwei mal war? Ich entschied mich für Zweiteres. Um 19:29 Uhr traf ich über Southport fahrend in Liverpool Central ein. Sofort sprang ich in ein Taxi und erklärte dem Fahrer, der LFC Dauerkartenbesitzer war, was passiert sei und was ich nun vor hatte. Er fand mich doch ein bisschen verrückt wie er meinte. Am Goodison Park angekommen, stellten wir beide dann leider fest, dass alles dunkel war und auch dort kein Spiel war. Also ging es zurück zur Liverpool Lime Street um die Heimfahrt nach Manchester anzutreten. Doppelt ärgerlich für mich war, dass auch die A-Jugend von Man City an diesem Montag ein Heimspiel hatte, welches wahrscheinlich in Hyde stattfand. Das Everton Spiel wurde kurzfristig auf den 17.03.14 verlegt, wie ich zu hause erfuhr. Leider neigt sich die Reise schon wieder dem Ende zu, das sparen hat sich auf jeden Fall gelohnt und 4 Jahre bis zum nächsten Besuch will ich auf jeden Fall nicht warten. Es war nun bereits der 7. Ligaaufenthalt für mich in England, dies hätten ja auch eigentlich 7 neue Länderpunkte sein können. Aber irgendwie komme ich doch immer wieder gerne zurück auf die Insel.

    
Bild 1: Southport an der Merseyside
Bild 2: Die Haig Avenue, in der leider kein Spiel stattfand

07.12.2013 SV Werder Bremen - FC Bayern München 0:7
Ob Sturmtief Xaver oder Bayern - Werder geht heute unter!
Seit vielen Jahren mal wieder nach Bremen hieß es einen Tag nach Nikolaus. Sebastian und Celine sind ebenfalls mit von der Partie gewesen. Das Spiel stand bis einen Tag vor Anpfiff noch auf der Kippe. Das Sturmtief Xaver drückte das Wasser der Weser auf fast 5,20m, was beinahe zu einer Überflutung, des direkt an der Weser liegenden Weserstadions geführt hätte. Aber glücklicherweise blieb die Überschwemmung aus. Im Vorhinein des Spiels konnte man aber schon über einige Medien vernehmen: "Ob Xaver oder Bayern - heute geht Bremen unter!". Mir war das eigentlich noch nicht so klar, denn gegen die Bayern sind die Bremer ja eigentlich immer heiß wie Frittenfett. Allerdings hoffte ich natürlich auf einen Sieg, vielleicht 1:0 oder 3:1.
Da wir schon gegen 7 Uhr Driedorf in Richtung Bremen verließen waren wir auch schon am späten Vormittag in Bremen angekommen. Also ging es nochmal ab in die Stadt, über den Marktplatz, den Weihnachtsmarkt und ins Mc Donald' s führte uns drei der Weg an diesem Morgen. Nach einer Stärkung und einem Glühwein ging es dann auch schon zurück Richtung Osterdeich, wo sich das Weserstadion befindet. Ein wenig konnte man schon sehen, dass das Wasser hier und dort wohl ein paar mal über die Ufer kam, aber am heutigen sonnigen Tag war es ein Tag wie jeder andere. Am Stadion selbst kamen wir gerade an, als auch die Ultras der Bayern eintrafen und es auch gleich zu etwas Aufregung kam, als sich die Beamten der hiesigen Staatsgewalt einen der Ultras schnappten und ihn unsanft zu Boden in den Dreck warfen. Als wir dann schon relativ früh im Stadion waren verging die Zeit doch recht schnell. Die Aufstellung der Bremer und deren Ersatzbank ließ mich dann schon etwas aufhorchen. Kein Star, oder Spieler mehr in diesem Verein vor dem man sich fürchten müsste. Was waren das noch vor ein paar Jahren für Duelle als es in Bremen noch Spieler wie Wiese, Naldo, Mertesacker, Diego, Klose oder Ailton gab? und heute? Kein einziger Spieler  mit annähernd solchem Niveau mehr vorhanden. Bremen, gegen die ich  schon seit frühester Kindheit eine abgrundtiefe Abneigung pflege, mutiert immer mehr zur grauen Maus der Liga, welche sie ja bereits vor einigen Jahren schon mal waren.
Das Spiel war von Beginn an flott und von wenig Zurückhaltung auf beiden Seiten geprägt. Bremen hatte sogar die ein oder andere gute Chance um in Führung zu gehen. Doch dann traf Lukimya ins eigene Tor. Kurz darauf erhöhte dann van Buyten auf 2:0 und kurz vor der Pause sogar der an diesem Tag überragende Ribéry auf 3:0. In der Halbzeit fragte ich mich schon, was würden die beiden Trainer wohl bei solch einem Ergebnis ihren Teams mit auf den Weg geben? Fakt war auf jeden Fall, dass die Ratschläge von Robin Dutt die falschen waren. Mandzukic, Müller, Ribéry und Götze verzauberten die Bayernfans bei ihrer 7:0 Gala. In der zweiten Halbzeit hätten wir sogar durchaus noch mehr Tore schießen können. Wahnsinn! Bayern dominierte die Bremer nach Belieben und Bremen hatte glaube ich in der zweiten Halbzeit überhaupt keinen Torschuss mehr zu verzeichnen. Was für ein Sieg. Wir waren natürlich alle hochzufrieden und auch Celine' s Lieblingsspieler Thomas Müller hat seine Bude an diesem Nachmittag noch gemacht. Supporttechnisch war der Nachmittag auch wunderbar. Der Gästeblock, der sich direkt unter dem Dach befindet, bietet natürlich eine optimale Grundlage für eine gute Akustik. Der Bremer Support war wie immer, wenn man ein Spiel von Werder Bremen sieht - nicht vorhanden! Ein rund um gelungener Tag. Wieder zurück in Driedorf musste ich natürlich Werders höchste Bundesligaheimniederlage doch noch mal kurz in der Dampflok ausklingen lassen. "Was ist grün und stinkt nach Fisch" kann ich da nur sagen!

21.09.2013 FC Schalke 04 - FC Bayern München 0:4
Schaalaalaalalalalaa Scheiße null vier!
Mal wieder zu einem der unbeliebsteen Vereine in meinem eigenen Vereinsranking ging am 21.09.13 - nach Gelsenkirchen zum ewigen Meister der Herzen. Nachdem wir schon 5 Stunden vor Spielbeginn in GE waren, haben wir uns zunächst erst mal im Mc Donald' s breit gemacht. Ich glaube das ist einer der wenigen Orte, wo man in GE gesittet essen kann. Danach haben wir uns auf den Weg in Richtung Stadion gemacht. Aufgrund der vielen Zeit haben wir noch mal einen Blick ins alte Parkstadion geworfen. Oder besser gesagt auf die Reste der Gegengerade, die beiden noch bestehenden Flutlichtmasten und das Spielfeld, denn alles andere des Stadions existiert nicht mehr. Max hat uns dann gleich noch mit zu einer seiner Bekanntschaften genommen, die wohl irgendwo an der Tausend Freunde Mauer an einem Kümmerling Stand stehen sollte. Gut, es war ein Veltins Stand. Aber sonst kann man nur sagen: Eine Schalkerin, wie man sie sich vorstellt. Mit Bier und Kippe auf der einen und mit Kümmerling auf der anderen Seite bewaffnet empfing sie uns. Na ja, Klischees wollen halt bedient werden und hier passt es halt wieder mal perfekt. Teile des Fanklubs seien noch in der Stadt. Ich fragte mal nach in welcher Stadt? Denn GE habe doch gar keine Stadt? Dies wrude wohl nicht so lustig aufgefasst. Wie dem auch sei, alles in allem eine ganz Nette und ich bin dann gleich mal in Richtung Gästeblock aufgebrochen, die Blauen waren mir doch etwas in zu großer Überzahl. Ich wollte doch lieber bei zivilisierten Bayernfans meinen Nachmittag verbringen. Leider musste ich dann feststellen, dass unser Sitzplatzblock gar nicht mehr im Gästebereich lag, sondern direkt am S04 Block auf der Gegengerade. Na ja, wird halt direkt gepöbelt auch nicht schlimm.
Das Spiel dominierte zunächst der S04. Aber nicht zwingend genug. Bayern wartete geduldig ab. Dann der Doppelschlag. In der 21. Minute verwandelte Schweinsteiger eine Ecke per Kopf zum 0:1. Eine Minute später, erhöhte Mandzukic ebenfalls per Kopf nach schöner Flanke in den Rücken der Abwehr durch David Alaba auf 0:2. Dies war dann auch der Pausenstand. Die Stimmung wurde natürlich nach jedem Tor besser im Bayernblock. Auch in der 2. Halbzeit brachte unser erste Härtetest, wie wir alle dachten, nichts zustande. Ganz im Gegenteil. 0:3 durch Ribéry der eine Alaba Flanke an Hildebrand vorbei ins Tor kullern lies und das 0:4 durch Pizarro, der einen Müller Konter, den er nach Rempler von Hildebrand noch fast im Sitzen zu Pizarro brachte abschloss. Eigentlich haben wir an diesem Abend nicht genügend Tore erzielt, denn der BVB spielte am Nachmittag nur 1:1 beim Club. Nun sind wir Punkt- und Torgleich mit den Schwarz-Gelben auf Platz 1. Die Schalker waren zum Schluß recht leise, verständlich natürlich nach solch einer Leistung. Das Highlight war wieder einmal die Böklunder Fanbox, wo man sich anhören konnte, wie ein Vater seinen missratenen Sohn grüßte, der wenigstens noch genügend Niveau hat und Bayern Fan geworden ist grüßte, oder wo nervige Weiber darüber philosophierten, dass man eben lieber 4 Minuten Dt. Meister sei, als eine Sekunde Bayern Fan. Ich gönne euch den Titel vom 19.05.2001 von ganzem Herzen.

09.08.2013 FC Bayern München - Borussia Mönchengladbach 3:1
Spiel eins nach dem Triple - und was kommt jetzt?
Neue Saison und neuer Trainer hieß es zunächst einmal für uns. Der meistgejadteste Trainer der Welt - Pep Guardiola, heuerte beim Triple Sieger in München an und soll den FC Bayern in den nächsten Jahren in Europa ganz oben etablieren. Aber man wird sehen wo die Mannschaft in Guardiolas erster Saison am Ende stehen wird. Es wird wohl eine Systemumstellung auf ein 4-1-4-1 geben, genau wie mit Thiago ein neuer Spieler für' s Mittelfeld verpflichtet wurde, wo sowieso schon mit Neuzugang Götze ein Überangebot an Spielern gegeben ist. Man darf sich also zurecht fragen, was wird Guardiola alles verändern und wie will er den FC Bayern eigentlich noch stärker machen, als in der vergangenen Saison?
Nach einem lockeren 5:0 Auftaktsieg im DFB Pokal beim BSV SW Rehden stand heute der erste Härtetest gegen M' Gladbach auf dem Programm. Mit Sebastian und Max bin ich am frühen Mittag in Richtung München aufgebrochen. Auch der Bayern Max steht dem neuen Trainer mit gemischten Gefühlen entgegen, vor allem sein angestrebtes "Tiki Taki".
Gegen Gladbach begannen die Bayern zunächst einmal ganz gewohnt druckvoll. Schnell stand es durch Robben und Mandzukic 2:0. Aber man merkte schon sehr bald, dass die Bayern wohl in diesem Jahr mehr Gegentore kassieren würden, denn durch die offensive Ausrichtung der gesamten Mannschaft werden sich zwangsläufig Lücken in der Abwehr auftun, die eine stärkere Mannschaft wie MG sicherlich in Tore umsetzen wird. Dante brachte Gladbach mit einem Eigentor auf einmmal wieder heran.
In der zweiten Halbzeit gab es dann auf einmal einen Handelfmeter für die Bayern, der wohl etwas umstritten schien. Müller lief an und ter Stegen wehrte den Ball im Flug ab. Dominguez, der das erste Handspiel verursachte sprintete zum abgewehrten Ball und bekam diesen erneut an die Hand - wieder Elfmeter! Diesmal behielt Alaba die Nerven und erhöhte auf das Endergebnis von 3:1. Alles in allem ein verdienter Sieg, aber von der Triple Elf sind die Bayern derzeit noch meilenweit entfernt. Gegen 3:15 Uhr waren wir wieder in Driedorf, wo ich gerade noch "Mona Lisa" auf der Kirmesdisco hörte, bevor auch hier Schluss war.

01.06.2013 FC Bayern München - VfB Stuttgart 3:2
Heute erstmals im Stadion live dabei - der Bayern Max
Heute stand das letzte Spiel einer phantastischen Saison an, das DFB Pokalfinale gegen, den in dieser Saison enttäuschenden VfB Stuttgart. Im Siegestaumel hatte Karl-Heinz Rummenigge auf dem Festbankett zum CL Sieg letzte Woche noch vermeldet, dass man den VfB wohl auch noch mit 1,8 Promille schlagen werde. Dies sorgte natürlich wieder einmal für Aufregung in der Fußballfachwelt und natürlich vor allem bei den Bayernhassern. Aber wenn wir mal ehrlich sind, sollten die Schwaben auch gegen eine alkoholisierte Bayernmannschaft in dieser Saison chancenlos sein.
Im Bus wurde am Morgen zunächst einmal der Bayern Max über das Mikro persönlich begrüßt, da er heute sein erstes Spiel live im Stadion sehen würde - es gab bestimmt einige die das geglaubt haben. Aber sein erstes Spiel liegt schon einige Jahre zurück, 1974 war es, eine 0:6 Pleite der Bayern in Frankfurt. Im Bus hatten wir noch einen Mitfahrer von der Mitfahrzentrale, der von Wetzlar nach Berlin wollte. Er konnte kein Deutsch und war Spanier. Max hat das allerdings nicht interessiert. Er textete den armen Mann erst mal auf deutsch zu. Nachdem wir ihn darauf hinwiesen, dass er das nicht verstehen würde, meinte Max nur salopp: "Der versteht mich, letzte Woche in London hab' ich auch mit den Engländern deutsch geschwätzt und die haben alles verstanden" - is klar Max.
Die Busfahrt verlief ruhig und unspektakulär. In Berlin angekommen bin ich mit Thomas, Max und Sebastian erst einmal in die Stadt gefahren. Dort hatten die Stuttgarter sich an der Gedächtniskirche breit gemacht und außer Schwaben war leider nicht viel zu sehen. Also hieß es für uns, noch schnell etwas Essen und zurück in völlig überfüllten U-Bahnen zum Olympiastadion.
Im Stadion selbst war schon vor dem Anpfiff gute Stimmung im Bayernblock. Das war ja auch nicht anders zu erwarten nach dieser Saison und dem Endsieg über den BVB am letzten Samstag. Man hatte das Gefühl, das hier heute einfach nur die Krönung einer einmaligen Saison folgen sollte und als brave Gäste werden die Stuttgarter schon nicht aufmucken. Das Spiel war allerdings dann sehr offen. Stuttgart hatte in den ersten 20 Minuten zwei hundertprozentige Chancen und wir trauten unseren Augen nicht, wie forsch die VfB Elf an diesem Abend aufspielte. Die Bayern brauchten wie schon gegen Dortmund etwas Anlaufzeit um in die Partie zu kommen. In der 39. Minute dann die Erlösung. Müller verwandelte einen Foulelfmeter, der an Lahm verursacht wurde, zum 1:0 für den FCB. Jetzt schien es doch zu laufen. In der 2. Halbzeit ging es sogleich auch so weiter 2:0 und 3:0 durch den heute spielenden Mario Gomez in der 50. und 60. Spielminute. Bayern dominierte und spätestens jetzt dachte man zum ersten mal, dass heute hier etwas ganz Großes passieren kann, wenn nämlich erstmals eine Dt. Mannschaft das Triple gewinnt. In der 71. verkürzte Martin Harnik per Kopf auf 1:3, allerdings nahmen wir das irgendwie gar nicht richtig wahr. Sehr wohl nahmen wir aber das 2:3, ebenfalls durch Martin Harnik in der 79. Minute wahr. Und nun sollte es noch mal eine gut 15minütige Zitterpartie geben, denn die Bayern hatten es tatsächlich geschafft völlig abgeschriebene Stuttgarter noch mal ins Spiel kommen zu lassen.
Wie dem auch sei, am Ende war es zwar nochmals eine Zitterpartie aber das Triple war da! Der 01.06.2013 ist ein historisches Datum und egal, wie viele Triples der FC Bayern noch holen wird, wir waren beim ersten und wahrscheinlich auch beim souveränsten Triple mit dabei. Es war geschafft. Die Mannschaft und das Trainerteam um Jupp Heynckes hat sich nun endgültig unsterblich gemacht. Heynckes der in München stets sehr nüchtern betrachtet wurde hat es geschafft, diese Mannschaft und sich selbst auch unsterblich zu machen. Jupp Jupp Jupp Jupp Jupp schallte es durch das Olympiastadion. Natürlich war uns nun auch klar, dass dieser großartige Trainer nun hier sein letztes Spiel für die Bayern absolvierte und erstmals als Trainer den DFB Pokal gewonnen hat. Es kam Wehmut auf und man fragte sich sogleich: "Was kann eigentlich Guardiola jetzt noch besser machen?" Auch Uli Hoeneß wurde wieder von der Fankurve gefeiert und mit Sprechchören beschenkt. Das gibt es eben auch nur beim FC Bayern, dass man eben doch immer zusammen steht auch in schweren Zeiten, wie sie Uli Hoeneß derzeit durchleben muss. Wollen wir hoffen, dass alles gut wird für ihn. Mir ist ein Uli Hoeneß der so viel Gutes tut und dafür vielleicht mal 10 Mio. Euro hinterzieht tausend mal lieber, wie ein Politiker, der nur erzählt und labert und Milliarden an Steuergeldern verplempert.
Jetzt konnte die große Sause starten. Die Bayern feierten ausgelassen und die Fans natürlich auch. Wahnsinn, was für eine Saison wird sich an diesem Abend nun dem Ende zu neigen. Rekorde über Rekorde. Aber jeder dieser Siege lässt natürlich die Messlatte für Pep Guardiola nochmals ansteigen, der arme Kerl. Auf der Heimfahrt wurde dann zunächst einmal ordentlich gefeiert mit Flippers, Sportis und sonstigen Schlagern. Gegen 06:30 Uhr am Sonntag Morgen waren wir wieder zuhause und konnten uns überglücklich schätzen, denn MIA SAN TRIPLE!

25.05.2013 Borussia Dortmund – FC Bayern München 1:2
Arjen Robben‘ s süße Rache an der Vergangenheit
Mein 500. Spiel stand auf dem Programm und was für eines! 1. Spielte meine Lieblingsmannschaft um den begehrtesten Pokal Europas, 2. fand das Spiel in meinem Lieblingsland England statt und 3. stand mit dem BVB eine Mannschaft als Gegner fest, die ich nach dem FCB am häufigsten gesehen habe. 4. Wurde es zunächst einmal ein ganz schöner Nervenkrieg um nach London zu kommen.
Bereits um halb 11 morgens war ich mit Sebastian am Flughafen in Frankfurt um mit KLM über Amsterdam nach London zu fliegen. Das Gate sollte um 11:20 Uhr öffnen, wir waren definitiv zwischen 11:30 – 11:35 Uhr am Gate als die Dame uns die Tür vor der Nase zuschlug und uns mitteilte, wir seien zu spät und hätten jetzt halt Pech gehabt. Wir sollen umbuchen auf eine andere Maschine nach London. Völlig fassungslos, wütend und total fertig sind wir dann zum KLM Schalter gerannt. Dort verstand man zunächst erst einmal nicht, dass wir noch in Frankfurt waren und nicht im Flieger saßen. Nach einem Rückruf am Gate teilte man uns mit, dass wir eben zu spät gekommen seien. Man könne uns jetzt nur über Amsterdam auf einen anderen Flug buchen. Aber London an diesem Tag sehe ja wohl eher schlecht aus. Die netten Mitarbeiter am Schalter fanden dann tatsächlich noch einen Flug mit KLM nach London. Der um 23:30 Uhr britischer Zeit landen sollte. Na ja sagte ich, dann sehe ich ja nicht mal mehr die Pokalübergabe. Man teilte uns als nächstes mit, dass KLM uns komplett storniert habe, auch für den Rückflug. Jetzt hätten wir lediglich noch die Möglichkeit neu zu buchen. In diesem Moment sah ich mich schon zuhause auf dem Sofa mit meiner Eintrittskarte sitzen um das Spiel am TV zu schauen. Die Enttäuschung war in diesem Moment schon unbeschreiblich. Mögliche Flüge nach London wären über Paris mit Ankunft um 18:45 Uhr oder um 20:30 Uhr. Aber das wäre natürlich etwas spät für uns geworden aber immer noch besser wie gar nicht dabei zu sein. Die Mitarbeiter fanden dann doch tatsächlich noch einen Flug mit Lufthansa um 17:10 der um 17:50 Uhr in London ankommen sollte. Den haben wir dann auch sofort gebucht. Selbst der zunächst in meinen Augen befürchtete Preis war noch im Rahmen des finanziell möglichen für mich. Das Problem war allerdings, vor Dienstag würden wir keinen Rückflug mehr bekommen. Aber das stellte sich für mich erst mal als kein Problem dar, denn ich wollte erst mal nur hinkommen und heim wären wir schon irgendwie gekommen dachte ich nur. Immerhin waren ja genügend deutsche Busse da, die bestimmt noch 2 Plätze frei hatten. Wir gingen dann sofort in Richtung des Gates und ließen uns dort nieder. Die Maschine der Lufthansa nach London um 14:10 Uhr hob planmäßig ab, die nächste flog um 15:10 Uhr und dann unsere um 17:10 Uhr. Bei der 15:10 Uhr Maschine bin ich einfach mal nach dem Großteil des Check in hingegangen und habe gefragt, ob es die Möglichkeit gibt mit dieser Maschine noch mit zu fliegen. Die Kollegin am Schalter meinte zwar zunächst, dass das nicht so einfach gehe und nochmals Gebühren kosten würde. Sie würde mal schauen, wie das klappen könnte. Als sie eine weitere Kollegin zu Rate rief, sagte diese nur „Ach komm, nimm die zwei doch einfach mit, die wollen doch zum Fußball“. Gesagt getan, so konnten wir als letzte Passagiere noch um 15:10 Uhr in Richtung London abheben. Der 1. Stewart erwartete uns bereits am Flugzeug und das Catering wurde ebenfalls nochmals um 2 Portionen für uns aufgestockt, worauf wir aber auch verzichtet hätten. Ich war nur heilfroh, dass wir in einer Maschine saßen, die uns pünktlich zum Spiel fliegen sollte.
Somit sind wir dann doch tatsächlich noch um 15:40 Uhr englischer Zeit in London Heathrow gelandet und wir hatten noch 4 Stunden Zeit bis zum Anstoss. In London ging es dann gleich auf in Richtung Stadion, wo Sebastian und ich uns dann trennten. Ich wartete auf meinen Freund Thomas, der meine zweite Karte bekommen hatte. Wir gingen gleich ins Stadion und waren natürlich jetzt schon richtig aufgeregt wegen des anstehenden Spiels. Eine Niederlage gegen derzeit hartnäckigsten Konkurrenten des FCB, den BVB wäre für mich schlimmer als die Niederlage im letzten Jahr gegen Chelsea. Nicht auszudenken, wenn Jürgen Klopp, der sich in meinen Augen zu einem unbeliebtesten Trainer der Bundesliga entwickelt hat, oder ein Kevin Großkreutz mit dem Henkelpott durch das Wembley laufen würden. Für mich war klar: Verliert der FC Bayern heute gegen die schwarz-gelben werde ich die Pokalübergabe sicherlich nicht mehr im Stadion miterleben. So was möchte ich einfach nicht mit erleben. Was wurde nicht alles im Vorfeld der Partie über die Medien berichtet. Talkshows wie Maybrit Illner oder Markus Lanz befassten sich nur noch mit diesem Thema. Was wäre wenn? Wer ist der Favorit? Wer gewinnt? Was passiert wenn? und und und. Auf einmal wurden Personen wie Andrea Kiewel, die wohl noch nie ein Spiel im Stadion gesehen haben wird, zu Fußballexperten gemacht. Statistiken wurden bemüht: 1997 wurde der BVB nach Meisterschaften CL Sieger (BVB Meister 2011, 2012), der VfB wurde Pokalsieger (steht 2013 im Finale gegen den FCB), der VfL Wolfsburg aus Niedersachsen stieg in die BL auf (2013 Eintr. Braunschweig), und Hertha BSC stieg mit Lautern auf (Hertha stieg 2013 auf, Lautern spielte Relegation gegen Hoffenheim), Fortuna Düsseldorf stieg 1997 ab (2013 stieg Düsseldorf ebenfalls ab) und Peter Graf musste wegen Steuerhinterziehung ins Gefängnis (2013 löste die Selbstanzeige von Uli Hoeneß eine große Diskussion aus, Ergebnis noch offen). Eine andere Statistik besagte, dass in den letzten 5 Jahren immer Barca oder der Barca Bezwinger die Champions League gewann. All das wurde natürlich im Vorfeld des „Traumfinales“ täglich ausgeschlachtet, so dass man schon im Vorfeld des Endspiels nervlich stark angeschlagen zu hause vor dem Fernseher sitzen musste. Apropos Traumfinale: War es das wirklich? Also ich hoffe im Europapokal nie auf einen deutschen Gegner, selbst nicht im Endspiel, aber nun war es nun mal soweit. Aber die Engländer haben es ja im Vorfeld schon richtig erkannt: "Das schöne am german Final ist, dass eine deutsche Mannschaft verlieren wird", was natürlich hoffentlich Dortmund wird, dachte ich mir.
Alle Statistiken, Fragen, Serien etc. sind mit dem Anpfiff des Finales vergessen, dann zählen nur noch die kommenden 90 Minuten. Aber eines ist wohl auch ganz klar. Nimmt man die CL Spiele der laufenden Saison, so muss man feststellen, dass der FCB der sowohl Arsenal, Juve und vor allem den FC Barcelona aus dem Wettbewerb gefegt hat, sicherlich den Cup mehr verdient hätte, wie der BVB der gegen Malaga quasi schon ausgeschieden war und mit 4 Mann im Abseits sich noch ins Halbfinale mogelte, wo man in Madrid auch von Glück sprechen konnte, dass die Madrilenen nicht schon etwas früher mit dem Tore schießen begonnen hatten. Aber wie schon gesagt, alles ist Makulatur, jetzt standen 90 sehr spannende Minuten auf dem Programm.
Die BVB Fans hatten ihre Choreo schon komplett abgesagt, die Bayern Fans haben sich dennoch zur Durchführung der Choreo entschieden, obwohl man von der UEFA nur Steine in den Weg gelegt bekommen hat im Vorfeld. So viel zum Thema Fankultur und UEFA - zwei Welten prallen aufeinander.
Das Spiel begann und wir trauten in den ersten 45 Minuten unseren Augen nicht. Der zwar stark erwartete BVB übernahm gleich die Initiative. Die Bayern kamen in den ersten 30 Minuten überhaupt nicht ins Spiel und konnten keinen Spielaufbau durchführen. Fehlpässe, lange Bälle, verstolperte Bälle waren an der Tagesordnung und ich hoffte nur, dass wir mit 0:0 in die Halbzeit kommen um uns neu zu sortieren. Gleich mehrmals musste Manuel Neuer mit Glanzparaden einen Rückstand verhindern. In der ersten Halbzeit gab es bereits mehr Ecken für den BVB wie im gesamten Champions League Finale 2012 gegen den FC Chelsea.
Die Halbzeit kam und wir konnten zunächst einmal durchatmen. Die zweite Halbzeit sollte auf jeden Fall nicht mehr so vom BVB dominiert werden wie die Erste. Bayern kam besser ins Spiel und man hatte den Eindruck, dass die Dortmunder aufgrund der hohen Laufbereitschaft in der ersten Halbzeit bereits Kräfte gelassen haben. Dann die 60. Minute. Robben umkurvt Weidenfeller und passt von der Grundlinie in die Mitte, wo Mario Mandzukic nur noch einschieben muss zum 1:0. Endlich! Bayern in Führung. Was für ein Jubel, alle fielen übereinander her, was wäre das so schön, wenn man den Dortmunder Größenwahn ein für alle mal auslöschen könnte. Aber sogleich erinnerte mich mein Kumpel Thomas daran, dass man auch 1:0 gegen Porto 1987, 1:0 gegen Manchester 1999 und 1:0 gegen Chelsea 2012 führte und stets verloren hatte. In der 68. Minute schien die Statistik dann tatsächlich Wahrheit zu werden. Berechtigter Elfmeter für den BVB, nachdem Dante im Strafraum Marco Reus um trat. Glücklicherweise gab es keine Karte, es wäre seine 2. gelbe gewesen in diesem Spiel. Zuvor hatte Franck Ribéry schon Glück als er in der 25. Minute Robert Lewandowski per Ellenbogencheck ausknockte. Insgesamt hatten die Bayern in diesen beiden Szenen also 2x Glück das Spiel noch zu elft beenden zu können. Der Elfmeter ging leider Gottes rein, Ilkay Gündogan erzielte das 1:1. Die Bayern probierten jetzt noch mal etwas mehr und man merkte, dass sie das Ding unbedingt noch in den 90 Minuten gewinnen wollten. Außerdem muss man ja auch einfach mal festhalten, trotz des großen Drucks, der auf dem FCB lastete, waren wir einfach in diesem Jahr dran den Pokal zu holen.
Aber es kam wie so oft, es wurde hoch dramatisch. Müller hatte kurz vor Ende die Riesen Chance zum 2:1, aber es fehlte eine Fußlänge. In er 89. Minute legte Ribéry auf Robben im Strafraum ab, der durch die Abwehr stolzierte und den Ball gekonnt an Weidenfeller vorbei ins leere Tor schoss. 2:1 für Bayern!
Ich habe mich überhaupt nicht bewegt und habe erst reagiert, als mich Thomas von hinten umriss. Wahnsinn die Bayern drehen das Ding in der 89. Minute und wer sonst, als Arjen Robben könnte der perfekte Hauptdarsteller dieses Endspiels werden wenn nicht er. Gerade ihm habe ich das von ganzem Herzen gegönnt. Vor der Saison wurde ja schon geschrieben, Robben müsse verkauft werden, da er dem FCB nicht mehr helfen könne. Unvergessen sein verschossener Elfmeter im CL Finale 2012 gegen Chelsea, das Pfeifkonzert einiger so genannter „Fans“ im Freundschaftsspiel gegen die holländische Nationalmannschaft, die Egoismusdebatte, die Schmach im letzten DFB Pokal Finale gegen den BVB, welches wir 2:5 verloren und natürlich der verschossene Meisterschaftselfmeter in Dortmund, wo sich auch noch Neven Subotic nach dessen Fehlschuss provokant vor ihm aufbäumte. Diesmal hatte der unsympathische Innenverteidiger der schwarz-gelben auf jeden Fall schön das Nachsehen und konnte mit ansehen, wie sich der FC Bayern und Arjen Robben die Krone Europas völlig verdient aufsetzten. Die Nachspielzeit von 3 Minuten verlief relativ unspektakulär und dann war es soweit. Erstmals seit 2001 sind wir wieder die Könige Europas. Oder wie es in Wembley zu lesen war: „Kings of Europe – FC Bayern München“.
Endlich stieg die rot-weiße Party und die gesamte Anspannung der letzten Wochen und des heutigen Tages natürlich entlud sich mit einem mal. Philipp Lahm bekam den Pott, der gefühlt doppelt so groß ist, wie er selbst. Besonders schön und stimmungsvoll wurde es natürlich, als die Mannschaft Uli Hoeneß, der sich zunächst etwas zierte, aber aufgrund der Anfeuerung aus der Bayern Ecke doch dazu gezwungen wurde, den Pott in den Londoner Nachthimmel zu recken. Die Dortmunder konnten die Niederlage nicht fassen und standen noch minutenlang reglos auf dem Platz herum, aber wen interessierte das schon. Wir sind endlich wieder die Nummer eins in Europa, in Deutschland sind wir das ja schon lange, bei einem 25 Punkte Vorsprung kann Klopp noch so oft betonen, dass die Bayern ja nur so stark sind, weil die Dortmunder in diesem Jahr nicht so gut waren, aber abnehmen tut das ihm sowieso keiner. Wir waren noch gut 2 Stunden nach Spielende in diesem denkwürdigen Stadion. Dann ging es zu den Busparkplätzen, wir mussten ja auch nun noch unsere Rückreise irgendwie organisieren. Im Endeffekt bin ich mit dem Hessenmobbus nach Limburg gefahren und Sebastian mit Herborn-Sinn nach Herborn. Aber der Aufwand und der Ärger den wir durch die Stornierung von KLM hatten sind enorm und dem werden wir auch noch einmal nachgehen. Unser Bus musste an der Fähre nach Calais dann gut 4 Stunden warten. In den frühen Morgenstunden verkündete irgendjemand im Bus, dass wohl angeblich eine Dortmunder Ultra Gruppe, die für ihre eher rustikale Art bekannt ist, mit auf unserer Fähre sei, um es einmal so zu umschreiben. Oh je, das könnte wohl Ärger geben. Beim warten auf die Zufahrt zur Fähre wurde es dann auf einmal auch noch mal hektisch, als aus dem besagten Dortmunder Bus auf einmal eine Leuchtspurrakete in Richtung der Bayern Busse abgeschossen wurde. Sofort leerten sich 2 – 3 Busse und ca. 100 Bayernfans stürmten in Richtung des Dortmunder Busses. Aber die Polizei war schneller und konnte die Situation sofort unter Kontrolle bringen. Die Polizei teilte dann mit, dass die Fanlager bei der Überfahrt nach Vereinen getrennt würden. Dies bedeutete natürlich nochmals etwas längere Wartezeiten. Wenigstens konnten wir als erstes die Insel verlassen und die Dortmunder mussten noch etwas länger warten. Gegen 17 Uhr war ich wieder in Limburg, wo Nadine mich abholte.
Mein Jubiläumsspiel war ein wirklich besonderes mit allem was dazu gehört. Für alle Älteren unter den Lesern:
Auf der Meisterfeier 1990 hat ein gewisser Jupp Heynckes den Satz gesagt: „Ich verspreche euch, wir holen den Europapokal!“. Damals schied man im Halbfinale gegen Roter Stern Belgrad mit 1:2 und 2:2 aus, es war mein erstes Spiel in München und nach 23 Jahren löst Jupp Heynckes nun sein Versprechen ein – Danke Jupp!
Hier noch einige Daten zum Spiel: 

Aufstellung:
Neuer – Lahm, Boateng, Dante, Alaba – Martinez, Schweinsteiger – Robben, T. Müller, Ribéry (90.+1 Luiz Gustavo) - Mandzukic (90.+4 Gomez)

Tore:
0:1 Mandzukic (60.), 1:1 Gündogan (68. FE), 1:2 Robben (89.)

04.05.2013 Borussia Dortmund - FC Bayern München 1:1
Ein kleiner Vorgeschmack auf' s CL Finale 2013
Das wohl unwichtigste Gipfeltreffen der letzten Jahre stand an. Die Bayern mit 20 Punkten vor dem BVB schon längst Dt. Meister und die Dortmunder, die schon sicher in der CL vertreten sein werden trafen am 32. Spieltag aufeinander. Aber dennoch gab es mächtig Brisanz vor dem Duell. Die Hoeness' sche Steuerhinterziehung oder der Transferhammer von Mario Götze, der zur nächsten Saison nach München kommt. Aber alles in den Schatten stellte das bevorstehende Champions League Finale in Wembley, wo beide Teams überraschender Weise aufeinander treffen werden. Aus Bayernkreisen  hört man immer wieder, dass die absolut einmalige Saison mit einer Niederlage gegen Dortmund im CL Finale für die Füße gewesen sei. Dem ist wohl auch nichts mehr hinzuzufügen. 
Mit Thomas, Ingo und Max ging es auf in Richtung Dortmund, wo wir schon am frühen Nachmittag eintrafen. Im Reitstall hatten wir somit noch die Chance die Bundesligakonferenz zu schauen. Hier konnte man schon den ersten Eindruck von den bevorstehenden Emotionen bekommen, als es nämlich zu einer handfesten Schlägerei zwischen Dortmundern und Münchner kam und wir 4 mitten drin saßen. Aber alles halb so wild.
Im Stadion selbst war die Stimmung im Bayern Block sehr gut, klar, es ging ja auch um nichts mehr und wir waren ja immerhin als frisch gebackener Meister inklusive jeder Menge Rekorde, die vom BVB teilweise selbst noch im letzten Jahr als "unerreichbare Rekorde" aufgestellt wurden angereist. Natürlich war die Stimmung diesmal etwas mehr Anti Dortmund. Von Dortmunder Seite war die Stimmung allerdings in diesem Aufeinandertreffen mehr als dürftig. Weder die Tribünen noch die so hoch gelobte Südtribüne (außer den Mittelblöcken) konnten für gute Stimmung sorgen. Die Bayern spielten mit einer B-Elf. Der BVB bot annähernd die 1. Elf auf. Kevin Großkreutz brachte die Dortmunder mit einem Volleyschuss in der 11. Minute in Führung, die allerdings durch Mario Gomez noch vor der Pause ausgeglichen wurde. Die zweite Halbzeit wurde für ein so beschriebenes unwichtiges Spitzenspiel hoch emotional. Vor allem als Rafinha nach einem Ellenbogencheck Gelb-Rot sah. Bei Abmarsch konnte es der Brasilianer nicht lassen und verteilte wohl noch einige Verbalohrfeigen, was wiederum Dortmunds Trainer Klopp und Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer in Rage versetzte. Robert Lewandowski verschoss zudem noch einen Handelfmeter. Na ja, ich würde lieber sehen, wie er diesen im CL-Endspiel in London verschießen würde, aber egal nun war es halt mal so, wie es kam. Am Ende stand ein 1:1 und keine Mannschaft konnte anscheinend Schlüsse für' s Endspiel daraus ziehen. Wie auch? Der FCB wird in London mit einer völlig anderen Elf antreten. Glaubt man den Statistiken so könnte der BVB wie 1997 nach zuvor 2 gewonnen Meisterschaften den CL Pott holen, der VfB Stuttgart wurde übrigens 1997 Pokalsieger. Diese Statistik wäre natürlich der absolute Horror für uns. Viel mehr Mut macht da schon die Statistik, dass stets der FC Barcelona oder die Mannschaft die die Katalanen aus der CL warf seit der Saison 2007/08 auch den Titel gewinnen konnte. Wir werden sehen und hoffen, dass die Bayern ihre Saison mit dem CL Titel und vielleicht noch dem Pokal krönen können.

10.04.2013 Juventus Turin - FC Bayern München 0:2
Über den Bernhard-Pass und durch den Mont Blanc Tunnel ins Halbfinale

Zum dritten mal ging es für mich nach Turin, zum dritten mal sah ich Juve in einem anderen Stadion dort spielen. Nach dem Delle Alpi und dem Communale ging es nun ins neu gebaute Juventus Stadium, welches anstelle des alten Delle Alpi erbaut wurde. Mit 6 Mann im 9er ging es ab Herborn los in Richtung Turin. Mit Zimbo und Euro waren  auch wieder zwei altbekannte Gesichter mit an Bord. Durch BaWü und die Schweiz ging es über den Bernard-Pass im östlichen Frankreich bei Charmonix  hoch hinauf auf 1274m und dann in den 11,6km langen Mont-Blanc Tunnel. Auf italienischer Seite kamen wir auf 1381m wieder aus dem Tunnel hinaus. Im Tunnel selbst sind strikte Sicherheitsmaßnahmen nach der großen Brandkatastrophe von 1999, bei der 39 Menschen ums Leben kamen, einzuhalten. Man darf nur zwischen 50 und 70km/h fahren und muss mind. 150m Abstand zum Vordermann halten. Dies wird alles mit Videokameras überwacht. Am späten Nachmittag kamen wir am Stadion an. Da die Gästeparkplätze schon alle voll waren, mussten wir hinter der Juve Kurve parken. Blieb nur zu hoffen, dass nach dem Spiel das Auto noch komplett war. Nachdem ich einen kurzen Rundgang um das Stadion gemacht hatte und in einem benachbarten Einkaufszentrum noch eine Pizza verspeist hatte habe ich mich so langsam zum Stadioneingang begeben. Dort kam es erst mal zur Passkontrolle, was ich auch bisher noch nicht erlebt habe. Nachdem wir ohne Passkontrolle durch die Schweiz, Frankreich und Italien fuhren konnten, mussten wir nun die Persos vorzeigen. Nach einer für Italien typisch laschen Leibesvisitation ging es hinein ins neue Stadion. Mit knapp 43.000 Plätze ist es gerade groß genug für Juve. Vor dem Spiel gab es eine schöne Choreo der Heimfans, die eine große Juve Fahne in ihren Block zogen. Auch das dazu stimmungsvolle Vereinslied erklang. Im Bayern Block indes wurde ordentlich gezündelt. Weißer und roter Rauch tauchten das Juve Stadium in dichten Nebel, mehrmals im Spiel. Juve' s Marco Vucevic hatte vor dem Match öffentlich zum Krieg gegen die Bayern aufgerufen. Aber dieser war doch recht schnell beendet. Nach anfänglich heißer Stimmung von Seiten der Italiener wurde dieser mit zunehmender Spieldauer natürlich stets etwas mauer. Vor allem als Mandzukic in der 64. und Pizarro in der 91. die Entscheidung für die Bayern besorgten. Nach dem Abpfiff feierte allerdings dennoch das ganze Stadion Juve und auch das Vereinslied wurde nochmals aus voller Kehle geschmettert. Würde es so was auch in München geben, wenn der FCB aus der Champions League geflogen wäre? Nach dem Halbfinaleinzug von Dortmund, Barca und Real Madrid haben nun die Bayern also auch ihr Ticket für' s Halbfinale gelöst. Nach dem Spiel fanden wir unseren 9er wohlbehalten auf einem völlig leeren Heimparkplatz vor und so ging es gegen 0:00 Uhr wieder zurück in Richtung Mont-Blanc Tunnel. Bei der Ausfahrt auf französischer Seite und dem Blick auf Charmonix bei Nacht konnte man erst einmal einen Eindruck gewinnen wie hoch doch 1274m Unterschied sein können. Das war schon sehr beeindruckend. Gegen 09:45 Uhr waren wir wieder in Herborn. Wieder einmal eine schöne Europapokalauswärtsfahrt und nun ein hoffentlich gutes Halbfinale und dann ein noch schöneres Endspiel für den FC Bayern. Die Mission Triple 13 ist also noch nicht beendet.

              
Bild 1: Das neue Juve Stadium von außen
Bild 2: Die markanten Pfeiler die auf beiden Enden in den Himmel ragen
Bild 3: Blick auf die Heimkurve aus dem Gästeblock heraus
Bild 4: Pyrotechnik gehört halt einfach zum guten Ton

19.02.2013 FC Arsenal London - FC Bayern München 1:3
London Calling!

Im Achtelfinale der CL traf der FC Bayern auf den FC Arsenal. Nachdem ich wieder einmal alleine gebucht habe, da unsere frühere Clique leider nicht mehr gemeinsam zum Fußball fährt, hat man sich aber doch größtenteils in London wieder getroffen. Man hat ja schon so einiges erlebt. Flüge nach Prag, die eigentlich nach Braga gehen sollten usw. Heute hat man dann erlebt, dass wohl einige nicht am richtigen Spieltag ihren Flug nach London gebucht hatten, sondern zu einem anderen Termin, dumm gelaufen kann man da nur sagen. Fragt sich wer die Umbuchungskosten übernimmt? Aber das soll ja nicht mehr mein Problem sein.
Ab Köln/Bonn ging' s mit germanwings in Richtung Heathrow los. In London bin ich erst gegen 15 Uhr am Spieltag angekommen. Dann bin ich gleich mit der Piccadilly Line in Richtung Nord-London aufgebrochen. An Kings Cross legte ich meinen ersten Zwischenstopp ein. Hier wollte ich das legendäre Gleis 9 3/4 aus den berühmten Harry Potter Erzählungen besichtigen. Man konnte dort überteuerte Fanartikel und Fotos erwerben. Natürlich standen jede Menge Asiaten am legendären Gleis. Ein kurzes Foto und schon ging es weiter zur nächsten Underground Station - Arsenal. Hier wollte ich zuerst noch einmal einen Blick ins alte Highbury Stadion werfen, was aber gar nicht so leicht war. Mittlerweile ist anstelle des alten Stadions ein Wohnkomplex errichtet worden, welcher in die alten Tribünen integriert wurde. Anstelle des Spielfeldes ist nun eine Parkanlage integriert worden. Doch so einfach war es nun nicht ins alte Stadion, oder in das was noch davon übrig geblieben ist hineinzukommen. An den alten Stadioneingängen waren große Sicherheitsschleusen mit Gittern und Draht angebracht, welche von den Bewohnern der Anlage nur mit einer Chipkarte geöffnet werden konnten. Auf mehrmalige Nachfrage hin konnte mir aber keiner den Eintritt zum alten Stadion ermöglichen. Also schloss ich mich einfach einer Bewohnerin an, die den Wohnkomplex betreten wollte und lief mit ihr in den Innenbereich des Komplex hinein. Nach ein paar hundert Metern, vorbei an einem eigenen Kindergarten war ich also im alten Stadion. Schon komisch, wenn man bedenkt, dass man hier selbst noch vor 13 Jahren Spiele besucht hat und nun ist hier ein Wohnkomplex entstanden und vom Stadion ist lediglich noch die Außenhülle der Tribüne und die alte Dachkonstruktion erkennbar. Schnell ein paar Fotos und nix wie raus, die verriegelten Türen ließen sich von innen öffnen. Das neue Stadion von Arsenal hatte ich bereits 2010 im Rahmen einer Stadionführung besucht. Von daher kannte ich das Stadion schon. Wie ich finde, doch ein ganz schönes neues Stadion und es passt nach England. Das Spiel lief super. Nach dem frühen 0:1 in der 7. Minute durch Kroos konnten die Bayern durch Müller auf 0:2 erhöhen. Lukas Podolski verkürzte für die Gunners ehe, Mario Mandzukic den 1:3 Endstand herstellte. Ein rund um gelungenes Spiel also für die Bayern, die wieder einmal ein Ausrufezeichen setzten, jetzt auch international. Nach dem Spiel bin ich recht zügig zu Tottenham Hale aufgebrochen, von wo aus der Stansted Express zum Flughafen fuhr. Glücklicherweise war kein Schaffner im Zug, so dass ich mir die 30 Pfund noch sparen konnte. Nach einem kurzen Besuch im Supermarkt habe ich mir gegen 0:30 Uhr einen Schlafplatz auf einer Sitzbank im Flughafen gesucht, wo ich ein bisschen ruhen konnte. Ab 03:30 Uhr konnte ich allerdings nicht mehr richtig ruhen. Gegen 07:50 Uhr ging mein Flieger dann endlich wieder nach hause. Um ca. 13 Uhr war ich wieder in Driedorf, zwar total geschafft aber dennoch sehr zufrieden mit dem Spiel und endlich mal wieder, wenn auch nur für ein paar Stunden, in England gewesen zu sein. Wir können nun schon auf' s Viertelfinale hoffen.

                        
Bild 1: Gleis 9 3/4 an Kings Cross
Bild 2: Das alte Highbury, heute eine Wohnanlage
Bild 3: Die alte Haupttribüne - East Stand
Bild 4: Blick ins ehemalige Stadion auf das "Clock End"
Bild 5: Das neue Emirates Stadium von außen
Bild 6: Die Gegengerade des Arsenal Stadiums

20.11.2012 Valencia CF – FC Bayern München 1:1
Ein Besuch in vielen Stadien der Stadt

Mit Ryanair hatte ich den Flug nach Valencia gebucht, erstmals zum FCB Europacupspiel als Alleinfahrer. Mit dem Zug ging es nach Frankfurt, von dort aus bin ich mit dem Shuttle an den Airport Hahn gefahren. Natürlich hat man mittlerweile auch schon die üblichen Verdächtigen, die man oftmals bei Europacup Auswärtsspielen so trifft angetroffen. Mein Flug ging erst gegen 17:30 Uhr, so dass ich erst gegen 20:15 Uhr in Valencia ankam. Zimbo und ich hatten einen sehr spendablen und durstigen Sitznachbarn, der uns zu zwei Bier einlud. Für 6 Bier hat der gute dann stolze 30€ bezahlt – was kostet die Welt! In Valencia habe ich mich dann auch gleich recht zügig von den anderen Mitreisenden entfernt und bin mit der Metro ins Zentrum zu "Colon" gefahren, wo sich mein Hotel „Husa Llar“ befand. Am Abend ging es dann nur noch mal kurz in die Stadt und zum Burger King bevor ich müde in mein Bett fiel. Leider war die Klimaanlage im Zimmert kaputt, so dass es nicht kälter wie 24 Grad wurde. Den Spaniern scheint es jedenfalls schon kalt gewesen zu sein. Bei 20 Grad saßen diese mit Heizstrahlern vor ihren Bars.
Am Dienstag morgen stand erst einmal ein Stadtbummel auf dem Programm. Danach ging es auf eine gut 90minütige Stadtrundfahrt. Hier bekam ich schon einen ersten Eindruck was für eine tolle Stadt Valencia doch ist. Auch ist sie durch das trockengelegte Flussbett des Turia eine sehr grüne Stadt. Die Stadt ist für ihre Seidenmalerei berühmt.  Am Nachmittag habe ich dann noch die Stierkampfarena der Stadt besucht und stand auf dem „Rasen“ oder wie man das wohl nennt? Schon sehr beeindruckend wenn man dort steht und man auf die Tore schaut, wo normalerweise die Stiere raus gerannt kommen. Es war jedenfalls auch schon ohne die wilden Tiere sehr anmutend. Am späten Nachmittag ging es dann zu Fuß zum Mestalla Stadion, welches nach einem der Kanäle der ehemaligen Zuflüsse zum Turia benannt wurde. Auf halber Strecke habe ich mich noch dem Großteil der Bayernfans angeschlossen, die unter Polizeischutz zum Stadion gelaufen sind. Das Stadion liegt in Mitten eines Wohngebietes und überzeugt bereits von Außen mit seiner alt ehrwürdigen Schönheit. Nach einem Besuch in der Museumsbar des wohl berühmtesten valencianischen Fußballfans der Welt – Manolo – ging ich schon relativ früh ins Stadion. Nach einem langen und beschwerlichen Aufstieg in die obersten Reihen des Mestalla konnte man einen beeindruckenden Blick über das Stadion und die Stadt erlangen. Das Mestalla gilt als eines der steilsten Stadien Europas, was auch durchaus verständlich ist. Höhenängstlich oder stark alkoholisiert sollte man das Stadion jedenfalls nicht betreten.
Das Spiel war nicht sonderlich der Bringer. Nach einem abgefälschten Schuss von den mittlerweile in Unterzahl spielenden Valencianern zum 1:0 gelang dem FCB glücklicherweise noch der Ausgleich durch Müller. Mehr gibt‘ s eigentlich nicht zu sagen. Nach einer nur 15minütigen Blocksperre ging es wieder in die Stadt, wo ich nach einem Absacker ins Hotel bin.

                   
Bild 1: Die Stierkampfarena von Valencia
Bild 2: Blick hinab von ganz oben ins Mestalla
Bild 3: Und noch ein Blick ins weite Rund des Mestalla
Bild 4: Die steile Gegengerade des Stadions
Bild 5: Und noch ein Blick auf die Heimtribüne

Am Mittwoch stand dann noch mal Fußballkultur auf dem Programm. Zuerst bin ich allerdings zum Hafen gefahren und habe dort die Formel Eins Strecke von Valencia besichtigt und bin ein paar Meter auf ihr umhergelaufen.
Dann ging es weiter nach „Machada“, wo sich das Estadi Cuidad de Valencia direkt hinter einem großen Einkaufszentrum versteckt hat. Hier trägt Levante UD seine Heimspiele aus. Leider durfte ich keinen Blick ins innere des Stadions werfen, auch auf mehrmalige Nachfrage in der Geschäftsstelle nicht. Danach bin ich nach „Beniferri“ gefahren, wo sich der Neubau des FC Valencia befindet, das „Nou Mestalla“. Dieses Stadion sollte eigentlich schon Ende 2010 eröffnet werden. Allerdings ist seit Februar 2009 Baustopp im 75.000 Zuschauer fassenden Stadion. Das alte Mestalla soll einem Wohnkomplex zum Opfer fallen. Mit dem daraus resultierenden Verkaufsbetrag von rund 320 Mio. Euro wollte der FC Valencia eigentlich seine Schulden tilgen und das Stadion finanzieren. Aufgrund der Immobilienkrise in Spanien fand sich allerdings kein Käufer für das Gelände des alten Mestalla, auch der gewährte Kredit der spanischen Sparkasse „Bankia“ wurde dem Verein aufgrund der Bankenkrise entzogen, so dass derzeit seit Februar 2009 Baustopp ist. Baubeginn war August 2007. Mal sehen ob der Betonbau irgendwann noch einmal zu einem Stadion wird. Es ist jedenfalls gespenstisch ruhig am Stadion, welches, völlig untypisch für Neubauten, im Stadtzentrum entstehen soll.
Nach dem Baustellenbesuch ging es noch mal zum „Estadi Polideportivo Misael Delgado“ welches ich auf der Stadtführung bemerkte und sich nicht unweit des Nou Mestalla befand. Das Stadion liegt im ausgetrockneten Flussbett des Turia. 1957 gab es zwei aufeinander folgende Flutkatastrophen in Valencia, die die Städteplaner dazu bewogen, den Turia nicht mehr durch die Stadt fließen zu lassen. Das Flussbett des großen Kanals wurde ausgetrocknet und führt heute wie ein großer grüner Fluss durch Valencia, der als Park und mit Sportstätten gestaltet wurde. Ein imposantes Bild erhält man, wenn man ins ehemalige Flussbett hinabsteigt um von dort aus z. B. das Stadion zu besichtigen oder hinauf auf die Häuserschluchten der Stadt zu blicken.

              
Bild 1: Boxengasse beim großen Preis von Valencia
Bild 2: Das Estadi Cuidad de Valencia
Bild 3: Der Neubau des Valencia CF (Nou Mestalla)
Bild 4: Das im Flussbett gelegene Estadi Polideportivo Misael Delgado

Nachdem ich die Stadien besucht hatte bin auf in Richtung Flughafen weiter gezogen. Hier trafen sich nach und nach alle Fußballfahrer und es ging um 20:30 Uhr zurück nach „Frank Hahn“.
Von dort aus hat mich Euro dann mit nach Driedorf genommen. Eine mal wieder schöne Fußballreise ging zu Ende. Valencia als Stadt würde ich für eine Städtereise auf jeden Fall Barcelona und Madrid vorziehen.

10.11.2012 FC Bayern München - SG Eintracht Frankfurt 2:0
10.11.2012 FC Bayern Basketball - TBB Trier 72:66

Zwei Bayern Arbeitssiege an einem Tag
Erstmals seit dem 9.11.2002 war ich wieder einmal über ein verlängertes Wochenende mit meiner Mutter in München. Also fast genau auf den Tag 10 Jahre haben wir solch eine Tour nicht mehr gemeinsam bestritten. Was ist nicht alles in diesen 10 Jahren passiert...
Nadine und ich hatten das Wochenende Lise zum Geburtstag geschenkt. Allerdings hätte ich es fast absagen müssen, bzw. wäre fast schon früher wieder heim gefahren, denn Nadine war sehr stark erkältet und musste sogar zum Arzt, aber dennoch meinte sie ich solle in München bleiben. Was ich dann auch tat, wobei mir nicht sonderlich Wohl bei der Sache war.
Am Freitag gegen Mittag kamen wir in München an. Mit dem Hotel "Deutsches Theater - Garni" hatten wir einen echten Glücksgriff getan. Gute Lage, top Hotel, top Preis. Am Nachmittag ging es genau wie früher erst mal in die Stadt. Geschäfte bummeln, vom Game Stop bis zum Saturn und zum Kaffee trinken mit lecker Apfelstrudel essen. Abends waren wir beim Spöckmeier und im Hofbräuhaus.
Am Samstagvormittag sind wir ins Olympia Einkaufszentrum gefahren, wo wir den morgen verbrachten, ehe wir in Richtung Arena aufbrachen und wir uns im Arena Treff mit vielen alten Bekannten Bayernfans trafen u. a. auch mit Dieter, der meiner Mutter noch einen Sitzplatz besorgt hatte. Ansonsten hätte Lise nämlich mit in die Kurve gemusst. Doch so konnte sie beruhigt auf einem Sitzplatz in Mitten von "Ur-Münchnern" Platz nehmen.
Das Spiel an sich war nicht unbedingt der Hammer, aber dennoch stets interessant. Die starke Eintracht aus Frankfurt, die auf Rang 3 als Aufsteiger, doch als große Überraschung gesehen werden kann, spielte munter mit und hatte in der ersten Halbzeit einige gute Möglichkeiten. Jedoch kurz vor der Pause legte Neuzugang Martinez schön für Franck Ribéry auf und es stand in der 44. Minute 1:0. Die Eintracht Ultras boykottierten das Spiel, so wie man hörte. Denn der FCB Sicherheitsdienst hatte erstmals bei Teilen der Fans Ganzkörperkontrollen angeordnet. Wo soll die ganze Sicherheitsdiskussion eigentlich noch hin führen? Muss man bald ein polizeiliches Führungszeugnis beim Stadioneingang vorzeigen?
In der 2. Halbzeit hatten die Bayern ein paar gute Konterchancen, die sie allerdings nicht sonderlich konzentriert zu Ende spielten. So musste am Ende ein nicht berechtigter Elfmeter für die endgültige Entscheidung sorgen. David Alaba traf zum 2:0 Endstand - Arbeitssieg, Mund abputzen und weiter geht's in Richtung Deutsche Meisterschaft 2013!
Nach dem Spiel sind wir von Fröttmanning direkt noch zum Westpark gefahren. Hier wollten wir uns die Bayern Basketballer anschauen. Eigentlich hätten wir es von der Zeit her locker geschafft. Aber aufgrund der mehr als dürftigen Wegbeschreibung durch die FCB Homepage und die leider nicht vorhandene Beschilderung irrten wir gut über eine halbe Stunde quer durch München. Zum Glück begegneten wir im Westpark einem Kroaten, der auch zum Basketball wollte und uns mitnahm. So haben wir leider die ersten 15 Minuten verpasst. Aber was soll' s.
Es ist schon komisch, wenn man auf einmal den FC Bayern spielen sieht und dieser nicht Fußball spielt. Aber es hat wirklich Spaß gemacht den Basketballern zu zuschauen. Hohes Tempo, stetige Action auf dem Spielfeld und natürlich die typisch amerikanische Show um das Spielgeschehen herum gehören halt einfach auch zum Basketball dazu, genau wie wohl auch die lästigen Klatschpappen, die man ja nun leider auch schon aus der Allianz Arena kennt. Lise hat sich jedenfalls gleich mal mit 2 Stück bewaffnet. Ich bevorzugte den Klatschsupport durch Hände oder den stimmlichen Support. Ein tolles Erlebnis war es auf jeden Fall beim FC Bayern Basketball. Vor allem als wir 2 Reihen vor uns Familie Pizarro und Javier Martinez entdeckten. Auch Bastian Schweinsteiger und Uli Hoeness waren auf den VIP Plätzen unmittelbar vor uns anzutreffen. Nach dem ebenfalls gelungenen Arbeitssieg der Basketballer ging es zurück in die Stadt um im Augustiner noch mal einen Absacker zu nehmen.
Am Sonntag morgen ging es wieder zurück in Richtung Hessen. Schön war es allemal, mal wieder ein Wochenende mit Lise in München zu verbringen. Die Bayern Basketballer werde ich sicherlich nicht zum letzten mal besucht haben.

20.10.2012 Fortuna Düsseldorf - FC Bayern 0:5
Mit der Bahn zum Startrekordsieg
Mit Thomas und Max ging es per Bahn nach Düsseldorf. Als wir am Bahnhof in Herborn uns trafen, stellte uns Max bereits die alles entscheidende Frage: "Wisst ihr überhaupt um was es heute geht?" Auf unsere Antwort: "3 Punkte und den Startrekord" antwortete er lediglich: "Falsch, wir kommen nämlich heute Abend nicht mehr heim. Alle Züge von Köln würden ausfallen, z. B. die nach Amsterdam!".
Eigentlich wollten wir ja auch Richtung Siegen und nicht nach Amsterdam. Aber egal, wie dem auch sei. Die HLB fuhr ein und wir stiegen erst mal ein.
Im Zug teilte man uns gleich mit, dass der Zug von Siegen nach Köln ausfällt. Wir müssten eine Stunde warten. Sollte Max etwa doch recht behalten? Aber eine Nachfrage im Bahnbüro, klärte die Sache auf. Ein Stellwerk sei ausgefallen und in Richtung Siegen würden die Züge auf jeden Fall am Abend wieder gehen. Also konnten wir beruhigt weiter fahren. Wenn wir halt nicht mehr heim gekommen wären, dann wären wir halt die Nacht in der Düsseldorfer Altstadt geblieben. Wir kamen gegen 14:20 Uhr in Düsseldorf an. Nun hieß es aber hurtig, denn die Zeit wurde schon etwas knapp. Max hatten wir in Köln am Bahnhof mittlerweile verloren. Die Straßenbahn zum Stadion fuhr ungefähr eine gute halbe Stunde und um 15:15 Uhr war ich im Stadion. Zwar genau über der Schickeria, aber egal. Ich kam gerade noch recht um mit anzusehen wie die Toten Hosen zu Ehrenmitgliedern der Fortuna ernannt wurden. Dies wurde natürlich mit einem gellenden Pfeifkonzert aus dem Bayernblock untermalt. Jedem das was er verdient, sage ich nur.
Das Spiel konnte also beginnen. Die Bayern hatten das Spiel fest im Griff. Düsseldorf kam lediglich zu einer nennenswerten Torchance. Die bis dato mit nur 3 Gegentoren aus 7 Spielen gestellte Abwehr des Aufsteigers hatte an diesem Nachmittag einen nicht ganz so dollen Tag. Halbzeitstand 0:2 und in der 2. Hälfte spielten die Bayern das Ding locker flockig runter. Ein Doppelschlag in der 86. und 87. Minute durch T. Müller und Rafinha ließ uns sogar noch das Ergebnis auf 0:5 hoch schrauben. Nun hatten wir den alleinigen Startrekord von 8 Spielen in Folge und 24 Punkten inne. Bisher gab es 3 Mannschaften (Bayern, Lautern, Mainz) die jeweils 7x hintereinander gewannen, immer wurde der BVB in diesen Spielzeiten Meister, das müsste natürlich in diesem Jahr nicht unbedingt passieren.
Max war mittlerweile auch wieder aufgetaucht. Von Köln nach Düsseldorf ist er und zwei andere FCB Fans für 75€ mit dem Taxe gefahren. Nun wollte er aber unbedingt mit uns zum Bahnhof fahren, aber auch diesmal verloren wir ihn wieder. Gegen 18:40 Uhr begann unsere Heimreise, die eigentlich um 21:20 Uhr in Herborn enden sollte. Aber da uns in Köln der Zug vor der Nase weg fuhr, mussten wir in Köln und in Siegen jeweils noch mal eine Stunde die Zeit rum bekommen und wir waren erst gegen 23:45 Uhr wieder in Herborn. Aber was soll' s. Es war ein toller Nachmittag im sonnigen Herbst 2012. Die Toten Hosen haben jedenfalls ein tolles Geschenk zu ihrer Ehrenmitgliedschaft vom FCB erhalten.

07.09.2012 TuS Driedorf E2 - JSG Mittenaar E2 2:1
Nach 476 Spielen erstmals ein unter B-Jugendspiel gekuckt!
Klar, eigentlich gehört solch ein Spiel nicht hier rein. Aber egal. Mein erstes (Klein)-Jugendspiel habe ich nach 476 Spielen eher durch Zufall gesehen. Auf dem Weg vom spazieren gehen hat uns Frank Schuster aufgegabelt, der zu Till wollte, um ihn beim Fußballspiel zu besuchen. Nadine, Ben und ich sind kurzerhand mit gegangen um uns einmal die E2 des TuS Driedorf anzusehen. Bei der E-Jugend wird noch quer gespielt. was natürlich einen schönen Überblick über das Spielfeld bietet. Die kleinen Knirpse vom TuS spielten sogar schon recht ansehnlichen Fußball. In der 1. Halbzeit (20. Minuten) waren die Driedorfer haushoch überlegen, trafen aber das Tor nicht. Selbst Nadine verfolgte interessiert das Spielgeschehen, was es wohl bei einem Seniorenspiel niemals geben würde. Beim TuS stachen neben Till Schuster noch Kim Bellinghausen und Ben Ströhmann heraus, die große Chancen hatten. Gleich nach Beginn der 2. Halbzeit markierten die Jungs von Mittenaar das 0:1. Völlig überraschend und für die Driedorfer Jungs total ungerechtfertigt lagen sie auf einmal hinten. Da Ben etwas zu quängeln anfing, begaben wir uns ganz allmählich in Richtung  Ausgang. Wir bekamen allerdings noch den späten Ausgleich durch den TuS mit. Sekunden vor dem Abpfiff fiel dann sogar noch das 2:1 für die kleinen TuS Spieler, die natürlich riesig erleichtert waren. Bei Mittenaar hingegen gab es wohl ein paar kleine Tränen. Auch dies war eine schöne Erfahrung und es hat sogar fast mehr Spaß gemacht den kleinen Kids zu zuschauen, als manchmal so manchem Seniorenmatch.
Jetzt fehlt mir eigentlich nur noch eines - Frauenfußball. Aber da sträube ich mich derzeit noch erfolgreich gegen, aber irgendwann muss man halt mal die Bayern Damen besuchen.

08.08.2012 TSV 1921 Steinbach - Eintracht Wetzlar 1:2
Das Hoffenheim des Dillkreises
Zum 2. Spieltag der Verbandsliga Hessen Mitte ging es nach Haiger-Steinbach. Mit Sibre steht dem Verein seit einigen Jahren ein mächtiger Sponsor zur Seite, der es geschafft hat in Steinbach eine schlagkräftige Truppe zusammen zu stellen, die nun nach mehreren Aufstiegen in der Verbandsliga Hessen spielen kann. Ähnliche Projekte kennt man ja aus Hoffenheim, Salzburg, Leipzig oder Wolfsburg. Von daher kann ich keinerlei Sympathien für solch einen Verein hegen und habe natürlich dem Absteiger aus Wetzlar die Daumen gedrückt. Das Sportgelände ist in Mitten des Neubauviertels von Stainbach. Die Parkplatzsituation ist etwas chaotisch, vor allem wenn man bedenkt, dass auch mal mehr wie 632 Zuschauer kommen können. Der Sportplatz heißt nun Sibre Sportpark, aber sonst ist eigentlich alles wie in Driedorf auf dem Sportplatz. Außer, dass die Zuschauerzahlen wesentlich höher sind, es ein Rahmenprogramm durch einen Moderator gibt und dass es einen VIP Bereich gibt. Na ja sagen wir mal, auf der Tribüne ist mit einer kleinen Kette ein Bereich von 2 Stehbiertischen abgesperrt. Mit Daniel, Christian, Tobi, Ingo und noch ein paar Kollegen von Daniel haben wir uns auch gleich in diesem Bereich postiert. Was allerdings wohl so gewollt war, da ein Arbeitskollege von Daniel in Steinbach spielt. Dort trafen wir dann auch unseren Landrat Wolfgang Schuster an. In der Halbzeit gab es auch noch eine Kleinigkeit zu essen. Aber es war genau so wie man es sich in einem richtigen VIP Bereich vorstellt. Essen und Trinken oder Kontakte stehen im Vordergrund, das Spiel gerät zur Nebensache. Und wir waren ja immerhin "nur" in der Verbandsliga Hessen zu Gast an diesem Abend. Der ambitionierte Aufsteiger aus Steinbach ging nach 3 Minuten bereits in Führung. Allerdings konnte der Absteiger aus Wetzlar in der 13. Minute bereits den Ausgleich markieren. Danach kam Wetzlar besser ins Spiel. Die junge Elf aus Steinbach musste durch das 1:2 in der 70. Minute doch noch Lehrgeld zahlen. Gegen Ende der Partie versuchte Steinbach noch einmal mit hochkarätigen Chancen den Ausgleich zu markieren, aber der Wetzlarer Keeper hielt hervorragend. Somit gewann der Hessenligaabsteiger am Ende 2:1 in Steinbach. Wir blieben noch etwas im VIP Bereich und lauschten der Pressekonferenz! und den Interviews der Spieler! Diese "Filmchen" können alle "Fans" auf expressi.de noch einmal anschauen. Man darf gespannt sein, wie der weitere Weg des TSV in den hessischen Ligen verläuft. Der Dorfverein der mit großem Geldgeber im Hintergrund versucht in die höchsten Klassen Hessens vorzudringen wird auch irgendwann sicherlich von einigen gegnerischen Fangruppen ordentlich Gegenwind verspüren müssen.

19.05.2012 FC Bayern München - Chelsea FC 1:1 n. V., 3:4 n. E.
Das Finale dahoam wird zum Albtraum!
Was ist nicht im Vorfeld über dieses Spiel geredet worden. Bereits im November 2010 sprach Uli Hoeness zum ersten mal offiziell vom CL Finale 2012 in München. Zu diesem Zeitpunkt spielte die Mannschaft unter Trainer van Gaal gerade nicht sonderlich gut und es drohte sogar die nicht Qualifikation für die CL. Immerhin rettete man sich in die Qualifikation. Der erste Schritt war also gemacht. In der Quali siegten die Bayern in 2 Spielen locker gegen den FC Zürich. Nun der erste Hammer. Mit Villarreal CF, Manchester City und dem SSC Neapel hatten die Bayern allerdings die schwerste Gruppe in der diesjährigen Gruppenphase erwischt. Wiedererwarten dominierten die Bayern allerdings die Gruppe auf beeindruckende Art und Weise und leisteten sich lediglich im unwichtigen letzten Gruppenspiel bei Man City ein 0:2. Im 1/8 Finale drohte dann zunächst nach einem überraschenden 0:1 in Basel das aus. Aber auch hier beeindruckte die Mannschaft im Rückspiel. Mit 7:0 wurde Schweizer Käse aus den Baslern gemacht. Mit zwei 2:0 Siegen gegen Olymp. Marseille ging es schnurstracks ins Halbfinale wo Real Madrid wartete. Im Hinspiel gewannen die Bayern dank M. Gomez in der 90. Minute mit 2:1. Im Rückspiel lag man nach 15 Minuten 0:2 zurück, kam aber noch zum 1:2 und beendete das Spiel mit einem deutlichen Sieg im Elfmeterschießen, beim dem Neuer 2 hielt und Schweini den entscheidenden versenkte. Nun war es also doch soweit, was mit einem Statement und viel Medienballihoo begann war tatsächlich eingetreten. Man stand nach 2010 wieder in einem Champions League Finale und das noch vor heimischem Publikum. Aber nun begann erst mal das große Chaos, was die Kartenlogistik anging. 17.500 Karten erhielten beide Klubs, 1,15 Mio. Bestellungen lagen dem FCB vor. Natürlich wurden die Karten nur an Mitglieder vergeben und es sollte gelost werden. Dieser Umstand ließ mich nun doch sehr nervös werden, denn wie sollte man denn schon so viel Glück haben? Aber es klappte und so wie es aussah, haben die Bayern wohl die "Stammkundschaft" doch ziemlich gut versorgt mit Karten. Wahrscheinlich wurden nicht alle 17.500 Karten verlost, anders kann man sich das auch nicht vorstellen. Allerdings war es schon ein Unding, dass man für die 3. Kategorie noch 170€ zahlen musste. Hier sollte sich die UEFA doch einmal nach der so viel gepriesenen Familienfreundlichkeit hinterfragen?
Die Schwarzmarktpreise begannen allerdings erst bei 2.000€ für dieses Spiel.
Wie dem auch sei. Alle unsere Bayernvielfahrer haben Karten bekommen, so fuhren wir mit dem Bus nach München. In den frühen Morgenstunden am Finalsamstag ging es los. Gegen Mittag kamen wir  im sonnigen München an. Tolles Wetter, tolle Stimmung und ein Finale in deiner eigenen Stadt, in deinem eigenen Stadion mit DEINER Mannschaft, so was erlebt man wohl nicht sonderlich oft in seinem Leben, wahrscheinlich sowieso nur einmal. 1984 spielte zuletzt der AS Rom im Landesmeistercup Finale im eigenen Wohnzimmer und verlor dort gegen den Liverpool FC mit 2:4 im Elfmeterschießen.
Ich bin zunächst einmal ans Olympiastadion gefahren. Dort fand vor 2 Tagen das Damen CL Finale statt, was mich schon etwas wehmütig hat werden lassen am TV zuhause. Ich wollte einfach noch mal ans Stadion, wo heute das UEFA Fanfest und ein Public Viewing im Oly mit 65.000 Menschen veranstaltet wurde. Auf der Theresienwiese wurden nochmals 30.000 Plätze geschaffen. Beide Veranstaltungen waren binnen Stunden ausverkauft. Dies ließ also schon etwas erahnen was in der Stadt los sein würde an diesem Tag. Aber so hätte ich es mir nicht vorgestellt. Am Oly angekommen befand ich mich vom Weg von der U-Bahn bis zum Stadion in einer einzigen rot-weißen Menschenmasse. Wahnsinn dachte ich nur. Der Park war übersäht mit Bayernfans. So etwas hatte ich bei allen Spielen im Oly noch nicht erlebt. Deshalb bin ich auch recht schnell wieder in Richtung Innenstadt, bevor ich nicht mehr dort weg komme dachte ich mir. Aber auch auf dem Marienplatz, der Kaufinger Straße, dem Stachus oder dem Odeonsplatz war ein Meer aus Bayernfans. Es war einfach überwältigend, was an diesem Tag in unserer Stadt los war. Sie schien aus allen Nähten zu Platzen, so fühlte es sich an der Stadt. Es war einmalig. Gar nicht auszudenken was hier los ist, wenn wir den Henkelpott gewinnen. Ich bin dann auch gleich wieder recht schnell in Richtung Allianz Arena aufgebrochen, wo ich schon um kurz vor 18 Uhr eintraf. Eigentlich wollte ich mir ja noch ein Bayern Shirt am Stadion kaufen. Leider wurde es durch die UEFA untersagt, dass der FCB seine eigenen Fanartikel am Finaltag dort verkauft. Die Fanshops in der Stadt waren alle restlos überfüllt. Somit fiel der Kauf also flach, auf ein UEFA Shirt zu überteuerten Preisen hatte ich ehrlich gesagt keine Lust. Ich bin dann nach einer Runde im Stadion auf meinen Platz im Mittelrang gegangen. Ein toller Platz, aber dennoch 170€ ist viel Geld für ein Fußballspiel. Heute sollte also erstmals die Allianz Arena so etwas wie eine Art Kultstatus für uns erlangen. Ich war natürlich, nicht erst seit dem Spieltag, total aufgeregt. Chelsea musste auf 4 Stammkräfte, darunter Abwehrchef John Terry verzichten. Der FC Bayern musste mit Badstuber, Alaba und Luiz Gustavo allerdings auch schwere Rückschläge verkraften. Nach dem feierlichen Eröffnungsakt und einer tollen Bayernchoreo konnte es nun also endlich los gehen. Der FC Bayern hatte Chelsea das gesamte Spiel fest im Griff und hätte das Ding eigentlich locker gewinnen müssen. Aber es dauerte immerhin bis zur 83. Minute ehe Thomas Müller uns mit einem Kopfballaufsetzer aus kurzer Distanz erlöste, oder? Das Stadion explodierte nun förmlich und die Bayernfans, die eh das gesamte Spiel den Ton angaben, waren nicht mehr zu bremsen.
Im Gegensatz zu 2001 hatte ich aber irgendwie bei diesem Spiel ein schlechtes Gefühl. Aber nun standen wir ja nur noch 7 Minuten vom 5. CL Titel entfernt. In der 88. Spielminute kam Chelsea zu seinem 1. Eckball, Bayern hatte bis dato knapp 20 Eckstöße, aus denen allerdings kein Tor resultierte. Ganz anders Chelsea. Drogba köpfte die Ecke zum 1:1 ein - Verlängerung. In der 92. Minute dann der 2. Matchball für Bayern. Ribéry wurde im Strafraum durch Drogba abgeräumt. Robben wollte in der 95. nun sein endgültiges Meisterstück fertigen. Allerdings fand er seinen Meister in Peter Cech, der den, mal wieder, schwachen Elfer hielt. Mein schlechtes Gefühl schien mich also nicht zu täuschen. Aber das durfte unmöglich passieren. National von Dortmund zweimal ausgeknockt und international nun der ko durch einen Verein, der noch nie die CL gewonnen hat? Nicht auszudenken.
Es kam wie es kommen musste - Elfmeterschießen. Ein gutes Omen, denn es ging auf unsere Südkurve und Neuer hatte ja bereits in Madrid bewiesen, dass er so was kann. Lahm traf sicher. Mata verschoss gegen Neuer. Wahnsinn, es schien doch zu klappen dachte ich mir nur. Die nächsten 4 Schützen, darunter auch Manuel Neuer, trafen alle, so dass es 3:2 für Bayern stand und Ivica Olic zum Punkt schritt. Olic scheiterte an Cech. Ashley Cole verwandelte und es stand 3:3. Die letzten beiden Schützen traten an. Zuerst Schweinsteiger, der gegen den Pfosten schoss! Ich sah das Unheil schon kommen, es sei denn Neuer könnte noch diesen einen Elfer halten, nur diesen einen noch. Aber Didier Drogba verwandelte eiskalt und tatsächlich scheiterten die Bayern im Finale dahoam. Chelsea musste lange ums weiterkommen in der Gruppenphase zittern, war in Neapel mit 3:1 eigentlich schon in den ko Spielen ausgeschieden und mauerte sich gegen Barcelona in zwei Spielen ins Finale. Und nun gewinnt diese Elf die Champions League, das kann doch nicht sein dacht eich mir und saß versunken auf meinem Sitz. Im eigenen Stadion gegen eine englische Mannschaft im Elfmeterschießen zu verlieren, geht' s eigentlich noch schlimmer? Vor zehn Jahren wurde Bayer "Vize"kusen geboren. Nun waren wir die Vize-Bayern. Nach 1982, 1987, 1999 und 2010 stand somit die 5. Finalniederlage der Bayern in diesem Wettbewerb fest. Aber diese war sicherlich eine der schmerzhaftesten, denn man hätte im eigenen Stadion mit einer überragenden Leistung hier eigentlich den Pokal gewinnen können - ja eigentlich müssen. Aber was soll' s. Die Bayern kommen wieder. National wie auch international wird man wohl nicht so einfach die Bühne der Konkurrenz überlassen und die Bayernhasser, die mal wieder für kurze Zeit die Oberhand haben werden auch wieder andere Zeiten erleben. Wer viel um Titel spielt, kann halt auch mal öfters Titel verspielen. Solche Sorgen kennt man z. B. in Hamburg überhaupt nicht. Der Ganz zum Bus war natürlich schlimm für alle Bayernfans. Keiner sagte groß etwas. Ich telefonierte mit meiner Mutter und mit Nadine. Diese versuchte mich mit den Worten: "Ist doch nur ein Spiel" zu trösten, was natürlich völlig daneben war. Ein Chelsea Fan stand auf einmal vor mir und reichte mir die Hand und meinte immer wieder nur "Respect, Respect, Respect", aber was bringt einem das schon nach solch einer bitteren Niederlage. Der FCB kommt wieder, da bin ich felsenfest von überzeugt und wir werden auch wieder feiern können.


Die Finalchoreographie im Finale Dahoam

28.03.2012 Olympique de Marseille - FC Bayern München 0:2
Die Fußgängerzone der Liebe befindet sich in Marseille
Seit langem stand das Stade Vélodrome auf meiner Stadionwunschliste, genau wie das San Paolo in Neapel. Tatsächlich konnten wir beide Stadien in dieser CL Saison besuchen. Das ist sicherlich nicht alltäglich, auch nicht für Bayernfans.
Mit dem PKW und 5er Besatzung ging es auf in Richtung Südfrankreich. Nach gut 11stündiger Fahrt kamen wir an unserem Hotel in Mitten der Stadt an. Man hörte ja schon so einiges über Marseille im Vorfeld. Hafenstadt, hohe Kriminalität, sei ähnlich wie Neapel, viele Afrikaner etc. Ich kann nur sagen, dass Marseille eine schöne Stadt mit einem tollen Zentrum ist. Auch das Hafenviertel mit schönen Straßencafés und Bars ist ein schöner Platz zum abhängen. Im Gegensatz zu Neapel fühlt man sich in Marseille auch eigentlich recht sicher. Afrikanische Einflüsse in nicht geringem Maße sind allerdings in der Bevölkerung vorhanden, was aber kein Problem darstellt.
Am Nachmittag vertrieb ich mir die Zeit mit etwas bummeln, etwas Essen und etwas Sightseeing. Das übliche Programm eben. Am späten Nachmittag bin ich zu Fuß ins ca. 40minütig entfernt liegende Stade Vélodrome aufgebrochen. Leider konnte man nicht komplett um das Stadion herum laufen, so dass ich mich noch etwas vor dem Stadion aufhalten musste und mitverfolgen konnte, wie OM und der FCB mit Ihren Bussen ins Stadion einfuhren. Das Stadion selbst erfüllte meine Erwartungen vollends. Ein schönes altes Ding ist es. Derzeit wird es für die EM 2016 umgebaut, so dass die Gegengerade leider nicht mit Fans besetzt werden konnte. Leider haben auch die beiden Hintertorkurven an diesem Abend nicht voll supportet. Die Banner hingen verkehrt herum und es wurde nur gelegentlich für Support gesorgt. Die schlechten Leistungen von OM, die unter anderem gegen einen Drittligist aus dem Pokal geflogen waren, hatten die Geduld der Fans wohl doch auf eine harte Probe gestellt. Der FCB Support war sehr ordentlich an diesem Abend. Auch viel Rauch gab es aus dem Gästeblock. Lediglich einmal ertönte von OM ein Wechselgesang, wahrscheinlich aber nicht mal halb so laut, wie sonst, aber der hatte es auch so schon in sich.
Das Spiel war nicht der Burner. Gomez in der 44. und Robben in der 70. Minute erzielten die beiden Bayern Tore. Nach dem Match ging es wieder zu Fuß zurück in die City. Eigentlich wollten wir noch was trinken gehen, aber irgendwie waren wir doch alle recht müde und so bin nur ich noch mal kurz in die Stadt um zu schauen, ob ich noch was zu trinken bekomme. Als ich gemütlich durch die Fußgängerzone schlenderte fiel mir dort ein junges Pärchen auf, welches sich seelenruhig auf einer Automotorhaube genüsslich vergnügte. Auch andere Passanten liefen an dem Wagen vorbei und konnten sich ein Lachen nicht verbergen. Eigentlich dachte ich immer, dass Paris die Stadt der Liebe sei, aber anscheinend befindet sich in Marseille die Fußgängerzone der Liebe. Am nächsten Morgen ging es wieder nach Hause, wo ich gegen 21 Uhr gesund und munter ankam. Der anfangs unrealistisch wirkende Traum vom "Finale Dahoam" darf also weiter gelebt werden. Im Halbfinale würden wir wohl auf Real Madrid treffen und das wir die auf dem Wettbewerb werfen können, haben wir ja bereits nicht nur einmal bewiesen, schau mer mal!

         
Bild 1: Blick in den Hafen von Marseille
Bild 2: Das Stade Vélodrome von außen
Bild 3: Einfahrt der Siegermannschaft ins Stadt Vélodrome

    
Bild 1: Die Haupttribüne des Stade Vélodrome
Bild 2: Und noch mal eine Hintertortribüne des Stadions

19.11.2011 FC Bayern München U19 - Eintracht Frankfurt U19 2:0
19.11.2011 FC Ismaning - FSV Erlangen-Bruck 0:0
19.11.2011 FC Bayern München - Borussia Dortmund 0:1
20.11.2011 SB DJK Rosenheim - TSV 1860 Rosenheim 3:0
20.11.2011 FC Bayern München II - 1. FC Nürnberg II 0:2
Fußballwochenende in Minga

Mit Daniel ging es von Freitag bis Sonntag nach München. Wir hatten einen Hotelgutschein, den Nadine, Ben und ich aber nicht einlösen konnten, da Ben halt noch zu klein ist für solch eine Städtetour. Also bin ich mit Daniel zum Heimspiel gegen den BVB nach München gefahren. Natürlich haben wir neben den Profis gleich noch ein paar weitere Spiele besucht.
Am Freitag Abend ging es erst mal zum Abendessen ins Hofbräuhaus, das bekanntes Gasthaus der Welt. Ingolstadt spielte zwar gegen die Blauen und der FCB hatte Jhv. aber leider waren wir für beide Veranstaltungen zu spät in München. Also blieben wir in der City.
Am Samstag morgen begann das große Fußballwochenende mit der Fahrt nach Aschheim, hier spielte die Bayern A-Jugend gegen Eintr. Frankfurt unter Trainer Alex Schur.
Andy Brück war da und ein paar hart gesottene FCBler. Auch Christian Ziege schaute sich von der Haupttribüne aus das Spiel der Junioren an. Im Sportpark Aschheim spielen normal die Bayern Damen. Er liegt weit außerhalb von München in fast schon sehr ländlicher Umgebung. Die Bayern gewannen mit 2:0 und bleiben somit weiter dem Spitzenreiter aus Freiburg dicht auf den Fersen. Das 2. Tor verpassten wir leider, denn wir mussten mit dem Bus weiter nach Ismaning fahren, wo ein Spiel der Bayernliga auf dem Programm stand.
Hatten wir in Aschheim noch strahlenden Sonnenschein, so standen wir im wenig Kilometer entfernten Ismaning in einer dicken kalten Nebelwolke. Das Spiel erwärmte uns auch nicht. Ganz im Gegenteil. Ein Festival der Verfehlungen, Fehlschüsse, Kullerbälle und Fehlpässe bekamen wir für 5€ zu sehen - grauenhaft. Ein ganz schwacher Kick. Wir erfuhren unterdessen in Ismaning, dass Köln - Mainz an diesem Nachmittag wegen des Selbstmordversuchs von Babak Rafati abgesagt wurde. Eigentlich dachten wir, dass das doch nicht sein kann, da ja wohl ein Ersatzschiri vorhanden sein muss. Aber na ja das Spiel wurde abgesagt und uns betraf es ja nun mal nicht. Also ging es gegen 16 Uhr gleich weiter in Richtung Fröttmanning, wo um 18:30 Uhr das Topspiel zwischen Tabellenführer Bayern und dem 2., Bor. Dortmund angepfiffen wurde. Mit einem Sieg konnten wir auf 8 Punkte davon ziehen. Ich war trotz des Schweinsteigerausfalls doch zuversichtlich ein Unentschieden oder einen Sieg gegen den Meister einfahren zu können. Denn immerhin hatten wir die Schmach aus dem Februar, als die Borussen mit 3:1 in München ihr Meisterstück vollendeten noch nicht vergessen. Ich besorgte vor dem Spiel zuerst mal meinem kleinen Sohnemann ein Bayernshirt. Er soll ja schließlich auch mal den richtigen Verein im Herzen tragen, also kann man gar nicht früh genug anfangen die Kinder diesbezüglich zu fördern.
Das Spiel war ein taktisch hochinteressantes Spiel, wobei natürlich beide Abwehrreihen nicht viele Chancen zuließen. Eigentlich ein typisches 0:0. Aber in der 65. Min. traf Dortmunds Jungstar Mario Götze etwas glücklich zum 0:1. Danach kam leider nicht mehr viel vom FCB. Robbens Comeback nach gut einem halben Jahr Verletzung verpuffte mehr oder weniger. Die Dortmunder gewannen zum 2. Mal in diesem Jahr in München und es war gleichzeitig meine 2. Niederlage in der Allianz Arena und meine 2. Niederlage im 2. Heimspiel im Jahr 2011. Doch es gab auch noch etwas positives für die Statistik. Somit habe ich bisher noch nie 3 Spiele an einem Tag gesehen. Das ist ja auch mal was.
Abends ging es gemütlich in den Augustiner um die Niederlage bei 2 Maß zu ertränken.
Am Sonntag standen noch 2 Derbys auf dem Programm. Wir fuhren zunächst nach Rosenheim, wo der Sportbund, der eigentlich eher vom Eishockey bekannt ist, den TSV 1860 Rosenheim zum Rosenheimer Derby empfing. Der TSV ist als Tabellenführer zum Stadtrivalen angereist. Bastian Schweinsteiger wechselte 1998 vom TSV Rosenheim zu den Bayern, aber heute war er nicht zugegen, wahrscheinlich war er wieder beim FC Bayern Basketball.
Das Stadion war wirklich gut gefüllt. Immerhin war der Anstoß auf 11 Uhr morgens terminiert. Wir konnten allerdings nur eine Halbzeit schauen, da um 14 Uhr die Amateure gegen den FCN spielten. Aber wir haben alles miterlebt, was geschah an diesem Morgen. Der SB ging bis zur Halbzeit mit 3:0 überraschend deutlich in Führung, der TSV 1860 kassierte noch eine Rote Karte wegen einer Tätlichkeit kurz vor der Halbzeit. In der 2. Halbzeit geschah wohl eher nichts mehr, denn es blieb beim 3:0. Wir ließen uns zur Halbzeit von einem Taxi holen. Der Fahrer war schon sehr verdutzt, als er uns zur Halbzeit wieder abholte, aber wir hatten ja noch mehr vor an diesem sonnigen aber kalten Sonntag.
Zurück in München ging es gleich zur Hermann-Gerland-Kampfbahn. Jede Menge Polizei war zugegen und es gab keinen Alk. Aber es gab auch keine Gästefans an diesem Nachmittag. Sehr enttäuschend kann man da nur sagen, dass die viel gelobten Nürnberger Fans nicht mal in der Lage sind ihre 2. zu unterstützen im bayrischen Derby. Lediglich ein Glubberer blökte ab und an mal ein dummes FFF CCC NNN durchs weite Rund.
Die Stimmung bei den Amas war wie immer super. Auch wenn die Mannschaft als Absteiger in die Regionalliga Süd leider nur im hinteren Tabellendrittel rumkrebst. Auch gegen den FCN gab es nichts zu lachen. 2 Schüsse auf' s Tor reichten den Franken und die Bayern waren geschlagen. Was ist nur aus unserer starken 2. Mannschaft geworden? Anscheinend fehlen dem Team derzeit die Talente.
Nach dem bayrischen Derby ging es gegen 17 Uhr mit der Bahn wieder Richtung Herborn. Ein tolles Fußballwochenende, mit nicht immer dem richtigen Sieger, ging zu Ende. Vielleicht kann man solch ein Wochenende ja noch mal wiederholen in Zukunft.  

18.10.2011 SSC Neapel – FC Bayern München 1:1
Ein Besuch in der Stadt der Blute

Das 2. Gruppenspiel in Neapel stand auf dem Programm. Schon lange wollte ich einmal diese Stadt mit dem Stadion San Paolo besuchen, nicht zuletzt interessierte mich Neapel natürlich seit 1989, als der FCB im UEFA Cup Halbfinale gegen Diego Maradona und den SSC ausschied. Mit 7 Leuten aus dem Raum Mittelhessen ging es ab dem Airport Frankfurt auf nach Neapel.
In Neapel angekommen versuchten wir uns im Hafenviertel am Nachmittag etwas die Zeit zu vertreiben. Leider aber fanden wir keine schöne Hafenpromenade oder ein gemütliches Hafenviertel, was uns natürlich schon vermuten lies, in welch eine Stadt wir hier gekommen sind. Die Stadt ist Hauptstadt der Camorra. Angeblich kontrolliert diese bis zu 60% der wirtschaftlichen Kraft Neapels. 80% der Geschäftsbesitzer zahlen Schutzgelder an die Clans der Camorra. Weit über 100 Morde gehen jährlich auf das Konto der Camorra in Neapel. Nun weiß man in welchem Umfeld wir uns befanden.
Nach dem Mittagessen in einer Pizzeria sind wir eher aus der Not heraus mit dem Schiff nach Capri gefahren. Eine wunderschöne Insel mit einem einzigartigen Panorama fanden wir vor. Leider waren wir zu spät um die Insel zu erkunden, oder die blaue Grotte zu besuchen. Eine traumhafte Insel ist Capri. Natürlich denkt man hier gleich an Urlaub, Sonne, Stand, die Flippers! (Mädchen von Carpi) oder eben an: „Wenn bei Capri, die rote Sonne im Meer versinkt...“
Abends haben wir uns noch etwas im Bahnhofsviertel aufgehalten. Auf dem Weg dort hin haben wir uns prompt in einer ganz üblen Gegend verlaufen. Häuser ohne Fenster, am auseinander fallen, kleine Balkone mit Wäsche, dunkle Gestalten in engen Gassen und jede Menge Müll an den Straßenrändern. Solch eine Gegend meidet man eigentlich schon am hellen Tage. Wir haben uns auf alle Fälle irgendwann ganz schnell aus dem Staub gemacht, als nämlich jede Menge dunkler Gestalten neben uns her gelaufen sind und uns aus vielen Ecken düstere Blicke zugeworfen wurden.

         
Links: Hafeneinfahrt auf Capri Capri
Mitte: Die Hafenpromenade mit Felsmassiv auf Capri
Rechts: Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt....

Am anderen Morgen erfuhren wir, dass zwei Bayernfans direkt vor unserem Hotel von zwei Rollerfahrern im Vorbeifahren mit Messern attackiert wurden und im Krankenhaus mit mehreren Stichen genäht werden mussten. Bis zum Spiel wurden 13 Messerattentate auf Bayernfans bekannt. Teilweise am helllichten Tage und ohne jede Vorwarnung. Nun war uns natürlich schlagartig klar, dass Neapel mit Sicherheit kein Kindergeburtstag wird. Dass es schlimm werden könnte wussten wir, aber so?
Am Dienstag sind wir zunächst einmal mit der Bahn zum Vesuv aufgebrochen. An der Ausflugsstelle in Ercolano angekommen musste man ein Ticket bei 4 Italienern kaufen um dann mit dem Taxi auf den Berg zu kommen. Wir mussten auf unser Taxi warten. In dieser Zeit versammelten sich bis zu 5 Italiener um uns herum und meinten irgendetwas auf italienisch und über Bayern zu uns. Einer von Ihnen, ein Bär von einem Typ, zeigte uns erst mal seinen tätowierten Bauch. Darauf war zu lesen: „Napoli Psycho“. Er meinte nur, dass heute Abend ein großer Fight anstehen würde für uns. Nachdem unser Taxi nicht kam und wir mit ansahen, wie die Herren sich erst mal genüsslich einen Joint auf offener Straße drehten, dachten wir eigentlich schon , dass gleich das große Stühle rücken hier beginnen würde. Aber es blieb ruhig. Wir fuhren dann auch auf den Berg. Aber wie! Serpentinen ging es steil nach oben auf einer engen Gasse. Doch das war unserem Fahrer egal. Er überholte Reisebusse, Autos, Taxis oder Motorräder. Auch in Kurven und vor Kurven. Es gab nur Attacke und uns wurde es etwas flau im Magen, vor allem als wir kurz vor einer Kurve auf einmal apruppt vor einem Reisebus zum stehen kamen. Aber bei den Italiener gibt es ja auch noch die Autohupe, diese wird wohl durch die Italiener mehr betätigt, wie sonst etwas an ihren Autos. Immerhin, wir kamen am Vesuv an. Die letzten Meter ging es noch mal ca. 45 Minuten zu Fuß steil nach oben über Magmasand. Spätestens jetzt kam man unter der Zunge ins schwitzen. Aber ganz oben angekommen konnte man einen Blick in den mächtigen Krater des Vesuvs werfen. Dies war schon beeindruckend. Auch der Blick über Neapel ließ keine Wünsche offen. Auf dem Gipfel stieg noch Rauch auf und es roch stark nach Schwefel. Der Vesuv ist einer der 15 gefährlichsten Vulkane der Welt. Er ist als einziger Vulkan auf dem europäischen Festland noch aktiv. Unter ihm soll ein 400 Quadratkilometer großes Magmameer sein, welches ihn noch immer als gefährlich erscheinen lässt. 1944 brach er zum letzten mal aus. Seinen bekanntesten Ausbruch erlebte der Vesuv 79 n. Chr. als er durch seinen Ausbruch Pompeji vernichtete. Leider hatten wir aber keine Zeit eine Tour nach Pompeji zu unternehmen. Somit ging es wieder mit dem Kamikazefahrer nach gut einer Stunde auf dem Vulkan zurück zur Station in Ercolano. Genauso schnell und chaotisch übrigens wie auf der Hinfahrt, nur diesmal halt bergab.

         
Links: Das Stadtbild von Neapel wird geprägt vom Vesuv (rechter Berg)
Mitte: Ein Blick in den brodelnden Krater aus dem Schwefel aufsteigt
Rechts: Das Bild zeigt leider nicht die gigantischen Ausmaße des Kraters

Zurück in Neapel wollten wir am späten Nachmittag mit der Metro zum Stadion fahren. Am Bahnhof wurden wir jedoch abgefangen von Carabinieri und wurden in einen Linienbus hinter dem Bahnhof verfrachtet. Von dort aus ging es im Polizeiconvoi zum Stadion und dort wurden wir gleich in das Stadion eingepfercht. Das Spiel endete vor ausverkauftem Hause 1:1. Toni Kroos erzielte früh das 1:0 ehe vor der Pause Badstuber per Eigentor ausglich. Gomez verschoss noch einen unberechtigten Elfer. Im Endeffekt konnte man wohl doch froh sein nicht dort gewonnen zu haben. Wer weiß was noch auf uns zu gekommen wäre.
Die Stimmung war jedenfalls gut. Gezündelt wurde auch in allen Ecken des San Paolo. Auf allen 4 Tribünen und natürlich auch im Bayernblock. Nach dem Spiel blieben wir zunächst einmal bis kurz vor 12 im Stadion. Dann wieder in die Busse. Diese fuhren aber erst um kurz nach eins in der Nacht los. Dann ging es mit der gesamten Polizeikolonne ins Hafenviertel, wo alle Fans gegen 1:30 Uhr in der Früh ausgeladen wurden und von da an auf sich alleine gestellt waren. Natürlich hingen in den dunklen Seitenstraßen wieder jede Menge Rollerfahrer und zwielichtige Gestalten herum. Wir haben nur noch unsere Beine in die Hand genommen und sind die gut 30 Minuten lange Strecke auf direktem Wege ins Hotel gelaufen. Ich war heilfroh, als wir unversehrt im Hotel ankamen gegen 2 Uhr.

         
Links: Blick in die gegenüberliegende Kurve, nur gestört vom Fangnetz
Mitte: Ein Blick ins weite Rund des San Paolo
Rechts: Die Curva A vor dem Anpfiff

An anderen Tag machte ich noch eine Stadtrundfahrt. Diese konnte man über mehrere Linien und über mehrere Stunden machen. Somit war ich von 12:15 Uhr bis 16:10 Uhr unterwegs. Viele Sehenswürdigkeiten gibt es eigentlich nicht in Neapel. Man erfuhr aber einige interessante Mythen. U. a. die von Schutzpatron San Genaro, dessen Blut 2 mal im Jahr in einer feierlichen Zermonie sich von selbst verflüssigen soll. Diese Zermonie findet am 19. September und am Sonntag nach dem 1. Samstag im Mai in Neapel statt. Hierzu sind alle in der Kathedrale Anwesenden an der Zermonie beteiligt. Sollte sich das Blut nicht verflüssigen, so bedeutet das, dass der Stadt in der nächsten Zeit Unheil droht. Neapel trägt daher auch den Namen „Stadt der Blute“. Ob dies auch was mit der Camorra zu tun hat wurde übrigens nicht erwähnt, aber ganz abtrünnig ist dies sicherlich nicht. So wie die Geschichte um San Genaro gibt es unzählige Geschichten von guten Feen oder kleinen Kobolden, die sich um die Stadt in Süditalien ranken.

         
Links: Die Burg in mitten des Hafens
Mitte: Platz von dem aus die meisten Bilder auf Neapel geschossen wurden
Rechts: Hafenpromenade im Privathafen

Die Stadt hat sicherlich durch ihre Armut und ihre Geschichte der Camorra etwas mystisches. Es ist ein gefährliches Pflaster aber es hat auch eben seinen Reiz mit dem großen SSC Neapel. Pompeji und die blaue Grotte würde ich schon gerne noch einmal besuchen, wer weiß, vielleicht spielt der FCB ja noch einmal dort. Ich glaube schon, dass ich wieder hinfahren würde, auch wenn man doch mit viel Angst in den drei Tagen leben musste. Unser Flug ging um 20:05 Uhr und ich war wirklich heil froh, gegen 0:00 Uhr wieder im doch recht friedlichen Driedorf und bei Nadine und Ben zu sein. Ach ja, Schwarzfahren in der U-Bahn kostet übrigens 41,20€.

02.10.2011 TuS 1910 Driedorf - SSV Donsbach 1:3
Erstes komplettes Spiel für Ben am 11monatigen Geburtstag

Nachdem ich mich in den vergangenen Monaten damit beschäftigt habe meine gesamten Fußballbesuche in eine umfangreiche Statistik mit Wegstrecken, Datums- und Anstoßübersichten etc. einzupflegen wurde es nun wieder mal Zeit für ein besonderes Spiel. Es ist mein Spiel Nr. 450. Aber das ist sicherlich nur die einfachste Statistik. Interessanter wird es da schon, ob ich jemals ein Spiel an einem 2.10. gesehen habe oder das wievielte Heimspiel des TuS auf dem Rasenplatz es ist? Aber das würde den Rahmen hier jetzt sprengen, dies alles zu erläutern.
Auf jeden Fall ist es das erste komplett gesehene Spiel von Ben. Den hatte ich nämlich heute an seinem 11monatigen Geburtstag mit beim TuS. Er hat zwar schon mal 2 Spiele jeweils eine Halbzeit gekuckt, aber das ist ja doch nichts richtiges. Natürlich habe ich gleich nach dem Spiel eine Liste angelegt mit der Überschrift "Spiele, die ich mit Ben geschaut habe". Irgendwie sind Fußballfans ja schon bekloppt oder?
Da ich Ben dabei hatte konnte ich mich irgendwie gar nicht so richtig auf das Spiel konzentrieren. Denn Ben wollte auch beschäftigt werden.
Das Spiel war aber auch recht langweilig. Trotz neuer längsgestreifter Trikots beim TuS blieb dieser recht blass. Eigentlich frage ich mich schon, wieso man nur im unteren Tabellendrittel rumkrebst als Absteiger. Aber na ja es ist wohl auf die junge, neu aufgebaute Mannschaft zurück zu führen. Wir wollen ja mal nicht ungeduldig werden. 
Nachdem Tim Noggosek auch noch wegen grobem Spiel mit Rot runter musste war der Drops eigentlich gelutscht. Donsbach lag irgendwann 3:0 in Front. Kurz vor Ende erzielte Driedorf den Anschluss. Ein Hauch von Hoffnung keimte auf, aber nix war es. Zu schlecht war der TuS leider. Ben hat die letzten 15 Minuten des Spiels auf meinem Arm verbracht. Er hatte aber jede Menge Spaß mit Till und Wolfgang Schuster an diesem Nachmittag. Langweilig wurde es ihm auf jeden Fall nicht.
Ich überlege nun schon, wo Ben wohl mal seinen ersten Länderpunkt machen wird. Ich tendiere zu England...

14.09.2011 Villarreal CF - FC Bayern München 0:2
Pack die Badehose ein, das kann doch alles gar nicht sein...
Das erste Champions League Spiel der Saison 2011/12 stand in der Todesgruppe A mit Man City, Neapel und dem CF Villarreal an diesem Mittwoch auf dem Programm. Ab Hahn ging es mit 9 Bayernfans auf in Richtung Reus bei Barcelona. In Hahn angekommen, sollte Opa eigentlich seine 100ml Sachen in eine Plastik-Zip-Tüte stopfen, was dieser aber eigentlich gar nicht wollte. Aber nach kurzer Zeit hat dann doch alles prima geklappt.
Mit einem 9er ging in es von Reus ins gut 200km entfernte Villarreal, wo wir unser Hotel für die erste Nacht hatten. Am Mittag spazierten wir zunächst mal in die Stadt. Diese war allerdings eine echte Enttäuschung. Nix los im Zentrum von Villarreal. Ein paar Geschäfte und fast nix brauchbares zu Essen gefunden. Habe eigentlich außer Wolfsburg noch nie so eine trostlose Stadt wie diese erleben müssen. Nachdem ich gut 2 Stunden durch die Stadt geirrt bin, habe ich mich noch mal für 2 Stunden im Hotel auf' s Ohr gelegt - man wird doch älter.
Gegen 18 Uhr bin ich aufgebrochen in Richtung des El Madrigal. Ein tolles Stadion in Mitten eines Wohngebietes gelegen mit engen Tribünen und engen Gassen drum herum. Erinnert doch stark an ein englisches Stadion. Die Bayernfans mussten für ihre Tickets 60€ zahlen, die Heimfans lediglich nur bis zu 12€. Aus diesem Grunde hat der FCB wohl auch bei der UEFA Beschwerde eingereicht um diesen Kartenwucher nicht weiter mitmachen zu müssen. Unser Plätze befanden sich auf der Aufbautribüne zur alten Hintertortribüne. Unheimlich steil war dieser Aufbau, so dass man das Tor unter uns fast nicht mehr sehen konnte. Alleine schon der Marsch in den Block durch die Treppenhäuser war schon Anstrengung pur! Dafür hatte man einen traumhaften Blick über das Stadion und die gesamte Stadt in der Abenddämmerung. So etwas sieht man auch nicht alle Tage. Die Bayern, die in der Liga mit nur einem Gegentor in 5 Spielen einen guten Saisonstart hinlegten, der nicht zuletzt durch das 7:0 gegen den SC Freiburg gekrönt wurde, sollten eigentlich an diesem Abend den ersten harten Brocken vor der Brust haben. Das gelbe U-Boot, wie der VCF im Volksmund heißt ist eine unheimlich spielstarke Elf. Aber an diesem Abend hatten die Bayern alles klar im Griff. Villarreal kam überhaupt nicht zur Entfaltung und so gewannen die Bayern leicht und locker mit 2:0. Ein wichtiger Sieg in dieser Gruppe, wo mit Manchester City und dem SSC Neapel sicherlich noch stärkere Brocken zu besiegen sind. Wir waren jedenfalls sehr zufrieden. Und so ging es wieder zu Fuß zurück in Richtung Hotel. Tatsächlich fanden wir noch einen Döner, in den wir nochmals einkehrten. Die Nacht verlief ruhig, außer dass Günni mal aus dem Bett fiel, aber sonst gab' s keine besonderen Vorkommnisse. 
Am anderen Morgen stand die Fahrt nach Salou auf dem Programm. In diesem Ferienort konnte bei Sonne, Strand, Meer und Alkohol ein schöner Fahrtabschluss in dem Touristenörtchen eingeläutet werden.
Während einige sich den Tag am Strand mit diversen Getränken versüßten erkundete ich den Ort. Salou ist halt ein typisches Tourinest. Viele Bars, Cafés und Souveniershops. Am späten Abend fand ich dann auch wieder unsere Strandgängercrew. Die gut angeheitert am Pool saß. Wir zogen noch mal durch die Stadt, aber richtig was gefunden haben wir leider nicht. So sind wir nach einem Abstecher in den "Bus Stop", wo Günni und Opa noch mal ein Bierchen nehmen wollten wieder zurück ins Hotel getigert, was auch höchste Zeit für die beiden wurde. Die Nacht war nämlich kurz und laut. Nicht, dass Günni schon wieder aus dem Bett gesegelt ist (diesmal auf der anderen Seite), auch die restlichen Nachtschwärmer machten morgens um halb 4 mächtig Radau. Was Opa zu einem Wutausbruch veranlasste, der noch in den benachbarten Zimmern  gut zu vernehmen war.
Am anderen morgen ging es wieder zurück nach Frankfurt-Hahn. Gegen 14 Uhr waren wir wieder im LDK angekommen. Leider hatte der Meenzer die Autobahnabfahrt verpennt wo er raus wollte, so mussten wir noch mal zurück, was uns eine gute halbe Stunde Zeit gekostet hat. Eine schöne Fahrt ging mal wieder zu Ende. Für jeden war was dabei: Fußball, Kultur, Strand, Sonne, Party. Das nächste Auswärtsspiel in der Gruppenphase führt uns im Oktober nach Neapel, wo ich persönlich schon lange drauf warte, endlich mal das San Paolo zu besuchen. Bleibt zu hoffen, dass der Auftaktsieg nur der Anfang einer glorreichen CL Saison mit dem "Finale dahoam" wird.

         
Links: Ein Blick über die Haupttribüne
Mitte: Die Gegengerade mit Blick in das Stadtzentrum
Rechts: Blick ins Stadion. Wie man sieht ist das vordere Tor nur schwer zu erkennen

         
Links: Außenansicht des El Madrigal
Mitte: Nach dem Spiel. Das Stadion besitzt nur 2 Flutlichtmasten
Rechts: Ein Blick über die Strandpromenade von Salou

19.05.2011 KKS Lech Poznan - Borussia Dortmund 0:0
20.05.2011 KS Gornik Zabrze - WKS Slask Wroclaw 3:1
21.05.2011 FK Football Trinec - FK Viktoria Zizkov 1:4
21.05.2011 SK Hradec Kralové - FC Slovan Liberec 1:0
22.05.2011 FC Slovan Liberec II - FK Jablonec 97 II 3:1
22.05.2011 Slovan Varnsdorf - FK Banik Sokolov 1:1
Ein Zwanni für nen Steher...

Mit Tobi und Christian ging es von Donnerstag bis Sonntag zu einem Wochenendausflug nach Polen und in die Tschechei. Daniel konnte leider krankheitsbedingt nicht mitfahren, was natürlich sehr schade war, aber sich halt nicht ändern lies.
An der Cobra 11 in Herborn ging die Reise los. Leider ging die Beifahrertür des Autos nicht mehr auf, da der vordere Kotflügel stark beschädigt war, aber na ja, das Auto hatte wohl eh nur noch TÜV bis zum Sommer, dann würde es verkauft. Nun stand also eine seiner letzten Fahrten ins östliche Europa auf dem Programm. Nachdem die Rückbank vom herumliegenden Flaschenpfand befreit wurde, konnte die Fahrt los gehen. Der Wert des mitgeführten Flaschenpfands überstieg jedenfalls den Wert des Wagens. Auf der Rückbank war nun ausreichend Platz für mich. Nur Christians Pausenbrot vom Vortag lag noch in einer Tupperdose auf dem Boden. Nun konnten die gut 800km nach Polen angegangen werden.
Am Mittag überquerten wir die polnische Grenze. Nach der Grenze hörte dann auch schon die Autobahn prompt auf. Also ging es noch mal auf einen längeren Weg über die Landstraßen Polens. Diese sind eigentlich ganz schnell beschrieben: Überfüllt, viele Blitzer, Nachtclub an Nachtclub und Nutten!
Am späten Mittag kamen wir an unserer ersten Station - Posen an. Unser Hotel lag nur rund 500m vom Stadion entfernt. Das Stadion wurde bereits für die EM 2012 umgebaut und am heutigen Tage spielte der neue Deutsche Meister Bor. Dortmund in einem Freundschaftsspiel beim noch amtierenden polnischen Meister auf. Die gefürchteten polnischen Hools blieben jedenfalls aus. Alles lief total friedlich und freundlich ab. Im Stadion selbst gab es nicht mal Zäune oder Absperrungen. Dort hätte jeder, der es darauf anlegt, die Möglichkeit gehabt auf eine Konfrontation.
Das Stadion war mit 40.000 Zuschauern ausverkauft. Für ein Freundschaftsspiel war die Stimmung wahnsinnig gut. Besonders als ab der 40. Minute der Posen-Block komplett mit freiem Oberkörper hinter dem Tor stand und Lech anfeuerte. Das Spiel war allerdings nicht sonderlich interessant, aber was soll's.
Nach dem Weg ins Hotel ging es noch mal in die Hotelbar, aber die schloss schon um 23:30 Uhr, so dass wir unsere Zimmer bezogen.

         
Bild 1: Gegengerade des Stadion Miejski von Lech Poznan
Bild 2: Die Heimkurve von Lech Poznan
Bild 3: Dieses war die erste umgebaute Tribüne vor dem Komplettumbau

Am nächsten Tag ging es gut 260km über Landstraße durch Breslau und viele kleine Dörfer in Richtung Zabrze. Dort buchten wir uns im Ibis Hotel ein. Mit einem Stadtplan bewaffnet und der Mitteilung, dass es in Zabrze keine Disko gäbe und das hiesige Stadion schon zu Zeiten Adolf Hitlers gestanden habe, verließen wir das Hotel und aßen erst mal was leckeres. Am Stadion von Gornik holten wir uns dann unsere personalisierten Fantickets, gegen Vorlage unserer Ausweise ab. Danach gab es erstmal ein paar Bierchen und wir warteten in der schönen polnischen Sommersonne in einem gemütlichen Biergarten auf den Anstoß.
An diesem Wochenende fanden in den 3 höchsten polnischen Ligen alle Ligaspiele ohne Gästefans statt. Entsprechend dünn war natürlich auch die Stimmung. Eigentlich ist es doch ein Witz, dass zu einem Fußballspiel keine Gästefans kommen dürfen, denn die Stimmung ist doch damit gleich schon so gut wie tot.
Hinter der Gegengerade, wo die Fans von Gornik einen recht mageren Support starteten, hörten wir immer wieder Anfeuerungsgesänge die von draußen ins Stadion hallten. Nachdem einer unserer Mitfahrer einen Blick über die Tribüne warf, entdeckte er ca. 20 - 30 Hools, die hinter der Tribüne warteten. Dennoch blieb auch an diesem Abend alles ruhig.
Vor einem Supermarkt wurden wir dann noch von 2 Polen angemacht, die anscheinend einem unserer Mitfahrer obszöne Gesten entgegneten. Zwei von uns gingen in den Supermarkt, ich wartete draußen und wurde zugleich von den beiden Polen bedrängt, was die wollten konnte ich nicht verstehen, auf jeden Fall gingen mir die beiden mächtig auf den Sack und machten auch mir irgendwelche Zeichen vor der Nase. Eigentlich wartete ich nur darauf, dass es jetzt gleich knallt, zumindest hatte ich mich schon mal damit auseinander gesetzt gleich handgreiflich werden zu müssen. Als die beiden anderen aus dem Supermarkt kamen, hatte aber einer von meinen Mitfahrern 2 Flaschen Bier mit gebracht, die er dann an die 2 Polen übergab. Er meinte, bevor es Ärger gibt, gibt' s halt lieber ein Bier.

         
Bild 1: Typischer osteuropäischer Wohnblock in Zabrze
Bild 2: Blick ins im. Ernesta Pohla Stadion von Gornik Zabrze
Bild 3: Typisch für Osteuropa - Die großen Flutlichtanlagen

Am nächsten Morgen ging es weiter zum Grenzort Trinec zwischen Polen und der Tschechei. In Trinec angekommen wollten wir fast schon wieder umdrehen. Im Stadion gab es einen Leichtathletik Wettkampf. Aber irgendwie fanden wir doch hinter der Leichtathletikanlage noch das Fußballstadion. Ohne tschechische Kronen mussten wir auf Tobi' s Restgeldvorrat hoffen, der tatsächlich genau für den Eintritt reichte - puh, Glück gehabt!
Wir saßen nun im Gästeblock mit 12 Auswärtsfans von Viktoria Zizkov. Das Spiel endete 1:4, wobei sich bei den ersten 3 Toren von Zizkov der "Capo" der Hauptstädter ständig seines Oberteils entledigte und wie verrückt durch den Block bzw. auf den Zaun sprang.
Die 12 Fans von Zizkov hatten jedenfalls großen Durst. Selbst die zwei Mädels im Block begannen bereits mit Anpfiff um 10:15 Uhr ordentlich Gas zu geben. Am Ende sah es im Block nicht danach aus, als wären  12 Leute im Block gewesen. Es sah eher aus, als hätten 50 Leute Bier gesoffen.
Ab der 80. Minute bekamen auch wir von den freundlichen Fans 2 Runden Bier ausgegeben, die immer von einem Fan in Anorak (wir hatten gefühlte 30 Grad um 11 Uhr), organisiert wurden. Dafür supporteten wir dann auch ein bisschen mit :-).
Die Getränkebeschaffung ohne Kronen gestaltete sich sowieso als recht schwierig. Nach längerer Diskussion bekam ich gegen ein paar polnischen Zlotti doch 3 Cola ausgehändigt. Immerhin etwas. Alles in allem also ein sehr schöner morgen mit den Fans von Zizkov.

         
Bild 1: Das Leichtathletik Stadion in Trinec
Bild 2: Ein Blick ins Rudolfa Labaje
Bild 3: Bierfreudige Anhänger von Viktoria Zizkov

Im Anschluss ging die Reise gleich weiter zum FC Hradec Kralové, wo wir ein Erstligaspiel gegen Slovan Liberec zu sehen bekamen. 25.000 Fans passten einst in das Stadion, welches ein typisches Ostblockstadion ist, wie man es sich in seinen kühnsten Träumen ausmalt.
Tobi und ich haben uns an diesem Mittag dermaßen mal einen gegönnt, dass es schon bald nicht mehr schön war. 80 Cent kostete das 0,5l Bier und die Bedienung in der Wurstbude war auch ein Hinkucker. Aber leider nur so lange bis ihr Freund kam, dann haben wir die Bierbude gewechselt. Aber dennoch hatten wir einen Riesenspaß an diesem Nachmittag und haben wieder einmal Fußball, Essen, Trinken und Sonne in vollen Zügen genießen können.
Danach ging es aber gleich weiter nach Liberec, wo das letzte Hotel auf uns wartete. In der dortigen Kneipe in der Nachbarschaft gab es noch ein schönes günstiges Schnitzel an diesem Abend. Dann wollten wir ins Bett. Doch leider war das Hotel abgeschlossen und wir hatten Glück, dass der Seiteneingang noch auf war. Sonst hätten wir wohl im Auto schlafen müssen, oder in der Kneipe.

              
Bild 1: Blick auf den Marktplatz von Kralové
Bild 2. Die Haupttribüne des Vestsportovni Stadion
Bild 3: Ein Gesamteinblick ins Stadion
Bild 4: Wieder mal was typisches für den Ostblock
 

              
Bild 1: Blick auf die Hintertortribüne mit installierter Stahlrohrtribüne
Bild 2: Wurstfachverkäuferin, die auch Bier verkuaft bei Hradec Kralové
Bild 3: Noch mal der Blick auf die Haupttribüne
Bild 4: Deutsche Groundhopper in der Tschechei

Am Sonntag morgen stand noch das Spiel der 3. Liga zwischen Liberec II und Jablonec II auf dem Programm. Bei strahlendem Wetter sonnten wir uns im Stadion. Ansonsten war es doch recht unspektakulär. Nach Beendigung des Spiels ging es gleich weiter zum Spiel Varnsdorf - Sokolov an der Grenze zu Deutschland. Aus Zeitgründen schauten wir allerdings nur eine Halbzeit. Die war schon schlimm genug. Das Spiel endete 1:1. Beide Tore fielen aber erst in der 2. Halbzeit. Im Grenzgebiet gab es natürlich auch wieder erhöhtes Nutten Aufkommen - aber was für Schabracken!
Nachdem von einem Mitfahrer unbedingt nach den Preisen gefragt werden musste, bekamen wir die kurze wie prägnante Antwort - 20€ Komplett!
Also kann man wohl sagen "Ein Zwanni für nen Steher".
Nun konnten alle beruhigt die Heimreise antreten. Fußball war gesehen, Länderpunkte gemacht und Tarife erfragt.

              
Bild 1: Haupttribüne des Mestsky Stadion von Liberec II
Bild 2: Blick auf ein Uni Gebäude aus dem Mestsky Stadion
Bild 3: Das V Kotline Stadion in Varnsdorf
Bild 4: Blick aus dem Stadion auf den Ort Varnsdorf an der tschechischen Grenze

Christians alter Astra fuhr uns jedenfalls sicher wieder nach Hause. Gut 2.200km haben wir noch mal auf die Karre gefahren. Zuerst hatte ich doch etwas Heimweh nach Ben und Nadine aber als die Fans von Lech Posen in der 40. Minute mit freiem Oberkörper supporteten wusste ich, dass der Fußball doch immer in meinem Leben einen wichtigen Stellenwert einnehmen wird. Ach ja, Christians Pausenbrot vom Mittwoch lag auch am Sonntag Abend noch im Auto. Aber die Dose war ja verschlossen, es konnte also keinen von uns anfallen.

02.04.2011 SV Wehen / Wiesbaden - FC Bayern München II 3:0
Der Klassenerhalt ist fast nicht mehr zu schaffen für die Amateure
Mal wieder in Wiesbaden beim Kunstverein SV Wehen/Wiesbaden. Die Bayern Amateure spielten eigentlich nur noch um die goldene Ananas, denn der Klassenerhalt war schon vor diesem Match fast unrealistisch. Was sich natürlich nach dem Spiel mit nunmehr 9 Punkten Rückstand auf den rettenden 17. Platz nicht wirklich verbessert hat. Somit wird der FCB wohl seit langem den Gang in die 2. höchste Spielklasse antreten müssen, die die Amateurvertretung spielen kann. Dann erwarten uns z. B. Nürnberg II, 1860 II oder der SV Darmstadt 98, das sind ja auch ganz nette Gegner. Aber noch ist die Saison ja nicht fertig.
Am morgen bin ich mit dem Zug nach Wiesbaden gefahren, Nadine kam mit Ben nach und hat Claudi besucht. Ich ging zum Fußball. Trotz der zeitgleichen Ansetzung an diesem Nachmittag zwischen dem FCB II und der Profis gegen M' Gladbach waren doch einige Bayern Fans der Amateure zugegen und nicht nur die Gelegenheitsfans der 2. Somit war die Stimmung, die die ca. 80 Bayern Amateure Supporter machten richtig gut und der SVWW war wieder einmal überhaupt nicht zu hören. Selbst der Stadionsprecher musste mehrmals durchsagen, dass man die eigenen Fans ja gar nicht hören würde, armes Deutschland kann man da nur sagen.
Ein bis zweimal konnten wir aber doch die Wehener Fans mit einem herzhaften "Zieht den Bayern die Lederhosen aus" wahr nehmen. Dies wurde allerdings sogleich von uns mit spöttischen Gesängen und dem immer wieder schönen "Jeder f**** ein S...." kommentiert.
Im Spiel waren die Bayern jedenfalls kein echter Gegner für Wehen/Wiesbaden. Wehen/Wiesbaden verschoss sogar noch einen 11m in der Anfangsphase der Partie, der aber mehr als fragwürdig war. Dennoch machte Wehen mit dem Halbzeitpfiff das 2:0. Nach einer kleinen Drangphase der Bayern zu Beginn der 2. Halbzeit aber machten die Wehener den Sack mit dem 3:0 zu. Leider bleibt den kleinen Bayern wohl nichts anderes übrig, als im nächsten Jahr in der Regionalliga Süd anzutreten.

26.03.2011 Deutschland U17 - Ukraine U17 2:0
Das erste von 4 Spielen im mobilen "Air Berlin World" Stadion Düsseldorf
Da Ende Mai der Eurovision Song Contest (ESC) im Düsseldorfer Stadion stattfindet, wurde ein mobiles Stadion für die letzten 3 Heimspiele der Fortuna direkt vor der Arena erbaut. Klar, dass man natürlich bei so einem temporären Stadionprojekt mal da gewesen sein muss. Mit Daniel ging es also am Samstag zur Air Berlin World nach Düsseldorf. Für ca. 2 Mio. Euro wurde das "Stadion" gebaut. Ich glaube aber, dass Ding hätte auch der Gerüstbau Pick einwandfrei hinbekommen. Denn das Stadion besteht eigentlich nur aus Gerüsttribünen, die mit großen Air Berlin Planen toll verkleidet wurden. Als Dach dient eine Art Kirmeszeltplane, was dem ganzen doch eine Art Volksfeststimmung verleiht. Für 4 Spiele ist das Ding aber eigentlich dann doch noch recht gut geworden. Die U17 spielte an diesem Nachmittag in der Europameisterschaftsqualifikation gegen die Ukraine und gewann recht unspektakulär mit 2:0. Lediglich bei der Hymne der Ukraine gab es mit irgendeiner ständigen englischsprachigen Einspielung noch etwas Erheiterung. Die Deutsche U17 bestand zudem größtenteils anscheinend aus eingedeutschten Türken oder Russen.
Ach ja, zu erwähnen ist natürlich noch, dass es wie so oft ein riesiges VIP Zelt gab, was fast größer wie das eigentliche Stadion ist. Die Parkgebühren waren mit 3,50 € auch fast so teuer wie der Eintritt von 4,00 €.
Als Fazit muss man sich doch mal die Frage stellen, ob es wirklich nötig ist ein Stadion zu bauen, welches man gut 2 Monate vor dem ESC errichtet, wo Fortuna Düsseldorf seine letzten 3 Saisonheimspiele austragen muss. Da frage ich mich wirklich, warum die Esprit Arena 2 Monate für diesen Krims-Krams benötigt wird. Aus Groundhoppersicht ist das Stadion natürlich ein tolles Ereignis gewesen. Zumal es ja nur 4 Spiele lang bespielt wird.

26.02.2011 FC Bayern München - Borussia Dortmund 1:3
Dortmunds Meisterstück nach 20 sieglosen Jahren in München
Mal wieder gab' s einen Fanbus nach München vom Fanclub Herborn/Sinn, den Euro auf die Beine gestellt hatte. Mit relativ wenig bekannten Gesichtern außer aus Siegen und Marburg ging es auf nach München. Heute stand das Spitzenspiel gegen den BVB auf dem Programm. Der FC Bayern mit 13 Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter, der in dieser Saison anscheinend Fußball vom anderen Stern spielt, hat die Meisterschaft offiziell schon abgehakt. Platz 2, den derzeit noch Leverkusen inne hält, soll somit für die direkte Champions League Quali gesichert werden. Das ist auch ein absolutes Muss, will man nicht wieder in der Europa League antreten. Insgeheim habe ich natürlich aber immer noch gehofft, dass der BVB noch mal eine Krise bekommt, aber es sah nicht so aus bisher. Von daher lagen all meine Hoffnungen auf dem heutigen Spiel um vielleicht doch noch einmal mit einen Sieg den Punkterückstand etwas erträglicher aussehen zu lassen und somit vielleicht noch den letzten Funken Hoffnung auf den Titel zu wahren. Aber insgesamt muss man leider als Bayernfan in diesem Jahr sagen, dass der BVB eine tolle Saison gespielt hat, umso schlimmer natürlich auch die verbal Attacken aus Dortmund, insbesondere von Kevin Großkreutz, der dem FCB wohl mal die große Fußballwelt erklären möchte. Leider gab es an diesem Abend auch keinerlei Argumente gegen die Attacken aus Dortmund. Dabei war ich mir vor dem Spiel ziemlich sicher, dass wir nach den guten Spielen in Mainz (3:1) und dem super Auftritt unter der Woche in Mailand (1:0) beim Champions League Achtelfinale auch dem BVB eine fußballerische Lehrstunde erteilen werden.
In München angekommen wurden wir gleich von zahlreichen Ticketjägern belagert. Anscheinend wollte wirklich jeder zu diesem Spiel und dabei sein. Ich bin noch mal in die Stadt gefahren und bin durch die Fußgängerzone geschlendert. Doch dann ging es wieder zurück ins Stadion. Das übliche Vorprogramm wurde natürlich wieder abgespielt. Aber das kribbeln war schon wesentlich größer wie sonst.
Heute galt es also den Angriff auf Platz 2 und evtl. doch noch mal auf Dortmund zu starten. Dortmund, hatte zudem seit 1991 nicht mehr in München gewonnen und ich war mir sehr sicher, dass der FCB ihnen schon zeigt wer hier der Herr im Land ist, auch wenn Dortmund zur Zeit die Liga dominiert.
Nach 8 Minuten allerdings schlug der auch in München stark spielende BVB erstmals durch Barrios zu. 0:1, so ein Mist dachte ich nur. Aber gleichzeitig wusste ich natürlich auch, dass der BVB in den letzten beiden Gastspielen in München immer 1:0 führte und am Ende verlor. In der 15. Minute schien meine Voraussage auch wieder zuzutreffen. Neuzugang Luiz Gustavo glich nach einer Ecke aus. Na endlich dachte ich. So gleich machte der FCB in einem tollen Bundesligaspiel mehr Druck und wollte unbedingt das 2:1. Aber nur 3 Minuten später gelang Nuri Sahin durch einen kapitalen Fehler von Schweinsteiger im Spielaufbau mit einem Sonntagsschuss die erneute Dortmunder Führung. Diese hielt auch bis zur Pause. Bayern fand einfach kein Mittel gegen die Dortmunder Mannschaft. Ich war allerdings noch nicht sonderlich nervös, denn ich dachte mir, dass die 2. Halbzeit noch mehr Druck vom FCB kommt und irgendwann fällt schon noch das 2:2 und dann halt auch das 3:2. Aber nix war' s. Nach einer Ecke in der 58. Minute machte Mats Hummels sogar das 3:1 für den BVB. Die Bayern fanden danach leider nicht mehr statt und es gelang nichts mehr. Was ich eigentlich für unmöglich hielt traf nun doch zu. Der BVB gewann souverän in München, so wie es Kevin Großkreutz angekündigt hatte. Es war der erste Sieg in München seit 1991 für den BVB. Für mich war es gleichzeitig die erste Niederlage, die ich in der Arena miterleben musste.
Im Gegensatz zur Meisterschaftsentscheidung 2004, wo Werder Bremen in München mit 3:1 gegen eine desolate Bayernelf gewann wurde heute das Spiel von zwei guten Mannschaften bestritten, von denen der BVB doch ein erhebliches Plus vorzuweisen hatte. Das habe ich so auch noch nicht erlebt, dass der FCB trotz relativ ordentlicher Leistung so vorgeführt wurde. Sollte einem das nun zu denken geben? Ich glaube kaum, denn auch wenn Dortmund in diesem Jahr dominiert. Auf lange Sicht wird der FCB wieder Titel auf nationaler und internationaler Ebene feiern. Ich tue es eigentlich eher als eine Art Momentaufnahme für mich abstempeln.
Lieber Dortmund als Meister wie Schalke, Leverkusen, Bremen oder wie sie alle heißen. Diese namenlosen Teams der Liga.
Nach dem enttäuschenden Spiel ging es relativ unaufgeregt wieder nach hause, wo uns um 04:00 Uhr morgens meine Mutter abholte. Leider war für mich und Euro kein Taxi und kein Minicar zu bekommen, also musste Lise mal wieder, wie so oft, den Fahrdienst spielen. Um es mit den Worten von Euro zu ende zu schreiben: "Lilo ist mit Geld nicht zu bezahlen, wie können wir das denn wieder gut machen?"

20.08.2010 FC Bayern München - VfL Wolfsburg 2:1
28 Stunden für ein Heimspiel on Tour, aber es hat sich gelohnt!
An diesem Freitag begann die Bundesliga endlich wieder. Da Nadine dieses Wochenende nicht zuhause war, nahm ich die Gelegenheit beim Schopfe und wollte mir noch mal ein Bundesligaspiel in München ansehen, bevor unser Nachwuchs zur Welt kommt. Auch Lilo und Arwed waren an diesem Wochenende in München und auch beim Spiel.
Ich bin mit dem RE nach München, da dies die günstigste Lösung, quasi zum Nulltarif, für mich war. Nach gut 7,20 Std. kam ich in der Landeshauptstadt an, endlich mal wieder, dachte ich. Bei traumhaftem Sommerwetter schlenderte ich noch vom Bahnhof zum Marienplatz um danach noch einmal an unser altes Olympiastadion zu fahren um mir noch mal die schönen Erinnerungen in den Kopf zu rufen, die wir dort erlebt hatten. Diese Zeiten werden wohl bald endgültig vorbei sein, denn wir bekommen Nachwuchs und auch die Fahrtgemeinschaft aus dem LDK, die regelmäßig nach München aufgebrochen ist, wird wohl in Zukunft in dieser Form so nicht mehr statt finden. Am Oly traf ich dann auch noch 2 Jungs aus Roth, die erstmals in der Allianz Arena an diesem Abend sein sollten. Sie bummelten gerade über den Rummel, der am Oly aufgebaut war.
Vor dem Spiel traf ich mich noch mit Lilo und Arwed an der U-Bahn in Fröttmanning. Und schon ging es hinein ins bunte Arena Treiben. Alles eigentlich noch beim Alten in der neuen Saison.
Da der Meister immer die neue Saison eröffnet, gab es natürlich auch eine originelle DFL Eröffnungsfeier, bei der alle Bundesligisten mit Fahnen und Bannern präsentiert wurden. Dies wiederum führte doch zu größeren Unmutsbekundungen der Bayernfans wie: "Außer Bayern könnt ihr alle geh' n" oder "Alles außer Bayern ist scheiße". Nicht auszudenken, wenn auch noch der TSV in diesem Jahr in der Bundesliga spielen würde. Die Fahnen von Hoffenheim, Schalke, Nürnberg oder St. Pauli waren in diesem Moment schon schlimm genug für jeden Bayern Fan. Nur meine Mutter fand die Show anscheinend ganz schön, wie sie mir später mitteilte. Was ich allerdings nicht bestätigen konnte. Nach der Eröffnung durch Dr. Reinhard Rauball konnte es also nun endlich wieder los gehen mit Fußball. 
Vor der Eröffnungsfeier wurde von Stephan Lehmann zudem noch ein großer Star angekündigt. Was mir natürlich gleich unzählige  ehemalige verdiente Spieler des FCB in den Sinn rief. Wer mag nun wohl kommen dachte ich nur? Als es kurz vor der offiziellen Eröffnungsfeier soweit war, überkam mich allerdings eher Ernüchterung als Freude auf einen großen Star. Als groß angekündigten Star präsentierte der FCB Eva Padberg. Die außer heißer Luft leider nichts sinnvolles von sich gab. Hätte also mit ihrem Hintern auch zuhause bleiben können. Die erste Halbzeit dominierte der FCB und folgerichtig gingen wir in der 9. Minute durch WM Held Thomas Müller in Führung. Eigentlich hätte man schon höher führen müssen zum Ende der 1. Halbzeit. Aber so blieb es bei keiner Chance des VfL und beim 1:0.  In der zweiten Halbzeit drehten urplötzlich die Wölfe auf und so konnte ihnen das 1:1 durch Dzeko in der 55. Minute gelingen. Bayern tat sich nun schwer, versuchte aber dennoch den Sieg zu erzwingen. Aber es kam leider nichts zählbares heraus, weder durch Standart' s noch durch Kombinationen. Es gab wohl an diesem Abend kein Mittel um die Abwehr der Wölfe zu knacken. 2 Minuten Nachspielzeit wurden angezeigt und ich befasste mich schon mit dem Gedanken, dass wir wieder einmal den Saisonstart stotternd beginnen. Noch einmal eine  Flanke von Franck Ribéry und Schweinsteiger drückte das Ding doch noch ins Netz in der 91. Minute! Nun gab es natürlich kein Halten mehr, im wahrsten Sinne des Wortes. Was für ein Finale!
Der FCB gewinnt doch noch das Spiel und schon nach 90 Minuten in der neuen Bundesligasaison stöhnt ganz Deutschland wieder und kommt mit dem ewig langweiligen Argument des "Bayerndusels" um die Ecke.
Nach dem Spiel habe ich mich wieder mit Lilo und Arwed getroffen. Noch schnell ein Bier am Stadion und dann ging es ab in die Stadt. Vom Marienplatz haben wir noch einen Marsch zum Bahnhof gemacht, von wo aus Lilo und Arwed mit der Tram in ihr Hotel sind. Ich habe mir meinen Rucksack aus dem Schließfach geholt und habe mir noch einen Supermarkt gesucht ehe um 2:00 Uhr meine 9stündige Heimfahrt mit umsteigen in Augsburg, Treuchtlingen, Würzburg, Hanau, Friedberg und Gießen begann. Um genau 11:15 Uhr am Samstag morgen war ich wieder in Driedorf. In Herborn am Bahnhof traf ich noch 3 Kölnfans aus Driedorf, die sich wunderten, wo ich denn am frühen Morgen im Bayern Trikot herkomme? Doch wohl nicht jetzt aus München, oder doch? Tja, als Köln Fan kann man ein Heimspiel eben in wenigen Stunden "abarbeiten". Ein ganz schön langer Ausflug ging zu Ende, wenn man bedenkt, dass man für ein Heimspiel nun 28 Stunden on Tour war. Da hätte man auch so einige Europapokalspiele sehen können in diesem Zeitrahmen. Aber für den Siegtreffer in letzter Sekunde hat sie sich Fahrt allemal gelohnt. Wer weiß, vielleicht war das nicht die letzte Fahrt nach München...

29.05.2010 Ungarn - Deutschland 0:3
Wen interessiert eigentlich solch ein Spiel?

Das vorletzte Vorbereitungsspiel vor der WM in Südafrika stand auf dem Programm. Selten bin ich so unvorbereitet zu einem Spiel gefahren, wie zu diesem, was wohl auf das allgemeine Interesse dieses Spieles zurück zuschließen ist. Lediglich der Länderpunkt war interessant für mich, aber sonst eher nichts.
Mit Malev Airlines ging es ab Frankfurt für mich in die ungarische Hauptstadt nach Budapest. John, Flo und Daniel waren bereis 2 1/2 Stunden vorher mit der Lufthansa abgehoben.
In Budapest angekommen ging es per Bus und U-Bahn rund 1 1/2 Stunden in Richtung Innenstadt. Mit Daniel zu treffen war nicht möglich, da er an einer ganz anderen Ecke der Stadt war zu dieser Zeit.
Also ging es wie so oft alleine auf Erkundungskurs. Die Innenstadt erscheint sehr westlich, ähnelt etwas der von Wien. Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit. Spricht jemand kein Englisch so kann er meistens ein paar Brocken Deutsch. Am Donauufer mit Blick auf die Ketten- und Elisabethbrücke habe ich mich dann etwas in der Sonne entspannt und dem Treiben am Donauufer zugesehen.
Auf der gegenüberliegenden Seite, im Stadtteil Pest, lag der Burgberg mit der Mathiaskirche oder die Budaburg laut ungarischer Aussprache. Diesen Berg wollte ich auf jeden Fall noch besuchen. Von dort soll man den schönsten Ausblick auf Budapest, den Stadtteil Buda, haben. In der Mathiaskirche wurde zudem 1867 Königin Elisabeth (Sissi) zur Kaiserin von Ungarn-Österreich gekrönt. Dieser Besuch versetzte bei meiner Frau eine gewisse Eifersucht, wobei es nun zwischen uns 1:1 steht, da meine Frau das alte Ajax Stadion bereits bei einem Spiel der Frankfurter Footballer von Galaxy in den 90ern besucht hatte, was mir leider nicht gelang und was ja nun leider Geschichte ist.
An der Mathiaskirche auf dem Burgberg stieß dann auch Daniel zu mir und wir machten noch etwas gemeinsam Sightseeing.
Vom Burgberg ging es dann allerdings recht zügig auf direktem Wege zum Stadion. Man hatte mal wieder einen Voucher zugeteilt bekommen, mit dem man sich mal wieder seine Karte abholen musste. Erst einen Tag vor der Reise erfuhr ich, dass Ungarn zwar in der EU ist, aber keinen Euro hat. Man zahlt in Forint, was mich natürlich wieder mal zum Geldtauschen veranlassen ließ um mir eben Essen, Trinken oder U-Bahn Tickets kaufen zu können. Aber eigentlich hätte man keine Karte gebraucht bei manchen Fahrten mit dem ÖPNV.
An der Haltestelle "Stadionuk" geriet ich mit Daniel dann erst mal in die Polizeikette für die Deutschen, wovon wir uns aber doch wieder absetzen konnten. Am Stadion selbst wurden dann die Tickets geholt. Nachdem man uns nun auch nicht mehr aus dem Vorbereich des Stadions raus ließ, mussten wir also wohl oder übel das Puskas-Ferenc-Stadion betreten. Ein Getränkestand war für alle Fans der Deutschen vorgesehen, dieser war natürlich völlig überlastet. Was uns dazu bewog nichts zu trinken.
Das Puskas-Ferenc-Stadion heißt übrigens nicht Ferenc-Puskas-Stadion, da in Ungarn stets die Nachnamen voran gestellt werden, was leider nicht alle Deutschen so hinnehmen wollen. Es ist ein typisches Ost Stadion, wie man es sich vorstellt. Eine große Schüssel, mit einer überdachten Haupttribüne und riesigen Flutlichtmasten.
Im Stadion erfuhr man dann noch das Ferencvaros II an diesem Nachmittag im Ferencvaros Stadion das letzte Saisonspiel machte und alle mit freiem Eintritt Zugang zum Spiel hatten. Ich darf gar nicht weiter darüber nachdenken, aber es ist ja nun eh zu spät scheiße.
Ach ja, es gab auch ein Fußballspiel. Podolski per 11m, Gomez und Cacau, so hießen die Torschützen zum 3:0. Mehr ist nicht zu sagen, da ich die Minuten zählte bis das der Kick vorbei war und der Haken hinter Ungarn gemacht werden konnte. Die Eintrittskarte kostete 39€, die Ungarn bezahlten 10€, soviel zu den Vorteilen des Fanclub Nationalmannschaft powered by Coca Cola!
Nach dem Spiel und der obligatorischen Blocksperre ging es für Daniel und mich in die Stadt um endlich etwas zu essen. Das erste Mc Donald' s hatte schon zu, Burger King war gerade dabei zu schließen und das um 23 Uhr in der Innenstadt von Budapest. Selbst in Hörbach kann man 24 Stunden Essen bekommen. Aber schließlich fand man doch noch ein Mc Donald' s was auf hatte. Anschließend ging es für 6.000 Forint ca. 25€ mit dem Taxi an den Flughafen. Dort verbrachten wir recht unbequem die Nacht auf Stühlen. Am anderen morgen ging es dann gegen 8 Uhr zurück nach Frankfurt. Einige Mitglieder einer hessischen Fangruppierung waren auch mit an Bord, diese meinten, dass das Länderspiel ja eigentlich ganz schön scheiße gewesen sei, da nicht eine Schaufensterscheibe in der Innenstadt kaputt gegangen sei. Das ist halt die Nationalmannschaft auswärts!

              
Bild 1: Blick auf die Elisabethbrücke über die Donau.
Bild 2: Blick auf die Kettenbrücke und den Stadtteil Buda.
Bild 3: Der Burgberg mit Garten.
Bild 4: Die Mathiaskirche.

         
Bild 1: Ein Blick ins Puskas-Ferenc-Stadion.
Bild 2: Typisch Ost-Block - diese Flutlichtmasten.
Bild 3: Die Haupttribüne des Stadions.

27.04.2010 Olympique Lyon - FC Bayern München 0:3
Der Traum von Madrid wird wahr!
Seit 9 Jahren wieder mal ein Champions League Halbfinale. Da musste ich natürlich hin, obwohl ich schon mal in Lyon beim legendären 0:3 im März 2001 dabei war. Dennoch hielt mich natürlich nichts von der 12stündigen Busfahrt von Herborn nach Lyon ab.
Gegen 14 Uhr kamen wir am Stade Gerland an, von wo aus wir in die City fuhren um uns bei Mc Donald' s zu stärken und die Stadt zu erkunden. Fußgängerzone, Rathaus und die Saone mit der Kathedrale St. Jean und der Notre Dame standen auf dem Nachmittagsprogramm ehe man sich noch etwas von der anstrengenden Fahrt durch die  Sonne bescheinen ließ und einfach nur so da lag und schon langsam an das wichtige Spiel gegen die Lyonnais dachte.
In der Stadt herrschte eine große Euphorie. Jede Menge Autos oder Motorräder mit Lyon Fahnen und viele Menschen in Trikots konnte man beobachten. Auch eine große Public Viewing Area wurde aufgebaut. Man hatte das Champions League Spiel zu einer Nationalen Angelegenheit Frankreichs ausgerufen, was man deutlich in der Stadt merkte. Selbst das Ligaspiel am vergangenen Wochenende wurde für den CL-Knaller abgesagt. Das riecht aber eigentlich schon nach Wettbewerbsverzerrung, aber egal.
Richtig wohl war mir allerdings nicht, als wir uns auf in Richtung Stadion machten. Aus dem Jahre 2001 wusste ich noch wie es ist in Lyon 0:3 zu verlieren. Der 1:0 Hinspielerfolg erschien mir doch etwas dünn und vor allem redeten schon alle im Vorfeld vom Finale, selbst die Bayern Homepage gab schon Info' s für' s Finale in Madrid raus. Somit war ich doch aufgewühlt wie lange nicht mehr, als wir endlich auf unseren Plätzen waren.
Was würde uns die nächsten 90 Minuten erwarten? Würden wir tatsächlich ins Finale einziehen, was für mich aber auch gleichzeitig bedeuten würde, dass ich nicht mit könnte, da ich einen Auftritt habe? Oder würden wir sang und klanglos hier ausscheiden?
Die Antwort auf all diese Fragen fand man wie immer beim Fußball auf dem Platz und sonst nirgendwo. D. h. an diesem Abend gab mir diese Antwort auf all meine Fragen ein Mann: Ivica Olic.
Der FCB zerlegte Lyon nach allen Regeln der Kunst und kontrollierte den Gegner nach belieben. Selten habe ich eine taktisch so gute Mannschaft gesehen wie an diesem Abend. Das 1:0 von Olic vor der Halbzeit ließ mich doch etwas beruhigter auf die 2. Halbzeit warten. In der zweiten Halbzeit wollte Lyon zwar mehr machen, aber es gelang ihnen gar nichts. Ganz im Gegenteil Olic machte mit einem weiteren Doppelpack unseren Traum vom Finale in Madrid endgültig perfekt, was für eine Saison. Der FCB hat noch in allen Wettbewerben die Chance auf 3 Titel. Einziger Wehrmutstropfen: Ich werde aus Gründen der Musik bei keiner der Titelentscheidungen 2010 dabei sein können. Aber egal, Hauptsache der FCB gibt jetzt noch mal Vollgas. Jetzt gab es natürlich kein Halten mehr. Der FCB nach 9 Jahren wieder im Finale gegen Barca oder Inter.
Somit konnte die Heimfahrt natürlich entspannt angegangen werden, obwohl ich mich natürlich schon wahnsinnig ärgere am Finalsamstag Musik machen zu müssen. Leider ist das Finale erstmals an einem Samstag in diesem Jahr, was auf die besseren Vermarktungsmöglichkeiten der UEFA zurück zu führen ist. Der Vorwand der familienfreundlichen Finalaustragung kann wohl kaum für Ernst genommen werden.
Nun stehen wir im Finale von Madrid wer hätte das im November 2009 für möglich gehalten. Hätten wir unser Heimspiel gegen Haifa bei gleichzeitigem Sieg von Juve bei Bordeaux nicht gewonnen, wären wir schon am 5. Gruppenspieltag ausgeschieden. Danach kam es zum "Endspiel" von Turin, welches wir nach 0:1 Rückstand noch mit 4:1 gewannen. In Florenz und Manchester lagen wir 3:1 und 3:0 hinten, was das sichere aus bedeutet hätte, doch wir kamen wieder zurück und schlugen die beiden Teams. Wer sich so durch die einzelnen Runden beißt, der kann sogar den Pott heim holen...

19.03.2010 Tranmere Rovers FC - Hartlepool United 0:0
20.03.2010 Aston Villa - Wolverhampton Wanderers 2:2
20.03.2010 Bristol City FC - Newcastle United 2:2
21.03.2010 Cardiff City FC - FC Watford 3:1
22.03.2010 Leeds United AFC - FC Millwall 0:2
Von 5 Spielen leider nur eins komplett gesehen, aber egal!
Mal wieder nach England zum Fußball hieß es im Frühjahr 2010. In Frankfurt wurde dann auch früh morgens erst mal beim Quick-Check-in alles klar gemacht für den Hinflug. Mittlerweile kann man auch bei Lufthansa nur noch über den Automaten einchecken, das Gepäck kann weiterhin am Schalter aufgegeben werden.
Nach einem relativ entspannten Flug ging es zunächst ins Hotel, welches sich genau zwischen Fußgängerzone und Vergnügungsviertel von Birmingham befand. Birmingham zählt sicherlich zu den schöneren Städten, die man in England besuchen kann. Eine schöne Innenstadt mit St. Martis Cathedral, Bullring- und Selfridgeshoppingcenter und einem der größten Bahnhöfe Englands - New Street Station, zählen zu einigen Besonderheiten der Stadt. Am Nachmittag machte ich mich zunächst auf um die Geschäftsräume von "Supporter Films" ausfindig zu machen. Leider gelang es mir nicht die angegebene Adresse zu finden. Die Hausnummerierung war total durcheinander, nach Haus Nr. 54 kam 23 und nach 68 - 79. Zudem war ich in einem Viertel, wo ich Nachts lieber nicht alleine unterwegs wäre. Hier gab es eigentlich nur Sexshops, Peepshows und sonstige Amüsements. Also schnell wieder in die City zurück.
In der City kam ich dann gerade in der Fußgängerzone an, als 5 Mannschaftswagen der Polizei vor dem Bullring Center Stellung bezogen. Angeblich haben sind dort zwei Farbige mit einem Messer bewaffnet aufeinander los gegangen.
Ich fuhr am Nachmittag nach Liverpool, wo ich das League One Match zwischen den Tranmere Rovers und Hartlepool United im Ortsteil Birkenhead verfolgen wollte.
In Liverpool angekommen fuhr ich mit der Metro nach Birkenhead. Da nach dem Spiel kein Zug mehr nach Birmingham fuhr, wollte ich mit dem National Express Coach Service nach Birmingham zurück. Deshalb wollte ich mir zunächst die Busstation suchen, damit ich wusste wo die Busse starteten. In Birkenhead bin ich dann in einen Elektroladen um nach dem Weg zu fragen. Der Inhaber streifte sich kurzer Hand seine Jacke über und schloss sein Geschäft um mit mir den Weg zur Abfahrtstelle der Busse gemeinsam zurück zu legen, sehr freundlich.
Leider musste ich feststellen, dass ich keine Fahrkarte mehr für den Bus kaufen konnte und der Bus mich ohne ein zuvor erworbenes Ticket nicht mitnehmen würde. Die Karten um diese Uhrzeit würden ausschließlich in Liverpool verkauft würden. Doch dazu war es nun zu spät, das Spiel sollte ja bald anfangen. Also entschloss ich mich nicht mit dem Bus zurück zu kehren, sondern doch per Zug. Dies hatte allerdings zur Folge, dass ich nur eine Halbzeit im Prenton Park verfolgen konnte, aber egal.
Für 16 Pfund kaufte ich mir einen Sitzplatz. Tranmere Rovers und der Prenton Park erinnerten mich doch stark an Stockport County und deren Edgeley Park, bei denen ich vor 2 Jahren war, nur mit einem Unterschied: Bei Tranmere gab es leider keinen Support.
D. h. neben einem sehr trostlosen Spiel, welches ich ja nur eine Halbzeit sah, war auch magerer bis kein Support angesagt.
In der Halbzeit bin ich dann am Rande des Stadions zu einem Container gelaufen auf dem groß "Police" stand. 5 Polizisten langweilten sich dort wohl mehr, als dass sie einen aufregenden Abend verleben konnten. Was soll bei knapp 1.000 Zuschauern auch schon groß passieren? Ich frage nach einer Möglichkeit ein Taxi zu bekommen. Sofort wurde mir mein Handy aus der Hand gerissen und man fragte, ob man mir ein Taxi rufen dürfe.
Danach wurde ich von 5 Polizisten vors Stadion begeleitet, die mir alle 5 den Weg zum Taxi zeigten. Also lief ich die paar Meter zur Hauptstraße runter und wartete dort bis ein Taxi kam. Doch zunächst bemerkte ich, wie der Mannschaftsbus der 5 Polizisten in voller Besatzung neben mich fuhr. Die Scheibe ging, die Schiebetür hinten ging auf und man fragte mich ob ich denn Angst hier so alleine hätte? Oder ob man mit 5! Polizisten hier bei mir verweilen solle?
Ich verneinte beide Fragen und schon kam das Taxi. Möchte nur wissen, was der Taxifahrer dachte, als ich da von 5 Polizisten begeleitet zur Halbzeit am Stadion abgeholt werden wollte...
Im Zug nach Birmingham hatte ich dann noch nette Gesellschaft von einer Deutschen Studentin aus Lüdenscheid, die in Liverpool studierte und auch fußballtechnisch auf sehr gutem Bildungsstand war. Nachdem ich meine Reiseunterlagen auf dem Tisch des Zuges positioniert hatte und der Schaffner meine Bayernmappe sah, wollte dieser unbedingt, dass wir ManU im CL 1/4 Finale rauswerfen "because we hate them!" - Ja es wäre auch zu schön...
Zurück in Birmingham ging es dann noch mal ins Vergnügungsviertel gleich hinter dem Hotel. Aber genau so schnell wie ich dort rein bin, bin ich auch wieder raus.
1. Viel zu viel Polizei, 2. Nur komische Typen, 3. Kranke Frauen (bei gefühlten - 10 Grad liefen die im Bikini über die Straßen) und 4. sollte man Eintritt für Pub' s und Kneipen zahlen. Also rasch zurück ins Hotel.

              
Bild 1: Das Bullringcenter in Birmingham.
Bild 2: Blick aus der Innenstadt auf St. Martin' s Cathedral.
Bild 3: Haupttribüne des Prenton Parks der Tranmere Rovers.
Bild 4: "The Kop" des Prenton Parks.

Am Samstag stand zunächst einmal das Spiel von Aston Villa gegen die Wolverhampton Wanderers an. Es war das 100. Midlandsderby der beiden 30km voneinander entfernt liegenden Klubs im Profifußball. Doch soviel vorweg: Von Derbystimmung war nichts zu spüren. Mir persönlich gefällt der Villa Park und das drum herum hervorragend. Typisch englisch und typisch für einen Verein, der Stolz auf seine Farben und seine Herkunft ist. So sah man schon auf dem Weg vom Bahnhof, wer hier regiert. Viele Dinge, wie Häuserwände, Zäune, Garagentore etc. waren in Bordeauxrot und Hellblau gehalten, den Farben Aston Villas.
Am Ticketoffice versuchte ich zunächst einmal ein Ticket zu ergattern, was sich als nicht sehr einfach herausstellte. Das Spiel war zwar nicht ausverkauft, aber Tickets gab es nur für Klubmitglieder. Nach etwas Heulerei man sei extra aus Deutschland gekommen und habe doch extra vorher angerufen, bekam ich ein Ticket für den Oberrang der Haupttribüne - geht doch.
Villa versucht mal wieder in dieser Saison krampfhaft in die CL zu kommen, was auch aufgrund der schwachen Saison von Liverpool gelingen könnte. Aber Villa hat bisher die wenigsten Tore der Spitzenteams erzielt. Die Wolves versuchen als Aufsteiger in diesem Jahr die Klasse zu halten. Das Spiel, welches vom guten Auswärtssupport der Wolves recht flott daher kam, war jedenfalls ganz interessant. John Carew netzte zum 1:0 ein. Schien also alles seinen geregelten Gang zu laufen für Villa. Doch durch eine Ecke mit viel Verwirrung und ein Eigentor kurz vor der Halbzeit lagen die Wolves auf einmal überraschend 2:1 vorne. In der 2. Halbzeit versuchte Villa viel, es gelang ihnen aber wenig. Kurz vor Schluss, als ich gerade gehen wollte erzielte John Carew aus abseitsverdächtiger Position den Ausgleich. Ich verschwand aus dem Stadion, denn ich musste zur New Street Station. Ein zweites Spiel an diesem Tag sollte nämlich noch folgen. Um 17:20 spielte Bristol City gegen den Tabellenführer aus Newcastle.

              
Bild 1: Blick auf den Villa Park aus Richtung Aston kommend.
Bild 2: Blick auf dem Villa Park aus Richtung des Ticketoffice.
Bild 3: Der Haupteingang aus Richtung Aston.
Bild 4: Der Trinity Road Stand.

              
Bild 1: North Stand des Villa Paks.
Bild 2: Doug Ellis Stand mit Gästeblock im Oberrang.
Bild 3: Holte End Stand.
Bild 4: Und ich im Stadion :-).

An der New Street Station angekommen, kam aber zunächst die Ernüchterung. Mein geplanter Zug nach Bristol wurde gecancelt. Der nächste Zug fuhr eine halbe Stunde später. Den musste ich wohl oder übel dann nehmen. Somit verblieben mir von der Ankunft bis zum Anpfiff gerade einmal 10 Minuten. In Bristol ging es dann auch gleich ins erste Taxi und ab zum Stadion. Meine Karte hatte ich telefonisch schon vorbestellt, so dass die Abwicklung überaus schnell erfolgte und ich ca. 5 Minuten nach Anpfiff auf meinem Platz war. Die Stimmung im Aston Gate Stadion war grandios. Es war mit das beste was ich bis her auf der Insel erlebt habe, außer dem Sheffielder Derby vielleicht. Zudem tat die Mannschaft ihr übriges für die tolle Stimmung. Mit 2:0 ging man in Front gegen den Favoriten, der den direkten Wiederaufstieg natürlich anpeilt. In der 2. Halbzeit geriet das Spiel dann allerdings etwas aus den Fugen aus Sicht von Bristol City. So kam es dann auch, dass Newcastle noch der Ausgleich gelang, was für die Gastgeber etwas unglücklich war.
Das Stadion Ashton Gate ist ein typisch englischer eng gebauter Hexenkessel der einen speziellen Charme aufweisen kann, besonders, wenn die Stimmung aufkommt wie in der ersten Halbzeit dieses Spiels.
Nach dem Spiel hatte ich noch 1:20 Stunde Zeit, also konnte ich bequem den Bus für die paar Meter zu Temple Meads nehmen. Allerdings fuhr der Bus fast eine gute Stunde und ich wurde langsam nervös, den Zug zu verpassen, aber es hat alles geklappt und ich kam pünktlich bei Temple Meads an, welches einer der ältesten Bahnhöfe der Welt ist.
In Birmingham ging es gleich ins Hotel. Das schöne in England ist, dass ab 22 Uhr bis nachts um 1 Uhr auf BBC One Fußball kommt. Zuerst kommt die Premier League und dann die Spiele der Championship, League 1 und 2, also von der 1. bis zur 4. Liga und alles ohne Werbung. Das wäre mal ein Samstagabendprogramm für Deutschland!
In der Sendung erfuhr ich dann auch das 0:0 vom Vorabendspiel der Tranmere Rovers. Genau 2 Chancen wurden in der Zusammenfassung gezeigt die beide eigentlich keine Chancen waren. Selbst der Reporter meinte, dass dies eines der schlechten Spiele aller Zeiten gewesen sei. Somit war ich doch beruhigt nicht allzu viel verpasst zu haben in der 2. Halbzeit von Tranmere.

              
Bild 1: Williams Stand des Ashton Gate Stadions.
Bild 2: Covered End mit Gästeblock im rechten Bereich.
Bild 3: Der Dolman Stand (Gegengerade).
Bild 4: Bahnhof Temple Meads bei Nacht.

Am Sonntag sollte dann der lang ersehnte Länderpunkt Wales folgen, der mich damit auch, was die Länderpunkte anbelangt, die Insel komplett machen lies. In Cardiff Central angekommen versuchte ich zunächst einmal krampfhaft ins Millennium Stadion zu kommen, welches sich direkt gegenüber von Cardiff Central befand. Leider kam ich aber nicht hinein, auch nach Nachfrage im offiziellen Büro nicht. Nachdem ich mich dann selbst noch mal im Stadionbereich auf die Suche nach einer offenen Tür machte, wurde ich freundlich aber bestimmt des Ortes verwiesen, na ja war ja mal ein Versuch wert.
Also ging es auf zum neu erbauten Cardiff City Stadium, wo der Cardiff City FC spielt. Trotz das Cardiff die Hauptstadt von Wales ist, spielen Cardiff und Swansea in den englischen Profiligen. Cardiff traf an diesem Tag auf den ehemaligen Klub von Elton John, den FC Watford.
Der Cardiff City FC kommt mir persönlich eher wie ein Retortenklub daher. Das Stadion ist zwar recht ok, aber eben doch wieder mal so eine 26.000er Einwegarena. Um' s Stadion herum war ein großer Rummel zur Kinderbelustigung aufgebaut. Vor dem Spiel sang ein Männerchor aus der Stadt und in der Halbzeit wurde eine Kinder-Break-Dance-Show geboten. Für England also eindeutig zu viel Event, statt Fußball. Cardiff hat derzeit noch gute Chancen sich für die Play-off' s zur Premier League zu qualifizieren, während Watford gegen den Abstieg kämpft.
Auf der Stadionleinwand wurde noch bis 5 Minuten vor Anpfiff das Topspiel des Tages ManU - Liverpool live ins Stadion übertragen, aber mit Anpfiff wurde dann natürlich ausgeblendet, schade eigentlich, zwei Spiele auf einmal zu sehen hätte auch mal was gehabt.
Die Hintertortribüne der "Bluebirds" supportete ihr Team recht ordentlich und im Stehen!
Es wurde auch nicht, wie sonst üblich darauf hingewiesen sich zu setzen. Der Mittelblock hinter dem Tor stand das gesamte Spiel über.
Die erste Halbzeit war sehr langweilig und Cardiff ging 1:0 in Front. Die 2. Hälfte war jedenfalls wesentlich besser und es entwickelte sich ein flottes Spiel, welches Cardiff mit 3:1 gewann.

         
Bild 1: Das Millennium Stadion Cardiff.
Bild 2: Blick von der Ninian Park Road auf das Stadion.
Bild 3: Das Rugby Stadion liegt im Schatten des Millennium Stadion.

                   
Bild 1: Die Haupttribüne des Cardiff City Stadion.
Bild 2: Die Haupttribüne des Stadions von innen.
Bild 3: Hintertortribüne mit Gästebereich in der linken Ecke.
Bild 4: Die Heimkurve der Bluebirds.
Bild 5: Der Ninian Park Stand.

Am letzten Tag meines Aufenthalts wurde erst mal in Birmingham etwas geshoppt. Umbro Klamotten und Mitbringsel kaufte ich ein. Dann ging es nach Manchester, wo ich mir die Central Coach Station anschauen wollte, da ich heute Nacht wieder mit dem National Express Service heimfahren musste, wie auch eigentlich am Freitag geplant. Doch diesmal hatte ich mir ein Ticket im Voraus gekauft. in Manchester suchte ich dann die Central Station auf um mich nochmals zu vergewissern über Abfahrtszeit und -ort. Am Abend hatte ich nur knapp zehn Minuten zwischen Ankunft aus Leeds und Abfahrt des Busses, also musste ich ein bisschen Vorarbeit leisten.
Nachdem ich noch mal durch Manchester gebummelt bin führte mein Weg in die Grafschaft Yorkshire wo ich zum dritten mal einen meiner Lieblingsvereine besuchen wollte, den Leeds United AFC. Heute stand auch vom Namen her ein Knaller der League One auf dem Programm, denn der Sagenumwobene Klub FC Millwall war zu Gast.
In der Stadt war jede Menge Polizei aufgeboten, sogar zu Pferd durch die Fußgängerzone sah man die Polizei reiten.
Nach Nachfrage wurde mir mitgeteilt, dass heute keine Shuttle Busse wegen des Risikospiels verkehrten würden. Also ab ins Taxi um von einem Inder zur Elland Road gebracht zu werden. Dieser fragte dann, ob Millwall "friendly or not friendly" sei.
Ein Ticket bekam ich ohne Probleme neben dem West Stand auf der Hintertortribüne, ein paar Meter vom Gästeblock entfernt. Natürlich war auch ums Stadion eine erhöhte Polizeipräsenz zu vernehmen. Die Situation wurde dann etwas hektisch, als die Millwall Fans geschlossen im Polizeiverbund mit Bussen ins Stadion gefahren wurden. Einige Hundert Leeds Fans stürmten in Richtung der Busse, wurden aber von der Polizei problemlos zurück gewiesen. Die Millwall Fans wurden natürlich mit einigem an Hass und Häme empfangen.
Im Stadion selbst hörte man von Millwall fast nichts. Was die Leeds Fans zu Sprechchören "Your Support is fucking Shit" animierte.
Leeds verlor gegen den Mitfavoriten um den Aufstieg 0:2 und auch mein drittes Spiel von Leeds konnte ich nicht mit einem Sieg feiern.
Das Stadion war mit 21.000 Fans gut halb voll. Schon komisch, wenn man sich vorstellt, dass hier vor 9 Jahren ein Champions League Halbfinale gegen Valencia CF statt gefunden hat und nun 3. Liga gespielt wird. Der Torwart von Millwall wurde bei jeden Abstoß mit den Worten "You shit Bastard, ahhh" bedacht.
Nach dem Spiel bin ich mit dem Linienbus zur Leeds Station. Die Millwall Fans mussten noch etwas im Stadion verweilen, ehe sie raus durften. Von der Bushaltestelle konnte man dann auch einige Millwallgesänge vernehmen. Es blieb allerdings alles ruhig an diesem Abend in Leeds. 
Alles in allem würde ich sagen, dass der Name der beiden Großmächte der englischen Hoolszene wohl für mehr Angst und Schrecken sorgt, als das was im Endeffekt dabei heraus kam.
In Manchester angekommen ging es auch gleich zur Central Station, wo ich den Bus nach Birmingham bekam. Nach gut 2:40 Stunden Fahrt kam ich um 02:40 Uhr in Birmingham an und um 3:00 Uhr war ich im Hotel.

              
Bild 1: Haupttribüne der Elland Road.
Bild 2. Die Heimstribüne der Leeds Fans.
Bild 3: Die große Gegentribüne des Stadions.
Bild 4: Blick in den Gästeblock.

Am anderen Tag ging es dann auch wieder nach Hause. Da ich auch in Leeds einige Minuten früher aus dem Stadion bin, habe ich von fünf Spielen nur das Cardiff Spiel komplett gesehen, aber Tore oder entscheidende Szenen habe ich keine verpasst.
Der Länderpunkt Wales ist nun auch endlich gemacht und ich hoffe, dass ich in 2 - 3 Jahren wieder mal über ein längeres Wochenende nach England kommen kann. Es ist halt immer wieder eine Reise wert.

13.02.2010 FC Bayern München - Borussia Dortmund 3:1
14.02.2010 SpVgg Greuther Fürth - TSV 1860 München 1:2
Zwei Münchner Siege, wovon einer überflüssig war.
Zum ersten mal in meinem Fanleben bin ich zum FC Bayern mit Fans des heutigen Gegners gefahren. Daniel konnte leider krankheitsbedingt nicht mit dabei sein, somit schloss ich mich  kurzerhand den BVB-Fahrern, die ja nun noch einen Platz im Auto frei hatten, an.
Nach Wetzlar zur Autovermietung ging' s erst mal fast im Blindflug, da das Scheibenwischwasser im Auto leer war und man dementsprechend leider nicht mehr wirklich etwas durch die Frontscheibe sah, aber wir kamen an. Ab Wetzlar ging es zügig mit 4 Mannbesatzung im Auto ab nach München, wo wir unser Etap im wunderschönen Stadtteil "Giesing" bezogen. Nach einem kurzen Bummel durch die City fuhr ich raus zur Arena. Heute stand ein Spitzenspiel auf dem Plan gegen den BVB, der in dieser Saison wieder ernsthaft an den europäischen Plätzen schnuppert. Von daher dachte ich mir eigentlich, dass auch heute mal wieder die Stimmung im Stadion etwas besser sei, wie bei einem meiner letzten Besuche in München gegen Cottbus. Aber leider muss man einfach feststellen, dass die Stimmung mit zunehmender Spieldauer in der Arena nicht besser, sondern von mal zu mal schlechter wird. Eigentlich sollte man sich überlegen, ob man nicht doch nur noch Amateure, Damen oder Jugendfußball beim FCB anschaut. Das Thema Stimmung ist wohl bei uns ein lebenslanges Leidensthema. Aber was soll' s, es ist ein Luxusproblem bei Bayern, während man sich wohl als Bayernfan über die schlechte Stimmung aufregt darf man aber auch nicht vergessen, dass unser Verein eine Vielzahl von Titeln einheimst. Welcher Fan eines Vereins, bei dem die Stimmung immer top ist, er aber vielleicht in seinem Leben niemals Deutscher Meister wird, würde da wohl gerne mal mit Bayern tauschen ? Ich glaube es gibt viele, die gerne mal auf etwas an guter Stimmung verzichten würden, um dafür aber mal einen Titel zu gewinnen. 
Zum Spiel gegen Dortmund kann man eigentlich oftmals das gleiche sagen, wie schon in den vergangenen Jahren gegen die "Schwatz-Gelben": Zidan brachte den BVB in der 5. Minute in Führung. In der ersten Viertel Stunde hätte man sich als Bayernfan sicher nicht über einen 2 - 3 Tore Rückstand beschweren können. Aber wie so oft bekam die Mannschaft das Spiel besser in den Griff und spätestens mit van Bommels 1:1 war ja eh wieder alles auf Null gesetzt. In der Zweiten Halbzeit bleib den Dortmundern leider nicht mehr viel entgegenzusetzen, Robben und Gomez machten den Sieg perfekt, der uns nun nur noch 1 Tor von Spitzenreiter "Bayer Vizekusen" trennt.
Am Abend ging' s dann in den Augustiner und im Anschluss noch mal in den Bierhimmel am Bahnhof.
Nachdem es im Augustiner bei einigen Maß und einer guten Brotzeit fast noch zu einer handfesten Auseinandersetzung der beiden Fanlager an unserem Nachbartisch kam, verzogen wir uns in den weit aus ruhigeren Bierhimmel. Nach gut 2 Stunden wollten wir nun dann doch den Heimweg antreten. Auf dem Weg zum Bahnhof mussten wir allerdings feststellen, dass wir 2 unserer Mitfahrer unterwegs verloren hatten. Also mussten wir noch mal alle anliegenden Sex-Bars abklappern. Nachdem wir einige Aufforderungen zu Shows oder zum Getränkespendieren und sonstigen eindeutigen Angeboten bekamen fanden wir schließlich die 2 Ausreißer in einer der Bars wieder, die sich noch von einer großbusigen Bardame gerade 2 Bier servieren ließen.
Zurück im Hotel war die Nacht doch recht früh vorbei. Mein Zimmerkollege Dirk verspeiste um 4 Uhr in der Früh erst mal noch genüsslich sein mitgebrachtes Schnitzel, bevor wir müde und erschöpft ins Bett fielen. Am Sonntag morgen ging' s auf in den Ronhof nach Fürth. Dort gastierte der ungeliebte Stadtrivale vom TSV. Als "Volk ohne Heimat" begrüßten die Fürther die Gäste aus München, sehr schön!
Die Fürther feierten sich allerdings zunächst einmal kräftig selbst, was nach dem 2. mal allerdings mächtig nervte. Unter der Woche hatte man im DFB Pokal beim FC Bayern gespielt und zur Pause 2:1 geführt. Mehrfach wurde das natürlich noch mal vor dem Spiel extra deutlich erwähnt. Ein ebenbürtiger Gegner sei man gewesen und so weiter und so fort. Das Endergebnis lautete übrigens 6:2 für den FCB.
Das "Kleeblatt" aus Fürth geriet allerdings beim heutigen Spiel erst mal kräftig in Not. Bereits in der 1. Minute schossen sich die Löwen in Front. Bis zur zweiten Halbzeit blieb es auch bei diesem Spielstand, ehe die "Kleeblätter" ausglichen. In der 89. Minute, dann doch noch der Führungstreffer für die "Blauen". Eigentlich ist das ja eine Seltenheit für einen Bayernfan, an einem Pflichtspielsieg des TSV teilhaben zu dürfen, dennoch ist es kein schönes Gefühl.
Am frühen Abend trafen wir wieder wohlbehalten im LDK ein. Wieder mal ein schöner Ausflug mit echt duften Typen vom BVB ging zu Ende.

08.12.2009 Juventus Turin - FC Bayern München 1:4
Wenn eine alte Dame ganz schön alt aussieht...
Das erhoffte Gruppenendspiel in der CL Saison 2009/10 kam tatsächlich zustande, da Juve am vorletzten Spieltag nicht zu einem Sieg bei Girondins de Bordeaux kam und somit die Chance für eine vorzeitige Qualifikation für' s Achtelfinale verspielte. Über die Schweiz und den San Bernardino ging es in gut 12 Stunden nach Turin. In dieser Saison spielte Juve im Olympia Stadion, welches für die Winterspiele 2006 errichtet wurde. An der Stelle des Delle Alpi wird für Juve ein 40.000er Stadion gebaut. Eigentlich muss man sich fragen, wieso Juve ein neues Stadion baut? Denn das Olympiastadion mit seinen knapp 30.000 Plätzen ist doch ein recht schönes Stadion und würde den Zuschaueransprüchen der "Alten Dame" voll und ganz ausreichen. Aber das soll ja nicht unsere Sorge sein. Vor dem Spiel wurde noch schnell ein Pizzaimbiss aufgesucht, was sich als schwieriger als erwartet herausstellte, da im Olympiaviertel doch eher tote Hose herrscht. Gut gestärkt ging es dann ins Stadion. Die Stimmung im Fanblock war gut, wie selten zuvor bei einem Europacupauswärtsspiel - klar es ging ja auch um viel an diesem Abend in Turin.
Zugegeben, Juve ist nach wie vor einer der klangvollsten Namen Europas, aber wenn man das Team mit Trezeguet, Cannavaro, Zamoranesi und Del Piero so sieht, kann man doch meinen, dass die "Alte Dame" auch recht alte Spieler hat, die ihren Leistungszenit bereits überwunden haben. Diego, der Unsymphat, den wir ja noch alle aus seiner Bremer Zeit kennen, ist wohl der bekannteste Neuzugang und nicht ganz unumstritten derzeit in Turin, wie man an der Reaktion der Juve Fans vernehmen konnte. Aber die Altherrenabteilung von Juve würde wohl für den FCB in der derzeitigen Form dennoch ausreichen, waren meine Befürchtungen vor dem Spiel.
Zunächst einmal lief es doch sehr gut für uns. Der FCB überraschte mit tollem Spiel und super Kombinationen. Um so ärgerlicher, dass aus dem Nichts das 1:0 für Juve viel. Beim Tor konnte man dann auch einmal die sonst stummen Juve Anhänger vernehmen. Nun dachte ich schon, dass es für uns in der Europa League im nächsten Frühjahr weitergeht. Aber der FCB ließ sich nicht beirren und machte weiter sein Spiel, druckvoll, schnell, gradlinig. So kam es dann auch, dass Jörg Butt per Elfmeter zum überaus wichtigen und hoch verdienten 1:1 ausgleichen konnte. Jetzt war die Freude natürlich groß, aber dennoch waren wir noch nicht für' s Achtelfinale qualifiziert. Ein Sieg musste her. Das wurde uns dann auch noch mal in der Halbzeit deutlich, als man sich so seine Gedanken machte. Aber wer weiß, wenn der FCB so weiter macht ist sicherlich auch ein 2:1 drin dachten wir.
Und so kam es dann auch. Kurz nach Wideranpfiff machte Olic das 2:1, was für eine Freude und für ein Jubel. Die Stimmung, die eh schon sehr gut war, wurde natürlich nun noch besser. Juve versuchte nun mehr, aber es gelang ihnen nichts zählbares aus ihren Versuchen. Ganz anders der FCB. Mario Gomez und Anatolyi Tymoschtschuk netzten für den FCB zum 3:1 und 4:1 ein. Die Demütigung für Juve war perfekt! Unter "Arrivederci" Rufen wurden die Juve Fans vom Bayernanhang verabschiedet. Selbst die Mannschaft konnte wohl ihren großen Erfolg zunächst nicht so ganz fassen. Ausgiebig mit allen Reserve Spielern und Betreuern wurde der Sieg mit den Fans in der Kurve gefeiert. Bleibt natürlich jetzt zu hoffen, dass der FCB die letzten beiden Ligaspiele auch noch mit solch einer Leistung wie in Turin bestreitet und sich somit weiter an die Plastik Elf aus Leverkusen herantasten kann. Wenn es van Gaal weiter schafft die Mannschaft so weiterzuformen wie in Turin, dann wird wohl doch noch eine erfolgreiche Zukunft aus dem Gespann van Gaal / FCB.

         
Links: Die Gegengerade des Olympico.
Mitte: Haupt- und Hintertortribüne.
Rechts: Ein Blick ins weite Rund des Stadio Olympico Turin.

21.10.2009 Girondins de Bordeaux - FC Bayern München 2:1
Nicht nur auf dem Platz herrscht Unzufriedenheit, auch innerhalb der Fanszene

Direkt nach der Probe von Santana Spirit am Dienstag Abend ging es auf nach Bordeaux. Mit insgesamt 3 Neuner Bussen ging es ab Wiesbaden dann in Richtung Südfrankreich los. Die heißeste Besatzung eines 9er kam allerdings nicht von uns, sondern aus dem benachbarten Bundesland NRW. Diese fuhren dann auch prompt einen 260km weiten Umweg nach Bordeaux. Unsere Kolonne war bereits nach gut 13 Stunden fahrt in Bordeaux angekommen. Am Mittag stand für mich zunächst einmal etwas Kultur auf dem Programm. Fußgängerzone, Essen, Besuch der Pont de Pierre und so weiter. Am frühen Abend machte ich mich dann auf den Weg ins Stade Chaban Delmas. Sowohl die Innenstadt, als auch das Stadion konnte ich bequem vom Hotel aus zu Fuß erreichen. Am Stadion musste ich mich dann zwar erst mal bei 3 unwissenden Polizisten durchfragen, aber schließlich kam ich doch an den Gästeeingang. Die Gästesektoren waren einmal im Oberrang und im Unterrang. Da man sich frei bewegen konnte, suchte ich mir meinen Platz im Unterrang, im Block unter dem Stimmungskern der Bayernfans. Erstmals seit 1996, wo der FCB im Chaban Delmas den UEFA Cup gewann spielten wir nun also wieder in diesem, für uns historischen Stadion. Und auch 2009 ließ es sich zunächst einmal recht gut für uns an. Wir gingen früh durch ein Eigentor in Führung. Das sollte doch ein gutes Ohmen für uns sein, 1:0 vorne und jetzt das Spiel nach hause bringen. Aber leider kam es anders. Im Gegensatz zur Klinsi-Grinsi-Ära hat sich meiner Meinung nach nicht wirklich was getan am FCB Spiel. Es ist nach wie vor Saft und Kraftlos. Ohne Robbery fehlen einfach Ideen. Schweinsteiger und Altintop sind einfach zu schlecht für den FC Bayern. So nahmen die Dinge also ihren Lauf. Zunächst sah Thomas Müller gelb rot. Dann fiel recht schnell hintereinander das 1:1 und das 2:1, so ging es in die Pause. Diese wiederum war höchst interessant. Im Block wo ich mich befand tummelten sich noch einige nicht unbedingt ultraorientierte Fans des FCB die sich auch klar von der Schickeria distanzierten. Die Situation war allerdings kurz vor der Eskalation als eine St. Pauli Fahne, die über der Schickeria Fahne hing heruntergerissen wurde und es während der Pause zu einem handfesten Krach im Bayern Block kam, den auch Andy Brück leider nicht schlichten konnte. Mag ja sein, dass die Ultras untereinander gute Verbindungen haben, dennoch hat man als Ultraszene des FCB, der nun mal von links bis rechts, vom Hartz IV Empfänger bis zum Anwalt alle Bevölkerungsschichten angehören auch nun mal kritische Stimmen gegenüber der Schickeria zu akzeptieren. Ich persönlich vertrete auch die Meinung, dass eine St. Pauli Fahne bei uns nichts verloren hat im Block. Da ja St. Pauli so wieso ein sehr polarisierender Verein ist. Aber diejenigen, die eben nicht die Freundschaft zu St. Pauli unterstützen als "Nazis" oder Rechte zu beschimpfen geht meiner Meinung nach doch etwas zu weit.
Die 2. Halbzeit war dann eigentlich aufgrund der Geschehnisse im Fanblock uninteressant. Van Buyten flog auch noch vom Platz und Hans-Jörg Butt parierte 2 Elfmeter!
Doppelt ärgerlich also, dass man dieses Spiel so einfach aus der Hand gab. Den Rest vom Abend verbrachten wir im Hotelzimmer bei Flaschenbier und Günni bei ein paar Kurzen während Euro sich bei Günni in dessen Badewanne etwas entspannte. 
Am anderen Morgen ging es dann wieder auf eine gut 12stündige Heimfahrt ehe wir am späten Abend wieder alle zuhause ankamen. Leider kommt beim FCB derzeit zur schlechten Leistung auf dm Platz auch eine immer größer werdende Problematik in der Fanszene auf, was natürlich nicht unbedingt dazu beiträgt, dass man sich auf die Spiele bzw. den Support beim FCB freut. Wir sollten doch eigentlich alle zum Fußball gehen um UNSEREN FC Bayern zum Sieg zu schreien, aber leider sehen das wohl einige Leute etwas anders, schade!

              
Bild 1: Die Pont de Pierre über den Gironde.
Bild 2: Gegengerade des Stade Chaban Delmas.
Bild 3: Die Hintertortribüne mit Gästeblock.
Bild 4: Ein Blick ins weite Rund.

08.08.2009 TSG 1899 Hoffenheim - FC Bayern München 1:1
Steht auf wenn ihr Hu... seit!
Das erste und auch das letzte mal zum Retortenclub in den Kraichgau hieß es für mich am 08.08.09. Solch einen scheinheiligen Mistverein werde ich jedenfalls auswärts nicht mehr besuchen. Nach gut 3 Stunden standen wir also in der Pampa am Hoppenheimstadion, wie es sich halt für ein Dorfverein gehört, mitten im Feld.
Schnell ging es vom Parkplatz gleich in Richtung Gästeblock, da ich  den Kontakt mit den Hopp-Kunden vermeiden wollte, da ich mit solchen Kunden nichts zu tun haben möchte.
Vorm Gästeblock gab' s dann noch schnell ne Bratwurst. Selbst die schmeckte nach Retorte und ist nicht zu empfehlen. Das Stadion an sich ist allerdings gut gelungen, nur der Inhalt ist halt der reinste Fußballdreck.
Vor dem Spiel wurde zunächst erst mal ein Loblied auf die Firma SAP gesungen, die schon genau so erfolgreich seit den 70er sei, wie die TSG heute.
Bei der Mannschaftsaufstellung wurde auf einmal in Mitten der Hoppenheimer das Badner Lied eingeblendet. Tja, auch in Hoppenheim muss man halt erst noch lernen, dass Fußball mit 11 Mann gespielt wird. Das Spiel an sich war sehr interessant, temporeich und offensiv geführt. Die Hoppenheimer, die ein gewisses Schauspieltalent unter Rangnick erlernt haben, wurden natürlich entsprechend beschimpft, so wie es sich für Söldner gehört, die zu solchen Clubs wechseln.
Der FCB ging überraschend und zu diesem Zeitpunkt unverdient durch Ivica Olic in Führung. Hoppenheim glich aber noch vor der Halbzeit aus. Hier sah man schon deutlich mit welcher Taktik der FCB unter Louis van Gaal agierte. Bei allen Angriffen, gingen die Außenverteidiger mit nach vorne, was natürlich die Verteidigung bei schnellen Kontern des Gegners völlig entblößte, da oft nur noch 2 Innenverteidiger hinten waren. Dies erklärt auch wieso van Gaal nicht mehr auf Lucio setzen wollte, da er nicht mehr mit nach vorne gehen hätte dürfen.
Die taktische Marschrichtung des FCB ist auf alle Fälle schon mal wesentlich besser auf dem Platz umgesetzt und angewendet worden wie in der gesamten letzten Saison unter Klinsmann. In der 2. Halbzeit war der FCB haushoch überlegen. Dennoch blieb es beim 1:1. Nach dem Spiel ging es wieder schnell an den Hoppenheimereventbesuchern, die oftmals mit Sparkassen- Hoppenheimschals und tollen SAP Käppies uns entgegen kamen vorbei zum Auto. Am Parkplatz sah man dann auch erst mal was für dicke Autos auf dem Parkplatz standen, von Porsche bis Audi war alles vorhanden. Heidelberg, Mannheim und wo sie alle herkamen. Wirklich beschämend solch ein Publikum.
Ach ja, die TSG Kunden lieferten zum Einmarsch der Teams eine Choreo, für die sich der Stadionsprecher im Namen aller anwesenden herzlich bedankte. Möchte nur mal wissen, welches Eventbüro dieses Choreo plante.
Vom Parkplatz ging es relativ schnell auf die Autobahn. Auf dem Weg dort hin, ging es noch an einigen Hoppenheimkunden vorbei, die noch mit den entsprechenden Beschimpfungen bedacht wurden, einfach schön.
Nachdem wir schon etwas unterwegs waren und auf einem Rastplatz anhielten kam ein junger Mann ganz aufgeregt auf uns zugelaufen. Die Ruhrpottbazis hätten ihn einfach stehen lassen und er wüsste nun nicht mehr weiter, ob wir ihn mitnehmen könnten? Klar, und schon wurde unser Mitfahrer in den Kofferraum von unserem Transporter verfrachtet. Als wir wieder los fuhren versuchten wir über Andy Brück die Ruhrpottbazis zu erreichen. Das gelang uns nach einer ganzen Weile dann auch endlich. Als wir den Ruhrpottbazis von unserem blinden Passagier an Bord erzählten und wir ihn mit in Richtung Siegen nehmen würden, waren diese doch recht verwundert. Denn sie standen immer noch auf dem Rastplatz und warteten auf unseren blinden Passagier, der anscheinend den Bus nicht mehr gefunden hat. Also sind wir am nächsten Rastplatz wieder raus und haben den jungen Kerl mit seinem Sixpack dort ausgeladen. Hoffentlich ist er dann in den richtigen Bus eingestiegen, der Richtung Heimat fuhr. So hat eben jede Fußballfahrt ihre eigene Geschichte.
Ein Besuch des Stadions in Sinsheim ist auf alle Fälle lohnenswert, ein schönes 30.000er Stadion. Aber der Inhalt ist alles andere als sehenswert, es sei denn man möchte mal sehen, wo der Fußball stirbt.

29.07.2009 TuS 1910 Driedorf - SSV Medenbach 3:1 n. V.
Erster Flitzer im Höllkopfstadion
Das erste Pflichtspiel der Saison 2009/2010 stand schon vor Saisonstart am kommenden Sonntag an. Im Pokal wartete der SSV Medenbach auf den TuS Driedorf. Bei schönen sommerlichen Temperaturen hielt sich die Zuschauerresonanz allerdings leider arg in Grenzen, was mich schon etwas bei diesem Spiel verwunderte. Aber egal, ein paar Interessierte hatten es doch zum TuS geschafft.
Das Spiel an sich war leider nicht sehr interessant. Leider glichen die Medenbacher in der 2. Halbzeit aus, so dass es eine Verlängerung gab. Das interessanteste an diesem Abend geschah Mitte der 2. Halbzeit, als das Spiel mit einem lauten Schrei des Schiris "12 Mann auf dem Feld!" unterbrochen wurde. Ein Flitzer im besten Borat-Herren-Badeanzug hatte sich aufs Spielfeld gemogelt und lief genau in Richtung Ausgang des Stadions zu, wo er dann auch durch verschwand. Keiner kannte ihn und alles ging natürlich wieder viel zu schnell für die Personen am Sportplatz. Wie sich später herausstellte, hatte der junge Mann eine Wette verloren und lief deshalb fast nackt über den Sportplatz.
In der Verlängerung machte der TuS dann den Sieg perfekt. Leider in Unterzahl, da sich der Schiri wieder mal selbst mit 2 Gelb-Roten Karten verwirklichen wollte, schade. In der nächsten Pokalrunde geht es nun nach Haiger, mal sehen wer da über den Platz läuft, nackt natürlich!

14.06.2009 Valerenga Oslo IF - Stabaek IF 0:1
15.06.2009 Deutschland U21 - Spanien U21 0:0

3 Nächte hinter Schwedischen Gardinen

Die Länderpunkte 20 und 21 standen im Juni 2009 auf dem Programm. Mit Flo, John und Daniel aus Driedorf, sowie Bernardo aus Greifenstein, Philipp und Meenzer ging es Richtung Skandinavien auf. Vorm Abflug in Hahn mussten allerdings erst mal noch ein paar Bierdosen geleert werden, da das mitgeführte Gepäck das Maximalgewicht übersteigt hätte. In der Jugendherberge im Stadtteil Slottskogen, wo wir wohnten, stellten wir schnell fest, dass die Preise in diesem Schwedischen Viertel Göteborgs, recht normal waren. Da ich lediglich eine Buchungsnummer per Telefon bekam, musste ich zunächst erst mal hoffen, dass ein Bett für mich reserviert war. Dem war dann auch glücklicherweise so. Mit einer Schlafcouch nahm ich für die nächsten 3 Tage dann meinen Platz im 5er Zimmer ein. Genau am Fenster, hinter den Gardinen, quasi den Schwedischen Gardinen schlief ich. Auch Daniel war mit mir im Zimmer. Zudem dann noch 3 weitere fremde Personen. Etwas gewöhnungsbedürftig war, dass es lediglich gegen 0:00 Uhr mal annähernd dunkel war draußen. Denn ab 0:00 Uhr wurde es stetig heller, bis um ca. 3:00 Uhr nachts schon wieder das Zimmer trotz geschlossener Vorhänge voll beleuchtet war. Die Jugendherberge, die 2008 zu Schwedens Jugendherberge des Jahres gekürt wurde, war auch bis auf das Frühstück wirklich top. Das Frühstück konnten wir aber problemlos im gegenüberliegenden Supermarkt für umgerechnet 5€ einnehmen.
Am Sonntag stand ein Ausflug ins ca. 290km entfernte Oslo auf dem Programm. Dort spielte Valerenga gegen Stabaek (ein Vorort von Oslo). Vorbei am Skagerrak und durch eindrucksvolle Landschaften führte uns die Fahrt durch die eindrucksvollen Landabschnitte in Schweden und Norwegen. Unser Fahrer Daniel machte jedenfalls einen top Job und könnte auch als Aushilfsfahrer bei Supsi-Reisen jederzeit eingesetzt werden.
In Oslo blieb leider keine Zeit mehr für die Stadt, so dass es gerade ans Stadion ging. Valerenga, ist in Skandinavien von der Fanszene her, der interessanteste Club. Die Fans dort sind sehr organisiert und supporten teilweise mit südländischen Hilfsmitteln wie Pyro oder eben Schwenkfahnen und Doppelhaltern. Akustisch stehen die Fans von "Klanen" den von anderen europäischen Vereinen in vielen Dingen in nichts nach. Visuell betrachtet sind auf jeden Fall (nicht nur in Fußballstadien) die weiblichen Anhänger hervorzuheben. Große und vor allem sehr sehr gut aus sehende Blondinen, wo das Auge hinsieht. Man muss sich schon sehr auf das Spiel konzentrieren um nicht dauern nach anderen Dingen Ausschau zu halten. Mehr brauche ich wohl nicht zu sagen. Ihr seht es ja auch in der Bildergalerie.
Das Spiel verlief für VIF leider nicht sehr positiv. Stabaek gewann knapp mit 1:0 und geriet in der Schlussphase mächtig ins schwimmen. Der der Druck und der Support brachte nicht mehr die Wende für VIF, leider. Gegen 3:00 Uhr nachts waren wir wieder in unserer Unterkunft in Göteborg angekommen, es war übrigens da schon hell!

                                  
Bild 1: Außenansicht des Ullevaal Stadion Oslo.
Bild 2: Heimhintertortribüne von VIF (1913 ist das Gründungsjahr, nicht die Anstosszeit).
Bild 3: Haupttribüne.
Bild 4: Gegenhintertortribüne mit Gästeblock im Unterrang.
Bild 5: Gegengerade mit Heimsupportersektor im Unterrang.
Bild 6: Ja, ich war wirklich da!
Bild 7: Typische norwegische Fußballfans halt...
Bild 8: ...und eben die anderen beim singen der Vereinshymne (Eine Coverversion eines Songs der Kelly Family, aber ich komme nicht mehr auf den Namen).

Am Montag stand zunächst erst einmal eine Stadterkundung auf dem Programm. Etwas unübersichtlich erscheint Göteborg auf den ersten Blick, aber im Nachhinein ist das schon alles recht machbar. Was sehr beeindrucken ist, ist die Tatsache das die Central Station, Shopping Center, Kungsgatan, Hafen und die beiden Stadien alle innerhalb von max. 10 Minuten zu Fuß bequem zu erreichen sind. So eine dichte Ballung von allen Sehenswürdigkeiten habe ich noch in keiner anderen Stadt bisher vorgefunden. Den Tag verbrachte ich also in der Innenstadt und schaute mich etwas näher in besagten Sehenswürdigkeiten um. Auch im alten Ullevi Stadion. Das zwar nicht geschlossen war, aber wie so oft ist immer mal irgendwo eine Türe offen. Also ging es schnell hinein und es wurden natürlich ein paar Bilder geschossen. Im alten Ullevi fand 2004 noch das UEFA Cup Finale zwischen Valencia CF und Olympique Marseille (2:0) statt. 
Am Abend stand dann das 1. Gruppenspiel der Deutschen U21 auf dem Programm. Gegner war Spanien. Vorher ging' s noch mal kurz zur Fanzone, aber was soll man von einer UEFA Fan Zone schon erwarten, nix halt.
Leider gab es keinen Deutschen Block im Stadion, so dass natürlich auch überhaupt keine Stimmung aufkommen konnte. Ich suchte mir einen Platz in der Mitte der Hintertortribüne. Mein eigentlicher Platz, war leider genau an einer Betonwand mit Sichtbehinderung durch Geländer auf das vorliegende Tor, so dass ich diesen Platz nicht während 90 Minuten einnehmen wollte. Da ich mich im Vorfeld mehr mit dem Spiel von Valerenga wie mit dem der Deutschen beschäftigt habe, war ich doch recht überrascht, wer da alles in der U21 auf einmal auflief: Khedira, Dejagah, Aogo, Özil, Boateng und dazu noch der Hoffenheimer Beck, sowie die Schalker Neuer und Höwedes. Also fast nur Spieler, die entweder wenig mit Deutschland zu tun haben, oder die man am liebsten des Landes verweisen würde, weil sie bei Schalke oder Hoppenheim spielen. Aber gut, mir war' s eh egal. Das Spiel endete 0:0, Marko Marin (mit kroatischen Wurzeln übrigens) vergab aus guter Position in der 1. Halbzeit und scheiterte am Pfosten.
Nach dem Spiel ging' s dann ab ins traute Heim. Dort wurde noch etwas zusammen gesessen, bevor jeder in sein Bett ging.

                             
Bild 1: Hafen von Göteborg.
Bild 2: Brücke über einen Kanal in Göteborg.
Bild 3: Das alte Ullevi von außen.
Bild 4: Blick von der Pressetribüne.
Bild 5: Gegengerade des Ullevi mit sehr steilen Rängen.
Bild 6: Und die andere Kurve des Stadions.
Bild 7: Noch mal ein Blick auf die Haupttribüne von der Tartanbahn aus.

              
Bild 1: Das Gambla Ullevi von außen.
Bild 2: Gegentribüne mit Presseplätzen.
Bild 3: Die Haupttribüne.
Bild 4: Und noch ein Blick ins weite Rund.

Am Dienstag morgen besuchte ich noch mal den großen Slottskogen Park direkt an der Jugendherberge. Dann ging es wieder ab in Richtung City Airport. Wobei lediglich der Name etwas großes in sich trägt. Der Flughafen selbst hätte auch in Breitscheid sein können.
In Skandinavien möchte ich auf alle Fälle noch mal Urlaub machen. Die Natur scheint hier noch unberührt und ganz einmalig zu sein. Die Menschen sind nett und sprechen perfekt Englisch und der Fußball hat neben den weiblichen Reizen auch sonst einige schöne kleine Stadien und interessante Vereine hervorzubringen.

23.05.2009 FC Bayern München - VfB Stuttgart 2:1
So wie die Saison, so verlief die Heimfahrt - schleppend!
Das letzte Spiel einer verkorksten Saison stand an und wir konnten sogar noch Meister werden mit sage und schreibe 7 Niederlagen und 42 Gegentoren. So schwach bzw. solch einen schwachen Meister hat es wohl noch nie gegeben. Das große Übel könnte aber in dieser Saison auch VfL Wolfsburg heißen, die noch in der Winterpause keiner auf der Rechnung hatte, da sie auf dem 9. Platz lagen und die TSG Hoppenheim die Liga in Atem hielt.
Natürlich hatte ich noch große Hoffnung, dass die Wölfe über Dortmund, Hannover oder Bremen stolpern würden gegen Ende der Saison, aber je näher der Saisonabschluss rückte, desto geringer wurde die Hoffnung. Eine Woche vor dem Saisonfinale führte der Wob Trainer Felix Magath dann auch noch ein Interview auf "unserem" Balkon in München, welch eine Demütigung.
Natürlich hoffte ich auf ein Wunder wie 2000 oder auch 2001. Aber richtig dran glaubte ich natürlich nicht.
Mit dem "Familienbus" ging es, wie gewohnt zum letzten Heimspiel der Saison, mit Übernachtung im Stachus-Hotel.
Nadine wollte nicht mit ins Stadion und blieb in der Stadt. Ich fuhr am frühen Nachmittag dann raus zum Fußballtempel und fieberte mehr dem Finale um Platz 2 entgegen, wie der möglichen Meisterschaft.
Gegen den VfB, dessen Torwart Jens L. schon vor dem Spiel die Stimmung durch Verschwörungstheorien der Schiris mächtig anheizte, mussten wir auf alle Fälle punkten. Jens L. erfüllte sich auf jeden Fall einen Bärendienst, denn seine sowieso schon große Unbeliebtheit in München, war nach dieser Woche noch weiter gestiegen und so wurde er dann auch standesgemäß begrüßt und während des Spiels verhöhnt und beschimpft.
Die Bayern dominierten relativ gut Spiel und Gegner, was man ja gar nicht mehr von ihnen kannte. Zuviel hatte Klinsmann kaputt gemacht in dieser Saison.
Hier nur mal einige Stichworte, wo ich schon ins grübeln über diesen Trainer komme: Torwartfrage, Taktische Ausrichtung, Fitness des Teams, Landon Donovan, van Bommel, ausgebootet, Podolski und so weiter und so fort.
Der FCB hat auf alle Fälle trotz der schlechten Saison, die Quali für die CL fest im Visier.
Der VfL führte schon nach 26 Minuten mit 3:0 gegen lustlos wirkende Bremer. Ich frage mich, wie die Fischköppe aufgetreten wären, wenn ihr letztes Spiel, in dem es um nichts mehr ging für sie, in München statt gefunden hätte und nicht in Wolfsburg.
Nach der schlechten Kunde und der 1:0 Führung des FCB war die Luft auf dem Platz und auf den Rängen weitestgehend raus. Bayern gewann 2:1, Wolfsburg 5:1 und wurde erstmals Meister. Ein künstlicher Verein, ohne Fans, ohne Tradition, Eigentum eines Autoherstellers ist also Deutscher Fußballmeister, schrecklich diese Vorstellung.
Die große Frage nach dem Rathausbalkon hätte man sich sparen können. Die drei Fans hätte man auch mit ins Rathaus nehmen können. Ich frage mich nur, wie um alles in der Welt 100.000 Fans den VfL gefeiert haben sollen? Wie viele von diesen Leuten haben wohl jemals ein Spiel des VfL gesehen?
Nach dem Spiel und dem Ende der Saison, ging es abends noch mal gemütlich in den Augustiner Biergarten und am anderen Morgen gegen 12 Uhr wieder heim Richtung LDK. Die Heimfahrt verlief genau wie unsere Saison, schleppend und langwierig. Erst um 23 Uhr waren wir wieder zuhause. Hätte nur noch gefehlt, dass Klinsi an der Leitplanke im Stau steht und uns zu lächelt.
Nun bleibt zu hoffen, dass die nächste Bayernsaison wieder etwas besser wird. Was bleibt vom Grinse-Klinsi: Ein großes Missverständnis, viel durcheinander im Spielerbereich (Rensing/Podolski) und die Gewissheit, dass Fußball eben doch nichts mit Yoga Kursen, Buddhas oder Sprachkursen zu tun hat. Auf ein neues FCB! 

08.04.2009 FC Barcelona - FC Bayern München 4:0
Nach zehn Jahren wieder mal Barcelona...

Eigentlich hatte ich ja gesagt, ich werde nach dem Finale von 1999 nie mehr nach Barcelona fahren, aber nun war es doch soweit im CL-Viertelfinale 2009.
Nach genau 10 Jahren also wieder zurück an die tragischste Stelle der jüngeren Vereinsgeschichte. Was wird uns dort erwarten? Das war natürlich die große Frage.
Über Madrid ging es mit 15 Leuten aus Mittelhessen dann nach Barcelona wo wir am Nachmittag des Spieles ankamen. Selbst die Anreise über Madrid führte schon bei dem ein oder anderen zu leichten Irritationen. Denn einer unserer Mitreisenden gab beim einchecken in Düsseldorf schon mal gleich sein Ticket von Madrid nach Barcelona ab und nicht von Düsseldorf nach Madrid. Somit gab' s schon in Düsseldorf im Flieger die ersten Missverständnisse.
Unser Hotel lag in mitten der Altstadt auf dem Placa Reial. Ein wahres Schnäppchen hatte die Reiseleitung hier gemacht. Das DZ für 40€ die Nacht, statt normal 120€.
Am Nachmittag schaute ich mir etwas die Stadt an, vom Placa Catalunya über die Rambla bis hinunter in den Hafen führte mein Weg.
Nach dem ich den Nachmittag also in der Stadt verbracht habe, bin ich dann zu Los Cortes, der Metro Station des Camp Nou gefahren.
Nach ein paar Metern stand ich also nun wieder davor, genau an der Stelle wo ich auch schon 1999 vor dem Stadion stand und der FCB im Champions League Finale gegen ManU stand. Schon kamen natürlich wieder die Gedanken an 1999 hoch und was das doch eigentlich für ein scheiß Tag war damals. Schon wieder ging ich die Treppen hoch, die wir auch 1999 frohen Mutes zum CL-Finale gingen bevor wir wieder wie paralysiert das Stadion verließen. So verließen wir diesmal das Stadion allerdings nicht, bei weitem nicht.
Wo es 1999 vielleicht an Sekunden haperte, wurde 2009 schon nach nur 4 Minuten alles entschieden. Von beginn an zeigte unsere Mannschaft eine desolate Vorstellung und das nach einem deftigen 1:5 in Wolfsburg. Der Höhepunkt war die Degradierung von Michael Rensing auf die Ersatzbank. Wenn ich mir die letzten Monate so anschaue frage ich mich schon mittlerweile, wo ist Klinsmann' s Konzept? Was hat er bewegt? Wo ist seine Handschrift erkennbar?
In den schlechtesten Zeiten von Hitzfeld oder Magath hätten wir uns nicht so vorführen lassen wie in dieser 1. Halbzeit in Barcelona. So schlecht habe ich den FC Bayern bisher noch in keinem Spiel gesehen was ich jemals sah. Das einzige was mich noch mehr aufregte wie das Spiel der Bayern war eine Asiatin die ganz fürchterlich am schreien war wenn etwas geschah auf dem Platz. Diese stand leider zwei Reihen über mir, furchtbar!
Für mich ist die Zeit von Klinsmann abgelaufen. Er hat aus einer intakten Mannschaft die er von Ottmar Hitzfeld übernommen hat, mittlerweile einen Trümmerhaufen gemacht. Auch die Aussagen von Klinsmann (ich mache jeden besser; Poldi ist nur noch Stürmer Nr. 4 etc.) deuten für mich einfach darauf hin, dass der diesen Anforderungen des FC Bayern einfach nicht gewachsen ist. Der FC Bayern ist nicht die Nationalmannschaft und Martin Vasques ist nicht Jogi Löw.
Nach der einstündigen Blocksperre ging es dann also schnell zur U-Bahn, da diese um 0:00 Uhr schließt in Barcelona, hieß es also Beeilung. Treffpunkt nach dem Spiel war unser Hotel. Schon aus der U-Bahn kommend begann das nächste lästige Problem dieses Abends. Kaum an der frischen Luft stürzten sich gleich einige Prostituierte auf mich und wollten sich anbieten.
Leider ging dies fast den ganzen Abend so, auch wo wir an unserem Placa Reial standen und für 1€ bei rumänischen Händlern Bier kauften, um uns das Treiben auf den Straßen anzuschauen. Ekelhaft  kann man nur sagen, so was penetrantes wie diese Weiber. Kurz nachdem wir mal etwas Ruhe hatten vor diesen Weibern, kam leider einer unserer Mitfahrer und hatte wieder 2 von ihnen im Schlepptau. Es dauerte keine Minute und wir waren wieder umringt von den lästigen Damen. Nach dem wir uns vor einer Bar postiert hatten, wo das Bier 5€ kostete und wir genüsslich unser 1€ Bier tranken wurden wir mehrmals aufgefordert bitte nicht vor der Kneipe zu stehen, was wir ja auch taten und Günni mit den Worten "Yes, we can!" eindrucksvoll bestätigte.
Wir hatten also dennoch einen schönen abwechslungsreichen Abend, trotz der Niederlage und den aufdringlichen leichten Mädchen, die auch auf unser Hab und gut scharf waren, denn einige von uns hatten am anderen Tag kein Handy mehr, oder sogar ein Geldbeutel mit sämtlichen Unterlagen wurde geklaut. Unsere rumänischen (!!!) Bierhändler jedenfalls warnten uns ständig vor ihnen und einer von ihnen verhinderte sogar noch einen Diebstahl an uns.
Am Airport am anderen Tag mussten wir natürlich erst mal sehen, dass wir alle wieder mit heim bekamen, vor allem halt den der nichts mehr hatte, kein Geld, kein Ausweis, nichts mehr, nur noch ein Handy und eine Schachtel Zigaretten. Aber alles hat geklappt, ohne Geld und Papiere konnte unser Beklauter mit heim reisen, Gott sei Dank.
Alles in allem natürlich wieder eine tolle Erlebnisfahrt nur das Spiel war wirklich ganz armselig.
Die Europapokalsaison 2008/09 dürfte also mal wieder beendet sein, ob wir nächstes Jahr überhaupt international spielen ist ja auch noch lange nicht klar, bei den Leistungen, die der FCB derzeit zeigt.

              
Bild 1: Mittags in Barcelona.
Bild 2: Placa de Catalunya.
Bild 3: La Rambla im Zentrum der Stadt.
Bild 4: Hafenviertel Barcelona.

              
Bild 1: Blick ins weite Rund des Camp Nou.
Bild 2: Die Gegengerade des Camp Nou.
Bild 3: Gesamtansicht aus dem Gästeblock.
Bild 4: Party in der Innenstadt.

05.12.2008 FC Bayern München - TSG 1899 Hoffenheim 2:1
Ein Spiel mit Champions League Charakter gegen ein Dorf!
Seit Wochen fieberten wir nun schon dem Großkampftag gegen die TSG entgegen. Nicht nur, dass die TSG mit Tempofußball verdient auf Platz 1 der Tabelle stand, lies das Spiel brisant werden, nein auch die große Abneigung gegen das "Projekt" Hoffenheim lies dieses Spiel für mich persönlich zum Highlight der letzten Jahre werden.
Nach gut 7stündiger Fahrt mit dem Fanclub Erda blieb in München keine Zeit für große Unternehmungen, also ging es recht schnell ins Stadion. Wo ich schon eigentlich seit dem Betreten der Südkurve total neben mir stand, was wohl an der Aufregung im Vorfeld des Spiel lag. Das Spiel begann und war von Beginn an ein Klassespiel. Hohes Tempo und viel Einsatz auf beiden Seiten. Schnell merkte man, dass die Dorfkicker aus Hoffenheim dem FCB ebenbürtig waren. Auch die Sport interessierten Zuschauer, die die TSG unterstützten gaben sich ganz professionell mit Gesängen wie "Zieht den Bayern die Lederhosen aus". Natürlich war die Stimmung in der gesamten Südkurve mehr wie aufgeheizt und es wurden stets wüste Pöbeleien gegenüber der TSG geäußert. Aber das gehört dazu, wenn man zum Fußball geht und gerade gegen solch einen Gegner, der durch viel Geld ins Oberhaus gestoßen ist. 
In der 1. Halbzeit spielte die TSG auf unser Tor, was vor allem bei Eckbällen interessant wurde, wenn sich Spieler der TSG vor der Südkurve formierten. Aber das war' s dann auch schon an nennenswerten Situationen in der 1. Halbzeit. Mir waren jedenfalls von Beginn an die Knie weich und ich schrie mir meinen Frust über den "Emporkömmling" von der Seele.
In der zweiten Halbzeit dann der Schock: Ibisevic markiert in der 49. Minute das 0:1, welch eine Schande.
Die Stimmung war natürlich auf dem Nullpunkt, man vernahm lediglich ein "Auswärtssieg" aus dem Oberrang, wo sich das "Dorf" formiert hatte.
Durch die ganze Aufregung und Anspannung auch der letzten Tage wohl, merkte ich schon, dass mein Kreislauf wohl absackte und so musste ich mich doch hartnäckig auf den Beinen halten, denn ungefähr 2x mal wurde mir schwarz vor Augen, aber was soll' s, vielleicht gewinnen wir ja noch gegen diesen unsympathischen Verein.
Das Spiel versuchten die Bayern nun druckvoller zu gestalten, aber gegen starke Hoffenheimer gelang dies leider nicht immer. In der 60. Minute dann fast ein Abklatsch des 1. WM Tores bei der WM 2006 in Deutschland. Philipp Lahm macht' s erneut. Und die Südkurve explodiert. Es gab kein Halten mehr. Wir waren wieder da!
In der Folge versuchten die Bayern natürlich den Sack zu zu machen, was aber nicht gelang. Im Gegenteil, Salihovic hätte in der 87. den Sack zu machen müssen für "Hoffe".
Aber anscheinend blieb es bei einem, für uns zu wenigen, 1:1.
2 Minuten Nachspielzeit. Ich war gerade dabei mich mit einem mageren 1:1 gegen einen Dorfverein anzufreunden, bei dem im Vorfeld schon von Champions League Charakter gesprochen wurde. Ibertsberger spielt den Ball am eigenen Strafraum quer, genau in die Beine von Luca Toni.
Haas stürmt aus seinem Tor und Luca Toni macht das Ding durch Haas Beine rein in der 92. Minute. Wahnsinn!!!!
Ich konnte nicht mal mehr jubeln, sondern brach in Tränen aus. Wir haben dem Dorfverein noch den Punkt genommen. Das Tor an sich konnte ich gar nicht richtig sehen, da schon alles die Arme hoch riss, als Toni an den Ball kam. Irgendwie wurde ich nun durch die Stehreihen geschuppst und jeder lag auf jedem.
Dann Abpfiff! Es war geschafft, die TSG hatte uns nicht den Abend verdorben. Ich lief sofort aus dem Block ohne die Mannschaft abzuwarten. Ich war total fertig und stand neben mir. Konnte mich kaum auf den Beinen halten. Aus lauter Verzweiflung rief ich zuhause an. Wo sich meine Mutter dann anscheinend doch ernste Sorgen machte und mich versuchte zu beruhigen, was aber nicht gelang. Sie meinte, ich solle mal zu einem Sanni gehen ;-). Ich lief zum Bus, legte mich in meinen Sitz und ließ so langsam alles in mir sacken. Der ganze Frust, die Anspannung, die Emotion, die Abneigung gegen die TSG alles fiel nun langsam von mir ab und ich war sehr glücklich. Ich hoffe nur, dass die TSG nicht weiterhin dort oben in der Bundesliga mit mischt. Sportlich sicherlich ein super starkes Team, aber der Rest gehört halt einfach nicht dort oben hin. Froher Nikolaus!

15.11.2008 TuS 1910 Driedorf II - SV Herborn 2:5
15.11.2008 TuS 1910 Driedorf - SSV Medenbach 0:0
"Back to basics" - Abseits der großen Fußballwelt

An einem nass kalten Novembertag standen beim TuS 2 Heimspiele innerhalb von 3 Stunden an. Da ich an diesem Nachmittag sowieso nichts vor hatte, habe ich mir mal wieder seit langem die komplette Ladung TuS gegeben. Schnell merkte ich beim Spiel der 2. Mannschaft, dass ich hier heute wirklich auf einem Weg zurück zu den Wurzeln des Fußballs bin, Abseits der großen Glamour-, Show- und Hoffenheimwelt. Ich war nämlich zunächst einmal für längere Zeit der einzige zahlende Zuschauer, der die 2. gegen Herborn sehen wollte. Man bekam den Eindruck, dass es eigentlich ein Geisterspiel im Driedorfer Novembernebel sei, bei dem sich lediglich ein paar Offizielle, Spielerfrauen und Spieler der 1. noch zu so früher Stunde auf den Sportplatz verirrt hatten - und ich natürlich. Leider hat sich keiner für die 2. interessiert. Dementsprechend zu Werke ging das Team dann auch. So lag man an einem immer kälter werdenden Novembertag zur Halbzeit schon mit 0:2 zurück. In der Halbzeit ging' s schnell mal ins Sportheim zum aufwärmen und ne Wurst zu essen. Dann ging der schwache Kick weiter. Auf einmal, binnen 5 Minuten stand' s 2:2, welch Wunder. Die Freude hielt aber nur kurz, denn der SV markierte das 2:3. In der Schlussphase ging der TuS dann mit 2:5 unter und kam auch nicht mehr in die Pötte.
Leider lies das Team einiges an Einstellung und Kampfgeist vermissen, dafür ging die Party im Anschluss in der Kabine aber um so lauter von statten. Komisch, anscheinend macht das den Jungs nichts aus so unter die Räder zu kommen. Die 3. Halbzeit ging klar an den TuS. Meiner Meinung nach sollten sich ein paar Jungs mal mehr über ihre Einstellung Gedanken machen wie nur ans Feiern zu denken, denn dann kann man ja auch ruhig mal nach einer Niederlage feiern, wenn die Einstellung gestimmt hat. Der TuS ist doch kein Hobbyverein?!
Nach der 2. kam dann gleich die 1. Mannschaft dran und das Wetter wurde immer ungemütlicher. Aber immerhin jetzt waren auch ein paar Zuschauer da.
Aber auch dieses Spiel war nicht wirklich sehenswert. Ganz im Gegenteil, im Gegensatz zum "Gekicke" der 2. wo es immerhin noch 7 Tore gab, fielen bei der 1. überhaupt keine Treffer. Die einen wollten nicht und die anderen konnten wohl nicht mehr tun, so sah es zumindest aus. Eigentlich war ich doch ganz froh, wie das zweite Spiel dann auch abgepfiffen wurde. 2 Spiele hintereinander sind schon ein hartes Stück Brot, zumindest bei diesen Leistungen und dem Drum herum. Aber egal, weit weg vom Glanz der immer unnahbareren und kommerzialisierten  Fußballwelt war das die reinste Idylle und auch mal wieder sehr schön so ein Spiel zu verfolgen, auch wenn ich der einzige bei der 2. war, der da war :-). Immerhin brauchte ich 374 Fußballspiele um ein exklusiv Spiel fast nur für mich alleine ansehen zu können.

17.09.2008 FC Steaua Bukarest - FC Bayern München 0:1
Nach 17 Monaten - Rückkehr auf die große europ. Bühne

Unser erstes Gruppenspiel 2008/09 führte uns nach Bukarest in Rumäniens Hauptstadt. Ab Köln/Bonn ging' s mit 10 unentwegten Bayernfans auf in Richtung Südosteuropa.
Dort angekommen gab' s erst mal eine 1 1/2stündige Busrundfahrt vom Airport in die Stadt und zurück zum Airport, bevor wir dann unser endgültiges Reiseziel erreicht haben. Na ja wenigstens hat die Fahrt nichts gekostet.
In der Stadt bezogen wir unser 10 Mann Zimmer. Ein Hostel in Mitten der Altstadt gelegen, was für unsere Ansprüche total ausreichend war. Am Mittag ging es dann zunächst einmal in die Stadt nähe des riesigen Palastes des Parlaments. Dort befand sich der Irish Pub in dem wir den Nachmittag verbrachten.
Der Weg zum Stadion erwies sich zunächst einmal als etwas komplizierter. Im Hostel sagte man uns schon, dass sich das Steaua Stadion in einem bösen Viertel befände und dort keine Busse hinfahren würden. Also versuchten wir unser Glück mit einem Taxi. Doch zunächst wollte uns auch hier niemand fahren. Doch dann fanden wir einen Fahrer, der uns fahren wollte. Mit 6! Personen ging es dann in das relativ kleine Taxi, 5 hinten und ich vorne. Auf der 6spurigen Hauptstraße wurde dann mal so eben gewendet, kurz vor einem Zusammenprall mit einem anderen Fahrzeug. Aber nix passierte.
Auch der Taxifahrer warnte uns auf dem Weg zum Stadion, wir sollen bloß vorsichtig sein. Wenn er zum Stadion fahren würde, sollten wir bitte nicht mehr deutsch reden. Das schienen ja tolle Aussichten zu werden. "Steaua really fanatic" meinte der Fahrer nur.
Am Stadion dann angekommen fielen wir gleich 2 Polizisten in die Hände. Diese führten uns durch eine Art Sumpf oder sagen wir mal Erde, die durch den ständig anhaltenden Regen schön zu einem Matsch geworden war. Und so sahen wir dann auch im Endeffekt aus, als wir unser Ziel erreicht hatten. Unser Ziel: Ein Hinterhof in dem wieder so eine Art Sicherheitsbeamter wartete. Dieser ging uns zunächst einmal recht forsch an. Vom FC Bayern Sicherheitsdienst bei Europacupspielen war übrigens nichts zu sehen. Alle Bierflaschen mussten wir auf den Boden stellen, bevor er diese dann mit seinem Stiefel zertrat!
Über eine große Wiese führte man uns in den Gästesektor. Ich wartete eigentlich nur darauf, dass aus den Wiesen jetzt 30 Rumänen auf uns zu gestürmt kamen und uns überfallen. Aber es geschah nichts. Im Gästeblock gab' s kein Klo, kein Getränke- oder Essensstand.
Das Stadion allerdings gefiel mir sehr gut, typisch Osteuropa eben. Große Flutlichtmasten und eine überdachte Tribüne.
Das Spiel gewann der FC Bayern, der zwei Pfostenschüsse von Steaua überstand, mit 1:0 durch Daniel van Buytens Kopfball.
Nach dem Spiel versuchten wir zunächst einmal ein Taxi in Richtung Innenstadt zu erwischen, da wir aus diesem Viertel weg wollten. Nach gut 30 Minuten gelang uns dies dann auch. In Nachhinein war in diesem Viertel nichts schlimmer wie anderswo auch, also viel Geschrei um nix im Vorfeld.
In der Stadt ging es dann noch was Essen. Ach ja, die Reste des Essens haben sich die rumänischen Straßenkinder von unseren Tellern geholt.
Kurz bevor wir ins Hostel sind wollten wir eigentlich noch mal in den Downtown Nightclub, aber wir sahen wohl durch den Dauerregen und den Marsch durch den Matsch nicht besonders vorzeigenswert aus, so dass es für uns hieß: "Private Party".
Somit ging' s noch mal in den Supermarkt Bier kaufen. Aber auch Liebe konnte man am Eingang gleich neben dem Getränkeautomat kaufen. "Massage gut, oder Sex gut" hieß es da aus erfahrenem Munde.
Unser Hostelzimmer war jedenfalls aufgrund der durchnässten Kleidung am darauf folgenden Tag eher ein Feuchtbiotop, als ein Hostelzimmer.
Am Donnerstag morgen ging' s dann in die Stadt. Nachdem ich für Nadine Zigaretten geholt habe, habe ich mir die Stadt angesehen.
Universität, Einkaufsstraße, Einkaufszentrum, Prachtstraße, Parlamentspalast und das Stadion von C.S. Progresul Bukarest.
In Bukarest gibt es wohl leider keine richtigen Abflüsse, denn das Wasser lief nicht wirklich aus den Straßen ab und man trat immer wieder in große Wasserpfützen. Auch ein großes Problem sind die vielen Straßenköter der Stadt, ekelhaft! Wenigstens schien aber an diesem Tag die Sonne und die nassen Hosen und Schuhe begannen endlich zu trocknen, so dass man den Dreck abkratzen konnte am Nachmittag.
Die historische Altstadt Bukarests glich in diesen Tagen leider einer riesigen Baustelle, da hier wohl die Straße neu gemacht wurde, was auch in anderen Teilen der Stadt mal angebracht gewesen wäre. An der großen Prachtstraße befand sich das Bucaresti Shoppingcenter. Typisches Ostblockgebilde würde ich sagen - großer viereckiger Klotz ohne Fenster. Die Geschäfte allerdings doch recht westlich, von Camelshop über Adidas oder Reebok. Der Parlamentspalast, das zweitgrößte Gebäude der Welt, ist wirklich sehr beeindruckend. Ein wirklich riesiges Teil. Leider waren alle Führungen voll und man konnte sich nur von außen ein Bild machen.
Hinter dem Palast sollte sich das Stadion von Progresul befinden, doch zunächst gelang ich in ein wahrhaft abschreckendes Viertel, heruntergekommene Gebäude, Armut, keine Straßen mehr nur noch Sandwege und jede Menge Hunde. Schnell weg dachte ich nur. Nachdem ich dann auf einmal auf einem Militärgelände stand und sofort von 2 bewaffneten Soldaten verfolgt wurde, konnte ich wenigstens mal nach dem Weg fragen. Aber bis auf einen Blick über die Mauer konnte man nichts mehr großartig erblicken.
Am Abend dann noch mal schön im Pub und auf der Bude etwas gehockt und dann war auch schon der Ausflug nach Bukarest vorbei.
Am Freitag morgen fiel die Dusche aus, denn es wurden Duschkabinen eingebaut und somit ging' s fast ungewaschen in Richtung Airport und zurück nach Deutschland.
Bukarest ist auf jeden Fall noch mal eine Reise wert, auch wenn die Stimmung im Stadion nicht die angekündigte Hölle war.

             
Bild 1: Blick in unser "Feuchtbiotop"
Bild 2: Das Bucaresti Shoppingcenter
Bild 3: Das ist doch typisch Ostblock oder nicht?
Bild 4: Reisegruppe Weller beim bestaunen des Parlamentspalast

              
Bild 1: Irish Pub Bukarest
Bild 2: Haupttribüne des Steaua Stadion
Bild 3: Und die dazugehörigen Fans
Bild 4: Blick ins weite Rund

              
Bild 1: Gegengerade des Stadions
Bild 2: Ich vor dem Parlamentspalast
Bild 3: Blick ins Stadion von Progresul
Bild 4: Weiteres Regierungsgebäude

              
Bild 1: Blick die Prachtstraße hinunter (Fußweg)
Bild 2: Noch mal ein Blick auf den Palast
Bild 3: Gulasch im Pub
Bild 4: Ein Abend im Hostel (die Frau am Laptop kennen wir übrigens nicht)

10.09.2008 Finnland - Deutschland 3:3
Lufthansa - There' s no better way to fly !?
2. Qualifikationsspiel in Helsinki. Für mich etwas ganz besonderes, denn in Skandinavien hatte ich bis dato noch kein Spiel gesehen. Wie immer bei Länderspielen trifft man viele Bekannte Gesichter von anderen Vereinen, was eigentlich für mich das Zweitwichtigste nach den, teilweise, selten bereisten Fußballländern ist.
Nachdem wir schon früh morgens am Airport ankamen wollten wir natürlich gleich erst einchecken. Doch leider mussten wir feststellen, dass unser Flug mit "annulliert" vermerkt wurde. Was nun?
Welli hatte noch Glück und konnte auf einen Direktflug wenige Minuten nach unserem Flug umbuchen. Wir mussten uns nun zunächst einmal in einer langen Reihe anstellen und sehen was überhaupt noch machbar war. Einen Direktflug mit Warteliste gab es noch um 14:35 Uhr. Aber die Ungewissheit der Warteliste und die knappe Zeit zwischen Ankunft und Spiel ließen den Flug nicht in Frage kommen. Also buchten wir mit 5 Leuten einen Flug von FFM nach Kopenhagen und von dort aus weiter nach Helsinki. Auch die Flugzeit war noch ok und wir würden alles rechtzeitig schaffen.
Unser Abflug verzögerte sich allerdings dann nochmals als wir schon alle in unserer Maschine nach Kopenhagen saßen. Herr Ling war nicht an Bord! Von daher durften wir zunächst nicht starten.
Doch dann ging' s los, über Kopenhagen nach Helsinki.
In Helsinki angekommen, dann der nächste Schock. Alle bis auf mich hatten Gepäck aufgegeben, teilweise Klamotten aber auch teilweise nur Bier in den Reisetaschen. Die Taschen blieben allerdings leider in Kopenhagen, so dass die Jungs nun ohne Bier und Klamotten in Helsinki standen. Nur ein einsamer Koffer drehte noch seine Runden auf dem Gepäckband in Helsinki, vielleicht der von Herrn Ling?
Der Airport bot an, die Sachen ins Hotel bringen zu lassen - nächstes Problem: Wir hatten uns alle auf Welli verlassen, der die Adresse des Hotels schon dabei haben würde, aber er war ja noch nicht mit dem umgebuchten Flieger in Helsinki gelandet, also entschlossen wir uns auf ihn zu warten. Die Jungs wollten dann noch auf ihr Gepäck warten. Ich fuhr mit Welli schon mal in unser Hotel.
Sagen wir mal so, es war gut, dass frisches Bettzeug da war, denn es war doch ein bisschen arg versifft das ganze Hostel, aber ein Schnäppchen eben und es war ja auch nur für eine Nacht. Außerdem hatten wir noch mal 50% Preisnachlass erhalten, da man aus einem 3-Bett-Zimmer aufgrund von Überbuchungen bei uns kurzerhand ein 5er Zimmer machen musste. Daher schlief ich dann auch in einem, auf den Boden gelegten Bettkasten, direkt neben Tisch und Heizkörper, aber es war ok.
Am Mittag ging es in die Stadt, bisschen bummeln, Fußgängerzone und was Essen. Eigentlich ganz ok die Stadt, nicht die schönste aber auch nicht die schlechteste Stadt in der ich bisher war. Nur halt sehr teuer (0,4l Bier für 5,50€).
Kreditkarten scheinen auf alle Fälle in Finnland der große Renner zu sein. So konnte ich mit ansehen, wie ein ca. 12 jähriger Junge vor mir bei Mc Donald' s seinen 1€ Cheeseburger mit der Mastercard bezahlte, auch nicht schlecht!
Nachdem ich mir die Innenstadt ausgiebig angesehen habe und noch was Essen war, lief ich dann Richtung Stadion.
Auf dem Weg dorthin kam ich noch an der Kneipe vorbei, wo sich der harte Kern der finnischen Fans traf und mit Böllern und Bengalen in Polizeibegleitung Richtung Stadion zog. Hätte ich mir nicht vorgestellt so einen Marsch von denen mit Megaphon und allem drum herum.
Am Stadion angekommen waren natürlich die üblichen Stände aufgebaut und natürlich der Tickettauschstand des DFB, immer wieder lächerlich das Handeln des DFB' s bezüglich der Tickets.
Das Olympiastadion, welches anlässlich der olympischen Spiele 1952 meines Wissens nach gebaut wurde, liegt relativ ruhig am Rande eines Wohngebietes an einem See, ähnlich dem Olympiasee München.
Hinter dem Stadion befindet sich das Finnairstadion, welches für Ligaspiele des HJK Helsinki benutzt wird. Da hier anscheinend ein Rockkonzert statt fand, hatte ich die Chance ein paar Bilder des Inneren zu machen und zu sehen, wie die Roadies die Bühne abbauten und über die geöffnete Marathontore verluden.
Doch dann ging' s ab ins Stadion. Ein schönes Stadion, vor allem die Holzbänke sind ein echter Hinkucker, bestimmt nicht dem neuestem FIFA Standart entsprechend. 40.000 Fans sahen auf alle Fälle ein abwechslungsreiches Spiel, bei dem die deutsche Elf, dank 3er Klose Treffer zum 3:3 Endstand kam. Am Ende hätten wir sogar noch gewinnen können, das wäre aber dann des guten doch zu viel gewesen.
Nach dem Spiel ging' s in den Irish Pub in der City. Die Stadt war auf alle Fälle trotz Mittwoch und der doch gesalzenen Preise rappelvoll. Im Pub spielte bis 4 Uhr! eine Liveband.
Am anderen Morgen ging es wieder zum Flughafen, um 11:55 Uhr stand der Heimflug auf dem Programm. Leider kam es erneut zu Komplikationen, denn die Maschine war mit 3 Personen überbucht. Somit wurden 3 Freiwillige gesucht, die einen Flug später flogen und dafür 300€ bekamen. Die Suche war schnell beendet! Ich war leider zu langsam!
Wir kamen auf alle Fälle auf direktem Wege diesmal in Frankfurt an. Nur Dirks Rucksack war, auch bis alle Koffer da waren, leider nicht aufgetaucht. Bleibt zu hoffen, dass der Rucksack noch nachkommt, denn nächste Woche geht' s nach Bukarest.

              
Bild 1: Blick vom Busbahnhof in die Altstadt Helsinkis
Bild 2: Der Hauptbahnhof
Bild 3: Finnland Fans auf dem Weg ins Stadion
Bild 4: Das Finnairstadion nach einem Konzert

              
Bild 1: Das Olympiastadion von außen
Bild 2: Blick in die finnische Kurve
Bild 3: Die Gegengerade
Bild 4: Die 2. Hintertortribüne

06.09.2008 Liechtenstein - Deutschland 0:6
07.09.2008 Borussia Dortmund U17 - FC Schalke 04 U17 3:1
07.09.2008 TuS 1910 Driedorf - VfB Aßlar II 4:0
Ein schönes Fußballwochenende

Mit den Fanbetreuern des Fanklubs Nationalmannschaft sollte es nach Liechtenstein zum 1. WM Qualifikationsspiel für 2010 gehen.
Doch zunächst machten wir schon früh am Morgen im Zug von Wiesbaden nach Frankfurt mit dem "Bayern Max des Rheingaus" unsere Bekanntschaft. Eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Original war unverkennbar (Der Maradona, der Drecksack!).
Nach dem wir nun morgens um 8 Uhr bei Wolle Petry und Andrea Berg ein schönes Bierchen im "Gleis 25" gezischt hatten, ging es mit dem Fanklubbus auf in Richtung Liechtenstein. Nach 2 Staus und einer Passkontrolle kamen wir nach 8stüniger Fahrt endlich im Fürstentum an.
Am Stadion selbst, was idyllisch zwischen Bergen und zwei Kuhweiden liegt gab es nichts, außer dem lächerlichen Fanclub Nationalmannschaftsbus.
Aber auch in der Stadt Vaduz war der Hund begraben, da ist ja in Herborn mehr los wie hier im Steuerparadies. Obwohl Geld war vorhanden, alles war topp gepflegt und sah sehr ordentlich aus.
Ein Restaurant haben wir jedenfalls gefunden, wo es auch gleich hoch her ging, als ein 60er doch tatsächlich über den FCB gepöbelt hatte. Es waren allerdings doch sehr viele Bayernfans anwesend, die den Jungen Mann ganz schnell kleinlaut haben werden lassen :-).
Vor dem Spiel mussten wir natürlich, wie üblich beim DFB noch per Voucher unsere Karten am Kartenhäuschen abholen - aus Sicherheitsgründen versteht sich, da wohl ansonsten 100e von Hooligans in Liechtenstein eingefallen wären. Manchmal muss man den DFB einfach nicht verstehen.
Am Fanclubbus trafen sich nach und nach die "Fans" der Nationalmannschaft. Unglaublich welche scheiß Eventbagage sich zu so einem Spiel doch einfindet. Leider ist Fußball in den vergangenen Jahren gesellschaftsfähig geworden und jeder - und wenn er noch so wenig Ahnung von Fußball hat - meint jetzt zum Fußball fahren zu müssen, das ist zum kotzen! Bleibt doch einfach mit euren unwissenden Ärschen zu hause und verpisst euch in eure Wohnzimmer!
Das Spiel war nicht sonderlich interessant. Standesgemäß gewann Deutschland 6:0, wobei Podolski 2 Tore machte und vielleicht weiter an Selbstbewusstsein tanken konnte. 
Um 23:00 Uhr saßen wir wieder alle im Bus und es ging Richtung Frankfurt, wo wir um 04:00 Uhr wieder ankamen. Um 06:30 Uhr lag ich dann endlich im Bett, allerdings nur 2 Stunden, denn das nächste Spiel stand an. In Dortmund spielte die B-Jugend des BVB gegen die des S04. Mit Daniel bin ich, in der Hoffnung "das was geht" dann mal nach Dortmund gefahren. Eine große Anzahl von Ordnern riegelte den Trainingsplatz des BVB ab, aber leider ließen nur die Ordner auf ein großes "Event" schließen, sowohl von Dortmunder als auch von Schalker Seite waren keine Aktivitäten festzustellen. So dass das Spiel doch recht eintönig dahin plätscherte, immerhin gewann der BVB mit 3:1, hoffentlich schon mal ein Vorgeschmack auf' s große Derby am 13.09.08.
Wieder in Driedorf angekommen ging es dann gleich noch mal auf den Sportplatz, wo der TuS gegen die 2. des VfB Aßlar ran musste.
Bei diesigem Regenwetter und wenig Zuschauerbegeisterung konnte der TuS in der 1. Halbzeit leider seine guten Chancen nicht umsetzen. In der 2. Hälfte jedoch machte der TuS mit 4 Toren die Sache klar und es wurde ein verdienter, auch in der Höhe, gerechtfertigter Sieg.
Alles in allem aber ein schönes Fußballwochenende. In den nächsten Tagen werden noch weitere Highlight anstehen auf die man sich schon richtig freut.

              
Bild 1: Blick vom Stadion Richtung Stadt
Bild 2: Die neu erbaute Hintertortribüne
Bild 3: Die Haupttribüne des Rheinparkstadions
Bild 4: Blick auf' s Stadion (aus der Stadt kommend)

02.08.2008 SV Wehen/Wiesbaden 1926 - VfL Wolfsburg 1:4
Und das sind die Vereine der Zukunft?

Freundschaftsspiel in der Brita Arena Wiesbaden. Also habe ich mich mit Gerhard auf den Weg in das neue "Blechstadion" des SV Wehen gemacht.
Schlecht ist das Stadion jedenfalls nicht, auch wenn es relativ billig daher kommt.
Auch die Bratwurst und die 0,3l Getränke sind recht erschwinglich und  nicht zu teuer.
Also alles gar nicht mal so schlecht, wären da nicht die beiden Vereine Wehen und vor allem der VfL Wolfsburg.
Das Spiel begann zunächst einmal 20 Minuten später, da der VfL mit dem Bus erst in Richtung Frankfurt unterwegs war. Als die Werkskicker dann endlich da waren, konnte es auch los gehen.
Sogar einige wenige Fans hat der Werksverein mitgebracht. Dies war doch erstaunlich, da der VfL ja nicht gerade als angesehen in den Fanszenen gilt. Die Wölfe, die genau so ein Kommerzverein wie Hoffenheim oder Leverkusen sind und nur durch den großen Konzern im Hintergrund überhaupt von sich Reden machen können hatten vor der Saison kräftig investiert in neue Spieler, ca. 30 Millionen Euro.
Dies schlug sich dann auch auf dem Platz aus. Mit 4:1 siegte der Bundesligist verdient und mit wenig Mühe bei den Wiesbadenern.
Der SV Wehen, der vor seiner 2. Bundesligasaison steht hat nicht solch eine traurige Vergangenheit wie Wolfsburg, Leverkusen oder Hoffenheim, hier steht kein großer Geldgeber hinter dem Verein. Hier wird eher das Image des Dorfvereins gepflegt, welches zumindest schon mal sympathischer ist wie das der Gäste.
Allerdings habe ich mich schon gefragt, was hier wohl für eine Fanszene entstehen soll? Im Stehplatzbereich, wo ich auch stand, konnte man  jedenfalls schon mal einen kleinen Einblick in Wehens Zukunft werfen.
Viele "Fans" im Block, an deren Fußballsachverstand ich doch stark zweifle, wie z. B. aufgetakelte Frauen, deren Handy' s wichtiger waren, wie das Spielgeschehen.
Der Umzug nach Wiesbaden und der Erfolg wird dem Verein wohl nun auch viele "Fans" aus Hessens Snob-Stadt Nr. 1. bescheren, die halt "einfach mal dazu gehören wollen", schade eigentlich für die echten Fans der Wehener, aber das lässt sich in der heutigen Zeit wohl nicht mehr vermeiden. Fußball ist halt (leider) gesellschaftsfähig geworden. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen wird's wohl nichts mit einer irgendwann angesehenen Fanszene beim SV Wehen.
Die Wehener haben wenigstens noch nach dem 1:4 ein bisschen Stimmung gemacht u. a. mit "Alle lachen, alle lästern, alle spotten über uns, doch wer zuletzt lacht lacht am besten, SV Wehen/Wiesbaden". Von den drei Wolfsburger Hanseln war jedenfalls nichts zu hören, wie immer!
Alles in allem ein schöner Nachmittag, aber beide Vereine wären nie im Leben eine Alternative für mich als Fan.

10.04.2008 Getafe FC - FC Bayern München 3:3 n. V.
Achterbahnfahrt der Gefühle in 120 Minuten

Nach dem schwachen 1:1 in der 90. Minute im Hinspiel sollte es wohl im Rückspiel noch mal sehr spannend werden, aber dass es so dramatisch wird übertrifft alles, was man sich im Vorfeld so alles an Szenarien überlegt hatte.
Mit der Spanair ging es am Spieltag nach Madrid, wo wir das bereits bekannte Hostel wieder einmal gebucht hatten, in dem wir schon öfters abgestiegen waren. In unserer Reisegruppe befanden sich wieder mal die üblichen Verdächtigen.
Nach dem wir in der Stadt gemütlich ein paar Bier und eine Tappas Platte verdrückt hatten, ging es mit der U-Bahn in die gut eine Stunde entfernte Vorstadt Getafe. Dort war allerdings total der Hund begraben. Lediglich der Burger King versprach etwas an Leben in der trüben Industrievorstadt. Ansonsten gab' s nichts. 
Also ging' s direkt zum Stadion Alfonso Perez, dort haben wir auch in einem Pub schon gleich die Hälfte unserer Mitfahrer angetroffen, die sich mit ein paar netten Getafe Fans bereits angefreundet hatten.
Nach ein paar weiteren Bierchen bin ich dann in Richtung Stadion aufgebrochen.
Das Stadion erinnert mich ein bisschen an das Velodrome in Marseille, nur halt für 17.000 Zuschauer. Typisch südländisch und schön klein und eng ist das Stadion mit einer überdachten Tribüne.
Eigentlich hatte ich kein gutes Gefühl für unser Rückspiel im Vorfeld, aber nach 4 Minuten dachte ich dann doch, dass wir die heute packen würden. Es gab nach bereits zwei dicken Chancen in den ersten 3 Minuten eine Rote Karte für Getafes De La Red, wie passend.
Eigentlich konnte doch jetzt nichts mehr passieren dachte ich. Aber falsch gedacht. Nach der roten Karte stellte der FCB das Fußballspielen komplett ein. (Wohl gemerkt, wir mussten gewinnen oder mind. 2:2 spielen). Nichts mehr zu machen, man dachte eigentlich die weißen Bayern würden mit 11 Nichtfußballern antreten. Nur lange Bälle die nicht ankamen hatten die Münchner zu bieten. Mit zunehmender Spieldauer wurde also unser Gemütszustand zunehmend angespannt, enttäuscht, wütend oder verbittert über solch eine Leistung.
In der 44. Minute kam dann das, was immer kommt in solchen Situationen, Getafe ging mit dem Pausenpfiff 1:0 in Führung.
Nun entlud sich in unserem Block jede Menge Frust, Sitzschalen wurden raus getreten und flogen in die angrenzenden Blöcke. Die Stimmung war extrem aufgeheizt. Das ganze schien dann zu eskalieren, als die spanische Polizei den Block betrat und mit Knüppeln teilweise wahllos auf Fans einschlug, auch auf Fans, die völlig normal in der Ecke standen. Der mitgereiste FC Bayern Sicherheitsdienst war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr zu sehen.
Nachdem sich die ganze Sache kurz vor der totalen Eskalation wieder etwas zu beruhigen schien, ging die 2. Hälfte dann auch weiter.
Jetzt wird' s bestimmt besser für uns, dachte ich und freute mich auf einen Sturmlauf der Bayern. Auf den warte ich allerdings bis heute noch. Nichts änderte sich, die Bayern bekamen überhaupt nichts auf die Reihe, ganz im Gegenteil, nach dem Getafe 2 mal schon an Olli Kahn vorbei war, verstolperten sie noch kurz vor dem Gnadenstoß für uns die Entscheidung Zentimeter vor dem Tor.
Nichts passierte, außer dem üblichen eben: Lange Bälle, behäbiges Spiel und Fehlpässe.
Wohl gemerkt ist Getafe nur spanisches Mittelmaß und wir waren mit einem Mann in der Überzahl.
Man musste sich also mit dem Gedanken beschäftigen, gegen diese No Name Truppe im UEFA Cup sang und klanglos auszuscheiden.
Die Stadionuhr tickte unerbittlich gen 90 Minuten vor. Die Zeit verrann immer schneller. In der 89. Minute dann auf einmal, wie aus dem nichts, der Ausgleich durch Franck Ribéry.
Der Jubel war natürlich riesig, denn wer hätte da schon mit gerechnet, nach dieser Grottenleistung. Alle feierten und lagen sich in den Armen, mir sprang irgendjemand in den Rücken, der mir noch am nächsten Tag schmerzte.
Verlängerung war angesagt und auf einmal war wieder alles offen, so schien es zumindest.
In der 91. und 93. Minute war allerdings das unfassbare geschehen. Getafe führte nach 3 Minuten in der Verlängerung mit 3:1. Unfassbar. Noch keine 5 Minuten rum und wir sind jetzt schon total am Arsch.
Die Verlängerung ging natürlich wie im Flug vorbei und es machte kein Spieler Anstalten das Ding doch noch drehen zu wollen oder zu können. Die 10 Spanier waren auch konditionell den Bayern überlegen, was ja eigentlich nicht sein kann und zum Nachdenken anregen MUSS.
Als wir schon daran dachten das Stadion vorzeitig zu verlassen, da wir sonst die Blocksperre mitnehmen mussten geschah dann doch noch was. Ich wäre bestimmt bei Regen zum ersten mal im Leben früher aus einem Stadion raus, denn das was man sah war unterirdisch schwach, aber ich dachte mir halt, was soll' s, vielleicht siehst du ja noch 2 - 3 Tore für Getafe, denn das wir noch was reißen sollten, daran konnte ich wirklich nicht glauben.
In mitten dieser Überlegungen platzte auf einmal ein Abstauber von Luca Toni in der 115. Minute zum 3:2 Anschluss. Na ja, haben wir halt "nur" 2:3 verloren dachte ich. Auch der Jubel hielt sich in Grenzen. Man hatte ja auch nicht das Gefühl, dass die Mannschaft das Spiel noch drehen wollte oder konnte.
Wie dem auch sei, man zittert allerdings dann doch noch mal kräftig mit, denn vielleicht ergibt sich ja noch mal die Chance, aber in nur 5 Minuten?
Die rannten in einer viel schnellen Geschwindigkeit wie normal auf die 120 Minuten zu. Bayern brachte irgendwie nichts hin. Die Zeit schien abzulaufen, Getafe nach St. Petersburg fahren zu dürfen, unser Traum von Manchester zu platzen.
Olli Kahn ging mit nach vorne für die wohl letzte Szene des Spiels in der 120. Minute.
Wie immer kam ein hoher langer Ball, der bestimmt in den 120 Minuten schon 50 mal von Getafe geklärt werden konnte. Kahn steigt zum Kopfball hoch und irgendwie bekommt Luca Toni das Ding gegen den Schädel.
Der Ball nimmt eine, irgendwie seltsame, Flugbahn und senkt sich ins Tor - 3:3 !
Das heißt, ich begriff das zu erst mal nicht, ich dachte der Schiri pfeift irgendeinen Regelverstoß. Aber dem schien nicht so und miterweile hing mir auch schon Günni um den Hals und ich hab mir mein Bein an einem abgetretenen Stuhl aufgeschlagen, wie ich am nächsten morgen fest stellte.
Wir haben es also doch geschafft und haben ein schier unmögliches Spiel gedreht. Der Jubel war natürlich jetzt Grenzenlos. Bayern im Halbfinale in St. Petersburg! Erinnerungen nach diesem Spiel an Spiele in Hamburg 2001, oder andere noch gedrehte Spiele gingen einem nun durch den Kopf. Dieses Spiel wird sicherlich eines der Highlights in meinem Fußballfanleben für den Rest meines Lebens bleiben. Unvergessen diese Szenen und dieses Spiel.
Für diesen "Bayerndusel" hassen uns nun mal die Bayernhasser und es ist immer wieder schön, wenn wir so die Leute zur Weißglut bringen können. Dies schafft allerdings auch nur der FCB, vor allem in so schöner Regelmäßigkeit.
Die Nacht wurde natürlich jetzt zum Tag gemacht und ging bis in die frühen Morgenstunden, wo im Irish Pub ordentlich gefeiert wurde.
Am anderen morgen ging es wieder auf in Richtung Frankfurt. Mit einer kaputten Hose, einer verlorenen Jacke und jeder Menge Schrammen vom Torjubel ging wieder einmal eine geile Europapokalfahrt zu ende. Unser Traum von Manchester am 14.05.2008 kann also weiter geträumt werden.

              
Bild 1: Günni und Euro beim Mittagessen
Bild 2: Ein Blick ins Stadion "Alfonso-Perez"
Bild 3: Aus dem Gästeblock auf die Heimkurve
Bild 4: Die Haupttribüne

21.03.2008 Stockport County FC - Macclesfield Town 2:0
22.03.2008 Blackburn Rovers FC - Wigan Athletic 3:1
23.03.2008 Manchester United - Liverpool FC 3:0
24.03.2008 Nottingham Forest - Brighton & Hove Albion 0:0
Mit David Bowie im Pub

Nach 4 Jahren ging es mal wieder nach England am Osterwochenende. Wo eigentlich 5 Partien in 5 Tagen auf dem Programm stehen sollten. Aufgrund des schlechten Wetters bin ich bereits am Donnerstag Abend mit dem letzten Zug nach Frankfurt an den Airport gefahren, wo ich mich dann für die Nacht auf einer Sitzecke nieder gelassen habe.
Um 07:30 Uhr am Freitag ging mein Flug nach Manchester. Bis zur Landung verlief auch alles glatt. Dann allerdings  begann die Maschine stark in Turbolenzen zu geraten und kurz vor dem Aufsetzen (oder doch besser Aufschlagen?!) zog der Pilot die Maschine wieder hoch und es wurde ein neuer Landeanflug unternommen, der dann auch perfekt klappte. Trotzdem war bereits die Landung in Manchester aufregend genug, genau wie es sich für den Rest des Wochenendes auch weiterhin abspielen sollte.
Am Freitag Mittag bin ich zunächst einmal in die Stadt gegangen. Das übliche eben: Sportgeschäfte, CD' s, DVD' s und so weiter und so weiter. In mitten der Fußgängerzone ist nun die überdimensionale "Arndale Manchester" Passage eröffnet mit weit über 250 Geschäften aus allen möglichen Sparten. Wirklich beeindruckend dieses Teil, obwohl es nichts mit Fußball zu tun hat.
Freitag Abend stand schon das erste Match auf dem Programm. In der League 2 (vergleichbare Oberliga) standen sich im gut 10 Minuten vor Manchester gelegenen Stockport die Mannschaften von Stockport County und Macclesfield Town gegenüber. Das Edgeley Stadion ist ein sehr schönes unterklassiges englisches Stadion. Am Stadion kostete die billigste Karte 16 Pfund. Im Fanshop, der aus einem kleinen Raum bestand, wollte ich ein T-Shirt anprobieren, da allerdings keine Umkleide in der Nähe war, durfte ich das Shirt in den Katakomben des Stadions anprobieren und so bekam ich auch noch einen Blick ins innere des Edgeley Stadions geboten. Das Shirt war übrigens zu klein.
Mein Platz war auf der Haupt Support Tribüne hinter dem Tor. Hier gab es auch im Stadioninneren einen Imbiss, Wettbüros und Toiletten. Das Spiel war schnell erzählt, Stockport, was noch um den Aufstieg spielt, entschied die Partie durch zwei Tore von Taylor in der 10. und 46. Minute mit 2:0 klar für sich.
Zu erwähnen bleibt noch, dass der Verein, wie einige englische Klubs auch, von einem Supporters Trust geführt wird.
Heißt: Hier haben Fans die Geschicke des Vereins im Management und im gesamten Drum herum übernommen um so ihren angeschlagenen Verein doch noch zu retten. Derzeit veranstaltet der Supporters Trust die Aktion "Groundforpound" welche den Fortbestand des Edgeley Stadions gewährleisten soll.

             
Bild 1: Der Hartcastle Road Stand von außen
Bild 2: Heimtribüne Cheadle End
Bild 3: Blick aus dem Cheadle End durch' s Tornetz
Bild 4: Ein Blick ins weite Rund des Edgeley Park

Am Samstag stand dann das erste Premier League Match an. Dem Ex-Bayern Spieler Roque Santa Cruz wollte ich bei seinem Spiel gegen Wigan einen Besuch abstatten. Auf dem Weg nach Blackburn hatte ich noch einen kurzen Aufenthalt in der schönen Stadt Bolton, den ich in der Fußgängerzone verbrachte. In Blackburn angekommen ging es erst noch einmal in die Stadt. Diese war allerdings sehr enttäuschend. Nichts sehenswertes und auch keine schönen Einkaufszentren gab es zu sehen. Eine eher triste öde Stadt. Deshalb ging es also schnell zum Ewood Park. Dort angekommen habe ich eine Karte für 15 Pfund für die Gegengerade Mitte bekommen (recht preiswert). Den Besuch im Fanshop hätte ich mir sparen können. Lediglich ein Sportgeschäft, welches auch Blackburn Trikots verkauft nennt sich am Ewood Park "Clubstore" ansonsten gibt es das gleiche, was man auch in Herborn beim Sporthaus Link oder beim Kaps bekommt.
Der Ewood Park ist ein richtig schönes englisches Stadion mit 3 hohen und einer niedrigen Tribüne.
Beim Spiel selbst dachte ich, ich sei im falschen Film. Beim 3:1 der Rovers erzielte Roque Santa Cruz seine Saisontreffer 13 und 14 und ist zum "Man of the Match" gekürt worden. Ich kann mich nicht erinnern, ob er überhaupt einmal in 8 Jahren Bayern 2 Tore in einem Spiel gemacht hat und ob er in 8 Jahren überhaupt 14 Tore erzielt hat. Mich freut es auf jeden fall für den sympathischen Parguayaner, dass er anscheinend in Blackburn den Durchbruch geschafft hat. Dass Roque an diesem Nachmittag eigentlich 5 Tore hätte machen können wollen wir mal nicht weiter ausführen. Unter Standing Ovations wurde "Rocky", wie ihn die Rovers Fans nennen, verabschiedet. Die Rovers Fans waren allerdings ansonsten doch eher recht ruhig und es kann nicht unbedingt von einem guten Heimsupport gesprochen werden, im Gegensatz zu Wigan, die ihr Team bis zuletzt gut unterstützten.
Nach dem Spiel ging es dann per Taxi (Das Viertel in dem das Stadion lag war für den restlichen Verkehr gesperrt worden) zurück zur Train Station. In Manchester angekommen wollte ich mich eigentlich noch mal ins Nachtleben stürzen und in ein paar nette Clubs gehen. Allerdings wurde mir der Zutritt in Freizeitschuhen verweigert.
Ich habe mich demnach aber gefragt, ob der Dresscode auch für die Frauen in Manchester gilt? Ich habe nämlich noch nie so viele hässliche Frauen gesehen, die sich auch noch alle so was von hässlich angezogen haben wie hier im Amüsierviertel von Manchester nahe der Victoriastation. Na ja was soll' s, Minus x Minus gibt ja bekanntlich auch wieder Plus.
Ich bin dann ins Hotel und habe mir die Spieltaghighlights auf BBC one ab 22:00 Uhr im Free TV angesehen.

              
Bild 1: Marktplatz in Bolton
Bild 2: Blick auf den Blackburn Stand mit Ticket Office und links dem Fanstore
Bild 3: Der Riverside Stand von außen
Bild 4: Und noch mal der Riverside Stand von innen

              
Bild 1: Das Darwen End
Bild 2: Jack Walker Stand
Bild 3: Blackburn Stand
Bild 4: Jack Walker Stand mit mir im Vordergrund

Am Sonntag war es dann soweit. Einmal im Leben ManU - Liverpool und heute könnte ich dabei sein, wenn ich eine Karte bekomme....
Das Spiel fand bereits um 13:30 Uhr statt. Aus der Stadt, in der sich schon reichlich ManU Fans tummelten, bin ich mit der Metro ans Old Traffort gefahren um dort mein Glück auf dem Schwarzmarkt für ein Ticket zu versuchen. Laut Auskunft von ManU wurden für dieses Spiel keine Karten in den offiziellen Verkauf nach außen gegeben. Aber Karten gibt' s ja bekanntlich immer. Fragt sich halt nur zu welchem Preis. Los ging die Preisschlacht bei 300 Pfund und sollte sich zunächst einmal bis auf lediglich 200 Pfund senken. Meistens haben die Leute Dauerkarten verkauft, mit denen sie mich auf einen Platz bringen wollten und dann mit der Dauerkarte wieder abhauen wollten. Ich aber wollte natürlich ein richtiges Ticket, allein schon als Andenken und natürlich auch keine 200 Pfund bezahlen. Ich bekam auch nach längerer und ausgiebiger Verhandlung beides, eigenes Ticket und auch nicht die oft geforderten 200 Pfund als Preis genannt. Dennoch war das Ticket natürlich verhältnismäßig teuer. Rund 100 Pfund muss man wohl schon einplanen.
Eine weitere Plage, die besonders ManU sich selbst zu zuschreiben hat, sind Japaner bzw. Asiaten. Langsam nervt es nämlich gewaltig wenn ca. über 100 Asiaten mit ManU Tüten, Fotoapparaten und auch noch Eintrittskarten sich solch ein Spiel anschauen wollen. Fahren 100 Deutsche nach Asien um die Urawa Red Diamonds zu sehen? Ich glaube wohl kaum.
An diesem Nachmittag konnte man auf jeden Fall Fußball der Spitzenklasse sehen, zumindest von Manchester United. Völlig chancenlos ergab sich Liverpool, welches bereits seit 7 Ligaspielen ohne Tor gegen ManU ist in sein Schicksal. Gegen diese ManU Mannschaft werden es wohl auch in der Champions League die Gegner schwer haben. So einen gradlinigen, schnellen, Pass-sicheren und druckvollen Fußball sieht man nicht alle Tage. Ich behaupte, gegen ein ManU in Topform geht jede Bundesligamannschaft gnadenlos baden.
Wes Brown, Christiano Ronaldo und Nani erzielten die 3 Tore gegen eine Liverpooler Elf, die wohl froh war, wie alles vorbei war. Auch die Stimmung war großartig, ich musste mich zwar in mitten von lauter ManU Fans zwangsläufig ganz still verhalten als LFC Anhänger, aber dennoch kam man nicht umher auch dem Gegner zu applaudieren.
Auch an Pöbeleien und Schmähungen für die Merseyboys war das Spiel schon ein echter Hit. Ungewohnt eigentlich für England wurde hier der Gegner nieder gemacht wo es nur ging und auch von wem es nur ging, egal ob Omas, Kinder, Familienväter, alle hatten keine guten Worte für den Rekordmeister von der Anfield Road über.
Nach dem Spiel bin ich, einerseits glücklich dabei gewesen zu sein, andererseits enttäuscht verloren zu haben, in die Stadt gefahren. Vorher habe ich noch am Spielerausgang die ManU und Liverpool Spieler in ihre Autos und den Bus steigen sehen. Natürlich wieder begleitet von wüsten Pöbeleien gegen die Liverpooler, die mit hängenden Köpfen das Stadion verließen.
Im Pub traf ich dann noch einige nette Engländer, die natürlich ManU Fans waren. Ich outete mich mal lieber nicht. Aber als raus kam dass ich Bayern Fan und Deutscher sei, wurden sofort noch 3 weitere Kumpels herein gerufen und wir unterhielten uns nett und tranken einige Pints.
Wie sich herausstellte hieß der eine der Engländer David Bowie, aber auch nur der Name war der gleiche wie der des Sängers, ansonsten ähnelten sich beide in keinsterweise.
Am Stadion, so berichtete mir David, kam es noch zu einigen Ausschreitungen von LFC Hools und ManU Hools. Diese hätten einen Pub verwüstet und seien nun auf dem Weg in die Stadt um dort noch mal ihre Spur zu hinterlassen. Natürlich haben auch alle wieder fleißig und heftig über Liverpool abgelästert "Fuck Mersey Bastards" war der meistgehörte Satz an diesem Abend im Pub. Mit David Bowie werde ich nach wie vor in Kontakt bleiben und wer weiß, vielleicht sehen wir uns ja schon bald wieder, wenn der FC Bayern zum UEFA Cup Finale nach Manchester fährt.

                       
Bild 1: Das Stretfortend im Old Traffort
Bild 2: Hier weiß jeder, wer hier zu hause ist
Bild 3: Blick ins weite Rund des Old Traffort
Bild 4: Klare Sache, leider
Bild 5: Rio Ferdinand mit Kind auf dem Arm
Bild 6: Christiano Ronaldo, der wohl derzeit beste Spieler der Welt

Ostermontag ging' s nach Nottingham in die 3. englische Liga, die mit Teams wie Nottingham Forest, Leeds United oder Millwall eine sehr attraktive Liga darstellt.
In der Stadt, die wie ich finde, wunderschön ist, gab' s zunächst das übliche Programm. Checken, was es für Geschäfte gibt, was gibt' s für schöne Plätze und gibt es auch ein paar Sehenswürdigkeiten? Von allem hat Nottingham sehr viel zu bieten.
Vor dem Spiel ging es somit noch schnell zur Robin Hood Statue um diese noch für die Nachwelt fest zu halten. Dann ging es zu Fuß zum City Ground. Ich hatte mich einen netten Engländer angeschlossen, der mich begleitete. Auf dem Weg zum Stadion erzählte er mir von großen Spielen, auch der 1:5 Niederlage gegen den FC Bayern im UEFA Cup 1995. Er war begeistert von den Deutschen Fans, die eine recht gute Stimmung machen würden, das kann man allerdings auch bestätigen. Und er hatte einen Freund, der regelmäßig zum VfL Wolfsburg ging. Von denen war er auch sehr begeistert, ohne Worte....
Auf dem Weg zum City Ground kamen wir noch am nahe gelegenen Stadion von Notts County vorbei. Beide Stadien trennt lediglich der Fluss "Trent". Notts County ist der älteste reine Fußballclub der Welt. Er wurde 1862 noch vor Gründung der FA gegründet.
Für 22 Pfund nahm ich meinen Platz auf dem Main Stand ein. Vorher noch einen Cheeseburger und schon ging es los. Enttäuschend war nicht das 0:0, das war noch ganz ok. Enttäuschend waren die Fans von Nottingham. Da ding ja gar nichts, nicht mal beim einlaufen. Selbst die Allianzarena ist hier lauter. Das war wirklich sehr enttäuschend. Angenehm überrascht war ich allerdings vom Auswärtsmob aus Brighton. Das war schon sehr ordentlich was die abgezogen haben.
Nach Spielende fuhr ich wieder die gut 2stündige Zugfahrt in Richtung Manchester zurück.

             
Bild 1: Kirche in der Stadtmitte
Bild 2: Marktplatz mit Riesenrad
Bild 3: Der berühmteste Sohn der Stadt (neben Ian Paice) und ich
Bild 4: Außenansicht über den River Trent

                   
Bild 1: Der Brian Clough Stand
Bild 2: Das Trent End
Bild 3: Blick in den Gästesektor
Bild 4: Meadow Lane, Notts County von außen
Bild 5: Und noch einmal von außen die Meadow Lane

An meinem letzten Tag in England fuhr ich noch mal nach Liverpool rüber. Ich wollte an der Stadion Tour teilnehmen. Im Vorfeld hatte man mir allerdings schon mitgeteilt, dass die Stadiontouren mit jeweils 50 Personen über die gesamten Feiertage ausgebucht sind. Dennoch habe ich mein Glück versucht und hatte Glück. Um halb 2 am Mittag konnte ich doch noch mit zur Stadiontour gehen. Bis dahin habe ich mir die Zeit in der Stadt, dem Liverpool Fanshop oder im Cavern Quarter verbracht in dem die Beatles in einigen Clubs damals regelmäßig aufgetreten sind.
In Liverpool kann man sich einfach nur wohl fühlen. Hier schlägt der Puls des englischen Fußball, hier wurde Fußball- und Musikgeschichte geschrieben.
Liverpool ist in diesem Jahr Welt-Kultur-Hauptstadt und bietet einige Attraktionen, z.B. eine Beatles Woche oder ein Paul Mc Cartney Konzert an der Anfield Road.
Um halb zwei ging dann die Führung los. Durch den Spielereingang, ging es in die Kabine der Reds und dann natürlich durch den legendären Spielertunnel ins innere des Stadions, wo wir über den Main Stand hinüber in den Kop gingen. Nach gut einer Stunde war die Führung vorbei und was bleibt hängen?
Die Anfield Road hat einen der kleinsten Plätze der Premier League, der LFC führt auch Bestattungen durch und man kann seine Asche auf dem Rasen der Anfield Road verteilen lassen. Die Website des LFC ist eine der Meistbesuchtesten der Welt. Was mich allerdings enttäuscht hat, war, dass neben der Kabine und dem Gang ins Stadion nichts im Stadion inneren gezeigt wurde und was noch viel schlimmer war, es wurden die beiden großen Katastrophen von Heysel und Hilsborough nicht mit einer Silbe erwähnt. Wobei doch der Verein immer sehr viel Wert auf die Aufarbeitung der Geschehnisse legt und auch sonst haben diese beiden Katastrophen ja den Weltfußball beeinflusst.
Im Anschluss an die Führung ging es noch mal ins Vereinsmuseum. Aber auch hier wurden die großen Katastrophen an keiner Stelle erwähnt, das war etwas schade. Lediglich das Champions League Finale 2005, wo man nach einem 0:3 gegen Milan noch mal zurück kam wurde an jeder Ecke erwähnt.
Im Vergleich zu ManU, wo auch die Tragödie um die Busby Boys von München erwähnt wurde und auch sonst noch einiges gezeigt wurde, war die Tour an der Anfield Road für 10 Pfund doch eher enttäuschend. Aber alleine der Gang durch den Spielertunnel war das Geld dann eben doch wert.
Von Liverpool aus bin ich direkt nach Huddersfield gefahren, wo am Abend noch das Match gegen Leeds anstehen sollte. Auch dieses Match versprach spannend zu werden, da beide Teams sich als Rivalen gegenüberstehen. Nach gut 15minütigem Fußmarsch stand ich am Stadion - alles dunkel. Nur noch 45 Minuten bis Spielbeginn das war allerdings etwas komisch, dachte ich mir.
Na ja am Kassenhäuschen sah ich dann die Bescherung, das Spiel wurde kurzfristig abgesagt, weil Leeds einige Nationalspieler abstellen musste, scheiße. Bin ich umsonst gefahren. Alternativ hätte ich noch York City schauen können. Nach Rückfrage am Bahnhof hätte ich allerdings dann wohl nur noch 15 Minuten vom Spiel gesehen, also ging es wieder heim nach Manchester. Ich weiß jedenfalls schon mal wo das Stadion von Huddersfield FC ist und wie ich dort hin komme.

                  
Bild 1: Spielertunnel mit dem Schild, welches Bill Shankley
in den 60er Jahren aufhängen lies
Bild 2: Und ich stand schon mal drunter
Bild 3: Ja, ich hab' s auch berührt
Bild 4: Der Kabinenplatz von Kapitän Steven Gerrard
Bild 5: Die Kabine der Reds

                       
Bild 1: Der Anfield Road Stand
Bild 2: Der legendäre Spion Kop
Bild 3: Champions League Sieger 2005
Bild 4: Spielabsage in Huddersfield
Bild 5: Stadionfoto, leider verwackelt und dunkel
Bild 6: Hier noch mal das Stadion etwas besser getroffen

Wie so oft ging auch diese schöne England Tour zu Ende. Ich hoffe, dass es nicht das letzte Mal war, dass ich einige Spiele auf der Insel besucht habe. Am Flughafen fiel mir dann noch ein sehr schönes Buch in die Hände, welches auch typisch für England ist. Für englische Fans gibt es den "Away Supporters Pub Guide" von der 1. bis zur Non League sind hier alle Pubs für Away Supporters mit Wegbeschreibung aufgeführt, typisch England eben. Aber immer wieder schön aber vor allem schön teuer.

14.02.2008 Aberdeen FC - FC Bayern München 2:2
Auf geht' s nach Dapperdeen
Wieder mal UEFA Cup und wieder mal die Hoffnung auf eine souveräne Auswärtsleistung. Ab Weeze ging unsere 12köpfige Reisegruppe auf die Tour in die "graue" Stadt Schottlands. Die sollte ihren Namen nicht umsonst tragen, was nicht zuletzt an den Granithäusern liegt, aber auch sonst ist Aberdeen eine eher triste öde Stadt.
Bereits in Weeze sorgte unser Opa erst mal für Stimmung, nach dem er es sich auf dem Kinderkarussell bequem gemacht hatte und den Pumuckel angestimmt hatte. Für 50 Cent schaukelte er nun durch die Flughafenhalle.
Bereits vor dem Abflug wurde es uns mulmig. Aus Dortmund war zu hören, dass die Maschinen nach Glasgow nicht starten konnten, wegen Nebel. Die Flüge wurde ersatzlos gestrichen, die gut 50 Bayern Fans konnten unverrichteter Dinge wieder heim fahren. Wir hatten Glück und starteten pünktlich in Richtung Glasgow, was unserem Reiseleiter auf mehrfache Nachfrage bestätigt wurde. Dieser war auch ganz froh, dass er endlich wieder mal all seine Schäfchen um sich herum hatte, so machte es jedenfalls den Eindruck. Ab dem Airport Prestwick hatten wir dann noch eine gut halbe Stunde mit dem Mietwagen in unser Euro Hostel nach Glasgow zurückzulegen. Jedoch musste unser Euro zunächst einmal seinen Koffer am Gepäckband abholen, was nicht so einfach war, denn zuvor ist Euro mit mir am Gepäckband vorbeigelaufen und wir vergaßen beide Euro' s Koffer. Nun konnten wir nicht mehr zurück und so musste das Flughafenpersonal einen Koffer nach dem anderen raus bringen, damit Euro schauen konnte ob es sein Koffer war. Aber dann ging' s endlich los. Gegen 22:00 Uhr am Mittwoch Abend waren wir im Hostel. Von dort aus ging es noch mal in die angrenzenden Pubs u. a. in die Gans (The Goose). Neben uns Bayern Fans waren noch viele Panathinaikos Fans im Hostel, die am Mittwoch zu einem 0:0 bei den Rangers im UEFA Cup kamen. Gegen 1:30 Uhr war unsere nächtliche Pubtour beendet, kein Pub hatte mehr auf, Skandal! Opa war im übrigen schon früher ins Hostel gezogen, dachten wir. Er hat aber anscheinend in der Nacht noch dafür gesorgt, dass Günni und Euro kein Auge zu machen konnten, wobei wohl auch keine Europax mehr halfen.
Am nächsten Morgen wurde am Frühstückstisch, wo jeder von uns so ca. 9 Toastbrote verschlang, erst mal über die Valentinstagsgeschenke für die daheim gebliebenen Freundinnen diskutiert. Den Vogel hierbei schoss Günni ab, der seiner Frau nichts mehr zu Valentinstag schenkt, seit dem er einmal mit einem Beerdigungsstrauß nach hause gekommen war. Nach dem Frühstück ging es dann auf in Richtung Aberdeen. Auf dem gut 3stündigen Weg machten wir noch an "Dunnottars Castle" halt, welches wir für Sightseeing Zwecke ablichteten. Ein wunderbarer Ort und ein tolles Panorama boten uns an diesem schönen Schloss. Nur der Opa wollte schnell weg von dem schönen Ort, denn es gab weit uns breit kein Bier.
Nachdem wir in Aberdeen ankamen gingen wir getrennte Wege. Ich erkundete die spärliche Einkaufsstraße und den romantischen Frachthafen der drittgrößten schottischen Stadt, andere wiederum probierten die einzelnen Pubs durch.
Das Stadion aber ist ein schön typisch englisches Stadion. Ohne Laufbahn, ohne Zäune mit einer großen Tribüne und 3 kleinen. Die Lage ist ebenfalls ganz originell. Auf der einen Seite erstreckt sich der Nordseestrand, auf der anderen Seite Aberdeens Friedhof. Vor dem Spiel entrollten die Aberdeen Supporters eine große Blockfahne mit der Aufschrift "One Love" umgeben von roten und weißen Papierbögen. Auch eine große Schwenkfahne und eine Nebelmaschine waren in diesem Block auszumachen, was ja für Inselverhältnisse eher total untypisch ist. Vom Support her, sage ich mal war es ok für Aberdeen. Der FCB Support war auch ganz gut, die wieder mal anwesenden Schickeristen fielen glücklicherweise nicht viel auf.
Zum Spiel selbst gab' s mal wieder nicht viel zu sagen. Trotz dem wir den Schotten in allen Belangen haushoch überlegen waren, brachten wir es wieder einmal fertig 2x in Rückstand zu geraten und erst durch einen Nachschuss eines Elfmeters das 2:2 zu packen. Normal hätte man dort locker gewinnen müssen und so die Weichen für das Rückspiel stellen müssen.
Wie dem auch sei, 2:2 könnte ja auch reichen, aber überzeugend war' s jedenfalls mal wieder nicht, genau wie in Belgrad und in Braga.
Nach dem Spiel kamen wir noch am FCB Bus vorbei, wo gerade die Spieler einstiegen und sich im Bus bedienen ließen mit warmem Essen. Bloß schnell weg haben die sich wohl auch gedacht, somit blieb noch nicht mal Zeit sich ordentlich von den Fans zu verabschieden. Lediglich ab der Mittellinie winkten sie mal kurz zu uns herüber. Luca Toni legte den schnellsten Sprint des Abends auf dem Weg vom Stadion in den Bus zurück, wo er genüsslich Spaghetti aß. Philipp Lahm, der kaum aus dem Bus schauen konnte, aß glaub ich eine Kinderportion. Na ja Bier wollte man uns auch keins geben aus dem Bayern Bus. So zogen wir also ab und versuchten unser Glück in der Stadt, wo wir auch in 3 schönen Pubs bis nachts um 1:00 Uhr die Zeit rum bringen konnten. Opa bepöbelte noch ein paar Engländer und andere Gäste auf Deutsch und dann ging' s wieder ab, auf den Weg zum Flughafen nach Prestwick, wo wir um 7:15 Uhr am Freitag morgen wieder in Richtung Weeze aufbrachen. Bleibt nur zu hoffen, dass wir noch ein paar Europacup Auswärtsfahrten machen können diese Saison. Zum Abschluss der Fahrt wurde noch mit Euro und Günni ein Schnitzel in der Kultkneipe bei "Gräb' s Lothar" eingenommen.

                   
Bild 1: Opa übt schon mal für den Abflug
Bild 2: Das Dunnottar Castle an der Küste
Bild 3. Noch mal das Castle nur mit mir auf dem Bild
Bild 4: Jetzt ist auch geklärt, warum die Highlands immer so schön grün sind
Bild 5: Das Pittodrie Stadium von außen (links ist der Friedhof, rechts das Meer)

                     
Bild 1: Die Gegengerade im Stadion
Bild 2: Die Westtribüne
Bild 3: Hintertortribüne mit Choreo zum Einmarsch
Bild 4: Stadioneingang des FC Aberdeen
Bild 5: Gruppenfoto bei Dunnottar Castle zu guter letzt (Pic by Jens P.)

29.11.2007 Sporting Club de Braga - FC Bayern München 1:1
18 Stunden Aufenthalt reichten für Kultur und Fußball völlig aus
Zum letzten Vorrundenauswärtsspiel des Jahres ging es in eine der ältesten Städte Portugals, nach Braga in Nordportugal. Von Frankfurt aus ging es per Flugzeug ins 50km entfernte Porto von wo aus wir mit dem Mietwagen direkt ans Stadion "Municipal de Braga" (oder jetzt Estadio Axa) fuhren.
Schon der erste Eindruck war sehr beeindruckend vom 30.000 Zuschauer fassenden Stadion, was mitten in eine Felswand gebaut wurde und nur eine Haupt- und Gegentribüne hat. Unter dem Spielfeld sind Parkplätze für die VIP' s angelegt. Außerdem muss jeder Besucher der Haupttribüne unter dem Spielfeld durch gehen um dort hin zu kommen.
Wir gingen allerdings zunächst in die Altstadt von Braga. Typisch für Portugal auch hier, die steilen Berge und Abgänge die durch die gesamte Stadt führen. In der Altstadt trennten wir uns dann. Ich zog einen Bummel durch die City vor. Eine, wie ich finde, sehr sehr schöne südländische Stadt mit schönen Plätzen, Geschäftsstraßen, Bars, Café' s und dem ein oder anderen kulturellen Highlight in Form von Kirchen, Burgen oder Parks.
Nachdem ich also gut 2 Stunden durch die Stadt gewandert bin, habe ich mich auf den Weg ins Stadion gemacht. Dort angekommen musste ich zwar noch etwas warten an der "Estadio Bar" aber dann ging es  hinein ins "Felsenstadion". Beeindruckend ist das Stadion alle mal. Auf der einen Seite ein mit Bäumen und Grün bepflanzter kleiner Felswall und auf der gegenüberliegenden Seite eine riesige Felswand, die weit über das Stadiondach hoch ragt. Auf ca. halber Höhe, dann noch eine moderne Videowand. Mal was anderes, oder hatte Axa nur Geld um dem SC Braga 2 Tribünen hinzustellen?
Das Dach wird von vielen Stahlseilen über die gesamte breite des Spielfeldes gehalten.
Das Spiel allerdings war nicht so aufregend, wie das Stadion. Höchstens Regionalliganiveau würde ich sagen. Sehr schwach der FC Bayern. Von der Überlegenheit am Anfang der Saison scheint derzeit nicht mehr viel übrig zu sein. Ein mageres 1:1 gab es für den FCB am Ende, bei dem Klose den FCB zunächst in Führung brachte. Hätte man nicht in Belgrad in den letzten 4 Minuten zwei Tore gemacht, so wären wir nun mit 2 Punkten nach 3 Spielen in der Tabelle sicherlich Letzter und das im UEFA Cup wohl gemerkt, Skandal!
Nach dem Spiel gab es eine sage und schreibe 10minütige Blocksperre, dann ging' s hinaus und raus aus der Felswand. Die nachmittäglichen frühlingshaften Temperaturen waren nun doch sehr kalt und man war froh im Auto zu sitzen. Da unser Rückflug schon um 6:00 Uhr in der früh ging, fuhren wir auch gleich wieder Richtung Porto, wo wir zunächst einmal im Hafen nach einer Kneipe suchten. Leider war allerdings schon alles dicht in Porto, so dass nur noch der Weg ins Mc Donald' s blieb. Auch Porto scheint, von nur wenigen Eindrücken, eine tolle Stadt mit einem beeindruckenden Hafengebiet zu sein.
Nach dem Nachtmahl bei Mc D. fuhren wir an den Airport wo wir uns noch etwas hinlegen wollten. Den Schlüssel vom Mietwagen warfen wir in eine offene, proffesorisch montierte Box, na ja bleibt zu hoffen, dass er noch da ist.
Im Flughafen waren leider schon die meisten Sitze von anderen Fans belegt, so dass uns nur der harte, kalte Steinboden blieb. Auf meiner Jacke und den Kopf auf meinem Rucksack, mit einem Handtuch zugedeckt versuchte ich es mir bequem zu machen. Nachdem ich  auch kurz eingeschlafen war, wurde ich wach, da mein Körper vor Kälte zitterte, irgendwie schien es stak zu ziehen an der Fensterwand an der ich lag. Also stand ich nach 15 Minuten Halbschlaf auf und schlenderte durch den Airport um mir ein neues Plätzchen zu suchen, welches ich auch tatsächlich auf einem Stuhl fand. Leider bemerkten wir zu spät, dass es auf dem WC mollig warm war, wo wir uns alle hätten schön in einzelnen Kabinen einschließen können und dort eine runde auf dem Klo hätten pennen können :-), zu spät, scheiße.
Um kurz nach fünf öffnete sich das Gate dann und wir checkten ein. Im Flugzeug angekommen, fing ich gleich wieder an zu schlafen, bis wir auf der Startbahn stark beschleunigten. Nach dem kurzen Wackler pennte ich dann weiter bis wir in Frankfurt landeten und ich durch ein paar leichte Turbulenzen geweckt wurde. In Frankfurt angekommen fuhr ich dann per Zug und Bus nach Driedorf.
Bevor ich am frühen Mittag nicht eine heiße Dusche genommen hatte fror ich noch von der Kälte der Nacht.
Bleibt jetzt nur zu hoffen, dass wir unser letztes Spiel gegen Saloniki gewinnen und die UEFA Cup Tour in 2008 auch weiter geht.

                             
Bild 1: Parkanlage in mitten der Stadt
Bild 2: Platz mit Brunnen, wo sich die Bayern Fans trafen
Bild 3: Eine Kirche, Name unbekannt, Hauptsache sie ist auf dem Bild
Bild 4: Torbogen am Ende einer Einkaufsstraße (Am linken Haus, sind an der Außenfassade Fliessen, die bei uns im Bad liegen angebracht)
Bild 5: Wer immer es ist, ich hab mich etwas erschreckt vor ihm
Bild 6: Burg mit angrenzendem Park (vielleicht wohnt der von Bild 5 da)
Bild 7: Platz mit Brunnen und historischem Haus, musste halt fotografiert werden

                         
Bild 1: Außenansicht des Estadio Axa
Bild 2: Die beeindruckende Felswand am Ende des Spielfeld
Bild 3: Die gegenüberliegende, kleinere, Felsenlandschaft
Bild 4: Haupttribüne mit Stahlrohrträgern am Dach
Bild 5: Choreo der SC Fans zum Einlaufen
Bild 6: Und noch mal die Felswand mit jede Menge Polizei davor

25.10.2007 FK Roter Stern Belgrad - FC Bayern München 2:3
Bomben Stimmung in Belgrad
Mittwoch Nachmittag um 17:00 Uhr ging die Reise los. Eigentlich wollte ich nicht mehr eine solche Strecke mit dem Bus fahren, aber da es mein erstes UEFA Cup Auswärtsspiel werden sollte, war es mir dann im Endeffekt doch wieder egal und ich habe mich bei der Busfahrt angemeldet. Schon in Rennerod fielen wir das erste mal unangenehm auf, nach dem einer unser Mitfahrer genau gegenüber der Kaserne Pipi machen musste. In Limburg Süd sollte der aus Bonn kommende Bus uns einladen. Nach 1 1/4 Stunden Verspätung kam der Bus dann auch endlich. In der Zwischenzeit haben wir uns die Zeit im angrenzenden Mc Donald' s vertrieben, wo es allerdings zum Unmut einiger kein Bier gab.
Um genau 23:15 Uhr wurde im Bus erstmals der "Michel" vom Opa angestimmt. Die Nacht verlief allerdings weitestgehend ruhig.  Nachdem wir über Österreich, Slowenien und Kroatien am anderen Tag so gegen 13:00 Uhr an der serbischen Grenze waren, hatten wir nun erst einmal einen längeren Stopp. Wir mussten unsere Reisepässe vorlegen und unsere Rucksäcke vor den Beamten ausleeren. Anschließend wurde unser Bus zu anderen Bussen aus Deutschland geführt. Hier sollten wir nun warten bis alle Bayern-Fan-Busse vor Ort waren und wir gemeinsam die ca. 250km nach Belgrad fahren konnten. Nach gut 3 Stunden Wartezeit war es dann endlich soweit, unter Polizeischutz fuhren 11 Bayern Busse nach Belgrad. Auf dem Weg dorthin fuhren wir durch unendlich scheinende Ackerlandschaften, wo ab und an mal eine kleine Ortschaft entlang der befahrenen Landstraße zu sehen war. Geteerte Straßen führten nicht durch die Orte und um die nicht verputzten Häuser lag auch eine Menge Gerümpel oder Sperrmüll. Wer in Serbien ein Haus baut, der muss angeblich erst dann Steuern zahlen, wenn das Haus verputzt ist. Deshalb sahen wohl die meisten Neubauten noch sehr "unvollständig" aus.
In Belgrad angekommen sperrte die Polizei ganze Straßenzüge und Kreuzungen für uns ab, damit die Bayernfans auf direktem Wege ins Stadion fahren konnten. Von der Stadt sahen wir also nur im Vorbeifahren etwas, was aber nicht viel war versteht sich. Nicht heruntergekommen, aber auch nicht nobel erschien die Stadt zu wirken. Am Stadion wurden wir direkt an den Gästeblock gefahren. Eine riesige Polizeikette drängte uns dann allmählich aber bestimmt in den Block hinein. So waren wir nach 22stündiger Fahrt bereits um 18:30 Uhr im Block. Anstoß war um 21:15 Uhr. Im Block gab es lediglich ein WC. Der Getränke- und Essensstand war im Nachbarblock, der allerdings - so lange noch keine Leute in diesem Block waren - für uns glücklicherweise geöffnet wurde. In überschaubaren Menschenmengen konnten wir uns nun dort anstellen.
Die Zeit verging viel zu langsam, über 3 Stunden musste man jetzt auf den Anstoß warten. Kurz vor dem Anstoß wurden von den Belgrader Fans Plastikrollen auf die Laufbahn geworfen. Dies ergab natürlich ein sensationelles Bild. Wie mir berichtet wurde, hat sich lediglich der Fernsehkommentator Johannes B. Kerner sehr entrüstet über diese geile Aktion der Serben gezeigt, was wieder einmal beweist, dass die Mehrzahl der Reporter einfach keine Ahnung hat und JBK am besten weiterhin kochen sollte, aber sich aus Dingen raus halten sollte, von denen er keine Ahnung hat. Hätten die Serben Bengalen geworfen, wäre der Aufschrei riesengroß gewesen. Die wenigen Bayerngesänge die durch das Rund vernehmbar waren, wurden von den Serben gnadenlos ausgepfiffen.
Auch sonst war der Support der gut 40.000 Fans aus Serbien beeindruckend. Ich persönlich habe noch keine bessere Stimmung in einem meiner besuchten Spiele erlebt, egal in welchem Land. Selbst in der Halbzeit hüpfte die ganze Kurve der Belgrader Fans ununterbrochen durch.
Bis dato blieb es auch, anders als ich erwartet habe, relativ ruhig im Stadion was die Feindseligkeiten anging. Lediglich Münzgeld und Kieselsteine flogen zu uns herüber.
Nachdem Belgrad 1:0 in Front ging und die Stimmung noch lauter wurde, konnte Klose 4 Minuten später ausgleichen. In der zweiten Hälfte ging Roter Stern dann in der 74. Minute erneut in Führung. Auf dem schwer bespielbaren Boden, welcher fast noch für eine Absage des Spiels gesorgt hatte, war natürlich jetzt ein aufbäumen des FCB schwer vorstellbar. Aber das unmögliche passierte und kam für die tobenden Belgrader, wie auch für uns recht überraschend. In der 86. Minute konnte Klose nach Vorlage von Toni Kroos uns erneut zum Ausgleich schießen, ehe dann in der 90. Minute Toni Kroos selbst per Freistoß den doch überraschenden Sieg für uns perfekt machte. Nun waren auch die Bayernfans im Stadion zu hören und die Belgrader waren nicht mehr zu vernehmen. Eigentlich rechnete ich nun damit, dass evtl. auch mal ein paar Sitzschalen in unseren Block von den enttäuschten Serben gepfeffert würden, aber es blieb alles ruhig.
Natürlich gab es auch wieder die obligatorische Blocksperre nach dem Spiel, diesmal allerdings gut 1 1/2 Stunden. Also vertrieben wir uns die Zeit mit quatschen, singen oder sonstigem Blödsinn. Es wurden Lieder wie "Ich geh' mit meiner Laterne", "Kling Glöckchen Kling" oder "Finger im Po - Mexiko" gesungen. Nachdem wir dann 6 Stunden in unserem Block verharrten (wohlgemerkt 90 Minuten davon haben wir Fußball geschaut), ging es gegen 1:00 Uhr nachts wieder in Richtung Deutschland nach hause. Die Heimfahrt führte uns dann zurück über Ungarn und Österreich nach Limburg/Süd. Hier kamen wir nach gut 19 Stunden Busfahrt wieder an. Doch etwas mitgenommen und mit Rückenschmerzen die mich noch das ganze Wochenende begleiten sollten, waren wir wieder gut in Hessen angekommen. Ich persönlich möchte noch mal irgendwann nach Serbien oder ein anderes Land von Ex-Jugoslawien um mir noch mal ein paar Ligaspiele dort anzusehen und zu schauen, ob die Stimmung dort auch so genial ist wie bei Roter Stern Belgrad. Ansonsten bleibt mir noch zu sagen, was man öfters auf dieser Fahrt hörte "Muh, mäh, miau - Bundesgartenschau!!!"

                    
Bild 1: Die Haupttribüne des Stadions "Crvena Zvezda"
Bild 2: Die an den Gästeblock angrenzende Gegengerade
Bild 3: Hintertortribüne links vom Gästeblock mit 2 serbischen Polizisten
Bild 4: Die eigentliche Fankurve von Roter Stern
Bild 5: Noch mal die Fankurve, nur diesmal gefüllt
Bild 6: Die Haupttribüne, gut gefüllt
Bild 7: Das Ereignis des Ärgernisses für Herrn Kerner
Bild 8: Die Choreo der Belgradfans aufgenommen von D. Daubach

30.09.2007 Recreativo Huelva - Valencia CF 0:1
06.10.2007 Sevilla Atletico Club - Polideportivo Ejido 2:2
Die Sonne scheint bei Tag und Nacht...

Unser diesjähriger Jahresurlaub führte uns 14 Tage nach Andalusien in Spanien. Hier konnte man auch ein paar Spiele der spanischen Liga in dieser Zeit sehen. Leider wurden es nicht ganz so viele wie ich mir erhofft hatte, aber immerhin konnte ich 1 1/2 Spiele schauen.
Nachdem wir am Samstag in Punta del Moral ankamen, stand bereits am Sonntag das erste Match an. In Huelva gastierte der CF Valencia. Laut Auskunft des Hotels, würde ab der nächst größeren Stadt, Ayamonte, um 17:00 Uhr ein Bus für 4 € die 60km Strecke in Huelva abfahren. Also bestellte ich mir ein Taxi zum Hotel. Dieses kam aber nach 30 Minuten Wartezeit immer noch nicht. So dass ich in einen Airportshuttel Bus stieg um nach Ayamonte zu fahren. Wie sich dort dann herausstellte, fuhr nicht um 17:00 Uhr ein Bus nach Huelva, sondern erst um 19:30. Also wartete ich die 2 1/2 Stunden im Bushaltehäuschen. Das Spiel fand um 21:00 Uhr statt, der Bus fuhr 1 Stunde, das würde knapp dachte ich. Aber in Huelva konnte ich direkt vor dem Busbahnhof ein Taxi besteigen und zum Stadion "El Nuevo Colombino" fahren. Eine Karte bekam ich auch für 20€ noch am Schalter. Das Spiel war nicht ausverkauft. So war ich pünktlich um 20:50 Uhr im Stadion auf meinem Platz. Das Spiel war schnell gelaufen. 6. Minute 1:0 für den FCV durch Marco Villa. Danach passierte nicht mehr viel. Timo Hildebrand vertrat den verletzten Santiago Canizares, aber er hatte einen ruhigen Arbeitsabend. Enttäuschend war die Stimmung, die quasi nicht vorhanden war. Vor solch einer Kulisse  braucht sich in Deutschland wohl nicht mal ein Zweitligist verstecken, außer dem TSV 1859 vielleicht. Die spanischen Fans gelten ja von haus aus als, Reisefaul, aber dass nicht mal ein Gästeblock, geschweige denn ein paar Valencia Fans da waren, hat mich doch sehr überrascht.  Vom Feeling her also ist die Primera Division wohl nicht das große Fußballerlebnis. Der Fußball an sich ist aber technisch sehr gut. Dafür gibt es halt weniger Kampf und zwingende Torchancen der Mannschaften. Das muss halt jeder selbst für sich entscheiden was er gerne für einen Fußball sehen möchte. Ich bevorzuge nach wie vor, nach dem ich jetzt in allen großen europäischen Ligen auch mal Ligaspiele gesehen habe, weiterhin den Fußball von der Insel.
Nach dem Spiel musste ich mit dem Taxi heim fahren. Denn es fuhr kein Bus mehr. Allerdings erschien dies ein großes Problem zu werden. Denn von 23:00 bis 01:00 Uhr suchte ich in Huelva vergebens  nach einem Taxi. Kein Kneipier, kein Polizist oder Passant war bereit mir ein Taxi zu rufen. So etwas unhilfsbereites wie hier habe ich selten erlebt. Schließlich fand ich aber doch noch ein Taxi um zurück zu kommen. Allerdings musste ich dem Taxifahrer noch auf Deutsch/Englisch und paar Brocken Spanisch erklären, dass ich nicht nach Isla Canela, sondern nach Punta del Moral ins Hotel Playa Canela wollte. Aber das klappte dann auch irgendwann.

                   
Bild 1: Haupttribüne im Colombino Stadion
Bild 2: Die Gegengerade mit Graben zum Spielfeld
Bild 3: Hintertortribüne der Recreativo Huelva Fans
Bild 4: Eingangschoreo der Recreativo Fans
Bild 5: Außenansicht Haupttribüne

Eine Fahrt nach Sevilla war unter der Woche oder spät abends leider nicht möglich, da keine Busse mehr ab 21:00 Uhr zurück fuhren. Mit dem Taxi wäre es weit über 130€ gekommen, was mir die Sache nicht wert war. Somit fuhr ich am darauf folgenden Wochenende zum Zweitligaspiel des Sevilla Atletico Club nach Sevilla. Der AC Sevilla ist die Zweitvertretung des FC Sevilla. Mit dem Bus kam ich auch diesmal problemlos über Huelva nach Sevilla. Dort habe ich mir dann ein Taxi gesucht, dass mich zum Stadion "Cuidad Deportivo" bringen sollte. ich dachte eigentlich, dass der Verein nähe des Stadtzentrums seine Spiele absolvieren würde. Aber als der Taxifahrer auf die Autobahn auffuhr, wusste ich, dass es wohl doch etwas weiter weg sein würde. Dort wo ich ausstieg war außer weitem Land, einer Autobahn und einem Fußballstadion nichts anderes zu sehen. In der Ferne sah man die Häuser von Sevilla. Weit und breit nichts als vertrocknetes Land. Auch hier würde wohl der Heimweg sehr schwierig werden. Das Stadion war relativ einfach dahin "geworfen" worden. Ein Spielfeld und zwei Stahlrohrtribünen drum herum gestellt. Vor der Haupttribüne war ein Beachvolleyballfeld aufgebaut, was den Zuschauern in den ersten Reihen die Sicht versperrte. Aber beschwert hat sich wohl niemand, denn die Tribüne war voll besetzt, genau wie der Rest des "Stadions".
Bei diesem Match waren sogar ca. 100 Gästefans von Polideportivo Ejido angereist. Das Spiel musste ich leider nach 45 Minuten verlassen, da ich doch etwas Angst hatte den letzten Bus um 19:30 Uhr in Richtung Ayamonte zu verpassen. Somit bin ich leider beim Stand von 0:1 aus dem Stadion heraus. Die Stimmung war hier auf jeden Fall besser, wie in Huelva. Es waren wohl doch einige Sevilla Hardcore Fans anwesend. Nach dem mir wieder kein Mensch ein Taxi rufen wollte bin ich in Richtung des nächst größeren Ortes ca. 20 km entlang der Landstraße gelaufen. Dort fand ich allerdings auch kein einziges Taxi. Bis ich an einer Bushaltestelle sah, dass ein Bus nach Sevilla um 18:45 Uhr fuhr. Na ja dachte ich, das wird bestimmt bis 19:30 Uhr alles über die Bühne sein. Der Bus hatte zunächst einmal 15 Minuten Verspätung und dann fuhr er nicht die Zentrale Bushaltestelle in Sevilla an. Nun hatte ich noch knapp 15 Minuten Zeit bis 19:30 Uhr. Also sprang ich ins nächste Taxi und sagte dem Fahrer, dass ich bis 19:30 Uhr an der Zentralstation sein müsste. Über die Busspur, über Rote Ampeln und mit Hupen ging es im Eiltempo in Richtung Innenstadt. Um genau 19:29 betrat ich, dank des Taxifahrers, den Busbahnhof. Somit kam ich noch in den letzten Bus nach Ayamonte. Nach 2stündiger Fahrt stand am Busbahnhof Ayamonte sogar ein abfahrbereites Taxi bereit, was ich mir sofort sicherte, somit konnte ich gleich weiter fahren nach Punta del Moral.

                   
Bild 1: Haupttribüne mit Beachvolleyballfeld
Bild 2: Die Haupttribüne
Bild 3: Blick auf die Gegengerade mit Klubgebäuden des FC Sevilla
Bild 4: Anscheinend sind die Bauarbeiten nicht ganz abgeschlossen worden
Bild 5: Die Haupttribüne von der Gegengeraden

                        
Bild 1: Die Stahlrohrgegengerade mit Dixie Klos
Bild 2: Man war allerdings hautnah dabei
Bild 3: Die moderne Anzeigentafel sucht ihres gleichen in Spanien
Bild 4: Noch mal ein Blick auf die Gegengerade während des Spiels
Bild 5: Der Gästecoach, Herkunft, Name, Alter, Aura total unbekannt und unwichtig
Bild 6: Die Gästefans aus Ejido

Am nächsten Tag wollt eich dann noch im ca. 10km entfernten Ayamonte das Drittligaspiel zwischen Ayamonte und Puerto Real ansehen, das hatte ich im Internet herausgefunden. Da das Stadion sogar auf dem Weg zum Hotel lag, dachte ich mir eigentlich dass dieses Spiel jetzt das wohl einfachste von der Anreise sein würde. Mit dem Taxi in Ayamonte angekommen fand ich allerdings nichts vor, was auf ein Spiel hindeuten sollte. Der Taxifahrer sagte mir sogar noch, dass das Spiel heute sei. Aber an den beiden Stadien war keinerlei Leben oder Anzeichen eines Fußballspiels zu finden. Ich bin dann in das neuere der beiden Stadien, dort fand in den oberen Räumen am heutigen Tage eine Vogelausstellung statt, Ayamonte hätte gestern deshalb schon gespielt, teilte mir ein Stadionangestellter mit. Also konnte ich wieder unverrichteter Dinge abziehen. Nur wegen einer bescheuerten Vogelausstellung kam ich somit um ein drittes Spiel.

                                  
Bild 1: Haupttribüne des neuen Ayamonte Stadions
Bild 2: Außenansicht der Haupttribüne
Bild 3: Hintertortribüne mit Blick auf die gegenüberliegende Tribüne
Bild 4: Die doch etwas winzige Gegengerade
Bild 5: Ein Blick ins ältere direkt gegenüberliegende "Estadio Blas Infante"
Bild 6: Blick über die Haupttribüne und Hintertortribüne und Gegengerade
Bild 7: Blick auf die Hintertortribüne
Bild 8: Kultur pur am Marktplatz von Ayamonte

Dennoch war der Urlaub sehr schön. Die Hilfsbereitschaft der Spanier lies allerdings zu wünschen übrig, genau wie die Stimmung in den Stadien. Dennoch war es ein schönes Abenteuer, die leider nur zwei Spiele zu besuchen. Ich würde es jederzeit wieder tun.

21.08.2007 Wealdstone FC - AFC Wimbledon 1:2
22.08.2007 England - Deutschland 1:2

Und Engländer können doch Elfmeter schießen!
Das 2. Spiel in Wembley stand an und ich war einer der Glücklichen, der eine Karte dafür ergattern konnte. Gemeinsam mit einigen FCB Fahrern, HSVer und BVBlern ging es am Dienstag morgen auf Richtung London. Nachdem wir dort eine ca. 1-stündige U-Bahn Fahrt vom Airport zum Hotel überstanden hatten ging es für 5 von unserer Truppe gleich weiter zum ersten Fußballspiel. Es stand ein Spiel der Ryman Premier League, vergleichbar mit der hiesigen Bezirksliga in Deutschland an. 8Pfund Eintritt, Matchdayprogramm 2Pfund.
Es spielte Wealdstone FC gegen den AFC Wimbledon. Wimbledon, dass sich nach dem Aufkauf durch einen Aktionär völlig neu gegründet hatte, spielt seit gut 3 Jahren in den untersten Ligen und versucht so wieder nach oben zu kommen um vielleicht wieder an die erfolgreichen Zeiten in der Premier League anknüpfen zu können. Von den Fans her, die den Verein neu gründeten, war die Sache recht ausgeglichen, ich hätte eigentlich mit mehr Wimbledon Fans gerechnet. Aber egal, beide Fanlager supporteten ihr Team über das gesamte Spiel. Für ein Bezirksligaspiel war das Spiel allerdings sehr gut. Hohes Tempo, wenig taktieren und immer hart aber fair.
Wimbledon ging mit 1:0 in Führung, musste allerdings den viel umjubelten Ausgleich hinnehmen. Kurz vor der Pause gab der Referee Elfmeter für den AFC. Dieser wurde auch prompt verwandelt. Es geht also doch - Engländer treffen auch vom Elfmeterpunkt, ich habe es mit eigenen Augen gesehen.
In der 2. Halbzeit fielen leider keine Tore mehr, obwohl noch die ein oder andere Chance auf beiden Seiten vorhanden war.
Am nächsten Tag ging es erstmal mit Daniel auf Sightseeing Tour in Londons City. Nachdem wir noch einen Sparziergang durch den Hyde Park machten fuhren wir zum Wembley Stadion im Nordwesten der Stadt. Da ich leider das alte Wembley nicht mehr besuchen konnte, freute ich mich natürlich auf den Besuch im neuen Nationalstadion. Sehr beeindruckend war die Arena schon von außen, aber von innen war der Eindruck noch überwältigender. Ein richtig typisch englisches Stadion mit allem was dazu gehört. Von den Fans her waren die Deutschen auf jeden Fall mit ihren gut 7.000 Fans akustisch in der Überzahl. Der englische Heimsupport war alles andere als hervorragend, sagen wir mal eher sehr enttäuschend. Vor dem Spiel bedankten sich die Engländer mit einer Choreographie bei den Deutschen für die WM 2006. Das Spiel selbst war auch nicht gerade berauschend. Frank Lampard schoss zwar die "Three Lions" in Front, aber mit zunehmender Spieldauer legte die unerfahrene Deutsche Elf die Scheu ab und so konnte man noch vor der Pause durch Kuraniy und C. Pander in Führung gehen, was auch dem schwachen englischen Torwart zu verdanken war. Na ja ausgerechnet 2 Schalker schießen Deutschland in Wembley zum Sieg, darf man halt nicht weiter nachdenken drüber. Ansonsten konnte man noch ein paar Prominente im Block erspähen, so waren Hermann Rieger, Oliver Pocher oder direkt vor Daniel Thomas Strunz im Block. Beim Abflug am anderen Tag trafen wir dann noch auf Kicker Chef Redakteur Rainer Holzschuh. Alles in allem eine schöne Fahrt ins Mutterland des Fußballs, aber die Nationalmannschaft ist halt nicht der FC Bayern, von daher war es doch recht emotionslos bei mir. England wartet auch nach dem 1:1 gegen Brasilien und der erneuten Niederlage gegen Deutschland immer noch auf den ersten Sieg im neuen Stadion.

                   
Bild 1: Die Haupttribüne in Wealdstone
Bild 2: Der verwandelte Elfer durch einen Engländer
Bild 3: Der Piccadilly Circus in London
Bild 4: Trafalger Square in London City
Bild 5: The New Wembley von außen

                        
Bild 1: Die Hintertortribüne der Engländer
Bild 2: Die Gegengerade, wo die Engländer sich niederließen
Bild 3: Haupttribüne
Bild 4: Die englische Choreographie
Bild 5: Endstand
Bild 6: Ein Blick zurück auf' s Wembley nach dem Spiel

19.05.2007 FC Bayern München - 1. FSV Mainz 05 5:2
Schalke - Remember the 19th of May
Das letzte Heimspiel der verkorksten Saison stand gegen den Absteiger aus Mainz an. Was heißt schon verkorkst? Wir spielen immerhin im Cup der Verlierer und kommen in der nächsten Saison endlich mal wo anders hin wie immer nur nach Mailand oder Madrid.
Mit nem 50er Bus, in dem insbesondere auf der Heimfahrt, unser Günni für beste Stimmung sorgte, ging es mit einer Übernachtung zum Saisonfinale gegen die bereits abgestiegenen Mainzer, die aber mit einer großen Anzahl von Fans in München sich selbst und den FSV beeindruckend unterstützten.
Das Spiel interessierte eigentlich überhaupt nicht mehr. Es gab nur zwei Dinge, die einen als Bayernfan an diesem Nachmittag interessierten: 1. Spielt Mehmet Scholl zum Ende seiner Karriere noch einmal und schießt er sogar noch ein Tor?
2. Kann Schalke 04 zum zweiten mal nach 2001 zum verdienten Meister der Herzen werden?
Vor dem Spiel wurden erst einmal die bis dato fest stehenden Abgänge verabschiedet. Karimi, Pizarro, Salihamidzic und eben jener Mehmet Scholl. Sicherlich bekamen die anderen Abgänger auch ihren Applaus und ihre Anerkennung für zum Teil tolle, zum Teil weniger tolle Leistungen, aber Mehmet Scholl wurde bejubelt wie selten zuvor ein langjährig verdienter Spieler, der den Verein verlässt. Schon vor dem Spiel wurden laute Mehmet Scholl Gesänge angestimmt. Auch während des gesamten Spiels ging dies so weiter. Es interessierte niemanden wie wir das Spiel beenden würden an diesem sonnigen Nachmittag, einzig und allein Mehmet Scholl wurde gefeiert und umjubelt, so wie er es verdient hatte.
Zunächst gab es allerdings schlechte Kunde. Schalke führte nach 16 Minuten 2:0 gegen Bielefeld und zum großen Entsetzen führte Cottbus in Stuttgart. Oh nein, mir kam die Panik - es kann doch wohl nicht sein, dass nach 49 Jahren der S04 wieder Meister wird? Das darf nicht passieren. Aber schon bald kam die frohe Kunde, die sich schnell in der Kurve verbreitete, dass der VfB das 1:1 geschafft hatte. Schalke war somit immerhin für 8 Minuten Meister, was im Gegensatz zur 4-Minuten-Meisterschaft von 2001 immerhin schon mal eine Steigerung von 100% ergabt - Respekt. Mit Spannung erwarteten wir die die Anzeige auf der Videowand und die Stimmung wurde richtig gut in der Südkurve, als die frohe Kunde überbracht wurde.
Und der FCB? Der führte locker und leicht mit 2:0, wobei das 2:0 das Tor des Tages war. Mehmet Scholl erzielte es unter den Jubelstürmen der Allianz Arena. Ein geiles Abschiedsgeschenk für die Bayernfans und ein tolles Tor für die Geschichte.
In der zweiten Halbzeit erhöhten dann unter anderem die Abgänge Karimi und Pizarro auf ein lockeres 5:2 gegen die Mainzer.
Mehmet wurde zwischenzeitlich ausgewechselt und trat seine Ehrenrunde in der Arena an, wo er mit Standing Ovations verabschiedet wurde, auch vom Mainzer Fanblock - tolle Geste.
Auf einmal wurde es wieder unruhig in der Kurve, denn das 2:1 für den VfB machte die Runde.
Wieder erwarteten wir voller Freude die Einblendung und tatsächlich, der VfB war endlich auf Meisterschaftskurz. Mit minutenlangen lautstarken Gesängen wurde der Unbeliebteste Klub überhaupt für viele Fans nun verhöhnt und verspottet. "Ein Leben lang keine Schale in der Hand!"
Das Spiel war dann auch recht zügig vorbei, Mehmet Scholl ist nun Geschichte unvergessen bleiben seine Spiele, seine Tore, sein Humor, seine Verdienste für den FCB, der VfB ist Deutscher Meister und wir dürfen gespannt sein, wie die neue Saison wird und ob der S04 vielleicht im nächsten Jahr wieder um die Meisterschaft mitspielt und wie sich der VfB entwickelt.
Am Abend ging es dann noch mal schön in der Alabama Halle abfeiern, bevor es am Sonntag morgen wieder Richtung Hessenland ging. Bleibt zu hoffen, dass wir nächste Saison wieder mindestens zweimal feiern können.
1. Wenn der FCB Deutscher Meister wird und
2. Wenn der S04 sein großes Jubiläum "50 Jahre ohne Meisterschale" feiern darf.


Das neue Schalke Trikot, gesponsert von Tempo mit 2 Herzen für die 2 erreichten "Meisterschaften der Herzen

12.05.2007 FC Energie Cottbus - FC Bayern München 0:3
VfL B. - VfB 2:3, SVW - SGE 1:2 und BVB - S04 2:0
Das vorletzte Spiel der Saison stand für uns in Cottbus an. Mit einen "Freibierbus" ging es auf in Richtung Cottbus. Entsprechend war natürlich auch die Stimmung und die Verfassung einiger Mitfahrer, als wir in Cottbus ankamen. Das Stadion liegt schön hinter ein paar Bäumen versteckt im Stadtrandgebiet von Cottbus. Mir persönlich gefällt es recht gut. Ein typisches Ost-Stadion eben. Aber dennoch keine Laufbahn, einen schönen Stehblock und auch sonst ist das Stadion der Freundschaft doch recht nett. Nur dieser komische Ronald Mc Donald, der auf der Haupttribüne auf dem Dach sitzt passt einfach nicht dort hin. Vor dem Spiel ging es noch in die einzige Kneipe am Platz, die "Rote Karte" wo es Bratwurst für 1,40€ und 0,5l Bier für 2,20€ gab.
Das Spiel an sich war ja für uns nicht mehr der Rede wert, so dass man sich eigentlich die 8stündige Anfahrt hätte sparen können. Trotzdem haben uns aber unsere Jungs mit einem nie gefährdeten 3:0 im letzten Auswärtsspiel der Saison durch die Tore von Makaay (11m), van Buyten und sogar Santa Cruz beglückt.
Ein Novum ist sicherlich die Begrüßung des Stadionsprechers für die Mannschaft von Energie. Mit den Worten: "Im Osten geht die Sonne auf, hier kommt Energie, hier kommt das Licht, hier kommt der Fightclub!" wurde Energie aus den Katakomben geholt.
Viel interessanter wie das Spiel des FCB waren natürlich die Zwischenstände aus Bochum, Bremen und Dortmund. So, dass wir uns eher auf die Anzeigentafel konzentrierten wie auf unser Spiel. Mit Sprechchören wurde schon vor dem Spiel der BVB, als hoffnungsvoller Schalke-Bezwinger gefeiert. Selbst eine Meisterschaft von Werder Bremen könnte man besser verkraften, wie einen Titelgewinn des FC Scheiße 04. Aber zunächst sah es nicht sonderlich gut aus. Bochum und Frankfurt gingen jeweils in Führung, so dass sogar bei einer Niederlage der Schalker in Dortmund, immer noch blau-weiß auf Platz 1 stand.
Zur Pause hat der BVB immerhin schon mal mit 1:0 in Front gelegen, was sowohl auf Bayern und auch auf Cottbusser Seite für gute Stimmung sorgte. In der zweiten Halbzeit schaffte es der SV Werder dann nicht mehr, die 1:2 Niederlage gegen die Eintracht abzuwenden. Die Bayern Fans in Cottbus feierten derweil ihren Einzug in den UEFA Cup, wo man sich mal wieder auf ein paar neue Gegner freuen kann - es muss ja auch nicht immer die Meisterschaft sein.
Die meisten News gab es aus Bochum, wo der VfB zum Ausgleich und später sogar zum Siegtreffer kam. Mit dem 3:2 für Stuttgart ging auch in Cottbus die Party wieder etwas lauter los. Mit Sprechchören wurde schon Mitte der 2. Halbzeit der unbeliebte Revierklub aus GE bedacht. Als dann auch noch kurz vor Schluss der BVB das 2:0 machte, feierten wir, als hätten wir selbst ein Tor erzielt. Auch nach dem Spiel, vor den Bussen wurde die Schalker Niederlage und er VfB Sieg, wie ein eigener Sieg gefeiert. Das Motto war halt - Alle können Meister werden, nur nicht der S04. Bis uns dann ein paar Polizisten doch recht barsch aufforderten in den Bus zu steigen, blieben wir noch vor dem Bus. Von Deeskalation hatten diese Herren wohl auch recht wenig gehört bisher.
Ach ja, die Schickeria München war Gott sei Dank nicht anwesend. Nachdem am vergangenen Spieltag ca. 70 "Schickeristi" festgenommen wurden, weil diese wohl ohne Vorwarnung Nürnbergfans angegriffen hatten, wobei die Frau des Busfahrers schwer verletzt wurde, haben sie sich nicht blicken lassen, was hoffentlich auch so bleiben wird für die Zukunft. Bleibt nur zu hoffen, dass der FC Bayern bei dieser Gruppe jetzt endlich durchgreift und sie endgültig aus dem Stadion verbannt. Es ist ja nicht der erste Vorfall, außerdem wird hierdurch der gesamte Fußball und die Bayernfans in ein nicht zu verantwortendes Licht gestellt, was nicht zutrifft. Vielleicht macht es auch dann mal wieder Spaß zu den Heimspielen zu fahren, wenn sich die Fanszene mal wieder richtig aufbaut und dieser Fahnenschwenkende "Kindergarten" endlich unsere Kurve verlassen hat. Für uns alle sollte der FC Bayern im Vordergrund stehen, egal ob ich links, rechts, alternativ, kommunistisch oder sonst was orientiert bin. Politik gehört einfach nicht ins Stadion ist meine Meinung.
Jetzt hoffen wir zunächst einmal darauf, dass wir am letzten Spieltag gegen Mainz noch mal einen Sieg einfahren können und um 17:15 Uhr am 19.05.2007 wieder gesagt werden kann "Good night blue white", wie schon am 19.05.2001, als der Rekordmeister der Herzen seinen ersten Titel in nur 4 Minuten einfuhr. 

06.05.2007 Heart of Midlothian FC - Aberdeen FC 1:1
In der letzten Minute glich Aberdeen dann doch noch aus
Unser Urlaub in Schottland sollte ein ganz unvergessenes Erlebnis werden. Nachdem wir uns zunächst in Inverness die schottischen Highlands angeschaut haben und unter anderem auch den mysteriösen Loch Ness besucht hatten, ging es weiter nach Edinburgh. Hier blieben wir 3 Tage. Die schöne schottische Stadt ist eine typisch britische Stadt mit alten Häusern, schönen Pubs und den üblichen Geschäften. Ganz wunderschön ist das im Zentrum gelegene "Edinburgh Castle", was die ganze Stadt überragt. Wie in Inverness, so verspürte man auch hier den Hauch vergangener Tage und eine große Historie, die an das Mittelalter erinnerte wo Lanzenwettbewerbe und Dolchturniere zur Tagesordnung gehörten. Natürlich durfte auch der Besuch eines Fußballspiels nicht fehlen an diesem Wochenende. Wir entschieden uns für das Spiel der Hearts gegen den FC Aberdeen. Wir hätten zwar auch das Old Firm in Glasgow schauen können, oder Hibernians Edinburgh gegen Kilmarnock, aber Nadine zuliebe blieben wir, erstens in Edinburgh und zweitens hielten wir uns den Samstag für Sightseeing und Shopping frei.
Somit ging es am Sonntagnachmittag auf in Richtung Tynecastle Stadium, wo die Hearts ihre Heimspiele austragen. Die Hearts wurden 1874 gegründet. Der Name "Heart of Midlothian" hat viele verschiedene Herkünfte. So war das Heart of Midlothian im Mittelalter einst ein Gefängnis in dem Straftäter auf ihren letzten Gang zum Galgen warteten (Der Friedhof liegt heute übrigens noch direkt neben dem Stadion). Außerdem ist der Name "Heart of Midlothian" ein bekanntes Buch in Schottland, so wie Faust eben in Deutschland. Im 19. Jahrhundert wurde ein Tanzlokal nach diesem Namen in Edinburgh benannt und in genau diesem gründeten 1874 zwei Männer den Heart of Midlothian Football Club, kurz die "Hearts".
Das Stadion ist für mich einfach nur ein Traum. In mitten eines dicht besiedelten Wohngebietes gelegen, mit einem Pub auf der Ecke und eben richtig britisch erbaut mit 3 hohen Tribünen und einer etwas flacheren Haupttribüne im typischen Englandstil gehalten. Ein echtes Schmuckkästchen mit Sitzschalen in den Vereinsfarben, einen Megastore, Hot Dogs und Bierständen vor den Blöcken. Man kann hier einfach sagen: Fußballromantik pur!
Die Hearts konnten mit einem Sieg als Tabellenvierter, bis auf einen Punkt an den 3. Aberdeen herankommen. Aber von Beginn an dominierten sowohl auf dem Feld, als auch auf den Rängen die weißen aus Aberdeen das Geschehen. So kam es doch etwas überraschend, dass die Hearts in Führung gingen. Alles in allem ein echt britisches Spiel ohne taktische Zwänge und mit viel Tempo. Als sich alle schon mit dem Sieg anfreundeten schlug Aberdeen dann doch noch mit dem Schlusspfiff zu und so hieß es am Ende eben doch nur 1:1 aus Sicht der Hearts. Ein toller Nachmittag ging somit im Stadion zu Ende.
Am darauf folgenden Montag folgte aber noch ein weiteres großes Highlight unseres Urlaubs - mein Weihnachtsgeschenk nämlich. Ein Besuch im "SECC" in Glasgow, wo am Abend Bryan Adams ein Konzert im Rahmen seiner 2007er Tour gab. Auch das war ein einmaliges Erlebnis und Bryan war, wie immer, super drauf.
Ein sehr beeindruckender und schöner Urlaub ging damit zu Ende. Wenn es möglich ist, werde ich jedenfalls nicht das letzte mal in Schottland gewesen sein.

              
Bild 1: Blick in den mysteriösen Loch Ness
Bild 2: Blick auf die Gegengerade im Tynecastle Stadium
Bild 3: Die typisch britische Haupttribüne
Bild 4: Die Hintertortribüne der Gästefans
Bild 5: Ein Blick aus dem Stadion heraus, auch typisch für Großbritannien
Bild 6: Das Edinburgh Castle thront über Edinburgh

31.03.2007 FC Bayern München - FC Schalke 04 2:0
Nie Deutscher Meister, ihr werdet nie Deutscher Meister!
Der Schlager gegen eines der Unbeliebtesten Teams ganz Europas stand an. Zum Heimspiel gab' s mal wieder einen Bus, der aufgrund der Anmeldungen doch viel versprechend zu werden würde und so wurde es auch. Nachdem wir zunächst eine Stunde auf einen unserer Mitfahrer warten mussten (es war der gleiche der schon bei der Fahrt nach Prag zu spät kam), ging es dann endlich los.
Nachdem wir, nach einer relativ ruhigen Busfahrt, in München ankamen verteilte sich erst einmal alles. Mich zog es noch mal in die Stadt. Auf dem Marienplatz war mal wieder eine Kundgebung. Diesmal protestierte die Jugend gegen die Jagd von Tieren. Na ja, wenn' s sche mocht!
Nach einem kurzen Bummel bin ich dann wieder ans Stadion. Leider war die U-Bahn schon fest in der Hand der "Blauen" aus GE. Ätzend einfach nur ätzend sind die Meisten, die diesem Verein angehören, bis auf ein paar wenige Ausnahmen wohl gemerkt. Da kam schon die ganze Abneigung gegen S04 während der Fahrt ans Stadion in einem hoch. 1. Thema bei den Scheißern war natürlich der 33. Spieltag: "Junge dat wird geil dann holen wir in Dortmund die Schale und schießen die Gelben in die Zweite Liga". Abwarten, ich glaube, dass der BVB mit einem 2:1 den Klassenerhalt sichert und die Schalker alles verspielen werden am 12.05.2007.
Im ausverkauften Stadion beherrschten auf der Nordtribüne auch die Farben blau-weiß das geschehen, wahrscheinlich war wieder ganz GE in München unterwegs. Sogar im Mittelrang der Südkurve saßen ein paar Blaue, dass die überhaupt da sitzen bleiben konnten - Frechheit! Nachdem das Spiel begann wurde die Stimmung, sowie das Spiel, gleich hart und aggressiv geführt. Nach 3 Minuten traf Roy Makaay bereits zum 1:0. Für mich war das Spiel mit genau soviel Antipathie und Abneigung gegenüber dem Gegner verbunden wir ein Derby gegen die Giesinger. Wenn ich mir die Mannschaft vom S04 mal so anschaue, kann ich sagen: Eigentlich ist' s ne richtige Scheiß Mannschaft die man einfach hassen muss. Schon schlimm genug, dass wir einen Reservespieler von ihnen nächste Saison bei uns haben. Der FCB war jedenfalls in allen Belangen stets überlegen und man meinte nicht, dass GE Tabellenführer sei. Nachdem wir beste Chancen ausgelassen haben gelang Brazzo in der 78. dann doch das hoch verdiente 2:0. Leider haben wir wieder einmal unsere besten Chancen nicht genutzt, so dass es nur ein 2:0 wurde. Der Aufreger des Spiels war auf jeden Fall die Aktion, bei der Kahn mit einem Handschlag Sören Larsen niederstreckte. Beschweren über eine Rote Karte hätten wir uns nicht können. So können jetzt die Bayernhasser wieder auftrumpfen und sagen, der FCB wird wieder mal bevorteilt und Kahn hat ja sowieso einen Sonderstatus. Ärgerlich nur, bereits im letzten Spiel hatte Demichelis mit einem Faustschlag Christian Poulsen niedergestreckt, was auch nicht gesehen wurde. Na ja was soll' s man könnte jetzt auch sagen es war ja nur der S04, der anscheinend in München einfach kein Glück hat.
Die Heimfahrt war jedenfalls mal wieder bestens. Neben den vorbeifahrenden Schalkern gab es noch mehr Attraktionen. Das Lied der Stunde ist übrigens Benny Quick' s Motorbiene, was bestimmt 15mal auf der Heimfahrt zu hören war.
Endlich wieder mal einen Sieg der richtig überzeugend zustande kam. Jetzt bleibt zu hoffen, dass der S04 weiter schwächelt. Wenn der FCB nicht mehr den Titel holen kann, dann müssen es halt die Bremer machen. Die mag ich zwar auch überhaupt nicht, aber lieber Werder Bremen, als einmal der S04.

24.03.2007 Tschechien - Deutschland 1:2
Steisch ein, mir foahrn in de Scheschei!
EM Qualifikation gegen die Tschechen. Das versprach ein gutes Spiel zu werden und so wurde es auch. Aber zunächst gab es erst mal ein paar andere Probleme. Nachdem die Reisegruppe wie gewohnt von Herborn aus gestartet war und wir zügig bis zur Grenze durchkamen wurden wir hier allerdings doch etwas länger aufgehalten.
Der Grund war, dass einer unserer Mitfahrer für den Opa ein Geburtstagsgeschenk zusammengestellt hatte. Das Geschenk bestand aus Bier, Schnaps, Schokolade sonstigem Krempel und zwei Böllern. Opa fuhr aber kurz entschlossen gar nicht mit, so dass wir das Geschenk also gar nicht weiterschenken konnten. Nun wurde natürlich gleich bei uns alles durchsucht, von Personen bis über die Rucksäcke die alle samt ausgeräumt werden mussten. Nachdem wir, den zugegeben, abstrakten Sachverhalt schilderten und der Besitzer der Tüte ca. 1 Stunde belehrt wurde, ging es endlich weiter Richtung Prag. Ach ja, bei Gorbi fand man ein Hooligan T-Shirt und bei Ingo einen Lippenstift, was hat das wohl zu bedeuten?
In Prag angekommen fuhren wir unser Auto direkt ans Letna Stadion, oder wie es neudeutsch heißt: Toyota Arena.
Mit der U-Bahn ging' s dann in die Stadt. Als wir ausstiegen fiel Ingo auf, dass sein Rucksack ja noch in der U-Bahn ist und nun mit einer Kamera und 16 Flaschen Bier durch Prag fährt. Gorbi nutzte die Gelegenheit gleich und schlug vor Ingo solle doch mal ein Gruppenbild machen.
Trotz längerer Suche fand Ingo den Rucksack nicht mehr, wie auch?
Am Nachmittag verteilten wir uns in der Stadt. Mit Daniel ging ich was essen und mir die Stadt anschauen. Als wir uns wieder dem Zentrum näherten sahen wir wie einige Stühle durch die Luft flogen und jede Menge Polizei im Einsatz gegen tschechische und deutsche Randalierer vorging. Angeblich waren ca. 250 deutsche Hools in Prag eingereist. Wie wir später erfuhren haben tschechische Hools ohne Vorwarnung Gläser und andere Gegenstände durch die Fensterscheiben einer Kneipe geworfen. In der Kneipe waren auch unsere Leute. Gorbi und Ingo bekamen hierbei auch leider einige Schrammen im Gesicht ab, wobei Ingo wesentlich ramponierter aussah wie Gorbi.
Nach dem sich die Situation wieder beruhigt hatte fuhren wir ans Stadion, wo wir nach längerer Suche unseren Block fanden. Angeblich haben während des Spiels noch mal ca. 150 Hools versucht in den deutschen Block einzudringen. Diese wurden aber "rigoros" von der örtlichen Polizei zurückgedrängt. Das Spiel an sich hatte die Nationalelf und die deutschen Fans ständig fest im Griff. Außer einem eintönigen "Tschechie" kam von den Osteuropäern nichts. Ein tolles Spiel mit viel Tempo und vielen Torraumszenen gab es zu sehen. Kuranyi machte alle beide Tore. Hoffentlich trifft er nicht mehr für die Schalker und hat damit sein Pulver verschossen für diese Saison. Nach dem Spiel und der obligatorischen Blocksperre ging es dann wieder Richtung Innenstadt. Aber immer noch mit dem Gefühl im Bauch, dass vielleicht doch noch etwas unvorhergesehenes am Abend passieren könnte - Nervenkitzel eben. Aber dem war nicht so. Nachdem wir noch ein, zwei Bierchen nahmen war der Tag dann auch für uns gelaufen.
Morgens um halb acht kam Ingo dann ins Zimmer und erzählte dass ihm noch die hässlichste Nutte Europas fast den Geldbeutel gestohlen hätte. Nur unter leichter Gewaltanwendung rückte sie den Geldbeutel wieder raus. Ingo hatte halt an diesem Wochenende einfach einen Lauf...
Nach dem Frühstück und einem kurzen Bummel durch Prag ging' s dann wieder zurück in den LDK. Wieder einmal ging eine schöne, spannende Fahrt zu Ende. Für Ingo war' s zwar ein verlustreiches Wochenende aber an Erfahrungswerten ungemein wichtig. Ach ja, in die Fahrkartenkontrolle der U-Bahn kam er auch noch, aber das lief reibungslos.

               
Bild 1: Letna Stadion von außen
Bild 2: Innenansicht aus dem deutschen Block
Bild 3 und 4: Am Tag danach in der Innenstadt

07.03.2007 FC Bayern München - Real Madrid CF 2:1
Reise in die Vergangenheit

Zum Rückspiel gegen die Madrilenen gab es Gott sei Dank einen 9er aus dem LDK, so dass ich auch mitfahren konnte. Auf der Fahrt nach München gab es doch heiße Neuigkeiten zu berichten. So wurde bekannt, dass einer unserer Mitfahrer, der auch in der Schickeria tätig ist, nun mit seiner Freundin angeblich eine Kneipe betreibt. Sie managt den Verkauf und er liefert die Ideen. Komisch, dachte immer die Schickeria wäre so gegen Kommerz und nun das - eine Anstellung in der Gastronomie. Ich glaube die Kneipe müssen wir mal besuchen. Auch unser "bald" Papa Günni war schon ganz unruhig, ob' s am bevorstehenden Spiel gegen Real lag oder an den baldigen Vaterfreuden konnte aber nicht geklärt werden.
In München waren wir schon recht früh. So dass ich eigentlich noch mal in die Stadt wollte. Doch dann entschied ich mich um. Ich bin ans Olympiastadion gefahren und wollte mir noch mal unseren alten Ort der Triumphe ansehen. Viele schöne Siege gegen Madrid, ManU, 60 oder tolle Titel wir die Meisterschaften 1999, 2000, 2003 und 2005 habe ich dort miterleben dürfen. Und nun?
Am Stadion und überhaupt am Olympiazentrum war alles relativ tot und öde. Keine Buden, keine Gastronomie, kein Leben mehr auf den Straßen und Plätzen. Nichts mehr von alle dem, was ich in den rund 70 Besuchen in der "Schüssel" lieben gelernt habe war noch vorhanden. Lediglich ein paar Freizeitjogger säumten die Umgebung. Es war gespenstig ruhig, so habe ich es noch nie dort erlebt. Ein trauriges Bild für mich, welches mit jede Menge Wehmut im Herzen da in mir aufstieg. Eigentlich, wenn ich mal ehrlich zu mir selbst bin, vermisse ich das Stadion ungemein, obwohl wir alle nach einem anderen, neuen, moderneren Stadion geschrieben haben. Es fehlt mir eben doch das gute alte Oly. Aber außer meinen Erinnerungen ist nun nichts mehr davon da in der Fußballstadt München. Nachdem ich mich dann doch ca. 1 Stunde am Oly aufgehalten habe und noch mal vor unserem alten Block stand bin ich wieder in Richtung unseres neuen, weit außerhalb von jeglicher Bevölkerung gelegenem, Stadion gefahren.
Natürlich war ich schon recht aufgeregt auf der Fahrt. Der Besuch am Oly tat sein übriges, dass meine Gedanken aufgewühlt waren. Ich war schon recht zeitig am Stadion und bin dann auch gleich in den Block rein.
Der C12 wollte eigentlich eine Choreo machen, aber da der FCB vom C12 eine Choreo komplett übers ganze Stadion haben wollte, hat dieser die Aktion komplett abgesagt. Der Verein hat daraufhin 66.000 rot-weiße Plastikfähnchen verteilt mit denen man den Spielern zuwinken sollte. Die Zeit verrinn und man fragte sich natürlich schon immer mehr wie geht' s aus? Was passiert? Wird van Bommel nach den Anschuldigungen aus dem Hinspiel besonders hart attackiert?
Nachdem sich noch Zimbo und Henry zu mir gesellten ging das Match dann auch los - und wie. Nachdem Real Anstoß hatte konnten wir kaum fassen was wir da sahen: Nach einem schönen Stockfehler vom Ex-Weltklasse-Spieler Roberto Carlos nutzte Roy Makaay die Chance und erzielte so das schnellste Tor in der Champions League Geschichte nach 10,2 Sekunden - was für ein Beginn! Es war gleichzeitig das 100. Heimspieltor des FCB in der Champions League Geschichte.
Natürlich rasteten wir alle total aus und konnten kaum glauben was da soeben geschah. Nach der ersten Aufregung dann überlegte man aber auch gleich wieder, wie es nun wohl weitergeht? 1:0, schön und gut, aber dennoch Real wäre bei einem 1:1 eben doch weiter gewesen. Aber der FCB spielte clever und lies den "Galaktischen" nicht sehr viele Spielräume. Sollten wir wirklich wieder einmal einen großen aus Europa schlagen? In der 66. Minuten dann die für uns endgültige Erlösung: Lucio köpfte das 2:0, wie geil. Es gab natürlich kein Halten mehr. Zimbo und Henry waren ebenfalls total am ausrasten. Nun schien die Nummer gelaufen zu sein. Der FCB spielte unter den Gesängen der Fans, die erstmals sehr ordentlich in der Arena waren, ganz souverän. Lies sich aber doch etwas einlullen. So kam es, dass es in der 83. Min. zu einem 11er für Real kam. Ein fragwürdiger Strafstoß durch Schiri Michl, der an diesem Abend wirklich kein Heimschiri war. Zu allem Überfluss wurde auch noch v. Bommel mit Diarra vom Platz gestellt.
Oh Gott - noch 7 Minuten und Real kann verkürzen, was van Nistelrooy dann auch sicher tat. Scheiße - Sofort schossen mir die Bilder aus Barcelona 99 in den Kopf.
Die letzten 6 Minuten erlebte ich jedenfalls in völliger Hektik und mir drehte es den Magen bei jedem Angriff von Real um. Meine Knie begannen zu zitterten, ich hielt mich an Zimbo fest und schaute nur noch auf die Uhr, wann denn wohl endlich Schluss sei? Kurz vor dem Ende sah ich alles dahin gehen, die Real Spieler rissen die Arme hoch - Tor ?! Aber nein, der Schiri pfiff Hand. Es war unerträglich geworden für mich. Ich wollte schon raus gehen, das erste mal in meinem Leben, wollte ich vorzeitig gehen. Aber ich blieb. 4 Minuten Nachspielzeit - was für ein Witz!
Mein Nebenmann hatte wohl eine Stoppuhr, während ich brüllend und schweißgebadet da rum zitterte meinte er mir dauernd noch die verbleibenden Sekunden (130, 90... 60, 30, 20, 10...) ins Ohr zu brüllen. Und dann war es eben doch geschafft. Der FCB schlug Real (fast wie immer) in einem Spiel bei dem ich mich in 6 Minuten mehr aufgeregt habe wie in den letzten 6 Jahren auf der Arbeit. Total erschöpft und fassungslos sank ich auf meinen Sitz. Zimbo riss mich hoch und brüllte nur: "Und jetzt f... wir Chelsea und dann Liverpool". Ich konnte es kaum fassen, es brachen alle Dämme bei mir.
Total ko und fertig ging' s dann auf die Heimreise. An schlafen war leider nicht zu denken, das lag nicht an unserer Feierlaune, sondern weil es eben im Bus gewisse Personen gab, die meinten über Motörhead oder Eishockeyspiele zu reden, auch wenn es überhaupt keinen interessiert hat.
Eine tolle Europapokalnacht ging zu Ende. Der FC Bayern feierte endlich mal wieder einen großen Sieg. Doch die liebe zum Olympiastadion wird bei mir wohl niemals vergehen. 

20.02.2007 Real Madrid CF - FC Bayern München 3:2
"La Bestia Negra" lässt das große Real zittern

Wieder mal nach Madrid hieß es im Achtelfinalhinspiel der Champions League an diesem Faschingsdienstag. Nachdem ich schon früh am Frankfurter Flughafen ankam, da ich direkt von Nadine aus dort hin bin, hatte ich noch genügend Zeit um ein paar wichtige Dinge zu erledigen. So habe ich gemütlich gefrühstückt und bin noch schnell zum Frisör gegangen. Komischer Laden: Dass Frisöre schwul sind ist ja vielleicht nichts ungewöhnliches, aber das am 20.02. eine Weihnachts-CD und 2x Last Christmas läuft ist doch schon etwas merkwürdiger. Zumal der Frisör auch noch schön mitgesungen hat. Na ja was soll' s, allmählich trafen sich alle "Madrid-Fahrer" am Flughafen, so dass wir einchecken konnten. Nachdem wir dann auch mehrmals von A nach B geschickt wurden hat das auch endlich funktioniert. Nach gut 2 Stunden Flug sind wir in Madrid angekommen. Nachdem die Reiseleitung noch den ein oder anderen "Pflegefall" von Terminal 4 in Terminal 2 lotsen musste ging es erst mal schnell ins Hostel. Perfekte Lage: Direkt neben an war ein Irish Pub (Allerdings kostete das Bier 4,50€, was uns natürlich zum Kauf von Dosenbier für 1€ animierte). Im Gegensatz zur Herberge in Moskau war hier lediglich das Treppenhaus etwas baufällig. Die Zimmer, jeweils DZ mit Bad und WC, waren wirklich für das Geld ok. Vor unserer Tür, am Irish Pub, versammelten sich jede Menge Bayern Fans, die sich schon mal mit dem einschlägig bekannten Liedgut auf das Spiel gegen einen meiner Lieblings-Hass-Gegner aus Europa einstimmten.
Gegen halb 7 war auch ich dann am Stadion. Dort konnte ich gleich noch mitverfolgen, wie die Spieler von Real im abgedunkelten Bus am Stadion vorfuhren und sämtliche Spanier mit Schals wedelten, dazu wurden die recht nervigen Tröten mit einer unnachahmlichen Hingabe lautstark getrötet.
Die Bayernfans hatten in diesem Jahr ihre Plätze alle komplett hinter dem Tor, ganz oben unter dem Dach. Das war sehr vorteilhaft für die Stimmung und man muss auch sagen, es waren richtig gute Plätze, mal abgesehen von den nervigen Heizstrahlern, direkt über uns, die doch recht warm waren.
Da auch Gott sei Dank nicht so viele "Neckermänner" mitgereist waren, wurde die Stimmung im Block sehr annehmbar. Leider gab es nach 15 Minuten einen kleinen Dämpfer, weil Raul Real in Führung schoss. In der 1. Halbzeit gelang nicht viel bei uns. Trotz Lucio' s Ausgleich konnte Real erneut durch Raul und van Nistelrooy mit 3:1 in die Kabine gehen. Ärgerlich, denn alle 3 Gegentore, waren mehr als überflüssig in der Entstehung.
Na ja, was soll man bei solch einem Halbzeitstand schon denken: Entweder wir gehen jetzt noch mit 5:1 oder 6:1 unter, oder wir ziehen uns noch gut aus der Affäre.
Die Mannschaft wählte zum Glück die letztere Variante. 2 Minuten vor Schluss machte Mark van Bommel den mehr als überfälligen 2:3 Anschluss, der natürlich für' s Rückspiel jetzt beste Aussichten für ein Weiterkommen gibt. Real wurde im eigenen Stadion in der 2. Halbzeit von uns an die Wand gespielt und auch gesungen, denn supportmäßig ist in Madrid, wie in vielen spanischen Stadien, tote Hose. Nur die Realstars waren nach dem Spiel etwas ungehalten. So forderten sie Strafen für v. Bommel, der beim Tor die "Fuck you" Geste Richtung Madrider Publikum gemacht haben soll. Auch gegen Brazzo forderte Roberto Carlos eine Sperre, da er angeblich in Richtung Publikum gespuckt haben soll. Es scheint also, als habe der Riese Real doch wirklich Angst vor diesem Rückspiel in München. Zu oft gab' s ja auch dort schon für die Königlichen ordentlich auf den Sack, schau mer mal.
Nach dem wir zum Abschluss noch am Irish Pub ein paar Bierchen genommen haben und uns auf' s Rückspiel gefreut haben sind wir  auch relativ früh in die Betten gefallen.
Am nächsten Tag konnte man noch mal bis 13:30 Uhr die Stadt erkunden bevor es wieder Richtung Deutschland ging. Eine typisch spanische Stadt mit vielen verschiedenen Geschäften und vielen verschiedenen Plätzen an allen Ecken und Enden. Was aber auffällt ist, dass schon morgens um halb 12 in der Fußgängerzone die Nutten stehen und auf Kundschaft warten, seltsam diese Spanier.
Nachdem wir also diese Besonderheit in der Fußgängerzone noch begutachtet haben ging' s auch wieder nach Hause, wo wir uns natürlich schon auf' s Rückspiel freuen. Lass sie ruhig kommen die Spanier, die haben die Hosen schon schön voll, so wie die sich verhalten haben. La Bestia Negra wartet auf euch - Fuck Real !

                   
Bild 1: Die Bayernfans am Irish Pub in der Innenstadt
Bild 2: Ein Blick ins Santiago Bernabeu
Bild 3 - 5: Impressionen aus Madrid

22.11.2006 Spartak Moskau - FC Bayern München 2:2
Rubel, Trubel, Heiterkeit
Das letzte Gruppenauswärtsspiel in der Champions League 2006/07 stand an. Erstmals führte mich der Weg mit dem FCB nach Moskau, in die 12 Mio. Metropole in Russland. Mit insgesamt 13 Leuten ging es ab Köln in Richtung Moskau auf. Aufgrund des engen Zeitplanes zwischen Ankunft und Anpfiff hatten wir fast alles im Handgepäck untergebracht. Auch die Duschutensilien, die nicht mehr größer wie 100ml sein dürfen seit dem 01.11. Nach gut 3 Stunden Flug näherten wir uns Moskau. Nun kam die Durchsage, dass wir nicht auf Wnukowo, sondern zwangsweise auf Domodedowo landen würden, was für unseren engen Zeitplan natürlich alles andere als gut war. Noch im Flugzeug kontaktierten wir per Handy unseren Mittelsmann Sergej, der doch zum anderen Flughafen kommen möge. Nach gut 20 Minuten im Flugzeug hieß es dann, es dauert noch etwas. Dann kam die Durchsage, dass wir zurück zum Wnukowo Flughafen fliegen würden. Also haben wir unseren "Sergej" wieder angerufen. Nach gut weiteren 30 Minuten hieß es dann aus dem Cockpit: "Wir bleiben doch hier, sie steigen hier aus, wir fliegen nicht weiter". So haben wir dann weit über eine Stunde im Flieger auf dem Airport verbracht. Sergej haben wir natürlich ein drittes mal angerufen und ihn wieder zu unserem Flughafen beordert. Wir wurden dann am Airport Domodedowo mit einem modernen Reisebus abgeholt. Der sollte uns direkt ins Lushniki Stadion bringen. Auch Sergej war natürlich mit von der Partie, zumindest tauchte er immer wieder wie aus dem nichts auf, als uns die Polizei anhielt oder wir vor dem Stadion nicht rein gelassen werden sollten.  Unser ganzes Gepäck übergaben wir dann vor dem Spiel an Sergej, der alle Gepäckstücke in seinem Golf einlagerte, der nun bis unters Dach mit Gepäck voll gepackt war. Als kleines Dankeschön nahmen wir ihn mit ins Stadion und wir konnten auch sicher sein, dass er nicht mit unseren Sachen davon fährt und diese auf dem nächsten Flohmarkt verkauft. Nun hofften wir nur noch, dass das Auto nach dem Spiel an seinem Platz stehen würde.
Das Spiel an sich war eher nicht mehr so der Bringer. Kalte Temperaturen, ca. 300 Bayern Fans und fehlende Motivation waren wohl die Gründe für die schlechte Auswärtseuropacup Stimmung, aber egal.
Die Spartak Fans hingegen supporteten ihr Team durchgängig. Auch beim 1:0 erstrahlte ihre Kurve in einem Meer aus Bengalen.
Nach dem Spiel haben wir dann auch gleich wieder Sergej' s Auto aufgesucht. Und tatsächlich waren noch alle Gepäckstücke vorhanden. Dann ging' s mit der U-Bahn in die Stadt.
Die U-Bahn in Moskau ist wohl eine der schönsten der Welt. Viel Marmor, Kronleuchter und Prunk zieren die Schächte der Metro in Moskau. Nur die Fahrtschilder sind nicht einmal in Englisch angebracht. Lediglich das nicht leserliche kyrillisch ist zu lesen, was es uns natürlich etwas schwer machte die richtige Linie zu finden.
Dann kamen wir in unser Hotel, oder sagen wir mal in unsere Herberge.
Getarnt als eine Wechselstube bezogen wir unser "illegales" Quartier im Herzen Moskau' s. Offiziell war dies kein Hotel, sondern eine Wechselstube. Nach betätigen der richtigen Klingeltaste und nach Bekanntgabe des Passworts "Hallo" konnten wir unser Lager für die erste Nacht betreten. Wir schliefen in der ersten Nacht im Nebengebäude, wo allerdings noch kräftig gebaut wurde. Deshalb konnte man auch sagen, "wir waren auf die Baustelle gelandet und konnten nun mit die Maurers einen machen". Es gab noch keine fertigen Zimmer, der Estrich war noch vorhanden, Kabel hingen lose von der Decke, Steckdosen fehlten und auch Lampen waren nicht da, nur herunterhängende Birnen zierten die Räume. Hier schlugen wir also für die erste Nacht unser Lager auf. Die beiden anwesenden Arbeiter arbeiteten bis morgens um halb sechs. Um halb neun hörte ich schon wieder die Bohrmaschine arbeiten. Ach ja, Schlösser an den Türen gab es natürlich auch nicht. Die beiden Arbeiter wollten auch kein Bier mit uns trinken, sie wollten lieber Wodka haben, aber den konnten wir leider nicht bieten. 
Am 2. Abend schliefen wir im Haupthaus. Hier gab es schon fertige Räume. Dusche und WC waren im Haupthaus auch schon fertig benutzbar im Gegensatz zur "Baustelle".
Am 2. Tag besuchten wir den Kreml und den Roten Platz. Auch das Kaufhaus Gum bekam einen Besuch abgestattet. Nachdem ich dann ein bisschen alleine durch die City gezogen bin, haben wir uns am Nachmittag getroffen um zum Eishockey zu fahren. CSKA Moskau hatte ein Heimspiel gegen Neftekhimik Nizhnekamsk. Für ca. 4 € bekamen wir einen Sitzplatz. Die Halle war allerdings spärlich besucht, die Stimmung war mies und über die Hälfte des Publikums waren anwesende Soldaten. Das Spiel ging dann auch noch nur 1:0 für den Tabellenführer aus Moskau aus. Aber was soll' s. Auf dem Weg zur U-Bahn statteten wir noch dem Dinamo Stadion einen Besuch ab. Es war sogar noch offen, so dass wir noch mal ein paar Bilder machen konnten.
Abends in der Stadt sind wir lediglich noch mal zu Mc Donald' s wo es außer Burger und einem blutüberströmten Russen nichts besonderes zu berichten gab. Die Nacht war wieder einmal kurz und Turbulenzen im Flur ließen zu später Stunde auch nicht eher Ruhe einkehren.
Am Freitag morgen ging es endlich wieder Richtung Heimat auf. Eine beeindruckende Tour ging mal wieder zu Ende. Ach ja am Flughafen Moskau musste beim einchecken auch noch das Schuhwerk ausgezogen werden, was in diesem kleinen Räumchen nicht unbedingt angenehm war. Die Luft stand!
Alleine nach Moskau würde ich nicht noch einmal reisen. Die Leute waren auch leider wenig hilfsbereit und freundlich muss man fest stellen. Auch vor Abzocke durch angebliche Polizisten musste man gewappnet sein. Alles in allem also schon eine sehr beeindruckende Stadt, aber auch wiederum eine Stadt die einem nicht unbedingt geheuer erscheint, zumal man auch im Vorfeld von Überfällen auf anwesende HSV-Fans gelesen hatte.
Trotzdem werde ich natürlich die Erlebnisse dieses Ausfluges niemals vergessen.
"Moskau im Regen, Tränen im Gesicht..."

                 
Bild 1: Lushniki von außen im dunklen
Bild 2: Ein Blick ins Lushniki Stadion
Bild 3: Die Spartak Fans nach dem 1:0
Bild 4: Unser begehbarer Kleiderschrank
Bild 5: Ein Blick auf unseren schönen Hausflur
Bild 6: Der Kreml von hinten
Bild 7: Gebäude vor dem Roten Platz

                   
Bild 1: Kaufhaus GUM am Kreml
Bild 2: Die Basilika mit ihren charakteristischen Zwiebeltürmen
Bild 3: Innenansicht des Kaufhaus GUM
Bild 4: Die Eishockeyhalle von CSKA Moskau
Bild 5: Vor dem Spiel ist nach dem Spiel
Bild 6: Das Dinamo Stadion bei Nacht
Bild 7: Unsere Reisegruppe auf dem Roten Platz (Bild M. Dietrich)

29.10.2006 Rot-Weiß Essen - Karlsruher SC 1:2
RWE - Zweite Liga - Ja wat denn, wat denn, wat denn

Ein Spiel an der Hafenstraße in Essen stand an diesem Herbstsonntag einmal an. Gemeinsam mit Daniel ging es Richtung Essen auf, mit der Bahn versteht sich. Nach gut 2stündiger Fahrt kamen wir auch in Essen pünktlich an. Mit dem Linienbus ging es ab zum Georg-Melches-Stadion. Der Stehplatz ermäßigt kostete 6€. Da kann man nicht meckern, immerhin kam mit Karlsruhe ein Top Team der 2. Liga nach Essen.
Das Stadion an sich ist eigentlich ganz ok. 3 überdachte Tribünen und eine quasi fehlende Hintertortribüne, tun der Stimmung aber keinen Abbruch. Die Stimmung war auch ganz ansprechend. Allein schon die Vereinslieder wie "Ja wat denn, wat denn, wat denn" oder "Opa Luschekowski" sind einen Besuch in Essen wert. Das Spiel war ein recht rasanter Kick. Essen kämpfte tapfer und hätte normal mit 3:1 zur Pause vorne liegen müssen. Aber aufgrund der mangelnden Chancenauswertung stand es somit nach einer 1:0 Führung "nur" 1:1.
Die 2. Halbzeit verlief ähnlich spannend wie die 1. Als man sich eigentlich schon mit dem 1:1 abgefunden hatte, fasste sich Porcello aus gut 25m ein Herz und drosch die Kugel unter die Latte. Nun war das Spiel doch noch zugunsten des Favoriten entschieden, dessen Fans man bei der Entscheidung eigentlich gar nicht so laut vernahm, wie die Essener über die gesamten 90 Minuten.
Nach Spielende ging es dann auch sofort mit dem Linienbus um 16:00 Uhr in Richtung Bahnhof Essen auf. Hier sollten wir eigentlich um 17:09 Uhr in Richtung Köln aufbrechen. Aber der Zug hatte ein paar Minuten Verspätung. Kein Problem dachten wir zwei, denn in Köln hatten wir 20 Minuten Aufenthalt, genug Zeit also den Zug zu erreichen. Na ja, in Köln jedenfalls hatten wir mittlerweile 30 Minuten Verspätung - unser Zug war weg.
Die nächste Zugverbindung in Richtung Heimat führte uns dann mit einem ICE weiter. Super, der ist ja so richtig schnell. Allerdings ging es von Köln auf direktem Wege nach Frankfurt, von wo aus wir dann wieder mit einem IC zurück nach Gießen und dann mit einem RE weiter nach Herborn fahren konnten. Somit waren wir schlussendlich über 12 Stunden unterwegs für 180km und 90 Minuten Fußball, haben dabei eine schöne Rundreise von Herborn über Köln nach Essen und von Essen über Köln, Frankfurt, Gießen zurück nach Herborn unternommen. Auch alle Zugarten, außer der RB und dem Schienenersatzverkehr konnten wir an diesem Nachmittag einmal in "vollen Zügen" genießen.
Na ja, bleibt nicht mehr viel zu sagen, nur soviel - Scheiß Fußball!

18.10.2006 Sporting Clube Portugal Lissabon - FC Bayern München 0:1
Schweini macht das Tor und fliegt vom Platz
Zum 2. Gruppenauswärtsspiel in dieser Saison ging' s ab Köln mit dem Flieger nach Lissabon. Natürlich trafen wir noch weitere bekannte Gesichter am Flughafen, die auch das gleiche Reiseziel hatten wie wir. Nach gut 3 Stunden kamen wir in der Portugiesischen Hauptstadt an. Mit dem Bus fuhren wir für sage und schreibe 1,20€ vom Norden bis ganz in den Süden, wo wir am Hafen den Bus verließen. Timo wartete dort bereits auf uns. Zunächst haben wir mal unsere günstige "Lisboa Appartements Lounge" besichtigt. Im schäbigen Hafenviertel und nach einem unendlich scheinenden Aufstieg durch viele verwinkelte Gassen mit wirklich heruntergekommenen Häusern standen wir vor unserer Bleibe. Als wir die Tür aufschließen wollten öffneten uns zwei gut aussehende junge Damen, die aber auf dem Sprung waren und uns auch so gleich verließen. Wir hatten ein 5-Bett Zimmer für diese eine Nacht gebucht.
Nachdem wir alles abgestellt hatten ging es auch gleich wieder runter vom Berg ins Hafenviertel. Hier haben wir die "Hamburg Bar" so dann auch gleich zu unserem Domizil erklärt. Zwischen verdreckten Häusern wo anscheinend die Nutten ihre Dienste verrichteten und wo die Tauben der Stadt durch die zertrümmerten Fenster ein und aus gingen fanden wir also eine Bar, wo es deutsches Bier gab und wo auch zur Einstimmung auf' s Spiel die Bayern Hits gespielt wurden oder aber auch Fußballhits wie z. B. "Mexiko".
An diesem Ort der Finsternis :-) versammelten sich nach und nach immer mehr Bayernfans, so dass die gesamte Straße bald fest in Roter Hand war.
Am frühen Nachmittag bin ich dann aufgebrochen in Richtung Estadio José Alvalade. Das Stadion mit seinen gut 50.000 Plätzen welches für die EM 2004 erbaut wurde sah von außen schon mal recht passabel aus. Die Ultras Sporting hatten einen eigenen Fanshop und eine eigene Bar am Stadion. Aber auch die offiziellen Angebote des Vereins, wie z. B. Fanshop, Restaurants, Einkaufszentren, Bowlingbahn oder Kino ließen hier den "modernen" Fußball in seiner vollen Pracht aufleuchten. Trotzdem muss ich allerdings sagen, dass mir das ganze Ambiente sehr positiv aufgefallen ist. Das Stadion ist toll, die Angebote sind nicht übertrieben, die Menschen in Lissabon sind ebenfalls sehr nett und hilfsbereit. Nur die bunten Sitzschalen im Stadioninnern sind natürlich nicht jedermanns Fall. Im Stadion selber fanden sich ca. 1.200 Bayernfans wieder. Auch ein paar Hamburger haben sich unters Volk gemischt. Da sie am Vortag in Porto mit 1:4 unter die Räder kamen, waren sie nun bei uns und unterstützten den FCB. Eine sehr positive Geste der HSVer, wie ich finde.
Das Spiel selbst war recht ok, viel Kampf wenig Rastelli-Momente. Schweinsteiger konnte die Bayern mit einem Weitschuss in Führung bringen, sah aber in der 47. Minute wegen Foulspiel die gelb-rote Karte. Nur bei dieser Aktion schien die Stimmung mal etwas aggressiver zu werden, ansonsten blieb alles ruhig und friedlich, kein Vergleich zu Italien, wo immer mal was in den Gästeblock geworfen wird, seien es Bierbecher oder Sitzschalen. In Unterzahl gewann unser FCB also das 3. Champions League Spiel in dieser Saison und steht mit 9 Punkten und 7:0 Toren an der Tabellenspitze.
Nach dem Spiel ging es dann natürlich wieder zum Treffpunkt "Hamburg Bar". Dort war es im dunklen noch ominöser wie im Hellen. Die Stimmung jedoch war bestens bei allen Anwesenden.
Am anderen Morgen sind wir dann wieder in Richtung Airport aufgebrochen. Am Flughafen trafen wir doch tatsächlich noch unsere Mannschaft, mit allen Offiziellen, die ebenfalls in der gleichen Abflughalle wie wir auf ihren Heimflug warteten. Anscheinend gab es viel zu erzählen, denn Schweini und W. Sagnol hatten bestimmt 20 Minuten lang das Handy am Ohr, Olli hat wohl noch was für seine Verena gekauft, Phillip Lahm war eigentlich im ersten Moment nicht von einem C-Jugend Spieler des TuS Driedorf zu unterscheiden und Brazzo kam mit einem lockeren Spruch in die Halle. Die Profis haben sich auch relativ schnell verdünnisiert. Nur einer, der blieb bis fast zum Abflug um 12 Uhr noch bei den Fans, beantwortete Fragen, schrieb Autogramme und ließ Fotos machen: Uli Hoeness.
Auch wir verließen Portugal und am frühen Abend waren wir wieder gut zu hause angekommen. Wir alle sind schon mächtig gespannt was uns auf unserer nächsten Europapokalauswärtsfahrt so alles erwartet....

                                  
Bild 1: Die ominöse "Hamburg Bar"
Bild 2: Das Estadio José Alvalade von außen
Bild 3: Ein Blick auf die Hintertortribüne neben dem Gästeblock
Bild 4: Die Heimtribüne der Sporting Fans
Bild 5: Europapokal, Europapokal
Bild 6: Die Choreo auf der Gegengeraden zum Einlaufen
Bild 7: Blick auf die Haupttribüne mit dem charakteristischen Graben ums Spielfeld
Bild 8: Uli Hoeness

16.09.2006 DSC Arminia Bielefeld - FC Bayern München 2:1
Auf der Autobahn um halb eins...
Endlich war es soweit, die Bundesligasaison 2006/07 begann für mich leider erst am 4. Spieltag. Am frühen morgen ging es auf Richtung Bielefeld. Die teilweise üblichen Verdächtigen waren natürlich mit an Bord. Eigentlich waren auch bis um halb eins keinerlei besonderer Vorkommnisse zu vermelden. Aber dann um halb eins auf der Autobahn A2 bei Gütersloh war Schluss mit lustig. Wie aus dem nichts standen wir im Stau. Den Verkehrsfunk hörten wir nicht ab, da wir lieber die bekannten "Fußballfahrlieder" im Auto hörten. Na ja dachten wir, wird schon gleich vorbei gehen, wir sind ja früh genug. Aber irgendwie ging nichts mehr. Wir standen und standen und standen...
Mittlerweile war es dann auch schon 2 Uhr und so langsam lief uns doch etwas die Zeit davon. Aber eine Ausfahrt war auch nicht in Sicht. Wir haben uns dann eben etwas auf der Autobahn die Füße vertreten und mit den anderen Verkehrsteilnehmern etwas geplaudert. So trafen wir hinter uns z. B. jemanden der nach Berlin wollte und schon 82 Jahre alt war. Ebenfalls nach Berlin wollte wohl auch der fahrende Fanshop des S04 der sich am darauf folgenden Tag dort eine schöne 0:2 Niederlage abholte. Und natürlich nicht zu vergessen, der Typ mit der Cyberspace Sonnenbrille, der hinter dem Polentransporter her tuckerte. Im Schritttempo näherten wir uns dann endlich gegen 3 Uhr der Ausfahrt Paderborn hier wollten wir dann auch gleich runter und über die Landstraße nach Bielefeld fahren. Mittlerweile wurde schon die Partie angepfiffen und wir vernahmen im Auto das 1:0 durch Mark van Bommel in der 6. Minute.
Genau am Gästeeingang parkten wir unser Auto, der lästige Anfahrtsstau war jedenfalls nicht mehr vorhanden :-).
Als ich das Stadion betrat konnte ich grade noch im Augenwinkel das 1:1 für die Ostwestfalen erkennen, scheiße, der Tag geht ja schon gleich so weiter wie er begonnen hatte.
Zur 2. Halbzeit dominierten die Bayern zwar, aber brachten nichts zählbares und zwingendes im Arminia Tor unter. So kam es wie es kommen musste. Mit einem Sonntagsfreistoss gewann Bielefeld 7 Minuten vor Schluss mit 2:1, die erste Saisonniederlage am 4. Spieltag war perfekt. Die Heimfahrt ging dann allerdings wesentlich schneller, benötigten wir auf der Hinfahrt noch 5 1/2 Stunden, so waren wir auf dem Rückweg in 2 Stunden wieder in Herborn. Auch die am Abend anstehende Pokalauslosung brachte kein Glück, im Heimspiel treffen wir im Spitzenspiel gegen den absoluten Spitzenverein aus Kaiserslautern - tolles Los!

10.09.2006 TuS 1910 Driedorf II - SV Übernthal 7:1
10.09.2006 TuS 1910 Driedorf - Türk ATA Spor Wetzlar 0:1
Ein Fußballsonntag beim TuS
Endlich wieder einmal zwei Spiele des TuS an einem Nachmittag. Nachdem schon morgens feststand das herrliches Fußballwetter war, konnte man sich also auf 2 schöne Spiele im Höllkopfstadion freuen. Rund ums Stadion war jedenfalls viel los, allerdings wegen der zeitgleich stattfindenden Gewerbeschau in der Großsporthalle. Zunächst stand das Spiel der 2. an, die endlich wieder einmal gewinnen musste. Wenn nicht gegen die punktlosen Übernthaler gegen wen dann? So wurde auch von Anfang an mit viel Elan und Tempo gegen schwache Übernthaler vorgegangen. Normal hätte es schon 3:0, 4:0 stehen müssen, aber die Chancen wurden leichtfertig vergeben. Nach der längst überfälligen Führung dachte man schon, dass jetzt das Schützenfest los ging, aber weit gefehlt. Der SVÜ kam tatsächlich durch einen Abwehrfehler noch zum völlig unverdienten 1:1. Trauriger Höhepunkt der ersten Halbzeit war das grobe Foul an Driedorfs bestem Akteur, Dennis Lorenz, der von einem gegnerischen Spieler in bester Holzfällermanier in 16er um getreten wurde und nun mit Verdacht auf Beinbruch wohl länger ausfallen wird. Von dieser Stelle natürlich alles Gute und schnelle Genesung für Driedorfs besten Spieler. Das unmögliche allerdings war, dass es für diese "Kampfsporteinlage" nicht einmal eine Karte vom Unparteiischen gab. Leider hatte dieser, das eigentlich harmlose Spiel überhaupt nicht im Griff was in der schlimmen Szene mit D. Lorenz endete.
In der 2. Halbzeit drehte der TuS dann richtig auf. 7:1 hieß es am Ende gegen völlig überforderte Spieler in grau-orange. Ein wichtiger Sieg der mit den 3 Punkten eingefahren werden konnte.
Einen Sieg benötigte auch die 1. ganz dringend, um oben dran bleiben zu können. Gegen ATA Spor Wetzlar sollte dieser auch eigentlich gelingen. Wir alle können uns ja noch an die wenig schönen Szenen vom letzten Saisonspiel der Saison 2005/06 erinnern. Aber dies vorweg, am heutigen Nachmittag blieb alles ruhig und es wurde ein friedliches und total langweiliges Fußballspiel. Früh ging ATA in Führung. Dies war dann auch - auf beiden Seiten - die einzig richtige Torchance im gesamten Spiel. Wenig biss und Einsatzwillen zeigte der TuS, so dass der Sieg für die Türken in Ordnung ging. Das interessanteste an diesem Spiel waren da schon eher die Erzählungen von Daniel zum gestrigen Ausflug mit dem BVB im DFB Pokal nach Thannhausen. So ging dann dieser Grottenkick auch irgendwie doch vorbei. Bleibt nur zu hoffen, dass die 1. schnell wieder in Tritt kommt und dass die 2. sich so langsam eingeschossen hat, vor allem für' s Top Spiel in der A-Liga am 03.10. gegen den VfB Erda.

20.08.2006 PAE Ergotelis - Ionikos Nikea 1:1
Erster Länderpunkt für die Driedorf Ultras
Urlaub auf Kreta und dabei auch noch gleich meine Cousine Jacky besuchen, die nach wie vor auf Kreta als Animateurin tätig ist. Da mit Daniel, Lena und mir gleich 3 Driedorf Ultras zur Jacky reisten, war natürlich die Zaunfahne der Driedorf Ultras Pflicht. Diese wurde dann auch gleich an unserem ersten Tag erstmals in ihrer 2jährigen Geschichte in einem europäischen Erstligastadion aufgehängt. Beim Erstligaspiel Ergotelis - Nikea zierte unsere Fahne das Pankritio Stadion von Herakleon.
Ganz schön müde trafen wir am Stadion Pankritio ein, da wir die Nacht zuvor durchgemacht hatten. Aber das 1. Spiel des Aufsteigers Ergotelis im heimischen Stadion wollten wir uns doch nicht entgehen lassen. Im Vergleich zum Vorjahr konnte man an diesem Tag jedenfalls schon wesentlich mehr Action rund ums Stadion feststellen, immerhin gab es heute einen Sandwichstand. Beim Betreten des Stadions wurde uns zunächst einmal ein T-Shirt von Ergotelis geschenkt mit Wappen und Schriftzug drauf. Sogar in XXL gab es die knallgelben Shirts, die eine schöne Erinnerung an unseren Besuch waren. Ein bisschen komisch wurden Daniel und ich schon angeschaut in unseren grünen TuS-Shirts. Die dachten wohl, wir wären zwei verirrte Panathinaikos Fans. Im Stadion haben wir dann zunächst erst mal unsere Fahne hingehängt. Schön gegenüber der Haupttribüne, wo die Mehrzahl der ca. 1.000 Fans saßen, damit es auch jeder sehen konnte. Mehrfach wurden wir angesprochen, was wir denn für ein Verein wären :-).
Auch ein größeres Polizeiaufgebot formierte sich schon in unserer unmittelbaren Umgebung....
Das Spiel an sich war wirklich zum einschlafen. Ein müdes 1:1. Hätten wir nicht in der Pause Cola und Chips geholt, wir wären wohl eingeschlafen. Nach dem Schlusspfiff mussten wir dann auch noch erstmal 30 Minuten durch die Pampa laufen, ehe wir ein Taxi fanden, dass uns zum Busbahnhof brachte. Der Fahrer erzählte uns, dass Ergotelis ja nun aufgestiegen sei und dass der Verein ein Imagewandel versuche und dass es bei Ergo mehr um das "Event" und um Party rund ums Spiel ginge und nicht wie bei OFI Kreta, mehr Kampf und Ausschreitungen dominieren würden. Nun war uns auch klar, dass die vielen kaputten Sitzschalen im Stadion wohl von den OFI Fans stammen mussten.
Tod müde fielen wir an unserem ersten Urlaubstag in unsere Betten. Am nächsten Tag wurde erst mal die Fahne am Balkon des Zimmers aufgehängt, damit auch jeder sehen konnte, dass die Fans des TuS Driedorf in Kreta Urlaub machten. Außerdem haben wir schon einige Ideen für die nächsten Aktionen auf dem Sportplatz in Driedorf...
Die Fotos vom Spiel gibt es hier.

27.06.2006 Brasilien - Ghana 3:0
Live dabei, wie Ronaldo zum Rekordhalter wird
Unerwartet bekam ich noch eine Kartenzuteilung für das Achtelfinale Brasilien - Ghana in Dortmund. 2 Karten der Kategorie 2 wurden mir am Sonntag Abend um 23.14 Uhr zugeteilt. Daher bin ich am Montag Nachmittag erst mal mit dem Zug nach Frankfurt um am WM Ticket Office die Karten abzuholen. Dann wieder schnell heim und am anderen Tag ging es am frühen Mittag auf Richtung Dortmund. Da kann man jedenfalls froh sein, dass man Kollegen hat, die auch kurzfristig für einen einspringen können und einen Arbeitgeber, der einem auch kurzer Hand einen Tag frei gibt. Wie machen das eigentlich Fans, die nicht diese Vorteile bei der WM hatten?
Auf dem Weg nach Dortmund haben wir jedenfalls eine Menge Holländer überholt, denen wir schön gehupt haben und ihnen gewunken haben. Die sind ja "leider" schon auf dem Nachhauseweg. Schade, schade, dass solch ein "faires" Team schon nach hause muss.
In Dortmund angekommen ging es erst mal in die Stadt. Beim Fan Fest auf dem Friedensplatz war schon die Hölle los. Trotz regnerischem Wetter war ein Hauch von Afrikanischem und Lateinamerikanischen Flair zu spüren. Im Karstadt Sport in Dortmund war man der hoffnungslosen Überkommerzialisierung des Fußballs gnadenlos ausgeliefert. Es gab einfach alles wo irgendwo ein Plätzchen frei war um es mit Fußballsymbolen zu verschandeln. Von albernen Punkerperücken in schwarz-rot-gold über Schuhe, Fahnen, Schlüsselbänder (Schnäppchen, nur 5 €), Trikots, Sonnenbrillen und und und. Es lebe der Kommerz!
Natürlich waren in der Stadt die Brasilianer in der Überzahl, plus die vielen Pseudoronaldinhos, die sich das gelbe Trikot stolz übergestreift hatten. Aber auch einige Deutsche in Ghana Trikots waren anwesend.  Das gleiche Bild wie in der Stadt gab es natürlich auch am Stadion. Immer wieder auffällig: Der Einfallsreichtum der einzelnen Fans, die sich viele Ideen für ihr Outfit überlegt hatten. Bei Nationalmannschaften kommt so was mal meinetwegen ganz gut an, aber beim Vereinsfußball würde ich Manche Kostümierungen eher für lächerlich halten.
Im Stadion selbst saßen wir genau im Ghana-Block. Natürlich waren auch viele Deutsche und auch einige Brasilianer in diesem Block, was in der Bundesliga und im Europacup unmöglich erscheint gelang hier ganz einwandfrei ohne Theater und Krawall (und da sprich noch einer von Sektortrennung).
Neben uns der Platz wurde ebenfalls von einem Ghanen besetzt. Dieser schien eine Live-Berichterstattung per Handy zu machen. Während des gesamten Spiels kommentierte er in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit das Geschehen auf dem Spielfeld per Handy, bis auf einmal der Akku leer war. Schnell wurden einige umherstehende Afrikaner herbeizitiert, die sofort ihre Handys auspackten. Dann wurde der Akku gewechselt und schon ging' s im Sauseschritt weiter. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel natürlich schon in vollem Gange. Die "Black Stars" fighteten toll und aufopferungsvoll, haben aber immer in entscheidenden Moment den Ball nicht im Tor untergebracht. Pech oder Unvermögen möchte man meinen. Auf jeden Fall waren die Sympathien der Fans auf Seiten der Afrikaner, wie so oft.
Ganz anders die Brasilianer. Schon bei der Mannschaftsaufstellung dachte man Ghana spielt gegen eine Weltauswahl. Träge, unspektakulär und unkonzentriert spielte die Selecao jedoch auf. Unter den Pfiffen der Zuschauer mussten die grün-blauen dieses Spiel bestreiten. Nichts desto trotz gingen sie in der 5. Minute schon mit 1:0 in Führung. Ronaldo schoss sein 15. WM Tor und ist damit alleiniger WM Torjägerkönig und löste somit Gerd Müller ab. Kurz vor der Halbzeit machte Adriano dann schon das 2:0, was für die Black Stars natürlich schon früh das ko bedeutete. In der 2. Halbzeit passierte nicht mehr viel. Zé Roberto markierte 6 Minuten vor dem Ende das 3:0, was den glanzlosen Sieg der Brasilianer perfekt machte und das war' s dann auch schon.
Ach ja, neben den Ghana Rufen wurde natürlich auch der neue WM Hit "Ohne Holland fahr' n wir nach Berlin" angestimmt und aus voller Kehle und voller Inbrunst mitgesungen, sauber so ihr Oranjes!
Der Weg vom Stadion zum Auto erwies sich dann nochmals als "afrikanischer" Partymarsch. In Mitten der Black Stars Fans ging es Richtung Parkplatz. Mit Trommeln, Tröten, Perkussionsinstrumenten bekam man hier noch mal eine richtige Dröhnung der Afrikanischen Fankultur mit auf den Nachhauseweg. Die unbeteiligten Zuschauer säumten jedenfalls den Weg und applaudierten den stolzen Afrikanern.
Nun wird wohl endgültig für mich die WM beendet sein. ich kann jedenfalls zufrieden sein, habe 2 Spiele in Köln und Frankfurt gesehen, sowie eines in Leipzig und immerhin die Selecao. Einzig der Besuch eines Englandspiels blieb mir verwehrt. Im Endeffekt ist die WM schon ein beeindruckendes Ereignis für jeden Fußballfan - aber ganz ehrlich: Der FC Bayern ist und bleibt nun mal das geilste auf der Welt!

                             
Bild 1: Rhythmische Brasilianer in Dortmund
Bild 2: Auch Ghanaer waren natürlich anwesend
Bild 3: Echte oder Pseudobrasilianer?
Bild 4: Auch die Afrikaner sind bestens mit Handy und Videocam ausgestattet
Bild 5: Die Kommerzarena der FIFA, irgendwie wirkt sie verlassen
Bild 6: Blick ins alt ehrwürdige Stadion "Rote Erde"
Bild 7: Jede Menge Ordner (Orange & Blau). Steigt etwa hier ein Risikospiel?

                             
Bild 1: Ein Blick aus der Ecke Südwest ins Westfalenstadion
Bild 2: Blick auf die Nordkurve, wo sonst die Gästefans platziert werden
Bild 3: Unser Block, gefüllt mit bunten Farben und heißen Rhythmen
Bild 4: Einschwören auf die nächsten 90 Minuten
Bild 5: Live Übertragung per Handy in die Heimat
Bild 6: Der Weg zum Parkplatz im "Afrikanischen-Umzug"
Bild 7: Black Star!

23.06.2006 Frankreich - Togo 2:0
Köln ist eben doch eine Karnevalshochburg

Mein wahrscheinlich letztes WM Spiel in Deutschland stieg am Freitag vor den Achtelfinals. In Köln kam es zum Spiel Togo - Frankreich oder David gegen Goliath. Überraschender Weise ging es für die Franzosen noch um den Einzug ins Achtelfinale, denn vor diesem Spiel lag die L' Equipe Trikolore auf dem 3. Tabellenplatz, nur ein Sieg gegen die Afrikaner konnte den Achtelfinaleinzug klar machen. Mit 3 weiteren Driedorfern ging es am frühen Nachmittag auf in Richtung Köln. Bis zum Stadion verlief die Anreise auch ohne größere Staus. In unmittelbarer Nähe des Stadions allerdings gestaltete sich die Parkplatzsuche doch als etwas schwieriger. Eine junge Frau sprach uns auf einer Kreuzung an und fragte, ob wir noch einen Parkplatz suchen würden, sie hätte noch einen Parkausweis direkt am Stadion. Natürlich haben wir den Ausweis gerne mit genommen. Nun konnten wir tatsächlich unmittelbar gegenüber des Stadions in der Tiefgarage parken. Neben unserem Rover waren noch einige Porsche, Mercedes, Audi oder VIP-Fahrdienste in der Garage. Wie wir also feststellten, ein super Parkplatz.
Dann ging' s aber auch gleich zum Stadion, da wir nicht mehr soviel Zeit hatten. An der Einlasskontrolle wurde unserer Mitfahrerin, die Karte in den Leseschacht gesteckt, das Signal zeigte grün, aber der Ordner zog die Karte wohl zu schnell raus, so dass sich die Schranke nicht öffnete. Eva musste nun trotz gültiger Karte zum Ticketoffice um sich eine Ersatzkarte ausstellen zu lassen und dies nur dank der Dusseligkeit des Ordners. Nach der Ausstellung natürlich wieder ca. 15 Minuten anstellen  dann ging' s aber auch Gott sei dank und alle waren endlich im Stadion.
Mein Platz war in der eigentlichen Kölner Stehplatzkurve des FC. Ein guter Platz mit guter Sicht auf' s Spielfeld. Die Franzosen waren natürlich Fantechnisch in der Überzahl. Gut die Hälfte des gegenüberliegenden Oberrangs war in "bleu" gehüllt. Die meisten Sympathien der neutralen Fans lagen aber auf Seiten von Togo und dies schon vor dem Spiel. Die Sympathien für die Afrikaner verstärkten sich dann allerdings während des Spiels noch weiter, da sich die Togoer tapfer gegen eine anrennende  französische Mannschaft wehrten, die immer wieder am überragenden Schlussmann von Togo scheiterte. Die Übermacht der Franzosen konnte sich bis zur Halbzeit nicht in Tore umsetzen lassen. Zu Beginn der 2. Halbzeit begann dann urplötzlich das Stadion Viva Colonia anzustimmen. Die Gesänge der Franzosen wurden hiervon bei weitem übertönt. Da war mir wieder klar, dass man ja in Köln ist, das hier ja der Karneval regiert und auch beim Fußball Karnevalslieder gesungen werden. Zwischenzeitlich hatten Viera und Henry die Franzosen verdient mit 2:0 in Führung gebracht, was bedeutete, dass die Koreaner leider aus dem Turnier ausscheiden würden. Togo hatte nun natürlich nicht mehr viel dagegen zu setzen. Einzig die Deutschen Fans, die sich mit den Fans aus Togo solidarisierten und durch den Block eine große Polonaise anstimmten (ja wir sind immer noch in Köln in der Karnevalshochburg), feierten das Team aus Westafrika, dass sich auch teuer verkauft hatte bei seinen Spielen.
Nach dem Schlusspfiff ging' s dann auch wieder auf direktem Wege nach Hause. Dieses Spiel war sicherlich das spannendste meiner WM Spiele und auch von der Stimmung ein Highlight. Bleibt zu hoffen, dass die WM auch weiterhin durch stimmungsvolle Spiele und tolle Siege dominiert wird. 

                          
Bild 1: Die französischen Fans mit landestypischer Nahrung
Bild 2: Auch richtige Togo Fans waren da, nicht nur deutsche Togo Fans
Bild 3: Blick auf die Haupttribüne mit Medienplätzen
Bild 4: Die Gegengerade des Rhein-Energie-Stadions
Bild 5: Die Französischen Fans bei der Nationalhymne
Bild 6: Journalisten, die in der 1. Hz. vergeblich auf die französische Führung warteten
Bild 7: Das typische Markenzeichen für das neue Kölner Stadion
Bild 8: Blick ins weite Rund des Stadions
Bild 9: Die feiernden Fans in der Kölner Kurve
Bild 10: Die Polonaise in der zweiten Halbzeit

21.06.2006 Iran - Angola 1:1
Angööööla öhööööö, Angööööla öh hö hö höö
Ein Spiel im Leipziger Zentralstadion wollte ich unbedingt bei der WM sehen und tatsächlich bekam ich Karten für das Spiel der Angolaner gegen den Iran zugeteilt. Besonderheit hierbei war, dass Angola das einzige Schwarzafrikanische Team der Vorrunde war, welches in Leipzig antreten musste. Brisant also, da im Vorfeld der WM von so genannten "No go areas" geredet wurde, wo sich dunkelhäutige Fans besser nicht aufhalten sollten. Gespannt war ich also auf den Empfang der Fans aus Afrika in Leipzig. Würde hier auch die zuletzt grenzenlose Gastfreundschaft der Fans im Vordergrund stehen? Es wäre jedenfalls wünschenswert.
Auf dem Weg nach Leipzig war der ICE schon ordentlich mit Fußballfans gefüllt. Angolaner, Iraner, Deutsche und Fußballtouristen anderer Nationen fanden den Weg nach Leipzig. Dort angekommen ging es erst mal in die Stadt. Leipzigs Innenstadt ist eine der schönen Städte unseres Landes. Die Fußgängerzone ist sehr nett und es gibt sehr schöne Plätze in der sächsischen Metropole. In der Innenstadt dominierten auf jeden Fall die Iraner. Die meisten mit Karimi Trikots. Die Angolaner waren jedenfalls leider nicht anwesend, ob es an den hohen Reisekosten lag oder an anderen Dingen war nicht bekannt. Dennoch waren viele mit Angola Fanutensilien ausgestattet. Die meisten von ihnen waren Deutsch, die den "Antilopen" die Daumen hielten und auch ich, hoffte, dass die Angolaner den Einzug in die nächste Runde doch noch irgendwie packen könnten. Diejenigen, die trotzdem aus Afrika anwesend waren, wurden jedenfalls sehr freundlich empfangen und feierten wie gewohnt mit Deutschen, Iranern und anderen Fans. Es war also nichts von Fremdenhass oder dergleichen zu spüren.
Nachdem ich mir die Public Viewing Zone noch mal angeschaut habe bin ich dann auch ans Zentralstadion gelaufen. Das Stadion, dass sich quasi im Innenraum des alten Stadions befindet hat mir sehr gut gefallen. Ein bisschen erinnert es an das Bojoair in Nantes oder an das City of Manchester Stadium. Besonderheit sind sicher die Aufgänge die man zuerst erklimmen muss um auf der anderen Seite wieder herab zu steigen, hier konnte man schon erahnen, welche Ausmaße das alte Stadion, im Volksmund "Stadion der 100.000" erst haben musste.
Mein Platz befand sich auf der Haupttribüne, genau unter der Pressetribüne. Ein sehr guter Platz, schön im Schatten gelegen. Angola hatte ja sogar noch die Chance auf das Achtelfinale, dazu war allerdings ein Sieg nötig. Die Iraner, die mit den Bundesligaprofis Mahdawikia, Zandi, Hashemian, Ali Karimi vom FCB und Ali Daei der auch mal in München sein Glück probierte agierten, konnten schon vor diesem Spiel den Heimflug buchen. Das Stadion, war jedenfalls, genau wie die Innenstadt, fest in iranischer Hand. Der Block der Angolaner war nur spärlich besetzt, die meisten von den Fans waren wohl noch Deutsche.  Somit waren lediglich 38.000 statt der erhofften 42.000 im Stadion. Dennoch die Stimmung war dank der Iraner schon ganz ordentlich. Auch das Spiel war doch interessant. Am Ende ein 1:1 unentschieden, durch das sich beide Teams aus dem Turnier mit einer guten Leistung verabschiedeten. Der Heimweg erfolgte dann wieder in vollbesetzten Eisenbahnen, die fest in "Fanhand" waren. In Frankfurt konnte ich jedenfalls durch die frühe Ankunft vermeiden am Bahnhof auf die Fans der Argentinier und Holländer zu treffen, die im Waldstadion aufeinander trafen. Ein schöner Ausflug nach Leipzig ging also zu Ende und bald steht das nächste WM Spiel an.

                             
Bild 1: Blick auf den Leipziger Bahnhof
Bild 2: Die Fußgängerzone erstrahlte im Farbenmeer der Teilnehmerländer
Bild 3: Iranische Fans beim Feiern auf dem Stadtplatz
Bild 4: Ein "echter" Angolafan, leider sehr selten an diesem Tag
Bild 5: Eingang über den Wall, der vom alten Stadion übrig blieb
Bild 6: Und gleich auf der Rückseite wieder hinunter ins Stadion hinein
Bild 7: Ein Blick ins Stadion von der Haupttribünenseite aus

                             
Bild 1: Blick in den eigentlichen Gästeblock mit Verwaltungsgebäude und Anzeigetafel
Bild 2: Die Gegengerade
Bild 3: Ein Blick über die Haupttribüne, oben die Presseplätze
Bild 4: Die iranischen Fans in der Südkurve
Bild 5: Die beiden Teams während der Hymnen
Bild 6: Auch auf der Haupttribüne zeigten die Iraner ihre Fahne
Bild 7: Ein Blick in den spärlich besetzten Medienbereich

13.06.2006 Republik Togo - Republik Südkorea 1:2
Kommerz über alles, da kann man schon mal die Hymne verwechseln
Die WM im eigenen Land, wie hat man sich im Vorfeld darauf gefreut. Jedoch musste man als Fan feststellen, dass es im Vorfeld der WM vermehrt zu Repressionen und Polizeiwillkür kam, was mit dem etwas übertriebenen Sicherheitswahn zusammenhing. Außerdem war es fast unmöglich an Tickets zu gelangen, so dass man froh sein konnte überhaupt eine der heiß begehrten Karten zu erhalten. Man war sich also ziemlich unsicher was man nun von der anstehenden WM im eigenen Land halten solle, durch die vielen Verbote, Repressionen, Ticketsystem und den viel zu übertriebenen Kommerz hatte man doch eigentlich fast schon keine Lust mehr auf die WM. Aber heute war es dann also doch soweit, mit viel Glück hatte ich für das Spiel Togo - Südkorea im "Fifa WM Stadion Frankfurt" (Besser bekannt als Waldstadion) eine Karte erhalten. Mit dem Zug ging es nach Frankfurt. Auf der Hinfahrt konnte man noch keine besondere WM Euphorie durch die beiden spielenden Teams spüren, nur deutsche WM Euphorie. Dies ist ebenfalls endlich einmal sehr positiv, dass das ganze Land Fahnen hisst und zu Deutschland steht, so etwas gab es bei den vergangenen Turnieren jedenfalls nicht in diesem Maße. Warum soll man denn nicht stolz auf sein Vaterland sein, die dunkle Vergangenheit sollte doch endlich einmal abgearbeitet sein. In Frankfurt selbst waren dann aber jede Menge Koreaner und Togolesen. Mit der Straßenbahn ging' s bei brütender Hitze und mit vielen singenden und trommelnden Togo Fans zum Stadion. Dort angekommen bin ich auch auf direktem Wege in selbiges "eingefallen". Die angekündigte Personenkontrolle blieb jedenfalls aus. Man hätte also auch bequem mit einem Ticket ins Stadion kommen können wo Max Mustermann drauf stand. Nicht mal einen Blick haben die Ordner auf das Ticket geworfen. Auch die Leibesvisitation und Rucksackdurchsuchung fiel eher oberflächlich aus. Ist das das Sicherheitskonzept der FIFA?
Es war jedenfalls ein besonderes Feeling auf dem Weg ins Stadion. Viele singende und feiernde Fans beider Lager waren auf dem Weg ins Stadion. Es ist nicht solch eine aggressive Stimmung wie oftmals in der Bundesliga, es ist eher ein riesiges Fest, eine große Party der Nationen. Keine miese Stimmung keine Anzeichen von Gewalt oder Krawallen, das hat auf jeden Fall schon mal Lust auf mehr gemacht. Je näher man dem Stadion aber kam, desto mehr wurde man von den Sponsoren der WM zugemüllt. Der übertriebene Kommerz des Turniers ist jedenfalls zum kotzen. Hier eine Coca Cola Bühne, dort ein Hyundai Stand und hier eine Fly Emirates Erlebnis Hüpfburg. Etwas weniger,  unaufdringlicher und dezentere Werbung würde dem Turnier wesentlich besser tun, die Teams und die Fans der Nationen sollten im Vordergrund stehen, nicht die Premiumpartner der FIFA. Der Krösus des Kommerz war allerdings das aktuelle Stadionheft zum heutigen Spiel, zum Freundschaftspreis von nur 10 €!!!
Na ja, ich bin dann gleich ins Stadioninnere. Ganz oben unter dem Dach saß ich, in mitten der gesamten koreanischen Fans. Überraschender Weise machten diese schon vor dem Spiel einen absolut geilen Support. Mit landestypischen Instrumenten und einheitlichen Gesängen koordinierte man die Stimmung wirklich vorbildlich, da könnten sich auch einige deutsche Ultragruppen eine Scheibe von abschneiden.
Die Zeit verging, es hatte schon ein gewisses "Endspielfeeling", obwohl es ja "nur" ein Gruppenspiel war, aber dennoch eine ganz besondere Atmosphäre. Die Teams kamen nun auf' s Spielfeld und die Hymne von Südkorea wurde angestimmt. Die gut 25.000 Koreaner sangen aus voller Brust mit. Als nächstes die Hymne von Togo, dem WM Neuling. Doch nach ein paar Takten merkte man schon, dass hier etwas nicht stimmen konnte. Es sang zwar das gesamte Stadion, aber nicht die Togolesen, sondern nochmals die Koreaner. Die Hymne von Korea wurde noch mal bei Togo gespielt - wie peinlich liebe FIFA!!!
Nach der 2. Korea Hymne, verließen die Fahnenträger das Feld, die Teams verweilten jedoch und nun wurde endlich die schöne Hymne der Togolesen gespielt.
Das Spiel begann und die Stimmung der Koreaner wurde nun noch besser. Allerdings schon etwas gewöhnungsbedürftig der Support der "Reds". Bei jedem Ballgewinn der Asier, schrieen die Fans hysterisch, wie bei einem Konzert der Backstreet Boys oder Spice Girls, das war schon komisch, aber nach 5 Minuten hatte man sich auch daran gewöhnt. Togo ging überraschend in Führung und so hieß zur Halbzeit 1:0 für Togo. In der 2. Halbzeit drehte Korea aber den Spieß und ging u. a. durch einen wunderschönen Freistoss mit 2:1 als Sieger vom Platz. Die Koreaner feierten natürlich nun frenetisch ihr Team, auch völlig zurecht. Der Heimweg verlief sehr geordnet und ruhig. Nur die DB hatte anscheinend nichts von der WM mitbekommen, weder Sonderzüge noch alle Schalter im Bahnhof waren trotz überdurchschnittlich großem Andrang besetzt. Das war doch schon ein ärmliches Bild, auch dass Durchsagen nur in Deutsch und nicht auf Englisch durchgesagt wurden darf eigentlich nicht passieren. Viele Gäste verstehen kein Deutsch und stehen so doch vor großen Problemen. Das Motto heißt doch "Die Welt zu Gast bei Freunden", allerdings hat das die DB wohl nicht so ganz mit bekommen.
Fazit des Tages also: Die WM ist auf jeden Fall ein ganz großes Ereignis und bleibt unvergessen, noch dazu wenn sie im eigenen Land statt findet. Dennoch wird ein Länderspiel für mich niemals, auch wenn Deutschland spielt, den Stellenwert erlangen können, als wenn der FC Bayern irgendwo auf diesem Erdball antritt.
Die Atmosphäre, die vielen bunten Fans, die Freundlichkeit der Leute und die Euphorie sind sicher etwas sehr beeindruckendes, allerdings ist der Kommerz den die FIFA betreibt mehr als übertrieben.  Ich freue mich aber dennoch auf das nächste WM Spiel, wo man wieder interessante Fankulturen in Deutschland erleben kann.

                          
Bild 1: Koreanische Fans stimmen sich mit Heimatmusik auf das Spiel ein
Bild 2: Togolesische Fans beim Gang ins Stadion
Bild 3: Ein Blick auf die WM Arena Frankfurt
Bild 4: Die Kommerzbühne von Coke mit Togo Fans
Bild 5: Heute im Angebot "Official Match Day Programms"
Bild 6: Die Koreaner mit landestypischen Instrumenten
Bild 7: Die Teams bei den Nationalhymnen
Bild 8: Blick auf die Heintribüne der Eintracht Fans
Bild 9: Die Koreanischen Fans
Bild 10: Und noch mal ein paar Fans aus Asien

27.05.2006 TuS 1910 Driedorf II - FC 66 Flammersbach II 3:0
28.05.2006 TuS 1910 Driedorf - Türk ATA Spor Wetzlar 5:1
48 Stunden der Entscheidung

Das große Saisonfinale stand am letzten Maiwochenende an. Zunächst einmal galt es der zweiten Mannschaft ein gebührendes Saisonfinale zu bereiten. Nachdem das Team um Peter Kessler und Christian Raatz vorzeitig den Aufstieg in die A-Liga geschafft hatte mussten wir natürlich dem Team einen richtigen "Einmarsch" zum letzten Saisonspiel bereiten. Unter den Klängen von AC/DC' s "Hells Bells" lief unser Team zum schau laufen gegen Flammersbach ein. Dazu gab es ein mit Bengalen und weißem Rauch abgerundetes Intro von den Fans.
Das Spiel an sich war wenig stimmungsvoll. Da ja schon alles entschieden war, waren sowohl Fans, als auch Mannschaft nicht sonderlich motiviert. Trotzdem gab es noch ein klares 3:0. In der zweiten Halbzeit wurden dann noch die scheidenden Spieler unter Applaus ausgewechselt. Nach dem Spiel ging' s dann natürlich noch mal ins Sportheim, um dem Team noch ein bisschen beim feiern zu helfen. Leider waren wenige Zuschauer auf dem Sportplatz, um unserer 2. einen gebührenden Saisonabschluss zu bereiten, dass war ein wenig enttäuschend - gibt' s hier etwa schon Erfolgsfans? Es galt sich außerdem für' s große Finale am Sonntag zu schonen, von daher ging' s dann auch recht zügig, nachdem Carina P. noch ihren Wetteinsatz einlöste, nach hause. Carina durfte aufgrund mehrerer voreilig getätigter Aussagen im April diesen Jahres nun einen Stiefel mit Cola-Bier ganz alleine austrinken.
Am Sonntag war dann die 1. an der Reihe. Durch einen Sieg gegen Ata Spor Wetzlar und gleichzeitigen Punktverlusten von Eschenburg und Aubach, war sogar noch der Relegationsplatz oder der Meisterplatz für uns drin. An diesem Nachmittag war der Support besonders laut. Ich möchte fast sagen, so laut wie bei unserer Gründung 2004 gegen den VfB Erda, der im übrigen im nächsten Jahr gegen unsere 2. antreten darf - herzlichen Glückwunsch nach Erda für diese große Ehre! Grund für den lauten Support war die zweite Mannschaft, die schon seit den frühen Morgenstunden im "Traktorkorso" in der Gemeinde unterwegs war um den Aufstieg gebührend zu feiern. Der ersten Mannschaft wollten wir an diesem Nachmittag noch mal lautstark beweisen, dass wir fest an den Aufstieg glaubten. Der TuS hatte das Spiel dann auch gut im Griff und lies Ata Spor auch keine Chance. In der ersten Halbzeit kochten dann nach einer roten Karte für die Türken die Emotionen doch recht hoch. Durch leichte Provokationen von den Fans lies sich der türkische Spieler dazu hinreisen in unsere Ecke zu laufen und uns mit Wasser voll zu spritzen, was natürlich eine Gegenreaktion zur Folge hatte. So kam eins zum anderen und schnell hatte sich die berüchtigte "Rudelbildung" vor unserem Platz gebildet. Ein aufgeplatztes Auge war das Fazit der kurzzeitigen Rauferei und nachdem Offizielle, Zuschauer und Platzordner beider Vereine die Situation wieder beruhigt hatten, konnte das Spiel auch wieder in geordneten Bahnen fortgesetzt werden. Der Driedorfer Mob beruhigte sich dann auch wieder recht schnell, das Spiel war eh entschieden, mit 3:0 ging es in die Pause. Alles halb so wild möchte man fast sagen. Es kam jetzt nur noch auf die anderen Ergebnisse an. Aubach führte recht schnell und klar gegen Burg mit 3:0, da war also schon mal nichts mehr zu machen. Aber Mitte der zweiten Halbzeit vermeldete unser Bürgermeister das 1:0 für Mittenaar gegen Eschenburg. Jubel, Trubel, Heiterkeit war natürlich nun angesagt. Und man hoffte wirklich noch auf den Relegationsplatz. Das wäre schon ein Riesending gewesen für den TuS. Aber dann kam die Meldung 1:1, na ja ging ja auch noch, denn selbst das würde uns noch schicken. Aber dann, ca. 5 Minuten vor Ende kam die Nachricht, dass Eschenburg doch noch das 2:1 gemacht hat, schade. Kurz vorm Ziel wurde der TuS dann doch noch abgefangen und bleibt ein weiteres Jahr in der Bezirksliga, was uns aber nicht zu großer Trauer veranlasst hat. Gefeiert wurde trotzdem, denn neben der großen Leistung unserer 2. Mannschaft braucht sich auch die erste Mannschaft für diese  Saisonleistung mit Sicherheit nicht zu verstecken, ganz im Gegenteil. Wir sind stolz auf unser Team! Weiter so!
Fotos von den beiden Spielen gibt es hier.

29.04.2006 SV Babelsberg 03 - Ludwigsfelder FC 3:1
29.04.2006 FC Bayern München - SG Eintracht Frankfurt 1:0

Der FC Bayern auf dem Weg zum nächsten Rekord!

Pokalfinale in Berlin. In diesem Jahr ein ganz besonderes Finale für alle hessischen Bayernfans. Denn erstmals seit 1988 spielte die Eintracht aus Frankfurt wieder in Berlin, nicht auszudenken also, was hier im LDK los gewesen wäre, hätte die SGE gewonnen, als Bayernfan hätte man sich wohl Tage lang nicht vor die Tür trauen können. Vor dem Endspiel ging es jedoch erst mal in die Filmstadt Babelsberg, wo wir noch ein Oberligaspiel schauen wollten. Nachdem wir um 13:00 Uhr in Berlin waren mussten wir noch per S- und U-Bahn nach Babelsberg, so dass wir die ersten 30 Minuten leider verpassten. Im Karl-Liebknecht Stadion angekommen ging es dann auch gleich auf die Stehtribüne. Wir fanden ein idyllisches Oberligastadion vor, mit 3 Stehtribünen, einer maroden aber charmanten Haupttribüne, die nur teilweise überdacht war und mit einer alten, aber  mechanischen Anzeigentafel. Durch die enge des Stadions und die nähe zum Spielfeld fühlte man sich als Fan richtig wohl hier. Der SVB gewann 3:1. Interessanter waren aber die Duelle auf der Tribüne. Die Babelsberger, die eine Art Ultragruppierung auf der Gegengeraden postiert hatten und auch einen Capo vorzuweisen hatten, mussten sich immer wieder gegen 3 (!) lautstarke Ludwigsfelder durchsetzen. Dieses Schauspiel war in der zweiten Halbzeit wesentlich interessanter wie das Spiel an sich. Nach der schönen Mittagsunterhaltung in Babelsberg ging es noch mal in die City, wo aber aufgrund des schlechten Wetters nicht viel los war. Also sind wir dann auch recht zügig zum Oly gefahren. Mein Block befand sich im Unterrang. Ich ging dann auch gleich in Richtung des Supportkerns der Bayern Fans. Hier musste ich feststellen, dass tatsächlich einige Eintracht Fans in mitten dieses Blocks standen und ganz selbstverständlich begannen gegen den FCB zu pöbeln, was natürlich zu einigen heftigen Wortgefechten und Anfeindungen führte (diese werde ich hier auch nicht näher ausführen).
Das Endspiel an sich war zwar spannend aber spielerisch schwach. Claudio Pizarro erlöste uns in der 59. Minuten mit dem verdienten 1:0. Ach ja, vor mir stand so einer der pöbelnden Eintracht Fans, zumindest bis zum 1:0, danach nicht mehr - Bastard!
Olli Kahn rettete in der 87. Minute noch mal mit einem unglaublichen Reflex den Sieg für den FCB, wodurch Olli Seinen Titel in Berlin schon geholt hatte, mal schauen ob der Lehmann das auch noch schafft...
Der Pokal bleibt also in München.
Endlich ist auf den Radiosendern FFH und hr3 wieder Normalität angesagt und man hört nicht mehr täglich, wie man die Bayern schlagen will oder warum die Eintracht das tollste Team der Welt ist. Gott sei dank ist der Spuk jetzt wieder beendet.
Als Bayern Fan bekommt man immer wieder zu hören: "Ihr könnt ja gar nicht mehr richtig feiern, wenn ihr was gewinnt und freut euch gar nicht mehr richtig darüber". Das ist bestimmt so nicht richtig. Klar, hätte die Eintracht den Pott geholt, hätte es wohl eine Woche lang Party gegeben in Frankfurt, da ein Titel in Frankfurt ja eher selten vor kommt. Für den FC Bayern gehört es eben dazu Endspiele zu gewinnen und Meisterschaften zu holen, deshalb fiebert der wahren Fan aber genauso mit und freut sich genauso wie ein Fan von einem Verein, der nur alle 20 Jahre einen Titel gewinnt. Für uns ist es eben etwas gewohnter große Siege zu erringen, dennoch Berlin ist jedes Jahr wieder auf' s neue schön - Die Stadt, das Stadion, die Fans, die besondere Endspielatmosphäre - ich hoffe wir kommen nächstes Jahr wieder zum 3. Pokalsieg in Folge.

02.04.2006 KFC Uerdingen 05 - VfB Speldorf 05 0:2
Ööööööööööördingen!
Auf in die Grothenburgkampfbahn dachten sich Daniel und ich als wir am 02.04. um 10:15 Uhr ab Siegen Richtung Krefeld aufgebrochen sind. Mit dem Zug dauerte der Sonntagsausflug 3 Stunden bis in die "Metropole" Krefeld. Wir stiegen im Stadtteil Uerdingen aus. Zuerst dachten wir, wir wären in der DDR oder auf dem Mond angekommen. Alles total verfallen und heruntergekommen. Eine total gespenstige Gegend in die wir da hineingeraten sind fanden wir vor. Gemeinsam mit uns stieg auch der Auswärtsmob aus Speldorf aus. Ca. 50 - 70 Mann waren immerhin da, das ist doch recht ordentlich für ein Oberligaspiel. Man merkte auch schon gleich, dass die Speldorfer doch eher auf "Krakel" an diesem nieselregnerischen Tag aus waren.  Die Speldorfer zogen Richtung Stadtmitte, wir nahmen den nächsten Bus Richtung Grothenburg Stadion. Das Stadion befand sich aber nicht im Stadtteil Uerdingen, sondern in einer ganz anderen Ecke von Krefeld direkt neben dem Zoo. Sobald man aus Uerdingen draußen war, fuhr man durch schöne Wohngegenden mit kleinen Gärten und schönen Häusersiedlungen. Am Stadion angekommen fanden wir erst mal einen kleinen Jahrmarkt vor mit Buden und Karussell. Auf meine Nachfrage warum hier ein Volksfest sei bekam ich lediglich zu hören: "Is wegen Ostern".
Mittlerweile trafen auch krakelenden Speldorfer am Zoo ein. Nachdem wir eine Karte für 5 € gekauft hatten ging es auch schon hinein ins Wunderland Grothenburg. Auch am Stand der Ultras Krefeld kam es zu einer kleinen verbalen Auseinandersetzung mit einem Speldorfer. Scheint doch ein recht giftiges Völkchen zu sein.
Wir hatten Stehplatz auf der Hintertortribüne der Uerdinger. Die Ultras Krefeld ließen sich auf der Haupttribüne nieder. Für das große Banner was sie präsentierten waren sie allerdings recht enttäuschend vom Support her. Da war Speldorf nicht nur beim Pyro Intro besser. Die Fans von Speldorf machten mit ihren paar Männeken wesentlich mehr Radau im Vergleich zu den Krefeldern. Auch auf dem Platz machte Speldorf wesentlich mehr als die Ex-Werkself. Mit 0:2 gewann der Tabellen 16. beim 7. Dabei konnte man feststellen, dass Uerdingen unheimlich schwach agierte und somit einige Male für erzürnte Zuschauer sorgte. Die Krönung war jedoch der Torwart, der einen Rückpass seelenruhig mit der Hand aufnahm. Der KFC enttäuschte seine ca. 500 Anhänger an diesem Nachmittag maßlos. Nach dem heiß herbei ersehnten Abpfiff ging es dann für uns wieder 3 Stunden Richtung Siegen mit der DB nach Hause.
Somit haben wir wieder mal einen schönen Sonntag mit unserer liebsten Beschäftigung verbracht. Wer weiß, ob man jemals noch mal in die Grothenburg kommt und dann auch noch eines der kultigsten Maskottchen des deutschen Sports zu sehen bekommt: Den Grothifant (z. B. Er schlug einst einem Linienrichter die Fahne aus der Hand oder hielt vor einem Spiel ein Transparent mit der Aufschrift "Vorstand raus!" hoch).

01.03.2006 Italien - Deutschland 4:1
Fußball Mafia DFB!!!
Ab in den Süden hieß am 01.03.2006 für die Deutsche Nationalmannschaft. Eine Eintrittskarte war für mich leider nicht im voraus zu bekommen. Der DFB vergab die Tickets für 15€ lediglich an Mitglieder des Fanclub Nationalmannschaft. Trotz Angabe meiner gesamten Personalien wurde mir aus Sicherheitsgründen keine Karte zugesendet, auch das Argument, dass man schon einen Flug gebucht hatte war dem DFB egal. Somit flog ich also ohne Ticket nach Italien. Am Flughafen Hahn wurden dann allerdings die Polizeibeamten auf uns aufmerksam, da lediglich einer von uns eine Karte hatte. Somit kam es natürlich gleich zu einer Überprüfung unserer Personalien in der Datei Gewalttäter Sport, wo aber kein Eintrag über uns zu finden war. In Pisa, wo unser Flug endete waren wir dann mit einigen Deutschen auf die Pendelbusse, die ins eine Stunde entfernte Florenz fuhren erst mal etwas am warten. In Florenz angekommen ging es am Mittag dann erst mal in die Innenstadt um am Domplatz noch ein bisschen bei einem Bier den Frühlingstag in der Stadt zu genießen. In der Innenstadt traf man dann auch gleich die ersten "Neckermann-Touri-Fans" der Deutschen Elf. Wie war ein Kommentar von einem Mitfahrer: "Typisch Deutsch, sehen harmlos und total scheiße aus".
Da ich ja noch keine Karte hatte sind wir schon ein wenig früher ans Stadion gefahren. Am Kassenhäuschen des Stadion verwies man mich um Karten zu kaufen auf die gegenüberliegende "Bar Stadio", was einem Bäckereiladen glich. Etwas verdutzt fragte ich also dort nach Eintrittskarten. Und tatsächlich, es war überhaupt kein Problem, ganz offiziell eine Karte für den Stehplatzbereich zu bekommen. Lediglich ein Name, der nicht mal meiner gewesen sein muss, musste in eine Liste eingetragen werden, ohne dass meine Personalien festgestellt wurden. Auch der Preis, der 10€ betrug, war wesentlich günstiger, als wenn ich die Karte über die Fußball Mafia DFB (15€) gekauft hätte. Wenn man so was mitmacht, fragt man sich ernsthaft, was sich der DFB eigentlich unter seinem super Sicherheitskonzept vorstellt. Anstatt alle Karten über den DFB zu vertreiben, wo alle Personalien bei der Kartenbestellung angegeben werden müssen, schickt man die Karten nach Italien, sagt den Deutschen Fans, es gibt keine Tickets mehr und verkauft die anderen Tickets noch 5€ teurer an die Fanklub Mitglieder. Super System muss man da wirklich sagen, da fehlen einem echt die Worte.
Wie dem auch sei, ich hatte also nun meine Karte, die anderen Mitfahrer, die über den Fanklub Nationalmannschaft die Karten geordert hatten mussten sich diese Karten nun am offiziellen DFB Stand besorgen. Nach dem wir dann von völlig ahnungslosen Sicherheitskräften hin und her geschickt wurden, kamen wir aber auch dann am der Ticketbude an. Nach dem Kauf konnten wir den ausgewiesen Gästesektor zu unserer Überraschung nicht wieder verlassen, um noch mal in eine Bar etc. zu gelangen. Wir mussten nun entweder in den Block oder vor dem Stadion stehen bleiben. So musste ich nun auch schon gut 2 Stunden vor Spielbeginn ins Stadion hinein. Lediglich ein Klo stand in dem Block wo ich mich befand zur Verfügung, Essen und Trinken gab es nicht, na ja was soll' s, dafür hab ich ja auch nur 10€ gezahlt, da kann man auch keine Ansprüche stellen. Im Block selbst dachte ich zunächst ich sei in Guantanamo Bay. Ein ca. 20m hoher Zackenzaun mit Draht und Plexiglas umgabt die beiden Blöcke der Gäste. Nur aus der letzten Reihe im Block konnte man gut sehen, da war lediglich ca. 1/3 des Spielfeldes durch den Zaun bedeckt. Oder ganz unten hinter der Plexiglasscheibe konnte man auch gut sehen. Dort blieb ich auch dann zunächst einmal stehen. Je näher das Spiel allerdings rückte, desto mehr füllte sich der untere Bereich mit Ostfans mit eindeutigem Aussehen. Die einschlägig Bekannten Bomberjacken oder Shirt' s mit BFC Dynamo, Sachsen, oder Dynamo konnte man nun erkennen. Deshalb entschied ich mich dann auch etwas weiter hoch in den Block zu gehen. Kurz vor Spielbeginn ging' s dann auch schon kräftig rund im Block. Die Schuld lag allerdings bei den Italienern. In Seelenruhe konnten die Tifosi Bengalen zünden und schafften es auch tatsächlich sie über den Riesenzaun in mitten unseres Blocks zu werfen. Ca. fünf Bengalen konnten ohne Einschreiten der Ordner oder der Polizei so in unseren Block geworfen werden. Die kamen natürlich genau beim richtigen Klientel im Block an. Es wurde zwar versucht die Dinger zurück zu werfen, doch dies gelang nicht. Die Italiener haben da anscheinend mehr Übung drin. Die Ostfans wurden natürlich nun auch zunehmend wütend und so wurde erst mal ein Treppengeländer aus Stahl aus der Verankerung gerissen und es wurde versucht dieses wie einen Rammbock gegen die Plexiglasscheibe einzusetzen. Dieses rief wiederum die Polizei auf den Plan, die nun erst mal wahllos in den Block stürmte und statt deeskalierend zu agieren einfach mal wild um sich zu schlagen begann, egal ob man unbeteiligte oder beteiligte dabei traf. Allerdings hatten die Ostfans doch etwas Übung im Umgang mit der Polizei, so dass diese auch kurzfristig einmal den Rückzug antreten musste. Sicherlich kein schönes Verhalten der "Fans", allerdings sei noch mal an die offizielle Kartenverkaufsstelle erinnert in der sich jeder offiziell seine Karte kaufen konnte und der DFB anscheinend alles im Griff hatte. Das extra ausgeklügelte Sicherheitskonzept gegen potentielle Störer erwies sich als nicht ausreichend und im Grunde genommen als völlig witzlos. Ach ja, inzwischen stand es auch schon 3:0 für Italien, was aber bis dahin völlig nebensächlich war. Bis kurz vor Ende blieb es dann auch weitgehend ruhig. Nur als, die "Neckermannfans" beim stand von 4:0 das Stadion vorzeitig verließen wurde noch mal ordentlich Stimmung gemacht und die Fans aus dem "Pöbelblock", die ihre Karten beim Bäcker gekauft hatten verabschiedeten die Fans mit hämischen Sprechchören - richtig so! Erfolgsfans raus!!!
Nach Spielende gab es natürlich wieder eine obligatorische Blocksperre, bei der es aber außer der normalen Pöbelei zu keinerlei Vorfällen kam. Als diese dann aufgehoben wurde, schickte man die Deutschen Fans in die entgegen gesetzte Richtung der Bushaltestellen. Somit liefen wir noch mal ca. 30 Minuten bis wir wieder an den Bushaltestellen ankamen. Dort angekommen stellten wir allerdings fest, dass der letzte Bus um 21:00 Uhr fuhr. Auf Nachfrage bei einer Polizistin erklärte die uns, dass wir in ca. 7 Minuten zu Fuß in der Innenstadt seien. Also gingen wir los. Aus den 7 Minuten wurde zwar ein über einstündiger Fußmarsch, aber na ja man will sich ja nicht beschweren über die Ortskenntnisse der Florentiner Polizei. In der Stadt ging' s dann auch gleich in einen Pub rein. Dort konnten wir noch ein paar Bierchen in Ruhe trinken, bis wir um kurz vor zwei aufgefordert wurden auszutrinken und zu gehen, da um 2:15 Uhr der Pub schließen würde. Kurz nach der Aufforderung durch den Wirt ging die Tür auf und Günther Netzer und Gerhard Delling wollten noch ein Bierchen trinken, aber auch die beiden wurden sofort aufgefordert den Laden zu verlassen, was Günther Netzer natürlich auch nicht unbedingt gefiel. Da ich und ein Kumpel kein Hotel gebucht hatten mussten wir versuchen die Nacht in irgendwelchen Kneipen etc. zu verbringen, da erst um 4:50 Uhr der erste Bus zum Flughafen fuhr. Nach dem Pub ging es dann noch in eine italienische Disco, wo wir es uns auf einem Sofa schön gemütlich machten und den harten Technoklängen lauschten. Auch ein kleines Nickerchen war da für mich drin. Um 4:50 Uhr ging' s  dann an den Airport. Dort angekommen haben wir uns noch mal bis 10:30 Uhr etwas auf' s Ohr gelegt. Allerdings war der harte Steinboden nicht gerade sehr bequem und die Knochen taten doch recht weh, man wird halt auch nicht jünger. Die Heimreise rückte nun näher und näher. Allerdings hatte unser Flieger eine Stunde Verspätung, so dass wir noch ein bisschen warten mussten. Auch mit dem großen Besucherandrang kamen die italienischen Sicherheitskräfte nicht klar, bei fast Jedem, der den Sicherheitsbereich betrat piepste der Sensor,  aber außer alle Leute einfach durchzuschleusen wurde nichts unternommen. Hätten wir also auch noch ein Flugzeug entführen können zu guter letzt. 
Eine erlebnisreiche Fahrt ging nun also zu Ende und was hat sie uns gezeigt?
- Die ausgebooteten Spieler, wie Wörns oder Kuranyi dürften wohl einen amüsanten Abend vor den TV Geräten verbracht haben.
- Die Ostfans brauchen die Nationalmannschaft wohl um sich auch mal im Ausland präsentieren zu können.
- Das Hooligantum, was vor ca. 20 Jahren in "West Germany" vorhanden war, ist nun im Osten, es besteht anscheinend Nachholbedarf.
- Es wurde viel zu wenig "Vorfelder Raus!" gesungen.
- Die Mafia sitzt nicht in Italien, sondern in Frankfurt und heißt DFB.

                        
Bild 1: Ein Blick gegen den "Käfig von Florenz"
Bild 2: Blick von unten in unseren Gästeblock
Bild 3: Aus der letzten Reihe ein Blick auf die Gegenseite
Bild 4: Blick ins Stadionrund
Bild 5: Das Bild zeigt die Heimkurve der Florentina
Bild 6: Und schon ging' s ab im Block

03.12.2005 Lausanne Sports FC - FC La Chaux de Fonds 4:3
Alle guten Dinge sind vier
Am ersten Dezemberwochenende ging' s mit Daniel in die Schweiz zum Fußball kucken. Unser Hotel auf der badischen Seite von Basel war ein echter Nobelbunker. 5***** Hotel mit allem was das Herz begehrt, von Wellness über noble Zimmer oder vornehmen Essen war alles geboten. Daniel hatte bei seinem neuen PC einen Gutschein dieser Hotelkette mitgeliefert bekommen, der nun eingelöst werden musste. Allerdings haben wir nicht viel von unserer noblen Hütte mitbekommen. Wir sind nach der Ankunft im Hotel gleich wieder weiter Richtung Lausanne. Dort wollten wir das obige Zweitligaspiel zwischen dem Dritten und dem Ersten der Challenge League besuchen. Eigentlich wollten wir Basel gegen GC schauen, dieses Spiel wurde allerdings von Sa. auf So. verschoben, genau wie die anderen beiden in Frage kommenden Spiele in Aarau oder in Thun. Also blieb uns nur noch Möglichkeit Nr. 4 übrig und es ging nach Lausanne. Nach zweistündiger Fahrt kamen wir dann auch im Wintersportort Lausanne an. Die Fahrt von Basel nach Lausanne und zurück kostete 53 € (zum Vergleich: Herborn - Basel und zurück bezahlte jeder von uns 25 € mit allen Ermäßigungen).
Da wir nun noch fast 4 Stunden Zeit in Lausanne hatten, entschlossen wir uns nach La Tour-de-Peilz zu fahren. Wo angeblich das Haus von Shania Twain sein soll. Und tatsächlich fanden wir auch die Villa von Shania in dem kleinen Ort. Leider ist sie aber zur Zeit nicht in Europa, aber egal, wir waren jedenfalls mal da und wissen nun wo wir sie in Zukunft finden können :-).
Zurück in Lausanne ging' s dann gleich ins Stade Olympique. Noch mal schnell im Fanshop und der Vereinskneipe vorbeischauen, bevor' s auf den kalten Stehplatz ging.
Einige Lausanne Supporter fanden sich auch ein. Aber stimmungsmäßig nichts besonderes - im Gegensatz zum Spiel.
Nach 8 Minuten stand es schon 1:1, ehe der Gast auf 3:1 davon ziehen konnte. Die Abwehr von Lausanne ließ schon arge Auflösungserscheinungen erkennen. Aber dennoch konnten die Blauen noch vor der Pause auf 2:3 herankommen. Nach der Pause tat der Gast nichts mehr für den Ausbau der Führung. In der 86. und 88. Minute machte Lausanne dann den Sieg perfekt. Unter anderem durch den Ausgleich durch den Ex-Dortmunder Stephane Chapuisat. Nun war richtig was los im spärlich besetzen Block. Im unteren Bereich standen eher die ultra orientieren Fans, die natürlich mit Fahnen schwenken und Dauergesang für Stimmung sorgten. Oben stand eher der "Pöbel" möchte ich mal sagen, der schon die ganze Zeit Schneebälle schmiss und nach jedem Tor eine kleine Pyroshow veranstaltete. Allerdings waren die Tore in der Endphase wohl doch etwas zuviel für die Jungs. Hier kam man nicht mehr nach mit dem zündeln.
Ein gutes Zweitligaspiel ging nun zu Ende. Und wir machten uns wieder auf den Weg nach Basel ins Hotel.
Am nächsten Morgen ging es noch mal an den St. Jakob Park in Basel. Hier wollten wir noch mal einen Blick ins Stadioninnere werfen. Der Ordner an der Heimtribüne, wo die Basler Fans die Choreo vorbereiteten ließ uns aber nicht hinein, auch auf eindringliches betteln nicht. Also gingen wir erst mal weiter. Der VIP Eingang war auf und wir haben uns mal nett an der Putzfrau vorbei in den VIP Bereich vorgekämpft von wo aus wir nun doch noch ein paar Bilder machen konnten, sowohl vom Stadion als auch vom VIP Bereich.
Gegen Mittag ging' s dann wieder heim nach Deutschland. Die nächste Fahrt ins europäische Ausland kommt bestimmt. Denn einen Tag nach unserer Heimkehr ist meine Cousine Jacky für ihren neuen Job nach Gosau bei Salzburg aufgebrochen: Salzburg ist komplett - weiß-violett, Austria wir kommen!

                           
Bild 1: Vor dem Château de Sully in La Tour-de-Peilz
Bild 2: Blick aus dem Heimstehblock ins weite Rund des Stade Olympique
Bild 3: Aufwärmen und Gegentribüne
Bild 4: Einmarsch der Teams, im Hintergrund der angebliche Gästeblock
Bild 5: Die "Pöbel" Fraktion im Stadion bei einer ihrer Pyro Shows
Bild 6: Der VIP Bereich des FC Basel
Bild 7: Die Gegengeraden aus der VIP Loge des St. Jakobs Parks
Bild 8: Hintertortribüne mit Gästesektor

05.11.2005 FC Bayern München - SV Werder Bremen 3:1
Gegen die moderne Busfahrt!
Zum Knaller gegen den SV Werder gab' s natürlich einen 50er Bus nach München. Es waren wieder mal alle "Granaten" mit von der Partie. Den ersten Aufreger gab' s schon in Wetzlar, als unser Busfahrer die Begrüßung machte und erklärte, dass ab sofort Anschnallpflicht im Bus herrscht und keine Bierkisten mehr im Gang stehen dürften. Dies wären alles neue Gesetze, die nun zu befolgen wären. Ansonsten würde es 400 € Strafe kosten. Nachdem die Ansprache also gehalten war, wurde der Bayern Max, der einen Sitz hinter mir saß sofort böse und wollte im Bus eine Revolution "Gegen die moderne Busfahrt" auslösen (So was hat' s früher nicht gegeben). Ab diesem Zeitpunkt war an Schlaf oder Ruhe nicht mehr zu denken. Nun war der Max in Hochform und erzählte seine Story' s von früher. Auch die Lisa Müller war das erste mal mit uns weg, aber die hat, glaub ich, schon auf der Hinfahrt den Glauben an die Menschheit verloren, wobei dies noch harmlos war, im Gegensatz zur Rückfahrt. In München hatten wir dann erst mal Zeit um noch in die Stadt zu fahren. Ich bin dann mit Michi und Miriam, die auch im Bus waren in die Stadt gefahren. Aber den beiden hat die Fahrt bis dahin gut gefallen, bis auf die Musikauswahl, die mal wieder lediglich deutsche Schlager beinhaltete. Am Stadion hab ich mich dann noch mit meinem Kollegen Torsten getroffen, für den ich Karten hatte.
Dann ging' s auch gleich ins Stadion. Gemeinsam mit Michi, Miriam, Torstens Frau und einem Bekannten hatten wir Stehplatz Südkurve. Zum Schlager gegen den Tabellenzweiten war man natürlich besonders motiviert und außerdem gehört ja der SVW zu meinen absoluten Lieblingsteams in Deutschland. Die Kurve war auch dementsprechend gut gefüllt und natürlich war dieses Spitzenspiel ein besonderes Spiel für uns alle. Leider wurden wir nach 38 Sekunden aus unseren Träumen vom 5 Punkte Vorsprung gerissen, denn Klose machte für die Fischköppe das 0:1. Die anfangs gute Stimmung schien nun zu kippen. Aber der FCB lies sofort nach dem 0:1 seinem Wut freien Lauf, der sich in der 3. Minute ins 1:1 umwandelte. Nun war natürlich die Kurve am toben. Das merkten auch Torstens Frau und die Michi, die beim 1:1 erst mal ein paar Meter durch die Gegend geschuppst wurden. Die Stimmung war in der ersten Halbzeit wirklich klasse im neuen Stadion. Die Bayern kontrollierten nun nach dieser turbulenten Anfangsphase den SVW immer mehr, sieht man mal von einzelnen Schwächen in der Abwehr ab. In der 24. Minute konnte Pizarro dann das 2:1 machen. Die Arena kochte nun. Aber noch mehr Stimmung kam beim 3:1 durch unseren Torjäger Roy Makaay auf. Ich habe noch nie ein Stadion gehört, dass einen Spielernamen nach einem Tor so laut schreit wie die Bayern Fans an diesem Nachmittag. Die zweite Halbzeit war dann leider nicht mehr so gut. Der SVW brachte nichts mehr zustande der FC Bayern hatte noch ein paar Konterchancen und das war' s dann auch. Am Ende stand ein verdienter 3:1 Sieg für die Roten. Nun war natürlich eine noch bessere Heimfahrt garantiert, als es die Hinfahrt schon war. Natürlich waren wir alle super drauf und es war wieder mal nicht an schlafen zu denken. Man hätte mal wieder einen Film im Bus drehen können. Die Stimmungskanonen Max, Dieter etc. waren natürlich mal wieder super drauf. Das Highlight der Fahrt war aber, als Zimbo, Gorbi und Henry mit blankem Oberkörper durch den Bus marschierten und Zimbo über das Mikro den Michel und den Pumuckel zum besten gab. Unser angestammter Fahrer Ali brauchte die Heimfahrt nicht zu fahren, da der zweite Fahrer die Tour fuhr. Deshalb wollte er mal mit uns feiern und so hat auch Ali mit dazu beigetragen, dass der Spaß im Bus noch stieg. Ali hat uns so noch nie erlebt hat er gemeint, wir wären an diesem Tag so laut gewesen, das wäre ja ganz ungewohnt für ihn, das könnte er sich gar nicht erklären. Er war doch etwas enttäuscht von uns hat er gesagt, aber er hatte auch viel Spaß mit uns und wir auch mit ihm wie immer, wenn er dabei ist.
Wieder mal ging eine tolle Fahrt zu Ende und wir haben wieder mal viel erfahren, z.B. wer mal mit Max zusammen war, dass unser Ali auch Bier trinkt, dass der Dieter sich in Fahrtteilnehmer verliebt hat und dass die Lisa Müller wohl nicht gedacht hat, dass es so anstrengend ist mit Fußballfans unterwegs zu sein. Auf jeden Fall freue ich mich schon wieder auf die nächste Fahrt zum FCB mit den altbekannten Leuten und kann es schon kaum erwarten. Herzlichen Dank an die Reiseorganisation!

26.10.2005 FC Erzgebirge Aue - FC Bayern München 0:1
Lebt denn der alte Holzmichel noch!
Zum Pokalspiel in der 2. Runde ging es zu den Veilchen nach Aue. Nach gut 4stündiger Fahrt kamen wir im sächsischen Aue am Erzgebirgsstadion an. Natürlich war für die Veilchen am heutigen Tage Ostern und Weihnachten auf einen Tag. Angeblich hätte man 50.000 Tickets verkaufen können, aber nur 16.000 Zuschauer fasste das Erzgebirgsstadion. Der FC Bayern gab ca. 500 Karten zurück, die in Aue natürlich reisenden Absatz fanden. Leider jedoch an Aue Fans. Dies hatte zur Folge, dass unser Gästeblock ein bunt gemischter Block in Rot-weiß,weiß-lila war. Nachdem wir also in Aue ankamen mussten wir erstmal einen geeigneten Parkplatz finden um auch nach dem Abpfiff wieder schnellstens weg zu kommen. Die freundliche Parkplatzeinweiserin (die sah nicht so aus, als hätte die was zu sagen), schickte uns direkt ins Stadioninnere. D. h. mit unserem Bus an der überdachten Tribüne vorbei auf einen Parkplatz. Die Fahrt zu diesem Parkplatz erwies allerdings doch als etwas schwieriger, denn man musste nun mitten durch die ankommenden Fans fahren, auch die Polizei sah sich nicht in der Lage uns durch den Pulk zu leiten, oder uns vielleicht doch zu sagen, dass wir etwas falsch in dieser Ecke des Stadions waren. Man lies uns seelenruhig hin und her rangieren. Nachdem wir uns nun am Stadion vorbei geschlengelt hatten, wurden wir auf einen extra geöffneten Parkplatz eingewiesen - Den Nebenplatz des Erzgebirgsstadion, ein schöner Kunstrasenplatz, auf dem wir unseren Bus abstellen durften (Aber bitte Vorsicht beim auffahren!). Endlich, nachdem wir unseren Bus auf Höhe des 16ers abgestellt hatten, konnten wir uns mit original Thüringer Bratwurst und Getränken stärken. Die Fans von Erzgebirge widersprechen dem typischen Ost-Fan Ruf. Man wurde doch recht freundlich von den Fans in lila empfangen und fühlte sich in diesem schönen Stadion, in mitten des Erzgebirges sehr wohl. Das Wohlgefühl löste sich aber bei mir rasch im Vorprogramm des Spiels auf. Denn im Vorgramm trat die ortsansässige und ortsbekannte Gruppe D' Randfichten mit ihren Hits "Mir foahn in de Tschechei", "S' Kanapee" oder auch "D' Holzmichel" auf. Da ich diese Gruppe sicher nicht zu meinen Lieblingen zähle, war das "Konzert" für mich der reinste Horror.
Das Spiel an sich war allerdings besser wie das Vorprogramm. Ein guter und spannender Pokalfight bei dem am Ende die abgezocktere Mannschaft mit 1:0 durch M. Ballack gewann. Gott sei dank gab' s keine Verlängerung und der FCB konnte das Spiel noch in der 80. Minute für sich entscheiden. Am Donnerstag morgen stand nämlich bei mir Lehrgang in Dillenburg an und die Heimfahrt sollte auch ohne Verlängerung lange genug dauern.
Direkt nach Abpfiff ging es dann auch schon wieder nach hause. Unser Fahrer hatte schon ein paar Minuten vor Spielende den Bus geholt, da wohl nach dem Abpfiff eine Abfahrt durch die strömenden Fans hinter der Tribüne Stunden gedauert hätte. Nach ca. 4 Stunden waren wir  wieder in Herborn. Nun hatte der Euro noch die ehrenvolle Aufgabe die beiden Pflegefälle nach Burg und Driedorf zu fahren!!!
Eine schöne Fahrt ging zu Ende und eigentlich hoffe ich schon, dass man noch mal zum FC Erzgebirge nach Aue kommt, es war ein schöner Fußballabend im Erzgebirge, bis auf die D' Randfichten eben  - "Wir kommen aus der Tiefe, wir kommen aus dem Schacht - Wismut Aue, die neue Fußballmacht!". 

09.10.2005 PAE Ergotelis - Olympiakos Volou 2:0
Ergo - - Ergo - - Ergo, Ergo, Ergo, Ergeteliko
Ein herbstlicher Ausflug führte mich in diesem Jahr nach Kreta, wo ich meine Cousine Jacky bei der Arbeit als Animateur besuchte. Natürlich habe ich dem dortigen Zweitligisten PAE Ergotelis einen Besuch abgestattet. Eigentlich wollte ich zu OFI Kreta, da der griechische Verband aber das Spiel kurzfristig verlegte war also nur ein Besuch des Zweitligisten möglich, der aber ebenfalls im Pankritio Stadion seine Heimspiele austrägt. Am Vormittag besuchte ich zunächst einmal die Innenstadt Herakleons, wo ich einen "Bummel" durch die City machte. Typisch südländisch würde ich mal sagen ist die Hafenstadt, wo sich auch der Flughafen befindet. Der Flughafen sei allerdings erwähnt, ist an chaotischen Umständen und langen Warteschlangen bei Abflügen kaum zu überbieten. Eigentlich unverantwortlich, dass bei einer stark frequentierten Ferieninsel wie Kreta ein solches Chaos auf dem Flughafen herrscht. Nach dem Vormittagsprogramm in der Innenstadt und einer Stärkung, wollte ich nun zum 2004, für die olympischen Spiele, eröffneten Pankritio Stadion. Aber irgendwie konnte mir keiner bei der Touristinformation weiterhelfen, da keiner was mit dem Stadionnamen oder dem Fußballverein anfangen konnte. Am Taxistand fand ich dann endlich jemanden, der sich etwas besser auskannte und der mich zum Stadion fuhr.
Im über 20.000 Zuschauer fassenden Stadion fanden sich vielleicht knapp 300 Gäste ein. Eine Mischung aus südländischem Chaos bei den Einlasskontrollen und englischer Überorganisation bei der Zuweisung der Sitzplätze war bei Ergotelis geboten. So mussten man sich kurz vor Spielbeginn auf seinen Platz setzen und durfte nicht aufstehen. Das Stadion ist doch recht schön und die Marmortreppen, die zu den Blöcken führen sind eine Besonderheit in der sonst so grauen Fußballwelt. Auch die Preise im Stadion ließen im sonst so Touristen abzockenden Herakleon keine Wünsche offen. Eine 0,5l Cola kostete lediglich 1 €. Die griechischen Fans hingegen kauften in rauen Mengen Sonnenblumenkerne, die sie während des Spiels verspeisten. Da es fast keinerlei Support gab, konnte man manchmal eine ganze Tribüne beim Sonnenblumenkern schmatzen hören. Entsprechend sahen auch die Plätze aus, wo die Griechen ihre Abfälle hinterließen. Der Gästeblock, der sich auf der Gegengerade befand war sehr spärlich besetzt, genau wie der Rest des Stadions eben auch. Aber wenigstens gab es von den Gästen bis zum 1:0 in der 8. Minute etwas Support. Immerhin 8 Minuten Support ! Das Spiel war aber nicht langweilig für ein Zweitligaspiel in der griechischen Liga, ganz im Gegenteil. Lediglich das Maskottchen, ein Pluto, ging einem ganz schön auf die Eier. Mit ca. 20 Kindern watschelte das Vieh zunächst mit wachsender Begeisterung vor der Haupttribüne auf und ab, ehe es in der Zweiten Halbzeit in den Block der Ergo Fans ging und versuchte, die Fans zum singen zu animieren, na ja würde mal sagen, die Mission ist fehlgeschlagen. Das Spiel endete Leistungsgerecht mit 2:0 für Ergotelis.
Nachdem ich nun also meine kulturelle Pflicht mit dem Besuch eines Fußballspiels erledigt hatte, konnte ich nun noch fast eine ganze Woche im Meltemi Hotel in Hersonisos bei Jacky und ihren super netten Kollegen David, Ines und vor allem meiner Lieblingsanimateurin Laura eine schöne Zeit verbringen. Es war eine super tolle Zeit und ich hoffe, die Jacky ist nächsten Sommer wieder mit so netten Animateuren zusammen und in einem Land, dessen Länderpunkt ich noch nicht habe. Aber jetzt geht' s erst mal in der Wintersaison nach Gosau, ins Salzburger Land. Klar, dass da ein Besuch des kommerzialisierten RB Salzburg auf dem Programm steht, um zu sehen wie Red Bull die Fußballkultur mit Füßen tritt. 

                             
Bild 1: Außenansicht des Pankritio Stadion von der Hauptstraße aus
Bild 2: Blick aus dem Innenraum auf die Haupttribüne
Bild 3: Eine der beiden Kurven, die andere Kurve hat rote Bestuhlung
Bild 4: Einmarsch der beiden Mannschaften mit Pyro Aktion
Bild 5: Die Gästefans von Olympiakos Volou
Bild 6: Das Highlight eines jeden Abends im Hotel, die Showacts
Bild 7: Meine Lieblingsanimateurin Laura und ich

24.09.2005 Hamburger SV - FC Bayern München 2:0
Sind die HSV Fans die fairsten Fans der Liga oder nicht?
Mit den Moonlight Shadows ging es von Freitag bis Sonntag nach Hamburg zum Jahresabschluss. Am Freitag konnten wir bereits einen ersten Eindruck der AOL Arena bekommen, da wir an einer Stadionrundführung teilnahmen. Das 5***** Stadion überzeugt in Architektur und Bauweise zu 100%. Lediglich die Probleme mit dem recht schlechten Rasen sind etwas zu bemängeln. Nach der Führung stand noch der Rundgang durchs HSV Museum an, den wir aber doch ausfallen lassen haben. Am Spieltag ging es schon recht früh ans Stadion, zumindest für mich. Der Rest der Band hatte Sitzplätze und konnte somit später zum Spiel kommen. Der FCB Fanklub Herborn/Sinn, der wieder, wie gewohnt, mit deinem Bus inkl. Übernachtung angereist ist, war natürlich auch in entsprechender Anzahl bestens vertreten. Das Spiel des FCB war an diesem Nachmittag leider nicht der Rede wert. Nach den letzten eher schlechten Leistungen gab' s an diesem Mittag die Quittung mit einer 0:2 Niederlage gegen die Hansestädter. Keine spielerischen Glanzpunkte oder ein Aufraffen der Mannschaft war nach der aufgestellten Rekordsiegesserie von 15 Siegen in Folge festzustellen. Oliver Kahn sagte im Interview, dass es vielleicht mal wieder genau der richtige Zeitpunkt für eine Niederlage war, damit die Spieler wieder wach werden und wissen, dass die Liga kein Selbstläufer ist - wollen wir hoffen, das Olli Recht hat. Die HSVer jedenfalls feierten den Sieg, als wären sie grade Deutscher Meister geworden. Ausgefallener Jubel war nun in der AOL Arena angesagt, zumindest auf Seiten der Hamburger.  Ich hoffe natürlich, dass der FCB am Ende über den Titel jubeln kann, auch wenn uns der HSV geschlagen hat. Nach dem Spiel habe ich mich hinter der HSV Kurve mit dem Rest der Band verabredet. Da die andern Mitfahrer an diesem Nachmittag natürlich alle dem HSV die Daumen gedrückt hatten, war es für sie kein Problem hinter den feiernden HSV Fans auf mich zu warten. Ich hatte allerdings doch ein etwas mulmiges Gefühl durch die feiernden HSVer hinter der Kurve zum Treffpunkt zu gehen. Aber ich muss sagen, dass zwar ein paar vereinzelte "Scheiß FC Bayern" Rufe in meine Richtung kamen, aber ansonsten überhaupt keinerlei Anfeindungen der HSV Fans zu vermelden waren. Das war für mich sehr überraschend und positiv. Man denke nur mal daran hinter einer Fankurve von Schalke, Bremen, Nürnberg oder Lautern mit einen Bayerntrikot durchzulaufen. Das wäre wohl nicht so friedlich verlaufen wie beim HSV. Am Abend ging es dann aber trotzdem auf die Reeperbahn, wo noch mal richtig mit der Band und auch mit den anderen Bayernfans abgefeiert wurde - Hamburg meine Perle!

                 
Bilder von der Stadionbesichtigung und vom Spiel von Tim Kessler

14.09.2005 SK Rapid Wien - FC Bayern München 0:1
Erwartet schwaches Spiel und trotzdem war gab' s noch Aufregung
Erstes CL Spiel der neuen Saison. Rapid Wien erwartete uns am Mittwoch Abend im Ernst-Happel-Stadion. Nach siebenstündiger Anreise waren wir am späten Nachmittag da. Unseren Wagen parkten wir auf dem Parkplatz des Hilten Hotels - gebührenfrei versteht sich. Wir trennten uns nun und gingen zum Teil ins Stadion, oder auf den Wiener Prater. Ich bin zum Schwedenplatz in Richtung City aufgebrochen. Dort angekommen erkundete ich erst einmal die Innenstadt von Wien. Vorbei am Stephansdom ging es in die Fußgängerzone. Ich habe selten eine Innenstadt gesehen, in der so viele Restaurants, Bars und vor allem Eisdielen sind wie in Wien. Nach einer Stärkung fuhr ich dann aber auch wieder zurück zum Ernst-Happel-Stadion. In der Tram machte ich schon erste Bekanntschaften mit "Rapidlern". Viel Mut hatten die jedenfalls nicht für den Abend. Entweder würde Bayern hoch gewinnen, oder Rapid würde ein knapper Sieg gelingen. Aber eines war ihnen anscheinend sehr wichtig: Hauptsache wir schießen ein Tor gegen Oliver Kahn. Na ja, warten wir' s mal ab...
Am Stadion angekommen machte ich mich auch gleich Richtung Gästeblock auf. Das Stadion ist ein großes weites Rund mit einer Laufbahn. Dennoch ist das Stadion nicht hässlich und eigentlich nicht so schlecht. Alle Plätze sind auf jeden Fall überdacht. Es erinnert ein bisschen an das alte Müngersdorfer Stadion in Köln.
Beim FCB waren auch wieder einige Fußballtouristen dabei, die wohl die kurze Anreise von München nach Wien gleich mit einem Kurzurlaub verbunden hatten. Die Wiener hatten schon angekündigt, dass auch ihre "Freunde" aus Venedig und Nürnberg mit ihnen gemeinsam am heutigen Tag in der Kurve stehen würden. Auf Freunde aus Nürnberg könnte ich auf jeden Fall verzichten. Das Spiel an sich war nicht der Rede wert. Bayern war in der ersten Halbzeit viel zu passiv und Wien hatte nicht die Klasse dem FCB gefährlich zu werden. Guerrero staubte in der 2. Halbzeit einen Makaay Kopfball zum 1:0 Endstand ab. Aber kurz vor Schluss konnte Rapid noch ein unentschieden durch einen zweifelhaften Elfmeter erreichen. Aber der Schütze schoss am Tor vorbei - was für ein Glück. Am Ende gewannen wir mit Mühe und konnten die 3 ersten Punkte in der neuen CL Saison einfahren. Der Stadionsprecher war auch sehr interessant. Er sagte dem Publikum genau, wie man die Papptafeln bei der Choreo zu halten hat, wie man das Stadion zu verlassen hat und dass man doch noch an den extra aufgestellten Fanständen vorbei gehen sollte. Anscheinend können die Wiener nicht viel alleine machen. Ein Wunder, dass der nicht noch gesagt hat, dass man beim einschlafen die Augen zu machen soll. Zur Verwunderung von uns allen gab es nicht einmal eine Blocksperre nach dem Spiel, so waren wir alle um 23:00 Uhr schon am Auto. Alle? Nicht alle - Sir Henry war leider nicht da. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, da er beim Versuch auf einen Zaun zu steigen von einem Polizist gewaltsam heruntergezogen wurde. Nun musste er am Arm genäht werden und wurde zunächst einmal ins Krankenhaus eingeliefert. Nun mussten wir also noch mal eine Stunde vorm Hospital auf unseren Mitfahrer warten, bevor es dann Richtung Heimat los ging. Mit dickem Verband und wohl ziemlich über das Verhalten der Polizei überrascht ging es dann mit Henry und dem Rest wieder nach Deutschland. Am anderen morgen um 07:45 Uhr waren wir wieder gut  in Driedorf angekommen und eine schöne Europapokalfahrt ging zu Ende.

              
Bild 1: Der Stephans-Dom in Wien
Bild 2: Die Fiaker Kutschen - Typisch für Wien
Bild 3: Ein Blick ins weite Rund des Ernst-Happel-Stadion
Bild 4: Choreo der Rapidler "Tragt unsere Farben über Österreichs Grenzen und bringt unsere Augen zum glänzen"

10.09.2005 SV Übernthal - TuS 1910 Driedorf II 3:5
Das Spiel stand kurz vorm Abbruch durch den Schiri
Auch zu den Spielen unserer Zweiten sollte man als echter Fan ab und an mal gehen. Nachdem ich mich mit Daniel abgesprochen hatte fuhren wir also endlich mal "auswärts" nach Übernthal zur zweiten Mannschaft. Das ist natürlich für die B-Klasse schon eine ganz schöne Strecke, um sein zweites Team zu unterstützen. In Übernthal selbst fanden wir zunächst natürlich das "Stadion" nicht. Wir mussten uns mehrmals durchfragen um zum Spielort zu gelangen. Aber dann hatten wir endlich den Sportplatz, der sich weit außerhalb befand, gefunden. Zunächst waren wir zwei die einzigen Fans des TuS, ehe dann noch ein paar Spieler unserer 1. Mannschaft auftauchten. Der TuS hatte das Spiel gut im Griff. Zur Halbzeit lag man auch dann verdient mit 2:0 in Front. Zu Beginn der 2. Halbzeit wollten wir unserer 2. dann einen gebührenden Einmarsch bescheren und ließen gleich zum Einlaufen ein paar Restpyrobestände in die Luft gehen. Dies gefiel Daniel, mir und den TuS Spielern schon ganz gut, allerdings meinte der Schiri sofort, dass er das Spiel abbrechen würde, wenn wir nicht sofort diese Aktionen unterlassen würden. Na ja, der konnte eher froh sein, dass wir nicht angefangen haben zu singen, wenn der schon bei so ein bisschen Rauch den Aufstand macht. Auch die Zuschauer aus Übernthal haben sich etwas empört über unser Verhalten geäußert, das war halt mal ein Hauch der großen Fußballwelt im sonst so beschaulichen Übernthal. In der zweiten Halbzeit konnte der TuS mit 4:1 in Front gehen, trotzdem wurde es noch mal spannend und die Erlösung durch das 5:3 fiel erst sehr spät. Aber dann ging es zufrieden nach hause. Die zweite Mannschaft des TuS spielt in dieser Saison eine hervorragende Spielzeit, da hat sie es redlich verdient, dass man sie auch ab und an mal mit Pyro etc. unterstützt.

05.08.2005 FC Bayern München - Bor. Mönchengladbach 3:0
Der Meister eröffnet die Saison in der neuen Arena gegen Gladbach
Endlich war es also soweit. Das erste richtige Spiel stand in der neu gebauten Allianz Arena an. Auf dem Hinweg wurde zunächst noch einmal ein Stopp im Adidas Outlet Center in Herzogenaurach eingelegt, bevor wir dann an der Arena eintrafen. Außerhalb von München, einfach in die Wallachhai geklatscht ist unser neues Stadion. Das Umfeld des Stadions wirkt doch noch recht kühl und steril, ähnlich wie in Gladbach am Borussia Park, vielleicht nicht ganz so extrem, aber dennoch es ist halt nicht das gewohnte Umfeld, was man jahrelang im Olympiapark vorgefunden hat. Zuerst ging es nun mal in die City. Mit der neu gebauten U-Bahn Station "Fröttmanning" ist man in 15 Minuten am Marienplatz. Man merkte schon in der Stadt, dass heute wieder Fußball ist. Viele Fans säumten das Gelände rund um den Marienplatz.
Nach einer kurzen Stärkung ging' s aber wieder zurück zum neuen Stadion. Auf dem langen geraden Weg von der U-Bahn zum Stadion konnte man schon einen ersten Eindruck unseres neuen Zuhauses bekommen. Wie eine Gummiinsel oder wie ein riesiges Schlauchboot, so sieht unser Stadion von außen aus. Für mich hat es von außen keinen schönen Anblick dargestellt. Bei normalem Tageslicht wohlgemerkt sieht es eher wie eine Plastikschüssel aus. Eine Arenacard habe ich mir zunächst nicht zugelegt, da die Schlange am Schalter einfach zu lange war. Nachdem wir, die für die WM eingebauten Drehkreuze passiert hatten, waren wir nun also direkt am Stadion. Das gute ist, das man im Stadion selbst rundherum gehen kann und nicht wie in Schalke in einem abgesperrten Aquarium hockt als Fan. Nun konnte man schon eher mit dem Stadion was anfangen. Auch beim betreten der Südkurve war man nun doch fasziniert auf den ersten Blick vom neuen zuhause. So dicht dran und einen Platz genau hinter dem Tor, das war schon toll. Von innen sah das Stadion schon sehr beeindruckend aus und hatte auf alle Fälle den Test bestanden. Schon bombastisch was einen hier erwartete. Allerdings ist die Südkurve mit ihren komplett bestuhlten Reihen nicht sehr gut. Zudem kam noch hinzu, dass der FCB der Schickeria, wohl gemerkt ohne Nennung von Gründen, Fahnen, Doppelhalter und das Megaphon untersagt hat. Das grenzt schon an eine Frechheit sondergleichen wie ich finde. Schon schlimm genug, dass man uns die Stehplätze nimmt und durch Designersitze ersetzt. Aber nun werden alle Dinge verboten, die bei allen anderen Vereinen in der Liga als selbstverständlich gelten. Anscheinend möchte der FCB nur noch Eventpublikum haben, keine aktiven Fans mehr. Sollte der FCB sich hier nicht doch noch kooperativ zeigen, bleibt es abzuwarten, ob es wirklich so viel Spaß macht ins neue Stadion zu fahren. Was außerdem noch negativ auffiel ist, dass es doch wieder einmal gewisse Personen gibt, die glauben mit ihrer Stehplatzdauerkarte mit zugewiesenem Platz ein Anrecht auf diesen zu haben bzw. sogar diesen als Sitzplatz zu benutzen. Der FCB sollte vielleicht allen Südkurvendauerkarteninhabern noch einmal mitteilen, dass man im Stehplatzbereich kein Anrecht auf seinen Platz hat. Dass man dabei auch noch sitzen möchte ist schon schlimm genug.
Aufgrund der Vorfälle hat die Schickeria nun also mit einem Supportboykott reagiert, was man auch deutlich im Stadion spürte. Zwar wurde schon Stimmung gemacht, aber dennoch es war nicht besonders gut, die Gladbacher waren oft lauter als der Süden. Aber man konnte auch feststellen, was alles in diesem Stadion steckt, so zum Beispiel beim Wechselgesang "Baaaayern" zwischen dem Süden und dem Norden. Sollte die Schickeria sich wieder beruhigt haben und es zu entscheidenden Spielen in der Liga oder der Champions League kommen, wird dieses Stadion kochen und auf diesen Tag freue ich mich schon jetzt. Das Spiel gegen Gladbach war nicht besonders gut, Nachdem 1:0 passierte lange nichts, außer einer unberechtigten Gelb-roten Karte für Neuzugang Valerien Ismael. Erst in der 86. und 89. Minute konnte Roy Makaay mit seinen zwei Toren den Sieg unter Dach und Fach bringen. Ebenfalls neu im Stadion befinden sich die so genannten Buisness Seats oder VIP Logen. Auch dieser Umstand ist eher negativ einzuordnen, aber wohl leider in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Es wurde zwar "ausverkauft" verkündet, aber in den VIP Bereichen waren während des gesamten Spiels sehr sehr große Lücken festzustellen, was auch völlig zurecht den Zorn der Südkurvenzuschauer auf sich zog und leider viel zu leise mit "Ihr seit nur zum fressen hier" honoriert wurde. Scheiß VIP' s!
Ich bin sehr gespannt, wie die erste Saison für den FCB und uns, als Fans in der neuen Arena verläuft. Das Oly war Kult, die Arena ist auch Kult. Beide Stadien haben ihre Vor- und ihre Nachteile, man wird sehen, wie man in ein paar Monaten über den neuen Fußballtempel spricht. Der erste Schritt zur Meisterschaftsverteidigung ist jedenfalls gemacht.  Auf dem Weg zum Bus konnte man nun noch das bewundern, was sonst kein Verein der Welt vorzeigen kann. Die Arena erstrahlte in Rotem Farbenlicht. Das war natürlich ein ganz einmaliger Anblick.

         
Bilder von Melanie Seibert, Erda!

30.06.2005 TuS 1910 Driedorf - SSV Medenbach 3:4
Nicht nur bei den Vorbereitungen gab es schon Probleme...

Nachdem das 2. Halbfinale zwischen Medenbach und Flammersbach abgebrochen wurde, kam es erst am 30.06.2005 zum Finale im Kreispokal im Driedorfer Höllkopfstadion. Natürlich waren Fans und Mannschaft schon im Vorfeld richtig heiß. Drei Tage vor dem Spiel malten wir mit 3 Leuten (d. h. eigentlich hat Miriam alles gemacht) noch ein paar Transparente für das Spiel. Die Transparente sahen auch echt klasse aus und werden bestimmt noch mal wieder verwendet. Leider wurde dabei Dappers Hof in starke Mitleidenschaft gezogen und erst mit Kärcher Hochdruckreiniger, Bürste und hartem Reiniger konnten die Platten halbwegs von grüner und roter Farbe befreit werden. Na das fängt ja gut an.
Am Tag des Spiels holten wir noch unsere 1,50m x 2,00m großen Schwenkfahnen in Herborn ab. Auch hier gab' s wieder eine Überraschung. Wir hatten zwei Fahnen bestellt, bei denen auch ein Stabtunnel angefertigt werden sollte. So weit, so gut. Bei der einen Fahne waren beide enden offen, so dass die Fahne durch den Stock rutschte, bei der anderen waren beide Enden zugenäht, so dass erst gar kein Stock hineinging. Na prima! Jetzt wurde noch eine Stunde vorm Spiel an zwei Fahnen rum genäht. Aber pünktlich zum Spiel waren wir bereit. Vor dem Spiel gab es schon ein Vorspiel der beiden Jugendmannschaften, was Medenbach für sich entschied. Auch der Musikverein war anwesend und spielte in paar Stücke. Unser Fanklub war mal wieder klein aber fein. Leider sind wir wirklich zu wenig Leute um richtig laut zu sein, deshalb hoffen wir, dass bald noch ein paar Fans dazu kommen. Dennoch war unsere Eingangschoreo mit "Go Buggi Go" ziemlich gut würde ich behaupten. Auch die Medenbacher hatten einige lautstarke Fans dabei, die allerdings bis Mitte der zweiten Halbzeit nur rhythmisch trommelten, erst dann konnte man auch mal hier und da ein paar vereinzelte Gesänge hören.
Der TuS ging nach einer Minute schon mit 1:0 in Führung, aber genau so schnell, wie das 1:0 fiel dann auch das 1:1. Halbzeitstand 2:1 für den TuS. Nach der Halbzeit konnte der SSV erneut ausgleichen, sehr ärgerlich. Mittlerweile setzte ein starker Regen ein - nein ein Monsoon. Noch am Tag danach konnte ich unsere Fahne und Transparente auswringen, so nass waren sie. Auch wir waren mittlerweile nass bis auf die Haut. Aber die Stimmung wurde nun besser. Der TuS bekam einen Elfer zugesprochen und schon stand es 3:2 und die erste Bengale von uns ging hoch. Auch die Medenbacher, die auch einen kleinen DH mit der Aufschrift "Ultras" dabei hatten wollten uns nun imponieren und zündeten einen Bengalo und ein bisschen Rauch. Dies wiederum rief nun den Ordnungsdienst des TuS auf den Plan, der uns freundlich aber bestimmt aufforderte, diese Art der Unterstützung zu unterlassen, pfui!!! Es bestand keine Gefahr. Schade, dass wir unseren 1kg. Rauchtopf nicht dabei hatten, sonst hätten wir mal richtig Nebel gemacht - was soll' s.
Der SSV glich auf alle Fälle nochmals zum 3:3 aus. Obwohl der TuS locker auf 4:2 hätte davon ziehen können. Als sich alle schon mit einer anstehenden Verlängerung abgefunden hatten, geschah doch noch das unfassbare. Der SSV erzielte den 3:4 Siegtreffer. Auf einige Kommentare von Zuschauern "Ja, jetzt müsst ihr als Fanklub mal was machen" möchte ich nicht weiter eingehen und erspare mir jegliche Art der Gegendarstellung (wir machen wenigstens was!).
Das Spiel war verloren, obwohl die grünen besser waren. Die Spieler waren schon recht geknickt, dennoch hielten wir unser Abschlussbanner "Danke für eine tolle Saison" unbeirrt hoch und forderten noch mal lautstark die Mannschaft zum Abschluss einer tollen Saison. Diese ließ es sich auch nicht nehmen und kam noch mal zu uns. Trotz der Niederlage und des verpassten Aufstieges können wir sehr stolz auf unser Team sein, denn zur Erinnerung: Im Dezember stand noch Abstiegskampf an. Auch in der nächsten Saison sind wir wieder dabei und supporten unsere "Boys in green". The show must go on!! Danke Jungs, ihr seit klasse.
Fotos vom Spiel findet ihr bei den Ultrafotos.

03.06.2005 Shamrock Rovers - Bohemians Dublin 1:2
04.06.2005 Nordirland - Deutschland 1:4

Ein erlebnisreiches Wochenende in Belfast
Zum Freundschaftsspiel der Deutschen Nationalmannschaft ging' s mit ein paar Leuten nach Nordirland auf. Ab dem Flughafen Düsseldorf/Weeze ging die Reise los. Allerdings wäre sie fast ausgefallen, denn als alle Passagiere im Flieger saßen kam die Durchsage, dass evtl. aufgrund einer starken Sturmfront vor England der Flug abgesagt werden müsste. Aber dem war Gott sei Dank nicht so. Also ging es über London nach Belfast. Dort angekommen haben wir dann gleich unsere Mietwagen gebucht und ab ging' s zum Hotel - eine Jugendherberge. Für zwei Tage völlig ausreichend. War ja auch dafür billig. Nur unsere Zimmernachbarn hätten ein paar andere sein können. So waren wir in mitten von Rostockern, Berlinern und Magdeburgern, die nicht grade den vertrauenserweckensten Eindruck machten und anscheinend jede Nacht im Zimmer durchgefeiert haben, der Lautstärke nach zu urteilen. 
Wir sind dann auch gleich ins 160km entfernte Dublin aufgebrochen, wo das Eirecom League Match zwischen den Shamrock Rovers und Bohemians Dublins anstand. Die Shamrock Rovers, die zur Zeit Tabellenletzter sind und kein eigenes Stadion haben, wechseln ihre Heimstätten in jeder Saison (Bei meinem Besuch 2003 spielten sie im Tolka Park). In dieser Saison trugen die Rovers ihre Heimspiele im Stadion des heutigen Gegners Bohemians Dublin aus, d. h. Bohemians hatte ein Auswärtsspiel im eigenen Stadion. Das hat aber keinen interessiert. Relativ eindeutig spielten sie den 2:1 Sieg nach Hause. Auch was den Support anging, waren die Bohemians klar überlegen.  Interessant wurde es allerdings erst nach dem Abpfiff als die Heimelf  eine Blocksperre bekam und damit gar nicht einverstanden war. Kleinere Tumulte gegenüber der Polizei waren nun angesagt, mit der Folge, dass die Werbebande völlig ramponiert wurde und die Roversfans vom Kleinkind, bis zur Mutter, Opa, Oma und Rentner einen vorbildlichen Platzsturm hinlegten. Jetzt war mal richtig was los. Aber genau so schnell wie die Situation außer Kontrolle geriet, war sie auch wieder im Griff. So konnten wir also doch noch ein erlebnisreiches Spiel in Dublin verbuchen.

    
Links: Die Haupttribüne des Dalymontpark im der Abenddämmerung
Rechts: Platzsturm nach Abpfiff durch die Rovers Fans

Am anderen Tag hatten wir erst mal ausreichend Zeit die Stadt Belfast zu besuchen. Nachdem man sich ausgiebig bei Mc Donald' s gestärkt hatte ging es auch schon in Richtung City Centre. Aber leider musste man feststellen, dass Belfast nicht viel schönes zu bieten hat. Bei einer Stadtrundfahrt stand so z. B. der Besuch des Pub' s auf dem Programm, wo sich die Fans von Manchester United treffen. Das sagt schon viel, über die Dinge die eine Stadt wie Belfast zu bieten hat. Außerdem muss man auch sagen, dass die Leute in Nordirland schon alle etwas komisch sind. Nicht zu vergleichen mit den durchweg freundlichen Iren. Auch die überaus übertriebene Kameraüberwachung und die an jeder Ecke aufgestellten Schilder, dass Alkohol trinken in der Öffentlichkeit mit bis zu 500 Pfund Strafe geahndet werden, fielen eher negativ ins Bild der Stadt. Auf alle Fälle bekam ich dann doch noch was besonderes zu sehen. Einen Oranierumzug durch das protestantische City Center unter großem Polizeischutz. Schon komisch, wie solch ein kleines Land für so viel Aufruhr in Europa durch seine religiöse Zersplittung sorgen kann. Nachdem ich also nun die Stadt recht ausgiebig besucht hatte, habe ich mich dann auch in Richtung Windsor Park aufgemacht, wo das Länderspiel gegen die Nordiren anstand. Ca. 1.000 Deutsche waren vor Ort. Im Stadion war die Stimmung von beiden Seiten her friedlich und harmonisch, außer wenn unser geschätzter DFB Präsident Meyer-Vorfelder aufs Tablett der Fans kam. Denn der wurde wieder mal, zurecht, von allen niedergemacht - Vorfelder Raus!!!!
Das Spiel an sich war doch aufgrund der zweiten Halbzeit recht eindeutig und verdient für Deutschland entschieden. Das einzige was nervte waren unsere Ostdeutschen Fußballfans die mit dem Schlachtruf "DDR - unser Vaterland" nicht grade auf Zuneigung stießen. Das ist auch einer der Gründe warum ich auch weiterhin für die Nationalmannschaft nicht viel Zeit und Geld opfern werde, denn entweder man ist geschlossen für ein Team im Fanblock oder lässt es halt. Aber diese ständigen Ostalgieparolen kotzen mich echt total an. Wenn das ihr Vaterland ist, dann haben sie bei der deutschen Nationalelf nichts verloren.
Nach dem gewonnen Spiel ging es dann wieder Richtung Innenstadt um den Abend noch bei ein, zwei Bierchen im Pub ausklingen zu lassen.
Am nächsten morgen ging es dann wieder Richtung Weeze, mit einem 11stündigen Aufenthalt am Londoner Flughafen Stansted. Eine schöne Fahrt ging zu Ende. Alle Erstligastadien, die in Dublin bespielt werden, habe ich nun besucht und auch in Nordirland war ich jetzt mal. Aber die Nationalmannschaft hat für mich eigentlich keinen großen Reiz, es sei denn es geht in so kleine Länder wie Nordirland, ansonsten werde ich wohl mein Geld für den FCB in Zukunft sparen um mit ihm ins Ausland zu reisen, das macht im Endeffekt wesentlich mehr Spaß.

         
Links: Oranierumzug durch Belfast
Mitte: Die Tribüne der nordirischen Fans
Rechts: Die beiden Teams bei der Nationalhymne

28.05.2005 1. FC Union Berlin - VfL Wolfsburg Amateure 2:2
28.05.2005 FC Schalke 04 - FC Bayern München 1:2
Berlin Berlin wir fahren nach Berlin!
Endlich war es mal soweit und mein erstes Pokalfinale in Berlin stand an. Wir hatten von 11:00 Uhr an zur freien Verfügung Zeit uns in Berlin aufzuhalten, nachdem uns unser neuer Lieblingsbusfahrer "Ali" schnell und sicher in die Hauptstadt kutschiert hat. So ging es erst mal Richtung Zoologischer Garten, Europacenter und KaDeWe. Der Breitscheidplatz war schon früh morgens fest in Schalker Hand, so dass wir ganz schnell wieder weg von dort sind. Wir sind nach Köpenick aufgebrochen, wo an diesem Nachmittag noch das Regionalliga Spiel von Eisern Union auf dem Programm stand. Es war das letzte Spiel für die Unioner in der Regionalliga Nord, denn nach dem leztjährigem Abstieg aus der 2. Liga geht es für Union gleich noch mal runter in die Oberliga Berlin. Das Stadion "Alte Försterei" liegt schön idyllisch versteckt im Wald. Hier musste man auch über einen "Waldweg" hinlaufen. Ohne große Absperrungen oder Zufahrtsstraßen verlief der Weg durch einen grünen Wald. Jetzt noch einen Stehplatz für 8,50€ und dann ging' s ab ins Vergnügen "Eisern Union". Bei brütender Hitze mussten wir zunächst einmal mit ansehen, wie die Wölfe zur Halbzeit mit 2:0 in Front lagen. Die Unioner, dessen Fans eine tiefe Verbundenheit zu ihrem Verein auszeichnet, gaben aber in der 2. Halbzeit noch mal Gas und kamen auch zum 2:2 Ausgleichstreffer. Die Union Fans sind alles in allem sehr nett gewesen, von Hass gegen den FC Bayern war jedenfalls keine Spur, ganz im Gegenteil, diejenigen mit denen man in Kontakt kam, haben ganz klar uns für das Finale gegen S04 die Daumen gedrückt, da der FCB im letzten Jahr ein Freundschaftsspiel für Union gemacht hat. Die Fans haben dies nicht vergessen und uns dementsprechend freundlich aufgenommen. Leider muss Union absteigen, eigentlich schade, denn dieser Verein, sein Stadion und seine Fans sind schon etwas besonderes und deshalb: Niemals vergessen - "Eisern Union!!!".
Nach dem Spiel ging' s dann erst mal Richtung S-Bahn um im Köpenick Forum einen Supermarkt aufzusuchen, denn jetzt waren wir wirklich von der Berliner Hitze total ausgetrocknet und brauchten erst mal eine Abkühlung.
Nach einer kurzen Stärkung ging' s dann wieder Richtung Berlin City. Den Reichstag, Brandenburger Tor, Judenmahnmal und den Potsdamer Platz besuchten wir. Berlin hat schon besonderes Flair, aber dennoch finde ich Städte wir München oder Köln wesentlich schöner, zumal auch die "Berliner Schnauze" nicht jedermanns Fall ist (Ick habe ihnen det doch jetzt schon mal jesacht mit der S-Bahn, wa...). Außerdem gibt es noch jede Menge Baustellen in Berlin.
45 Minuten vor Spielbeginn waren wir dann auch endlich im Olympiastadion. Das Damenpokalfinale hatten wir zwar verpasst, aber das war wirklich nicht von Bedeutung. Das Olympiastadion ist auf jeden fall in seiner derzeitigen Form, genau der richtige Endspielort für das DFB- oder auch das WM Finale, trotz der hässlichen blauen Laufbahn.
Die eine Kurve des Stadions hüllte sich in Rot, die andere in hässlichem blau. Natürlich war das Spiel endlich mal wieder seit langem ein echtes Finale. Das merkte man auch an der Stimmung vor, während und nach dem Spiel. Einfach bombastisch. Es ist eben doch etwas ganz besonderes, obwohl der Pokal ja eigentlich keinen so großen Stellenwert besitzt, wie in England. Aber dennoch, das möchte ich auf alle Fälle noch öfters erleben.
Das Spiel an sich, war in der ersten Halbzeit sehr aggressiv, genau wie die Stimmung. Der FCB, der insgesamt 3x (angebliches Abseitstor Pizarro, Handspiel Vermant, Elfmeter für Schalke) benachteiligt wurde, musste also gegen 11 Schalker und 3 Schiris ankämpfen. Vielleicht war es auch deshalb ausgleichende Gerechtigkeit, dass das 2:1 für Bayern ein Abseitstor war. Aber egal, Hauptsache gewonnen und auch noch hoch verdient, denn Schalke hat wie auch in der Liga zum Ende hin nichts mehr auf die Beine bringen können. In der zweiten Halbzeit, bis zum 2:1 für uns, passierte nichts gravierendes mehr, außer dass die Rasenbewässerungsanlage auf einmal los ging und keiner sie erst mal abstellen konnte. Nach dem 2:1 in der 79. Minute versuchte der S04 noch mal etwas Druck zu machen, aber der FCB war einfach zu stark, so dass der 12. Pokaltriumph, bzw. das 5. Double gefeiert werden konnte. Die Mannschaft feierte den Sieg gemeinsam mit den Fans in der Kurve frenetisch und die Ersatzspieler gaben bei der Ehrenrunde noch mal alles. Schön mit anzusehen, dass sich auch hoch bezahlte Profis' s beim FCB über den Pokalsieg mindestens genau so freuen können wie die Fans. Natürlich wurde auch Felix Magath von der Kurve gefordert, der im ersten Jahr gleich das Double nach München holen konnte. Bleibt zu hoffen, dass es in Zukunft so weiter geht mit der Erfolgsstory des FCB in der neuen Allianz Arena. Das Pokalendspiel werde ich auf alle Fälle in Zukunft versuchen nicht mehr zu versäumen. Berlin ist immer eine Reise wert.

14.05.2005 FC Bayern München - 1. FC Nürnberg 6:3
Tolles Fußballfest zum Abschied des Olympiastadions
Nun war also der Tag gekommen, an dem es hieß Abschied nehmen vom alt ehrwürdigen Olympiastadion. Mit zwei Bussen ging es ab Herborn Richtung München auf. Nachdem wir im Hotel eingecheckt hatten ging es auch gleich zum Olympiapark. Zuerst statteten wir der Kneipe "Zum lustigen Bauern" noch einen Besuch ab, da diese Besuche in Zukunft auch weg fallen werden in der Stammkneiper einiger Mitfahrer. Nachdem wir uns gestärkt hatten ging es dann auch gleich rüber in den Olympiapark. So viele Leute wie an diesem Tage habe ich noch nie dort gesehen. An diesem Tag wollte wohl jeder dabei sein, wenn der FCB zum letzten Mal im Olympiastadion aufspielte und gleichzeitig auch die Meisterschale in Empfang nehmen würde. Auch die Südkurve platzte aus allen Nähten. Jeder wollte dabei sein um dem Olympiastadion leise Servus zu sagen. Nun war er also gekommen, der letzte Heimspieltag in der Saison 2004/05 und es hieß für immer Abschied nehmen von unserem alten Stadion. Schon ein komisches Gefühl, hier wo man seit je her hin ging, wo man mittlerweile seinen festen Platz in der Kurve gefunden hatte, würde man ab diesem Tag nicht mehr hin kommen um Fußball zu sehen. Man hatte das Olympiastadion schon irgendwie lieb gewonnen, trotz des fehlenden Komforts den man irgendwie doch nicht vermisst hatte, wenn man mal ehrlich ist. Das Olympiastadion ist zu einem Teil meines Lebens geworden seit meiner Kinderzeit und nun war diese Zeit vorbei ein für alle mal. Es würde nie wieder unterm Zeltdach der FCB auflaufen, so langsam kapierte man was das nun alles bedeutete. Es machte mich schon etwas traurig an diesem Tag. Aber ich denke mal, dass spätestens nach der ersten Saison in der neuen Arena keiner mehr groß das Olympiastadion vermissen wird, sondern man wird es immer in schöner Erinnerung behalten und denkt gerne an die erfolgreiche Zeit zurück. Vor dem Anpfiff wurden dann wie immer beim letzten Heimspiel die Abgänge verabschiedet. V. Hashemian, R. Kovac, T. Linke, A. Zickler und S. Kuffour werden den FCB verlassen. Vor allem für Zico und Sammy tut es einem doch schon sehr leid, denn beide sind schon seit langer Zeit im Verein und haben auch viele Verdienste geleistet. Aber so ist nun mal der Fußball. Dennoch werden wir die Spieler nicht vergessen, die für uns viele Titel errungen haben. Danach ging' s los, der letzte Kick im Oly. Nach 45 Minuten stand es bereits 5:0 für den FCB. Der FCB ließ die Glubberer nicht ins Spiel kommen und brannte ein wahres Fußballfest ab. In der zweiten Halbzeit verflachte das Spiel leider, sonst hätten die Franken wohl auch noch 10 Buden an diesem Tag kassiert. Als letzter Bayern Torschütze im Olympiastadion geht Sebastian Deisler in die Geschichte ein. In der zweiten Halbzeit gab es dann aber außerhalb des Spielfeldes noch einiges zu erleben. Der Vorsänger der Schickeria wurde nämlich um die 70. Minute rum von der Polizei festgenommen. Angeblich sei es im Vorfeld des Spiels zu Schlägereien mit Nürnbergern gekommen und man hat zwei Mitglieder der Schickeria auf einem Video erkannt. Wenn dem so gewesen sein sollte, was ich nicht sagen kann, dann darf man sich nicht wundern, wenn man verhaftet wird. Jeder weiß genau wie angespannt zur Zeit die Sicherheitsdiskussion in Fußballstadien ist, aber anscheinend müssen doch immer wieder noch ein paar Leute versuchen dies austesten zu müssen. Das Einschreiten der Polizei war allerdings auch wieder mal nicht ganz glücklich, wie so oft leider. Erst Uli Hoeness konnte die Sache wieder beruhigen, der vor die Kurve kam. Wer weiß, wie die Situation sonst eskaliert wäre, wenn unser Manager nicht eingegriffen hätte. Nach dem Spiel wurde dann erst mal der FCB richtig gefeiert und es gab endlich wieder die Schale. Auch wenn diese Meisterschaft emotional doch recht nüchtern daher kommt ist es immer wieder ein geiles Gefühl wenn man nach einer harten Saison die Ernte einfahren kann. Im Anschluss ging die Party in der Stadt weiter. Auf dem Marienplatz und dem Viktualienmarkt, wo es 7.500l Freibier gab war natürlich die Hölle los. So ließen wir eine schöne Saison in München bei Weißbier und bayrischen Schmankerln ausklingen. 
Das war' s also nun, mit diesem Tag ist das Olympiastadion Geschichte. Die Erfolgsstory des FC Bayern wird hoffentlich im neuen Stadion fortgesetzt werden können. Aber dennoch Wehmut war an diesem Samstag schon dabei - Danke Oly!

                    
Bild 1: Der letzte Gang zum Olympiastadion
Bild 2: Zum letzten Mal die Stadiontore passieren
Bild 3: Ein Blick auf die überdachte Haupttribüne
Bild 4: Blick aufs Spielfeld und die Nordkurve
Bild 5: Blick auf die Gegengerade
Bild 6: Der letzte Meistertitel im Olympiastadion 2005
Bild 7: Die letzte Ehrenrunde auf der Laufbahn
Bild 8: Ein letzter Blick zurück - Servus Oly !            

11.05.2005 SV Niederscheld - TuS 1910 Driedorf 3:3 n. V., 5:6 n. E.
Support erst ab der 90. Minute

Zum Pokalhalbfinale in Niederscheld wollten wir eigentlich auf die Aufforderung der Mannschaft hin, wieder den TuS lautstark unterstützen. Aber leider waren wir doch recht dezimiert, so dass wir es bis auf ein paar sporadische Anfeuerungen in der regulären Spielzeit doch lieber sein ließen (War halt doch irgendwie lächerlich mit 3 Mann zu singen). Grund zum Support hätte es jedenfalls reichlich gegeben. Nach genau 1 Minute brachte Michael Knetsch den TuS mit 1:0 in Führung. In der 5. Minute dann Elfmeter für den TuS. Sollte schon die Vorentscheidung fallen? Nein, denn M. Knetsch ballerte die Kirsche überheblich in die Wolken - scheiße! In der ersten Halbzeit gab es noch weitere gute Chancen für uns, aber leider keine weiteren Tore mehr. Die zweite Halbzeit begann genau wie die erste - mit einem schnellen Tor für den TuS durch Florian Laggner. 2:0 nach 46 Minuten das muss es doch eigentlich sein dachten wir alle. Zudem hatte "Stepke" Gabriel noch eine 100%ige, die er leider nicht gegen den schwachen Heimtorwart verwerten konnte. Das Spiel plätscherte nun etwas dahin und man kam sich schon teilweise so wie beim FCB vor, der ein Ergebnis auch gut verwalten kann. Der TuS ist aber leider nicht der FCB, denn auf einmal konnte Niederscheld doch noch durch einen fulminanten Flachschuss den 1:2 Anschlusstreffer markieren. Nun begann der TuS zu schwimmen ohne Ende. Die Folge - das 2:2 und weitere gute Chancen für den SVN. So ging es also in eine völlig überflüssige Verlängerung, die es aufgrund der vielen guten Chancen des TuS nicht hätte geben dürfen. In der Verlängerung fiel den Damen der Ultras auf einmal ein, doch mal langsam etwas Stimmung machen zu müssen. Also ging unser Support erst ab der 90. Minute los, aber dann auch recht ordentlich. Sogar, die sonst so zurückhaltenden "Always Ultras" gaben alles. In der Verlängerung konnte der TuS das 3:2 markieren - endlich, die Erlösung schien zu nahen. Aber durch einen Elfmeter konnte der SVN wiederum das 3:3 machen. Also kam es zum Elfmeterschießen. Spannung pur also nun in Niederscheld. Nachdem Buggi einen Elfer hielt konnte so bald eine Entscheidung fallen. Aber leider verschoss der sonst überragende "Laggi" seinen Elfer neben das Tor (Kopf hoch Laggi, kuck dir an wie Beckham seine Elfer immer versemmelt). So ging es also weiter nach den 5 ersten Schützen. Der siebte Schütze des SVN scheiterte dann an unserem super Torwart, der wieder einmal über sich hinaus wuchs und somit 2 Elfmeter halten konnte. Nun war die Stimmung natürlich super gut und unsere Finalisten wurden auch ordentlich gefeiert, so wie es sich die Mannschaft, Trainer und Betreuer auch verdient haben, die in diesem Jahr eine ganz hervorragende Saison spielen. Bleibt nur zu hoffen, dass wir im Finale noch einmal eine solch tolle Pokalschlacht sehen können und unser TuS nun den Pokal nach hause holt - Comon boys in green - Get the cup back home!

03.05.2005 TuS 1910 Driedorf - VfB 1930 Erda 0:0
Wo sind eure Schlägerfrauen!?

Endlich war es wieder soweit. Der VfB Erda gastierte wieder in Driedorf. Durch die Vorfälle der letzten beiden Spiele (siehe weiter unten) war natürlich schon eine gewisse Brisanz angesagt. Allerdings wurde im Vorfeld des Spiels durch den Trainer des VfB, Markus Bastian, auf sehr vorbildliche Art und Weise versucht, dass das Spiel in geordneten Bahnen verlaufen konnte. Ebenfalls im Vorfeld des Spiels geisterten einige Gerüchte über Goodwillaktionen für die Erdaer Schlägergirlz etc. durch unser Dorf. Aber Gott sei Dank wurde daraus nichts (denn wenn jemand scheiße baut und er dafür auch noch Blumen bekommen soll frage ich mich ernsthaft was das soll?). So konnte es also wieder losgehen: Grün gegen rot, gut gegen böse, Driedorf gegen Erda. Endlich hatte auch der TuS Fanklub mal wieder einen Auftritt. Da wir in diesem Jahr noch gar nicht in Erscheinung getreten waren, wurde es auch höchste Eisenbahn den TuS zu unterstützen. Seit unserer letzten Aktion hatte der TuS sich nämlich vom Abstiegskandidat zu einem ernstzunehmenden Aufstiegskandidaten gemausert. Natürlich wollten wir den TuS wieder mal zum Sieg gegen unseren Lieblingsgegner schreien. Wir waren sogar ziemlich vollzählig vertreten auf dem Sportplatz. Aus Erda war so gut wie niemand angereist (hatten die alle Angst?). Gegensupport gibt' s ja sowieso nur bei Spartak Wetzlar, aber dennoch hätte ich mir schon mehr erhofft aus Erda. Das Spiel an sich war recht mau. 0:0 am Ende. Keiner wollte verlieren und keiner wollte Fehler machen. Unsere Stimmung war auch dementsprechend. Nicht mal richtig gegen den Gegner konnte man singen, da es einfach nichts gab, worüber man sich hätte aufregen können. Das einzige Highlight des Spiels war daher wohl doch das bisschen Rauch, dass wir zu Beginn der zweiten Halbzeit zündeten und natürlich unsere Transparente, die kurz vor Spielbeginn noch bei Dappers in der Garage angefertigt wurden. Im Anschluss an das Spiel ging es im Sportheim ähnlich freundschaftlich zu wie auf dem Sportplatz. Markus Bastian gab noch einen aus und alle waren recht zufrieden. Nur mit dem Angebot eines Freundschaftsspiels des VfB in Driedorf, wenn wir aufsteigen würden, konnte ich mich nicht so recht anfreunden. Es sei denn, wir streichen das "Freundschafts".
Unser Fanklub wird auch die kommenden Wochen wieder etwas aktiver werden um vielleicht doch noch beim Aufstieg durch gute Stimmung mithelfen zu können. 

         
Stimmung im Höllkopfstadion gegen unseren Lieblingsgegner VfB 1930 Erda

02.04.2005 Liverpool FC - Bolton Wanderers 1:0
05.04.2005 Leeds United AFC - Sheffield United 0:4

Die schwächsten Spiele auf der Insel beim diesjährigen Besuch

Wie immer ging' s mal wieder nach Liverpool zum Fußball und zum Sightseeing, da ich auch meine Mum in diesem Jahr mit hatte zum Besuch der Anfield Road. Allerdings gab es dieses mal beim Spiel in Liverpool ein paar Probleme mit Karten. Hatte ich bisher immer noch am Ticket Office sogar Karten für die Kop bekommen, war an diesem Sa. keine Karte mehr am Ticket Office zu bekommen. So mussten wir also über den eigentlich nicht vorhandenen Schwarzmarkt noch Karten kaufen. Nach langem hin und her und einigen Pub besuchen hatten wir dann auch tatsächlich noch zwei Tickets für den Anfield Road Stand bekommen. Das Spiel an sich war grauenhaft. Ein Festival an Fehlpässen und Torchancen, die man an einer Hand abzählen konnte. Lediglich die Hymne "You' ll never walk alone" war wie jedes mal ein echtes Gänsehauterlebnis. Das Spiel plätscherte also bis zur 87. Minute so dahin, ehe Igor Biscan per Kopfball den LFC zum Sieg köpfte. Ein erlösendes 1:0 gegen den direkten Konkurrenten um die internationalen Plätze Bolton Wanderers war also geglückt. Die Stimmung an der Anfield Road war auch sehr schwach an diesem Nachmittag, von einem Hexenkessel konnte hier wirklich keine Rede sein. Aber egal, für meine Mum war es auf alle Fälle in unvergessliches Erlebnis einmal an der Anfield Road dabei gewesen zu sein.
Am folgenden Tag ging es dann schon wieder nach Liverpool. Diesmal aber um auf den Spuren der Beatles zu wandern. Neben dem Beatles Museum haben wir auch im Cavern Quarter den legendären Cavern Club besucht, in dem die Beatles 292 auftraten. Auch einige andere Pubs haben wir im Anschluss noch unsicher gemacht.
Am Montag stand dann die Stadionführung des Old Trafford in Manchester auf dem Programm. Neben dem Club Museum in dem alle Pokale (leider auch der Champions League Titel 1999 zu sehen sind) und dem Red Café ging es dann in s "Theater of dreams". 68.000 Plätze und alle ohne Zäune und Absperrungen, typisch für England eben bietet das Old Trafford. Der Rasen wird alle 18 Monate (nach 45 Spielen) ausgewechselt. Im Gegensatz zu deutschen Stadien haben die ManU Fans ihre Transparente die ganze Zeit im Stadion hängen, ohne sie abhängen zu müssen. Auch einen besonderen Gruß an die Fans von Man City haben sich die ManU Fans ausgedacht. Ein Plakat zeigt lediglich den Schriftzug "29 years", seit dieser Zeit ist der Erzrivale von Man City schon ohne Titel. Das Plakat wird jedes Jahr erneuert und unser Stewart hofft, dass irgendwann einmal "100 years" darauf zu lesen sein wird. Die auffälligen Trainerbänke und den alten Spielertunnel konnten wir ebenfalls besichtigen und haben die VIP Plätze besucht, wo heute noch zwei Stühle mit dem Namen "Busby" vorhanden sind. Auf diesen Plätzen sitzen die Kinder es legendären Team Managers Sir Matt Busby, der 1968 mit ManU den Europapokal gewann. Im Pressekonferenzraum gibt lediglich der Gästecoach seine Pressemitteilung ab, Sir Alex Ferguson gibt keine Pressekonferenz nach dem Spiel, sondern nur Interviews am Spielertunnel. Ein Highlight war dann noch mal der Besuch der Spielerkabinen, wo meine Mum nun auch mal auf dem Platz ihres großen Lieblingsengländers Wayne Rooney sitzen konnte. Zum Abschluss konnten wir noch ein besonderes Erlebnis genießen, einen Gang mit eingespielter ManU Atmosphäre durch den derzeit aktuellen Spielertunnel. Insgesamt haben wir uns an diesem Tag ganze 4 Stunden am Old Trafford aufgehalten. Man kann hier schon erkennen, dass sich United vermarkten kann wie kein anderer Klub der Welt und es versteht die Leute in seinen Bann zu ziehen. Ein sehr sehr interessanter und schöner Tag ging nun zu Ende.

                   
Bild 1: Die Premier League Trophäe
Bild 2: Blick auf den North Stand des Old Trafford
Bild 3: Die Gästetrainerbank
Bild 4: Ein Bild auf dem Platz von Wayne Rooney
Bild 5: Der Gruß der United Fans an die City Fans

Am letzten Tag unseres Aufenthalts stand dann noch einmal ein Fußballspiel auf den Plan. Die Zweitligapartie zwischen Leeds United und den Blades von Sheffield United. Nach dem wir den Tag schon in der schönen Fußgängerzone der Studentenstadt Leeds verbracht haben, ging es dann zur Elland Road, wo ich im Vorfeld schon Karten reserviert hatte. Nach dem Besuch des Fanshop' s konnten wir dann auch gleich unsere Plätze im Stadion einnehmen. Aber auch dieses Spiel war aus Sicht der Leeds Fans eine Katastrophe, der arg gebeutelte und im unteren Mittelfeld der 1st Division dümpelte LUFC unterlag mit 0:4 klar und deutlich den Blades. Dennoch war die Stimmung an der Elland Road wesentlich besser als an der Anfield Road selbst nach dem 0:4. Auch was die Schmähgesänge gegen den Gegner anbelangt waren die Leeds Supporter hier etwas ausfälliger, als die Fans vom LFC, die doch als sehr fair gelten. Das Stadion war zur Hälfte voll und entgegen der üblichen englischen Stadien standen die Leeds Fans 90 Minuten auf ihren Plätzen auch als die Stewarts immer wieder versuchten die Fans zum sitzen zu bewegen, blieben diese doch stehen. Leeds wird wohl noch mehrere Jahre in der Zweitklassigkeit zu bringen müssen, so sagten es auch einige englische Fans, die meinten, der Weg zurück in die Premier League wäre derzeit nicht vorstellbar. Dennoch war auch dieses Spiel, abgesehen vom Ergebnis, ein Erlebnis und von der Stimmung auf alle Fälle sehr gut.


Blick aus dem North Stand auf die neu errichtete Tribüne an der Elland Road

Mal sehen, wann' s denn nun wieder mal nach Liverpool geht, die Anfield Raod hat auf alle Fälle trotz der schlechten Stimmung und des miserablen Spieles etwas magisches an sich und ein ganz eigenes Flair wie ich finde, so dass es mich wohl doch immer wieder dort hin ziehen wird, da auch die Stadt Liverpool schöne Dinge zu bieten hat.

26.03.2005 Borussia Dortmund / Amateure - Hamburger SV / Amateure 1:2
Asamoah, Asamoah....

Zum Regionalligaspiel der HSV Amateure in Dortmund fuhren wir von Driedorf aus zu viert ins Stadion Rote Erde nach Dortmund. In Dortmund angekommen ging es natürlich zuerst mal wieder gleich in den Biergarten am Stadion Rote Erde. Im Gegensatz zu Bundesligaspielen konnte man diesmal ganz in Ruhe und ohne Hektik hier sein Bier und seine Wurst verdrücken. Nach dem wir unsere Plätze auf der Haupttribüne eingenommen hatten konnt' s also dann auch gleich los gehen. Wir hatten zwar nur eine Stehplatzkarte aber die Ordner ließen uns doch auf die Holzbankbestuhlte Sitztribüne. Zu Beginn zündeten die Hamburger eine Rauchbombe und ein Bengalo, was natürlich sofort die Polizei auf den Plan rief, um die Übeltäter festzunehmen. Dies war allerdings aufgrund des schwach besetzen Gästeblocks meiner Meinung nach nicht nötig, da alles geregelt und geordnet ablief. Aber die deutsche Polizei musste hier mal wieder ihre Macht demonstrieren. Dies hatte natürlich zur Folge, dass eine Gruppe Hamburger hinter der Polizei herlief um dann im Biergarten die Polizei und auch einige BVB Fans in eine leichte Schlägerei zu verwickeln (es lag nachher lediglich ein Blumenkübel um, kann also nichts großes gewesen sein). Die Stimmung in HSV Block war ab diesem Zeitpunkt dahin. Nach dieser ersten Aufregung kam allerdings gleich schon der nächste große Schock für die Zuschauer, diesmal jedoch für die Fans von Borussia Dortmund. Man entdeckte doch tatsächlich Gerald Asamoah vom FC Meineid im weiten Rund. Nun interessierte das Spiel erst mal niemanden mehr. Ganz im Gegenteil, die BVB Fans sangen natürlich nun ihr ganzes Repertoire von Anti-Asamoah und Anti-S04 Gesängen. Aber Hut ab vor Asamoah, der sich dann auf die Gegengerade zu den HSV Fans gesellte. Hier saß er wie jeder andere auch auf den Steinstufen, aß sein Würstchen und sprach ganz normal mit den HSVern, wie man uns nach dem Spiel berichtete. Dass er sich als Schalker nach Dortmund traute ist ja schon mutig genug, aber dann auch noch ganz normal im Stehplatzbereich und mit den Fans ein Pläuschen halten macht ihn doch ganz sympathisch, zumindest an diesem Nachmittag.
Das Spiel in der ersten Halbzeit war nicht groß der Rede Wert, die Ereignisse um das Spiel herum waren da schon wesentlich wichtiger. Der HSV konnte in der 2. Halbzeit einen 0:1 Rückstand in ein 2:1 umwandeln und gewann die durchschnittliche Partie am Ende dann doch.
Nach dem Spiel verlief alles in geordneten Bahnen, so dass wir recht schnell wieder in Driedorf ankamen um dieses doch erlebnisreichen Tag dann abends noch schön ausklingen zu lassen. 

         
Fotos vom Amateure Spiel BVB - HSV von Daniel Lauer

01.03.2005 FC Bayern München / Amateure - SV Werder Bremen 0:3
Auf der Autobahn nachts um halb eins...
Die "kleinen" Bayern im DFB Pokalviertelfinale, das war natürlich wieder mal eine Sensation, wie schon vor 10 Jahren. Beim Spiel gegen den "noch" amtierenden Meister und Pokalsieger musste ich natürlich dabei sein. Ab Aschaffenburg ging' s dann auch mit dem alt bekannten Reiseunternehmen mit fünf Mitfahrern Richtung München auf Tour. Auf Grund des Wetters hatten wir schon Befürchtungen dass das Spiel noch abgesagt werden könnte. Aber dies war nicht der Fall. Im Münchner Stadtteil Giesing angekommen wurde dann auch gleich erst mal das ortsansässige Mc Donald' s (für Giesinger Verhältnisse ein reines Gourmetrestaurant) aufgesucht. Nach einer kleinen Stärkung versuchten wir dann noch in eine Kneipe zu gelangen, aber außer Spelunken oder 60er Kneipen fanden wir keine annehmbare Lokalität vor, so dass wir noch mal zum aufwärmen in den Wiener Wald gingen. Der Stadtteil Giesing war fest in Roter Hand, so wie sich das auch gehört. Bei eisigen Temperaturen versammelten sich die Bayern auf der Gegengeraden (Hansi Pflügler Tribüne). Der Platz war schneebedeckt und man wunderte sich doch sehr, dass es zum Anpfiff kam. Die Amateure unterlagen deutlich mit 0:3, wobei die 2. Halbzeit nur noch Ballgeschiebe war und wenig Akzente gesetzt wurden von unseren Amateuren. Der SVW spielte locker und cool den Sieg ein. Dabei fielen allerdings immer wieder die Unsportlichkeiten der Herren Ismaél und Klose auf, die entweder durch Schwalben, Spielverzögerungen oder wie bei Ismaél durch Provokationen mit dem Bayernpublikum dem Spiel reichlich an Brisanz zufügten. Hier hat sich wieder mal der Eindruck bestätigt den ich von dem seit Jahren verhasste Provinzklub aus Bremen habe. Einfach nur ein dummer kleiner armer Klub, der gerne mal solch Erfolge wie der FCB sie hat einfahren möchte, dies aber aufgrund seiner beschränkten Fähigkeiten niemals kann.
Die Bayernfans feierten auf alle Fälle ihr Team noch lange nach Spielende und supporteten die Amateure mehr als nur lautstark an. Diese Stimmung haben sich die Amateure auch verdient, bei denen diesmal Linke, Zickler und Guerrero mit von der Partie waren. Das wäre mal schön, wenn wir auch so die Profi' s anfeuern würden und wirklich jeder mit machen würde, aber solch Atmosphäre gibt* s halt nur bei den Amateuren. Nach zwei ein halb stündiger Heimfahrt waren wir dann wieder in Aschaffenburg angekommen. Die letzten Meter per PKW sollten eigentlich kein Problem sein - könnte man denken.
Aber leider sind wir auf der Bechlinger Talbrücke (Ich wusste bis dahin eigentlich gar nicht dass es so was gibt) kurz vor Ehringshausen liegen geblieben. Unser Auto hatte total trocken gefahren. Leider hatten wir auch keinen Ersatzkanister dabei. So dass wir zuerst einmal den ADAC anriefen, ob der uns Sprit bringen könnte. Aber das sollte 90€ kosten. Daraufhin bestellten wir ein Taxi auf den Standstreifen der Bechlinger Talbrücke auf der A45, dass uns Benzin mitbringen sollte. Das sei auch kein Problem meinte der Taxi Service. Nach ca. einer Stunde Wartezeit und unzähligen Autos die uns überholten, kam dann endlich ein Taxi mit Benzin vorbei. Das wurde auch Zeit, denn langsam wurde es ganz schön kalt auf dem Standstreifen, aber egal wir hatten ja Zeit und Urlaub am nächsten Tag, so dass es halb so wild war. Nach dem wir wieder Sprit und einen nagelneuen Kanister für 26€ an Bord hatten gab es allerdings schon das nächste Problem. Durch das lange stehen war die Autobatterie in Mitleidenschaft gezogen worden, so dass wir erst mal den Wagen anschieben mussten. Aber dann ging' s gleich nach Ehringshausen zur Tankstelle und der Tank wurde richtig voll gemacht für die letzten Meter Richtung Herborn, bzw. Driedorf. Alles in allem also ein sehr erlebnisreicher Tag bei dem lediglich das Spielergebnis etwas besser hätte ausfallen können. 

19.02.2005 FC Bayern München - Borussia Dortmund 5:0
Nicht nur wirtschaftlich war die Woche für den BVB ein Schlag ins Gesicht

Zum nach wie vor brisanten Duell zwischen Bayern und Dortmund gab es mal wieder einen 50er Bus vom Fanklub Herborn/Sinn. Neben den alt bekannten Gesichtern und "Alles" Fahrern waren auch die Jacky, Dani, Lena und ihr Bruder diesmal mit an Bord. Die Hinfahrt erwies sich schon als etwas schwierig, da das Wetter und die Bettenwechsel in den Skigebieten uns insgesamt 8 Stunden fahren ließen. Außerdem waren alle Rastplätze auf denen wir halt machten total mit holländischen Familien überschwemmt, was natürlich wesentlich schlimmer ist, wie 8 Stunden zu fahren.
In München angekommen, ging es dann erst mal mit Lena und Patrick Richtung Stadion, um sich noch mal für' s Duell mit den gelb-schwarzen zu stärken. So richtig wusste man ja nicht, was man von diesem Spiel heute halten sollte. Der BVB, noch ungeschlagen in 2005 kam mit breiter Brust, obwohl in der vergangenen Woche der finanzielle Ruin bekannt gegeben werden musste. Der FCB hingegen bot am vergangenen Spieltag in Bielefeld eine indiskutable Leistung, so dass man sich doch nicht so sicher über einen Bayern Sieg sein konnte. Die finanzielle Situation des BVB war natürlich für die Südkurve genügend Anlass um während des gesamten Spiels immer wieder mal lautstarke Giftpfeile in Richtung des einstmals mächtigen Kontrahenten zu schießen. Neben den bekannten Schmähgesängen bekam der BVB Fanblock auch wieder mal ein paar neue Gesänge zu hören. Der Gästefanblock war allerdings sehr gut gefüllt und es wurde auch ordentlich Support betrieben, auch gegen Ende der Partie noch.
Während der Partie spielte nur ein Team - der FCB. Nach 6 Minuten lagen wir schon durch Salihamidzic und Makaay mit 2:0 in Führung. Was für ein Start ! Das hätte ich mir so nicht träumen lassen. Aber auch, dass ein Team so schwach in München aufspielen kann, wie der BVB, hätte ich nie gedacht. Der 4:0 Halbzeitstand war wirklich sehr schmeichelhaft für die Westfalen, die sich über ein 6:0 oder 7:0 zur Halbzeit auch nicht hätten beschweren können. In der zweiten Halbzeit war dann nur noch einmal Grund zur Freude, als Roy Makaay sein 3. Tor zum 5:0 erzielte. Der Spott über die Situation des BVB wurde natürlich mit zunehmender Spieldauer immer größer, so dass sich das Team schon einiges anhören musste. Auch die Südkurve machte oftmals zum größten Teil mit Stimmung, was nicht alltäglich ist für München. Der FCB konnte jedenfalls mit 5 tollen Toren, die Tabellenführung behaupten. Zwar wurde unser Lenchen bei den fünf Buden von mir wieder mal richtig durchgeschüttelt, aber dass war sie ja vom Hinspiel schon gewohnt, als Makaay in der 90. das 2:2 machte und sie sich doch etwas erschrak, wie man dabei dann so ausrasten kann. Der Nachmittag konnte also für einen Bayernfan nicht besser verlaufen. Natürlich war die Heimfahrt dann auch noch entsprechend lustig. Bleibt abzuwarten was mit dem Schuldenberg des BVB passiert. Die Mannschaft präsentierte sich jedenfalls am Samstag so, als hätte man schon alles um den Verein herum aufgegeben.

11.12.2004 FC Bayern München - VfB Stuttgart 2:2
An solchen Tagen wünscht man sich das neue Stadion herbei
Zum letzten Hinrundenspiel gegen den VfB ging es noch einmal nach München. Nachdem wir zuvor in Herzogenaurach noch bei Adidas vorbei geschaut hatten, kamen wir am frühen Mittag in München an. Nach einem kurzen Besuch bei Pizza Hut ging ich dann auch zügig ins Stadion. Bei - 2,5 Grad hat man sich hier allerdings ganz schön den Arsch abgefroren. Aber das wird ja hoffentlich bald vorbei sein, wenn unser neues Stadion im nächsten Jahr bespielt wird. Bei diesen unterkühlten Temperaturen hat man ehrlich gesagt nicht immer Lust 1.000km zu fahren und sich in die Kälte zu stellen, wenn man sieht, was andere Vereine sich für Stadien leisten können, nur der Rekordmeister in solch einer Schüssel antreten muss. Auch der FCB spielte zunächst sehr unterkühlt und geriet dadurch auch mit 0:2 ins Hintertreffen. Kein gutes Spiel bekam man zum Abschluss der Hinserie vom FCB zu sehen. Zu viele Fehler und ungenaue Anspiele besonders von Rau, Kuffour und Ballack musste man sich antun. Der VfB war klar besser. Der Winter in Deutschland macht aber anscheinend unseren beiden Peruanern Claudio Pizarro und Jose Paolo Guerrero nichts aus, denn diesen beiden ist es zu verdanken, dass der FCB in der 88. Minute noch den 2:2 Ausgleich schoss. Zeitgleich mit dem Ausgleich erschien auf der Anzeigentafel das 1:1 des SC Freiburg in Schalke. Sofort wurden natürlich wieder Erinnerungen an den 19.05.01 wach, wo der 4-Minuten Meister Schalke 04 zum Meister der Herzen aufstieg. Wer weiß, vielleicht können wir ja im nächsten Jahr wieder solch ein dramatisches Finale wie 2001 erleben und hoffentlich mit dem Sieger FC Bayern, so wie man es gewohnt ist. Da der Bayern Max an diesem Tag Geburtstag hatte und er noch Freibier mit an Bord brachte, wurde auf der Heimfahrt kurzer Hand eine Spontanweihnachtsfeier im 9er Bus veranstaltet. Um es mit den Worten von Dieter Neuhof Fußballgott zu sagen: "Sau stark !! Sau stark !!"

08.12.2004 Ajax Amsterdam - FC Bayern München 2:2
Ein Spiel, wo' s um die "Frikadelle" ging
Nachdem wir uns schon vorzeitig für' s Achtelfinale qualifiziert hatten, konnten wir ganz beruhigt zum letzten Vorrundenspiel nach Amsterdam anreisen. Bereits um 13:00 Uhr waren wir in Amsterdam, wo wir natürlich genügend Zeit hatten noch mal in die Stadt zu fahren. Dies wurde zwar vom FCB versucht mit einem Brief an die Kartenbesteller zu unterbinden (aus Sicherheitsbedenken), aber dennoch konnte man beruhigt einen Innenstadtbummel machen. So schlimm wie die Warnungen und die Schilderungen in dem Brief war es auf keinen Fall, ganz im Gegenteil. Nachdem man erst mal die obligatorischen Postkarten gekauft hatte konnten man nun die weitere Planung für den Nachmittag vornehmen. Ein Teil von uns wollte zum Bahnhof, andere gingen für billig Weizen trinken für 7,50 € das Glas (Schnäppchenpreis !). ich bin dann alleine los gezogen um die Innenstadt zu erkunden. Entgegen gewisser Phantasien von einigen Mitfahrern kann ich jedenfalls behaupten, dass ich in der Innenstadt unterwegs war und nicht in irgendwelchen Rotlichtvierteln eingekehrt bin "g". Lediglich durch das Schwulenviertel musste man durch, als man zur S-Bahn wollte. Aber da ging' s ruck zuck an so Bars wie "The Gay after tomorrow" vorbei. Amsterdam ist jedenfalls eine sehr schöne Stadt mit vielen schönen kleinen Läden. Bei den Coffee Shops muss man allerdings schon aufpassen, dass man nicht zu lange davor steht, sonst bekommt man beim rum stehen eine Dröhnung ab, die sich gewaschen hat. Die Stadt hat nur einen Fehler - sie liegt in Holland. Nach einem Besuch bei Mc Donald' s und auf dem Weihnachtsmarkt ging es dann schon früh zurück an die Amsterdamarena. Das Stadion ist für mich eines der schönsten. Die Schalker Arena ist angeblich nach deren Vorbild gebaut worden, nur leider hat man alles was gut ist anscheinend in Schalke weg gelassen. Neben dem Fanshop und dem Museum von Ajax befindet sich auch ein riesiger Media Markt im Stadionbereich. Der Gästebereich war allerdings von dickem Panzerglas und riesigen Netzen umgeben aus Sicherheitsgründen.  Der FCB konnte ein leistungsgerechtes 2:2 (Twe twe) erringen. Leider hat Maccabi Tel Aviv die 1:0 Führung nicht halten können, gegen Juve, so dass "unser aller Ajax" doch noch im Cup der Verlierer weiterspielen darf. Ein schöner Ausflug ging also nun zu ende. Die deutsch - holländische Rivalität wurde auch gebührend gefeiert, als bei der Schweigeminute für Prinz Bernhardt doch einige laute Rufe aus dem Bayernblock zu hören waren, die wir an dieser Stelle nicht weiter kommentieren wollen. Amsterdam wäre auf alle Fälle beim nächsten Aufeinandertreffen beider Teams wieder eine Reise wert.
Wenn nur nicht so viele Holländer da rum laufen würden, könnte man wirklich noch mal zu einem Ligaspiel dorthin fahren.

         
Bild 1: Die Amsterdam Arena vom Gästeparkplatz aus
Bild 2: Die Heimfans von "unser aller Ajax" vor dem Spiel
Bild 3: Blick auf die Gegengerade neben dem Gästeblock

31.10.2004 TuS 1910 Driedorf - FC Spartak Wetzlar 4:3
Endlich gab' s mal Gegensupport - doch leider keinen Wodka

Der TuS traf auf den Aufsteiger von Spartak Wetzlar und wir waren schon recht gespannt was da so abging. Aus Altenkirchen konnten wir hören, dass die Russen von Spartak sehr nett seien und mächtig viele Fans mitbringen würden, die Stimmung machen. Aus Merkenbach mussten wir leider hören, dass die Russen überhaupt nicht so nett seien. Wir waren also gespannt. Nachdem die Gruppo "Always Ultras" in dieser Woche ihre Shirts bekam, mussten wir also heute, quasi zur Shirteinweihung noch mal aktiv werden. Wir haben uns dann auch ein schönes Plätzchen hinter dem Tor gesucht, wo wir unsere Fahne (ohne, dass ich diesmal ein Loch hinein brennen konnte) hin hängen konnten. Die Stimmung bei uns war auch dementsprechend super. Auch die Girlz zeigten endlich mal was in ihnen steckt, ob' s wohl an den neuen Shirts liegt ? Trotz guter Stimmung gingen die Russen mit 1:0 in Führung, was aber der Stimmung unsererseits keinen Abbruch tat. Leider vergab der TuS in der Folge gute Chancen, darunter auch einen 11m. Trotzdem stand es zur Halbzeit 2:1 für den TuS, da ein 2. gegebener Elfer verwandelt werden konnte. Von den Spartak Fans war bis dahin noch nichts zu sehen und nichts zu hören vor allem, bis auf den Torjubler zum 1:0. Dies sollte sich aber schlagartig ändern, als in der 2. Halbzeit Spartak zum 2:2 kam. Nach diesem Tor konnte man einen Megafonmann vernehmen, der irgendwas auf russisch daher sprach und schon waren ca. 50 Russen ihr Spartak am anfeuern. Jetzt konnten sich auch mal die Driedorfer anhören, was wirklich Stimmung ist, die uns als peinlichen Fanklub betitelten. Nun war natürlich die Stimmung auf dem Sportplatz richtig gut, denn endlich konnten wir mal gegen einen Verein spielen, der ebenfalls Fans hatte, die ihr Team aktiv unterstützen. Das Spiel endete 4:3 für den TuS und war eines der spannenderen Spiele. Die Stimmung war, auch durch die russischen Anfeuerungsrufe, natürlich bestens, so hat' s mal richtig Spaß gemacht. Im Sportheim konnten wir dann sogleich schon mal erste Kontakte knüpfen bezüglich des Rückspiels. Teilweise bis zu 600 Zuschauer wären bei denen, die auch alle mit machen würden. Na ja da werden wir dann wohl mit unseren knapp 20 Leuten gnadenlos untergehen. Aber für' s Rückspiel haben die Spieler von Spartak uns auf alle Fälle schon mal Wodka versprochen. Wir werden sehen was dann so geht in Dutenhofen. Also freuen wir uns schon auf das Spiel in Dutenhofen und denken bis dahin an die Worte eines Spartak Spielers: "Egal, Hauptsache Stimmung gut und Spaß muss, weißt do".

19.10.2004 Juventus Turin FC - FC Bayern München 1:0
Italienische Gelassenheit in allen Belangen

Nach fast genau 2 Jahren hatte ich nun wieder einmal die Chance ein FCB Europacup Auswärtsspiel zu besuchen, dies blieb mir leider im letzten Jahr wegen meiner Fortbildung verwährt. Nun war es also wieder soweit. Der FCB gastierte in Turin, beim italienischen Rekordmeister. Seit bestehen des Europapokals gab es diese Begegnung noch nie, so dass man also nicht von einem Klassiker sprechen kann. Nach gut 10stündiger Anreise kamen wir am späten Nachmittag am Delle Alpi an. Auf der Hinfahrt mussten wir uns noch mit einer Warnweste ausstatten, die ab diesem Jahr in jedem PKW mitzuführen ist, na ja die wissen halt auch wie man zu Geld kommt. Die Weste war zwar jedem von uns zu klein, aber egal. In Turin ging' s dann erst mal die landestypische Küche probieren, aber irgendwie landet man halt doch immer wieder bei Mc Donald' s. Frisch gestärkt ging' s dann noch mal in ein riesiges Einkaufscenter, wo noch die üblichen Postkarten geschrieben wurden. Nachdem nun alles erledigt war, ging' s ab ins Stadion. Allerdings konnte man hier nicht von guter Organisation sprechen. Lediglich am Eingang des Stadions stand Ordnungspersonal, im Stadion selbst war niemand, außer zwei Mitarbeitern des FCB Ordnungsdienstes zu sehen. Deshalb war es auch nicht möglich in den Unterrang zu kommen, da einem hier keiner Auskunft geben konnte, wo man eigentlich hin muss. So bin ich dann auch einfach auf die zweite Etage gegangen, wo auch die Ultras der Schickeria standen. Hier fiel schon mal gleich auf, dass Juve hier Sitzplätze verkauft hat, wo teilweise ganze Reihen fehlten, die rausgerissen waren bzw. die Stühle abgerissen oder halb zerstört waren. Da sollte sich die UEFA aber mal drum kümmern, sonst wird sich auch um jeden Mist gekümmert. Außerdem waren während des gesamten Spiels keine der beiden Anzeigentafeln in Betrieb, auch recht ärmlich. Recht beschämend war die Minuskulisse von ca. 20.000 Zuschauern im Stadion, wobei hier noch ca. 3.000 Fans vom FCB anwesend waren. Zum Einlaufen der Teams ging' s dann allerdings im Bayern Block richtig ab. Unzählige Bengalen erhellten die Schüssel. Von den Italienern kam überraschender Weise überhaupt nichts an Pyro. Leider wurden auch einige Leuchtraketen auf' s Feld geschossen und sogar in den Heimblock der Juve Fans. Das war natürlich nicht sehr vorteilhaft, da dem FC Bayern nun eine sechsstellige Strafe droht. Auch bei dieser Aktion war von den italienischen Sicherheitskräften keine Spur, lediglich bei der Einlasskontrolle kam man mit der Polizei in Kontakt, aber im Stadion selbst, konnte man machen was man wollte. Das Spiel plätscherte so vor sich hin, wobei der FCB die Sache eigentlich im Griff hatte, bis zur 76. Minute, wo Nedved dann doch das entscheidende Tor machen konnte. Eine sehr sehr unnötige Bayern Niederlage in Turin blieb am Ende als Fazit stehen. Nach einer halbstündigen Blocksperre, wo man auch mal wieder die Polizei zu Gesicht bekam ging' s dann so langsam wieder Richtung Heimat. In Italien wird halt alles anscheinend etwas lockerer gesehen beim Fußball. Selbst auf dem Parkplatz von Mc Donald' s stand ein Würstchen Stand mit Notstromaggregat und bot Essen an, das wäre wohl in Deutschland undenkbar.

              
Bild 1: Das Stadion Delle Alpi von Außen
Bild 2: Blick in die Turiner Heimkurve
Bild 3: Intro beim Einlaufen der beiden Teams
Bild 4: Blick aus unserem Block auf das Spielgeschehen

18.09.2004 Borussia Dortmund - FC Bayern München 2:2
Kein Spiel für schwache Nerven

Wie jedes Jahr ist das Spiel in Dortmund immer ein Highlight. Mit dem Fanbus ging es ab Herborn los. Neben der Jacky waren auch diesmal die Lena und der Daniel mit dabei. Wobei die Lena zunächst einmal als neutraler Beobachter mit wollte, der Daniel nicht der einzige BVB Fan im Bus war. In Dortmund angekommen, wurde auch erst mal wieder die beste Bratwurst der Liga am Stadion Rote Erde eingenommen um zu sehen, ob sie wirklich noch so gut ist. Das Spiel an sich war eher nicht der Reißer für uns. Eine unterdurchschnittliche Partie bekam man zunächst einmal zu sehen, im Vergleich zu anderen Begegnungen, wo wesentlich mehr Brisanz drin war, war dieses Spiel richtiges Nonnenfußball. Aber unser Support war sehr gut in Dortmund und stimmte voll. Nach 67 Minuten lag der FCB dann auch noch zu allem Überfluss 0:2 zurück, durch zwei Ewerton Tore. Das ärgerte mich natürlich. Aber was noch hinzu kam war, das die Lena vor dem Spiel meinte, dass sich heute entscheiden würde, was für ein Fan sie denn nun werde, je nach dem wer denn das Spiel gewinnen würde. So sah es also nun aus, dass die Lena wohl BVB Fan werden würde. Zumindest 89 Minuten lang. In der 89. Minute konnte dann Lucio eine Ecke noch zum Anschluss einköpfen. Na ja dachte ich, wenigstens noch der Anschlusstreffer für uns. Doch nach dem 1:2 ging noch einmal ein Ruck durch den FCB. Denn kurz darauf hatte Lucio noch eine 100%ige Chance, dessen Nachschussgelegenheit Makaay nicht einnetzen konnte. Jetzt wurde ich schon recht verrückt und stand auch nicht mehr auf meinem Platz, da schon einige der "Erfolgsfans" früher raus sind, hatte man nun also etwas mehr Platz. Den ich auch brauchte jetzt "g". In der 90. Minute kam dann nochmals ein Ball von Ze Roberto in den Strafraum, denn dann Roy Makaay zum 2:2 einköpfen konnte. So drehte der FCB innerhalb von 2 Minuten einen 0:2 Rückstand in ein 2:2. Jetzt konnte man natürlich dem Jubel freien Lauf lassen, quasi ausflippen wie beim Champions League Sieg oder ähnlichem, was besonders die Jacky und die Lena zu spüren bekamen. Die wussten wohl nicht so richtig was überhaupt abging in den 2 Minuten und mit mir. Wir konnten jedenfalls zufrieden wieder nach hause fahren. Die Lena ist im übrigen weder BVB noch FCB Fan, nur TuS always Ultra. 

05.09.2004 VfB Erda - TuS 1910 Driedorf 3:2
Wir sind alle einfach strukturiert !!!

Endlich war es wieder soweit. Nach den Vorkommnissen des letzten Spiels gegen den VfB Erda, wovon wir uns als "TuS Ultras" ganz klar distanzieren, waren wir natürlich alle heiß auf dieses Match am Artalsee. Dieses Spiel war für mich wie das Münchner Derby, man zählt schon die Tage bis es soweit ist. Der TuS machte anlässlich dieses Spieles einen Bus für Mannschaft und Fans. Natürlich waren wir auch, als "TuS Ultras" mit von der Partie. Die TuS Ultras entstanden quasi so wie die Jungfrau zum Kind gekommen ist. Der Ursprung war das Heimspiel gegen Erda am 06.06.2004, aber dazu an anderer Stelle auf dieser Homepage mehr ! Nach ca. 1stündiger ! Fahrt nach Erda ging es natürlich erst mal, wie man es halt so gewohnt ist, die ortsübliche Gastronomie, bzw. Bierbude austesten. Die II. Mannschaft des VfB spielte zu diesem Zeitpunkt gegen Ulmtal, auch hier gab es schon einige lautstarke Meinungsverschiedenheiten zwischen den Teams. Von offizieller Vereinsseite des TuS wurde uns das Stadionheft des VfB zugespielt, welches gleich die Stimmung noch mehr anheizte. Im Vorwort des Heft wurde der SSV Driedorf (wir heißen übrigens TuS 1910 Driedorf) als eine Mannschaft mit mangelndem spielerischen Potential beschrieben. Aber es kam noch besser: In Bezug auf das Spiel vom 06.06.04 wurden die Driedorfer Fans als Fans mit überragendem Intellekt beschrieben, da wir die bis dato beste Abwehr der Liga nach dem 1:6 als "Schießbude Erda" bepöbelten und dies sei noch die niveauvollste Äußerung gewesen, die Driedorfer Fans seien halt "einfach strukturiert". Liebe Fußballfreunde aus Erda, wenn die beste Abwehr der Liga bei einem Abstiegskandidat mit 1:6 verliert finde ich die Bezeichnung "Schießbude Erda" noch als Kompliment für eure löchrige Abwehr. Nach diesen Anfeindungen gegen uns und auch den Verein brauchte es natürlich keiner weiteren Motivation mehr. Zum Einlaufen der Teams ging dann auch gleich mal ein halbes Kilo weißer Rauch in die Luft. Neben Rauch und ein paar Bengalen wurde auch in Erda unsere kleine aber feine Zaunfahne mit "Driedorf Ultras" erstmals eingesetzt. Bierdeckel und Klopapier konnten wir ebenfalls gut für unsern Support einsetzen. Auch die Driedorfer Trainerbank wurde, ohne Grund, beschimpft vom Mob aus Erda. Unser Rauch wurde von zwei Securitguards ausgetreten und wir wurden ermahnt, ooohhh. Die Stimmung war dann allerdings bei den "TuS Ultras" sehr gut. Egal ob die erfahrenen Fans wie der Flo, der Benny oder der Ron, oder auch die Mädels von unsern Spielern und die neuen Jungfans wie der Daniel und das Löckchen alle gaben an diesem Nachmittag alles für die Farben grün-weiß. Unser Team wurde jedenfalls trotz der 2:3 Niederlage bis zum Schluss angefeuert, was uns auch nach dem Spiel von den Spielern dankend entgegen gebracht wurde als man noch mal zu uns an den Zaun kam. Die Anfeindungen aus Erda machten uns eigentlich nichts aus, sondern es zeigt nur, dass zwischen Driedorf und Erda schon eine Hassliebe wie bei anderen Derby' s entstanden ist. Als man von uns den Eintritt kassierte wurden wir nochmals darauf hingewiesen, dass ja das anfeuern der eigenen Mannschaft ok sei, aber wir sollten mal objektiv bleiben, der VfB hätte immerhin in Driedorf keine Kiste Bier bekommen beim letzten Spiel. Na ja ich weiß zwar nicht, wieso man uns das sagte, denn bei uns auf den Shirts stand ja "Driedorf Ultras" und nicht "Thekencrew für Vereinsversorgung", aber egal. Der VfB hat keine Kiste Bier in Driedorf bekommen, das ist richtig, dafür aber 20,00 € mit denen man auch eine Kiste Bier an der Tanke hätte kaufen können, zumindest in Driedorf kann man das. Trotz der Niederlage ging es in Driedorf noch mal in verschiedene Kneipen um die Erlebnisreise Erda schön ausklingen zu lassen. Die Verantwortlichen und Spieler des TuS fanden unsere Aktion angeblich ganz gut und hoffen auf weitere Aktivitäten der "Ultras". Auch im Mitteilungsblatt der Gemeinde Driedorf wurde dies gut rüber gebracht. Hier stand auch zu lesen, dass bengalische Feuer am Sportplatz Driedorf erlaubt seien, sollte das etwa eine Aufforderung für das Rückspiel am 20.03.2005 gegen den VfB sein ? Wir werden jedenfalls wieder am Start sein und nicht nur mit einem halben Kilo Rauch versuchen unserem TuS eine "heiße" Atmosphäre zu bescheren. Bis dahin werden wir uns zwar auch noch aktiv mit Support am Spielbetrieb der Bezirksliga West beteiligen aber das ganz große Event steigt zwei mal im Jahr gegen den VfB Erda - Merda !

              
Bild 1: Einmarsch der Mannschaften (D. Lauer)
Bild 2: Blick auf' s Spielfeld (D. Lauer)
Bild 3: Die Driedorf Ultras (Flo Schön)
Bild 4: Entspannen in der Dampflok (Flo Schön)

21.08.2004 Grün-Weiss Wolfen - SV Braunsbedra 2:0
21.08.2004 TSV Völpke - FC Bayern München 0:6
Alle sind sie da, alle sind sie da, außer Erich Honecker !
Pokalwochenende in Deutschland. Der FC Bayern erwischte den TSV Völpke aus dem Bördekreis in Sachsen Anhalt. Wegen der erwarteten Fanmassen wurde das Spiel ins benachbarte Paul Greifzu Stadion nach Dessau verlegt. Vorm FCB Spiel ging es aber für uns noch nach Wolfen, wo wir ein Landesligaspiel des hiesigen Ortsverein gegen Braunsbedra anschauten. Ja ja, der Verein heißt wirklich SV Braunsbedra und im Ossidialekt klingt das noch komischer. Da muss man schon zwei mal nachfragen. Das Stadion in Wolfen hatte eine kleine Tribüne, die sogar überdacht war und auch eine Anzeigentafel war vorhanden. Aber noch viel beeindruckender war der ca. 2m hohe Zaun, der um das gesamte Spielfeld gezogen war. Anscheinend mussten hier öfters die Spieler und Fans voreinander geschützt werden. Nachdem hier eher ein langweiliger Kick endlich vorbei war, ging' s dann weiter nach Dessau. Hier konnte man wirklich sehen, wo unser Geld hin fließt. Nämlich in tolle Wohnblöcke für unsere Ostnachbarn. Andererseits konnte man auch wieder sehen, dass der Solidaritätszuschlag noch einige Jahre gezahlt werden muss, wenn man wieder in andere Ecken schaute. Der FCB siegte jedenfalls locker mit 6:0, wobei Roque Santa Cruz 4x traf. Aber viel lustiger als das Spiel, waren unsere Ostnachbarn, die sich gar nicht über unser albernes Vereinsmaskottchen Berni beruhigen konnten. Viele Foto' s wurden hier aus dem Block heraus gemacht: "Vaddi, mach e mol e Fötö, do kömmt där Bärni widder". Auch bei diesem Spiel wurde eine der letzten Tip-Bier-Dosen vom Opa getrunken. Also alles in allem eine historische Fahrt in die neue alte Welt DDR.

06.06.2004 TuS 1910 Driedorf - VfB Erda 6:1
In Driedorf gab' s mehr zu sehen, wie in 34 Spielen beim FC Bayern

Am letzten Spieltag der Bezirksliga gastierte der VfB Erda, als Tabellenzweiter im Westerwald. Der TuS, der um den Verbleib in der Bezirksliga kämpfte brauchte jeden Punkt, aber auch Erda, die noch den direkten Aufstieg sichern wollten, mussten gewinnen, also es versprach sehr spannend zu werden. Durch die Wichtigkeit des Spiels wurde auch von der Driedorfer "Fanszene" (Spielerfrauen und Fans), zu besonderen Mitteln gegriffen. Mit Trommel und anderen "Supportinstrumenten" wurde der TuS richtig heiß gemacht. Natürlich durften auch die einschlägig bekannten Fangesänge zur Unterstützung und zur psychologischen Kriegsführung gegen den VfB Erda nicht fehlen. Hierzu kann man gerne noch mal bei Erda' s Nr. 8 nachfragen "g".
Nachdem sich also die kleine, aber laute Fangemeinde, des TuS im "Hexenkessel" Höllkopfstadion versammelt hat, konnte der Sommerkick endlich steigen. Leider ging Erda durch einen tollen Kopfball, des sehr stark spielenden 9ers in Führung. (Quasi der Roy Makaay des VfB Erda). Das hätte natürlich nicht passieren dürfen, denn zu diesem Zeitpunkt war Erda klar überlegen und die Zwischenstände von den Plätzen aus Bonbaden und Sinn verhießen auch nichts gutes. Schon früh machte sich also erste Resignation bei den Fans breit. Aber im Fußball ist ja bekanntlich alles möglich, so kam es, dass der TuS zur Halbzeit mit 2:1, unter anderem durch einen traumhaften Freistoss, führte und Erda zudem 2 Mann vom Platz gestellt bekam. Die Platzverweise für Erda gingen aber alle auf Schiribeleidigung oder meckern zurück. Bleibt zu hoffen, dass unser Support den Gegner mürbe gemacht hat "ggg".
Die 2. Halbzeit ließ also hoffen. In dieser bekam Erda dann nochmals 2 Spieler vom Platz. Schon im Hinspiel sind mir einige Offizielle und Zuschauer eher unangenehm aufgefallen, die durch ständiges nörgeln und brüllen den Schiri anpflaumten (zur Erinnerung: In Erda bekam der TuS mit M. Gondermann und F. Laggner beide Torhüter vom Platz gestellt, es gleicht sich halt doch alles aus im Fußball).
Der TuS konterte den Gegner nun nach Strich und Faden aus, so dass es am Ende ein tolles 6:1 Schützenfest gegen "Schießbude" Erda gab, darunter auch ein verwandelter Foulelfmeter. Der "Mob" aus Erda, der extra mit dem Bus angereist war, um die vielen Gegentore mit heim zu nehmen, verstummte nun doch, es gab lediglich noch ein paar Beleidigungen gegen den Schiri, der aber eine gute Partie pfiff und den VfB nicht benachteiligte. Die Fans aus Erda sollten lieber mal nicht so provozierend auftreten gegenüber Gegner und Schiris, dann können sie auch mal wieder mit 11 Mann zu ende spielen. So kam es dann auch, dass nach dem Schlusspfiff der Schiri von einigen heißblütigen Erda Fans bedrängt wurde und wohl auch geschlagen wurde, Pfui !!!
So mussten also noch die grün-weißen Partyautos aus Wiesbaden anrücken. Uns war' s egal, die anschließende Feier ging bis in die Nacht hinein. Bleibt nur zu hoffen, dass der TuS im nächsten Jahr weiter oben in der Tabelle zu finden ist. 
Das Spiel hat jedenfalls alles geboten, was man sich in 34 Bundesligaspielen beim FC Bayern gewünscht hätte: Ein Rückstand wurde gedreht, es gab 4 Rote Karten gegen den Gegner, tolle Freistoßtore, Elfmeter, guten Support, Bengalen (die waren zwar aus Merkenbach, aber wir werden uns nächste Saison beim FC Wacker dafür bedanken) und zum Schluss gab' s noch einen Polizeieinsatz. Für die nächste Support Aktion bleibt nur zu wünschen, dass es mehr Rauch und Bengalen gibt, sowie unsere angekündigte 5-Mann-Choreographie und dass mehr "Fans" mit machen. Ansonsten war' s einfach nur geil.

29.05.2004 1. FSV Mainz 05/A - FC Bayern München/A 0:3
DFB Pokal - Wir kommen !
Alle nach Ingelheim ! So hieß es auf der offiziellen Homepage des Club Nr. 12 vor dieser Partie. Mit Daniel Lauer ging es dann im Zug nach Flörsheim, von wo es dann per PKW nach Ingelheim ging. Schon auf der Hinfahrt wurden einige "Originale" im Zug getroffen, mit denen Daniel auch erstmals Bekanntschaft machte. Sehr interessante Leute meinte der nur anschließend. In Ingelheim wurde dann natürlich der übliche Wurstbudentest durchgeführt und gemeinsam mit bekannten Gesichtern erstmal etwas gequatscht über die abgelaufene Bundesligasaison und die anstehende Ligasaison. Das Spiel fand in Ingelheim statt, da zu diesem Zeitpunkt im Mainzer Bruchweg die U21 EM statt fand. So konnten wir also in einem Stadion die Regionalligameisterschaft klarmachen, dass eher einem Sportplatz glich. Der FCB Block war jedenfalls sehr gut gefüllt und wie immer bei den Amateuren, war die Stimmung bombig. Dass das Stadion nicht für solch Fanmassen ausgelegt war, zeigte sich, als bei verschiedenen Schlachtgesängen die Absperrung zum Spielfeld auf einmal umknickte und wir quasi freie Bahn auf' s Spielfeld hatten. Bei brütender Hitze und langen Schlangen an den Bierrondells konnten wir jedenfalls einen klaren 3:0 Sieg unserer Amateure in Ingelheim bejubeln. Dies bedeutete, dass wir im nächsten Jahr mit zwei Teams im DFB Pokal antreten dürfen. Worauf wir uns natürlich schon alle sehr freuen. Nachdem dann noch fast jemand in die "Baumwollhecke" geschmissen wurde vor der Heimfahrt, ging es wieder zufrieden über Flörsheim mit dem Zug heim nach Driedorf.

15.05.2004 VfB Stuttgart - FC Bayern München 3:1
Scheiß FC Bayern, wir singen scheiß FC Bayern !!!
Am 33. Spieltag ging es nochmals Auswärts zum Südschlager nach Stuttgart. Nachdem wir schon vom neuen Deutschen Meister im vergangenen Spiel mit 1:3 gedemütigt wurden, hatte ich schon Hoffnung, dass sich die Mannschaft beim letzten Auswärtsspiel noch mal richtig rein hängt, da ich diese Niederlage gegen die grünen Deppen immer noch nicht verkraftet hatte.
Mit dem Wochenendticket ging es um 06:30 Uhr ab Herborn los Richtung Stuttgart. In Gießen wurde dann fast von einem prominenten Mitfahrer der Zug verpasst. Aber es ging grad noch mal gut, was aber auch gleich mit den Worten "ich glaub ich schmeiß die antialkoholischen Getränke gleich weg" kommentiert wurde. In Frankfurt waren wir dann endlich alle komplett. Ca. 15 Leute waren wir und hatten somit ein ganzes Zugabteil für uns. Nachdem sich einige Leute bei uns erkundigten wo wir denn hin wollten und wir denen dann erklärt hatten, dass wir zum Eishockey nach Österreich wollten um das Spiel Pfullendorf gegen Bad Nauheim zu sehen oder zum Fußballspiel Ingelheim gegen Pforzheim wollten, stieg die Stimmung langsam aber sicher auf gutes Fahrt Niveau. Ein paar heiße Gestalten mit Namen Casanova, Bernie und - sagen wir mal Waldschrat - lernten wir auch noch kennen. Allerdings waren das schon ein paar assselige Gestalten aus Köln. "Isch bin seit 20 Jahre Alkoholiker un hab 9 Jahre un 7 Monate jesesse". Das sagt schon alles.
Nach 5 Stunden waren wir dann endlich in Stuttgart hier ging' s zunächst gleich mal zum Mc D., da der Hunger doch etwas größer wurde auf der langen Fahrt. Nach einem ausgiebigen Essen ging' s dann ins Stadion. Der Gästeblock, der in Stuttgart eher einem Tiergehege gleicht mit einem hohen Zaun drum herum war doch recht ordentlich gefüllt. Die Stimmung wurde auch schon gut angeheizt im Vorfeld und es wurden ein paar laute Grüße Richtung München gesendet "Ha ho he Hertha BSC". Wobei natürlich alle hofften, dass die Blauen an diesem Nachmittag von Hertha in die 2. Liga geschossen würden. Aber zunächst mussten wir mit ansehen wie unsere Mannschaft vom VfB erst einmal in ihre Schranken gewiesen wurde. Nachdem die Schwaben die verdiente Führung schossen war mir eigentlich klar, dass wir keine Chance haben, denn wer so emotionslos und schwach spielt kann einfach keine Rückstände mehr drehen. So stand es nach 60 Minuten auch schon 3:0 und es schien alles auf ein Debakel hinzuweisen. Solch eine charakterlose und schwache Bayernelf hab ich noch nie gesehen. Da ist es kein Wunder, dass Uli Hoeness schweigt, wenn er nach seinen Kampfansagen vor dem Werder Spiel nun auch gemerkt hat, dass ihn die Mannschaft doch im Stich gelassen hat, aber auch Hitzfeld und vor allem wir Fans bekommen keine Gegenleistung mehr für das was wir für den FCB opfern. So war es auch verständlich, dass es zum Fanprotest mit den einschlägig bekannten Liedern kam. Diese Mannschaft hat es normal nicht verdient zu unterstützt zu werden, wenn man sich schon seit Wochen so präsentiert. Wir sind der FC Bayern, eine der besten Mannschaften der Welt, doch leider haben dass einige Spieler wohl vergessen. "Außer Hitzfeld könnt ihr alle gehen" schallte es durchs weite Rund. Wobei ich schon glaube, dass Hitzfelds Zeit in München abgelaufen ist, aber wenn er schon geht, dann soll er bitte gleich so Leute wie Linke, Jeremies, Salihamidzic oder Hargreaves mitnehmen, denn die haben wohl auch keine Perspektive mehr bei solch einem Weltklub wie Bayern. Wie sagte Uli Hoeness einmal: "Es muss für jeden Spieler eine Ehre sein für den FCB zu spielen". Diesen Eindruck hat man wahrlich bei keinem Spieler mehr. Der Frust war also riesig bei uns und das auch zurecht. Denn die Leistung stimmt einfach nicht in dieser Saison in keinem Spiel. In diesem Jahr war kein Spiel dabei wo man sagen konnte, heute haben wir unserem Gegner mal wieder richtig das Fell gerollt.
Die Zugfahrt nach hause war jedenfalls trotzdem recht lustig. Neben den alt bekannten Liedern wie "We are famous CFC" wurde von unserem Zimbo diesmal der "Michel aus Lönneberga" angestimmt. Aber als der Zimbo auch noch einen Seelenverwandten von sich im Zug traf war der Tag für ihn gerettet. Um 00:30 Uhr war die Tour nach Stuttgart beendet. Ich hoffe jedenfalls, dass egal ob Hitzfeld nun bleibt oder gehen muss, wir in der nächsten Saison Spieler haben werden, die Charakter haben. Von mir aus kann Hermann Gerland mit seinen Amateuren antreten, die sind zur Zeit sowieso auf dem besten Wege sich als Tabellenführer der Regionalliga Süd für den DFB Pokal zu qualifizieren. Diese jungen Kerle kämpfen wenigstens noch und spielen mit Herz. Wenn es doch so bei uns weiter geht, dann ist zu überlegen ob man wirklich noch so verrückt ist und zu so vielen Spielen fährt. Das macht so keinen Spaß, denn das hat mit Fußball nichts zu tun.  

09.04.2004 FC Everton - Tottenham Hotspurs 3:1
10.04.2004 Manchester City - Wolverhampton Wanderers 3:3
11.04.2004 Newcastle United - Arsenal London 0:0
12.04.2004 FC Liverpool - Charlton Athletic 0:1
13.04.2004 Leeds United AFC - FC Everton 1:1
Frohe Ostern kann man da wohl nur sagen !

Immer wieder schön ist es an Ostern nach England zum Fußball zu fahren, da man hier mit etwas Glück 5 Spiele in 5 Tagen sehen kann. So auch an diesem Osterwochenende.
Nachdem ich am späten Freitag Nachmittag in Manchester ankam, ging' s dann auch gleich mit dem Zug nach Liverpool, wo Everton gegen die Spurs aus London spielte. Da ich spät dran war, ging' s auch gleich ins Stadion, nachdem ich noch eine Karte bekam. Ein typisch englisches Spiel bekam man hier geboten, wobei Everton schon nach 45 Minuten 3:0 führte, dennoch war das Spiel in der zweiten Halbzeit keineswegs langweilig, da beide Teams offensiv weiter spielten. Nach dem Spiel ging es dann auch gleich auf direktem Wege nach Manchester ins Hotel, da der Tag doch recht anstrengend war.

   
Links: Die Hintertortribüne im Godison Park
Rechts: Die Haupttribüne des FC Everton

Am Samstag stand dann der Besuch des City of Manchester Stadions auf dem Programm, wo City gegen die Wolves spielte. Hier musste ich allerdings 40 Pfund für die Karte zahlen, da absolut keine Tickets mehr vorhanden waren. Die Kartenproblematik war mir allerdings im voraus schon bekannt. Dafür bekam man dann auch ein tolles 3:3 geboten. Die Wolves, die wohl in die 1st Division absteigen müssen lagen 2:0 und 3:2 in Führung und waren auch die bessere Mannschaft ehe dann in der 93. Minute doch noch der Ausgleich fiel. Doppelt bitter, denn die Wolves vergaben beim Stand von 3:2 auch noch einen Elfmeter. Mein Platz war diesmal im Gästeblock, Reihe 1, direkt am Spielfeldrand, quasi hautnah dabei. Das neue Stadion von City wurde im vergangenen Jahr für den Fußballbetrieb hergerichtet. Das kuriose ist, dass das Stadion für die Commenwelth Games (Leichtathletik) gebaut wurde, da Manchester kein Stadion für Leichtathletik hat, nach den Spielen wurde die Laufbahn herausgebaut und Manchester City hatte damit ein blitz neues Stadion. Bin mal gespannt was passiert, wenn wieder Leichtathletik in Manchester ist. Trotzdem ist das Stadion für mich nicht typisch englisch, da es doch alles recht weit und groß ist. Trotzdem ein guter Tag mit einem tollen Ergebnis.

   
Links: Die Haupttribüne im Stadium of Manchester
Rechts: Blick über' s Spielfeld auf die Hintertortribüne

Am Ostersonntag stand dann das Spitzenspiel auf dem Plan. Nach 3stündiger Zugfahrt ging' s auf direktem Wege in den St. James Park, wo die Mag Pies die Gunners empfingen. Wie auch schon beim Freundschaftsspiel gegen Bayern war hier wieder alles in schwarz und weiß gehüllt. Hier kann man wirklich den Begriff "Black White Army" gebrauchen. Auch hier gab es wieder Kartenprobleme. Das Spiel war natürlich ausverkauft und 52.000 hofften auf ein gutes Spiel. Bis auf das Ergebnis von 0:0 war das Spiel auch nicht schlecht. Taktisch sehr interessant aber nicht sonderlich viele Torchancen, vor allem Alan Shearer blieb an diesem Nachmittag mehr als blass. Allerdings war die Stimmung bei diesem Spiel bombastisch, war natürlich auch ein Spitzenspiel. Auf dem Weg zurück nach Manchester waren dann noch einige Arsenal Fans im Zug, die ordentlich Stimmung machten, bis der Schaffner sie aufforderte in die Erste Klasse auszuweichen, da sich einige Mitreisende wohl beschwert hatten. Na ja so was gibt' s halt überall.

         
Links: Die neue Tribüne des St. James Parks von meinem Platz aus
Mitte: Die Supporter Tribüne der Mag Pies
Rechts: Der Beweis für die "Black-White-Army"

Der Bankholiday Monday stand dann ganz im Zeichen von Liverpool. Gegen Charlton sollte schon ein Heimsieg her. Hier bekam ich auch sogar noch offiziell am Ticketoffice eine Karte für den Spion Kop. Vor dem Spiel habe ich noch mit zwei Charlton Fans gesprochen, die fragten, ob das mein Beruf wäre, zum Fußball zu fahren. Tja, das wäre ein Traumjob nicht nur für mich. Im Kop, wo noch vor zwei Jahren ein Mc Donald' s war, befindet sich jetzt eine typisch englische Fishes and Chips Bude. Das passt auch besser dort hin wie dieses Fast Food.
Voller Erwartung nahm ich also meinen Platz im Kop ein, leider war die Sitzgelegenheit heute extrem schlecht, da die Sitze sehr sehr eng und nicht unbedingt für etwas größere und stabilere Personen gebaut sind.
Das Spiel ging auch kräftig in die Hosen. 0:1 verlor Liverpool durch einen Kopfballtreffer gegen die Adicks. Seit 50 Jahren konnten die Adicks daher wieder an der Anfield Road gewinnen, entsprechend groß war natürlich die Freude im Londoner Fanblock. Die Stimmung im Liverpoolblock war allerdings unter aller Sau. Absolut nichts los während des gesamten Spiels, allerdings habe ich die Reds auch noch nicht so schwach wie an diesem Mittag gesehen.


Blick aus dem "Kop" auf Liverpools Haupttribüne

Auf Besserung hoffte ich daher bei meinem letzten Spiel am Dienstag Abend, wo die abstiegsbedrohten Teams von Leeds United und Everton aufeinander trafen.
Da ich schon 2 Stunden vor Anpfiff am Stadion war, hatte ich keine großen Bedenken noch ein Ticket zu bekommen. Aber bis eine halbe Stunde nach Spielbeginn hatte ich noch kein Ticket bekommen, weder am Ticket Shop noch über einen Schwarzhändler, keiner da, der für dieses Spiel eine Karte verkaufte. Als ich schon fast aufgegeben haben zu fragen "Have you got a Ticket for me ?", kam ein älterer Brite auf mich zu und fragte ob ich Karten suchen würde und woher ich kommen würde. Als ich ihm sagte aus Deutschland, ließ der Mann sich nicht beirren und schnappte sich gleich zwei Stewarts um fing an mit ihnen eine wilde Diskussion zu führen, dass man mich gefälligst ins Stadion lassen solle, wenn ich schon extra aus Deutschland kommen würde. Nachdem der Mann nach längerer und lauterer Diskussion keinen Erfolg hatte, schleppte er mich mit zum Ticket Office, obwohl ich auch schon mehrmals dort nachgefragt hatte wollte der Mann sich nicht damit abfinden, dass man mir das Spiel verwähren wollte. Nun wurde sich erst einmal an ca. 6 anstehenden Leuten vorgedrängelt, die das wenig lustig fanden und dann wurde auch hier wieder Rabatz gemacht. Der freundliche Brite meinte lediglich zu den Verkäufern, dass es immer noch Tickets gibt und jetzt verdammt noch mal ich eines bekommen solle, sofort.
Nachdem sich dann auch noch die Leute eingemischt hatten, an denen wir uns vorbeigedrängelt hatten wurde dann solange diskutiert bis ich auf einmal doch ein Ticket für die Haupttribüne bekam und ich pünktlich zur 2. Halbzeit im Stadion war. Der freundliche Brite war leider schon verschwunden, ich wusste nur, dass er NICHT zum Fußball wollte, er es MIR aber durch seine couragierte Art ermöglicht hat dieses Spiel noch zu sehen. Auf meinem Platz angekommen wurde ich dann sofort von einem älteren Briten ausgequetscht wo ich denn her komme so spät. Na ja als ich sagte ich wäre aus Deutschland wurde erst mal alles rebellisch gemacht, dass einer aus Deutschland kommen würde um hier Leeds zu sehen. Auch hier wurde ich wieder herzlich empfangen und sehr zuvorkommend begrüßt. Das Spiel endete übrigens 1:1. Die Stimmung an der Elland Road war ebenfalls wieder bombastisch "Marching on together...".

         
Links: Die Leeds Supporter Tribüne
Mitte: Die neu erbaute Gegengerade
Rechts: Die Everton Fans auf der gegenüberliegenden Seite

Alles in allem wieder ein tolles Osterwochende, was mir auf alle Fälle zwei Dinge klar gemacht hat:
1. Beim nächsten England Trip werde ich die Karten im voraus bei den Vereinen bestellen und sie am Spieltag abholen.
2. Leeds United ist gegenüber meinen Vorurteilen die ich vor diesem Spiel gegen diesen Verein hatte (Ausschreitungen z. B. in Istanbul beim Europacup Spiel gegen Galatasaray) ein sehr sympathischer Klub.Gegenüber den Fans kann ich nur Lob aussprechen, denn wo sonst wird man so freundlich behandelt wie dort, ich glaube da sollten sich mal manch Deutsche eine Scheibe von abschneiden. Zudem sind die Leeds Supporter wahrhaft stolz auf ihr Leeds und das können sie auch mit Recht sein. Auch habe ich ja noch eine Karte bekommen für das Spiel, obwohl es eigentlich ausverkauft ist, aber na ja es gibt halt immer Karten.
Auf dem Heimweg traf ich auch noch zwei Norweger, die ich schon einmal vor 3 Jahren an der Anfield Road traf. Auch dies war eine ganz nette Unterhaltung auf dem Heimweg. Ich bin mir sicher dass man sich wieder mal sieht. Sehr interessant war übrigens, dass der eine der beiden Lehrer war und seine Schüler in Norwegen zwei Tage Schulfrei haben, da ihr Lehrer Leeds United anfeuern musste. So einen Lehrer hätte ich mir auch mal gewünscht in zehn Jahren Schule.
Am Mittwoch ging' s  dann wieder heim nach good old Germany, wo schon 3 Tage später das Topspiel der Bundesliga Bor. Dortmund gegen Bayern München auf mich wartet.

04.02.2004 Alemannia Aachen - FC Bayern München 2:1
Wie kann man sich nur so blamieren !?
Nach dem enttäuschenden Rückrundenstart beim Wunschabsteiger Nr. 1 Eintracht Frankfurt (1:1) ging es 4 Tage später zum DFB-Pokal Viertelfinalspiel zum Aachener Tivoli. Nachdem ich mich schon früher von der Arbeit abgemacht hatte und wir ca. 2 Stunden gefahren sind kamen wir dann am alt-ehrwürdigen Tivoli an. Das Stadion ist doch schon recht alt. 20.400 Zuschauer waren an diesem Abend in bester Vorfreude auf einen packenden Pokalfight der beiden Teams, die eine Spielklasse trennen. Auch ich war recht zuversichtlich, ich dachte zwar schon, dass das heute ein heißer Tanz wird, aber im Grunde genommen sind wir heute heiß, nach dieser Blamage in Frankfurt. Die Stimmung im Stadion war von Seiten der Hausherren natürlich bombig. Für Aachen ist das auch das Spiel des Jahrzehnts gewesen und genau so ging die Mannschaft auch in das selbige. Mit unheimlich engagiertem Auftreten begann Aachen von Anfang an uns das Leben schwer zu machen, aber das war gar nicht nötig, denn eine solch desolate Bayern Mannschaft habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Die Aachener, die leider völlig verdient in Führung gingen hatten uns fest im Griff. Bis in die Nachspielzeit der 1. Hälfte hatten wir keinerlei Chancen, doch dann machte Ballack per Kopf den 1:1 Ausgleich. Nun hatte ich schon Hoffnung für die zweite Hälfte. Aber leider bekamen die Bayern das Spiel nicht in den Griff und so kam es wie es kommen musste: In der 80. Minute machte E. Meijer (scheiß Holländer !) den 2:1 Siegtreffer für die Rheinländer. Einige Aachener Fans, die für den Bayern Block Karten zum Preis von über 30 € hatten waren natürlich nun völlig aus dem Häuschen. Völlig genervt ging' s dann auf direktem Wege wieder nach Hause. Meiner Meinung nach fehlt' s bei uns im Moment an allen Ecken und Kanten. Die Abwehr hört nicht auf Chef Kuffour, so dass z. B. ein Demichelis macht was er will und raus läuft aus der Innenverteidigung wie es ihm passt, das Mittelfeld ist blass, Jeremies und Brazzo sind zur Zeit 1000ende von Kilometern von ihrer Form weg, Ballack bekommt überhaupt nichts gebacken (aber er wird wieder für sein Tor gelobt) und vorne hofft alles auf Roy Makaay. Aber das ist meiner Meinung nach nicht des FC Bayern würdig, sein Spiel nur auf einen Stürmer zuzuschneiden. Es fehlt ein Denker und Lenker im Mittelfeld, der Bälle verteilt und das Spiel ordnet. Möchte wissen was die im härtesten Trainingslager der Vereinsgeschichte in Dubai gemacht haben, wohl Sandburgen gebaut. Aber der FCB wäre nicht der FCB wenn wir nicht wieder aufstehen würden und allen zeigen würden dass wir eben doch die Nummer 1 im Land sind und vielleicht auch bald wieder in Europa.

28.10.2003 FC Bayern München - 1. FC Nürnberg 1:1 n. V. 7:6 n. E.
29.10.2003 SpVgg Unterhaching - Hamburger SV 2:4
Immer auf die Kleinen - immer feste drauf
DFB Pokal 2. Runde in München. Mit Marco und Danica ging' s zwei Tage nach München, da ja neben den Bayern auch der HSV in der Landeshauptstadt ein Gastspiel hatte, wollten wir beide Spiele ansehen. Zuerst stand das Duell des Rekordmeisters mit dem Ex-Rekordmeister aus der fränkischen Metropole an. Leider muss man hier deutlich sagen, dass die Glubberer doch über 120 Minuten das bessere Team waren. Nur Makaay und Kahn konnten halbwegs überzeugen. Alles andere war eine absolute Katastrophe bei uns. 24.000 Zuschauer, wie ich finde ganz ok für dieses Spiel, davon eine große Anzahl von Glubberern sahen also eine Verlängerung und auch noch das Elfmeterschießen. Selbst beim 11m schießen muss man sagen, dass wir haarscharf an einer Blamage vorbeigesegelt sind, denn trotz der Fehlschüsse von Ballack und Jeremies konnten wir doch das Ding noch drehen. Die Glubberer haben auf alle Fälle eine klasse Leistung geboten und wir sind mal wieder knapp dem Spott von ganz Deutschland entgangen.
Am darauf folgenden Tag ging' s erst mal in die City. Am Abend stand dann das Spiel des HSV im Hachinger Sportpark an. Auch hier verlief die erste Hälfte katastrophal und der HSV stand Haching in nichts an Unbeholfenheit nach.
In der 53. Minute konnte Haching dann sensationell in Führung gehen. Aber nun wurde das Spiel ein Klasse Spiel. Der HSV lag auf einmal innerhalb von 20 Minuten mit 4:1 vorn und Haching blieb doch ohne Chance. Leider waren nur 5.000 Zuschauer im Sportpark. Auch der HSV Block war spärlich besetzt, was natürlich auch auf den Support Auswirkungen hatte. Neben "HHH SSS VVV" kam eigentlich nur mal "Kniet nieder ihr Bauern, Hamburg ist zu Gast" rüber. Der Sonderzug von Hamburg nach München für 58 Euro wurde also nicht sonderlich angenommen. Wie meinte Marco: "Heute ist Mittwoch, da sind anscheinend nur Typen nach München gekommen, die Arbeitslos sind". Da mag er nicht ganz unrecht haben. Aber unsympathisch sind sie mal nicht, zumindest die, die mit in der S-Bahn waren. Bei der Haltestelle "Giesing" wurden dann doch ein paar altbekannte Lieder von den Hamburgern angestimmt, die auch in der Südkurve zu hören sind. Alles in allem muss man sagen, dass die Kleinen doch wieder mal auf den Deckel bekommen haben, da wohl die Abgebrühtheit fehlt. Im Hotel haben wir noch  einen interessanten Portier kennen gelernt der sowohl unsern Trompeter Manni Rögele als auch unsern Frauenschwarm Mehmet Scholl persönlich kennt. Das war schon interessant was der so zu berichten wusste.

17.10.2003 St. Patrick' s Athletic - Bohemians Dublin 2:4
18.10.2003 Kildare County - Athlone Town 2:0
19.10.2003 Limerick City - Claire County 2:2
20.10.2003 Shelbourne FC - Waterford United 3:1
21.10.2003 University College Dublin - Bohemians Dublin 0:1
Ein geiler Urlaub auf der grünen Insel

Meinen diesjährigen Jahresurlaub verbrachte ich dieses Jahr 5 Tage in Dublin. In Dublin angekommen ging' s gleich nach Ankunft im Hotel wieder auf Tour. Das erste Spiel stand ja schon an diesem Abend an. Da mein Flieger 3 Stunden Verspätung hatte hieß es also nun Gas geben. Die "Supersaints" spielten gegen die "Bohes". Ein relativ interessantes Spiel, da beide in der Tabelle recht weit oben stehen und es ein Dubliner Derby ist, dachte ich mir. Am Stadion angekommen ging es gleich los, sich eine Karte zu besorgen. Der Kartenverkauf erfolgte aus einer alten hergerichteten Holzkiste. Man konnte schon erkennen, dass hier noch der Fußball eigentlich in Reinkultur und ohne großen Kommerz auskommt. Das Ticket kostete 10€ und es war ein Sitzplatz nach Wahl. Also saß ich natürlich Haupttribüne Mitte. Da ich nun noch genügend Zeit hatte, ging es noch mal in den Vereins Pub, wo sich Spielerfrauen, Fans und Offizielle vor dem Spiel trafen. Ich lernte einen Mann kennen, dessen beide Söhne bei UCD und Bohemians spielten. Im Stadion selbst, war es von den Fans her für solch ein Spiel doch recht dürftig. Die Mannschaften liefen nicht gemeinsam ein, sondern nach einander. Die Fans beider Lager begrüßten die Teams mit Applaus. Hier gab es also keine großen Hassgefühle gegenüber dem Stadtrivalen. Die "Bohes" machten schnell klar wer hier Herr im Hause ist. So dass man bis zur 88. Minute mit 0:3 in Front war. Aber auch die "Saints" können kämpfen und so kam es dass man in der 89. einen Elfer bekam und nach diesem Tor gleich noch einen Treffer zum 2:3 nachlegen konnte. Da während der zweiten Halbzeit ein Spieler auf dem Feld behandelt wurde und eine längere Pause gemacht wurde, gab es noch eine Nachspielzeit von 10 Minuten. Das interessante war jedoch, dass der verletzte Spieler nicht vom Feld getragen wurde, sondern auf dem Platz 10 Minuten behandelt wurde. Die anderen Spieler hielten sich derzeit mit Laufen und Balltraining warm, bis der Schiri den Ball wieder frei gab. Das gibt' s wohl auch nur in Irland. Auf jeden fall hatte es die Nachspielzeit noch mal in sich. Und die "Bohes" kamen noch zum 2:4 Endstand, was in der Summe der Chancen auch verdient war. Trotzdem haben die "Supersaints" toll gekämpft. Nach dem Spiel wollte ich eigentlich noch mal am Fanshop vorbei, aber der Fanshop beschränkte sich auf 5 Kaffeetassen, 3 Fahnen und 6 Wimpel. Man konnte aber an diesem Abend für das Pokalfinale an der Lansdownroad Karten kaufen: Sitzplatz 8 Euro für das Pokalendspiel !
Nach dem Spiel ging' s dann noch mal in Dublin City in einen Pub rein. Man muss schon sagen, dass die Stimmung in den irischen Pubs doch wesentlich besser ist als in deren Fußballstadien. Auch die Leute dort sind sehr sehr gastfreundlich und deutschfreundlich.


Der Richmond Park mit seinen großzügigen Werbeflächen. Über den Banden waren noch Zuschauerplätze.

Am Samstag habe ich mich dann erst mal drum gekümmert, ob am Sonntag eine Fähre nach Liverpool geht. Dies war aber nicht möglich. Nach einer Stadtrundfahrt (Sehenswürdigkeiten, Guinness Brauerei und Whiskey Museum) bin ich dann Richtung Central Bus Station getigert, von wo ich zu Kildare County zum Zweitligaspiel gefahren bin. Ca. 1 Stunde dauerte die Fahrt durch das Vorstadtgebiet von Dublin. Da ich schon früh dort war und auch den 10minütigen Fußweg zum Stadion schnell gelatscht war, hatte ich noch etwas Zeit und konnte so noch die letzten 30 Minuten eines Rugby Spiels verfolgen, was auf einem Nebenplatz stattfand. Na ja ist halt irgendwie nicht so ein toller Sport. Deshalb ging' s dann auch gleich wieder zurück zu County. Nachdem ich mir dort ein Ticket gekauft hatte, wurde mir die Stadionbar aufgeschlossen und ich konnte Fußball im TV kucken. Das Stadion selbst, oder besser gesagt der Fußballplatz, war doch recht klein und in Deutschland wäre solch ein Stadion mit Sicherheit nicht zweitligatauglich. Die Haupttribüne hatte gerade mal 5 Sitzreihen, sogar mit Schriftzug, den ich aber nicht entziffern konnte. Das Spiel war nicht schlecht, nur leider machte Kildare zu wenig aus seinen Chancen, so dass sie nur zu einem 2:0 kamen. Da der letzte Bus nach Dublin um kurz nach neun ging, musste ich 20 Minuten früher gehen, da ich sonst wohl die Nacht in Irlands Einöde verbringen hätte müssen. In Dublin ging' s natürlich wieder in den gleichen Pub wie am Vorabend.

     
Links: Die Haupttribüne der Station Road
Rechts: Ein Blick in den Spielertunnel, der für jedermann zugänglich ist.

Am Sonntag musste ich mir nun noch was anderes überlegen, da ja die Fähre nach Liverpool nicht fuhr. Zuerst wollte ich mal Dublins Sehenswürdigkeiten etwas näher betrachten, aber dann sah ich, dass in Limerick (ca. 200km westlich von Dublin) am Sonntag um 14.00 Uhr ein Zweitligaspiel war. Also ging' s zum Bahnhof um die Verbindung abzuchecken und tatsächlich wäre es möglich dort hin zu fahren. Ohne lange zu überlegen bin ich dann Richtung Limerick zum Zweitligaspiel aufgebrochen. Der Zug fuhr ca. 3 Stunden und der Zeitplan schien exakt für mich aufzugehen. Doch kurz vor Limerick, ca. 1 km, wurde dann mein Zeitplan jäh zerstört, da der Zug aus heiterem Himmel entgleiste. Erst mal ging nun nichts mehr. Bis nach ca. 5 Minuten mal ein Bahnmitarbeiter in den Wagon kam und fragte ob alles ok sei. Hier konnte man nun auch wieder den irische Nationalfluch vermehrt hören "Jesus Christ", den man auch bei jedem Spiel zu hören bekam. Nach einer Weile wurde uns dann gesagt, dass wir bitte in den hinteren Teil des Zuges gehen sollten und dort per Leiter aussteigen sollten. Gesagt - getan, nun mussten wir die restliche Strecke von vielleicht 1km zu Fuß zum Bahnhof. Durch den Zwischenfall war jetzt mein Zeitplan natürlich dahin. Ein Taxifahrer sagte mir, dass im Stadion neben dem Bahnhof heute auch noch ein A-Jugendspiel stattfinden würde. Also habe ich das 2. Liga Spiel sausen lassen und habe mir stattdessen das Spiel der A-Jugendauswahlen von Limerick und Claire County angesehen. Immerhin gab' s ein Leistungsgerechtes 2:2. Das Spiel fand im Jackman Park statt, wo bis zu dieser Saison auch der Zweitligist Limerick FC spielte, so wie man mir sagte. Limerick FC spielt ab der Saison 2003/04 im Stadion der Pikes Rovers. Nach dem Spiel ging' s dann gleich wieder zurück nach Dublin, diesmal ohne Zugentgleisung.


Ein Blick über die Bahnhofsmauer und man konnte den kompletten Jackman Park einsehen.

Am Montag morgen fuhr ich zunächst mal an die Lansdown Road, wo das gleichnamige Nationalstadion Irlands liegt. Das Stadion ist das ältestes Internationale Fußballstadion, so wie mir der Stewart am Stadion erzählte. Zunächst hieß es, dass ich nicht ins Stadion dürfe, da Bauarbeiten sind. Ich bin dann mal ganz rum gegangen um vielleicht noch einen Eingang zu finden, aber das war leider nicht möglich, weil entweder Wohnhäuser oder die Eisenbahnschienen, die direkt unter der Haupttribüne verlaufen, im Weg waren. Als der Stewart mich dann wieder am Anfangspunkt sah, rief er mir zu und sagte, wir können jetzt mal rein gehen und ich könnte mal Fotos machen. Was ich natürlich auch gleich machte.
Am Abend ging' s dann in den Tolka Park zum FC Shelbourne. Hier gab es nicht mal eine Eintrittskarte für das Spiel. Aber das Stadion hat mir von allen noch am besten gefallen. Die Fans der Shels waren ebenfalls recht aktiv. So wurde hier sogar mit großen Blockfahnen, Schwenkfahnen und Bengalen supportet. Auch in diesem Stadion konnte man sich frei bewegen, von der Sprecherkabine zur Stadionbar und sogar in den Spielertunnel konnte man gehen und auch mit den Spielern beim aufwärmen reden. Wird in Irland halt nicht so eng gesehen wie bei uns. Vor dem Spiel gab es noch eine Schweigeminute für einen 6jährigen Jungen, der am Wochenende in Dublin ermordet wurde. Das Spiel war diesmal nicht sonderlich gut. Ein 3:1 zwar, aber alles in allem doch ein recht öder Kick. Leider war in den Pubs ab Montag tote Hose. So dass der Pub Besuch auch recht kurz ausfiel.

         
Links: Ein Einblick in die Lansdown Road
Mitte: Ein Foto, dass ich auch tatsächlich da war.
Rechts: Ein Bild von der Tribüne der Shelbourne Fans in ihrem Tolka Park

An meinem letzten Urlaubstag ging es zunächst mal Mitbringsel kaufen und am Abend stand das letzte der 5 Spiele in den letzten 5 Tagen auf dem Programm. Noch mal direkt in Dublin bei UCD, oder wie man ausgeschrieben sagt, beim Universitäts Club Dublin. Nachdem ich bis zur Endstation "Belfield Park" mit dem Bus gurken musste, war ich an der Uni Dublin angekommen. Zunächst lief ich dann erst mal Richtung Uni, aber weder ein Professor, noch einige Studenten konnten mir eine konkrete Auskunft über das Stadion von UCD geben. Bis ich auf einmal an verschiedenen Sportplätzen stand. Eine Studentin meinte: "Ja, genau hier wird heute Abend ein Spiel der Ericom League stattfinden". Was ich mir aber eigentlich nicht so recht vorstellen konnte. Nach dem ich dann endlich eine fachkundige Person gefunden hatte, konnte ich den ganzen Weg zurück laufen, da mich alle in die komplett entgegengesetzte Richtung geschickt haben. Nach dem ich nun also wieder zurückgelaufen bin konnte ich auch schon die Flutlichter erkennen. Aber nun begann die nächste Schwierigkeit: Wie komme ich zu diesem Stadion ?". Nach dem ich ca. 10 Minuten im Wohngebiet rum rannte und 3 mal an einer hohen Mauer endete traf ich noch zwei Fans von Bohemians. Denen schloss ich mich nun schnell an, aber auch sie konnten mir nicht sagen, wie wir ins Stadion kommen konnten. Bis uns ein Anwohner sagte, wir sollen am Stadion einfach durch den Zaun klettern. Gesagt - getan und so kamen wir dann doch noch früh genug ins Stadion. Ein sehr sehr kleines Stadion fand man nun hier vor. Es gab auch beim Studentenklub kein Bier im Stadion, dafür aber Knorr Suppe und Heiße Schokolade. Als Besonderheit, assistierte heute Abend eine gut aussehende blonde Linienrichterin auf der Haupttribünenseite. Die junge Frau machte ihre Sache auf jeden Fall ordentlich und ließ sich nicht durch die doch recht diskriminierenden Gesänge der "Bohes" aus der Ruhe bringen. Das Spiel war ein armer Kick. Der zweite konnte beim letzten lediglich 1:0 gewinnen. Vielleicht lag es auch am Wetter, denn es hat anfangs der zweiten Halbzeit angefangen zu hageln und das Wetter wurde richtig eklig.
Nach dem Spiel ging' s schnell wieder ab Richtung Innenstadt um noch ein letztes Mal im Pub ein schönes Carlsberg zu schlürfen.


Der Belfield Park und das angrenzende Wohngebiet im Uni-Viertel.

 Alles in allem war es ein super Urlaub, in dem ich viel von Dublin gesehen habe, schöne Landschaften von Irland gesehen habe und vor alles einige sehr nette Leute kennen gelernt habe, egal ob Iren, Waliser oder Australier. Leider wird der FCB wohl nicht so schnell in Irland spielen, da die Teams doch meistens in der Quali zum UEFA Cup und zur Champions League scheitern.
Es ist auf jeden fall immer wieder schön, wenn man im Ausland sagt, man sei Fußball Fan aus Deutschland und die Leute antworten einem dann: "Oh Germany, we know Bayern Munich as biggest football Club from your Country".

13.09.2003 VfL Wolfsburg - FC Bayern München 3:2
In Deutschlands ödester Stadt gibt' s die erste Saisonniederlage
Das Gastspiel in Wolfsburg endete leider wenig erfreulich für uns. Aber der Reihe nach. Nach dem wir relativ gut durchgekommen sind. Waren wir schon zeitig an der VW Arena. Die VW Arena liegt gleich neben der Autostadt in Wolfsburg. Es soll wohl alles leicht zu erreichen sein und ist alles auf so genannte "Event" Besucher ausgelegt. Leider muss man feststellen, dass es in Wolfsburg nichts außer Industrie gibt. Diese Stadt ist so was von langweilig, grau und öde, da kann man die Menschen die dort wohnen wirklich bemitleiden. Wie sagte einer unserer Mitfahrer: "Hier gibt' s ja nur Industrie und keine Wohnhäuser, wohnen die alle in Erdlöchern hier oder wie ?".
Auf jeden fall ist in dieser langweiligen Stadt ein klasse Fußballstadion. Wenigstens etwas, was schön in diesem Kaff ist. Das Stadion kann man mit der AOL Arena vergleichen, nur halt etwas kleiner. Auch die Preise in Wolfsburg sind eigentlich recht vorbildlich: Stehplatz 6,00 €, Cola mit Frikadellenbrötchen 4,50 €. Da kann man nicht meckern, was man vom Spiel leider nicht behaupten konnte.
In der ersten Halbzeit war der VfL überlegen, obwohl wir doch einige hochprozentige Chancen leichtfertig vergaben. Trotzdem gingen die Wölfe 1:0 in Führung. Nach der Halbzeit machten die Bayern mehr Druck und kamen auch durch Schweinsteiger zum Ausgleich. Wenige Minuten später konnte Roy Makaay sein erstes Bundesligator zur 2:1 Führung erzielen. Ich dachte eigentlich, dass wir nun die Wölfe im Sack haben und das Ding ruhig heimfahren. Aber leider kamst doch anders, da unsere Abwehr im Moment immer für Überraschungen gut ist. Innerhalb der letzten 5 Minuten ging das Ding noch 3:2 an den VfL. Wobei am Ende der neue Stürmer Baiano vom VfL 2 Tore gegen uns machte.
Scheiße scheiße kann man da nur sagen. Zudem diese Niederlage die erste der Bayern gegen den Retortenverein VfL Wolfsburg ist. In Wolfsburg wird mit aller Macht versucht ganz nach oben im Fußball zu kommen, ähnlich wie in Leverkusen. Man wird sehen ob ihnen das auch gelingt. Nicht nur Geld bringt eine Mannschaft nach oben und kann sie vor allem auch oben halten. 
Die Heimfahrt gestaltete sich allerdings dann doch etwas schwieriger als angenommen, da wir ab Göttingen Landstraße fahren mussten, da die Autobahn dicht war, so dass wir genau so spät daheim waren, als wenn wir aus München kommen. Außerdem mussten wir unser Fahrzeug doch recht oft durchlüften, da anscheinend jemand das Kurven fahren auf der Landstraße nicht so ganz vertragen konnte und sein Magen sich quer stellte "g".

24.08.2003 Hamburger SV - FC Bayern München 0:2
40 Jahre Bundesliga, 40 Jahre HSV, 38 Jahre Erfolg im Namen des FC Bayern
Zwei Tage Hamburg im Rahmen des Jubiläumsspiels des FCB beim Hamburger SV standen an. Nachdem wir am späten Samstagnachmittag in Hamburg ankamen und schon auf der Hinfahrt mit Freude über die Niederlagen von Lev. und Dortmund informiert wurden stand einem vergnüglichen Abend auf der Reeperbahn nichts mehr im Wege. So ging es dann auch am Abend ausgiebig auf den Kiez. Allerdings muss ich ehrlich gesagt sagen, dass es schon recht abstoßend ist, was sich dort teilweise abspielt. Erstens: Viele Ausländer und Zweitens: Aufdrängliche Damen, die ihre Dienste auf der Straße anbieten. Aber ich denke mal man muss es mal gesehen haben. Ich war ja sowieso nicht wegen dem Kiez in Hamburg, sondern wegen dem Jubiläumsspiel des FC Bayern am Sonntag Abend beim HSV. Deshalb war ich auch recht früh wieder vom Kiez verschwunden, nachdem ich mir mal von allem einen groben Überblick verschafft hatte "ggg". War auf alle Fälle recht interessant, das muss man schon sagen.
Am Sonntag ging' s dann los. Der HSV hatte zum großen Jubiläumskick eingeladen. Lotto King Karl trat im Vorprogramm mit seinem Song "Hamburg meine Perle" auf, zugegeben, der Song geht tierisch ins Ohr. Die Hamburger, die alle wohl gespannt auf ihren Countdown zum 40. Jubiläum warteten, hatten eine große Choreo zum 40. gemacht. 40 Jahre Bundesliga ist ja auch ein Anlass. Dann tickte der Countdown endlich runter auf 40 Jahre Mitgliedschaft in der Bundesliga (Böse Zungen behaupten, das ab diesem Tage der Countdown Richtung 2. Liga läuft, aber soweit ist es ja noch lange nicht).
Wie es sich für einen runden Geburtstag gehört waren natürlich auch Gäste da und das waren halt nun mal die besten der Liga, die schon seit 38 Jahren in der Bundesliga den Ton angeben. Das Spiel war für den FCB eine recht leichte Sache. Wir spielten den 2:0 Sieg sicher nach Hause, wobei der HSV doch recht harmlos und unbeholfen agierte. Nachdem auch noch C. Benjamin vom Platz flog, war es dann sowieso fast ganz vorbei mit der Spielkultur im Hamburg Spiel. War wie so oft beim FCB: Der Gegner kann nicht besser und der FCB will nicht besser. Für den HSV wird es auf alle Fälle mit solchen Leistungen schwer werden, die nächsten 40 Jahre in der Buli zu überstehen. Bayern ist nun nur noch ein Tor hinter dem Tabellenführer Werder Bremen und schon seit acht Spielen in Hamburg ohne Niederlage.

17.08.2003 FC Schalke 04 - 1. FC Köln 2:1
Blau ist halt doch ne scheiß Farbe
Durch ein Angebot vom Schalker Fanklub Verband konnte ich für dieses Spiel 20 Karten bekommen, die auch prompt vergriffen waren. Also ging es schon recht früh an die Kommerz Arena nach Schalke. Hier angekommen trafen wir am Schalke Museum, (Frag mich bis heute was da wohl ausgestellt ist ? Etwa die 4-Minuten Meisterschaft ?) auf unseren "Führer". Nachdem uns erst mal erklärt wurde was der S04 doch für ein absolut geiler Klub ist ging es über die Trainingsplätze in das alte Parkstadion. Das Stadion wird ab September 2003 abgerissen und es sollen dort Trainingsplätze entstehen. Viele Fans würden sich heute noch mal so ein Stadion wünschen teilte uns der Führer mit. Nach dem Parkstadion ging es dann in die Glückaufkampfbahn, was für mich wesentlich beeindruckender war, wie die beiden neuen Stadien des Vereins. Hier wurde der Verein in den 30ern durch die Neonazis im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft verschaukelt und musste den Titel, trotz Führung zur Halbzeit noch an Rapid Wien abgeben. Zum Abschluss unserer Führung ging es in die Schalker Fanklub Kneipe "Auf Schalke". Hier bekam man dann doch wieder den typischen Schalke Eindruck vermittelt. Während des Essens lief ununterbrochen das Lied "Bayern" von den Toten Hosen. Nach dem man uns schnell mit Minischnitzeln versorgt hatte und uns auch gleich danach wieder aufforderte zu gehen, da die nächste Gruppe kam, ging' s dann erst mal zur Tanke, um sich noch mal mit Essen und Trinken zu versorgen. Wir hatten nämlich keine Lust uns eine Knappenkarte für die Arena zu kaufen. In der Arena hatten wir Plätze neben dem Kölner Fanblock. Aber die Hintertortribüne war doch 90% mit Blauen besetzt. Hinter uns saß eine Reihe mit "Club" Fans, was natürlich auch nicht gerade plus Punkte für diesen Verein S04 ergab. Das Spiel war bis zur 89. optimal. Die Schalker, die eher durch Unkonzentriertheiten und schlechtes Spiel auffielen konnten froh sein nicht 1:3 oder 1:4 nach 89 Minuten zurück zu liegen. Köln war klar überlegen und auch Stimmungsmäßig waren die Kölner die tonangebende Kurve. Von der Schalker Nordtribüne kamen doch recht spärliche Gesänge. Leider endete das Spiel nicht 1:1 was mehr als verdient für den 1. FC Köln gewesen wäre. In der Nachspielzeit machte Schalkes neuer Publikumsliebling Hamit Altintop (ein echter Junge aus dem Ruhrpott, wie man hört), doch noch den 2:1 Siegtreffer für die Blauen.  Schade für den FC aber Schalke wird mit solch Leistungen nicht mehr als nur im Mittelfeld spielen können.

05.08.2003 Newcastle United FC - FC Bayern München 2:2
33.000 Streifenhörnchen im St. James Park
Das Freundschaftsspiel in Newcastle kam mir sehr gelegen, da ich schon länger geplant hatte dieses Stadion einmal zu besuchen. Ab Hahn ging' s mit den Billigfliegern von Ryanair Richtung London mit 6 weiteren Bayernfans aus unserer Gegend. In London hatten wir sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückflug 4 Stunden Aufenthalt, was ehrlich gesagt ganz schön nervig war. Endlich in Newcastle angekommen, wurde erst mal unser F1 Hotel ausfindig gemacht und schnell die Zimmer bezogen. Dann ging' s auch schon ab in die Stadt. Leider mussten einige Reiseteilnehmer mit entsetzen feststellen, dass die Tanke um die Ecke kein Bier verkauft und der Supermarkt nebenan nur warmes Bier hat (gibt halt nichts über ein schönes TIP).
In der Stadt konnte aber schnell ein Pub ausfindig gemacht werden. Thomas und ich haben hingegen erst mal die Innenstadt erkundet.
Zwar nicht grade die sauberste Stadt, aber trotzdem eine sehr schöne Stadt, die durch schöne alte Bauwerke und die Promenade am Fluss ein eigenes Flair hat. Bei Nacht soll Newcastle wohl sehr schön sein. Leider haben alle Geschäfte schon um 17.30 Uhr geschlossen, so dass wir nicht mehr richtig die Größe der Einkaufspassage erkunden konnten.
Daraufhin blieb uns also dann auch nichts anderes mehr übrig, als nach einem kurzen Abstecher zu Burger King ans Stadion zu fahren mit der U-Bahn. Die Station "St. James" befindet sich direkt unter dem Stadion und schon in der U-Bahn Station kann man erkennen, dass die Vereinsfarben von NUFC schwarz-weiß sind. Fast die komplette Station war in den Vereinsfarben der Magpies gestaltet, was natürlich klasse aussah, man stelle sich nur vor, die Station "Olympiastadion" wäre komplett in Rot-weiß, ein Traum.
Am Stadion ging' s natürlich erst mal in den "Magpies" Fanshop, der typisch für England, riesig groß war.
Das Stadion selbst finde ich, gehört zu einem der schönsten in Europa. Zwei Tribünen sind bereits 2stöckig, während die Gegengerade und eine Hintertortribüne noch 1stöckig ist.
Neben uns fanden sich noch ca. 170 Bayernfans im Stadion ein. Für ein Freundschaftsspiel doch recht ordentlich finde ich. Neben den Bayern Fans waren noch ca. 33.000 Engländer im Stadion. Das war eigentlich schon beeindruckend genug, aber noch viel beeindruckender war deren Kleidung. Wie uns schon am Nachmittag in der Stadt auffiel trugen hier nämlich sehr viele Fans das Trikot von NU. Aber im Stadion kann man bestimmt sagen, dass ca. 30.000 Fans in diesem Trikot saßen. Egal auf welcher Tribüne, egal wo man hinschaute, alles war schwarz-weiß gestreift. Das ist halt schon klasse, wie sich die Engländer hier mit ihrem Verein identifizieren.
Während des Spiels wurden von den Bayern Fans immer wieder Gesänge gegen unseren "Fan"Beauftragten Raimund Aumann angestimmt. Die doch wohl recht deutlich rüber kamen. Im allgemeinen muss man auch hier klar sagen, dass der Support an diesem Abend wirklich gut war von den 170 Bayern Fans. Was man leider von den Engländern nicht so behaupten konnte. Nach spannenden 90 Minuten, in denen man einen sehr guten Owen Hargreaves, einen gefährlichen Claudio Pizarro und einen glänzend haltenden Michael Rennsing im Tor gesehen hat und man am Ende ein verdientes 2:2 ergatterte, nach dem Shearer durch sein 2. Tor an diesem Abend Newcastle in der 85. Minute schon wie den sicheren Sieger hat aussehen hat lassen, ging man dann doch zufrieden noch mal in einen angrenzenden Pub. Auch hier war wieder alles in schwarz-weiß durch die Engländer. Aber anscheinend haben wir einen bleibenden Eindruck bei ihnen Hinterlassen, sie sagten uns doch mehrmals, dass die Bayern Fans "really loud" sind und dass wir mit Hargreaves "a good boy" haben. Nur hätten wir halt nicht  Alan Shearer. Aber wie sagte Mr. "Zimbo" Zimmermann: "Ach der Alan Schäfer, wer is' n das schon".
Auch hier verbreitete sich nach ca. 1 Stunde wieder große Enttäuschung, nach dem es um kurz vor elf "last order" hieß. Man musste natürlich nun mal mit den Wirtsleuten verhandeln, die sich aber leider nicht durch so freundliche Aufforderungen wie "Only 5 Minutes ? Are you Jäck ?" oder "wie no more Beer ?", dazu hinreißen ließen ihren Pub etwas länger auf zu lassen. So ging' s dann doch erschöpft von der Anreise und dem Tag ins F1 Hotel.
Am Mittwoch morgen hieß es dann auch schon wieder Abschied nehmen. Unser Jet ging um 09:50 Uhr ab Newcastle. Mit Aufenthalt in London und Heimfahrt aus Hahn bei glühender Hitze war ich am Mittwoch Abend um 20:30 endlich daheim. Das hat dann aber auch wirklich geschickt. Ich hoffe, dass wir bald in der Champions League noch einmal dort spielen können, bei diesen sympathischen Streifenhörnchen aus Newcastle.

         
Links: Ein Blick von außen auf den St. James Park
Mitte: Blick auf die neu errichtete Haupttribüne
Rechts: Blick aus dem Gästeblock neben der Haupttribüne auf' s Spielfeld

17.05.2003 FC Bayern München - VfB Stuttgart 2:1
18 x Meister - und immer wieder schön auf' s neue
Mit Thomas ging' s am morgen mit dem Fanbus des Fanklubs Herborn-Sinn nach München. In München mussten wir dann leider erst mal feststellen, dass "World of Football" an diesem Tage großen Räumungsverkauf wegen Geschäftsaufgabe hat. Na ja kann man nichts dran ändern, der Besitzer war ja eh ein Blauer.
In der Stadt merkte man schon, dass was abging heute. Es waren viele Fans auf den Beinen und natürlich wie immer bei solchen Spielen auch wieder viele Erfolgsfans, die wohl nur zwei mal im Stadion waren diese Saison.
Im Stadion war auch diesmal besonders viel los, auch in der Kurve war fast kein Platz mehr leer. Das Spiel war eigentlich nur Nebensache an diesem Nachmittag, außer dass wir endlich wieder in Rot-Weiß spielen gibt es nichts weiter zu sagen. Das Spiel war recht schwach.
Die Siegerehrung erfolgte dann für uns nach dem Match. Es wurde richtig was geboten. Mit 18 Böllerschützen, für jede Meisterschaft einen und vielen roten und weißen Luftballons und natürlich, die schon häufig sichtbaren Fontänen, die in rot-weiß sprühten. Die Mannschaft wurde auf jeden Fall ordentlich gefeiert. Obwohl man schon oft Meisterschaften und Titel feiern konnte ist es jedes mal wieder etwas ganz besonderes für mich, wenn wir wieder mal ganz oben sind. Auch wenn wir schon bald einen Monat als Meister feststanden. Die scheidenden Spieler Dreher, Wessels, Tarnat und Fink bekamen einen gebührenden Abschied. Schon ein bisschen bitter für mich, dass der Fink, der ja noch bei den Amateuren kickt und vor allem der Tanne uns verlassen. Das sind schon Spieler, die man nicht so leicht vergisst. Die zwar eher im Hintergrund stehen aber immer da sind, wenn wir sie gebraucht haben. Wir werden sie auf jeden Fall nicht so schnell vergessen die vier.
Nach dem Spiel ging' s dann erst noch mal an den Olympiasee, wo sich unser Trompeter in chicer Unterhose ins kühle Nass bei leichtem Nieselregen stürzte, genau wie 2000 bei der Meisterschaft.
Dann fuhr unsere Clique gemeinsam zur Münchner Freiheit, wo sich die eingefleischten FCBler zum Straßenmarsch trafen. War richtig klasse, die ganze Leopoldstraße war dicht durch uns. Die Polizei riegelte hinter uns den Verkehr ab.
War also ein klasse Marsch, bis auf einmal die Polizei ohne ersichtlichen Grund auf uns los ging. Da fing dann bisschen das Chaos an leider. Ruck zuck waren wir eingekreist und jede Menge "Grüne" waren um uns rum versammelt. Sogar die Hundestaffel ließen die auflaufen. Auf jeden Fall wollten sie uns nicht mehr zum Marienplatz lassen. So dass wir uns durch eine Nebengasse absetzen mussten um zur Feier zu gelangen. Möchte auch nichts weiter zum Verhalten der Polizei sagen, dass war auf jeden Fall nicht in Ordnung wie die sich da aufgeführt haben. Es gab überhaupt keinen Grund einzugreifen, die Situation war total friedlich bis zum Polizeieingriff. Auf dem Marienplatz angekommen mussten wir feststellen, dass die Feier schon vorbei war. So ging' s halt noch mal in den Augustiner, wo auch mächtig was gebacken war und um 0:00 Uhr ging' s dann ins Hotel. An anderen Morgen fuhren wir wieder nach hause.
Es war ein sehr schöner Tag und man hat wieder gemerkt, wie wichtig es ist, wenn man Titel gewinnen kann. Es ist jedes mal wieder ein tolles Gefühl. 

     
Die beiden Foto' sind von Thomas Unger und zeigen unseren mehr oder weniger "friedlichen Umzug" über die Leopoldstraße,
bis die Polizei ohne Grund gewaltsam einschritt.

17.04.2003 SV Waldhof Mannheim - Karlsruher SC 0:2
Soviel Abschaum auf einem Fleck hab' ich selten gesehen

Am Gründonnerstag ergab es sich, dass ich die Möglichkeit hatte mit der Bahn nach Mannheim ins Carl-Benz-Stadion zu fahren. Gemeinsam mit Thomas ging dann gegen Mittag die Reise los. 
In Mannheim angekommen stellten wir erst mal fest, dass doch ein gehöriges Polizeiaufgebot vorhanden war. Immerhin war das Spiel ja auch doppelt brisant, da es um den Klassenerhalt für beide ging und es ein Derby war.
Die Polizisten am Bahnhof wollten uns dann auch gleich mit dem "geschlossenen Verband" Richtung Stadion leiten, aber wir lehnten  dankend ab. Wir wollten laufen, was sich aber doch als recht umständlich erwies, so dass wir dann in eine Straßenbahn einstiegen um zum Stadion zu kommen. Schon in der Straßenbahn stellten wir fest, dass in Mannheim recht viele unsympathische Fans beheimatet sein müssen. Vorwiegend Heranwachsende und Ausländer, die wohl ab und an mal nen 10er von Mutti zugesteckt bekommen um zum Fußball gehen zu können und mal kräftig die Sau raus lassen dürfen dort.
Im Stadion selbst hatten wir einen Stehplatz gegenüber der Mannheimkurve. Allerdings konnte ich bis zum Spielbeginn keine große Anzahl von Mannheim Fans feststellen, ganz schön arm für einen Zweitligisten in so einem Spiel. Die KSC Fans hingegen hatten fast die gesamte Hintertortribüne belagert und machten auch ordentlich Rabatz.
Außerdem fand man in unserem Block nicht einen Ordner wieder, was ja auch recht ungewöhnlich ist, obwohl wir in einem neutralen Block standen. Dafür waren bei uns eher ältere Menschen, ein paar von den jungen randalierenden Biertrinkern und auch ein paar total unsympathische Ausländer (Wahrscheinlich Türken, oder sonst so ein osteuropäisches Volk). 
Wie sinnvoll die Stadionkontrollen waren bemerkten wir dann während des Spiels, als sich eine Besucherin seelenruhig einen Apfel schälte mit einem Messer, was ungefähr 10cm lang war. Möchte nicht wissen, was die Mannheimer alles noch so mit ins Stadion nehmen dürfen.
Der KSC gewann verdient mit 2:0. Das allerdings führte nun zu interessanten Szenen im Mannheim Block. Ein Teil von den so genannten "Fans" verbrannte irgendwelches Zeug (schön wenn man offene Feuer im Fanblock machen kann), ein anderer Teil versuchte einen Zaun einzureißen (dabei haben sich leider ein paar von starken Kleinkindern die Hände aufgerissen und mussten aus dem Block geholt werden) und ein dritter Teil wollte in den KSC Block und versuchte durch unseren Block dort hin zu kommen (die sahen schon recht angsteinflössent aus, alles kleines Gesindel, dass mir mal grad bis zur Brust ging und natürlich wie immer bei Massenaufläufen auch einige kleine Türken dabei).
Sie haben es übrigens nicht geschafft in den Gästeblock zu gelangen, denn die Polizeipräsenz war doch enorm.
Festzuhalten bleibt für mich nur, dass ich nicht böse drum bin, wenn dieser Verein absteigt. Sie haben fast keine Fans und die wenigen Fans die sie haben sind entweder kleine Kinder die meinen mal Radau machen zu können, oder ausländische Mitbürger, die versuchen Stunk zu machen. Aber in Mannheim gibt' s glaub ich sowieso mehr Ausländer wie Deutsche.

05.04.2003 Hannover 96 - FC Bayern München 2:2
Ein Tag mit Tücken
Die Fahrt nach Hannover begann schon wenig viel versprechend. In Altenkirchen mussten wir nämlich zunächst einmal unsern 9er stehen lassen. Da er ganz schön "geleckt" hat. Nach kurzer Beratschlagung ging' s dann in Pkw' s weiter. Unser Bus blieb gegenüber des "Jurassic Park Altenkirchen" stehen (Ein Schwein im Garten, Vögel und Hühner mit Hahn guckten verdutzt durch nen Gartenzaun. Das Schwein hätten wir noch nicht mal grillen können so klein war das noch).
In Hannover angekommen nach 2,5 stündiger Fahrt ging es dann erst mal in die Stadt, Hunger !
In der doch recht öden und tristen Fußgängerzone fanden wir auch gleich einen Mc Doof. Dort trafen wir auch noch unsern Bayern Max wieder. Der war wieder mal aufgeregt und hat uns von Dingen aus seiner Jugend und wilden Frauen erzählt, dass uns ganz anders wurde. Na ja wahrscheinlich war der Max auch aufgeregt, denn sonst hätte er wohl kaum das Tablett mit Kaffee runter geworfen.
Nach nem kurzen aber intensiven Bummel durch den Kaufhof ging' s  auch gleich ins Niedersachsen Stadion, oder wie es Neudeutsch heißt, in die AWD Arena.
Na ja ne besondere Granate ist das Stadion mal nicht, aber egal Hauptsache mal da gewesen. Am Stadioneingang war vom Hauptsponsor TUI ein Stand aufgebaut, wo es kleine Gummibärentüten gab, die habe ich dann auch gleich zum größten Teil eingesackt, was man halt so kriegen konnte. Im Stadion hatten wir Sitzplatz, was natürlich bei Spielbeginn erst mal, wie immer, zu Diskussionen führte mit den hinter uns stehenden Leuten. Die wollten natürlich sitzen, aber da schon die erste Reihe stand, war das gar nicht möglich zu sitzen. Das Spiel war recht schwach von Bayern geführt, die auf einige Stammspieler verzichten mussten.
Durch zwei sau blöde Freistösse ging H96 dann auch mit sage und schreibe 2:0 in Führung, was für eine scheiße.
Auch in der 2. Halbzeit schien sich zunächst überhaupt nichts zu ändern. Bayern agierte irgendwie lust- und kraftlos. Die Hannover Fans feierten schon ordentlich ab und skandierten "Und ihr wollt Deutscher Meister sein". Hat sich anscheinend noch nicht bis überall hin rum gesprochen, dass der BVB NOCH Meister ist, aber andererseits interessiert' s ja auch keinen. Nach ca. 76 Minuten ging dann endlich mal was beim FCB. Eine Ecke von Owen wurde von Willy per Kopf verwandelt. Auf einmal spielte der FCB wie aus einem Guss. Jetzt waren die Niedersachsen doch verunsichert und so kam es, dass Pizarro noch den Ausgleich schaffte, was ich eigentlich nie für möglich hielt nach rund 75 Minuten mit 0:2 im Rückstand und dieser Leistung.
Zur Freude aller verlor der NOCH Meister zu hause gegen Bremen überraschend 1:2, so dass wir wohl keine Angst mehr vor irgendjemand haben brauchen in dieser Buli Saison. Gut gelaunt ging' s dann im blauen Mela B Mobil wieder Richtung Heimat.

01.03.2003 AC Mailand - Atalanta Bergamo 3:3
Europaliga ? Hoffentlich niemals !
Am ersten März Wochenende ging' s mal für ein paar Tage mit Mutter nach Milano. Nach ausführlichem Sightseeing ging' s natürlich auch zum Fußball. Milan - Bergamo war angesagt. Da Bergamo nur 100km von Mailand entfernt war, hoffte ich auf ein gutes Derby. Die Karten für' s Spiel kauften wir schon zwei Tage vorher bei der "Cariplo" Bank. Bei dieser Bankkette gibt es Karten für die Spiele von Milan. Aber wir hätten auch noch locker eine Karte vor dem Stadion am Ticketschalter bzw. Schwarzmarkt bekommen. Das Stadion war aber doch mit rund 60.000 gut voll. Unsere Plätze waren sehr gut, direkt am Spielfeldrand gleich neben der "Fossa del Leoni", den Milan Ultras. Schon vor dem Spiel wurde von beiden Fansseiten kräftig supportet. "Milan Milan" "Forza Milan" oder auch "Atalanta Vaffanculo" waren nur einige der lautstarken Tifosi Gesänge im Milan Block. Der Atalanta Block war gut gefüllt und machte ordentlich Rabatz. Zum Einlaufen der Teams wurden dann, wie gewohnt, in beiden Lagern ordentlich Bengalen gezündet, Fahnen geschwenkt und Doppelhalter präsentiert.
In der 1. Minute ging' s gleich richtig los: 0:1 für Bergamo durch zwei dicke Schnitzer von Maldini und Torwart Dida. Milan war nun total von der Rolle, vor allem Torwart Dida. Kein Pass kam mehr an und nichts gelang. Nach 30 Minuten stand es 0:3 für Bergamo ! Allerdings hätte Bergamo zu diesem Zeitpunkt auch 0:5 führen können. In der 40. Minute kam dann Milan doch mal gefährlich vors Tor. Inzaghi, der auch schon Bayern zweimal abschoss, traf zum 1:3.
In der 45. hätte Rivaldo noch einen Elfer versenken können, aber der Pfosten stand ihm im Weg. Zur Pause also eine völlig überraschende Führung von Bergamo und ein AC Milan, der zu dieser Zeit noch total von der Rolle war. Unglaublich das der FCB gegen so ein Team aus der CL geflogen ist.
In der zweiten Halbzeit zeigte dann Milan sein wahres Gesicht. 3:3 am Ende durch zwei Tore von Inzaghi und Thomasson. Milan hatte sogar noch die Chance zum 4:3, was aber wohl dem guten etwas zuviel gewesen wäre. Die zweite Hälft gab' s nur Powerplay von Milan. Die Stimmung während des gesamten Spiels war sehr gut und auch wesentlich besser als beim Champions League Match zwischen Milan und Bayern, was mal wieder zeigt, dass die Liga nach wie vor in allen Ländern am beliebtesten ist und auch bleiben sollte. Solche Spiele wie dieses hier sieht man doch auf europäischer Ebene eher selten, zu ausgeglichen sind die Teams dort. Deshalb hoffe ich auch, dass die Pläne für eine Europaliga schnell wieder vom Tisch sind. Die Champions League und der UEFA Cup sind doch völlig ausreichend. Atalanta hat sich auf jeden Fall diesen Punkt mehr als verdient. Mit etwas mehr clevernass hätte man sogar gewinnen können.

             
Die Fossa del Leoni, die vor dem Spiel und während des Spiels für südländische Stadionatmosphäre im Guisseppe Meazza sorgte.

15.02.2003 TSV 1860 München - FC Bayern 0:5
Was ist bloß aus unserem Derby geworden ?!
Endlich stand es wieder an, unser Derby. Das einzige Spiel, wo man sich sagt "Ja, das ist das Spiel auf das man sich so richtig freut".
Mit dem "Party- Palmen- Weiber-und-ein-Bier-Fanclub-Bus-Werdorf" ging es früh Richtung München los. Kurz vor München war dann die Autobahn dicht, so dass wir Landstraße fahren mussten. Die "Caravan" Messe war in der Olympiahalle, was zur Folge hatte, dass sehr viele Holländer in der Stadt waren. Leider gab' s sonst nichts weiter von der Fahrt mit unseren Werdorfer Freunden zu berichten.
Der FCB hatten beim heutigen Derby ja kein Heimrecht. Was die Giesinger anscheinend viel stärker machte heute.  Na ja irgendwie kam bei mir nicht so rechte Derbystimmung auf im Stadion. Es war nicht mehr so reizvoll wie beim ersten Derby wo ich live dabei war. Es fehlte vielleicht etwas die Brisanz wie gegen den BVB, oder die Sticheleien vor dem Spiel, kurz um es war nicht sonderlich viel Hass im Spiel. Enttäuschend für mich auch die Zuschauerkulisse. Offiziell waren es 64.000 aber das kann ich nicht glauben. ich tippe auf 56.000 - 59.000. Somit verfehlte dann auch die Derbychoreo ihre Wirkung "Hurra - euer erstes ausverkauftes Heimspiel" hieß es da. Schade schade, das ist schon recht ärmlich für so ein wichtiges Spiel. Die Zuschauer kommen anscheinend lieber zu den Spielen gegen Hertha, Schalke oder Dortmund und nicht zum Derby. Das Stadtderby muss doch normal für alle oberste Priorität haben. Aber anscheinend ändern sich die Zeiten. Wo bleibt da bitte schön unsere Tradition ???
Das Spiel in der ersten Halbzeit plätscherte so dahin. Auch Stimmungsmäßig war es zwar besser wie sonst, aber für ein Derby meine ich war' s doch relativ lau.
Der Stadionsprecher der Bauern aus Giesing hatte vor dem Spiel vollmundig angekündigt: "Heute geht' s nicht um 3 Punkte, heute geht' s um die Ehre". Genau aus diesem Grund zerfiel der TSV in der zweiten Hz. in alle Einzelteile. Das war schon schön anzusehen. Gar nichts lief mehr zusammen bei den Giesingern. Am Ende ein hoch verdientes 5:0 für unsern FCB. Das war absolut geil.
Mitte der zweiten Halbzeit gab' s dann doch noch was schönes für ein Derby. Eine große Blockfahne mit einem Löwen im Fadenkreuz wurde über die Südkurve gerollt. Das hatte schon was. Bleibt nur zu hoffen, dass solch eine schöne Fahne nicht vom DFB wegen Erniedrigung von Minderheiten verboten wird.
Der FCB ist also mal wieder Stadtmeister. Aber leider muss man feststellen, dass das Derby wohl nicht mehr den Reiz und die Brisanz aus vergangenen Tagen hat. Das ist für mich sehr sehr traurig. Aber was soll' s wir werden den Turnern so lange auf den Sack geben, bis auch sie endlich mal wieder in der Bayernliga spielen müssen.

20.12.2002 CS Sedan - Olympique Lyon 1:1
Die Schlacht in den Ardennen - oder die Schlacht um die Bierbude
Kurz vor Weihnachten ging' s noch mal schnell mit ner 7er Besetzung ins benachbarte Frankreich zum Spiel CS Sedan - Olymp. Lyon.
Am späten Freitag Nachmittag fuhren wir über Luxemburg nach Frankreich. Hätten wir nicht mindestens 3x Pinkelpause einlegen müssen, wären wir mit Sicherheit noch eine halbe Stunde früher angekommen. In Sedan selbst konnte ich meinen bisherigen, eher negativen Eindruck, von den Franzosen nur aufrecht erhalten. Ein Parkplatz wo ein Hundehaufen neben dem anderen lag (Übrigens wurde erst mal auf dem Parkplatz eine Pinkelpause gemacht).
Zunächst ging' s natürlich Karten kaufen und dann ab in eine doch recht schäbige schmuddelige Spelunke am Stadion.
Das neue Stadion "Louis Dugauguez" war erst im September 2001 eröffnet worden. Das bisherige Stadion, oder sagen wir der bisherige Fußballplatz lag genau neben der neuen Arena. Ein richtiges Schmuckkästchen gegenüber dem alten Stadion des CS Sedan.
Bisher war das neue Stadion bei den Topspielen der Division 1 immer ausverkauft gewesen. Aber am heutigen Abend war eher eine ärmliche Kulisse gegen das Team aus Lyon, den Tabellenvierten,  vorhanden.
Das Spiel selbst war eher ein langweiliger Kick. Verdient kam Sedan nach Sonny Andersson' s Führungstor noch zum Ausgleich in der 90. Minute. Wahrscheinlich lag es auch daran, dass sich zwei von unseren Mitfahrern das Spiel erst gar nicht angesehen haben, sondern bis zur Schließung des Bierstandes vorm Blockeingang verweilten um dort genüsslich ihr Bierchen zu schlürfen. Nach der Schließung des Bierstandes gingen die beiden übrigens nicht ins Stadion, sondern es ging wieder in die kleine schäbige Kneipe. Tja da kann man wohl nur "Bierbudenhopping" zu sagen.
Nach dem Spiel und dem aufsammeln unserer Kneipenhopper ging' s dann auf dem schnellsten Wege heim. Auf jeden Fall war die Heimfahrt sehr amüsant, was zum Größten Teil an unserm Mitfahrer Zimbo lag. Natürlich werde ich hier nicht weiter ins Detail gehen. Die Schlacht in den Ardennen war also wenig aufregend, außer vielleicht für den Bierbudenbesitzer im Stadion, der feststellen musste, dass man durch zwei Deutsche Fußballfans ganz schön schnell seine Bierreserven los werden kann. 

   
Links: Die Gegengerade des Stadion Louis Gugauguez
Rechts: Haupttribüne mit Gästefanblock

23.11.2002 1. FC Kaiserslautern - FC Bayern München 0:2
Schadenfreude ist die schönste Freude
Das angekündigte Hass-Spiel entpuppte sich als leichte Aufgabe für den FC Bayern. Durch viele Medienberichte wurde dieses Spiel, Erster gegen Letzter, zu einem besonderen Spiel aufgeblasen. Aber es kam ganz anders. Schon bei der Eingangskontrolle wurden wir, die Bayern Fans, gründlich durchsucht. Neben der Frage, ob ich Getränke dabei hatte, wurde ich auch gefragt, ob ich Bananen dabei habe ? Tja da hätten die tollen Ordner mal lieber die Westkurve der Kartoffelbauern nach gefilzt anstatt uns.
Das Spiel an sich war schnell entschieden. Nach 16 Minuten führten wir 2:0. Was aber an diesem Tag viel interessanter war, war die Tatsache, dass die angekündigten Maßnahmen des FCK, von wegen wir hauen die Bayern weg, alle im Sande verliefen. So kam es, dass die Lauterer, die völlig verunsichert spielten und viele Bälle aus einfachsten Situationen ins Aus beförderten, von uns natürlich richtig gefeiert wurden. Die Stimmung der gefürchteten FCK Fans, war auch alles andere als gut. "Heimspiel in Lautern", "Und das soll eure Hölle sein" waren nur zwei der Hits an diesem Nachmittag. Man hatte schon das Gefühl, dass wir an diesem Tag besonders viel Schadenfreude übrig hatten für unseren unterlegenen Gegner. So wurde Sammy Kuffour "Fußballgott" geboren, nach dem er mit einem gekonnten Hackentrick gleich vier Lauterer wie Statisten aussehen lies. Sogar einfachste Dinge wie ein pobliger Einwurf gingen beim FCK in die Hose (der Spieler warf den Ball von der Aus Linie ins Aus !).
Nachdem sich die Bayern zurück zogen eröffnete sich dann doch noch die ein oder andere Gelegenheit für die Pfälzer, aber alles nicht der Rede wert. Die Hölle Betzenberg war mal wieder Totenstill. Die Bayern Fans ließen nun ihrer Schadenfreude freien lauf "In Saarbrücken habt ihr keine Chance" oder "Flugzeugentführer, du bist ein Flugzeugentführer" waren in der zweiten Halbzeit angesagt. Alles in allem war es ein sehr sehr schöner Nachmittag, an dem wir endlich wieder die Bayernhasser in die Schranken gewiesen haben und uns auch noch über eine total desolate FCK Mannschaft amüsieren konnten. Bleibt nur zu hoffen, dass es wieder Gegner für uns gibt und keine Opfer.

16.11.2002 FC Chelsea - FC Middlesbrough 1:0
Chelsea Chelsea !?
Mit dem Reisebüro Welsch hatte man die Gelegenheit für 55 Euro nach London zum shoppen oder Sightseeing zu fahren. Diese Möglichkeit nahm ich natürlich gleich beim Schopfe und fuhr mit, allerdings um Fußball zu kucken. Die Fahrt war relativ langweilig. Viele Pärchen und viele Kinder waren mit an Bord. Außer dem Schuh des Manitu (Nicht so schnell Jacqueline, sonst musst du wieder kotzen) gab es nichts zu berichten. In London angekommen, konnte man eine Stadtrundfahrt mitmachen oder man konnte auf eigene Faust die City erkunden, was ich dann auch gleich tat. Meine erste Station war die Loftus Road. Hier tragen die Queens Park Rangers und seit dieser Saison der FC Fulham seine Heimspiele aus. Das Stadion liegt in einem recht dunklen Viertel, wo vorwiegend Schwarze zu wohnen scheinen. Im Fanshop von QPR fragte ich dann mal nach, ob man vielleicht einen Blick ins Stadion werfen könne. Das sei kein Problem und als die Vertretung für den Fanshopverkäufer eintraf, konnte ich mit ihn ins Stadion gehen und  einige Foto' s machen. Für einen Drittligisten ist dieses Stadion schon recht beachtlich. Zumal ja jetzt auch Fulham hier seine Liga- und Europacupspiele austrägt. 
Nachdem ich also meine Foto' s gemacht hatte ging es Richtung Stamfort Bridge, wo ich mir das Spiel Chelsea - Middlesbrough ansehen wollte. Nun musste ich mir allerdings noch eine Karte besorgen. 36 Pfund hat diese dann auch gekostet. Das ist schon recht teuer (ca. 55 Euro). Jetzt hatte ich also noch genügend Zeit um die ganzen Fanshops und Pub' s etwas abzuklappern. Die Suche nach Stadionpostkarten erwies sich hingegen als Flop, keiner der Taliban Verkäufer in den Tabaklädchen hatte Karten von der Stamfort Bridge. Auch im Mega Store von Chelsea gab es keine. Der Mega Store ist schon sehr beeindruckend. Ich kann mich nicht daran erinnern, einen so großen Fanshop gesehen zu haben, höchstens noch den in Manchester.
Mein Platz beim Spiel war auf der neuen Tribüne recht weit oben, aber ich konnte noch sehr gut kucken. Links neben mir saß so ein komischer Taliban, der nur am telefonieren war und einen riesigen Aktenkoffer dabei hatte. Rechts nahm ein Engländer Platz, der mich beim Anstoß fragte: "Who is Chelsea ?" Na ja ohne Worte.
Das Spiel an sich war ein durchschnittlicher Kick. Viele Fehlpässe, nicht unbedingt viel Spielfluss. Am Ende hatte Chelsea durch ein Tor von Babayaro die Nase mit 1:0 vorn. Die Stimmung bei Chelsea war hingegen recht ordentlich, besser wie bei Arsenal auf jeden Fall.
Nach dem Spiel ging es dann wieder Richtung Innenstadt, wo ich noch einen Abstecher bei HMV und Burger King machte. Um 22.00 Uhr englischer Zeit ging' s dann wieder Richtung Deutschland. Alles in allem ein gelungener Samstag. Chelsea ist auf jeden Fall schon sehenswert, obwohl der Verein einen Löwen in Wappen hat und auch die Vereinsfarbe blau hat, wie ein gewisser Turnverein aus München.

                   
1. Bild: Die Loftus Road von außen, Stadion von Queens Park Rangers und Fulham FC
2. Bild: Innenansicht der Loftus Road mit den drei Buchstaben "QPR"
3. Bild: Der Mega Store von Chelsea FC, der über 2 Etagen geht
4. Bild: Die "Umbro" Tribüne der Stamfort Bridge
5. Bild: Blick vom Oberrang auf die Ehrentribüne des Stadions

23.10.2002 AC Mailand - FC Bayern München 2:1
In 13 Stunden einmal Mailand und zurück
Es sollte wohl die letzte Chance für Bayern sein, sich für die zweite Gruppenspielphase der CL zu qualifizieren. Ein so frühes ausscheiden hat der Verein noch nicht erlebt. Aber es schien langsam realistisch zu werden, sollten wir in Mailand verlieren. Um 10 Uhr am 23.10. ging unsere Fahrt los. Nachdem wir noch einen Kumpel von der Arbeit abgeholt hatten, ging die Reise Richtung Mailand. Nach dem Kick in Rostock (It' s not a trick - it' s a Zoni) war ich voller Zuversicht auch in Mailand als Sieger vom Platz zu gehen. Nach 7 Stunden fahrt waren wir in Mailand. Hier ging' s nun erst mal an die doch recht überdimensionalen Fanstände, an denen es viele Souvenirs der italienischen Fußballklubs gab. Schnell wurde ich natürlich auch hier fündig. Nach einem kurzen Abstecher zu Mc Doof, wo wir es mit ein paar besonders "depperten" Össis zu tun bekamen, ging es dann zum Guisseppe Meazza Stadion. Die Eingangsbereiche wurden durch ein schmales Gitter getrennt, durch das jeder durch musste. Hier war natürlich aufgrund des großen Andrangs ein Geschiebe und Gedrücke gegeben, was schon etwas heftig war. Für kleine und zierliche Menschen wäre das wohl nichts gewesen. Endlich in der "Fußballoper" drin wurde man natürlich erst mal wieder an den 23.05.2001 erinnert. Der Tag des größten Erfolges der letzten 25 Jahre (ausgenommen des Weltpokalsieges von Tokio). Eine bombastische Arena ist das Guisseppe Meazza und für mich auch das schönste Stadion in Europa. Die Milan Fans sangen sich schon ganz gut ein und beim Einlaufen der Mannschaften versank das Stadion in Rauchbomben und Bengalos. Die Bayernfans und auch die Milan Tifosi zündelten hier ein ordentliches Feuerwerk ab. Die Milan Kurve erstrahlte in roten Bengalos, während die Bayern Fans neben Bengalen auch noch ordentlich Rauchpulver anzündeten. Zum Spiel selbst bleibt nicht viel zu sagen. Milan spielte eiskalt und clever (so wie man es normal von Bayern gewohnt ist) und Bayern spielte nur in der ersten Halbzeit gut mit und war da auch überlegen. Milan gewann das Match und Bayern droht nun erstmals das vorzeitige aus in der Champions League. Nach dem Spiel gab es natürlich noch die traditionelle Blocksperre. Die Italiener aus dem Oberrang hatten nun nichts besseres zu tun als mit Bierbechern und sonstigem Müll auf die Bayern Fans zu werfen. Natürlich wurden alle Gegenstände wieder mit der nötigen Wut und Härte zurückgeworfen. Außerdem wurden noch zwei Leuchtraketen von unserem Block nach oben in die Spaghetti' s geschossen. Das dürfte denen wohl auch nicht sonderlich gefallen haben.
Endlich am Auto ging' s dann auch gleich wieder Richtung Heimat. Um halb sieben war ich dann auch wieder zu hause, nachdem wir zuvor noch unseren Kumpel an seiner Arbeitsstelle ausgeladen hatten.
Alles in allem war es eine schöne Fahrt bis auf das Ergebnis, aber das Stadion ist halt jedes mal sehenswert.

              
Links: Das Guisseppe Meazza Stadion von außen.
Mitte: Die Milan Fans vor dem Spiel wo ordentlich Bengalo' s verbrannt wurden.
Rechts: Auch in der Halbzeit waren noch genügend Bengalen vorhanden.

31.08.2002 FC Bayern München Amateure - FC Schalke 04 1:2
Die Pokalsensation blieb trotz überragender Leistung leider aus
Endlich war es wieder soweit. Nach zwei überragenden Auftritten im DFB Pokal 1995 und 1996 spielten unsere Amateure wieder im Pokal. In der ersten Runde kam es dann auch gleich zu einem Traumlos. Pokalsieger Schalke gastierte in München. Natürlich durfte man bei diesem Spiel nicht fehlen. Außerdem war es etwas besonderes, denn wann ist man als Bayern München schon mal Außenseiter in einem Fußballspiel. Die Niederlage hatte ich eigentlich schon fest eingeplant,  die Frage war nur, wie hoch ?
Aber Respekt vor unseren Amateuren. In einer gut besetzten Hermann-Gerland-Kampfbahn konnten die Amateure durch ihren Kampf überzeugen. Die Bayern Fans ließen sich auf der Hansi-Pflügler-Tribüne (früher wohl Gegengerade) nieder. Der Club Nr. 12 hatte wieder mal eine Aktion gestartet. Alle Fans sollten in Roter Oberbekleidung erscheinen. Das sah natürlich gleich total geil aus, die ganze Tribüne in Roten Hemdchen. Obwohl gewiss einige Autofahrer gedacht haben, die uns überholten, dass wir vielleicht auf' s Ferrari Treffen wollten. Aber wir wollten doch zu unseren Ama' s, das ist doch viel geiler wie auf so ein Schrott Karossen Treffen zu fahren. Es war eine bomben Stimmung. Und jeder Bayern Fan feuerte unsere Amateure bedingungslos an. Die paar mitgereisten Schalker nahmen wir eigentlich nicht wahr. Leider ging Schalke 2:0 in Führung, was der Stimmung aber keinen ab tat. Trotz dieser Führung kamen die Amateure noch auf 1:2 heran und hatten auch noch gute Chancen auf den Ausgleich. Als Buh Männer bei Schalke hatten wir schnell deren Keeper Frank Rost und Heintje Andi Möller ausgemacht, der auch im Verlauf des Spiels dann noch rot sah. Alles in allen ein toller Auftritt unserer Amateure und vor allem super Stimmung auf der Hansi-Pflügler-Tribüne. Da kann man nur hoffen, dass wir bald wieder im Pokal für eine dicke Überraschung sorgen, verdient hätten es unsere Amateure alle mal. Auch die Ligaspiele unserer Amateure könnten sich ruhig ein paar mehr Fans anschauen, sie spielen wirklich noch mit Herzblut für uns und kämpfen um jeden Ball.

20.07.2002 Karlsruher SC - FC Bayern München 3:2
20.07.2002 FC Basel - SR Delemont 1:0
Zwei Spiele in zwei Ländern an einem Tag
In der viel zu langen Sommerpause muss man sich natürlich auch irgendwie mit Fußball beschäftigen. Da ich zu dieser Zeit im Prüfungsstress war blieb mir nicht viel Zeit zum Fußball zu gehen. Ein Freundschaftsspiel habe ich mir dann aber doch angekuckt. Der FCB gastierte mal wieder in Karlsruhe, wo es auch in der Bundesliga schon heiße Duelle gab. Das Spiel fand um 15.30 Uhr bei drückender Hitze statt. Die Hitze machte auch unseren Profi' s sichtbar das Leben schwer. Unmotiviert und lustlos spielten die Bayern. Aber selbst als Fan hatte man ja nicht richtig Lust auf diesen Sinnloskick. Am Ende verloren die Bayern 3:2. Wir waren bei den letzten beiden Toren schon nicht mehr im Stadion. Da wir noch nach Basel weiter wollten. Dort fand um 19.30 Uhr das Ligaspiel des FC Basel gegen Delemont statt. Also hieß es für unseren Fahrer kräftig Gas geben. Pünktlich zum Anpfiff waren wir dann auch mit Karte im Stadion. Der St. Jakobs Park ist ein sehr schönes Stadion. Ein reines Fußballstadion. Alles ist eng zusammen und die Tribünen gehen sehr steil nach oben. So wie man die Schweiz kennt, hat die Gemütlichkeit auch beim Fußball oberste Priorität. Das Spiel begann etwas später wie geplant. Als Schiedsrichter fungierte sogar eine Frau. Das war schon recht lustig. Denn bei jeder strittigen Entscheidung wurde die Schiedsrichterin mit Schmähgesängen vom Baseler Publikum überschüttet. Na ja sie ist ja selbst dran Schuld, wenn sie sich so was antut. Das Spiel war nicht sonderlich gut. Basel gewann am Ende verdient mit 1:0. Anzumerken ist noch, dass bei jeder Gelben Karte auf der Anzeigentafel ein Slogan eines Reisebüro' s erschien mit dem Untertitel "Beim nächsten Mal geht' s Koffer packen". Bei Fouls, bei denen ein Spieler am Boden lag erschien ebenfalls ein Slogan, diesmal von der Reha Klinik in dem es hieß "Reha Klinik Basel wünscht Gute Besserung". Das war schon so typisch Schweiz. Nach dem Spiel ging'  s dann schnell wieder Richtung Heimat. Wir haben auf jeden Fall wieder einmal einen recht vergnüglichen Nachmittag in der ach so langen Sommerpause verlebt und ich konnte mal für einen Tag den Prüfungsstress vergessen.

      
Links: Ein Blick über die Haupttribüne des St. Jakobs Park
Rechts: Die Haupttribüne und der Gästeblock des St. Jakobs Park

04.05.2002 FC Bayern München - FC Hansa Rostock 3:2
Leider keine Meisterfeier, aber trotzdem wurde gefeiert
Wieder mal ging' s mit dem Fanclub Werdorf gegen Rostock nach München. Die Chancen auf den vierten Titel in Folge waren zwar rechnerisch noch möglich, aber eigentlich konnte ich es mir nicht so richtig vorstellen. Nach dem wir um halb zwölf in München waren, hatte ich jetzt ja noch viel Zeit vorm Spiel. Also ging' s ab in den Pizza Hut und anschließend Richtung Stadion. Vor dem Spiel wurden noch die Spieler Effenberg und Sergio, sowie der langjährige Sponsor Opel verabschiedet. Das Spiel an sich war mal wieder eher langweilig. Kein Pfeffer und unbändiger Siegeswille bei den Bayern feststellbar. Aber aus den beiden anderen Stadien kam auch nicht grade frohe Kunde. Leverkusen konnte sicher siegen und der BVB gewann auch noch trotz eines 0:1 Rückstandes. Bei der Bekanntgabe des neuen Deutschen Meisters gab es zwar ein gellendes Pfeifkonzert, aber das lag wohl eher daran, dass wir es in diesem Jahr nicht geworden sind. Viele Fans gönnten den Titel doch eher dem BVB. Das ist für die Bayernfans halt das kleinere Übel, als wenn der Pillendreher Klub aus Leverkusen Meister geworden wäre.
Jetzt ging' s wieder heim. Aber die Fahrt dauerte nur kurz. Nach 30 Minuten auf der Autobahn hieß es, Pause von 30 Minuten. Na prima. Da das Bier im Bus 1,50 € kosten sollte, konnte man nun die Gelegenheit nutzen und sich im Kiosk noch mal für die Heimfahrt versorgen. Zu erwähnen sei noch, dass unser Euro-Dietrich-Schlagergott einer jungen Frau bei der Reifendruckkontrolle sehr behilflich war.
Die Stimmung im Bus wurde jetzt von Minute zu Minute besser (zumindest bei den Mitgliedern die sich über Sinn-los-Reisen.de angemeldet hatten). Wir waren zwar kein Meister, aber trotzdem wurde der Weltpokalsieger gebührend gefeiert. Nur schade, dass der Busfahrer eine ziemliche Partybremse war. Nach einer Pinkelpause sagte er durch, dass die ersten drei Reihen sich schon mal über die Reinigung des Busses Gedanken machen sollten. Oh, das waren wir. Aber ich muss dazu sagen, dass ich schon weit aus verschmutztere Busse gesehen habe. Also haben wir diese Drohung erst mal ganz ignoriert. Der Busfahrer war nun natürlich unten durch bei uns. Erst die horrenden Bierpreise und jetzt noch so was. Aber das dickste war, als der Blondie uns um halb zwölf die Musik abstellte und sagte, dass es ab jetzt keine Musik mehr gäbe und manche Leute schlafen wollten. Das wollten wir aber nicht. So kam es das wir dann ohne Musik weiter sangen und uns viel Mühe gaben, noch lauter zu singen wie vorher. Die offizielle Vereinshymne des Fanklubs "Party, Palmen, Weiber und ein Bier" wurde ebenso angestimmt wie einige Lobeshymnen auf den ganz einmaligen Busfahrer. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn wir Meister geworden wären. Das hätte ja dann ne Trauerfahrt gegeben. An musikalischer Vielfalt mangelt es jedenfalls bei uns nie.
Auf dem Parkplatz in Wetzlar kam es dann noch zur Eskalation. Unser Thomas gab einen, wie ich finde passenden Kommentar zum Busfahrer und den restlichen Sinn-Los-Reisen-Mitfahrern ab. Das hat dann wohl einer, der halbschlafenden Werdorfer falsch aufgefasst und es gab noch mal ne große Diskussion mit einem heißen Wortgefecht. Na ja was soll' s wir hatten jedenfalls unseren Spaß.
Es war wieder mal eine gelungene Saisonabschlussfahrt. Und vielleicht erinnert sich ja der Busfahrer noch an unsere Androhung: "Saisonfinale, Saisonfinale, wir kotzen jedes mal beim Saisonfinale, noch ist es ein Traum, doch der wird bald war, dann kotzen wir schon wieder zum Saisonfinale".  

30.03.2002 FC Liverpool - Charlton Athletic 2:0
01.04.2002 FC Everton - Bolton Wanderers 3:1
Sogar in Nordengland ist man vor WM-Versagern nicht sicher
Nachdem wir mit der Band am Do., den 29.03. noch einen Auftritt hatten, konnte ich mich, wie ich daheim angekommen war, gleich umziehen und mich an den Frankfurter Flughafen bringen lassen. Der Flug mit Britisch Airways verlief ganz gut. Das Essen an Bord war nicht so der Renner. In England angekommen ging' s erst mal schnell den Koffer ins Hotel bringen und dann nix wie auf Tour. Meine erste Station hieß Main Road. Wo ich mich am Stadion von Manchester City etwas umsah. War aber eher eine gespenstige Gegend dort. Sah aus wie in den Slums. Na ja Man City sind ja auch die "Blauen" aus Manchester, da kann man das schon verstehen.


Stadion von Man. City in einer öden und einsamen Gegend von Manchester

Den Rest vom Tag verbrachte ich mit ein paar Einkäufen in der City. Am Abend im Hotel bemerkte ich allerdings schon, dass ich etwas seltsame Zimmernachbarn haben musste. Es wurde laut gegen die Türen geschlagen und auch an die Wände gehämmert. Durch das laute Grölen konnte ich mir schon ungefähr ausmalen wer da neben an wohnen würde.
Am Samstag sah ich dann die Bescherung beim Frühstück. Der ganze Saal saß voll HOLLÄNDER !!! Iiiiiigitt dachte ich nur. Was soll der Scheiß. Alle auch noch schön in Orangen Jacken. Keine Frage, das waren echte Holländer. Sah man schon am Benimm. Die haben sich beim Frühstück auf den Stühlen rumgeflözt und einen Ambra gehalten. So was. Die haben sich die Hälfte vom Frühstücksbuffet mit an den Tisch genommen. Ich hab' den Stinkern dann wenigstens noch den Joghurt weg gefuttert. Außerdem war ich das ständige "Gude Morchje" auch bald leid. 
Dann hab' ich mich schnell aus dem Staub gemacht. Ab nach Liverpool. Mit dem Bus und dem Zug fuhr ich die Strecke bis ich an der Anfield Road ankam. Natürlich führte der erste Weg zum Ticket Office. Ich hoffte nur, dass ich noch eine Karten bekommen würde. Und tatsächlich ich bekam ein Ticket für 22 Pfund. Erst beim zweiten mal hin sehen sah ich wo ich überhaupt saß. Es war eine Karte für den Kop Grandstand. Wow, das hat mich natürlich Riesig gefreut. Nun hatte ich ja noch ausreichend Zeit um mich wieder etwas in der Umgebung umzusehen. Als ich dann endlich ins Stadion konnte, war ich natürlich auch schon gleich einer der ersten der drin war. Mein Platz war Reihe 4, ganz unten. Das Spiel und die Stimmung waren eher mäßig. Das Spiel war recht einseitig und Charlton konnte nie ernsthaft die "Mighty Reds" in Gefahr bringen. Wieder mal wurden in der Halbzeit, wie schon beim letzten Mal, alte Beatles Songs gespielt. Da war natürlich schon eine klasse Stimmung im Stadion. Durch Zufall lernte ich noch einen LFC Fan kennen, der mal in Weilburg für die Brauerei gearbeitet hat. Nach dem Schlusspfiff ging' s dann noch mal ausgiebig in den Reds Megastore.

                     
Links: Der berühmte Kop Grandstand von innen.
Mitte: Ecke für Charlton und man konnte hautnah die Stars vor sich sehen.
Rechts: Die gegenüberliegende Tribüne des Kop, wo ich beim letzten mal saß. 

Nach dem ich wieder in meinem Hotel angekommen war, gab es allerdings wieder einen kleinen Tiefschlag. Die Holländer liefen mir wieder über den Weg mit ihren hässlich orangenen Jacken.
Am Sonntag gab' s mal zur Abwechslung keinen Fußball. Nach dem ich das Frühstück hab sausen lassen, um nicht wieder mit den Holländern essen zu müssen, bin ich nach Liverpool gefahren und ins Beatles Museum gegangen. Sozusagen als Kontrast zum Fußball.
Am Montag stand dann noch mal ein Spiel in Liverpool an, von dem ich mir auch schon etwas mehr erhofft habe. Denn Everton und die Bolton Wanderers kämpften beide noch um den Klassenerhalt. Ich habe mich wieder zur Anfield Road bringen lassen und bin die ca. 400 m zum Godison Park gelaufen. In 15 Minuten ist man von der Anfield Road zum Godison Park gelaufen. Auch hier bekam ich schnell wieder ein Ticket. Sogar Haupttribüne.
Dann gab' s halt das obligatorische Programm. Mega Store Besuch, das Stadion etwas genauer betrachten und die kleinen Fanstände abklappern.
Im Stadion selbst machte ich erst einmal Bekanntschaft mit den Ordnern. Denn als ich ins Stadion kam und ein paar Bilder machte, kam doch gleich ein Stewart auf mich zu und sagte, dass fotografieren verboten sei. Na ja, hab dann meine Bilder gemacht, wie der Stewart nicht gekuckt hat.
Die Stimmung der Everton Fans war nicht gut. Aber die Fans der Bolton Wanderers überraschten mich doch sehr. Sie hatten wirklich einen echt starken Fanblock. Bevor das Spiel jedoch begann gab es erst mal eine Schweigeminute für die, am Samstag verstorbene Queen Mum. War wieder sehr sehr eindrucksvoll. Denn es gab keinerlei Zwischenrufe oder dummes Gelaber. Anschließend wurde dann noch die Nationalhymne gespielt.
Dann ging das Spiel endlich los. War auch wirklich gut. 1:0 Führung zur Pause für Everton und zwei rote Karten, jeweils für den FCE und die BW. Ein echtes Abstiegsendspiel also. In der zweiten Halbzeit konnte Everton das 2:0 und das 3:1 machen. Aber auch nach der 2:0 Führung konnte man deutlich sehen, dass Everton nicht auf Ergebnis halten spielte, sondern munter nach vorne weiter spielte. So ergaben sich natürlich einige gute Chancen für beide Teams. Das Spiel war somit nie langweilig. 

         
Links: Die Haupttribüne des Godison Parks von außen
Rechts: Die Everton Kurve mit der Aufschrift "EVERTON" und "EFC"

Am Abend im Hotel angekommen stellte ich fest, dass die holländischen Gäste am morgen wohl abgereist waren, welch eine Wohltat.
Am Dienstag morgen konnte ich somit ganz in Ruhe frühstücken und habe mich dann zum Flughafen bringen lassen. Ein schönes Osterwochenende ging somit zu Ende.

26.01.2002 FC Schalke 04 - FC Bayern München 5:1
Hallenfußball total für unsere Elf
Ab Herborn ging' s in zwei Autos in Kolonne nach Gelsenkirchen. Im Wagen von Thomas war neben mir noch der Bayern Max und der Leitplanken Dieter dabei. Für Unterhaltung war also bestens gesorgt. In Gelsenkirchen angekommen kamen wir dann schon das erste mal ins fluchen. Eine hochwertige Arena haben sie da, aber der Parkplatz wo wir drüber gehen mussten, war ein einziges Schlammloch. Na ja egal dachte ich, trägst du halt den Dreck in ihr neues Stadion rein. Wir mussten in den "Löweneingang". Das war schon mal ein schlechtes Ohmen. Nachdem wir mehr wie ordentlich durchsucht wurden ging' s dann endlich rein in die Bude. Es war echt lustig bei den Schalkern. Man konnte ja nur was essen und trinken wenn man sich so eine "Knappenkarte" holte. Das hab ich natürlich nicht gemacht. Der Vorbereich des Stadions wo die Bayernfans hingehen konnten war an den Enden mit dickem Plexiglas verschlossen. Man kam sich vor wie im Zoo. Nur die Affen hinter der Scheibe hatten alle blaue Klamotten an und machten komische Grimassen. Dann ging' s ab ins Stadion. Im ersten Moment natürlich schon ganz nett. Aber es ist halt doch mehr wie eine Halle und nicht wie ein Fußballstadion. Das hat mich schon gestört. Zum Spiel brauche ich ja nicht viel zu sagen. Wir blamierten uns bis auf die Knochen. War halt doch wie Hallenfußball für Bayern. Von der so abartig guten Stimmung der Schalker habe ich mir eigentlich auch etwas mehr vorgestellt. Ach eins noch: Schalkes Stadionsprecher sollte mal zum Hundefriseur gehen und sich mal was vernünftiges anziehen. Im Jogginganzug sah er nämlich aus, als wäre er soeben vom Sofa aufgestanden. Die Heimfahrt war nach diesem Spiel natürlich nicht mehr so lustig. Aber was soll' s: Lieber einmal in Schalke verlieren und dafür singen können "Wir sahen euch weinen im Fernsehen !"


Ein Blick auf die Fans des S04 in ihrer neuen Arena

05.12.2001 FC Nantes Atlantique - FC Bayern München 0:1
Schwaches Spiel, aber sehr nette Französinnen bei Mc Donald' s
Kurz vor der Abfahrt in Herborn wollte ich eigentlich noch absagen, denn ich hatte mir wohl einen Magen-Darm Virus eingefangen. Aber ich dachte mir, wer arbeiten geht kann auch zum Fußball fahren. Um 21 Uhr ging' s ab Herborn Richtung Nantes am Atlantik. Leider hatten die beiden Dietrich Brüder die Schlagerkassetten vergessen. So dass mir also nichts anderes übrig blieb als zu pennen. Morgens um acht waren wir dann endlich in Nantes. Wir waren die erstem am Stadion. Das französische Gedudel im Radio ging mir zu dieser Zeit schon ziemlich auf den Sack. Wir standen nun auf dem Parkplatz und haben noch mal alle bis halb 10 gepennt. Dann ging' s raus. Jetzt wollten wir doch mal in die Innenstadt fahren. Gemeinsam mit unseren 6 Leutchen haben wir uns mal die Innenstadt und auch die Burg angesehen. Nachdem wir alle unsere Postkarten und Briefmarken gekauft hatten, trennten wir uns dann. Ich ging mit Thomas ins Mc Donald' s wo wir es ganze 4 Stunden aushielten. Ganz besonders nett war es, mit Französinnen zu reden, die kein Deutsch konnten. Denen haben wir dann nämlich mal ein paar schmutzige Wörter an den Kopf geworfen und bekamen immer mit einem schönen lächeln auf den Lippen ein freundlichen "des Allemand' s" zu hören. Recht früh und gut gelaunt ging' s dann auch ans Stade Beaujoire. Wir standen ziemlich lange vor dem Eingang. Es regnete und es war eklig kalt. Als wir dann "drin" waren gab' s erst noch schnell einen Hot Dog und dann nix wie rein ins Stadion. Ein schönes Stadion mit einer guten Stimmung, wie auch schon in Lyon. Die "Kanarienvögel" aus Nantes machten doch einen recht netten Eindruck. Das Spiel war eher langweilig. Die Stimmung im Block war aber trotzdem gut, wie so oft bei Europacup Auswärtsspielen. Nach dem Spiel und der traditionellen Blocksperre ging' s dann nix wie heim. Christian fuhr jetzt, er war am Nachmittag erst mit dem Flieger angereist, da er noch Schule hatte. Wie ich am nächsten morgen erfuhr hatte er mal wieder einen kleinen Bleifuß und wir wurden bei Paris geblitzt. Endlich wieder daheim ging' s dann erst mal unter die Dusche und meine Knochen wurden wieder sortiert nach der doch langen Fahrt.

24.11.2001 FC Bayern München - 1. FC Nürnberg 0:0
Blutspenden für Udo Bassemir
Beim Bundesligaspiel gegen den Club wurde zum Blutspenden für Udo Bassemir aufgerufen. Da er an Leukämie leidet und dringend einen Knochenmarkspender benötigte. Alle Fans waren aufgerufen sich ein paar Milliliter Blut entnehmen zu lassen, um so vielleicht Udo Bassemir oder einem anderen Leukämie Patienten das Leben zu retten. Der FC Bayern hatte in zwei Zelten alles organisiert. Ich habe mich dann auch dazu bewogen mein Blut zu spenden, obwohl ich eigentlich nicht so auf Spritzen stehe. Aber mir war' s in diesem Moment egal, vielleicht kann man ja jemand damit helfen. Außerdem bot sich dieser Termin an, um sich in die Knochenmarkspenderdatei aufnehmen zu lassen. Denn eine Registrierung in die Datei kostet normal 50 Euro. Diese Kosten sind aber diesmal nicht entstanden, da man sich wohl darauf geeinigt hat, dass der FCB alle anfallenden Kosten tragen wird. Es ist übrigens nicht das erste mal, dass der FC Bayern sozial tätig wird, aber es wird stets darauf geachtet, dass die Engagements der Bayern nicht in die Öffentlichkeit gelangen. Nach dem Blutspenden ging' s dann ab ins Stadion. Wir bekamen ein mäßiges Spiel zu sehen, in dem Pizarro noch einen Elfer verschoss. Kampa hielt an diesem Mittag einfach alles was auf sein Tor flog. Das erste 0:0 was ich vom FCB sah. Die Clubberer allerdings, waren nach dem Spiel völlig aus dem Häuschen. Die feierten den Punkt, wie andere Vereine Meisterschaften feiern. Da sieht man doch, dass der Club selten feiert. Und ein bayrisches Sprichwort besagt ja: "Der Club is eh a Depp".

14.10.2001 Sportfreunde Siegen - FC Bayern München / Amat. 3:1
Siegerland - Hirnverbrannt, und mitten drin unsere Amateure
Einen Tag nach dem grandiosen 5:1 im Derby gegen die Turner ging' s nach Siegen zu den Bayern Amateuren. Auch das war wirklich mal was neues. Die Siegerländer sind ja von Haus aus ein komisches Völkchen. So durften wir nicht auf den großen Parkplatz hinterm Stadion fahren, da der für Ehrengäste reserviert war. Wie viele Ehrengäste da waren konnte man nach dem Spiel eindrucksvoll feststellen. Auch die Stadionkontrollen fielen ganz weg. Die Quittung dafür bekamen die Siegener Fans dann beim Einlaufen der Mannschaften. Eine dicke schwarze Rauchbombe wurde gezündet. Der stinkende schwarze Rauch zog gemächlich auf die Haupttribüne, so dass die Sicht in den ersten Minuten ziemlich dunkel gewesen sein muss. Ein 50er Bus aus München war angereist und auch sonst konnte man viele bekannte Gesichter treffen im Block, der natürlich im Vergleich zu Bundesligaspielen sehr schwach besetzt war. Aber die Stimmung war um so besser. Unser Team versuchte alles, aber leider kamen wir über eine 1:3 Niederlage trotz unseres Weltmeisters Hansi Pflügler in der Abwehr nicht hinaus.
Als wir dann aus dem Stadion kamen, mussten wir uns natürlich gleich so ein paar aufmüpfigen Siegenern stellen. Die meinten sie wären jetzt die Größten, denn sie haben die Amateure des Champions League Siegers weg gehauen. Wow, bravo. Unsere Antwort war kurz aber passend. "Am Mittwoch spielen wir in der Champions League und ihr kuckt zu".

15.09.2001 FC Bayern München - SC Freiburg 1:0
Das Trauerspiel
Spiele gegen die Badenser sind für mich ja seit April 2001 was ganz besonderes. Aber dieses Spiel sollte eine ganz neue Erfahrung mitbringen. Wie unwichtig doch der Fußball sein kann. Das Spiel fand vier Tage nach den Terroranschlägen in den USA statt. Es wurde sogar über eine Absage des Spieltages nachgedacht. Aber nun fand er doch statt. Ein bisschen mulmig war einem schon vorm Stadion. Denn die Tore wurden erst um halb drei geöffnet. Ich fragte einen Polizist warum heute so spät. Er sagte nur, dass was verdächtiges im Stadion gefunden worden sei. ich dachte mir, dass es hoffentlich ein Trittbrettfahrer war. Im Stadion selbst war an diesem Tag alles anders. Keine Werbebanden, keine Musik und kein Rahmenprogramm. Eine gespenstige Stille war zu spüren. Um kurz vor halb vier ergriff dann unser Stadionsprecher erstmals das Wort. Er sagte ein paar Zeilen zu den Anschlägen und verlass die Mannschaftsaufstellungen. Statt den Werbebanden war rings um das Spielfeld eine Bande mit der Aufschrift "Give peace a chance" aufgestellt. Beim Einlaufen der Mannschaften wurde dann dieser Titel von John Lennon gespielt. Eine Schweigeminute wurde dann abgehalten. Natürlich blökten einige Idioten dazwischen. Das Spiel und die Stimmung waren sehr gedämpft. Man merkte, heute war nichts wie sonst. Bayern dominierte und Freiburg konnte von Glück reden, dass sie nicht früher hinten lagen. In der 89. Minute machte Elber den hoch verdienten 1:0 Siegtreffer. Der Torjubel war einmalig. Er machte symbolisch eine Friedenstaube.

24.08.2001 FC Bayern München - FC Liverpool 2:3
25.08.2001 FC Zürich - Grashopper Zürich 1:3
Verschwitzt und stinkig im noblen Monaco unterwegs
Zwei Tage in Sachen Fußball unterwegs. Los ging' s am Donnerstag Abend um 21.00 Uhr. Abholung, wie gewohnt vor der Haustür. Schon auf den ersten Kilometern kam es zu kleinen Unstimmigkeiten. Thomasz wollte uns überreden am Samstag nach Burghausen, statt nach Zürich zu fahren. Dort spielten die Amateure. Aber es war eine Strecke von 1.000 Km. Da der Christian fuhr, dachte wohl keiner richtig nach, was das für Strapazen sind. Wir fuhren die ganze Nacht durch. Am anderen Tag um 14.30 Uhr waren wir endlich im warmen Monaco. Monaco gilt ja nicht gerade als Fußballhochburg. Das merkte man auch schon bald. Denn als man verschwitzt und mit schmierigen Haaren durch die Stadt latschte wurde man doch schon vom ein oder anderen Bürger etwas komisch betrachtet. Das übliche Tagesprogramm bei Europacup Spielen wurde abgespult: Stadtbesichtigung, ein paar Fotos schießen, Postkarten kaufen und ein Mc Donald' s aufsuchen um die Karten zu schreiben. Nach dem dies alles erledigt war ging' s an Stadion Louis II. Leider waren fast keine Liverpool Fans da. Das heißt in Sachen Stimmung hatten wir dicke die Oberhand. Die Stimmung war auch echt klasse. Was man vom Spiel weniger behaupten kann. 0:3 nach 47 Minuten in Rückstand. Aber am Ende kam doch noch eine versöhnliche 2:3 Niederlage raus.

                  
Links: Sicht in den Hafen von Monaco
Mitte: Das Stadion Louis II von außen
Rechts: Ein Blick aus unserem Block auf die Haupttribüne

Dann ging' s mit dem 9er Bus zu unserem 200km entfernten F1 Hotel, wo wir so gegen 2.00 Uhr nachts erschöpft ankamen. Jetzt kam der nächste Schock. Ein Zimmer was von uns gebucht war, war bereits von fremden Leuten belegt. Also wurden die 3 Zimmerlosen auf andere Zimmer verteilt. Marc schlief bei uns mit. Allerdings auf dem harten Boden.
Nach dem Frühstück bei Mc Donald' s ging' s jetzt weiter nach Zürich. Es wurde nicht weiter drüber diskutiert. Denn unser Fahrer sprach auch mal ein Machtwort, zu recht. In Zürich angekommen kauften wir uns dann schnell noch alle Karten und hinein ins Vergnügen ging' s. Leider war das Spiel nicht ausverkauft. Und auch die Stimmung war nicht sonderlich. Die Schweiz ist halt nicht unbedingt ein Fußball Land. Bei den Gästen vom GCZ spielte der uns noch bestens bekannte Stephane Chapuisat. Da hatten wir dann auch gleich einen gefunden, den wir richtig auspfiffen. Die Fans im FCZ Block haben anscheinend irgendwas geraucht, denn es roch doch ziemlich nach irgend einem Stöffchen. So kam es dann wohl auch, dass sich einige Fans von ihnen gegenseitig ein bisschen unfreundlich angingen.
Nach dem recht guten Kick ging es dann nichts wie heim. Und ich freute mich wieder auf eine schöne Dusche und auf mein Bett.

         
Links: Die Gegenkurve mit Gästeblock im Letzigrundstadion
Rechts: Die Haupttribüne des Letzigrundstadions

11.08.2001 Bayer 04 Leverkusen - FC Bayern München 1:1
Der Hexenkessel von Leverkusen - gesichert wie Fort Knox
Mit dem Wochenendticket fuhren wir mal nach Leverkusen. Am Stadion angekommen fanden wir dann auch gleich ein schönes Mc Donald' s. Wir hatten ja auch noch massig Zeit. Also kam einer von uns auf die Idee mal bei dem Tischfußballspiel mit echten Leuten mitzumachen. Also suchten wir uns ein paar Leutchen und meldeten uns unter dem Namen "Hessenmob" an. Man hing an Stangen wie beim Tischfußball und spielte mit einem Filzball. Wir gewannen klar gegen einen Lev. Fanklub (wie im richtigen Leben halt). Danach bin ich noch mal ne Runde ums Stadion gelaufen, ist man ja schnell rum. Aber dann ging' s hinein ins Stadion. Was die Ordner bei der Kontrolle abgezogen haben, war allerdings mehr als lächerlich. Alles aber wirklich alles wurde durchsucht. Einige mussten sogar ihre Schuhe ausziehen und Smint Dragees wurden eingesammelt. Das war einfach nur lächerlich. Auch eigene Getränke waren verboten, es hieß Bayer Leverkusen hätte es ausdrücklich untersagt, sie wollen ihre eigenen Getränke verkaufen. (Natürlich wurde nix gekauft, damit der Konzern nicht noch mehr Kohle kriegt). Na ja bei einem Stadion mit 22.500 Plätzen kann man ja auch locker jeden so durchsuchen, nicht alles das Calli Calmund jeden per Handschlag begrüßt hätte. Das Spiel war ganz passabel. Wir spielten 1:1 und waren zufrieden. Die Stimmung der Leverkusener war allerdings ziemlich dürftig. Na ja wie der ganzer Verein eben. Die Bayern Fans überzeugten durch wieder heraus gekramte "Kokser Christoph Daum" Gesänge. Alles in allem ein schöner Nachmittag in Leverkusen.

30.05.2001 TuS 1910 Driedorf - SSV Dillenburg 1:3
Der absolute Höhepunkt der Saison 2000/2001
Eine Woche nach dem Erfolg in der Champions League des FC Bayern war auch für den TuS Driedorf ein großer Tag gekommen. Das Endspiel im Kreispokal stand an. Und sogar ich, der sich sonst nur selten beim TuS blicken lässt, war diesmal dabei. Das Spiel fand in Herborn statt. Ich habe mich mit meinem Onkel durch den Seiteneingang rein geschlichen und wir hatten uns ein schönes Plätzchen unter der Sprecherkabine ausgesucht. Dillenburg war hoher Favorit. Aber unser Team konnte lange Zeit gut mithalten und ging sogar 1:0 in Führung. Die Stimmung war echt bombig in diesem Hexenkessel. Die Dillenburger "Ultras" hatten sogar ein eigenes Transparent auf dem dick und fett "ULTRAS" draufstand. Dann noch die einfallsreichen Fangesänge dazu und natürlich eine Buttel Bier in der Hand. Das war schon beeindruckend was der Mob aus Dillenburg hier abzog. Der TuS hat ja auch einen eigenen Fan Club. Aber ich glaube es sind eher mehr Frauen drin wie Männer, denn gesangstechnisch konnten sie ihnen leider nichts entgegen setzen, obwohl es eigentlich nicht schwer gewesen wäre. Deshalb mein Aufruf an den TuS Fan Club: Lasst euch mal ein paar Supporter Songs einfallen !!!
Aber nach den ganzen aufregenden Spielen mit dem Champions League Finale, dem UEFA Cup Finale und dem Meisterschaftsfinale in Hamburg war dies eine echt schöne Abwechslung. Und der TuS hat sich teuer in diesem Pokalendspiel verkauft.

23.05.2001 FC Bayern München - CF Valencia 1:1 n. V. 5:4 n. E.
25 Jahre - jetzt ist der da
Schließ die Augen und denk an Mailand ! Wie oft mache ich dies noch heute. Einfach unvergesslich dieser Tag. Schon seit dem erreichen des Endspiels ging mir nichts anderes mehr im Kopf rum, als der 23.05. Zuviel hatte ich 1999 leiden müssen um diesem Spiel gelassen entgegen zu schauen. Am 22.05. um 22.00 ging' s dann endlich Richtung Mailand. Im Bus habe ich versucht zu schlafen, aber es ging bei diesem Spiel nicht. Morgens um 8.00 Uhr waren wir dann am Guiseppe Meazza Stadion. Von außen sah es schon ganz schön bombastisch aus. Wie wird es wohl erst von innen aus sehen, dachte ich. Aber bis zum Einlass war noch Zeit. Also ging' s mit Uwe Meuser ab in die Innenstadt. Oder sagen wir mal Richtung Innenstadt. Auf die Mailänder Scala hatte ich eigentlich keinen Bock. Deshalb habe ich Postkarten gekauft und wir haben uns eine Pizzeria gesucht. Man glaubt gar nicht, wie schwer es ist in Mailand eine vernünftige Pizzeria zu finden. Dann ging' s wieder ans Stadion und es begann das lange warten bis die Tore sich endlich öffneten. Aber dann, nix wie rein. Es war ein ziemliches Treppengesteige bis ich am Eingang war, wo ich hin musste. Der erste Eindruck vom Stadion war überwältigend. Für mich ist das Guiseppe Meazza neben dem Bernadeu und dem Old Trafford das schönste Stadion Europas.
Auch die spanische Kurve war schon gut gefüllt. Das Spiel rückte langsam näher und die Aufregung stieg bei mir ins unermessliche. Der FCB hatte die Spider Murphy Gang mitgebracht. Die sollten den Fans richtig einheizen. Bei mir löste das aber eher Panik aus. Denn beim Halbfinale 1991 gegen Belgrad und beim Finale 1999 gegen ManU spielten sie ebenfalls vorher. Die Spiele endeten beide 1:2 für den Gegner. Die German Tenors sangen auch noch. Aber das hatte mit Fußball wirklich nichts mehr zu tun. 
Dann ging' s endlich los. Und wie. 2. Minute umstrittener Elfmeter für Valencia. Tor, 1:0 Mendieta, scheiße das fängt ja gut an. Dann wenige Minuten später gibt der Schiri nach Foul an Effe einen Elfer für uns. Aber Scholli scheitert an Canizares. Na wunderbar. Bayern überzeugte und irgendwie hatte ich das Gefühl, das wir heute nicht verlieren würden. In der 50. Minute bekamen wir dann auch einen umstrittenen Elfer den Effe verwandelte. Gott sei Dank. Mir fiel ein Riesenstein vom Herzen. Nach 90 Minuten plus 30 Minuten stand es 1:1. D . h. Elfmeterschießen entscheidet. Wir waren die klar überlegene Mannschaft im Spiel und ich dachte nur, es kann doch nicht sein, dass wir wieder verlieren. Canizares ging als erster ins Tor. Ich kuckte nur in den dunklen Nachthimmel und dachte, wenn es einen Fußballgott gibt, dann gewinnen wir heute. Bitte lass uns heute gewinnen. Sergio war der erste Schütze. Doch was machte er, er verschoss. Nun dachte ich für einen kurzen Moment: "Wir gewinnen den Cup doch". Denn der verschossene Elfer, die Überlegenheit im Spiel und dieser Fehlschuss sagten mir irgendwie, dass wir es doch packen.
Die nächsten 4 Schützen trafen alle. Dann hielt Olli gegen Zahovic und Andersson konnte den Ausgleich im Elfmeterschießen machen. Aber auch er scheiterte wieder, so eine verdammte Scheiße aber auch. Aber Kahn hielt auch den nächsten Elfer von Carboni. Es war wieder alles offen und an Spannung nicht mehr zu überbieten. Ich zitterte und spielte nervös an den Franzen meines Bayern Schals. Die nächsten 4 Spieler verwandelten alle sicher. Der erste der nun verschießt hat das Spiel wohl verloren. Thomas Linke kam auf uns zu mit dem Ball in der Hand. Nun wurde mir allerdings noch mehr flau im Magen. Aber egal da mussten wir nun durch. Linke verwandelte und nun lag es ganz alleine an Olli uns zum Pott zu führen. Pellegrino kam und wollte den Ausgleich schießen. Wenn Kahn hält sind wir die Nummer eins Europas. Ich stand genau hinterm Tor, habe aber während des gesamten Elfmeterschießens mir immer etwas die Augen zu gehalten. Pellegrino lief an und schoss auf' s Tor. Ich sah nur noch wie der Ball nach rechts zur Seite flog und Olli Kahn Richtung Mittelkreis los rannte. Dann bin ich rückwärts auf meinen Sitz gefallen und konnte eigentlich nicht glauben das es vorbei war. Ich saß erst mal, wohl als einziger, auf meinem Sitz und dachte komischerweise an das Finale von 1999. In diesem Moment wollte ich nur noch für mich sein, ganz alleine. Erst als mich Christian feste aufrüttelte und mich umarmte war ich wieder irgendwie mit meinen Gedanken in Mailand. Neben mir stand ein Italiener der mir auf die Schulter schlug und immer zu "Bavaria Bavaria bravo bravo" rief. Als ich wieder aufstand waren schon keine Spieler mehr von Valencia zu sehen. Das Siegertreppchen stand bereit und unsere Mannschaft war bereit den Europacup entgegen zu nehmen. Endlich war es geschafft, als Effenberg den Cup in den Himmel hob wusste ich das es wirklich kein Traum mehr war. Unser Traum ist wahr geworden. Aber so richtig begriffen, was eigentlich passiert war, habe ich es erst am nächsten Tag als ich wieder daheim war und im TV sah, dass 1 Mio. Menschen unser Team in München feierten. Meine Mitmenschen haben dies dann spätestens am Freitag begriffen, als ich mir in Herborn meine Haare knall rot färben lies. Übrigens auf der Heimfahrt habe ich nicht gefeiert, sondern feste geschlafen. Ich war viel zu ko um in irgendeiner Form zu feiern. 

Hier noch mal ein paar Daten zum Spiel:

Aufstellung:
Kahn, Sagnol (46.Jancker), Kuffour, Linke, Andersson, Lizarazu, Salihamidzic, Hargreaves, Effenberg, Elber (100.Zickler), Scholl (108.Sergio)

Tore:
0:1 Mendieta (3.,Elfmeter), 1:1 Effenberg (50.,Elfmeter),
Tore im Elfmeterschießen:
Sergio verschießt, 0:1 Mendieta, 1:1 Salihamidzic, 1:2 Carew, 2:2 Zickler, Kahn hält gegen Zahovic, Canizares hält gegen Andersson, Kahn hält gegen Carboni, 3:2 Effenberg, 3:3 Baraja, 4:3 Lizarazu, 4:4 Kily Gonzales, 5:4 Linke, Kahn hält gegen Pellegrino


Wohl eine der besten Choreographien, die der Club Nr. 12 jemals auf die Beine gestellt hat

19.05.2001 Hamburger SV - FC Bayern München 1:1
4 Minuten war Schalke Meister, dann siegte die Gerechtigkeit
Mailand vor Augen und den HSV im letzten Bundesligaspiel der Saison 2000/2001. Mit dem Fan Club Erda ging es ab nach Hamburg. Eigentlich hatte ich erst keine Lust nach Hamburg zu fahren, denn uns reichte ein Punkt zur Meisterschaft und das sollte gegen die eher schwachen Hamburger kein Problem sein. Aber ich tat' s dann doch. Erstmals war ich in der AOL Arena. Ein schönes Stadion. Allerdings war mein Platz recht weit oben und weit weg vom Geschehen. Das Spiel begann schon mit 5minütiger Verspätung. Denn die HSV Fans hatten mal wieder ihren Obsthändler geplündert und schmissen viele viele Bananen in Kahns Strafraum. Die verlorene Zeit, die dadurch entstand sollte sich nachher noch als schlimmste Zeit in der Schalker Vereinsgeschichte rächen. Das Spiel war noch nicht angepfiffen, da stand auf der Anzeigentafel schon groß S04 - Haching 0:1. Der Jubel war natürlich groß bei uns. Aber mit einer Niederlage von Schalke rechnete ich eigentlich nicht. Nachdem die Ordner dann die Bananen aus dem Strafraum entfernt hatten ging auch unser Spiel los. Die Bayern waren eher schwach an diesem Nachmittag. Viel interessanter war das Ergebnis aus Schalke. Mittlerweile führten S04 mit 5:3. Bei uns stand es bis zur 90. Minute 0:0. Aber es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass uns ein reguläres Tor in der 56. Min. durch Carsten Jancker "Fußballgott" aberkannt wurde.
In der 90. Min. gab es dann einen Freistoß für den HSV. Ich war eigentlich schon in Feierlaune, denn wir hatten uns gut durchgemogelt bis zu diesem Zeitpunkt und ich glaubte nicht das noch etwas passieren würde. Aber es kam natürlich anders. Barbarez, der komische Kauz, köpfte in der 90. Minute das 1:0 für den HSV. Mein erster Gedanke war natürlich Barcelona 1999. Sollten wir wirklich noch einmal so einen Scheiß durchmachen ? Die Fans vom HSV rasteten völlig aus. Sie geilten sich einzig und allein an unserem Leid auf, mehr nicht. Aber es wurde noch mal angestoßen. Die HSVer waren schon kräftig am feiern. Ich war total bedrückt und konnte es nicht fassen. Aber auf einmal nahm der Keeper des HSV noch einen Rückpass mit der Hand auf. Das war natürlich regelwidrig und wir bekamen einen Freistoß. Ich machte mir aber keine großen Hoffnungen, denn in 90% dieser Freistöße landet der Ball irgendwo, aber nie im Tor. Nun wurde natürlich kräftig diskutiert, was diese Entscheidung soll. Dadurch, dass das Spiel 5 Minuten später begann und nun noch diskutiert wurde, war es schon kurz vor halb sechs. Die Schalker feierten schon die Meisterschaft. Aber wir hatten noch die Chance zum Ausgleich. Es war die allerletzte Chance. Unser letzter Schuss in dieser Saison sollte es werden. ich war wieder total nervös was nun passierte. Effe, Hargreaves und Andersson standen bereit. Dann ertönte der Piff und Andersson lief an. Er drosch das Ding ins Tor rein, geil !!!!!!!
Jetzt brachen alle Dämme bei uns. Und ich fand mich auf einmal eine Reihe weiter unten wieder. Wir waren wieder Meister in aller letzter Sekunde. Nun konnte man schon ein paar vereinzelte Stinkefinger in Richtung der der HSVer beobachten, die sich natürlich jetzt in ihren Arsch beißen konnten.
Die Schalker Meisterfeier dauerte nur 4 Minuten, dann schoss Andersson den verdienten Ausgleich.
Den HSV Fans kann ich nur raten, das nächste mal erst nach dem Spiel den Gegner nieder zu machen und die vielen Bananen lieber zu essen anstatt dem weltbesten Torhüter in den Strafraum zu werfen.
Und für Schalke bleibt mir nur noch zu sagen: Seid nicht traurig, denn vier Minuten Deutscher Meister war der ewige zweite aus Leverkusen noch nie :-).

13.04.2001 FC Liverpool - Leeds United 1:2
14.04.2001 Manchester United - Coventry City 4:2
Unterwegs im Mutterland des Fußballs
Auch nach England muss man als Fußballfan mal reisen. Ich hatte schon länger mit dem Gedanken gespielt einmal an die Anfield Road zu fahren nach Liverpool.
An Ostern war es dann soweit. Ich hatte ein Hotel in Manchester, was ca. 5 km von der nächsten Railway Station entfernt war. In Manchester angekommen musste ich mir erst mal den passenden Bus suchen, der mein Hotel anfuhr. Als ich an der Haltestelle ausstieg war ich schon sehr überrascht. Rechts ein Autohaus und links eine Spielhalle. Sonst nur Wiese und Hügel. Und  wo war mein Hotel, bitte ???
Ich ging noch ein paar Schritte einen Hügel rauf, dann sah ich es. Oh, dachte ich: Links neben dem Hotel eine heruntergekommene Tanke die aber schon dicht war, rechts eine Kneipe, da waren aber auch schon die Fenster kaputt geschlagen und vorm Hotel ein Riesenschlammloch, dass durch Bauarbeiten zustande kam. Na ja was soll' s. Ich muss aber sagen, das Hotel war sehr gut. Gute Zimmer und auch gutes Frühstück und nettes Personal.
Am ersten Tag ging nicht mehr viel. Ein bisschen in die Stadt gehen, die großen CD Läden durchstöbern, bei Sportpages vorbei schauen und den obligatorischen Gang zu Burger King, oder war' s doch Mc Donald' s ?
Am Freitag war' s dann soweit. Mit dem Zug ab nach Liverpool, wo der LFC gegen Leeds spielen sollte. Karte hatte ich keine. Im Zug traf ich 3 Schweden, die auch nur wegen Fußball da waren. Die konnten nicht glauben, dass man aus Deutschland ohne Karte hierher fährt. Sie hatten über eine Agentur Tickets bekommen und haben dafür rund 400,00 DM bezahlt. Aber ich war schon früh am Stadion und hatte keine Angst, keine Karte mehr zu bekommen. Echt typisch englisch ist die Anfield Road. Mitten im dicht besiedelten Wohngebiet liegt das Stadion. Wenn man so was sieht, dann denkt man noch sehr lange daran. Ich ging also erst mal zum Ticketoffice um zu fragen ob es noch Restkarten gibt. Und tatsächlich ich bekam noch eine für rund 21 Pfund.
Nun hatte ich viel Zeit und habe mich noch etwas am Stadion umgesehen.
Als es endlich soweit war das wir ins Stadion konnten freute ich mich riesig, dass ich endlich hier sein durfte. Mein Platz war genau gegenüber von der legendären "Kop-Tribüne". Das Stadion ist zwar "nur" für knapp 40.000 Fans, aber es gefällt mir trotzdem sehr sehr gut.
Als die Mannschaften einliefen war dann auch der erste Höhepunkt gekommen. "You' ll never walk alone" wurde eingespielt. Allerdings nur bis zum Refrain, dann ging das Tonband aus und die Fans sangen alleine weiter. So ein lautes und geiles Vereinslied habe ich noch nie gehört vorher. Einfach umwerfend, welch Geräuschpegel der Kop erzeugte.
Die Teams stellten sich in einem Kreis um den Mittelkreis. Es gab eine Schweigeminute für die Opfer der Sheffield Katastrophe von 1989. Ich wollte ein Foto machen, vom Mittelkreis, aber ich traute mich nicht, da mein Foto so laute Stimmen macht. So eine leise Schweigeminute habe ich noch nie gehört. Kein Mucks, kein Zwischenruf von niemanden. Auch nicht von den Leeds Fans die in dem Block unter mir saßen, machte keiner einen Brumm. Das ist eben auch typisch Englisch - Sportlich immer fair zu sein. Nur vereinzelte Handy' s und die Vögel konnte man hören. Dann pfiff der Schiri und sofort war die Stimmung wie auf den Punkt genau wieder wie vor der Schweigeminute. Das Spiel an sich war ziemlich gut. Leeds gewann 2:1. Danach ging' s noch in den LFC Fan Shop und dann ging' s wieder rüber nach Manchester. Am Abend spielten noch die Bolton Wanderers. Da wollte ich dann von Manchester aus direkt weiter. Aber der Zug aus Liverpool blieb auf einmal mitten in der Walachei stehen. Geschlagene 25 Minuten standen wir da. Dann ging' s weiter. War wohl irgendein Defekt, denn wir stiegen an der nächsten Haltestelle alle um. Somit konnte ich Bolton vergessen. Na ja, bin ich halt zu Pizza Hut.

         
Links: Der berühmt berüchtigte "Kop"
Rechts: Die Gegengerade an der Anfield Road

Am Samstag ging' s dann ins schon bekannte Old Trafford. ManU spielte gegen die abstiegsbedrohten Kicker von Coventry City. Auch hier holte ich mir mein Ticket am Ticket Office. Die beiden Spiele waren ausverkauft, aber ich bekam noch für beide Karten. Die ManU Spieler kamen mit ihren privaten PKW' s vorgefahren. Man stand quasi nur durch ein Wellenbrecher getrennt hautnah an ihnen. Das war schon toll, wie die Stars, Beckham, Giggs, Scholes vor einem durch liefen und mit den Fans einen Plausch hielten. Das wäre wohl in Deutschland undenkbar. Das Spiel war entgegen den Voraussetzungen kein Einbahnstraßenfußball. Denn Coventry ging überraschend in Führung und hielt lange gut mit. Aber man hatte schon das Gefühl, das ManU bei Bedarf stets einen oder zwei Gänge höher schalten konnte. So gewannen sie dann auch verdient mit 4:2. Da ich ziemlich weit oben auf der Vodafonetribüne saß, habe ich auch gefroren wie ein Irrer. Der Wind pfiff direkt über die eine Tribüne ins Stadion. An diesem Tag war typisch englisches Wetter. Nass und kalt. Die Schweden vom Vortag traf ich übrigens auch wieder.
Nach dem Spiel ging' s ab in die City. Natürlich war noch mal Pizza Hut angesagt und dann fuhr ich ins Hotel, denn am nächsten Tag ging der Flieger Richtung Deutschland. Aber es wird nicht das letzte mal gewesen sein, dass ich nach England zum Fußball gefahren bin. Ist halt alles anders bei den Tommy' s. Die sind alle viel cooler drauf und auch wesentlich freundlichere Platzordner und Polizisten findet man in England. 

         
Links: Blick auf die Haupttribüne des Old Trafford
Rechts: Der Vorplatz des Stadions, mit Ticket Office und Spielereingang

07.04.2001 Borussia Dortmund - FC Bayern 1:1
Das Stadion quasi vor der Tür - aber um 7 Uhr morgens daheim
Der ewige Schlager BVB - FCB stand mal wieder an. Mit dem Bus vom Basti ging' s ab in den Ruhrpott. Vor dem Spiel hab ich mich ein bisschen am Stadion umgesehen und natürlich noch zwei von den einmaligen Bratwürstchen am Stadion Rote Erde gegessen.
Das Spiel war abends und wir hatten vor, nach dem Spiel, noch mal nach Düsseldorf in die Altstadt zu fahren.
Die Voraussetzungen für uns waren eigentlich gut, denn Dortmund ist mittlerweile einer unserer Lieblingsgegner. So kam es dann auch das wir nach 3 Minuten in Führung lagen. Allerdings hätte der Schiri an diesem Tag besser im Bett bleiben sollen. 2x rot für Bayern, 1x rot für den BVB und unzählige gelbe Karten. Den Punkt konnten wir wie einen Sieg feiern, da wir die meiste Zeit des Spiels in Unterzahl spielten. Die Stimmung war vom BVB relativ bescheiden. Dafür, dass man sich gerne damit brüstet die größte Stehtribüne Europas zu haben, war diese sehr sehr leise. Aber das viel uns schon öfter auf, dass die BVB Fans nur laut sind, wenn ihr Team führt. Sind wohl doch viele Erfolgsfans dabei.
Nach diesem aufregenden Spiel ging' s dann ab nach Düsseldorf, wo wir so gegen 1 Uhr nachts ankamen.
Nach dem Besuch bei Mc Donald' s ging' s dann gleich in die Zille. Wo wir uns auch sofort ein Altbierfässchen bestellten. Hier hielten wir es nun aus bis morgens um 4 aus. Zwischendurch traf man noch ein paar andere Bayern Fans aus Aschaffenburg. Außerdem schlichen noch zwei kahl geschorene Fortuna Fans um uns rum, die mit unserem Thomasz, der schon gut dabei war, Streit anfangen wollten.
Dann begann der mühevolle Heimweg.
Als wir uns endlich entschlossen zu fahren, hatten wir erst mal Mühe unseren Thomasz mitzuschleifen. Der legte sich dann noch mal vor der Tür mit ein paar "Urbazis" an. Aber war schon ok. Ach übrigens, aus der Nachbarkneipe kam auf einmal einer rausgeflogen, der wohl kräftig Prügel bezogen hatte.
Endlich am Auto angekommen ging die Fahrt dann los. Aber nicht lange. Ein Stopp war angesagt, da sich doch einer der Mitfahrer etwas übernommen hatte in der Altstadt und mal dringend kübeln musste (Den Motorroller konnten wir leider nicht mehr rechtzeitig aus dem Weg räumen). Nach zwei weiteren Stopps (natürlich sind wir immer noch in Düsseldorf) passierte es dann. Beim Einstieg in den 9er Bus wurde die Seitentür etwas schwungvoll nach vorne gezogen. Dabei gab es einen Riesen Knall und die Seitenscheibe zersprang in tausend Teile. Na bravo. Morgens um halb fünf in Düsseldorf ohne Seitenscheibe heim fahren und das am 7. April.
Auf der nächsten Tanke wurde dann schnell ein Umpack Plastiksäcke besorgt und die Scheibe wurde so gut es geht zu gemacht. Aber es hielt nicht lange. Ein schöner kühler Morgenwind blies nun in den Bus. Ich weiß gar nicht, ob der Sascha in der letzten Reihe seine Frostbeulen schon los ist. Der erste Abladeort war Gott sei Dank Driedorf. Hier wurde noch mal eine Hecke ordentlich gedüngt und ich besorgte noch mal schnell ein paar gelbe Säcke, wegen dem Dortmund Spiel versteht sich. Endlich daheim, aber wie immer eine echt lustige Fahrt, obwohl Sinn-Los- Reisen nicht gefahren ist. Jetzt ging' s erst mal in die Dusche und dann ins Bett. Ein Teil der anderen Mitfahrer ist an diesem Tag noch nach München zum Amateurederby, natürlich ohne Seitenscheibe, brrrr, wie kalt. 

31.03.2001 FC Bayern München - SV Werder Bremen 2:3
01.04.2001 Sheffield Wednesday - Sheffield United 1:2
02.04.2001 Stevenage Borough - Hednesfort Town 4:1
03.04.2001 Manchester United - FC Bayern München 0:1
Die schönste Fahrt mit "Sinn-Los-Reisen"
Fünf Tage mit Sinn-Los-Reisen unterwegs. Natürlich braucht man für so eine Tour auch ein paar Klamotten. Aber mehr wie einen gewöhnlich großen Rucksack durfte keiner mitnehmen, so unser Cheforganisator Christian. Soll mir auch recht sein, dachte ich nur. Als am Samstag morgen dann der Bus vorfuhr, sah ich schon, dsß es doch enger wird wie gedacht. Ein VW Sharan war es, den wir da bekommen haben. Unsere Rucksäcke stapelten wir dann schön bis unters Dach. Aber so, dass wir noch an Zimbo' s mitgebrachte Getränke kamen versteht sich. Unsere erste Station hieß München. Aber ich war eigentlich schon mit den Gedanken in England. Das erste Spiel nach dem Finale '99 gegen ManU stand an. Die Bayern verloren aber zunächst einmal gegen die Bremer Fischköppe zuhause mit 2:3. Aber irgendwie konnte ich mich nicht richtig über die Niederlage gegen den Erzfeind ärgern, zu groß war meine Vorfreude. Um 18.00 Uhr ging' s dann ab Richtung Herborn. Hier sollten wir eigentlich noch unseren Marc einladen. Aber der Euro sagte leider eine halbe Stunde vor unserer Ankunft in Herborn ab. Er war krank geworden, schade. Nun ging' s gleich ab Richtung Calais, wo wir morgens um 4 mit der Hovercraft übersetzten. Um kurz nach acht waren wir dann in Birmingham, wo Christian uns ein schickes F1 Hotel gebucht hatte. Jetzt gab' s erst mal Frühstück bei Mc Donald' s.
Nun teilten wir uns auf. Basti, Christian, Zimbo und ich fuhren nach Sheffield, wo das Stadtderby anstand. Dimmo und Sascha blieben in Birmingham, da sie schon in Sheffield waren.
Auf dem Weg nach Sheffield konnte man schon die typischen englischen Häuser bewundern. Klein und alle rot. Sieht halt irgendwie alles gleich aus in Tommyland.
Wir stellten unseren Sharan in eine Seitenstraße beim Hilsborough Stadion. Wir holten uns nun noch, die von Christian vorbestellten Tickets ab. Nun wollten wir auch mal in die Stadt. Wir fragten einige Passanten wie weit es zu Fuß wäre. Alle sagten: "Only 20 Minutes". Aber irgendwie kam das nicht so ganz hin, denn es waren mal mindestens 59 Minuten bis wir mal was sahen, was wie eine Fußgängerzone aussah. Unser Zimbo wollte sogar schon umdrehen zwischenzeitlich. Wir kauften uns ein paar Postkarten und brachten die Zeit bis zum Spiel gut rum. Am Stadion war nun schon einiges los.
Wir hatten einen guten Platz zwischen jede Menge Wednesday Supporters. Das Spiel war auch sehr sehr gut. Wir sahen einen Auswärtssieg von Sheffield United mit 2:1. Es war der erste Sieg für die "Blades" seit 45 Jahren im Hilsborough Park und wir waren dabei. Ein richtig schönes Derby. So kam es auch mal zu einer kurzen aber heftigen Rangelei auf unserer Tribüne. Auch sehr interessant war, als ein United Spieler den Ball von einem Zuschauer zugeworfen bekam und dieser gegen seinen Kopf flog. Alles sprang auf wie bei einem Tor. Wir hatten also eine Gute Wahl mit Sheffield getroffen. Am Abend in Birmingham ging' s dann noch mal zu Pizza Hut. Ein bisschen Quatschen und Postkarten schreiben. Dann waren wir aber auch alle ziemlich geschlaucht. Denn nun waren wir ja doch schon seit Samstag morgen um 6 Uhr auf den Beinen. Und nun war es 23 Uhr und wir fielen müde in die Betten.

                      
Links: Die "Owls" Tribüne der Wednesday Supporter
Mitte: Die Stadion Uhr auf der Haupttribüne
Rechts: Die "Owls" Tribüne mit den Wednesday Supporter

Am Montag ging es dann ab Richtung London. Wir parkten am Wembley Stadion. Da wir noch nichts gefrühstückt hatten ging es erst mal in den nächsten Supermarkt. Dort holte ich mir einen schönen Sack voll kleiner Muffins und jede Menge Fanta. Dann fuhren wir erst mal gemeinsam in die Stadt. Am Piccadilly Circus teilten wir uns dann auf. Christian wollte ein bisschen shoppen gehen und ich schloss mich Basti und Sascha an. Wir wollten mal ein paar Fußballstadien abklappern. Zuerst fuhren wir mit der U-Bahn ans Highbury von Arsenal. Schnell mal in den Shop und dann nix wie weiter zum nächsten Stadion. Als nächstes stand die Stamfort Bridge von Chelsea an. Hier ist besonders der überdimensionale Fanshop zu erwähnen. So etwas gigantisches gibt es echt nur in England. Selbst Bayern kommt hier nicht mit. In der Gegend von Chelsea befindet sich auch das Stadion von Fulham, wo wir dann auch noch schnell hin sind.
Wir haben uns dann alle wieder am Wembley Stadion getroffen. Vorher ging' s natürlich noch mal einen Sack Muffins holen. Wir waren fast alle komplett. Bis auf Zimbo. Er fehlte noch. Und keiner wusste wo er war. Da wir ja am Abend noch ins 50km entfernte Stevenage wollten drängte die Zeit. Wir waren kurz davor zu fahren, da kam er um die Ecke. Er hat in der falschen U-Bahn gesessen. Nun heiß es Gas geben. Denn wir mussten noch nach Stevenage zu einem, sagen wir es war ein Landesligaspiel. In Stevenage mussten wir noch Karten holen. 8 Pfund die Karte. D. h. wir hatten einen Stehplatz für ca. 24 DM bei einem Landesligaspiel. Das war schon heftig. 1415 Zuschauer sammelten sich im Stadion und die Gegentribüne, auf der wir standen war relativ leer. Stevenage gewann 4:1. Das kuriose ist, dass das englische Ligasystem bis in die kleinste Klasse "Nationwide" aufgeteilt ist. D. h. auch in den unteren Ligen, spielen Teams aus der Region London in der Gegend von Newcastle. Nach dem Spiel ging' s dann schnell heim, denn um 0.00 Uhr mussten wir mit ein paar Dosen Bier unserem Christian gebührend zum Geburtstag gratulieren.

                             
1. von links: Wembley Stadion
2. von links: Craven Cottage (Stadion Fulham FC)
3. von links: Stamfortbridge in der Bauphase (Stadion Chelsea FC)
4. von links: Stevenage Borough, 7. engl. Liga, vergleichbar mit der Landesliga

Am Dienstag war es dann soweit. Das große Spiel in der Champions League gegen ManU stand an. Wir waren schon früh am Old Traffort. Die anderen fuhren noch mal in die Stadt. Ich blieb die ganze Zeit am Stadion und vergnügte mich dort. Da ich viel Zeit hatte, konnte ich hautnah miterleben wie die ManU Spieler mit ihren Privat Pkw' s vorfuhren und ihren Fans Autogramme gaben und mit ihnen diskutierten. Beckham, Barthez, Stam, Giggs und Scholes konnte ich hautnah vor mir stehen sehen. Dann ging' s hinein ins "Theater of dreams". In das Stadion selbst darf man keine Getränke mit hinein nehmen, aber im Vorbereich der einzelnen Blöcke gibt es alles zu kaufen was das Herz begehrt. Sogar Whisky gab' s. Ich war dann schnell im Stadion. Ist halt immer wieder ein ganz gigantischer Anblick dieses Stadion.
Natürlich war ich schon aufgeregt. Das erste Spiel nach dem Finale '99 war es ja. Der erste Schock kam dann als das Rahmenprogramm von United gestartet wurde. Das erste was der schon gut besetzte Bayern Block zu hören bekam, war das Lied Barcelona von Queen. Da kamen natürlich gleich wieder andere Gedanken hoch. Aber egal, wir werden es ihnen heute schon zeigen, dachte ich nur. Als das Spiel begann kam es erst mal zu einen, beim Europapokal, mittlerweile bekannten Problem. Die beiden älteren Herren hinter mir, forderten mich mehrmals auf mich doch hinzusetzen. Was mich aber nicht die Bohne störte. Auch nicht als sie mir mit dem Ordner drohten. Ich sagte nur, wer bei dem Spiel sitzt, sollte lieber schnell hier verschwinden. Der hat hier nämlich nix verloren. Er moserte noch ein bisschen, dass er einen Sitzplatz bezahlt hat und auch sitzen will. Ich hab gesagt, dann setz dich doch hin. Merkst schon wenn wir ein Tor schießen. Dann war Ruhe. Das Spiel unserer Elf war gut und wir waren mindestens ebenbürtig. In der 84. Minute passierte es dann. Paulo Sergio schoss das 1:0 für Bayern. Welch eine Last viel in diesem Moment von mir. Es war für mich wie eine Befreiung des Albtraums '99. Wir gewannen und nun ging' s gut gelaunt Richtung Dover, wo wir um 4 Uhr in der früh unsere Fähre nach Calais kriegen mussten.

         
Links: Der Megastore von ManU
Rechts: Die "Manchester United" Tribüne

Am Mittwochnachmittag war ich dann wieder in Driedorf. Eine wunderschöne Ausflugsfahrt mit dem Höhepunkt des Sieges in Old Traffort. Auch ohne viel Gepäck kann man sehr schön ein verlängertes Wochenende verbringen, wie es sich gezeigt hat.

05.12.2000 FC Arsenal London - FC Bayern München 2:2
"Bomben" Stimmung in London
Am Nikolaustag in London mit vorweihnachtlicher Stimmung. Gemeinsam mit Mum sind wir noch mal ein paar Tage nach London vor Weihnachten, eigentlich nur wegen Bayern versteht sich. Aber auch London ist ja immer eine Reise wert. Am Dienstag Abend stand dann erst mal das Spiel zwischen Arsenal und Bayern an. Wir waren ja beide schon mal im Highbury gewesen. Aber trotzdem waren wir schon früh am Stadion. Doch bevor wir unseren Eingang gefunden haben, sind wir erst mal zwei mal um das Stadion gelaufen, weil wir nicht wussten wohin. Der Gästeeingang lag, typisch für Arsenal, neben einem Hauseingang. Das Stadion ist quasi in mitten von Wohnhäusern. Und unser Gästeeingang befand sich genau neben einem Wohnhauseingang und einem Schrebergarten. So was gibt' s halt auch nur in England. Als wir dann endlich drin waren, war unser Block doch schon ganz ordentlich gefüllt. Und ebenfalls typisch englisch: Es gab außer einem Treppengeländer keine Abgrenzung zu den Arsenal Fans. Das Spiel sollte um 20:45 Uhr beginnen. Aber erst um kurz nach 21 Uhr kamen die Teams. Natürlich war schon mächtig Unruhe im Stadion, da niemand etwas sagte, warum die Teams so spät kamen. Die Stimmung im Bayern Block war wieder mal gut, wie immer bei Europacupauswärtsspielen. Arsenal führte nach 50 Minuten mit 2:0 und ich hatte eigentlich keine große Hoffnung mehr. Aber auf einmal waren Tarnat und Scholl zur Stelle und es gab noch ein 2:2. Das wurde natürlich wie ein Sieg gefeiert. Mum und ich gingen noch mal in eine Art Bar und tranken uns noch ein Guinness. Wir hatten nun noch 2 schöne Tage in London. Wie wir wieder zu hause waren, erfuhren wir, warum die Teams so spät zum Spiel kamen. Es hat eine Bombendrohung gegeben. Deshalb wurde erst einmal die Situation untersucht bevor das Spiel beginnen konnte. 

30.09.2000 FC Bayern München - FC Hansa Rostock 0:1
15 Leute im 50er Bus - Aber trotzdem "Party, Palmen, Weiber und ein Bier"
Der Cheforganisator persönlich hatte uns mit 3 Leuten bei einem Fanclub aus dem Raum Wetzlar angemeldet. Sascha, Christian und ich trafen uns also Freitag Nacht wie vereinbart mit dem Fanclub um 3:00 Uhr an der Abfahrtsstelle. Um 3:15 Uhr sollte es los gehen. Da noch Oktoberfest war, wollte der Fanclub noch mal auf die Wies' n. Aber schon bei der Abfahrt kam es zu der ersten Kuriosität. Im 50er Bus saßen ganze 15 Leute. Davon waren 3 vom Fanclub Herborn/Sinn. Also hatte der Fanclub nun 12 Mitglieder im Bus sitzen. Die anderen, die sich angemeldet hatten kamen einfach nicht, da sie doch keine Lust hatten. Nun wurde noch schnell gerätselt was man tun könne. Es wurden noch mal ein paar Leute morgens um halb 4 angerufen, ob sie zufällig Lust hätten mit nach München zu fahren. Aber es fand sich keiner mehr. Also ging' s mit 15 Männeken los Richtung München. Sascha, Christian und ich hatten die letzten Reihen in beschlag genommen. So konnten wir bestens kucken, was im Bus vor uns so alles passierte. War schon sehr interessant.
Der Fanclub hatte leider nur eine Kassette mit im Bus. Und zu allem Überfluss war auch noch auf der A und der B Seite das Lied "Party, Palmen, Weiber und ein Bier" drauf. Das wurde dann jedes mal mit einer sehr großen Begeisterung angestimmt. Ich glaube es lief an diesem Tag so ca. 20x im Bus. Eine Fahrt nach München und zurück dauert nun mal seine Zeit. In München trennten wir uns dann. Die Leute vom Fanclub gingen auf die Wies' n und wir drei ins Stadion. Das Spiel gegen Rostock ging dann auch noch gründlich in die Hosen. 0:1 gewannen die Ossis. Obwohl Bayern drückte wie selten. Aber Pickenhagen konnte jeden Ball halten.
Aber jetzt kam ja noch die Heimfahrt. Die sollte auch noch ganz besonders lustig werden. Die Leute vom Fanclub waren jetzt alle gut dabei, denn sie waren ja ausgiebig auf der Wies' n. Jetzt fiel langsam aber sicher die Zurückhaltung gegenüber uns. Auf der Hinfahrt saßen wir 3 ja noch alleine auf der letzten Bank. Nun auf der Heimfahrt saßen auf einmal 15 Leute, also der ganze Bus, auf den letzten beiden Bänken. Wir kamen uns schon vor wie außerirdische, denn wir wurden von allen mal richtig beäugt. Unser Abend war gerettet. Jetzt hatten wir endgültig die richtige Unterhaltung. Und immer wieder ertönte "Party, Palmen, Weiber und ein Bier". Wir lernten aber noch interessante Leute kennen, z. B. die Vorsitzenden des Fanclubs, oder den Ritter der Landstraße.
Alles in allem eine sehr lustige Fahrt, wobei die Bayernniederlage etwas in den Hintergrund trat.  

20.05.2000 FC Bayern München - SV Werder Bremen 3:1
Aus einem gemütlichen Ausflug, wurde die 16. Dt. Meisterschaft
Am Abend vor diesem Spiel wurde ich noch belächelt, das ich wirklich morgen nach München wolle. Denn die Situation sehe doch schon aussichtslos für Bayern aus. Das war allerdings wahr. Denn Leverkusen brauchte nur einen Punkt in Haching und das sollte für die Pillendreher eigentlich kein Problem sein. Aber ich fuhr trotzdem, war mir egal, ob es noch um was ging oder nicht. Ich fuhr mit René und Marc Dietrich. Auf dem Weg nach München überholten wir sogar ein paar Leverkusen Fans. Die zeigten uns natürlich prompt mal den Stinkefinger. Worauf wir nur mit einem müden lächeln antworteten. In München angekommen, war mir eigentlich gar nicht so bange vorm Spiel. Wir werden die Bremer wohl schlagen und Leverkusen wird klar gewinnen. Wir saßen noch gemeinsam im Biergarten und bekamen eine Bildzeitung in die Hände. Sogar hier konnten wir es schon sehen. Christoph Daum war groß auf der Titelseite mit einem Lorbeerkranz abgelichtet. Ottmar Hitzfeld stand klein daneben. Na ja wird der doofe Daum wohl doch mal Meister werden, dachte ich. Dann ging' s ab zum Spiel. Bayern führte nach 15 Minuten 3:0. Aber das brachte uns natürlich überhaupt nichts, denn Lev. musste schon verlieren. Aber wer glaubte schon daran. Auf einmal rissen ein paar Leute, die weiter unten standen die Arme hoch. ich wusste nicht was los war, in meiner Nähe stand leider niemand mit einem Radio. Aber dann neuer Spielstand auf der großen Anzeigentafel. Ganz langsam baute sich die Paarung Unterhaching - Leverkusen auf. Und dann ??? 1:0 für Haching, das war nicht wahr. Ein Riesen Aufschrei ertönte. Aber ich glaubte eigentlich nicht richtig dran. Denn es war noch über eine Halbzeit zu spielen. Bayern führte zur Halbzeit 3:1. Die zweite Halbzeit war eine der langweiligsten die ich je sah. Alles schaute auf die Anzeigentafel, oder hörte auf das Radio. Ich musste mich da auf die Anzeigentafel verlassen. Bis auf einmal wieder jede Menge Unruhe bei den Radiohörern aufkam. Nun stand alles. Da nicht jeder wusste was los war. Es dauerte ein bisschen, dann erschien wieder ein neuer Zwischenstand auf der Anzeigentafel. Und schon wieder erschien Unterhaching - Leverkusen. Es dauerte noch bis das Ergebnis kam. Alles war total angespannt und hoffte. Und dann ertönte ein Riesenaufschrei, 2:0 !!! für Haching. Jetzt brachen im Oly alle Dämme. Jeder glaubte an die Meisterschaft. Und so war es dann auch. Bayern wurde Meister, aus einem Spiel, wo ich eigentlich keine großen Hoffnungen mehr hatte, wurde die 16. Dt. Meisterschaft. Jetzt stieg die Party im Oly richtig. Die Schale wurde übergeben. Und dann ging' s ab nach draußen. Unser Trompeter begab sich noch in den Olympiasee und sogar die Polizisten mussten die Humpa mitmachen. Wir fuhren jetzt zum Marienplatz. Aber wir hatten keine Chance etwas zu sehen, zu voll war der Platz. Wir gingen dann zu Mc Donald' s. Auf dem Weg konnten wir noch ein paar Lev Hools sehen, die aber schnell von der Polizei verhaftet wurden. Und wir begegnetem einen Traktor aus Unterhaching, der Richtung Marienplatz fuhr.
Nach einer kleinen Stärkung ging' s dann noch mal nach Leim ins Red United, wo am Abend auch noch mal richtig was los war. Ein einmaliger Tag ging nun zu Ende. Und so gegen 22:30 Uhr machten wir uns auf den Nachhause Weg. Wir überholten sogar noch ein paar Leverkusener. Nun zeigten wir ihnen mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht zwei Stinkefinger. Die fanden das aber gar nicht so lustig, tja Pech für die Pillendreher. Sie sind halt doch der ewige zweite hinter Bayern.

06.05.2000 FC Arsenal London - FC Chelsea 2:1
Reihe 2 neben dem Tor - da werden Fußbälle zu Waffen
Nachdem Mum und ich schon immer mal nach London wollten durfte natürlich ein Besuch bei einem englischen Premier League Spiel nicht fehlen. Wir hatten Glück, denn das Londoner Derby zwischen Arsenal und Chelsea stand an. Unsere Tickets bekamen wir über unser Hotel. Und am Spieltag waren wir schon relativ früh am Highbury. Es war sehr interessant was sich vor dem Stadion so alles abspielte. Das Stadion liegt in Mitten eines Wohngebietes, d. h. die Stadioneingänge sind teilweise neben Schrebergärten und Hauseingängen. Viele Stände mit Schals und T-Shirts waren aufgebaut. Sie waren alle samt in den Vorgärten der Wohnhäuser aufgestellt. Es sah eigentlich eher alles aus wie ein großes Straßenfest, aber nicht wie ein Fußballspiel.
Wir fanden dann schließlich auch unseren Eingang. Im Stadionbereich gab es auch noch alkoholische Getränke zu kaufen. Allerdings durften diese nicht mit ins Stadion genommen werden. Im Vorraum von unserem Block spielte eine Dixie Band. Die "Gunners" Supporter ließen es sich hier bei Musik und Bier gut gehen. Als wir dann auf unseren Platz kamen, waren wir schon etwas überrascht. Einen schönen Sitz mit Leder bezogen und Armlehen hatten wir da. Und noch dazu beste Sicht. Wir saßen in der 2. Reihe, etwas neben dem rechten Torpfosten. Das wir da allerdings gar nicht mal so ungefährlich saßen merkten wir schon bald, als beim Warmmachen der Spieler ein Ball Richtung Zuschauer flog und einem Mädchen in Reihe 1 den Foto in tausend Teile schoss. Nun wurde es uns auch schon ein wenig anders. Denn es flogen beim Warmmachen noch so mach Bälle ins Publikum. Als das Spiel begann brauchten wir uns wenigstens nur noch auf einen Ball zu konzentrieren, der in die Zuschauer flog. Ein paar mal schoss das Leder knapp über unseren Kopf in die Reihen über uns. Jedes mal wenn ein Ball ankam, sprang die gesamte Hintertortribüne auf. Sie wollten wohl alle am liebsten das Leder fangen. Mit 2:1 gewann Arsenal durch 2 Henry Tore. Ein toller Nachmittag bei Arsenal ging nun zu Ende und wir hatten doch Glück gehabt, denn keiner der Bälle, die am Tor vorbei flogen, traf uns. Typisch englisch ging es dann zur U-Bahn zurück. Alles sehr sehr diszipliniert.

           
Links: Der Stadioneingang mit Fanständen in mitten von Wohnhäusern
Mitte: Ein Bild von unserem Sitzplatz aus hinter dem Tor
Rechts: Blick auf die Gegengerade von unserem Block aus

29.02.2000 Real Madrid - FC Bayern München 2:4
Meine Knochen habe ich nicht mehr gespürt
Zum Champions League Vorrunden Spiel wollte ich nun auch mal gerne ins Santiago Bernabeu. Das Spiel war Dienstag Abend. Und wir wollten mit dem Fanclub Selters im Bus nach Madrid. Montag Morgen um 9.00 Uhr hat mich Marc abgeholt. Dann ging' s nach Montabaur, wo wir in den Bus vom Fanclub zustiegen. Um halb 12 kam der Bus dann endlich. Nun begann die lange Fahrt. Zuerst durch Deutschland, dann durch Luxemburg, durch ganz Frankreich und durch Spanien ging die Reise. Abends um halb sieben waren wir bei Paris. Da dachte ich schon, "Was ?? Erst Paris, oh Gott". In der Nacht gab es noch einen Video. Aber außer dem pöbelnden Jungvolk in der ersten Reihe hat wohl niemand richtig hingekuckt. Immer wieder blickte ich auf die Digitaluhr. Wie Stunden verrannten die Minuten. Immer wieder mein Blick auf die Uhr, aber die Zeit verging viel zu langsam. Am anderen Morgen waren wir dann in den Pyrenäen. Und hier passierte es dann. Wir haben uns verfahren und fuhren durch Gegenden, die einer Mondlandschaft glichen. Hier gab es keine Zivilisation. Wir fuhren mehrere Kilometer, ohne dass uns jemand begegnete. Irgendwann waren wir dann doch wieder auf einer befestigten Straße. Um 14.30 Uhr standen wir vorm Bernabeu Stadion. 27 Stunden hat unsere Busfahrt gedauert. Jetzt musste ich nichts wie raus aus dem Bus. Ich konnte kaum noch gehen und spürte meine Beine auch nicht mehr. Erst mal strecken. Ein paar von uns suchten jetzt erst mal die nächste Kneipe, aber Marc, Christian und ich mussten erst mal das nächste Mc Donald' s ausfindig machen. Erst mal was essen. Dann ging' s uns schon mal besser. Jetzt holten wir noch ein paar Postkarten und dann haben wir uns im Park vom Königspalast breit gemacht. Welch eine Wohltat, in der Sonne liegen und sich ausstrecken. Wir sind dann wieder relativ früh am Stadion. Unser Platz im Stadion war oben unterm Dach. D. h. man sah 22 kleine Punkte, die einen rot, die anderen weiß. Wir konnten nur erahnen, welcher Spieler wer war. Aber für die anstrengende Fahrt wurden wir nun entschädigt. 4:2 gewann Bayern in Madrid und fügte Real somit die höchste Europapokalheimniederlage in deren Vereinsgeschichte zu. Es war bis heute eines der besten Bayern Spiele, das ich sah. Wir waren somit auch noch lange im Stadion und feierten unser Team. Sogar das Licht ging schon aus, aber davon haben wir uns gar nicht beeindrucken lassen. Wir feierten trotzdem noch weiter. Dann ging' s ab in den Bus und eine wieder mal anstrengende Busfahrt stand an. Aber wir waren auf der Heimfahrt schneller. Nur 21 Stunden brauchten wir diesmal. Alles in allem kann man sagen, dass sich 48 Stunden Busfahrt für dieses Stadion und vor allem für diesen Bayern Sieg voll gelohnt haben. 

04.12.1999 FC Bayern München - Borussia Dortmund 1:1
Bei Wind und Wetter stehen wir auf den Tribünen...
Der FC Bayern gegen den BVB im Dezember. Klar das man hier mit Witterungsbedingten Schwierigkeiten rechnen muss. Aber mit solchen Bedingungen hatten wohl die wenigsten gerechnet. Bis kurz vor Anpfiff wurde der Rasen von freiwilligen Helfern mit großen Schneeschiebern vom weißen Schnee befreit. Es war dicht an der Spielabsage. Aber man entschied sich doch zu spielen. Pünktlich zum Anpfiff setzte dann auch ein Riesenschneesturm ein. Der Schneesturm verwandelte das Spielfeld in Sekunden wieder in eine weiße Spielwiese. Das gegenüberliegende Tor in der Nordkurve war zeitweilig nicht zu sehen, da der Schnee so stark durch das Stadion fegte. Das Spiel endete 1:1. Beide Tore fielen auf der gegenüberliegenden Seite und konnten somit auch nicht richtig erkannt werden. Obwohl ich untern Zeltdach in der Südkurve stand war ich klitsch nass nach dem Spiel. Der Schnee wehte durch das ganze Stadion, wobei die Gäste auf der Gegengraden wohl am wenigsten zu lachen hatten. Ich hatte zum Glück noch die Jacky dabei, die in der Halbzeit glücklicherweise mal einen Glühwein holen ging.
Bis auf die Schneeschlacht war es ansonsten ein eher durchschnittlicher Bundesligakick, der natürlich aufgrund der Wetterbedingungen auch schwierig durchzuführen war für beide Teams.

27.11.1999 TSV 1860 München - FC Bayern München 1:0
Mein erstes Derby - und die erste Niederlage seit über 20 Jahren
Das erste Derby wo ich dabei war, sollte auch gleichzeitig eines der schlimmsten für uns werden. Natürlich war ich schon gespannt, ob es wirklich so ist wie es immer heißt, dass es beim Derby anders ist wie bei den restlichen Spielen.
Und ich muss sagen, es ist eine andere Stimmung im Stadion. Die Stimmung ist von Bayern Seite wesentlich lauter und vor allem auch wesentlich aggressiver gegenüber dem Gegner. Schon vor dem Anpfiff wurde versucht, den Gegner und sogar dessen Stadionsprecher niederzumachen wo es nur geht. Beim Einlaufen der Teams wurden dann auch noch Trikots und Fahnen des gehassten Turnvereins zerrissen oder angezündet. Dazu gab es jede Menge Rauchbomben. Das ist zumindest bei den anderen Bundesligaspielen sehr sehr untypisch. Denn weder die Aggressivität gegen die Gegner noch die Rauchbomben sind dort alltäglich.
Während des Spiels war die Stimmung natürlich ebenfalls noch kräftig angeheizt. Unsere Mannschaft spielte allerdings eher schlecht und hatte schon in der ersten Hz. ein bisschen Glück. Die erste Halbzeit konnten wir uns so durchmogeln. Da das Derby noch nie 0:0 ausging, dachte ich mir schon, dass wir bei so viel Dusel in der 2. Halbzeit schon den Giesingern ein Ei ins Nest stolpern werden. Aber nix da. 6 Minuten vor Schluss nahm sich Thomas-Riedl-Fußballdepp ein Herz und schoss das 1:0 für die Giesinger. Nun war der Spaß vorbei. Eine Derbyniederlage ist das schlimmste was einem passieren kann. Da gibt es nix schlimmeres. Aber es war wirklich wahr. Die Turner gewannen seit über 20 Jahren wieder ein Derby und ausgerechnet da musste ich dabei sein. Auf dem nach hause Weg hörten wir im Radio, dass es im Stadtteil Giesing zu einigen Tumulten kam. Enttäuschte Bayern Fans haben dort noch ein paar Müllcontainer angezündet und wohl ein paar Telefonhäuschen demoliert. Eine Derbyniederlage ist halt nicht zu unterschätzen beim FCB.

23.10.1999 1.FC Kaiserslautern - FC Bayern München 0:2
Mutter Lilo in Mitten vom Hooligan Mob
Mit dem BFC Erda ging' s mal nach Lautern. Neben mir und meiner Mum war noch unser Nachbar Olli mit von der Partie. In Lautern waren wir relativ schnell. Und auch sonst gab' s erst mal nix besonderes. Wir hatten alle einen Stehplatz. Und direkt neben uns war der Zaun des angrenzenden Lautern-Sitzblocks. So gegen Ende der ersten Hz. wurde es dann aber bei uns interessant. Ich stand in der Mitte, rechts von mir der Olli und links nähe des Zauns meine Mum. Meine Mum rückte auf einmal immer näher zu uns hin. Denn es wurde auf einmal eng bei uns. Hinter und neben meiner Mum hatten sich 5 Kahlgeschorene Typen niedergelassen. Lange schwarze Mäntel und auch ein paar Narben hatten sie schon. Sahen schon recht stark und muskulös aus. Auch an kernigen Deutschen Sprüchen fehlte es nicht. Keine Frage, das waren keine möchte gern Hools, das waren schon etwas härtere Jungs. Nun standen sie rund herum um Mum. Die fand das erst mal nicht so toll, aber sie konnte ja auch nicht groß weg, denn es war zu eng. Hinter dem Zaun, wo die Sitzplätze waren, marschierten jetzt auch ein paar Polizisten auf, die wohl ein Auge auf die 5 werfen wollten. Aber noch blieb alles ruhig. Das Spiel ging ja auch weiter und das war mir wesentlich wichtiger. Inzwischen bemerkte ich schon, dass die 5 mit Mum regen Kontakt pflegten. Weiß aber auch nicht worüber sie sprachen. (Ob meine Mum eine dubiose Vergangenheit in der Fußballszene hatte ?). Na ja auf jeden Fall passierte nix gravierendes mehr mit den 5. Außer dass sie Mitte der 2. Halbzeit meine Mum fragten, ob sie ihr ein Bier mitbringen sollten. Die Aufregung war also um sonst. Das aufregendste war noch das 2:0 der Bayern. Aber diese 5 Gesellen konnten an diesem Nachmittag nicht noch ein paar Narben mehr in ihren Gesichtern sammeln. 

28.08.1999 FC Bayern München - SpVgg Unterhaching 1:0
Erstmals mit Welli, Dietrichs und der eigenen Dauerkarte unterwegs
Endlich hatte ich meine Dauerkarte bekommen. Nun wollte ich sie natürlich auch gleich richtig ausprobieren und bei so vielen Spielen wie möglich dabei sein. Das erste Spiel gegen den HSV fiel leider der Musik zum Opfer. Aber beim zweiten Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Unterhaching hat' s dann geklappt. Mit Marc, René und dem Christian, den ich bis dahin eigentlich gar nicht richtig kannte, ging die Fahrt im Opel Corsa nach München. München und zurück hieß es für uns. Ich dachte mir schon, dass es eigentlich verrückt ist. Du fährst 1.000 km für 90 Minuten Fußball und der ganze Tag ist weg. Aber die Hin- und auch Rückfahrt verging wie im Fluge. Wir hatten halt gute Unterhaltung im Auto. In München angekommen sind wir dann erst mal in den "Wiener Wald" und haben uns frisch gestärkt. Noch ein bisschen Reden über dies und das. Der Christian, der ja eigentlich auch ein eher ruhiger Geselle ist, hat eigentlich da noch nicht soviel gesagt, so dass ich mir immer noch nicht so ein richtiges Bild von ihm machen konnte. Dann haben wir uns getrennt. Ich bin dann Richtung Stadion getigert und habe mir einen schönen Platz in der Südkurve gesucht. Das Spiel endete 1:0 durch ein Tor von Roque Santa Cruz. Anschließend haben wir uns dann wieder alle am Auto getroffen. Um 18 Uhr war Abfahrt in München. Nun ging' s schnell Richtung Heimat. Noch mal einen kleinen Zwischenstopp bei Mc Donald' s eingelegt und um 22 Uhr war ich wieder daheim von meinem Samstagsausflug. Am Anfang kam mir eine Fahrt nach München immer so lange vor, aber das ist alles Gewöhnungssache. Man braucht halt nur die richtigen Mitfahrer. 

26.05.1999 FC Bayern München - Manchester United 1:2
Der schlimmste Tag im Leben als Bayern Fan
Nach 12 Jahren erreichten die Bayern wieder das Europapokalfinale der Landesmeister in Barcelona. Klar das ich da hin wollte. Egal wie. Mit dem Fanclub Wetzlar ging die Reise Richtung Spanien los. Von Montag bis Donnerstag hatten wir gebucht. Montag Abend um 20 Uhr ging' s in Wetzlar los. Neben mir war noch aus Driedorf der Uwe Meuser, der Andy Möser und der Christian Hild dabei. Nach 15 Stunden Fahrt erreichten wir am Dienstag morgen dann endlich unser Hotel, was an der spanischen Mittelmeer Küste, 100 km vor Barcelona lag. War ganz nett hier. Ein Strand, ein paar Geschäfte und ein paar Bars. Am Dienstag sind wir dann nur noch ein bisschen in Ort unterwegs gewesen. Mir stand sowieso nicht der Kopf nach irgendwas. Ich hatte nur noch das Spiel vor Augen. Am Mittwoch war es dann soweit. Wir fuhren nach Barcelona. Schön getrennt wurden die Fans von Bayern und ManU, da die Behörden Angst vor Randalen hatten. Aber das war nicht der Fall. Vorm Stadion trafen sich später sowieso alle Fans und es kam zu keinerlei Zwischenfälle. Wir vergnügten uns dann ein bisschen in der Innenstadt. Aber mir war' s sowieso viel zu warm. Wir waren dann auch früh am Stadion und wollten auch natürlich früh rein in die Schüssel. Natürlich wurde man mehr wie gründlich gefilzt und bis wir drin waren dauerte es schon seine Zeit. Aber dann hatten wir' s geschafft. Wir hatten auch einen echt klasse Platz. Ganz unten, zwischen Torpfosten und 5m Raum. Vorm Spiel heizte die Spider Murphy Gang uns kräftig ein. War schon eine ganz schöne Lautstärke, die wir da fabrizierten. Dann begann der Showteil. Wie immer bei großen Spielen macht die UEFA noch mal kräftig Show. Aber mit Fußball hat so was ja meist wenig zu tun. Dann begann endlich das Spiel. Und wie, in der 6. Minute gab es einen Freistoss für Bayern. Basler haute das Ding rein zum 1:0. Was für ein Auftakt, ich konnte es kaum fassen. Nach nicht mal 10 Minuten führen wir im Finale gegen ManU. Ein gutes Finale bekamen wir zu sehen. In der zweiten Hz. hätten Scholl mit einem Pfostenschuss und Jancker mit einem Lattentreffer sogar noch auf 3:0 erhöhen können. Aber ich dachte mir schon, dass wir es packen, denn wir waren eigentlich klar die bessere Mannschaft. Das Spiel dauerte noch wenige Minuten. Der Uhrzeiger stand kurz vor halb elf. Und so langsam machte sich schon eine gewisse Feierlaune breit. Noch 2 Minuten Nachspielzeit. Mittlerweile stand mein Uhrzeiger auf 22:33 Uhr. Gleich muss es doch fertig sein. Es gab noch mal eine Ecke für ManU. Und da passierte es dann. Sheringham machte das 1:1 in der 92. Minute. So eine Scheiße dachte ich nur. Die Tommy' s waren natürlich jetzt hell wach. Es gab noch mal Anstoß. Und die Engländer rannten natürlich gleich wieder nach vorne. Es gab dann sogar noch eine Ecke. Der Torschütze wurde nun durchgegeben. In diesem Moment schlug Beckham die Ecke rein und Solksjaer schoss das 2:1 für ManU. Ich dachte das gibt' s ja wohl nicht. Auf der Anzeigentafel wo grade noch groß "Goal" stand, stand es nun schon wieder. Ich habe gedacht, dass ist doch jetzt hier die Wiederholung vom 1:1. Aber das war es anscheint nicht, denn die ManU Spieler tanzten nun auf dem Platz und die Bayern Spieler lagen da und konnten es wohl auch nicht glauben. Das Spiel war aus, die Engländer feierten nun. Mein Uhrzeiger zeigte nun genau 22:35 Uhr. Innerhalb von 2 Minuten schoss ManU uns im Finale ab. 13 Sekunden vor Ende der Nachspielzeit fiel das 1:1. Ich sank nun auf meinen Sitz und konnte die Welt nicht mehr verstehen. Ich begriff gar nicht was hier gerade passiert war. Nun ging' s raus und ab Richtung Bus. Die Fans gingen alle gemeinsam zum Busparkplatz. ich habe nur noch geweint. Warum muss der Fußball so grausam sein. Es war wie ein Trauermarsch. So ruhige Fußballfans habe ich noch nie erlebt. Keine Gesänge, keine lauten Worte, einfach nur Stille. Auf den Balkonen in den Häusern, standen die Spanier und klatschen uns zu. Sie riefen irgendwelche aufmunternden Worte zu. Sie konnten das wohl auch nicht verstehen. Ich habe mich schnell in den Bus verkrümelt und war einfach nur traurig. Ich wollte im ersten Moment nie mehr zum Fußball fahren, denn was kann es jetzt noch geben nach diesem Schock ? In der Nacht im Hotel konnte ich nicht schlafen. Immer wieder sah ich diese Anzeigentafel vor mir und die ausrastenden Engländer. Ich hörte den Stadionsprecher, wie er den Schützen des 2:1 durchsagte. Ich war wie aufgedreht. Am anderen morgen ging' s dann auch endlich wieder heim. Ich habe auf der Heimfahrt nicht viel gesagt. War nur traurig und konnte meine Gedanken nicht zusammen bringen. Ich konnte auch einen Tag danach noch nicht fassen was geschah. Erst eine Woche später realisierte ich so langsam was da passiert war. Ich habe mir in dieser Woche bestimmt 20 mal die letzten 2 Minuten des Finales angekuckt. Immer wieder und wieder nur die zwei Minuten. Es war jedes mal wie ein Stich ins Herz als das 2:1 für ManU fiel. Erst mit dem Sieg in Mailand im Mai 2001 konnte ich das Trauma Barcelona endgültig verarbeiten. Das hat aber nur der Christian bemerkt, wie es mir in diesem Moment in Mailand ging.


Die Finalchoreographie im dramatischen Finale von Barcelona 1999

21.04.1999 FC Bayern München - Dynamo Kiew 1:0
Mit dem Lieferwagen nach München
Da ich zu dieser Zeit noch nicht so den Kontakt zu Sinn-Los-Reisen hatte, musste ich mir also eine andere Mitfahrgelegenheit suchen. Mit einem Mitglied des Bayern Fan Klub "Bad-Mandeln" verabredete ich mich in Herborn. Als ich dort ankam, dachte ich zunächst wir werden noch ein Fahrzeug holen. Aber in Würzburg sagte ich mir, dass wir wohl doch in dem VW Lieferwagen nach München tuckern werden. Nach einem Mammutstau kamen wir dann endlich gegen Abend in München an. Sofort natürlich ab ins Stadion. Die Spannung war schon spürbar. Nach 36 Minuten schoss Basler das 1:0. Der Traum von Barcelona nahm nun doch konkrete Konturen an. Und als der Schlusspfiff ertönte brachen alle Dämme. Wir hatten es geschafft. Wir sind nach 12 Jahren wieder im Landesmeistercup Finale. Wir fuhren nun nach Barcelona und konnten nach 23 Jahren wieder den Europapokal gewinnen. Es war ein sau geiles Gefühl, da ich zuvor noch nicht live bei einem Pokaleinzug der Bayern dabei war. Ich dachte nur, wie geil muss es sein, wenn man diesen Cup erst gewinnt.
Nun fiel natürlich die Heimreise im VW Lieferwagen wesentlich leichter wie die Hinfahrt. Morgens um sieben wurde ich wieder am Marktplatz in Driedorf ausgeladen.

09.12.1998 Manchester United - FC Bayern München 1:1
Meine erste Europacup Auswärtsfahrt - und gleich 5x in Derby
Kurzfristig rief mein Onkel Armin mich an, ob ich nicht mal mit nach Manchester wolle. Da war ich schon sehr erstaunt, denn das der Armin da hin wollte hätte ich eigentlich nicht gedacht. Ich fragte schnell auf der Arbeit nach und schon konnte ich mit nach England fahren. Mit dem Ticket Shop Lahn-Dill sollte es nach Manchester gehen. Das sollte allerdings ein heikles unterfangen werden. Zuerst einmal sei zu sagen, dass wir 270,00 DM zahlten. Es hieß dass die Busfahrt davon 120,00 DM kostet. Also kostete die Karte dann 150,00 DM. Das ist natürlich schon mal ein dickes Ding und doch stark überteuert. Es war ein bunt gemischter Bus. Sogar ein paar Ossis von Driben waren angereist. Der Reiseleiter wusste auch nicht soviel, weder von der Busroute, noch vom Spiel, noch von sonst irgendwas. Aber egal, wenn wir ein Anliegen hätten, könnten wir uns getrost an ihn wenden.  In Siegen stiegen dann noch weitere Gäste zu. Hier kam' s zum nächsten Kracher. Einige der Zugestiegenen hatten laut Liste nur Busfahrt gebucht. Aber die Leute sagten, dass sie bei der Anmeldung die Information bekommen haben, dass es die Karten im Bus gäbe. Nach längerem hin und her einigten sie sich darauf. Ohne Karte mit nach Manchester zu fahren und der Begleiter in unserem Bus versprach sich in England noch mal um Karten für die Personen zu kümmern. Sie hatten den gleichen Preis wie wir gezahlt und hatten keine Karte vom Ticket-Shop. Das ist ja wohl der Hammer.
Bis wir dann in England waren passierte eigentlich nichts dramatischeres mehr. Aber dann hinter London ging' s los. Nun bemerkten wir, dass die beiden Siegerländer ! Busfahrer überhaupt keine Landkarte dabei hatten. Nur ein pobliger Ausdruck eines Routenplaner lag dort vorne bei den beiden. Landkarte war keine mit an Bord. Nun haben wir uns natürlich prompt verfahren. Wir fuhren nun irgendwo im nebligen England umher. Auf Landstraßen und durch irgendwelche kleine Dörfer irrten wir. Und wir fuhren durch die schöne Stadt Derby. Und das nicht nur einmal. 5x mal waren wir in Derby und immer wieder auf der gleichen Straße und an der gleichen Kreuzung. Dann kamen die Busfahrer mal auf die Idee jemanden nach dem Weg zu fragen. Der Fahrer stieg aus sprach einige Minuten mit einem Mann. Als er wieder zum Bus kam und sein Kollege fragte was der Passant sagte, antwortete der Fahrer nur: "Weiß auch nicht, der hat nur englisch gesprochen und kein Deutsch". Ha ha, toller Witz, soll wohl schon mal vorkommen, dass man in England Leute trifft, die englisch sprechen. Aber wir hatten Glück. Aus dem hintern Busteil meldete sich nun der einzige United Fan an Bord. Ein Engländer, der in Bremen lebt. Hat wohl auch die Eskapaden der beiden miterlebt. Er leitete nun die beiden Siegerländer sicher nach Manchester. Wenn wir den nicht gehabt hätten, würden wohl heute noch in Derby durch die Straßen fahren. Endlich in Manchester blieb nicht mehr so viel Zeit. Schnell noch mal in den Fanshop und dann ins Stadion. Die beiden Hintertortribünen waren damals noch nicht ausgebaut. Aber trotzdem war das Stadion schon ziemlich beeindruckend. Wir sahen ein gutes Spiel und ein 1:1. Jetzt ging' s wieder heim. War schon gespannt wie wir wohl heimkommen werden. Aber es lief alles bestens. Wir kamen wirklich gut durch. Wir luden nun auch schon die ersten Gäste ab und die Heimat rückte näher. Endlich wir waren schon in Köln. An der Kölnarena luden wir noch ein paar Leutchen ab. Jetzt noch eine Stunde und wir sind daheim, dachte ich. Dem war nämlich nicht so. Denn von der Kölnarena auf die Autobahn zu kommen ist anscheint ein schweres Unterfangen. Eine komplette Stunde ! fuhren die beiden Busfahrer in Köln rum und suchten die Auffahrt zur Autobahn. Jetzt dachte ich wirklich, in welchen Film bin ich hier bloß geraten. Irgendwann fanden die beiden dann doch endlich die richtige Auffahrt. Es wurde schon dunkel wie wir endlich in Herborn ankamen. Alles in allem aber eine sehr sehr interessante Fahrt. Ich kann allerdings nur bei Fußballspielen vom Ticket Shop abraten, denn die Karten sind überteuert und wie wir auch gemerkt haben, bekommen Leute Karten versprochen, die dann überhaupt nicht vorhanden sind. Dies ist schon öfter beim Ticket-Shop vorgekommen.

          
Links: Blick auf den angrenzenden ManU Block, der damals noch nicht ausgebaut war
Rechts: Nach dem Spiel bedanken sich die Spieler bei den Fans

14.02.1998 Hertha BSC Berlin - FC Bayern München 2:1
Ich lernte wichtige Leute kennen, die meine Zukunft beeinflussen sollten
Meine erste Fahrt mit dem Fanclub Herborn/Sinn. In Driedorf wurde ich einmal auf einen Aushang aufmerksam, dass es von Merkenbach aus einen Bus zu einem Bayern Spiel geben sollte. Als Telefonnummer war eine Herborner Vorwahl angegeben. Ich meldete mich bei Marc Dietrich aus Guntersdorf an. Somit lernte ich schon mal einen wichtigen Bayern Fan aus dem LDK kennen. Um 2 Uhr nachts ging die Fahrt los. Ich kannte im Bus nur den Tassilo. Ansonsten kannte ich niemand. Marc sah ich dort auch zum ersten mal und Christian und Marc' s Bruder René kannte ich nach dieser Fahrt auch noch nicht. Eine anstrengende Fahrt stand an. Ich versuchte zu schlafen, aber ich konnte nicht im Bus schlafen. Das ist mittlerweile auch anders. Am anderen Morgen in Berlin fuhren wir erst mal durch die Stadt und begutachteten so manch Sehenswürdigkeit. Nun hieß es aussteigen. Ich war hundemüde. Aber jetzt hatten wir den ganzen Tag bis zum Spiel zur freien Verfügung. Da ich ja aus dem Bus noch niemand kannte schloss ich mich Tassilo, dessen und Marc' s Eltern an. Den ganzen Tag durch Berlin sind wir spaziert. Das Spiel endete 2:1 für Berlin. War also leider nichts mit einem Bayern Sieg. Nun ging' s wieder heim. Aber auch auf der Heimfahrt konnte ich nicht schlafen. Um 2 Uhr nachts waren wir wieder in Merkenbach. Ich war total platt und habe am anderen morgen erst mal kräftig ausgeschlafen. Marc notierte sich noch meine Telefonnummer. Ab dieser Fahrt hatte ich nun immer mehr Kontakt zu Dietrich' s und auch zu Christian. Denn nach diesem Spiel sollten bis heute noch viele gemeinsame Stadionbesuche mit den drei folgen und ich hoffe es werden noch jede Menge mehr werden.

20.09.1997 1. FC Köln - FC Bayern München 1:3
Mit Restalkohol zum Fußball und anschließend mit den Moonlight Shadows Musik gemacht
Einen Tag nach dem Betriebsauflug der Gemeinde, wo es reichlich Kümmerling gab, ging' s zum FCB Spiel nach Köln. Da wir abends in Mademühlen Musik machen sollten musste ich schon eine etwas größere Diskussion mit meinen Bandkollegen führen, ob ich wirklich zum Bayern Spiel müsse. Klar muss ich. Deshalb musste ich mein Zeug schon morgens früh um 9.00 Uhr aufbauen. Das fiel mir allerdings durch die Nachwehen des Betriebsausfluges sehr schwer. Dann hatte ich erst mal Ruhe und ich saß 2 Stunden im Auto nach Köln. In Köln angekommen brauchte ich erst mal einen großen Becher Wasser für den Nachdurst. Dann nix wie rein ins Stadion. Echt super Platz. Den ganzen Tag brezelte mir die Sonne auf mein schon angeschlagenes Haupt. Bin sogar während dem Spiel raus um was zu trinken, das ist bis heute auch einmalig geblieben. Neben mir, Mum, Armin und Nadine waren noch Peter und Steffi Groos mit. Die Bayern gewannen locker mit 3:1. Noch zu erwähnen sei, dass die FC Fans eine große Aktion gegen die "Aldi-Tüten-Choreo" der Bayern Fans gegen Besiktas starteten. Sie hatten ein Riesen Transparent auf dem groß zu lesen war: Wir kaufen auch bei Aldi. Schön für euch. So, jetzt hieß es nix wie weg hier, denn um 20.00 Uhr sollten wir zum Schützenfest aufspielen. Schnell zum Auto und dann auf die Autobahn, dachte ich. Aber es kam natürlich anders wie ich mir das dachte. Von 17.30 Uhr bis 19.00 Uhr ging' s nur ganz langsam voran. Ich wurde natürlich schon leicht nervös. Denn bis wir auf der Autobahn waren und einigermaßen fahren konnten war es 19.30 Uhr. Mmh ? Bis 20.00 Uhr von Köln nach Mademühlen könnte knapp werden, dachte ich nur. Und so war es auch. Um 21.00 Uhr trudelten wir am Schützenhaus ein. Marco und Marcus hatten Gott sei Dank erst mal ein paar Stücke alleine gespielt. Als wir vorfuhren standen schon die restlichen Band Mitglieder auf dem Parkplatz. Ich nix wie raus aus dem Auto, auf dem Parkplatz schnell noch die Hose gewechselt und das Bayern Trikot gegen ein Hemd getauscht und dann konnt' s auch schon los gehen. An diesem Abend habe ich beim Musik machen 4 große Flaschen Wasser getrunken und zwei dicke Hackbraten verdrückt. Hatte halt noch vom Betriebsausflug und vom Nachmittag einiges nachzuholen.

25.08.1996 MSV Duisburg - FC Bayern München 0:4
Hautnah an den Bayern dran
Für dieses Spiel bekam ich über meine Vater zwei Pressekarten, d. h. ich konnte mit meinem Onkel Armin hautnah beim Spiel dabei sein und konnte im Innenraum des Stadions rumturnen. Außerdem hatten diese Karten noch zur Folge, dass wir auf der anschließenden Pressekonferenz vom MSV noch lecker Häppchen mit Gürkskes und Petersilie essen konnten. Armin und ich hatten also zwei Pressekarten bekommen. Nun konnten wir auf der Laufbahn im Wedaustadion hautnah dabei sein. Schon beim aufwärmen konnte man wirklich hautnah an die Stars Klinsmann, Matthäus und Basler ran. So konnten wir uns dazu stellen, wie Basler einen Smalltalk mit Schiri Heinemann hielt. Mit Rizzittelli versuchten wir ein paar Worte zu wechseln, aber leider konnte der nur italienisch. Als das Spiel begann saßen wir genau hinterm Tor und waren hautnah dabei, als die Bayern mit 4:0 in Duisburg siegten. Nur so ausgiebig jubeln konnten wir nicht, denn offiziell waren wir ja Reporter und hatten einen Presseauftrag. Das nicht jubeln fiel uns aber schwer. Auch mussten wir schnell das weite suchen, als uns eine "Reporterkollegin" ansprach, was wir denn so für Fotoapparate benutzen würden ? Äääähhh ? Wir haben halt hier so ein Foto, sagten wir.
Dann ging' s ab zur Pressekonferenz Schnittchen futtern. Wir konnten natürlich auch Fragen an die Trainer zum Spiel stellen, aber wir waren so mit den Schnittchen beschäftigt, dass wir unsere Fragen vergasen. Zum Abschluss konnten wir noch mit ansehen, wie die Bayern Stars wieder in ihren Bus stiegen und mit 3 Punkten im Gepäck davon zogen. Ein alles in allem sehr tolles Erlebnis. Nur Olli Kahn wollte wir nach dem Spiel weder Trikot noch Handschuhe schenken. Das fand ich etwas schade. Aber sonst war es echt klasse.

         
Links: Markus Babbel und ich
Rechts: Klinsmann und Matthäus nach dem Spiel

11.05.1996 FC Schalke 04 - FC Bayern München 2:1
Schalke brachte dem BVB den zweiten Titel in Folge
Nach dem der FCB sich von O. Rehhagel getrennt hatte und Kaiser Franz das Zepter wieder übernahm, hoffte ich noch auf die Abwehr der drohenden Vizemeisterschaft gegen den BVB. Aber leider hatte auch Beckenbauer erst mal nicht soviel Glück. Am 33. Spieltag hatte der FCB noch Außenseiterchancen beim Gastspiel auf Schalke. Die Schalker, die den Dortmundern schon ein Jahr zuvor kräftig zur Meisterschaft verholfen haben, sollten auch dieses Jahr wieder als Glückbringer für die Tigerenten aus Lüdenscheid nord herhalten. Nach mäßigem Spiel und durchschnittlichem Support stand es lange 1:1. Dortmund spielte zu dieser Zeit bei den Giesingern. Da die Giesinger uns natürlich nicht helfen würden, war klar, dass der BVB dort locker gewinnen würde. So kam es dann auch, der BVB gewann in München. Der FCB konnte bis zur 90. Minute ein 1:1 halten. Doch dann kam Andreas Müller angerauscht und zersprengte unsere letzte Meisterschaftschance. Schalke gewann in der letzten Minute 2:1, der BVB gewann ebenfalls. Besonders bitter in diesem Jahr war allerdings, dass der BVB in unserer Kabine und dessen Fans in der Südkurve die Meisterschaft feierten. Diesen Umstand haben wir bis heute nicht vergessen. Das ging halt eindeutig zu weit !

04.11.1995 Eintracht Frankfurt - FC Bayern München 4:1
Ich in Mitten von ausrastenden Eintrachtlern
Unser Auswärtsspiel in Frankfurt sollte auch mal wieder was ganz besonderes werden. Ich hatte ausnahmsweise einen Sitzplatz auf der Gegengeraden. Ich musste mich also nun in Mitten von Eintrachtlern nieder lassen. Die waren natürlich schon vor dem Spiel daran interessiert die Bayern richtig schlecht zu machen. Na ja, ich habe mich da noch eher ruhig verhalten. Frankfurt ging auch noch zu allem Überfluss schnell mit 2:0 in Führung. Da ich die Eintracht sowieso nicht sonderlich mag, war das natürlich doppelt ärgerlich für mich. Denn erst das letzte Spiel in Frankfurt hatten wir trotz eines 5:2 Sieges am "grünen Tisch" mit 2:0 verloren, da Trap 4 Amateure einwechselte. Die Fans auf der Tribüne waren jetzt natürlich aus dem Häuschen und wollten mich ein bisschen aufziehen. Aber ich habe nicht weiter drauf reagiert. Erst als ein Frankfurter die Rote Karte sah und ich jubelnd aufsprang zeigte ich eine Reaktion. Das wiederum fanden die Frankfurter gar nicht witzig. Nach der Pause kamen wir zum 2:1 Anschlusstreffer. Aber die Freude wehrte nur kurz. Am Ende hieß es 4:1 für die Eintracht. So eine scheiße. Die Fans von denen waren jetzt natürlich nicht mehr zu halten und tanzten um mich herum. Ich saß nur stumm da und dachte, haltet doch einfach die Fresse ihr Idioten. Hoffentlich steigt ihr dieses Jahr ab. Matthias Hagner aus Solms schoss an diesem Nachmittag zwei Tore für die Eintracht. Allerdings hat man nach diesem Spiel nichts mehr von Hagner gehört, eine Eintagsfliege eben. Die Eintracht stieg am Ende in die zweite Liga ab und ich hoffe, dass sie noch viele Jahre da spielen werden.

15.04.1995 Eintracht Frankfurt - FC Bayern München 2:5 (2:0)
Hier kommt Hamann, der vierte Amateur
Frankfurt - Bayern, das sind immer hitzige Spiele. Aber bei diesem Spiel sollte etwas nie da gewesenes passieren. Erst einmal war es schon eine ziemliche Zumutung, dass die Eintracht einen Stehplatzblock als "Gemischen" Block ausgab. Hier waren jetzt Eintrachtler und FCBler drin. Das gab natürlich ordentlich Ärger und wie fast immer waren es die Eintracht Fans, die wieder mal unangenehm auffielen. Aber mit dem Verlauf des Spiels wurden es immer weniger Frankfurter im Block die dumm rum machten. 5:2 hieß es am Ende. Es war die beste Saisonleistung die unter Giovanni Trapattoni in dieser Saison erbracht wurde. Fröhlich und gut drauf ging' s also zum Parkplatz. Von wo aus wir vergnügt unsere Heimreise antreten wollten. Aber leider mussten wir dann im Radio die Horrormeldung hören. Trapattoni hatte mit Dietmar Hamann den vierten Amateur ins Spiel eingewechselt. Grimm, Kuffour und Nerlinger waren bereits auf dem Feld. Nun hatte also unser Maestro einen Wechselfehler gemacht. Natürlich legten die Frankfurter Einspruch gegen die Spielwertung ein. Somit wurde das Spiel 2:0 für Eintracht Frankfurt gewertet. Diese total überflüssige Niederlage hat nur eins deutlich gemacht: Sogar mit 4 Amateuren kann man die Eintracht locker weg putzen. 

05.03.1994 FC Bayern München - SV Werder Bremen 2:0
Erstmals in der Südkurve - und der Familienfrieden hing schief
Zu Weihnachten bekam ich einen Gutschein für ein Bayern Spiel in der Südkurve. Dies war damals noch möglich, da es noch Stehplatzkarten für Jedermann gab. Heutzutage können nur noch Fan Clubs und Dauerkartenbesitzer an Stehplätze in München kommen. Ich suchte mir also das Spiel gegen Bremen aus, da ich die ganz besonders mochte. Am Tag vor dem Spiel waren wir noch beim Training an der Säbener Straße. Auch das war damals noch anders, da wo heute ein abgesperrtes Gelände ist, konnten wir damals noch rumlaufen und waren dicht an den Spielern dran. Wir machten ein paar Fotos mit Scholl, Zickler, Labaddia, Jorginho und Auge. Am Spieltag ging' s dann ab in die Südkurve. Mutter, Armin, Nadine und ich waren alle samt in der Südkurve, das wäre heute schon recht schwer alle da hinein zu bekommen. Seit diesem Spiel hatte ich nur noch bei Europacup Spielen mal einen Sitzplatz, ansonsten habe ich mir immer noch einen Stehplatz besorgt. Die Stimmung war recht ordentlich, denn Bremen war amtierender Meister und dem entsprechend gereizt war auch die Stimmung in der Bayern Kurve. Viele schöne Lieder bekamen die Fischköppe an diesem Nachmittag zu hören. Das gefiel meiner Mum schon mal gar nicht, das man so Lieder hier anstimmte. Heutzutage hat sie sich aber auch damit abgefunden. Na ja auf jeden Fall war sie schon die ganze Zeit ein wenig am motzen. Dann auf einmal sagte der Hintermann von uns zu meiner Mum: "Oh, ich hab ihnen hier oben einen kleinen Brandfleck hingemacht". Das war dann das nächste was meine Mum aufregte. Bayern gewann schließlich mit 2:0 durch Tore von Nerlinger und Valencia. Meine Mum hingegen hatte sich immer noch nicht von unseren Gesängen beruhigt. Bis wir am Parkplatz waren gab es noch größere Diskussionen. Am Auto angekommen haben wir dann unsere Klamotten verstaut und wollten ins Hotel. Jetzt bemerkte meine Mum, dass neben dem kleinen Brandloch auf Schulterhöhe ein Riesenbrandloch in der Mitte der Jacke war. Nun war der Tag natürlich endgültig gehalten. Armin und ich konnten uns aber trotzdem vor lachen kaum bremsen. Ein schönes Spiel war zu Ende und wir fuhren nun ins Hotel. Einmal Südkurve, immer Südkurve, das galt allerdings nur für mich, meine Mum war seit dem nicht mehr in der Südkurve, nur noch bei Auswärtsspielen hat sie ab und an noch einen Stehplatz.

11.09.1993 FC Schalke 04 - FC Bayern München 2:3 n. V.
Schalkes Eisverkäufer wurde zum bayrischen Lustobjekt
Im DFB Pokal ging' s mal wieder auf Schalke. Im Parkstadion sollte uns ein munteres Spielchen der beiden Teams erwarten. Bayern gewann am Ende den Pokal Fight nach Verlängerung mit 3:2. Natürlich war die Stimmung schon ganz ordentlich. Auch, was typisch für das Ruhrgebiet ist, wurden wieder mal einige Schmähgesänge über den S04 und das Ruhrgebiet angestimmt. Das gehört halt nun mal zum Fußball dazu. Ganz besonders wurde aber hierbei das Augenmerk auf Schalkes Eisverkäufer gelegt. Der arme Kerl, der mit einer Bayer Uerdingen Mütze versuchte uns sein Eis zu verkaufen musste einiges über sich ergehen lassen. So wurde schnell klar, dass an diesem Abend der S04 Eismann unsern ganzen Spott ernten sollte. Aber es blieb Gott sei dank für ihn nur bei ein paar, für uns sehr lustigen, Schmähgesängen gegen ihn. Er musste sich schon einige Dinge anhören, die wir wohl im Normalfall nicht gesagt hätten. Oder sagen wir mal so, wir sangen von Dingen, die wir normal nicht mal in die Hand nehmen würden. Eis hat er glaub ich leider keins an uns verkauft, aber dafür bis zum Ende des Spiels im Bayernblock ausgehalten. Hut ab. Ansonsten war' s ein ganz unterhaltsamer Abend mit einem schönen Bayern Sieg in der Verlängerung. 

10.04.1991 FC Bayern München - Roter Stern Belgrad 1:2
Erstmals im Olympiastadion dabei
Zum Halbfinalhinspiel im Europacup der Landesmeister gegen RS Belgrad machten wir einen Ausflug nach München. Mutter, Vater, ich, Armin und Petra waren alle dabei. Unser Platz war auf der Haupttribüne, aber eher Richtung Nordkurve, also Belgrader Kurve. Schon von außen fand ich das Stadion sehr interessant. Es sah nicht aus wie ein Stadion. Im Stadion war ich natürlich schon von dessen Größe und dessen architektonischer Bauweise begeistert. Es war etwas ganz besonders für mich. So viele Menschen habe ich auch noch nie auf einem Haufen gesehen. Das Stadion wurde immer voller und die Stimmung wurde auch immer besser. Die Spider Murphy Gang heizte nun kräftig ein. Ich saß aber eher ruhig auf meinem Platz und war von allem sehr begeistert. Die Mannschaften kamen nun auf' s Feld. Auf einmal konnte man aber nichts mehr vom Spielfeld sehen. Denn die Belgrad Fans ließen nun einen Haufen Bengalen und Rauch los. Bis heute meine ich immer noch, waren das die meisten Bengalen und Rauchbomben, die ich in einem Stadion erlebt habe. Die ersten Minuten sah man nur weißen Rauch. RS Belgrad ist ja, wie ich mittlerweile weiß, dafür bekannt viel Rauch zu machen. Auf jeden Fall, war das für mich auch ein einmaliges Schauspiel, wie die roten Bengalen und der weiße Rauch abgefackelt wurde. Belgrad gewann 1:2 in München. Wohlfahrt konnte lediglich noch Ergebniskorrektur für Bayern betreiben. Nun war das Spiel leider schon aus und wir tigerten wieder Richtung Auto. Als ich im Auto saß, sah man noch die Flutlichter im Stadion. Ich schaute eine ganze Zeitlang Richtung Stadion und sagte mir, dass ich hier gerne öfters hin will. Aber auf meinen Wunsch bekam ich zu hören, das 500km nur mal so für Bayern München doch etwas zu weit wären. Na ja heute wissen wir ja wie es ausgegangen ist mit meinem Wunsch. Er ist bereits mehr wie in Erfüllung gegangen. Denn ich glaube, hätte mir damals jemand gesagt, dass ich 8 Jahre später eine Dauerkarte hätte, dann hätte ich den wohl für verrückt erklärt.

03.11.1990 Kreisauswahl Herborn - FC Bayern München 0:11
Im Bayern Bus mit der Mannschaft vom Rehberg zur Pizzeria Bacco
Als die Bayern in Herborn spielten musste ich natürlich auch dabei sein. Schon am Marktplatz gab' s kaum ein Durchkommen. Denn alle warteten auf die Bayern. Endlich kamen sie und zeigten sich alle auf dem Rathausplatz. Alle Stars waren dabei. Kohler, Auge, Mc Inally, Laudrup usw. Dann ging' s ab ins Rehbergstadion. Ich hatte mit meinem Dad Pressekarten, da er für die Zeitung unterwegs war. Wir standen in beiden Halbzeiten hinter den Toren. Das war schon toll. Einfach in Mitten der ganzen Bayern zu sein. Die Bayern gewannen klar mit 11:0. Dann durfte ich mit meinem Dad noch in den VIP Raum. Dort wo die ganze Prominenz war, war ich nun auch. Bacco, Bernd Nickel und auch Uli Hoeness waren dort anzutreffen, genau wie nach und nach die ganzen Bayern Spieler. Heute würde ich mir solch eine Gelegenheit nicht entgehen lassen und würde die Bayern ordentlich mit Fragen bombardieren, aber damals.
Nun waren die Stars bald alle fertig geduscht und es sollte noch zur Pizzeria Bacco gehen. Mein Dad und ich sollten mitfahren. Aber da wir mit unserem Auto nicht weg kamen, wegen der abfahrenden Fans, schlug Hoeness vor, die Presse im Mannschaftsbus mitzunehmen. Der kann dann grade den Weg noch zeigen wo wir hin müssen, meinte er zu Bacco. Also ging' s los. Dad und ich ab in den Bayern Bus, wo schon die ganzen Spieler drin saßen. Mein Dad lozte Rudi Egerer nun vom Stadion zur Pizzeria. Ich stellte mich in die erste Reihe. Dort saß Jupp Heynckes und gegenüber saß der Auge. Das war schon toll im Bayern Bus mit der Mannschaft vom Rehberg zur Pizzeria fahren zu dürfen. Der Bus fuhr nun in die Seitenstraße, wo immer Martinimarkt ist. Nun ging' s ganz schnell. Im Dauerlauf ging' s nun in die Pizzeria. Die komplette Mannschaft mit Verantwortlichen. Bacco hat den Bayern noch ordentlich Essen mitgegeben. Ich nahm nun die Gelegenheit beim Schopfe, nahm meinen ganzen Mut zusammen und gratulierte noch Roland Grahammer, der an diesem Tag Geburtstag hatte. Ein unvergessener Tag ging nun zu Ende. Bis heute werde ich diesen Tag nicht vergessen. Denn ich habe doch einiges erlebt, als der FC Bayern sich in Herborn die Ehre gab.


Die Bayern Stars Heynckes, Auge,
Effe, Dorfner u. Pflügler in Herborn

19.08.1989 Eintracht Frankfurt - FC Bayern München 0:1
Mein erstes mal mit Bayern
Mein aller erstes Fußballspiel, was ich live im Stadion verfolgen durfte. Mit Armin, Petra und meiner Mum ging' s an einem sehr warmen August Tag nach Frankfurt, wo Bayern in der 2. Runde des DFB Pokals antreten musste. Natürlich war ich total happy, aber auch aufgeregt und neugierig, was mich alles erwarten würde. In Frankfurt im Stadion hatten wir Haupttribünenkarten. Ein sehr guter Platz. Schon das Vorprogramm gefiel mir gut. Eine Live Band spielte. Was mich besonders begeisterte war, dass so viele Leute in ein Fußball Stadion gehen. Alles lief kreuz und quer und es war ein "doll Gewimmel". Rings um uns saßen natürlich lauter Frankfurter. Das war mir da schon ein bisschen unheimlich. Denn ich war doch Bayern Fan und wollte doch auch aufspringen wenn Bayern ein Tor schießt. Aber nun ? Nun saßen wir in Mitten von Frankfurtern. Oh je dachte ich nur. Nun begann das Spiel endlich. Meine Mum erklärte mir noch schnell, wer von den Bayernspielern heute auf welcher Position spielt und schon ging' s los. Es war schon toll. Die Stimmung, das drum herum einmal hautnah miterleben zu dürfen. Mitte der ersten Halbzeit passierte es dann. Augenthaler holte sich den Ball am eigenen Strafraum und marschierte damit bis zur Mittellinie. Dann drosch er den Ball nach vorne. Ich dachte zunächst, was soll der Blödsinn denn ? Da vorne ist doch gar keiner. Aber auf einmal sprang alles um mich herum auf. Auge hat den Ball direkt ins Tor befördert aus 50m Entfernung. Ich war im ersten Moment richtig erschrocken, denn meine Mum sprang wie von der Tarantel gestochen auf und jubelte und klatschte. Genau wie der Rest der Tribüne. Allerdings war der Rest eher geschockt, waren ja Eintrachtler. Die Bayern gewannen das Spiel mit 1:0. Ab diesem Tag war mir klar, dass ich gerne noch viel öfter zum Fußball fahren möchte.  Klaus Augenthaler wurde am Ende des Jahres mit seinem Tor aus 50m zum "Torschützen der 80er" gewählt.

 

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Fotos auf dieser Seite: Privat, Club Nr. 12, Melanie Seibert, Daniel Lauer, Florian Schön, Thomas Unger, Gerd Dapper